Hilfe, jetzt habe ich einen Hund im Haus! von Josey ("Kaibachi" / Puppyshipping | Jou verliert sein Gedächtnis und landet bei Seto) ================================================================================ Kapitel 1: "Zugelaufen" (mit Autorenkommentare) ----------------------------------------------- Zuerst die Pflicht: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 1/ null Ahnung... Autor: ICH! () E-mail: Die müsst ihr schon suchen! *g* Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall KaibaxJonouchi, angedeutet OtogixRyou, vielleicht mehr... Disclaimer: Seto, Jou&Co sind nicht meine (Wen muss ich noch mal töten um sie zu bekommen? Ach ja: Kazuki Takahashi) und auch die Idee der Geschichte ist meinem neuen Manga ein wenig nachempfunden (Tramps like us von Yayoi Ogawa) Ich schäm mich so! Warnung: ziemlich silly, irgendwann auch sap... und verdammt OOC! Kommentar: Josey: "Jaaa, da bin ich wieder!" *freu* "Ich hoffe ich hab jetzt nichts geschrieben was schon irgendwo existiert ^-^° Wenn ja, dann tuts mir leid... Bitte Bescheid sagen, ne? [Edit: Ich hab was entdeckt... "Lost to be found"... es fängt ziemlich ähnlich an... mist... aber meine FF entwickelt sich dann in eine andere Richtung! Versprochen!] Ähm, mit Realismus hat das hier nichts zu tun! [bloß nich beschweren ^0^] ... Hmm, ok! Ich wünsch euch viel Spaß!" Seto und Katsu: *mich böse anfunkeln* "Pass ja auf, was du schreibst!" Josey: *drop* "Ach ja, die..." Legende: "Ich rede, also bin ich (nicht stumm)!" - jemand sagt was sinnloses ~Ich denke, also bin ich (nicht tot)!~ - jemand denkt was sinnloses [Ich kommentiere, also bin ich (so gut wie tot)!] - ICH kommentiere sinnlos Widmung: wieder Mal mach ich's! Für MagicNicole! Weil sie mich immer anfeuert (und das hier zuerst gelesen hat)! Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Kapitel 1 "Zugelaufen!" Es war ein Tag, wie jeder andere. Zumindest dachte das Seto Kaiba, als er sich mit seiner Limousine, an diesem Freitag Nachmittag, auf den Weg nach Hause machte. Der Besitzer der Kaiba Corporation war, für sein Alter von 17 Jahren, schon recht groß. Er war schlank, betrieb aber regelmäßig Sport, worunter auch diverse Kampfsportarten zählten, wodurch er stärker war, als er aussah. Die braunen Haare hatte er kurzgeschnitten und seine saphirblauen Augen blickten mürrisch unter dem Pony hervor. Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover und eine recht enge, schwarze Hose, darüber einen weißen Mantel [also fast wie immer, aber ein bissl weniger eigenwillig, da er ja auf der Arbeit war...]. Es goss wie aus Kübeln, obwohl es jetzt, wo es Anfang Dezember war und es auf Weihnachten zuging, auch mal hätte schneien können. ~17 Uhr...~, dachte der Brünette bei sich, als er auf die Uhr sah und darüber nachdachte was sein kleiner Bruder den ganzen Tag gemacht hatte. Heute war er besonders früh von der Arbeit weg, wollte dem Kleinen eine Freude bereiten. Während der KC-Firmenbesitzer sinnierend aus dem Fenster schaute, fuhr sein fahrbarer Untersatz mit hohem Tempo durch die Straßen. Dass der Wagen dabei die Passanten auf den Gehwegen total nass spritzte, interessierte ihn herzlich wenig. ~Pff, die sind doch eh schon alle bis auf die Knochen durchnässt.