When the Snow stops falling down... von AlbelNox (Frau x Ayanami) ================================================================================ Kapitel 25: Just stay by my side -------------------------------- Und da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel ;) An dieser Stelle muss ich noch ein paar Dinge loswerden. Zuerst wundert euch bitte nicht wegen Hyuuga XD... ich/wir haben das ganze geschrieben als noch nicht bekannt war bei wem es sich um die Ghosts handelt. Dementsprechend sieht das Kapitel nun so aus wie es aussieht xD. Nur damit ihr euch nicht wundert ;) Dann viel Spaß ---------------------------- Chapter Twenty Five: Just stay by my side Ayanami hatte keine Ahnung wie lange der Todesgott und die Brünette noch dort im Garten gelegen hatten, während sie die Sterne betrachteten und für einen Augenblick sich um nichts kümmerten. Es schien als wäre die Zeit für einen Moment stehen geblieben, bevor sie sich irgendwann entschlossen wieder zurück zu gehen. Wahrscheinlich würde sonst noch jemand nach ihnen suchen, wobei der Silberhaarige ein wenig Bedenken hatte, dass es nicht sogar jetzt schon der Fall sein könnte. Aber er hoffte jetzt einfach mal darauf, dass niemand Wind von dieser Sache hier bekommen hatte. Außerdem zog es die menschliche Seele die in ihm wohnte ebenfalls wieder zurück, wusste er doch auch, dass der blonde Bischoff auf ihn wartete. Wobei immer noch Verloren mehr oder weniger das Ruder in der Hand hatte, doch sein mentaler Einfluss schien langsam ein wenig nachzulassen. Ob er es freiwillig tat oder nicht, konnte der Chief of Staff dabei nicht so ganz bestimmen als sie wieder zur Terrasse des Tanzsaals aufschlossen. Erst als sie erneut wieder in dem Saal standen, schien die Realität ihn wieder einzuholen. Die neidischen Blicke auf die Brünette, welche sich bei ihm eingehakt hatte und welche mit einer Sorglosigkeit und Anmut ihre Stellung neben ihm bezogen hatte. Man hätte beinahe denken können, dass sie wirklich von vorne herein schon immer zusammen gehört hätten. Doch die vertraute Zweisamkeit wurde jeher wieder zerrissen als die fröhliche Stimme des Colonels ertönte und der Violettäugige nur ein stummes Seufzen loswerden konnte. „Eve-sama!“ Er begrüßte sie ebenso förmlich, wie er es mit dem Chief sonst tat und strahlte die Beiden grinsend an. „Du siehst aus wie eine Prinzessin!“ Manchmal war der Rosahaarige schon irgendwie niedlich mit seiner kindlichen Naivität. "Vielen Dank, aber du siehst selber aus wie ein Prinz." gab sie das Kompliment mit einem Lächeln zurück und gab dem Rosahaarigen zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. Jetzt, wo sie Kuroyuri sah, wo waren die anderen? Konatsu zum Beispiel und all diejenigen, mit denen sie noch nicht sprechen konnte? Denn sie würde nicht ewig bei Verloren bleiben können, außerdem war sie Evangeline es schuldig, dass sie ihren Körper wieder haben durfte. „Ich bin viel zu klein für einen Prinz!“ Er schob eine Schmolllippe nach vorne und sah dann zu dem Silberhaarigen. „Aber Ayanami-sama wäre bestimmt genau der Richtige für die Rolle!“ gab er dann lachend von sich, bevor auch schon ein bekannter Blondschopf in der Menge auftauchte und sich zu ihnen durch arbeitete. „Kuroyuri-sama! Ihr sollt doch nicht immer gleich weglaufen!“ Konatsu hatte es sichtlich schwierig seine Aufgabe zu erledigen und gleichzeitig auch noch teils Haruses Job zu machen in dem er auf den Rosahaarigen aufpassen musste. Der Chief of Staff nickte nur kurz als der junge Mann mit den bernsteinfarbenen Augen vor ihm salutierte und sich dann wieder dem Kleineren zuwandte. Ayanami indessen ließ kurz seinen Blick schweifen und fragte sich ernsthaft wo der schwarzhaarige Major abgeblieben war. Zwischenzeitlich hatte er – vor dem Besuch im Garten – hin und wieder das Gefühl gehabt, einen stechenden Blick im Rücken zu spüren. Doch dieser war jetzt verschwunden und den Schwertkämpfer hatte er auch nicht entdecken