When the Snow stops falling down... von AlbelNox (Frau x Ayanami) ================================================================================ Kapitel 4: Seven deadly sins and the four city’s ------------------------------------------------ Chapter Four: Seven deadly sins and the four city’s Frau sah zu Ayanami, als dieser neben ihn schritt und wollte schon die Hand ausstrecken, verharrte dann jedoch ein paar Zentimeter vor dem Körper des anderen und senkte die Hand wieder. Nein. Das... konnte er nicht tun. Dafür jedoch etwas anderes. "Ich zwinge mich nicht. Und es wird dir sicherlich nicht helfen, das loszuwerden, zu dem du berufen wurdest, so schwer es auch sein mag, aber... wenn du einmal all deinen Frust an jemanden rauslassen willst steh ich dir gerne zur Verfügung." Damit hob Frau doch tatsächlich seine Hand und klopfte sanft gegen die Schulter des Anderen, die Hand verharrte dort einige Sekunden zu lange, dann nahm er sie wieder zurück. "Und wenn eh alles wieder zum Alten geht nach dieser Sache, dann... dann kann man diese gemeinsame Zeit doch auch ausnutzen, oder etwa nicht?" Fröhlich grinste Frau und steckte die behandschuhten Hände wieder in die Hosentaschen. Die blonden Strähnen fielen ihm leicht vor die meerblauen Augen, das Grinsen war von Herzen und echt. Wirklich und wahrhaftig echt. Es kam nicht oft vor, doch Frau hatte das Gefühl, dass Ayanami das gerade braucht- Wahrheit gegen Wahrheit. Echt gegen Echt. Der Bischof spürte, dass der Silberhaarige sich gerade etwas mehr öffnete und Frau wollte ihn wissen lassen, dass er es wertschätze, dass er ihm mit der gleichen Offenheit begegnen würde, wie dieser. "Weißt du... manchmal frage ich mich, was passiert, wenn es zu Ende ist. Diese Jagd zwischen dir und mir, beziehungsweise eher uns. Und weißt du, was mir dann auffällt?" Für einen kurzen Augenblick war sich der Offizier nicht wirklich sicher wie er diese Worte seitens Frau deuten sollte. Wollte er sich nur lustig über ihn machen oder was genau plante er da? Doch als er in die tiefblauen Augen des jetzigen Zehels starrte, hatte er das Gefühl, dass dieser gar nicht zu beabsichtigen schien ihn irgendwie an der Nase herum zu führen oder ihm etwas vorzulügen. Aber es war auch erschreckend diese Wahrheit in diesen Spiegeln zu erkennen, die ihm doch zeigte, dass es vielleicht jemanden geben mochte, der nicht sich egal einen Dreck um ihn scherte? Gut seine ganze Crew tat dies nicht und er war auch sehr froh darüber, dass dies so war. Doch was Frau anging hatte er dies nicht für möglich gehalten. Warum auch? Gerade dieser hatte ja normalerweise nichts anderes außer Verachtung für ihn übrig gehabt, die ja auch auf Gegenseitigkeit beruhte. Der Blonde sah an die Decke, die blonden Strähnen streiften sanft seine Wange. "Das es verdammt langweilig wäre. Ich meine, was hätte mein Leben denn für einen Sinn, wenn ich dir nicht immer wieder den Hintern versohlen müsste?" Wieder frech grinsend sah er zu den Mann mit den kalten, violetten Augen, die die Spiegel seiner Seele waren: tot. Und doch lebendig. Seine Augen. Kurz trat ein warnender Ausdruck in die kalten Spiegel, auch wenn dieser vielleicht nur halb so ernst gemeint war wie man zu denken vermochte. „Werd bloß nicht frech, klar?“ Ein kaum sichtbares Lächeln huschte kurz über die blassen Lippen des Chiefs. Nicht jedem fielen die Ungewöhnlichkeiten auf, wenn man ihn einmal genauer betrachtete. Dennoch hätte jeder Mensch gesagt, dass er manchmal nicht wie ein Mensch wirkte. Fast schneeweiße Haut und eine Erhabenheit die niemand anderes zu teilen schien, machte ihn zu einem Menschen, der nicht menschlich wirkte. "Ich weiß es fällt einem schwer, aber... versuch auch das Leben zu genießen. Egal, auf welche Art, denn auch wenn du das Gefühl hast in der Zeit stehen geblieben zu sein, die Welt dreht sich weiter. Jahreszeiten vergehen, Blumen verwelken und erblühen wieder. Du wirst es am Ende, wie ich, bereuen, wenn du nicht ab und zu auf die kleinen Dinge des Lebens achtest." Damit hielt er den Blick seines Gegenübers noch kurz mit seinen meeresblauen Augen gefangen, bevor er sich verlegen am Hinterkopf kratzend abwandte und einen Schritt weg trat, um diesen dann wieder zurück zu nehmen. Jaaaa... und jetzt? Ayanami würde seine, für ihn eher peinlichen Worte, doch nicht ernst nehmen. So erst sie der Bischof auch gemeint hatte. Seufzend lehnte er sich wieder an die Wand und rieb sich leicht die nackte Brust. Hm, sehr merkwürdig, dieses Gefühl in ihm. Das kam sicherlich nicht von der Sense, oder...? Je mehr allerdings Frau erzählte, desto mehr baute sich dieses eigenartige Gefühl auch in dem silberhaarigen Soldaten auf, welches er nicht unterdrücken konnte. Woher kam dies jetzt auf einmal und wieso gab er überhaupt irgendetwas auf die Worte dieses Idioten, der ihm nur auf die Nerven ging. Er wandte sich erneut ab, blieb allerdings trotzdem auf dem jetzigen Platz stehen. „Seit wann so poetisch, Frau?“ Zum ersten Mal hatte er es vorgezogen ihn wirklich bei dem Namen zu nennen, welcher seiner menschlichen Hülle einstig gegeben wurde. Und trotz alledem konnte er sich diese leichte Stichelei nicht verkneifen, denn der Blonde gab einfach eine zu Gute Zielscheibe ab. Und außerdem schien fürs erste die unheimlich schlechte Spannung zwischen ihnen sich etwas zu mildern. Ein Zusammenarbeiten würde so vielleicht gar nicht mal sooo schlecht sein… auch wenn Ayanami sich diesen Gedanken lieber schnell aus dem Kopf zu schlagen versuchte. "Seit ich dir damit die Last abnehmen kann und seit ich dich zum Lächeln bringe," entgegnete Frau lächelnd und legte seinen Arm freudig um Ayanamis Hals und zog diesen zu sich ran. "Oh und seit du mich bei meinem Namen nennst. Tu ich jetzt auch- Aya-na-mi!" Schmunzelnd klopfte er dem Silberhaarigen freundschaftlich auf die Schulter, wobei ein paar blonde Strähnen ihm vor die Augen fiel. "Siehst du? So lebt es sich doch viiieeel besser." Nun, vielleicht sollte der Violettäugige es sich doch lieber noch einmal anders überlegen als das er ihn jetzt wirklich bei seinem richtigen Namen nannte, denn irgendwie verhielt sich der blonde Bischoff auf einmal äußerst eigenartig und Ayanami fiel es schwer dies irgendwie richtig einzuordnen. Aber auf der anderen Seite war es auch ein wenig beruhigend mit anzusehen, dass sie sich nicht jede Sekunde gleich den Kopf abreißen würden. So hatte man einfach einen viel klareren Kopf um sich über Dinge Gedanken zu machen, die ihnen noch in die Quere kommen würden. Gott hatte es einfach zu gerne seinen Kindern Steine in den Weg zu werfen, wobei er bei ihm irgendwie das Gefühl hatte, dass er es vorzog seiner einstigen Schöpfung gleich einen großen Fels gegen den Schädel zu donnern. Lachend zog der Blondhaarige dem Chief die Mütze leicht ins Gesicht, die meeresblauen Augen von Freude gefüllt, dass Grinsen angetrieben von dem Glück, welches der Bischof empfand, woher sie auch immer kommen mochte. Aber er hatte keine Lust immer wieder alles zu hinterfragen, alles auf den Grund zu gehen. Wenn er fröhlich war Verloren in menschlicher Form zu helfen, dann sollte es so sein. Ob jetzt die Sense dahinter steckte oder nicht. Diese angespannte Spannung brachte ja sonst auch zu nichts und solange sie zusammen arbeiteten. Trotzdem traute Frau sich nicht ganz länger so nahe an dem Chief zu sein, denn dieser sah es vielleicht anders. Deswegen entfernt er sich wieder auf einem 'normalen' Abstand, bevor Ayanami ihn dazu auffordern - oder drohen - konnte. Mit einem entnervten Murren zog dieser die Mütze wieder richtig und die violetten Spiegel erwiderten den Blick des Ghosts nur vorwürflich. Allerdings änderte sich dies schnell wieder, als er irgendwie den Eindruck bekam, dass der Andere gar nicht so richtig auf ihn zu achten schien. Er starrte ihn einfach nur an. Wortlos und weit weg mit seinen Gedanken. Im ersten Moment war Ayanami durchaus versucht mit einem Zaiphon ihm mitten ins Gesicht zu schlagen, einfach um zu schauen wie er darauf reagieren würde. Ob er das überhaupt mitbekam? Vielleicht hatte Frau aber seine Gedanken auch gehört, denn er ging wieder auf Abstand und schien diesen auch erst einmal zu wahren. Ayanami war ganz froh darum, denn diese Situation war mehr als irritierend und er wollte sich nicht länger als nötig damit befassen. Am Ende ließ Zehel ja wieder nur irgendeinen dummen Spruch ab und schon hatten sie wieder ihre Differenzen. Eine Sache, die Frau jedoch nicht lassen konnte, war Ayanami anzusehen. Also, in die Augen. Der Bischof fand immer mehr, was er beim anderen umsehen hatte, zum Beispiel, wie die Haare ihm ins Gesicht fielen, oder wie die violetten Augen ihre Nuance veränderten, sobald Licht