~ [freundlich wie eh und je...] Gerade waren sie in seinem Nobelviertel angekommen und in seine Straße eingebogen, als der Fahrer [bei mir muss der arme Roland/Isono hinhalten ^-^] das Lenkrad herumriss und Seto im Inneren des Autos herumgeschleudert wurde. Dann erklang ein dumpfer Schlag und die Frontscheibe war leicht angesplittert. "Verdammt, was ist passiert!?", brüllte der Blauäugige vom Boden aus den Grünhaarigen an, der angeschnallt gewesen war. "I...ich wollte ausweichen....", antwortete jener etwas benommen, "Aber durch die nasse Straße sind wir ins Schleudern gekommen und der junge Mann, dem ich ausweichen wollte, ist uns auf die Front geknallt!" Erschrocken richtete sich der Braunhaarige auf, ~Oh nein! Warum ausgerechnet hier? Konnte das nicht irgendwo in einem der Randviertel passieren? Das wird ein gefundenes Fressen für die Presse! Ich sehs schon: 'Seto Kaiba überfährt rücksichtslos leicht angetrunkenen Mitbürger!' Verdammt!~ [keine anderen Sorgen?] Er stieg aus und trat langsam zu der zusammengesunkenen Gestalt am Boden. Für einen Moment blieb sein Herz stehen. Schulterlange [?], blonde Haare hingen wüst verstrubbelt [also noch schlimmer als sonst] und durchnässt in das weiche, braungebrannte Gesicht des kleineren, aber genauso alten Jungen. Die bernsteinbraunen Augen waren halb geschlossen und ein kleines Rinnsal Blut floss, kurz neben ihnen, die Haut herab. Sein Hemd war nur teilweise zugeknöpft und seine verwaschene Hose durchlöchert. Zudem trug er nicht mal Schuhe oder Strümpfe. "Verdammt, Jonouchi, was machst du hier?", der Brünette konnte einfach nicht anders als seine Bestürzung damit zu lösen, indem er das tat, was er am besten konnte: Laut sein und Streit anfangen. Doch von dem leblosen Jungen am Boden kam keine Antwort. Der Blauäugige atmete tief durch, bevor er wieder etwas sagte [Naja...]: "Roland, holen Sie sofort meinen Hausarzt her! Sie finden mich dann im Haus." Der eben Angezischte verschwand augenblicklich mit seinem Handy, während Seto sich zu dem Blonden herabbeugte. Sanft, und darüber selber erstaunt, hob er ihn an und trug ihn kurzerhand in seine Villa. In seinem Zimmer legte er den Kleineren auf das Bett und schmiss leicht angesäuert eine Decke über ihn. Eine Weile betrachtete er den Jungen und tat etwas, dass er sich bisher immer geweigert hatte, zu tun: Er dachte über einen anderen Menschen nach. Ausgenommen seines Bruders wurde diese Ehre bisher noch niemanden sonst zuteil. ~Was hast du bloß hier getrieben...?~ Bisher war ihm nie aufgefallen, dass Katsuya Jonouchi noch ein anderes Leben haben musste, als das in der Schule, wo er den Kleineren regelmäßig triezte. Der Blonde war auch der Einzige, der ihm Paroli bot, oder es zumindest versuchte. Lange konnte er jedoch seinen Gedanken nicht nachhängen, da kam schon ein älterer, schlanker Mann mit kurzen, schwarzen Haaren, die mit grauen Strähnen durchzogen waren, genannt Dr. Daisuke, [keine Ahnung, ob er so heißt...] hereingestürmt. Er trug eine eckige Brille und einen weißen Arztkittel. "Ein Autounfall?", fragte er sofort panisch. "Ganz ruhig, niemand hat was gesehen..." Entgeistert blickte der Arzt ihn an, "Wie können Sie nur? Ein Menschenleben steht auf dem Spiel!" "Pah, das ist Katsuya Jonouchi, Mitschüler von mir und ein Straßenköter. Der wird das schon überleben." Innerlich jedoch zitterte er. Mokuba, der kleine, 12- Jährige Bruder Setos, der mir seinen langen, schwarzen, verstrubbelten Haaren und den dunklen Augen seinem Bruder nicht im geringsten ähnlich sah, war inzwischen hereingekommen und betrachtete neugierig das Geschehen. Er trug bereits seinen Pyjama. "Sie kennen den Jungen?", fragte der Doktor, während er sich über Jounouchi beugte, um ihm in die Augen zu leuchten. "Ja, zu meinem Bedauern.", mit seinen eisblauen Augen beobachtete er jeden Schritt, jeden Handgriff des Arztes. ~Er versteht was von seinem