können. Hatte er etwa eben sich einfach aus dem Staub gemacht um sich vor der Arbeit zu drücken? Na der konnte was erleben. Wenigstens gab es solche Leute wie Konatsu und Katsuragi, die immer hart versuchten ihrer Arbeit gerecht zu werden und Kuroyuri war zwar grausam mit seinen Gegnern, aber immer noch ein Kind. Wieder abseits seiner Erfassung hatte er nicht bemerkt, wie sich erneut diese Dame in dem roten Kleid zu ihnen bewegt hatte und hinter ihnen vorbei ging, aus voller Absicht Gottes Tochter anrempelnd. Der wiedergeborene Todesgott hatte sie grade noch so festhalten können um sie vom Stürzen abzuhalten. Der Rosahaarige hatte es allerdings genau gesehen und die dunkle Aura um ihn schien sich schon wieder auszubreiten. „Ooooh, beruhigt Euch doch Kuroyuri-sama!“ kam es beschwichtigend von Konatsu. Er wusste was passierte wenn der Kleine vollkommen ausrastete. Daraufhin richtete sich das magentafarbene Auge des Jungen auf seine blondhaarige Begleitung. „Konatsu-kuuun? Darf ich sie umbringen?“ „Nein.“ Kam es von Konatsu und Ayanami gleichzeitig, welche sich beide daraufhin ein wenig irritiert ansahen und Kuroyuri nur weiter vor sich hin schmollte. Allerdings wollte er sich von den bösen Gedanken ablenken, weshalb er einfach Eves Hand nahm und sie andeutete mit sich zu ziehen. „Eve-samaaaa~ komm wir tanzen!“ kam es mit einem strahlenden, kindlichen Gesichtsausdruck, woraufhin der Silberhaarige nur innerlich den Kopf schütteln konnte, dieses Mal doch eins der Champagnergläser entgegen nehmend als einer der Bediensteten ihm eines anbot. Und gerade als Evangeline in der Menge verschwand, tauchte Frau wie ein Schatten hinter Ayanami auf, nahm ihm das Champagnerglas aus der Hand und trank es mit einem Schluck aus. "Egal wer da jetzt gerade ist, aber du hast eine Aufgabe zu erledigen. Was heißt: No alcohol for you." Egoistenschwein, dachte sich zumindest der Silberhaarige. Allerdings zeigte sich ein doch leicht erfreuter Schein in den Amethysten als er den blondhaarigen Mann erblickte, was sicherlich auch daran lag das Verloren sich für den Augenblick wieder zurückzog und ihm die freie Hand ließ. Grinsend sah der blonde Bischof in die violetten Augen, bevor er kurz die Stirn runzelte. "Ich rieche Sex." Es war eine knallharte, richtige Feststellung, die Frau aber im ersten Moment nicht wirklich zu kratzen schien. Wenn man so lange im Garten verschwunden war, dann musste das eine oder andere ja passieren. Vor allem, weil Eve und Verloren sich so lange nicht gesehen hatten und doch auch menschliche Triebe besaßen. Natürlich war er rasend vor Eifersucht gewesen, doch dann hatte er sich daran erinnert, dass es VERLOREN war, der Eve gerade im feuchten Gras entjungferte und nicht sein Liebster. Außerdem gab es da vielleicht auch noch den ein oder anderen Grund, den er jetzt lieber hier nicht erwähnen wollte. Ayanami würde ihm sonst wohl doch noch den Hals umdrehen. Oder Verloren. Oder beide. Wie auch immer. Im gleichen Moment traf eben genau diesen sein schlechtes Gewissen wieder wie einen Vorschlaghammer. „Ich… ich weiß das klingt ziemlich dumm, aber… ich kann das erklären…“ Es war wirklich eine dumme Ausrede und er würde es sogar verstehen wenn Frau jetzt sauer auf ihn war. "Erklären? Wie denn? Ayanami… es ist okay. Du hast gesagt ich muss dir mehr vertrauen, also..." Der Bischoff zuckte mit den Schultern, "… vertrau ich dir. Außerdem mach ich mir keine Sorgen wegen Eve. Du kamst schon immer so rüber, als ob dich Brüste nicht interessieren würden." Mit einem frechen Grinsen stupste der Blonde den Chief an, dann griff er sich ein weiteres Champagnerglas und drückte es seinem Liebsten in die Hand. Genüsslich warf er dem Silberhaarigen dabei jedoch einen Blick zu, die Lippen zu einem dieser Lächeln werden lassend, die nur auftauchten, wenn man Lust hatte. Und zwar nicht Lust auf Schokoladenkuchen, obwohl Frau es sich durchaus lecker vorstellte, Schokoladensauce von dem blassen Oberkörper des Chiefs zu lecken. Auch wenn er eigentlich Süßkram nicht ausstehen konnte. Aber die Vorstellung hatte trotzdem was. „Woran denkst du schon wieder?