auf ihnen zu scheinen schien. Gut, normalerweise bemerkte man so etwas nicht oder wenn doch, dann geschah das nur in Romanen geschrieben von irgendwelchen liebessüchtigen Teenis, aber mit einer Sache hatten sie recht: Wenn man eine Person näher kennen lernen wollte, da bemerkte man auch mehr. Und der Blonde wollte nicht, dass der Chief wieder auf 'abweisend' schaltete. Zumindest nicht so schnell. Deswegen schob er den Silberhaarigen rückwärts in den Raum zurück, als weitere Soldaten den Gang lang kamen und schloss die Tür hinter sich. Als er den Blick von Ayanami wahrnahm, seufzte Frau. Der Chief verfluchte sich für seine Unachtsamkeit und wütend blickte er in die tiefblauen Augen. Gerade wollte er ihn anschnauzen was sich dieser ‚Heiliger’ dabei dachte als er ebenso kurz seine Aufmerksamkeit zu dem außer Gefecht gesetzten Soldaten richtete. "Tut mir Leid. Aber ich will mal alleine mit dir reden und das geht nicht, wenn deine Untertanen immer auf Zack sind und er -" Der Blonde zeigte auf Haruse und verneigte den Kopf kurz in Respekt zu dem 'gefallenen' Mitglied von Ayanamis Crew, "-wird uns schon nicht stören." Damit lehnte sich der Bischof mit verschränkten Armen vor der Brust gegen die Wand und sah leicht abwesend zur Decke hinauf- so wie immer, wenn er nachdachte. "...Schieß los," forderte er dann den Silberhaarigen auf und sah ihm direkt in die Augen, die nur Offenheit und leichte Fürsorglichkeit für den Chief übrig hatten. "Du hast gestaute Wut und Frustration und Verzweiflung in dir, dass spüre ich. Oder die Sense. Oder wir beide. Also schieß los." Ein leichtes Grinsen umspielte die Lippen des Blonden. "Nun? Sag doch Onkel Frau was dir auf dem Herzen liegt." Wieder zeigte sich Wut in den violetten Spiegeln. „Erstens, was verdammt denkst du dir dabei!? Und zweitens…“ Er machte ein paar Schritte auf den vermeintlichen Bischoff zu, den Blick fest in die blauen Augen gerichtet. „… tu nicht so als ob du MICH kennen würdest.“ Sicher hatte Frau es nicht böse gemeint, aber genau das war es was er nicht abzuschütteln vermochte. Er hasste sie. Er hasste sie alle! Und dieser verdammte Herr da oben war auch nicht besser als diese schäbigen Kopien, die er von ihm gemacht hatte! „Weder du – noch irgendjemand anderes von euch – hat eine Ahnung was es wirklich heißt, hintergangen zu werden!“ Oh ja, es war Wut und Verzweiflung. Wut darüber das er so dumm gewesen war diesem sogenannten Gott und seinem Herren zu glauben, er würde ihm die Chance geben sie zu retten, nachdem er ihn eines Mordes beschuldigte, den er nie begangen hatte! Und dann hetzte er ihm die Ghosts auf den Hals, die ihn für 1000 Jahre versiegelt hielten bis er nun wiedergeboren wurde. Und in diesem Körper… in dieser sterblichen Hülle hatte er nicht einmal Kraft genug das zu finden was ihm so unendlich wichtig war! Wie konnte dann so ein Narr wie Zehel es war glauben ihn verstehen zu können!? „Euer Gott ist nichts weiter als ein Heuchler schöner Dinge.“ Still hatte er dem Mann mit den silbernen Haaren zugehört und in die Augen, die ihn schon immer fasziniert hatten, gesehen bevor er zu ihm ging. Nicht so nahe, dass dieser sich bedrängt fühlte, aber blieb auch nicht so weit weg, dass er sich alleine fühlte. Ganz normaler Abstand. So stand er einfach da, denn sein Blick sagte- in diesem Fall- mehr als tausend Worte. Er konnte seine Gefühle nicht ausdrücken, denn sonst würde er ebenfalls heuchlerisch oder respektlos rüber kommen. Oder vielleicht amüsiert? Und er wollte das Gegenteil: Auf einer komischen Art und Weise fühlte er sich ebenfalls betrogen. Nicht so sehr wie Verloren, bei Gott, dass war wahrscheinlich gar nicht möglich, aber doch von demselben. Niemand hatte ihnen den wahren Grund gesagt, denn wenn Ayanami sagte, dass er unschuldig war, dann war es auch so. Wahrscheinlich überzeugte ihn nur die Sense und er glaubte es dank seiner Naivität, die er an diesem Tag immer öfters zum Tag legte, aber... etwas in den Spiegeln zu Ayanamis Seele hielten Frau ganz davon ab ihn als Lügner zu bezeichnen. Er hatte viel durch gemacht, hatte viel erlebt und hatte die verloren, die er wohlmöglich am meisten gemocht hatte- wenn so ein Todesgott überhaupt lieben konnte. "Dann sag es mir. Ich will es verstehen, Ayanami." Dennoch… Kein Mensch auf dieser Welt hatte eine Ahnung was in diesem kranken Hirn ihres Gottes eigentlich vor sich ging und hätte dies verstehen können. Warum sonst hätte er jemals versucht seine Tochter dazu zu zwingen jemanden lieben zu lernen, den sie nicht ausstehen konnte – okay das war nun hier auch eine andere Situation und es war durchaus möglich über seinen alten Schatten zu springen. Dennoch hatte niemand genau sagen können weshalb die Tochter Gottes gestorben war und ihre Seele zur Erde fiel. Und obwohl Verloren ohne jegliches Gefühl erschaffen worden war, so hatte er doch in all der Zeit irgendetwas zu diesem Mädchen aufgebaut. So lange hatte er alleine in der Dunkelheit dieses alten Waldes ausgeharrt bis sie einen kleinen Teil der Sonne wiederbrachte. Doch er durfte sie nicht haben und auch wenn sie ihn mochte und er es erwidern würde, es durfte einfach nicht sein. Aber allem zu wider schien Gott da seinen eigenen Plan zu haben, weswegen er sie also auf der Erde suchen durfte. Die weißen Vögel waren seine ständigen Begleiter, zeigten ihm die Seelen der Menschen und begannen ihn zu unterstützen in dem sie nach den Wünschen der Menschen fragten. Wenn Eve wirklich zur Erde gefallen war, war sie die Einzige Seele die keinen Wunsch von Gott bekommen hatte. Doch je mehr Menschen starben, desto mehr wurde die Seele des Todesgottes befleckt und die reinen Federn verschwanden bis nichts als harte leblose Knochen übrig blieben. Die Kore. Der Bischoff hörte dem Silberhaarigen zu, blieb jedoch genau da stehen, auch wenn dieser näher kommen würde oder Gewalt anwendete. Frau würde dort stehen bleiben, denn man konnte ihn nicht so leicht von etwas abbringen. Niemals, nicht, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Seine meeresblauen Augen sahen nicht unwohl direkt oder zu abwesend aus, sondern aufmerksam. Nicht fröhlich oder schadenfroh, sondern verständnisvoll. Auch wenn das wahrscheinlich ebenfalls falsch war, aber Frau konnte nun wirklich nicht blank ins Leere sehen, während Ayanami hier rumzeterte. Immerhin war es die Schuld des Blonden, dass Verlorens menschliche Hülle sich jetzt die Gefühle von der Seele zickte und damit das perfekte Objekt gefunden hatte: Ihn. Und am Ende würde er sich auch nicht schlecht fühlen, sondern besser. Genau das war Frau's Ziel und er würde es erreichen. Wahrscheinlich würde Ayanami ihn damit wie das letzte Drecksstück behandeln, aber dann wären sie nur wieder am Anfang und der Bischof hätte wenigstens einem geholfen und zwar einem, der es von allen am Meisten gebraucht hatte. Frau fühlte sich so dumm und blind, dass er das nie vorher bemerkt hatte. Das er Ayanami nie als 'Menschen' betrachtet hatte, sondern als gefühlslose Maschine, die nur auf der Erde war um Chaos und Tod zu stiften. Gut… er hatte wirklich viel Leid und Schmerz über die Welt gebracht, aber doch nur weil dieser Herr da oben ihn komplett von vorne bis hinten verarscht hatte! Er hatte ihm die ganze Zeit weisgemacht er würde ihm die Chance geben ‚sie’ zurückzubekommen. Aber er hatte diese Option niemals in Betracht gezogen und nachdem die Ghosts ihn versiegelt hatten, hatte er nun nicht mehr die Möglichkeit dazu. „Wem willst du hier etwas vor machen, hm? Die Sense, die eigentlich mir gehörte, ist doch der volle Beweis dafür!“ fuhr er ihn erneut an und sowohl Zorn wie auch Hass zeigte sich wieder deutlich in den amethystenen Spiegeln. Dass Frau stillschweigend einfach nur dastand und seinen Worten lauschte sagte ihm schon alles. Dieser Mann hatte genauso wenig Verständnis wie irgendjemand anderes dieser verdammten Ghosts, die nichts Besseres zu tun hatten als diesem Arschloch da oben zu helfen! „Wie würdest du reagieren wenn du in deiner ganzen Existenz glaubst es gäbe nichts wichtigeres als deine Aufgabe zu erfüllen und mit einem Mal bist du das reine Böse das es angeblich auf Erden gibt!?