Handwerk~, dachte er anerkennend. "Helfen Sie mir mal!", die Worte von Dr. Daisuke rissen ihn vom Anblick des Verletzten weg. "Was?" "Zuerst müssen wir ihm die nassen Sachen ausziehen. Soweit ich festgestellt habe, ist bis auf die Wunde am Kopf, einigen blauen Flecken und einer ziemlich großen Beule am Hinterkopf alles in Ordnung. Eine Gehirnerschütterung können wir ausschließen." [keine Lust darauf hat einen Krankenhausbesuch zu beschreiben, der Doc ist kompetent genug...] Widerwillig ließ sich Seto einspannen, dem Braunäugigen die Klamotten auszuziehen. Mit jedem Körperteil, das so zum Vorschein kam, wuchs die Anerkennung Setos für den Körperbau des Kleineren, aber auch seine Abscheu gegen sich selbst, weil immer mehr Blutergüsse erschienen. Als sie bei der Unterwäsche angekommen waren, drehte er sich schließlich doch weg. Nachdem der Doktor Jou in eine Boxershorts gesteckt hatte, wandte sich der Blauäugige erneut um. Dr. Daisuke war gerade dabei, den Blonden zuzudecken. "Ist das alles meine Schuld?", fragte Seto mit einem gewaltigem Kloß im Hals. Es dauerte einige Zeit, bis der Arzt antwortete: "Nein, zu meinem Bedauern nicht. Viele dieser Verletzungen sind mehrere Tage alt, andere erst einen oder zwei. Die Beule am Hinterkopf stammt wohl von heute Morgen..." "Und das bedeutet...?" "Das bedeutet, dass der Junge wohl mehr als regelmäßig zusammengeschlagen wird." Der Blauäugige erinnerte sich, dass der Blonde heute früh nicht beim Unterricht anwesend war. ~Wenn ich die Kerle erwische, die dir das angetan haben, zerreiß ich sie in der Luft! Öhm... was denke ich da? Vergiss das ganz schnell wieder, Seto!~ Er schüttelte den Kopf und fragte lieber, "Und jetzt?" "Ich verordne absolute Bettruhe!" "Soll das heißen, der Straßenköter soll diese Nacht hier bleiben?" "Das wäre das beste. Sie wollen ihn doch nicht in diesem Zustand nach Hause schicken?" Seto schien kurz davor zu sein, eben dies zu tun. "Aber Seto!", warf dessen kleiner Bruder ein, der sich bis jetzt im Hintergrund aufgehalten hatte und zur Abwechslung mal die Klappe gehalten hatte, "Jonouchi ist doch immer so nett zu mir!" Flehend blickten ihn die Augen des Kleineren an. "Na schön", knurrte der ältere Bruder, ihm nicht widerstehen könnend, "Aber nur eine Nacht!" "Ich komme morgen früh noch mal vorbei.", meinte Dr. Daisuke noch, während er zur Tür hinausging, "Da Sie ihn und damit seine Freunde kennen, möchte ich Sie noch bitten jemandem Bescheid zu sagen, der es dann der Familie des Jungen ausrichtet." "Tss, soll ich jetzt auch noch das Hausmädchen für diesen Köter mimen?" "Kaiba-sama, alles, was ich von Ihnen verlange, ist, dass Sie ihr Temperament zügeln und dafür sorgen das der Junge wenigstens für diese eine Nacht ruhig und warm schlafen kann." Dr. Daisuke machte ein Gesicht wie Sieben- Tage- Regenwetter. ~Nein, ich will gar nicht wissen, was er damit meint!~, redete sich der Brünette ein, während der Arzt nun endgültig das Zimmer verließ. Seto sah herüber zu dem Bündel, das mal der temperamentvolle, großklappige, gegen Alles und Jeden rebellierende Katsuya Jonouchi war. Dieser hatte sich inzwischen auf die Seite gedreht und zusammen gerollt. ~Und da beschwerst du dich, wenn ich dich Hund nenne?