“ „Das … zeig ich dir ein anderes Mal.“ grinste er dann nur verschlagen. Dann wandte er den Blick wieder ab und beobachtete eben jenes brünette Mädchen beim Tanzen aus saphirblauen Augen. Wenn er auf Frauen stehen würde - wahrhaftig und nicht nur so nebenbei - dann wäre er wirklich neidisch auf Verloren. Aber da er wusste, dass Ayanami das Beste und Einzige für ihn war, ließ ihn das relativ kalt. Apropos Einziger sein... Während er Hyuuga beobachtet hatte und versucht hatte, ihn zu stalken (der Ball ohne Ayanami war relativ langweilig gewesen, also musste er sich anderweitig beschäftigen), hatte sich Frau überlegt mit Ayanami einen Schritt weiter zu gehen. Vielleicht auch nur einen kleinen. Bestimmt griff er, nachdem er lange genug den Tanzenden zugesehen hatte, nach der Hand des Chiefs und führte in ihn eine unbemannte, etwas dunklere Ecke hinter einer der großen Säulen, die die Decke des Saales hielten. Hier wären sie wenigstens für diese kurze Zeit ungestört. „Frau, was…“ wollte Ayanami wissen, nachdem er ihn vollkommen überrumpelt hatte mit dieser Aktion. "Ich muss dir etwas sagen." Bevor Ayanami protestieren konnte, ging Frau einfach auf das eine Knie, tot ernst. Die blauen Augen sahen hinauf in das Gesicht seines Liebsten. Der Bischoff atmete einmal tief ein, die Lippen nur leicht angehoben, sodass man ein Lächeln nur erahnen konnte. "Ayanami, du weißt, du hast mein Herz. Ich würde dir überall hin folgen, ich würde alles für dich tun. Aber ich will dir auch mein Leben schenken, ich will mich dir ganz hingeben." Frau wandte kurz den Blick ab, traurig, verletzt. "Ich bin nicht perfekt - wer ist das schon? Okay außer du. Obwohl du wahnsinnig stur bist und sadistisch und vielleicht manchmal etwas kaltherzig, so gehört das zu deiner Perfektion, die ich an dir liebe. Und ich werde sie immer lieben." Damit drehte sich Frau wieder zu dem silberhaarigen Chief, griff nach seiner einen behandschuhten Hand und fing an, diesen sanft runter zuziehen, bevor er die Handfläche zärtlich mit seinen Lippen berührte. "Ayanami, was ich dich fragen wollte ist: Willst du für immer an meiner Seite bleiben, so wie ich es sein werde?" Mit jedem Wort das er vernommen hatte, schlug sein Herz schneller und es hatte dem silberhaarigen Chief tatsächlich die Sprache verschlagen. Was in aller Welt… ihm wäre beinahe das Champagnerglas aus der Hand gefallen, während er ein wenig fassungslos in diese tiefblauen Saphire blickte. Oh Gott. Wenn er es nicht besser wüsste, hätte er gesagt es klang beinahe wie ein Heiratsantrag. Dennoch blieb ihm nichts anderes übrig als ein entnervtes Seufzen loszuwerden und ihn an einem Arm wieder hochzuziehen, bevor er kurz den Blick aus dem Augenwinkel schweifen ließ und dann die Arme um die Taille des Bischoffs schlang. Den Kopf hatte er gegen diesen gelehnt, bevor er kurz einen Kuss auf die weichen verführerischen Lippen hauchte. „Das fragst du noch? Ich würde und werde es immer tun. Nichts könnte mich davon abhalten.“ Flüsterte er ihm entgegen und hauchte noch einen Kuss auf die Lippen des Bischoffs, bevor er ihn etwas anlächelte. „Manchmal bist du wirklich ein Idiot.“ Fügte er dann nach einigem Schweigen hinzu. Der Moment war perfekt, vielleicht etwas plötzlich, aber perfekt. Und er wurde perfekter, als Frau sich wieder das Champagnerglas schnappte und austrank. Oh ja, so ließ es sich leben. „Sag mal, kannst du mal aufhören immer mein Glas auszutrinken?!“ kam es mit einem leisen Lachen von dem Violettäugigen. Grinsend küsste er den Chief noch einmal auf die Stirn, als er sich schon umdrehen musste. Wie ein Schatten selber tauchte Hyuuga auf. „Oh, interessant. Du kannst wohl nicht mal jetzt die Finger von ihm lassen, was?“ knurrte der Schwarzhaarige, während die eisblauen Augen von dunklem Glas verborgen waren. „Ein bisschen Vernunft hätte ich ja schon von dir erwartet.