“ Sag irgendwas. Irgendetwas verdammt! Schoss es ihm zumindest durch den Kopf während er ihm in die tiefblauen Augen sah und nichts erkennen konnte. Wollte er ihm etwa zeigen, dass er Mitleid mit ihm hatte!? Kurz juckte es ihm in den Fingern irgendetwas mit seiner Warsfeil-Magie diesem entgegen zu schleudern, nur um zu sehen ob er überhaupt auf irgendetwas reagierte. Ayanami konnte nichts dagegen tun, es zerriss ihm beinahe das Herz wenn er darüber nachdachte. Noch dazu kam alles was damals geschehen war, wo Verloren noch nicht erwacht war. So oft war er schreiend in der Nacht aufgewacht, Schweiß überströmt, wenn er von Verlorens Tod – seinem Tod – geträumt hatte. Das leise Flüstern was ihn tagein und tagaus begleitete und ihn fast wahnsinnig werden ließ, bis er bemerkt hatte dass es sich bei den Stimmen um die Wars und Kore handelte. Ein verächtliches Geräusch entkam dem wütenden Chief als er sich wieder fasste und beschloss diese Diskussion zu beenden, bevor er etwas sagte oder tat was später noch Probleme bereiten konnte. „Warum rede ich überhaupt mit dir!? Ich brauche dein gottverdammtes Mitleid nicht!“ Er setzte sich in Bewegung um an dem Bischoff vorbei zu gehen und dieses Gespräch hinter sich zu lassen, bevor es doch noch zu eskalieren drohte. Sie hatten andere Probleme, als das sie jetzt sich gleich gegenseitig in Stücke rissen. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie es wäre," gab Frau jedoch zu und packte Ayanami am Arm, als dieser gehen wollte. Geh nicht, dachte sich Frau und ignorierte den Drang, diesem einen, hilflosen Gedanken auf den Grund zu gehen. "Ich weiß, dass du mich hasst. Das du alle Ghost hasst und Gott. Aber vor allem mich, deswegen denke ich mal, habe ich nichts zu verlieren, wenn ich jetzt mit dir rede." Frau zog den Silberhaarigen zurück vor sich, jedoch nur auf Armlänge und legte seine Hände bestimmt auf dessen Schultern, während die meeresblauen Augen in die violetten deines Gegenübers sahen. Für einen kurzen Augenblick konnte der Chief so viele Emotionen in den sonst so leeren blauen Augen erkennen, auch wenn sie so schnell wieder verschwanden wie sie augenscheinlich zu sehen gewesen waren. Warum ausgerechnet jetzt? Wieso versuchte Zehel auf einmal jetzt ihm in dieser Art und Weise zu kommen und er so tat als wenn er ihn so gut verstehen würde, obwohl er dies definitiv nicht tat. "Ich kann mich nicht für Gott entschuldigen, aber ich kann mich für meinen Teil... entschuldigen. Ich wusste nichts über dich und doch war ich blind genug jemanden zu vertrauen, über den ich ebenfalls nichts wusste, nur weil er genug über mich wusste!" Ein sanftes Lächeln, was eher einen bitteren Nachgeschmack hatte, breitete sich auf den Lippen des Blonden aus. "Und ich weiß, du willst mein Mitleid nicht. Meine Entschuldigung nicht, aber ich denke trotzdem irgendwo tief in dir drin leidest du, dass alles alleine durchgemacht haben zu müssen. Du... wolltest dieses Schicksal nie. Und ich... wünschte ich könnte einen Weg finden es rückgängig zu machen, denn du hast es auch nicht verdient." Damit senkte Frau seine Hände von den Schultern des anderen und sah leicht beschämend weg. "Alles, was ich gesagt habe, kam nicht von der Sense, Ayanami." Er wusste nicht wieso, aber ihm war es wichtig, dass der Chief das wusste. Diese Gefühlsregung hatte nichts mit der Sense zu tun, die schon seit einiger Zeit merkwürdig still war und einfach nur dem Wortaustausch der beiden lauschte: Der eine hasserfüllt, der andere besänftigend. Da der Blonde nicht wusste, was er noch zu sagen hatte oder ob Ayanami daran dachte ihn mit Zaiphon erst einmal den Kopf abzureißen, ging der Bischof ein paar Schritte zurück, bis sein Rücken die Wand berührte, die nicht weit war und lehnte sich dagegen. Sein Blick galt zwar immer noch Ayanami, doch er war ausdruckslos- seine Art, sich zurück zu ziehen und seine Gefühle zu beschützen. Ein paar störrische blonde Strähnen versuchte er mit seiner charakteristischen Handbewegung aus seinen Augen zu schieben, doch ganz klappen tat es nicht. „Woher willst gerade du mich so gut kennen, hm?“ Was er verdient hatte und was nicht, lag in niemandes Entscheidungskraft. Selbst Gott hatte sein hintertriebenes Spiel mit ihm getrieben und Verloren hatte sich blindlinks darauf eingelassen ohne dies genau zu kennen. Vielleicht war er einfach nur naiv gewesen oder aber auch einfach nur verdammt verzweifelt und einsam. Der Chief of Staff hatte vor allen Dingen auch irgendwo vielleicht ein bisschen Angst, denn er wollte nicht das irgendjemanden herausfand wie es ihm wirklich ging und wie es in ihm aussah. Dabei konnte er sich kaum vorstellen, dass es wirklich von diesem Bischoff kam und nicht von der Sense. Doch es tat sich auch eine andere Frage in seinem Kopf auf, die er einfach nicht abschütteln konnte. „Sag, Frau. Hast du es jemals bereut in diese Welt geboren worden zu sein?“ Nun richtete er seinen Blick wieder nach oben in die meeresblauen Augen des Anderen, die ihn noch immer so durchdringend musterten und die ihn an den dunklen Nachthimmel erinnert. Doch jegliches Funkeln der Sterne blieb in ihnen verborgen. Wieso sollte jemand wie Zehel sich Gedanken um ihn machen? Schließlich würde danach doch wieder alles beim alten sein. Schweigend ging er ein paar Schritte auf ihn zu und musterte ihn auf eine Antwort wartend. "Ja," antwortete er wahrheitsgemäß, "schon viel zu oft als Bischof." Auffordernd ging Frau darauf ein und ging ebenfalls ein paar Schritte vor um den Mann mit dem silbernen Haar besser in die Augen sehen zu können, ihm näher zu sein. Nur nebensächlich konnte Ayanami das leichte Widerhallen der schweren Schritte Zehels auf dem kalten Boden vernehmen, bevor er wieder in das Gesicht des Anderen sah und die dunklen Augen musterte in der Hoffnung er könne irgendetwas in diesen finden. Allerdings blieben sie ebenso leer und undurchsichtig wie es auch seine eigenen zu scheinen waren. Eigentlich sollte er diese Person – diesen verdammten Ghost – mehr als alles andere hassen und trotzdem konnte er es einfach nicht. War es weil sie sich auf eine gewisse Art und Weise doch irgendwie ähnlich waren? Schließlich waren sie beide nicht von dieser Welt und dienten für ein höheres Wesen, welches über sie zu bestimmen gedenkte. Der Blonde legte seinen Kopf leicht schief, die meeresblauen Augen nahmen die Gesichtszüge seines Gegenübers genau auf. Dann streckte der Bischof kurz seine Hand aus, doch sie verharrte auf halben Weg und fiel dann wieder runter. "Diese Welt ist grauenhaft," murmelte der Blonde dann und sah zu Boden. Sie war weder schön, noch hässlich. Sie war besudelt von Menschen, die alle zu egoistisch waren um das zu sehen, was sie hatten: Ein normales Leben. Man plünderte und täuschte sich und wozu? Wegen dem eigenen Glück? Macht und Geld? Vielleicht wollte Sin deswegen der perfekte Mensch werden- um diese unperfekte Welt dem Abbild Gottes Reiches etwas näher zu bringen. "Bist du es eigentlich Leid zu leben?" Er schon. Okay, nicht ganz, sonst hätte er niemals Castor, Labrador oder Teito kennen gelernt. Oder Ayanami. So ganz tat es ihm nicht Leid geboren zu sein, aber als WAS er geboren wurde oder wie er sein Leben führte- ja, dass war er leid. „Ja, jeden Tag.“ Es war die kalte harte Wahrheit, die sich hinter dem sonst so grausamen Mann verbarg. Die Tatsache die seinem Major immer wieder Kopfzerbrechen bereitete und nur bestätigte das er langsam aber sicher versuchte sich selbst zu töten in dem er nicht viel schlief, wenig aß und bis zum Umfallen arbeitete. Gedankenverloren strich Ayanami mit den Fingern über das starre Gesicht des blauhaarigen Begleiters. Leere türkisfarbene Spiegel schienen niemanden um sich herum wahr zu nehmen oder auf irgendetwas zu reagieren. Haruse war nur einer der Menschen die leiden mussten weil er in diese Welt geboren worden war. Doch kaum hatte er den Arm wieder sinken lassen, festigte er seine Position wieder und versuchte sich innerlich dazu zu bringen mit dieser Melancholie aufzuhören. Sie hatten keine Zeit für so etwas. „Aber wie dem auch sei, man kann es nicht ändern und wird es auch nie können. Wir müssen wohl beide damit leben.