~, dachte der Größere und musste leicht schmunzeln. "Wie ein kleiner Welpe...", flüsterte er noch, unhörbar für seinen Bruder, als er sich zu dem Blonden auf die Bettkante setzte und sein Handy zur Hand nahm, um Yugi Muto anzurufen. "Mokuba, es tut mir leid, aber ich hab jetzt keine Zeit für dich. Geh ausnahmsweise ohne Theater ins Bett.", erklärte er dem kleinen Wuschelkopf. Dieser nickte und verschwand in sein Zimmer. Er wählte nach kurzem Suchen im Telefonbuch die Nummer der Mutos. "Ja, hier Kaiba. Kann ich bitte mal Yugi sprechen?... Ja, ich warte...." Er hörte wie der Millenniums- Puzzle- Träger gerufen wurde, dann ein kurzes Fussgetrappel, ein poltern und schließlich der Verlangte am Hörer, "Ja, Kaiba? Was ist denn los?", kam es außer Atem von diesem. "Hör zu, Yugi. Dein Schoßhündchen Jonouchi bleibt heute Nacht bei mir." Ein entsetztes Keuchen. "Denk jetzt nichts Falsches!" Setos Stimme war abweisend und kalt wie immer, innerlich war ihm aber doch ein wenig mulmig zumute, "Es gab einen kleinen Zwischenfall und er ist nicht in der Lage, heute Nacht das Bett zu verlassen! Du wirst seinen Vater anrufen und morgen früh mit dem restlichen Kindergarten hier aufkreuzen und diesen verlausten Straßenköter abholen!" Erst mal kam gar keine Antwort. "Hey, hast du mir zugehört?", fauchte Seto. "Ähh, entschuldige Kaiba! Klar, wir kommen morgen vorbei! Also bis dann." Grußlos legte der Brünette auf. ~Mann, sind die denn alle begriffsstutzig?~ Er ließ seine Augen wieder über den Verletzten gleiten. "Und was mach ich jetzt mit dir, Hündchen?" ~Moment mal! Hündchen? Bäh, das klingt ja schon niedlich....~ Dennoch wich er nicht von der Seite des Kleineren. Er starrte ihn an und wann immer er das bemerkte ärgerte er sich über sich selbst. Seine Augen wanderten jedoch immer wieder zu ihm zurück. ~Mann, der ist aber auch zu niedlich...~ Am nächsten Morgen wachte Yugi, ein kleinwüchsiger Junge mit Stachelfrisur, schon sehr früh auf. Er hatte gestern noch Honda, einen großen brünetten Jugendlichen mit einer ebenfalls sehr eigenwilligen Stachelfrisur, die seiner allerdings nicht das Wasser reichen konnte, und auch Anzu, einem hübschen, braunhaarigen, aber sehr redseligem Mädchen mit einer Schüttelfrisur Bescheid gesagt. Auch hatte er Jou bei seinem Vater abgemeldet, allerdings war er sich nicht sicher ob dieser das registriert hatte. ~Wieder total besoffen, der Kerl!~ Er zog sich seine Sachen an und spurtete los. Noch bevor er Setos nobles Wohnviertel erreicht hatte, traf er auf seine Freunde. Gemeinsam begaben sie sich zur Kaiba- Villa. Dort angekommen, stand der Brünette bereits im Tor und stützte sich mit der rechten Schulter an dem Torbogen ab. "Ihr kommt verdammt spät!", knurrte er gleich. "W.. wo ist Jonouchi?", fragte Yugi ohne darauf einzugehen. Missmutig betrachtete Seto irgendwas rechts neben sich und zog dann seinen Arm hervor. Der Anblick, der sich ihnen bot ließ sie laut los prusten. Jou hatte beide Arme um den Setos geschlungen und selig lächelnd die Augen geschlossen. Er trug wieder seine Sachen vom Vorabend. "Verdammt, lass endlich los!", blaffte der Brünette ihn an. "Se-chaaaan!", säuselte jener unbeeindruckt, "Wer sind diese Leute?" Der Blauäugige war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren, blaffte erst Yugi, samt seiner Freunde an: "Hört auf zu lachen!" und dann den Blonden: "Ich hab dir doch gesagt: Das sind deine Freunde und sie nehmen dich jetzt mit!" Die braunen Augen blickten erschrocken und füllten sich mit Tränen. "Du willst mich wegschicken?" "Verdammt, ja!" Honda, Yugi und Anzu verstanden inzwischen gar nichts mehr, konnten nur noch lachen. Der Blonde schlang seine Arme nun um den Bauch des Größeren und fing an zu jammern. "Nein, Se-chan, bitte nicht! Ich will bei dir bleiben!" Der Firmenbesitzer fing langsam an, wie ein wütender Drache auszusehen und keiner außer Jou- und der inzwischen neugierig hinzugekommene