“ Sofort verdüsterte sich der Ausdruck des Bischoffs und er schob Ayanami beschützend hinter sich. Wohl eher hätte er sich selber irgendwo hinter schieben müssen, denn seine Fäuste fingen schon an zu zittern vor Wut auf diesen dreisten Schwertkämpfer. Der Chief of Staff rollte nur mit den Augen und löste sich wieder von dem Größeren. „Hyuuga hör auf damit. Ihr braucht euch nicht gegenseitig provozieren.“ „Lass das mal meine Sorge sein, Aya-tan.“ Damit wandte er sich wieder an Frau und verschränkte die Arme vor der Brust. "Wieso sollte ich meine Finger von meinem Geliebten lassen, Hyuuga? Hör ich da vielleicht Eifersucht heraus? Tse. Ich hätte mehr Anstand von DIR erwartet, als uns einfach so zu stören, weil du deine Kuscheldecke verlegt hast und etwas Liebe brauchst. Bist du zu dumm dir einen eigenen Gefährten zu suchen oder einfach nur gänzlich unfähig?" Ja, Frau war gemein und etwas taktlos, aber es war ihm egal. Den Älteren ignorierte er für den Augenblick vollends. Dieser Schweinehund musste ihn auch IMMER stören. Immer und immer und immer wieder. Der blonde Mann baute sich leicht auf, die Fäuste lässig in den Hosentaschen, doch er wollte nur verstecken, dass er zitterte. Gott, wie gerne er diesem Mann eine runterhauen würde. „Frau…“ begann der Silberhaarige und hatte eine Hand an den Arm seines Geliebten gelegt um diesen etwas zu beruhigen, doch anscheinend hatte das nicht wirklich eine Wirkung. Die beiden stachelten sich nur noch mehr gegenseitig an, dass Ayanami mit der Zeit doch ein bisschen sich Gedanken machte, dass sie sich nicht gleich gegenseitig den Kopf abreißen würden. „Was fällt dir überhaupt ein? Ein Bischoff wie du sollte doch sowieso enthaltsam leben, oder etwa nicht?“ antwortete Hyuuga sarkastisch und eine Hand legte sich fast schon automatisch an das Heft seines Katanas, bereit dieses jederzeit zu ziehen. „Zieh endlich Leine. Meine Zeit ist mir dafür zu schade. Oder soll ich hündisch mit dir reden? Bist doch so ein braves Schoßhündchen. Also: aus. pfui. Böser Straßenköter." Provozierend hob Frau tadelnd den Finger, als ob er tatsächlich mit einem Hund reden würde, dann drehte er Hyuuga einfach den Rücken zu. Seine Hand streckte er nach der des Chiefs aus, verschränkte seine Finger mit seinen und wollte ihn schon von dem Nervbündel wegziehen. "Komm..." Doch genau das war es gewesen, was den Anderen dazu brachte, dass ihm der Kragen platzte. „Das war nicht deine Aufgabe, Zehel!“ kam es etwas lauter von dem Schwarzhaarigen, welcher sie nun wütend anstarrte und Ayanami hielt für einen kurzen Moment inne, ebenso wie Frau. Er hatte noch immer das leere Glas in der Hand und für einen Augenblick war er sich nicht sicher, er bewegte sich gegen das Ziehen von Frau's Hand und ließ seine Finger wieder los. „Warte… Moment. Aufgabe? Was für eine Aufgabe? Wovon zum Teufel redest du?!“ verlangte der silberhaarige Offizier zu wissen, während das Glas verdächtig zitterte in den Fingern des Chiefs. Hyuuga machte einen Schritt zurück und schien augenblicklich unruhig zu werden. „Was…? Sagte ich Aufgabe? Ehm… also, das ist so Aya-tan…“ druckste er herum und ein wütender Ausdruck trat in die Amethyste, während er seinen schwarzhaarigen Major und langjährigen Freund anstarrte. Er hatte eine ungute Befürchtung und er war sich nicht sicher ob er diese wissen wollte. „Rede!“ Doch der Andere zog es lieber vor zu schweigen und sich mit einer Hand durch die Haare zu fahren. „Aya-tan … i-ich kann das erklären… ich bin außerdem nicht der Einzige hier…“ begann er und es viel eben jenem Mann, der diesem Brillenträger so lange vertraut hatte, wie Schuppen von den Augen. Und die Wut schien sich so in ihm zu manifestieren, dass er das Glas so doll drückte, dass es letztendlich in seinen Fingern zerbrach. Die Scherben schnitten durch die Handschuhe in die Haut seiner Hand, den Schmerz ignorierte er jedoch gekonnt. „Du… bist einer von ihnen.