“ "Ja und der einfachste Weg ist wohl es zu akzeptieren, nicht wahr?" Eher traurig sah er Haruse im Stuhl an. Er sah so hilflos aus. Sie waren doch nur Menschen und Menschen sollten sich doch nicht so ans Äußerste bringen! Das war unverantwortlich von dem großen Herren. Frau fing nicht an, ihn wie Verloren zu hasse, zu viel verband ihn mit dem göttlichen Mann, doch er fing langsam an dessen Gründe zu hinterfragen. Mehr und mehr. Nicht, dass Haruse der Auslöser war, aber zumindest ein wichtiger Faktor der Hinterfragung. Wieso? Hatte er es wirklich verdient so erbärmlich auszusehen? Seine Seele gestohlen? Frau wusste nicht mehr, ob er darüber urteilen durfte oder nicht. Ein Leben war ein Leben und Gott hatte es den Menschen geschenkt. Wieso nahm er es dann so- scheinbar- wahllos? Wieso erschwerte er es denen, die ihn doch am Meisten geschätzt haben? Gott war kalt und herzlos und genauso verlogen und fehlbar wie jedes andere Wesen auch, das hatte der alte Todesgott schon vor langer Zeit herausfinden müssen. Und leider schien es immer die falschen zu treffen, denn auch jetzt hatte jemand leiden müssen der nichts dafür konnte. Wie auch Yukikaze vor zehn Jahren, der sein Leben für den Chief gab als ein blonder Pater sie versuchte anzugreifen. Vertrag. Zwar hätte jener Angriff keinen allzu großen Schaden hinterlassen, aber dies hatte der damalige Begleiter nicht wissen können und hauchte sein Leben noch vor den Toren des Raggs Palastes aus. Einsam… in der Kälte und sein Tod riss ein schmerzhaftes Loch in das Herz Ayanamis, welcher danach zu eben genau dieser Routine fand, die er jetzt an den Tag legte. Seufzend klopfte der Blonde den Chief auf die Schulter, bevor er ihm wieder freundschaftlich die Mütze ins Gesicht zog. Genug der Fragen. Sie würde ihm doch eh nicht beantwortet werden. "Du kannst ja doch ganz nett sein, Ayanami. Macht es dir was aus, wenn du mir diese Seite öfters zeigst? Ich mag die nämlich ganz gerne." Frech schenkte er dem Chief noch ein Grinsen, dann drehte er sich um und ging zur Tür, nur um die Hand um die Klinke zu legen und dort zu verharren. „Hör auf damit! Glaub ja nicht, dass ich dir deswegen mehr vertraue. Du und all die anderen Ghost geht mir nur auf die Nerven, verstanden?“ erwiderte er mit Nachdruck und wandte den Blick sowohl von dem Blauäugigen als auch von Haruse ab. "Wir sehen uns später nicht?" Frau öffnete die Tür zaghaft und atmete einmal tief ein. "Wegen Haruse," sagte Frau dann noch, "ich... bin mir sicher, er wird aufwachen." „Verschwinde endlich.“ gab der Andere dann mit einem entnervten Geräusch von sich. Und damit war der Bischof aus der Tür. Langsam verstand er, dass sich der Chief Sorgen um seine Crew machte. Wie sonst hätten sie ihn so zu respektieren gelernt? Ein bisschen Erleichterung breitete sich in dem Offizier aus, als der Andere gegangen war. Es war genau das wovor Ayanami immer so Bedenken gehabt hatte, wenn er anfangen musste mit jemandem wie diesem perversen Idioten zusammenzuarbeiten. Doch der Violettäugige konnte diesen Gedanken schnell wieder zur Seite wischen, denn er musste sich noch auf die Besprechung am nächsten Morgen vorbereiten. Sicher hatte es sein gutes gehabt diese Mission zu starten, aber dennoch hatten sie einfach auf eigene Faust gehandelt, was ihnen eigentlich untersagt war. Deshalb verließ nun auch er den Raum in dem der blauhaarige Begleiter untergebracht war und setzte sich in Bewegung. Seine Schritte führten ihn geradewegs zu dem Büro der Black Hawks, wo wahrscheinlich auch schon einige andere sein würden – hoffte er zumindest vor allem für eben jenen schwarzhaarigen Schwertkämpfer. Hin und wieder kamen ihm diverse Soldaten oder auch Kadetten entgegen, salutierten kurz für einen Gruß und schritten dann unbeachtet von Ayanami weiter ihres Weges. In Hoburgs Festung war fast jeden Tag ein ständiges Hin und Herpendeln und lautes Treiben angesagt, dennoch wurde diese sonst so bekannte Unruhe von etwas anderem durchbrochen. Irritiert blieb der Chief of Staff stehen und ließ den Blick hinter sich schweifen. Irgendwie hatte er das Gefühl gehabt als wenn er das Aufflackern einer bekannten Präsenz gespürt hätte, gleich dem Entzünden eines Streichholzes. Doch es verschwand so schnell wieder wie es auch kam. Da er nichts weiter erkennen konnte außer dem sonst so geschäftigen umher wandernden Soldaten, setzte er also seinen Weg fort als das aufgeregte Rufen einiger hinter ihm, ihn erneut in der Bewegung inne halten ließ. „Haltet ihn auf!“ schrie jemand und Ayanami wandte sich erneut um, nur um einen jungen Kadetten mit schwarzen Haaren und wütenden Augen auf ihn zurasen zu sehen. In seiner schnellen Reaktionsgabe bemerkte er das Messer, welches dieser bei sich trug und mit dem er auf ihn losgehen wollte. Er hörte nicht genau zu was dieser ihm zuschrie, aber es waren irgendwelche Beleidigungen und der Schwur ihn umzubringen gewesen. Dem war er sich zumindest sehr sicher. Aus der anderen Richtung konnte er Schritte wahrnehmen, was wohl weitere aufgescheuchte Soldaten erklären musste, die diesen Lärm gehört hatten während der Kadett mit dem Messer sich seinen Weg durch die Anderen bahnte, die ihn versuchten zu stoppen. Ayanami blieb in dessen einfach nur stehen, er hatte nicht vor jemand anderen ihn aufhalten zu lassen. Denn für den Augenblick hatte er genug, er würde sich diesen Bengel selbst vorknöpfen. In einem Sekundenbruchteil in dem der Junge schon mit dem Messer fast bei ihm war, wich er gekonnt aus und packte ihn an dem bewaffnetem Arm. Jahrelanges Training in der Akademie hatte ihn hier wohl schon genug geschult, als er diesen auf den Rücken des Jüngeren drehte und dieser unter Schmerzenslauten sich zusammenkrümmte. Dies hielt ihn allerdings nicht davon ab weiter zu fluchen. „Jemand wie euch Warsfeils-Brut hätte man gar nicht in die Befehlsgewalt wählen sollen! Ihr Ausgeburten der Hölle!“ Irgendwas war seltsam an diesem Jungen. Diese Augen… „Wer hat dich geschickt?“ fragte der Silberhaarige drohend und griff den Arm fester, der schon bedrohlich unter seinem erbarmungslosen Halt zu zittern begann. Ayanami war für eine gewisse Brutalität bekannt und hatte durchaus in solch einer Situation dem ein oder anderen schon mal den Arm gebrochen. „Lieber sterbe ich, als wenn ich es jemandem wie euch sagen würde!“ Das war definitiv nicht das was der Chief hören wollte, noch dazu nervten ihn die ganzen ‚Zuschauer’ die erschrocken diesem Schauspiel eines vereitelten Attentates beiwohnten und nur noch mehr Lärm verbreiteten. Frau wäre einfach weiter gelaufen, ohne Frage, aber da hörte er das aufgeregte durch einander schreien. Hm, noch kein Grund einzuschreiten. Also ging der Bischof weiter, doch als das 'Haltet ihn auf!', in Verbindung mit dem Ziehen in seiner Brust, konnte es nur die Sense sein. Und wenn sie zog, konnte das nur eines heißen: Ayanami war in Schwierigkeiten. Mal wieder. Blitzschnell drehte der Blonde sich um und rannte die Gänge entlang. Mit ihm rannten auch noch ein paar Schaulustige, doch er ignorierte sie. Für ihn zählte nur noch der Chief, doch dass seine Sorgen von unergründlicher Natur waren, sah er ein, als er den Chief froh und munter mit dem Attentäter im Arm. Stirnrunzelnd schob er sich zwischen den Kadetten und Soldaten vorbei, bevor er direkt vor Ayanami stand und die Frage noch mit anhörte. Und die Antwort. "Das ihr nicht einmal klug sein könnt," murmelte Frau und riss den Typen an den Haaren zurück, der ihn mit diesen Augen ansah. Diesen stechenden silbernen Augen, die ans Mondlicht erinnerten. Sins Augen- wie bei der Verwandlung. "Sin?" zischte Frau, doch das war unmöglich. Der Junge wäre doch niemals so dumm Ayanami frontal anzugreifen! Außerdem hatten diese Augen einen leichten bläulichen Schimmer. Das war nicht Sin, aber es waren seine Augen. Zum Teil. "Nein, du bist nur ein billiger Abklatsch." Im ersten Augenblick hatte Ayanami gar nicht so genau darauf geachtet, dass der blonde Bischoff auch gleich wieder auftauchte. Auch wenn sich ihm im Hinterkopf irgendwo die Frage stellte, wieso er jetzt schon wieder da war und vor allem woher er gewusst hatte das wieder irgendwas mit ihm gewesen war. Dennoch richtete er seine komplette Aufmerksamkeit erst mal auf den vermeintlichen Angreifer, den er hatte abwehren können. An sich verwunderte es den Chief nicht gerade, dass er von irgendjemandem angegriffen wurde, denn es hatte schon genug Anschläge auf ihn in den eigenen Reihen gegeben. Einige der Ratsmitglieder betrachteten ihn anscheinend wirklich als schrecklichen Dorn im Auge und versuchten einfach alles, sich dem Silberhaarigen zu entledigen. Mit eiskalten Augen ließ Frau den Kopf des Angreifers los und wischte sich die Hand an der Hose ab, als ob sie jetzt verseucht wäre. Widerlich. "Woher kam er?" fragte der Bischof dann sofort einen Soldaten, der ihm am nächsten stand. Dieser sah Frau die ersten Sekunden mit großen Augen an, dann stotterte er eine Antwort. Wie aus dem Nichts wäre er auf den Chief losgestürmt, als ob er einen Sinneswandel bekommen hätte oder es spontan entschieden hätte. Frau nickte, bevor er drei Mal kräftig in die Hände klatschte. "Und jetzt verzieht euch alle, ihr habt sicherlich Arbeit zu erledigen." Alle blieben stehen. Der Bischof seufzte, dann setze er seinen 'Todesblick' auf. "JETZT VERZIEHT EUCH!" Und damit rannten sie weg, wie die Hasen, die von einem Raubvogel im Visier genommen wurden. Haken schlagend huschten sie davon. Seufzend schüttelte Frau den Kopf und wandte sich wieder zum Chief um. "Alles gut bei dir?" Seine Stimme klang immer noch kalt, doch die Augen schienen langsam aufzutauen. Ein Nicken folgte von dem Violettäugigen, der den Blick nicht einmal von dem Jungen abwandte und diesen dann grob wieder auf die Beine zog mit den Worten „Mit dir sind wir noch nicht fertig.“ Sie waren nicht weit entfernt von ein paar kleineren Räumen, die sonst auch für die Besprechungen bereit gestellt wurden und es war besser als nichts, denn der Silberhaarige hatte vor sich die Erinnerungen des Kadetten genauer anzusehen, wenn er es ihm nicht freiwillig sagen wollte. „Raus.“ befahl er den anderen beiden Soldaten, welche auch schon hastig salutierten und dann das Zimmer wieder verließen. Sie postierten sich davor um darauf Acht zu geben, dass niemand entfliehen konnte und für dieses Verhör niemand stören würde. „Ich frage dich noch einmal: wer hat dich geschickt, Junge!“ Nur ein leises verhöhnendes Lachen war die Antwort und Ayanami wurde es zunehmend Leid sich mit so etwas herum zu schlagen. Gut, wenn er nicht wollte, dann bitte. Der Chief hatte auch noch ganz andere Methoden, die er jetzt auch gleich anwenden würde, wenn man nicht freiwillig kooperieren wollte. Ohne den Blick zu Frau zu wenden, erhob er erneut die Stimme, während er den Schwarzhaarigen mit voller Wucht auf den Tisch drückte und in die silberfarbenen Spiegel blickte die ihn spöttisch musterten. „Tu mir einen Gefallen und halt ihn fest.“ Mit diesen Worten ließ er eine Hand zu den blassen Lippen wandern und zog den Handschuh mit Hilfe der Zähne aus. Gehorsam ging der Blonde um den Tisch und drückte die Schulter des Attentäters gegen den Eisentisch. Zuerst passierte nichts, aber bis dahin hatte Frau auch auf Ayanamis Gesten geachtet. Wie er den Handschuh auszog... Räuspernd widmete er sich wieder den Angreifer, der leicht verwirrt durch die Gegend sah, doch einen gewissen Hauch von Überlegenheit war noch in seinem Lächeln vorhanden. Der eiskalte Ausdruck in den schimmernden Amethysten blieb weiterhin bestehen mit einem Schimmer von rubinrot, selbst dann als er die nun nackte Hand auf die Brust des Kadetten legte und sich konzentrierte. Die Fähigkeiten Verlorens waren hier wohl sicher von großer Hilfe als, er diese dann auch schon in dem Jungen zu verschwinden begann gleich als wenn sie in pures Wasser eintauchen würde. Eigentlich hasste es Ayanami zu diesem Mittel zu greifen, zumindest stellte er dies wieder fest als er den leichten Stich in den Schläfen spürte und die Bilder dieser Seele auf ihn einprasselten. Kaum hatte er damit begonnen fing der Gefangene an den Versuch zu starten um sich zu schlagen während er vor Schmerz aufschrie. Er musste wohl gerade das Selbe durchleiden wie Teito und Kuroyuri damals und je mehr sich sein Geist dagegen wehrte umso schmerzhafter würde es für diesen werden, während der wiedergeborene Todesgott in den Bildern und schemenhaften Umrissen nach einer Antwort suchte. Und er fand sie. Sin. Tatsächlich, dieser Junge musste mit ihm in Kontakt gekommen sein und hatte sich dann etwas von ihm einreden lassen. Was genau das war konnte er nicht sagen, denn er konnte ihre Stimmen in den Erinnerungen nicht vernehmen, dazu reichten seine Kräfte noch nicht aus. Frau hatte währenddessen wirklich alle Mühe den Mann runter zu halten. "Meine Güte," knurrte der Blonde, verstärkte seinen Griff und drückte noch ein bisschen weiter. Deja Vu. Teito hatte so etwas doch auch durch machen müssen... Und wieder befand sich der Bischof in seinem Zwiespalt, ob er diese Art von Informationsbeschaffung mochte oder nicht. Die Stimme des Kadetten schien bald den Dienst zu versagen und der wiedergeborene Todesgott hatte immer mehr die Möglichkeit die Bilder und Erinnerungen zu verknüpfen. Anscheinend hatte er einen Groll gegen jungen Mann mit den violetten Augen gehegt und dann mit Sin gesprochen. "Hast du was?" Seufzend ließ Ayanami von dem Schwarzhaarigen ab, der nach wie vor auf den Tisch gedrückt wurde seitens Frau und seiner selbst. Der rötliche Schimmer in den kühlen Spiegeln verschwand so schnell wie er kam und nachdenklich betrachtete er den gequälten jungen Mann, während er die anhaltenden Schmerzen in seinem Kopf versuchte zu unterbinden. „Ich denke schon.“ kam dann die Erwiderung seitens Ayanamis, bevor er den Handschuh wieder überzog und einem der Soldaten von draußen den Befehl gab diesen abzuführen. Er würde noch seine gerechte Strafe bekommen, aber vorher musste er alleine mit dem Ghost darüber reden. Nachdem er sicher sein konnte das die Wachen vor der Tür verschwunden waren, lehnte er sich gegen den schweren Metalltisch und fuhr sich kurz über die Augen. Ein leichter Schwindel machte sich breit, den er schnell wieder verscheuchte. „Dieser Junge. In seinen Erinnerungen konnte ich sehen, dass er wohl einen ziemlichen Hass und auch Neid gegen mich hegte. Er hatte durchaus eine Unterhaltung mit Sin. Wahrscheinlich hat dieser das zu verantworten und ihm irgendetwas ins Ohr gesetzt.“ Ayanami wurde das Gefühl nicht los, dass Sin vielleicht in der Lage sein könnte die Sünden in einem menschlichen Wesen zu verstärken oder herauszuheben. Was wenn er damit seine Ziele erreichen konnte? In nächster Zeit mussten sie auf jeden Fall definitiv vorsichtiger sein, wenn dieses Wesen anscheinend bereit war sie wirklich umzulegen um das zu erreichen was er wollte. Und dennoch stellte er wieder fest, dass er diesen Körper furchtbar hasste. Er war zu schwach, solange er die Fragmente noch nicht zurück hatte, um die Kräfte von Verloren richtig zu filtern und die Auswirkungen zu mindern. Dementsprechend wurden die Kopfschmerzen immer schlimmer und auch sonst fühlte er sich irgendwie ausgelaugt, hatte er doch zu viel Energie dafür verbraucht etwas zu finden. "Hass- verständlich. Aber Neid? Auf was ist der denn neidisch bei dir?" grinste Frau fröhlich ging nachdenklich im Zimmer rauf und runter. "Sin heißt Sünde, oder? Ira und Invidia. Zusammen sind sie schon wirklich nervig, denn Neid leitet zum Zorn. Aber es scheint, dass Sin uns wirklich tot haben will, was heißt, dass er weiß, dass wir sein Ziel wissen." Das Grinsen tauchte wieder auf den schmalen Lippen auf. "Was heißt, dass wir auf der richtigen Spur sind." Zufrieden verschränkte Frau die Arme vor der Brust und blieb vor Ayanami stehen, der jedoch auf einmal viel blasser als vorher aussah. Und ausgelaugt. Fragend hob eine Augenbraue, doch stellte seine Frage erst noch ein paar verstrichenen Sekunden. "Alles gut bei dir, Chief? Du solltest etwas essen... Ich geh währenddessen in die Bibliothek und sammel die Orte von Eden's Garten. Abgemacht?" Damit klopfte er Ayanami gegen die Schulter, zog ihm die Mütze weiter ins Gesicht und verwuschelte ihm dann noch die Haare, indem er die Mütze etwas hin und her zog. "Mach dich locker, Chieflein. Ich werd auf dich aufpassen." „Ich brauche niemanden der auf mich aufpasst! Jetzt verschwinde endlich!“ fuhr er ihn an, aber da war eben jener Mann auch schon aus seinem Sichtfeld verschwunden, als dieser den Raum verließ. Seufzend fuhr er sich erneut über die Augen. Warum tat er das nur? Er brauchte nicht noch jemanden, der meinte er müsse unbedingt auf ihn Acht geben… dazu hatte er doch schon jemanden, dem er andauernd sagen musste das er damit aufhören sollte. Nur das Hyuuga genauso wenig auf ihn hörte wie dieser Dummkopf mit den blonden Haaren. Frau machte sich direkt auf den Weg zur Bibliothek, wo er erneut von dieser Stille empfangen wurde, die diesen großen Raum erfüllte. Etwas überfordert blieb der Blondschopf im Eingang stehen, bevor ein dort zuständiger Soldat ankam und ihn misstrauisch fragte, was er denn suche. "Eden's Garten," kam Frau knapp zurück und wurde dann zu einer Abteilung geleitet, die ganz der katholischen Religion gewidmet war. Paradies, Jesus, Christus, Gott, Gottes Reich. Es gab sogar auch etwas über die Seven Ghost und Verloren, aber nicht viel. Nur klassische Märchen und ein paar Fakten ohne Beweise. Hm. Und was war das? Mit gerunzelter Stirn zog Frau ein Buch heraus ohne Titel. Als er es aufschlug war in Tinte ein Bild herein gemalt. Es war ein merkwürdiges Bild, aber er kannte es. Es zeigte Jesus in der Mitte, darum die sieben Todsünden und in den Ecken die vier letzten Dinge. Darunter stand ein Zitat: Und denkst nit an dein eigen Schuldbuch, Das du mußt vor den Richter bringen, Wenns kommt zu den vier letzten Dingen? Aha? Die vier letzten Dinge. Das Jüngste Gericht, Hölle, Himmel und Tod. Ob die mit Sin zu tun hatten? Vielleicht. Na, erst einmal ein Buch nach dem anderen. Trotzdem hatte sich Frau, ohne darauf zu achten, schon jeweils ein Buch zu den vier letzten Dingen herausgeholt, bevor er sich einfach auf den Boden setze und anfing zu lesen. Na herrlich. Kurz nachdem Frau den Raum verlassen hatte in dem sie vorhin noch diesen Kadetten mehr oder weniger verhört hatten und machte auch Ayanami sich auf den Weg zurück in sein eigenes Zimmer. Auch wenn er es ungern