“ Stellte er fast fassungslos fest und ein Nicken kam von dem Schwarzhaarigen mit der Sonnenbrille. " 'Einer von ihnen'? Na herzlichen Dank aus," schmollte Frau, natürlich total aus dem Thema draußen und unpassend. „Du…“ In diesem Moment schien sich alle Wut in ihm zu entladen, die sich gerade begann aufzustauen als er auf ihn zuschritt, ihn am Kragen packte und gegen die Säule drückte. „… du hast mich die ganze Zeit belogen und so auf Freundschaft getan!? Nur weil es deine Aufgabe war ein Auge auf mich zu haben!? Du gottverdammter Bastard!“ Das Geräusch von den Bluttropfen auf dem Marmorboden ließ den Bischoff wieder in die Realität eintauchen. Fluchend riss er sich sein Rüschenfummel vom Hals, nahm Ayanamis Hand, trotz seiner Proteste und Wut in die von ihm und verband die Verletzung zärtlich, die blauen Augen ganz auf das gerichtet, was er tat. Dabei war die Verletzung nicht mal wirklich erwähnenswert. Früher oder später wäre sie sowieso von alleine verheilt. Eher nebensächlich bekam Frau mit, wie sein Liebster kurz davor war Köpfe rollen zu lassen. Mit einem kleinen Ruck, den er seinem geliebten Chief verpasste, hielt er ihn davon ab Hyuuga an die Gurgel zu springen. So gerne er das auch gesehen hätte. "Nicht hier, Ayanami. Liebster, beruhige dich," redete er dem Silberhaarigen gut zu, die blauen Augen mit eiskalter Emotionslosigkeit auf den Schwertkämpfer gerichtet. Doch der Silberhaarige schien im ersten Augenblick keine wirkliche Notiz von ihm zu nehmen. „Du hast gesagt du bist nicht der Einzige. Das heißt also das noch einer der Ghosts sich hier befindet, was!?“ knurrte er wütend und Hyuuga nickte nur unterwürfig. „Wer ist es? Ist er auch unter den Black Hawks!?“ „Ich weiß selber nicht wo er ist!“ Dieses Mal war es an dem Blondhaarigen als er neben den Älteren trat und diesen an sich drückte und beschloss ihn am besten von Hyuuga weg zu befördern. "Wir beide reden später, Hyuuga. Und wehe du rennst weg, Feigling." Damit musste er wahrscheinlich den Chief beinahe von dem Ghost wegzerren, bevor dieser gleich nochmal ins Gras beißen würde. Widerwillig versuchte er im ersten Moment sich noch dagegen zu wehren, als sein Liebster versuchte ihn wegzuziehen, bis er sich letztendlich in die Bewegung fügte und sich mit ihm von dem Schwertkämpfer entfernte. Nur schwer konnte er sich beherrschen als er erneut zur Terrasse steuerte, die kühle Luft würde sein Gemüt vielleicht ein bisschen abkühlen. Aber sie tat es nicht. Wie ein eingesperrtes Tier lief Ayanami noch immer zornig auf und ab. „Ich kann es einfach nicht fassen. Die ganze Zeit hat er mich verraten. Die ganze Zeit war einer der Ghosts direkt in meiner Nähe um mich zu beschatten. Das habt ihr euch ja schön ausgedacht.“ Fluchte er wütend mehr zu sich selbst, Frau keines Blickes würdigend. „Gib’s zu! Du hast es die ganze Zeit gewusst!“ "Ja klar. Ich hab gewusst, dass der Mann, den ich am Meisten hasse, ein Ghost ist. Türlich. Am besten unterstellst du mir auch noch den Hunger und die Armut auf dieser Welt - für die bin ich ja auch Schuld," gab Frau schnippisch zurück. Ayanami konnte so etwas wirklich nicht vertragen im Moment, aber Frau war generell immer schlecht in diesen Sachen gewesen. Lässig lehnte sich der Bischoff gegen das Geländer, die meerblauen Augen auf seinen Liebsten gerichtet. Dieses ganze Rumgetigere ließ Frau‘s Füße zucken und seine Finger etwas jucken. Nervosität war das Letzte, was er jetzt gebrauchen könnte- und Ayanami an dieser Stelle auch. "Außerdem ist es auch eine gute Idee gewesen - woher sollte ich aber wissen, dass Hyuuga dein best Friend wird?" Ayanami antwortete auf diese Worte nicht, sondern zog es vor weiter fluchend auf und ab zu laufen. Sein Herz raste immer noch aufgebracht und hämmerte gegen seinen Brustkorb. Die kühle Nachtluft konnte nur nach und nach sein Gemüt abkühlen, bis der Chief irgendwann an dem Geländer stehen blieb und dieses mit den Händen umfasste. Er umklammerte diese so