zugab so musste er sich unbedingt erst einmal ausruhen und wieder zu Kräften kommen. Niemals hätte er es für möglich gehalten das dieser Prozess so unheimlich anstrengend sein würde. Wie auf Befehl hatten die zwei schwarzen Raubkatzen die ganze Zeit in seinem Quartier gewartet und kaum hatte der Chief den Raum betreten schlichen sie auch schon galant auf ihn zu auch wenn ihr Herr ihnen nicht viel Beachtung schenkte. Der Mantel der Uniform fand erneut seinen Platz auf der Rückenlehne des Stuhls, während sich der Silberhaarige seufzend vor dem Bücherregal umsah. Ihm war so als hätte er hier noch irgendwelche Wälzer gehabt, die Anhaltspunkte auf die Orte liefern könnten die Edens Garten gaben. Kurz ließ er die blassen Finger über den Kopf einer der beiden schwarzen Raubkatzen wandern, bevor er sich auf das Fensterbrett setzte wovon er aus fast die halbe Stadt sehen konnte. Jeder normale Mensch hätte sich wohl über eine solche Aussicht gefreut, doch für Ayanami hatte es keinen wirklichen Reiz mehr. Nichts Menschliches hatte noch einen Reiz, denn es konnte diese verdammte Leere in ihm nicht besiegen die mit kalten eisigen Klauen sein Herz immer wieder umfassten und daran hinderten noch überhaupt irgendwelche Emotionen zu zulassen geschweige denn zu empfinden. Egal. Es hatte keinen Sinn in Gedanken umher zu wandeln, schollt er sich innerlich und klappte eines der Bücher auf. Viel stand in ihnen über die alten Geschichten geschrieben und hin und wieder schnappte er unterschiedliche Dinge auf. Dinge die ihn daran erinnerten, was seine Aufgabe gewesen war. Wenn er einher das Stundenglas drehte und Michael und Raphael mit leisen Schwingen dem Hauch zu folgen wagten. Wenn sie die Seelen zu ihm geleiteten auf das sie gerichtet werden würden und letztendlich ihren Wunsch vor dem Herren äußern durften. Verdammt noch mal! Schon wieder begann er in seinen Erinnerungen umher zu wandern! Er musste damit aufhören sofort! Griesgrämig schlug er besagtes Buch zu und pfefferte es in die nächstbeste Ecke wo es mit einem dumpfen Aufschlag zu liegen kam bevor er sich ein anderes Buch von dem kleinen Stapel nahm. Seltsam. Wieso hatte er gerade danach gegriffen? Es war eher dünn und in einem dunkelroten Leder eingeschlagen. Schon die ersten Seiten waren irritierend aber interessant… die Schrift war in geschwungenen Lettern mit dunkelroter Tinte geschrieben worden. Nur Stichprobenartig überflog er die einzelnen Absätze bis ihm etwas ins Auge stach. Dieser Mensch, der dieses Buch geschrieben hatte, war der festen Ansicht das Dämonen in der Welt der Menschen unter den Sterblichen lebten. Und das es sieben von ihnen gab, die man die Fürsten der Sünden nannte. Erst als ihm das Wort ‚Garten’ ins Auge stach, begann er genauer zu lesen. Allem Anschein nach war es hier ähnlich wie mit der Reise nach ‚Seele’. So wie ein Reisender die Cursed Tickets der Gotteshäuser benötigte um an diesen Ort zu gelangen, schien musste man zuerst eben jene dämonischen Fürsten begegnen und ein Zeichen von diesen bekommen um den heiligen Garten betreten zu dürfen. Vor Jahrhunderten sollte es in vier verschiedenen Landteilen jeweils zwei Säulen gegeben haben beziehungsweise an einem nur eine. Dort wo diese Säulen standen wurden Städte errichtet, die nun als Symbol und Andenken an jene Dämonen dienen sollten. Irritiert zog Ayanami eine Augenbraue nach oben. Wie absurd. Aber nicht grotesk genug um vollkommen falsch zu sein. Vielleicht sollte er das noch einmal mit dem Bischoff besprechen. Und für diesen Gedanken hätte er sich auch schon wieder schlagen können. Wieso ging dieser verdammte Affe ihm nicht aus dem Kopf! Selbst jetzt konnte er sich nicht ordentlichen konzentrieren! Das musste wahrscheinlich von der Sense kommen mit der Frau verbunden war. Ganz sicher. Egal wie sehr es der Silberhaarige drehte und wendete, er konnte einfach keinen genauen Grund finden wieso er gerade dieses Buch so interessant fand. Der junge Mann mit den violetten Augen war noch immer davon überzeugt, dass diese Geschichte von diesen Dämonen nicht unbedingt wahr sein konnte. Aber wer sagte denn, dass es nicht der Wahrheit entsprechen konnte? Jegliche Mythen und Sagen waren auf irgendwelche Tatsachen aufgebaut, allerdings wollte Ayanami auch keinem falschen Punkt hinterher jagen, der dann nur sich als Farce herausstellen würde. Zwischendrin fragte sich der Chief ob er nicht noch in einem anderen Buch etwas suchen sollte, aber irgendwie bannte ihn dieses Papier in dem eingeschlagenen Leder viel mehr als er es zugeben wollte. So bemerkte er gar nicht das die Erschöpfung durch den Energieaufwand irgendwann ihren Tribut einforderte und als die amethystenen Spiegel langsam wieder zu fielen und er gar nicht bemerkte wie er letztendlich langsam in einen leichten Dämmerschlaf hinüber glitt. Normalerweise war der Chief of Staff eigentlich kein Mensch, der es einfach so zuließ, dass er gleich einschlief und dann nicht mal mehr groß etwas um sich herum bemerkte. Doch die andauernde Anstrengung und die Müdigkeit der letzten Tage schien nun langsam ihre Wirkung zu zeigen als der Atem Ayanamis ruhig und stetig ging. Zumindest solange bis ihm irgendwann das Buch aus der Hand fiel und er wieder aus dem Schlaf schreckte. Irritiert ließ er den Blick über das stille Zimmer wandern, nur die beiden Raubkatzen hatten den Kopf gehoben um ihn kurzzeitig zu mustern und diesen dann wieder auf den Pfoten abzulegen. Irgendwie hatte er bis eben noch das Gefühl gehabt eine weitere Präsenz zu spüren und das war auch ein Grund gewesen, warum er wieder aufgewacht war. Während ihrem langen und harten Training in der Akademie hatten sie immer gelernt wachsam zu sein und ihre Sinne niemals unaufmerksam werden zu lassen. Selbst wenn sie gerade schliefen, mussten sie sich sofort wehren können falls ein Eindringling versuchte ihnen das Leben schwer zu machen. Schweigen schüttelte er kurz den Kopf zu sich selbst um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Mittlerweile hatte die Sonne angefangen sich an den Rand des Horizontes zu schieben, was bedeutete, dass er wohl eine ganze Zeit lang geschlafen haben musste. Wo der Blondschopf jetzt wohl war? Im nächsten Augenblick bereute er diesen Gedanken auch schon wieder und ein missmutiger Ausdruck trat auf die blassen Wangen des Chief of Staffs. Allerdings würde Frau seine Gedanken auch so schnell nicht wieder verlassen denn er musste eben jenen jetzt suchen gehen um ihn zu fragen, was er davon hielt. Da es sowieso schon recht spät war und nur noch wenige auf dem Korridor unterwegs sein würden, zog er es vor einfach so zu gehen und den Mantel für den kurzen Augenblick nicht gleich wieder überzuziehen. Wo wollte der Bischoff noch mal hin? Ach ja… in die Bibliothek hatte er wohl hingehen wollen. Also sollte er dort wohl als erstes zu suchen anfangen. Das in Leder gebundene Buch in der Hand behaltend, verließ er also sein eigenes Quartier und machte sich auf den Weg zur Bücherei, wo der blonde Idiot unbedingt hatte hingehen wollen. Eben jener Chief war aber nicht der Einzige gewesen, der sich seiner Erschöpfung für den Augenblick hingegeben hatte. "Bischoff, Sir?" Frau grunzte und drehte sich noch etwas auf die Seite. "... BISCHOFF FRAU!" "Wenn du mich noch einmal anschreist, Newbe, schwör ich dir wirst du niemanden mehr anschreien können- verstanden?" Der Soldat nickte hastig und verzog sich. Der Grund, wieso er den Blonden wohl geweckt hatte, war wie weggeblasen. Zehel öffnete ein Auge und sah sich das Buch in seinem Schoss an. 'Die Geheimnisse der Welt- Band 2 E-H' Er hatte daran wohl nach Eden gesucht aber gefunden hatte er der liebe Frau nichts. Nichts Brauchbares zumindest. "Wieso macht man es uns so schwer?," maulte Frau und massierte sich die Schläfen. Was hatte er denn bis jetzt? Die vier letzten Dinge, die verlangt werden. Zuerst das Jüngste Gericht, dann der Tod, danach Himmel oder Hölle. Er würde schon nur dafür in die Hölle kommen, dass er nicht rausbekam wo dieser verdammte Sin hinwollte! Frustriert klappte er das Buch zu um blindlinks nach einem anderen zu greifen, ließ dieses dann jedoch wieder los, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Vor ihm im Regel stand ein schwarzes Buch. Dick und neu aussehend, aber es rief ihn zu sich. Aufgeregt krabbelte er rüber, zog es heraus und setze sich dann wieder aufrecht in einen Schneidersitz. "Let's see," murmelte er vor sich her und blätterte das Buch durch, bis er ein paar Kringel um Koordinaten fand. Die Stadt Adeth. Die Stadt Gudje. Das kleine Dorf Lehl. Und die Großstadt Nahvee. Sie lagen alle direkt auseinander, in den vier voneinander weitesten entfernten Himmelsrichtungen. Am Rande... der Welt. Stopp mal das kannte er doch! Nach einigem Suchen holte er das gefundene Bild mit den sieben Sünden und den vier letzten Dingen hervor und verglich Koordinaten mit dem Bild. Tatsächlich. Wenn man den Kreis mit den Sünden als Welt sah und die vier letzten Dinge als Städte, dann- "Macht es alles einen Sinn," grinste Frau verschmitzt, auch wenn er nicht wusste, was Sin in den Städten wollte. Was gab es denn da, was so von Bedeutung wäre den Garten zu finden? Nun egal. Ayanami konnte sich ja auch anstrengen. Von seinem Erfolg beflügelt griff Frau nach seinen Aufzeichnungen und hastete aus der Bibliothek. Das er niemand anderen wusste als den Chief, mit dem er seinen Erfolg teilen wollte, kam ihn schon sehr merkwürdig vor. Und, irgendwie, traurig. Als ob er keine Freunde hätte außer Ayana- nein. Er war kein Freund, musste Frau sich in Erinnerungen rufen und bog um die Ecke. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass genau dieser plötzlich um die Ecke geschossen kam und dann natürlich auch mitten in diesen hinein lief. Wenigstens hatte Ayanami nicht das Gleichgewicht verloren, allerdings das Buch fallen lassen welches dieser mitgenommen hatte. „Auch wenn du ebenso wenig menschlich bist wie ich, solltest du aufhören so in den Gängen herumzuschleichen, verdammt.“ knurrte der Silberhaarige angesäuert und hob das verlorene Objekt wieder vom Boden auf. "Machen wir einen Deal: Ich geh lauter und du lächelst mal ab und zu." Stille. Nach einigen kurzen Sekunden grinste der Bischof und schüttelte amüsiert den Kopf. „Nach deinem Tempo zu urteilen, hast du wohl irgendwas gefunden?“ warf er dann nebensächlich ein und sah sich kurz um, um sicher zu gehen dass sie nicht belauscht wurden. "Siehst du? Für uns beide unmöglich und ja ich habe etwas rausgefunden, A-...Chief." Irgendwie konnte Frau sich nicht dazu ringen den Namen des anderen auszusprechen. Wieso auch immer... Und das lag sicherlich NICHT an der Sense, aber immer wenn er an den Chief dachte, dann geschah etwas in ihm. Er bekam ein komisches Kribbeln und wünschte sich etwas, was nie passieren könnte und würde. "Ich weiß wo Sin hingeht. Und ich weiß auch wieso er dorthin geht." Damit sah sich Frau kurz um und entdeckte eine Tür, die halb offen stand und ihm die Sicht auf einen leeren Raum mit Tisch preisgab. Ohne einen zweiten Gedanken zu fassen nahm er Ayanami sanft, nicht mehr so grob wie er sonst getan hätte, ans Handgelenk und führte ihn hinein. Dann schloss er die stabil aussehende Eisentür und legte die Bücher, die er hatte, auf den Tisch ab, damit man seinen Gedankengang besser nachvollziehen konnte. "Also. Sin braucht den Standort vom Garten aber den bekommt er erst, wenn er Artefakte oder sonst was eingesammelt hat. Dafür muss er in die Städte, die die vier letzten Dinge repräsentieren. Die vier letzten Dinge, das Jüngste Gericht worauf der Tod folgt. Nach dem Tod kommt man in den Himmel oder die Hölle. Das Jüngste Gericht tritt ein, wenn man einen der sieben Todsünden begeht bla bla. Das ist ja jetzt irrelevant." Frau zeigte auf die Weltkarte, die er mitgenommen hatte und dann auf das Bild mit dem gemalten Kreis von den Sieben Sünden. "Wenn wir uns jetzt vorstellen, dass dieser Kreis mit den sieben Sünden die Erde ist und nehmen die Himmelsrichtungen, in denen die vier letzten Dinge aufgemalt worden und übertragen es auf die Karte-" Der Bischof zog die Karte zu sich und markierte mit einem Stift, den er sich aus der Hosentasche gezogen und den Decke mit den Zähnen abgemacht hatte, die vier Städte, die sich genau an diesen Plätzen befanden. "-dann haben wir unsere vier Städte zu denen Sin gehen muss. Statt den Ablauf zu folgen dreht er ihn einfach um! Er klappert die vier letzten Dinge ab um dann zu den sieben Todsünden zu gelangen, die er abwirft- in Eden's Garten." Frau legte Stift und Decke fest und sah seitlich zu dem Chief. "E-Es ist nicht sonderlich viel für die Zeit, aber es ist alles, was die Bibliothek zu bieten hatte soweit ich weiß. Ich werde nachher noch einmal nachforschen, wenn es nicht reicht." Frau blinzelte kurz verwirrt, dann sah er mit einem leichten arroganten Blick weg. "I-Ich meine, ich muss ja auch nicht alles machen!" Es brauchte tatsächlich ein bisschen Anstrengung um diesem zu folgen aber im Groben verstand er worauf Frau hinaus wollte und es ergab durchaus einen Sinn. Nur von alleine wäre er ohne einen Anhaltspunkt niemals darauf gekommen. Was ihn wieder zu dem brachte was der Silberhaarige selbst herausgefunden hatte. „Um sie abzulegen, muss er sie erst anerkennen…“ kam es dann eher leise von dem Violettäugigen und auch eigentlich mehr zu sich selbst, während er Gedanken verloren auf die Karte starrte wo nun die vier Städte umkringelt waren. Kurz schüttelte er den Kopf und winkte ab, noch mehr Nachforschungen würden nur Zeit kosten. Sie hatten die Städte wo sie hin mussten und den Rest würden sie dann schon herausfinden, beziehungsweise hatte auch Ayanami eine Vermutung… denn irgendetwas sagte ihm das dieses alte Buch was er gefunden hatte nicht nur frei erfunden war. "Was isn' das?" Wie auf Abruf wanderte die Aufmerksamkeit eben jenes Chief of Staffs wieder auf dieses als Frau ihn darauf ansprach und kurz zogen sich die Augenbrauen hinter dem flüssigen Silber zusammen. „Ich denke das könnte interessant sein.“ Er schlug es erneut auf an der Stelle, wo er sich markiert hatte und überflog noch einmal kurz die Zeilen. „In den mittelalterlichen Jahren gab es verschiedene Mönche, die den sogenannten sieben Todsünden jeweils einen Dämon zusprachen. Man erzählte sich, dass diese gleich Fürsten über alle anderen Wesen dieser Art herrschten und bis auf einen immer zu zweit waren.“ Er deutete auf eine Abbildung von sieben nicht-menschlichen-Wesen. Sie alle sahen aus als wären sie der Hölle entsprungen. „Luzifer, Mammon, Leviathan, Satan, Asmodeus, Beelzebub und Belphegor. Für diese sieben Fürsten wurde jeweils eine Säule errichtet an vier verschiedenen Punkten. Genau dort wo diese vier Städte sich befinden von denen du gesprochen hattest. Ein Zufall?“ Die Frage war eher rein rhetorisch, bevor er das Buch zu ihm schob. „Die Dämonen hatten wohl laut der Mythen eine ähnliche Aufgabe wie die Houses of God es haben. Jemand der Eden’s Garten betreten will muss sich zuerst seiner Sünden – oder besser Laster – klar werden. Wie, kann ich allerdings nicht sagen.“ Er fuhr sich mit einer Hand durch die silberweißen Strähnen und blickte wieder nach oben in das Gesicht des Bischoffs, der noch immer vor dem Tisch stand. Irgendwie wirkte er ein wenig unruhig… Blinzelnd betrachtete der Blondschopf das zugeschobene Buch wieder und nickte. Es machte alles Sinn- mehr oder weniger. Sin musste die sieben Todsünden erst kennen und verstehen, bevor er sich von diesen lösen konnte. "Nun, dann haben wir ja schon mal ein Ziel: Die vier Städte abzuklappern. Ich würde vorschlagen zuerst zu Gudje zu gehen, es liegt am Nächsten." Frau zeigte auf die Karte, wo er die Stadt umkreist hatte. "Danach zu Lehl, Nahvee und zum Schluss zu Adeth." Adeth. Der Name klang nicht gut, denn er hatte einen gewissen Nachgeschmack in Frau's Mund hinterlassen. Außerdem kam ihn der Name irgendwie bekannt vor. "Aber wir sollten alleine gehen. Sin wird wissen, dass wir ihn verfolgen und er hat es dann auf jeden abgesehen." Damit sah der Bischof zu dem Chief. "Und ich bin mir sicher, dass du deine Untergebenen nicht in den Tod schicken willst, oder?" Er grinste fürsorglich. Ayanami hatte ja eigentlich, irgendwo, ein gutes Herz. Es wurde nur unterdrückt von Verloren und zwar so sehr, dass Ayanami selber annahm, dass es seine Gedanken, sein Zorn war. Denn der Zorn Verlorens richtete sich gegen ihn, Frau, den Seven Ghosts und Gott. Ayanamis eigener Zorn richtete sich jedoch allein gegen Verloren und vielleicht auch gegen Gott. Zusammen... bestand Ayanami eigentlich nur aus Zorn und Hass. Und Frau, nein, die Sense wollte Verloren helfen stärker zu werden, weswegen er immer bei ihm sein woll- musste. „Wahrscheinlich wirst du da, so ungern ich es zugebe, Recht behalten. Haruse hat seine Seele bereits verloren… es müssen nicht noch mehr Unbeteiligte da hineingezogen werden.