stark, dass man glaubte er müsse sich davon zurück halten nicht gleich irgendjemanden umzubringen. „Warum…“ kam es fast eher zu sich selbst, als das es noch jemand anderes hätte hören sollen. Doch Ayanami war sicher, dass Frau dies auch gehört hatte. Mit einem kurzen Kopfschütteln stieß sich Frau ab und schloss den Chief in seine Arme. Endlich ließ das nervöse Zucken nach. "Es tut mir Leid," murmelte der Bischof gegen die Stirn des Anderen, küsste ihn zärtlich, bevor er dessen Gesicht anhob und einen Kuss auf dessen Lippen hauchte, ignorierend, dass Menschen sie sehen konnten. „Wem kann ich denn überhaupt noch vertrauen, wenn sogar meine engsten Vertrauten mich hintergehen!?“ Er sah kurz in die tiefblauen Augen, bevor er sich wieder abwandte, den Kuss noch immer auf seinen Lippen spürte. "Es tut mir Leid. Bitte... ich habe es dir nicht mit Absicht gesagt. Und das weißt du. Sieh mir in die Augen und du weißt, dass es mir Leid tut. Ich habe... ich habe nicht daran gedacht." Seufzend fuhr sich der Ghost mit der Hand durch die blonden Haare, bevor er seinen Liebling wieder an sich drückte, seine Arme schützend um ihn schlang. Er wollte ihm Geborgenheit geben, wenn er keine hatte, wollte ihm Vertrauen schenken, wenn er keins hatte. „Schon gut… du kannst ja mehr oder weniger nichts dafür. Es ist nur schwer zu glauben, dass ich so dumm war und es nicht gemerkt habe.“ Gut, vielleicht hatte er eine Ahnung, eine gewisse Vermutung wieso der Schwarzhaarige immer so an ihm klebte, aber trotzdem. "Ich werde dich niemals hintergehen, Ayanami. Ich habe dir mein Leben geschenkt, ich will mein Leben mit dir verbringen- für immer. Vertrau mir." Damit hauchte er dem Silberhaarigen wieder einen Kuss auf die weichen, sündig machenden Lippen, bevor er ihm wieder durch die Haare strich, seine Wimpern von den Strähnen löste, die sich darin verfangen hatten. Er liebte diesen Mann. Aber er verstand auch, wenn dieser in Zukunft weniger Vertrauen zu ihm fassen würde. "Ich liebe dich." „Ich weiß… ich glaube dir und ich werde es versuchen. Aber versprechen kann ich es dir – für diesen Augenblick – nicht.“ Der Schmerz über diesen Verrat war hart und er fühlte sich für einen Augenblick als hätte jemand einen schweren Stein in einen Spiegel geworfen, der in viele kleine Scherben zersprang. „Wolltest du nicht noch mit Hyuuga reden? Ich komm auch für den Moment alleine klar ohne jemanden gleich ins Jenseits zu schicken.“ fügte er noch mit einem leichten Versuch von Humor hinzu und löste sich dann wieder von ihm. Es wäre wohl besser, wenn er erst mal einige Dinge klärte. „Und wenn du es tust, bitte mach es diskret,“ lächelte Frau schwach zurück. „Und nachdem die Arbeit erledigt ist, kommt das Vergnügen. Du riechst mir zu sehr nach Vanille, statt nach Rauch und Alkohol,“ grinste der Bischof. Dann machte er sich wieder zurück in den Ballsaal, wo er ungeachtet der vielen neugierigen Blicke einfach zu der dunklen Ecke schritt, wo er Hyuuga gelassen hatte. Als er den schwarzhaarigen Schwertkämpfer auch erblickte, lächelte er etwas. „Wie ein gutes Hündchen bist du da geblieben,“ begrüßte der blonde Ghost ihn, doch das Lächeln verschwand langsam und hinterließ nichts als Ernsthaftigkeit. „Wir müssen reden.“ „Dann fang an…“ kam es mit einem leichten Seufzen seitens des Schwertkämpfers, der seinen Blick wieder auf den Blauäugigen gelegt hatte, die eisblauen Spiegel wurden vom getönten Glas der Sonnenbrille verdeckt. Seufzend fuhr sich der Blonde mit der Hand durch das Haar, bevor er auf Hyuuga zu ging und ihm sanft auf die Schulter klopfte. "Lass uns woanders hingehen, hm?" Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen sahen die tiefblauen Augen zu den Brillen hinab, doch alles was er sah, war sein Spiegelbild. Unsicher, ob Hyuuga seine Geste auch wirklich dankbar annehmen würde, machte sich der Bischof auf den Weg aus dem Ballsaal hinaus. Die Schritte, die hinter ihm draußen auf den Marmorhall zu hören waren, ließen ihn jedoch wissen, dass Hyuuga mit ihm mitkam. Erleichtert über die nicht nötig befundene Gewalt, den Bebrillten aus dem Ballsaal rauszuschleppen, mit der Begründung, Hyuuga wäre von der stickigen Luft ohnmächtig geworden, schritt Frau in einen kleinen Nebenraum, den er beim Hineinkommen bemerkt hatte. Frau kannte so einige Mittel seinen Weg zu bekommen- und auch wenn es nur hieß einen Mann mit der Faust bewusstlos zu schlagen. Im Nebenraum war es relativ dunkel. Da er nicht groß war, befand sich nur ein rundes Sofa im Zimmer, welcher um einen kleinen, dunklen Ebenholztisch stand. Von der Decke baumelnd war ein Kerzenleichter, doch dieser schien nicht recht zu funktionieren. Immer wieder flackerte er leicht auf, doch er war besser als nichts. Mit einem Seufzen ließ sich Zehel an einem Ende des Seidensofas nieder, die Beine überschlagen. Die blauen Augen richteten sich sofort auf den Schwerkämpfer. „... Es tut mir leid.“ Irgendwie schien er sich in letzter Zeit wirklich oft zu entschuldigen. Und das gefiel dem Bischof ganz und gar nicht. Doch in diesem Falle befand er es für notwendig, denn er hatte den Schwarzhaarigen provoziert. Und nun hatte er nicht nur sich, sondern auch Hyuuga bei Ayanami schlecht gemacht. Nun, Hyuuga hatte zum Glück in diesem Fall voll und ganz die Arschkarte gezogen- er hatte den schwarzen Peter und so schnell würde er ihn auch nicht wieder loswerden. „Vergiss es einfach. Du hast es ja nicht gewusst.“ Damit richteten sich die eisblauen Augen hinter dem verdunkelten Glas auf den Ghost und mit einem weiteren Seufzen nahm er nun auch die Sonnenbrille ab, bevor er sie in einer Jackentasche verschwinden ließ. „So. Mit dem gesagt: Welcher der Ghost bist du?“ „Ea. Ich bin mit Randkalt hier in die Armee gekommen um Verlorens Hülle im Auge zu behalten. Vielleicht zu sehr als ich wollte.“ Zumindest hatte Hyuuga wohl irgendwann den Blick fürs Ganze verloren während er sich so auf den Anderen fixiert hatte. „Randkalt hab ich irgendwann aus den Augen verloren. Und ich selbst wollte ja Bescheid geben als Ayanami begann sich zu erinnern, aber da er mir zu dem Zeitpunkt ebenso folgte und ich auf ihn Acht geben musste, damit er nicht nochmal vollkommen austickt, konnte ich es nicht riskieren das Verloren auf mich aufmerksam wird.“ Oh ja… der wiedergeborene Todesgott war bei seiner Erweckung ziemlich ausgerastet. Seine neue Hülle hätte es dabei beinahe in Stücke gerissen, wäre Hyuuga nicht dagewesen um ihn wieder zu beruhigen. Um an den Menschen in ihm zu appellieren, der er doch war. Damals wäre Ayanami noch nicht stark genug gewesen um die Kraft des alten Geistes in vollem Ausmaße zu tragen. Zum Glück hatte der Silberhaarige die Kontrolle zurückbekommen und Verloren hatte sich solange zurückgezogen bis der junge Mann stark genug geworden war. Eine erneute Stille breitete sich zwischen den beiden Ghosts aus, während von irgendwoher das Ticken einer Standuhr zu vernehmen war. "Ea? Hm, nun gut. Um Randkalt können wir uns später kümmern. Wobei sich die Frage stellt, wer er überhaupt ist. Sag mir bitte nicht, dass es noch ein Black Hawks ist. Das würde Ayanami zerstören." „Ich gehe davon aus, dass er versuchte meine Lücken zu schließen. Das würde bedeuten, dass er vielleicht eher in der Rängen der Stabsoffiziere untergetaucht ist.“ Schweigend beobachtete Ea den Anderen aus eisblauen Augen und schien ebenso noch einmal alles abzuwägen, doch er fand einfach keine Antwort die ihn halbwegs zufrieden gestellt hätte. Der Bischof lehnte sich schon nach kurzer Zeit mit einem Seufzen zurück, bevor er sich wieder nach vorne beugte. Er war ruhelos. Was sollte er nur tun? Was Hyuuga war und das wusste Ayanami jetzt auch. Und Landkarte war hier auch irgendwo. „Nun gut. Ich sollte dir wohl auch sagen, wieso ich hier bin und nicht mit Teito.