“ Stimmte der Violettäugige widerwillig zu und klappte das kleine Buch wieder zu. Frau hatte durchaus dabei Recht das sie alleine gehen sollten, denn es gab auch sonst niemanden der ihnen dabei hätte helfen können. Alle anderen hatten einfach zu wenig Kraft dafür, denn selbst sie zwei mussten schon sehen wie sie gegen diesen vermeintlichen ‚Teufel’ bestehen konnten, wenn sogar ihre Kräfte hier hart an der Grenze waren. Mit einem leisen Seufzen erhob sich der junge Mann mit den amethystenen Spiegeln wieder von seinem bisherigen Platz und ging dann um den Tisch herum um den Blondschopf ansehen zu können. Für eine kurze Spur war ein seichtes Lächeln auf den blassen Lippen zu erkennen, bevor es so schnell wieder verschwand wie es auch gekommen war. Der Blonde fuhr sich mit der behandschuhten Hand durch die Haare und lehnte sich mit den Hintern gegen die Tischkante, die meeresblauen Augen immer noch auf den Chief gerichtet. "Denkst du, wir können zusammen arbeiten ohne einander an die Kehle zu springen?" „Ob wir wollen oder nicht, uns bleibt ja nichts anderes übrig oder?“ Damit wandte er sich wieder von Zehel ab und steuerte auf die schwere Eisentür zu, die sie vom Korridor trennte. Dennoch ließ er den Blick aus dem Augenwinkel noch einmal zu dem Anderen wandern. „Kommt denn der Knirps auch ohne dich klar? Du weißt, der Rest meiner Crew hat noch immer den Auftrag Teito zu fangen.“ Ayanami drehte sich erneut um und schob die Ärmel des weißen Militärshemdes ein Stück nach oben. "Machst du Witze? Teito ist vielleicht sogar besser ohne mich dran," grinste Frau frech. Das stimmte vielleicht nicht ganz, aber er hoffte vom ganzen Herzen, dass der Braunhaarige auch ohne ihn zurechtkam. Er wusste die Mission und auch wenn er nicht bei ihm sein konnte, so würde er doch sicherlich irgendwie spüren, wenn dem Kleinen was passierte. Und er war sich sicher, dass das bis jetzt nicht der Fall gewesen ist. Und er hoffte, dass es auch so blieb. „Hm.. ich denke eine Pause würde dem Rest auch gut tun. Dann geht mir Hyuuga vielleicht nicht mehr ganz so auf die Nerven.“ Egal was es war, aber die Gegenwart von Frau machte ihn verdammt unruhig und alles in ihm schrie nur einen Satz: Raus hier. Sofort. Dennoch sagte sein Körper ihm etwas anderes, welcher sich bisher noch nicht vom Fleck bewegt hatte und stehen geblieben war. Ob das an der Sense lag? Hatte sie denn auch eine Auswirkung auf ihn? Wohl eher nicht… dennoch konnte er nicht leugnen, dass es ihn innerlich vollkommen aus der Ruhe brachte. Nur ließ er sich bisher noch nichts nach außen anmerken. "Ich denke wir können, Ayanami," lächelte Frau, doch das Lächeln verschwand langsam. Hatte er den Chief gerade wieder bei seinem Namen genannt? Etwas verwirrt blinzelte Frau, dann räusperte er sich schnell und ging zu dem Silberhaarigen, um die Hand auf den Türgriff zu legen und rauszugehen. Doch er zögerte. So nahe wie Ayanami war ließ es ihn erneut unruhig werden und die Sense wie wild ziehen. Bis jetzt hatte er es ignorieren können, doch langsam... Verbissen biss Frau die Zähne zusammen und drehte das Gesicht weg. "Brechen wir nach dem Abendessen auf? Ich hab Kohldampf." Schnell, damit der Silberhaarige mit den kalten, aber dennoch unergründlichen violetten Augen in seinem Gesicht nicht lesen konnte, worüber der Bischof nachdachte, drehte er das Gesicht weg. "I-Ich... ich warte dann auf dich beim Ausgang, nicht?" „Ich werde sehen, was sich einrichten lässt.“ Murrte Ayanami nur vor sich hin und wandte den Blick wieder von dem Blonden ab. Seine Gedanken wanderten wieder zu den Worten Mirokus, der ihm eröffnet hatte, dass morgen früh eigentlich auch noch eine Besprechung anstehen sollte mit dem Militärsrat wo auch Admiral Oak beisitzen würde. Schließlich hatten die Black Hawks einfach ohne jeglichen Befehl gehandelt, was normalerweise natürlich gegen alle Regeln und Pflichten der Elite-Einheit sprach und sich auch nicht wirklich positiv darauf auswirkte. Dennoch nickte er nur auf die vermeintliche Frage und verließ dann mit dem Blauäugigen wieder den Raum in dem sie gerade noch zusammen alles besprochen hatten. Er nahm das Buch wieder an sich und trat den Weg zurück in sein Quartier an, wo er noch einmal alles kurz durchging und dann wieder den schweren Mantel der Uniform überzog. Er würde jetzt gleich mit Miroku sprechen müssen um noch irgendetwas zu erreichen. Wahrscheinlich würde der ältere Herr nicht sehr begeistert sein, aber er hatte ihm ja schon vorher von der Bedrohung seitens Sins erzählt. Genau diesen Gedanken verfolgte er erneut als er sich vor der Tür des Akademie Direktors befand und anklopfte. Die gedämpfte Stimme drang nach draußen und brachte ihn letztendlich dazu einzutreten. „Was gibt es, dass Du mich zu so später Stunde noch aufsuchst?“ fragte er, während sich der ergraute Mann hinter seinen Schreibtisch setzte. „Nach einigen Recherchen haben wir herausgefunden was das Ziel von diesem Sin ist. Ich würde dementsprechend gerne mich um dieses Problem kümmern. Sofern Ihr für mich ein gutes Wort beim Rat einlegen könnt.“ Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Lippen seines Gegenübers und kurz schlossen sich die Augen Mirokus. Er konnte verstehen was seinen früheren besten Schüler dazu bewegte sich jetzt auf diese Aufgabe konzentrieren zu wollen, denn schließlich wusste er ja wer er war als einer der Wenigen. Es dauerte einige Zeit bis er letztendlich nickte und ein leises Seufzen die stille durchbrach. „Nun wenn es dir so wichtig ist, werde ich sehen was ich für dich tun kann. Aber du solltest das Auge von Michael hier lassen. Es wäre zu gefährlich es mitzunehmen wenn Sin danach suchte.“ Warf er dann nachdenklich ein und der Silberhaarige wusste das er Recht hatte. Er konnte es nicht verantworten das Sin diese Macht in den Händen hielt, denn es war schon schlimm genug, dass er beinahe Pandoras Box erwischt hätte in Antwort – wenn diese nicht gerade leer gewesen wäre. „Es wird hier sicher sein. Major Hyuuga und der Rest werden hier vor Ort für weitere Befehle bleiben.“ „Gut. Aber komm in einem Stück wieder.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich auch schon wieder von dem Chief, welcher noch kurz schweigend dort verharrte, bevor er das Büro wieder verließ. Er musste schließlich noch seine Crew informieren und allein dies würde schon anstrengend genug sein. Wo er wahrscheinlich auch Recht behalten würde, denn Ayanami war noch nicht mal an seinem Zimmer angekommen, da kreuzte auch schon ein bekannter schwarzhaarige Schwertkämpfer wieder seinen Weg. Irgendwie war es schon ein wenig ungewohnt, dass er nicht andauernd jede Sekunde um ihn herum schwirrte. „Du gehst also wirklich, Aya-tan. Ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist.“ Hyuugas Zweifel waren berechtigt, denn selbst der silberhaarige mit den sonst so kalten violetten Augen wusste nicht ob sie diese Aufgabe so bewältigen können würden. „Du bleibst mit dem Rest hier. Und lass dir nicht einfallen mir zu widersprechen.“ Damit war die Diskussion für den jungen Mann auch schon wieder beendet und er begann seine Crew in die Befehle einzuweisen, bevor er die kleine Schatulle mit dem roten Kristall an seinen langjährigen Kameraden gab. Er war der Einzige, dem er da wirklich vertraute und er wusste, dass der Sonnenbrillenträger auf keinen Fall riskieren würde, dass das Auge irgendjemandem in die Hände fiel. Frau ging währenddessen jedoch nicht zum Abendessen, sondern verfrachtete sich in seinem Zimmer um nachzudenken. Über was konnte Frau danach nicht mehr sagen. Er wusste nur noch, dass seine Gedanken ihn dazu brachten zur Seite zu kippen und leer am Boden liegen zu bleiben. Blank sahen seine Augen gerade aus und er störte sich nicht am harten Boden. Innerlich führte er wohl ein Gespräch. 'Das ist verrückt! Wir jagen einem Typen nach, der- was will? Wir wissen nur das er perfekt werden will, was ist daran so schlimm?!' 'Er wollte Verlorens Körper und die Sense- er denkt wohl, dass er mit Verlorens Macht perfekt ist.' 'Und was geht uns das an? Ayanami hat NICHTS mit uns zu tun!... Wann hast du aufgehört ihn zu hassen?' 'Ich hasse ihn noch immer. Außerdem lenkst du vom Thema ab.' 'Nein, tue ich nicht. Du wirst es nicht weit bringen, wenn du dich mit ihm einlässt. Er wird dich niemals verstehen, dir niemals vertrauen! Begehe keinen Fehler.' 'Ihn zu hassen ohne Grund war mein Fehler!!!' 'Und Gott?' Da brach das Gespräch ab und Leben kehrte wieder in den Bischof zurück. Müde setze er sich auf und rieb sich die Augen. Gott... Sein großer Herr war ebenfalls der letzte Gedanke, bevor er spürte, wie sein Körper sich erhob und aus dem Zimmer ging. Es war nach dem Abendessen. Bald würde er Ayanami treffen und die Städte abklappern. Eins nach dem anderen. Sie würden etwas jagen, was vielleicht unmöglich war zu fangen, sie würden versuchen etwas zu verhindern, was doch auch das recht hatte zu existieren: Perfektion. War es überhaupt ihr Recht jemanden das Recht zu nehmen perfekt sein zu wollen? Er tat keinem weh. Nein, das war nicht richtig. Er hatte versucht Ayanami zu töten. Unwillkürlich ballte Frau die Hand zur Faust. Ayanami. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)