“ Ach Teito. Erneute Kopfschmerzen ließen Frau leise aufstöhnen. Den armen Schlucker gab’s ja auch noch. Seit dem Zusammentreffen mit Hakuren hatte er dieses komische Gefühl im Magen gehabt, hatte es jedoch versucht zu unterdrücken. So viel dazu. „Ayanami und ich jagen einen Jungen der Sin heißt. Angeblich ist er der Jugendfreund von Eve. Um die perfekte Kreation zu werden hat er alle Sünden abgelegt und ist nun hinter den Fragmenten der Ghosts her, um danach mit Eve wieder irgendwohin zu verschwinden. Natürlich möchte Verloren das verhindern und um ehrlich zu sein, ich auch. Es reicht, wenn wir schon so welche wie euch-“ damit meinte der blonde Bischof die Black Hawks, „- hier auf der Erde rumwandern haben. Noch einen Verrückten halt ich nicht aus.“ „Aya-tan hatte so etwas in der Art bereits anklingen lassen vor eurer Abreise. Ich hatte nicht erwartet, dass diese Mission wirklich derartig schwerwiegend sein würde. Aber anscheinend wurde uns viel verschwiegen…“ gab er dann zu und fuhr sich mit einer Hand durch die dunklen Strähnen, die ihm daraufhin gleich wieder ins Gesicht fielen. Dennoch konnte er sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. „Du musst vorsichtig sein. Sin wird es auch auf dich abgesehen haben. Du erkennst ihn durch seine silbernen Augen. Er hat die Macht, die Sünden in einem Menschen zu verstärken und sie somit zu kontrollieren. Jeder hier im Militär, der mit Sin in Berührung kommt, könnte anfällig dafür sein.“ Unwohl rieb sich Frau über seinen Handrücken, wo sich das Mal befand. Zum Glück hatte er noch seine Handschuhe an, sonst gäbe es noch etwas, was er Ea erklären musste. Und das war wirklich nur seine Angelegenheit und nicht seine. „Also sei vorsichtig, gut Ea?“ „Ach keine Sorge. Ich bin schon so einiges gewohnt.“ Damit spielte der Ghost auf die Tatsache an wie oft er doch andauernd von Ayanami geschlagen, getreten oder sonst wie bestraft wurde. Er legte eine Hand wieder auf dem Heft seines Katanas ab und seufzte leise. „Aber ich werde die Augen offen halten, während ihr euch wieder auf den Weg macht.“ Hyuuga hatte ja schließlich schon von seinem wohl jetzt längsten Freund gehört, dass sie wegen den Fragmenten wieder weg mussten. Dennoch erstaunte es den Schwertkämpfer ein wenig dass der Blondhaarige sich jetzt auf einmal Sorgen machte und ihn warnte, wo sie sich doch vor nicht allzu langer Zeit beinahe noch an die Gurgel gegangen wären. Dann stand Frau auch schon mit einem leisen Ächzen auf und wollte auch schon an ihm vorbei gehen, bevor der Andere ihn für einen Moment noch zurückhielt. „Zehel.“ Er wandte sich nicht zu dem anderen Ghost um, der sich nun wieder von ihm entfernen wollte, doch da gab es noch etwas, was er womöglich nie wieder tun konnte. Also musste er den Blauäugigen darum bitten. „Pass gut auf ihn auf. Er ist so ein Sturkopf. Und er hat jemanden verdient der ihn versteht und ihn so liebt wie er ist.“ Damit drehte er sich mit einem Grinsen auf dem Gesicht zu dem Bischoff um. „Wenn du ihn enttäuschst, lernst du mich kennen! Alles klar?“ "Du Würstchen? Ach komm. Dich kann ich brechen, wie einen Zweig." Auf diese Worte konnte Hyuuga dennoch nur ein wenig lächeln und wandte sich zu ihm um, klopfte ihm kurz auf die Schulter und verließ dann den Raum. Seine Gedanken hingen noch immer bei dem Chief, den er zwischenzeitlich versucht hatte mehrfach anzusprechen durch ihre telepathische Verbindung die Ayanami zu jedem Black Hawk – außer Konatsu – hatte. Doch er schien die Verbindung einfach unterbrochen zu haben, denn er antwortete nicht und schien ihn auch so aus seiner gesamten Gefühls- und Gedankenwelt ausgesperrt zu haben. Tja… da hatte er wohl ziemlichen Bockmist gebaut… und er konnte den Silberhaarigen ja auch irgendwie verstehen. Er hatte es nicht anders verdient. Auch Frau hatte den kleinen Nebenraum wieder verlassen und wollte gerade wieder zu dem Silberhaarigen auf der Terrasse stoßen. Doch ein plötzlich ungutes Gefühl ließ seine Alarmglocken losschnellen als er sich fast schon ruckartig in Bewegung setzte. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)