Mokuba- wagten sich an ihn heran. Es fehlte nur noch das er anfing Feuer zu spucken. "Kaiba-sama! Hatte ich Sie nicht gebeten ihr Temperament im Zaum zu halten?", kam es von Dr. Daisuke der eben um die Ecke gelaufen kam. "Soll das heißen, dass Sie wussten, was für ein Theater dieser Köter abziehen würde?", schnaubte Seto wütend. Der Arzt kratzte sich am Kopf und achtete erst nicht weiter auf Yugi und seine Freunde, die sich immer noch kugelten vor Lachen, "Zumindest so was Ähnliches habe ich erwartet. Die Beule am Hinterkopf, wissen Sie noch? Ich ahnte bereits das er an Gedächtnisverlust leiden könnte." Unverständig sahen der Brünette genauso wie Yugi & Co, immer noch lachend, den Dok an. "Ich bin Dr. Daisuke", wandte er sich den Kindern kurz zu, "...und habe Jonouchi gestern Abend untersucht. Tja soweit wir wissen gab es da einen Zwischenfall über den wir noch nichts Genaueres wissen, dann einen Zusammenstoß mit Kaiba-sama und jetzt kann er sich sicherlich nicht mal an seinem Namen erinnern, oder?" "Keine Ahnung, ich hab ihn nicht gefragt.", nörgelte Seto. Der Arzt sah den blonden Jungen besorgt an. "Wie heißt du, Junge?" Der lächelte freudestrahlend zurück: "Ich heiße Hündchen!" "Wer hat dir das gesagt?", verlangte der Arzt zu wissen, während er eine Augenbraue anhob. "Se-chan!" Sämtliche Anwesenden waren sprachlos. Selbst die Freunde Jous hörten mit dem Lachen auf. Schließlich meldete sich Honda zu Wort: "Ähh, Kaiba? Mal ne Frage. Dass du Jonouchi als Köter betitelst kennen wir ja, aber...", er stockte und warf den Anderen einen unsicheren Blick zu, "Ähh... Hündchen??!" "Das war mir so rausgerutscht!", versuchte der Firmenchef sich zu rechtfertigen. Zu spät entfuhr ihm dann: "Und außerdem, was geht euch das an?" Grinsend sahen ihn die Jugendlichen an. "Pff!" Er drehte sich um und wollte ins Haus gehen. Da bemerkte er das der Braunäugige immer noch an ihm klebte. "Gehen wir jetzt was Frühstücken, Se-chan?" "Lass mich endlich los!" Es sah schon merkwürdig aus, wie der große Seto Kaiba mit dem kleineren Katsuya rang, damit dieser endlich von ihm ließ. Doch der war wie angeschweißt. "Kaiba-sama! Es tut mir leid, aber diesen Jungen werden Sie so schnell nicht los." Der Blauäugige starrte ihn an. "Wie bitte?" Dr. Daisuke seufzte. "Hören Sie...", er stockte, betrachtete dabei seinen Patienten. Mokuba schaltete sofort: "Hey, Jou!" Er zubbelte an dessen Ärmel, "Komm wir gehen spielen!" Das ließ sich der Angesprochene nicht zweimal sagen, löste sich- trotzdem ein wenig unwillig- von seinem Se-chan und rannte gleich hinter dem kleinen Schwarzhaarigen her. "Also, Kaiba-sama! Es ist wirklich ernst. Wenn ich dieses Problem anders lösen könnte würde ich es Ihnen ersparen, aber...", wieder seufzte er müde. "Aber?!", fragte der KC-Firmenbesitzer gereizt. "Der Junge weiß nichts mehr von seinem früheren Leben und hält Sie für seinen einzigen... ähh... Freund." "Und ist das mein Problem?" "Stellen Sie sich doch bitte vor, Sie wachen eines Morgens auf und wissen nicht wer und wo Sie sind. Dann ist da ein Mensch, der sich die ganze Nacht über um Sie gekümmert hat." Seto knurrte hörbar, ungerührt fuhr der Arzt jedoch fort, "Der ist nun der Einzige, dem Sie vertrauen. Plötzlich schickt dieser Mensch Sie weg, will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben." Jetzt reichte es Seto und er blaffte den Doktor an: "Was soll das? Ich hatte jahrelang niemanden, der sich um mich geschert hat!" "Und was ist mit Ihrem Bruder?", erwiderte der, "Außerdem ist das hier etwas anderes! Wenn Sie den Jungen komplett von sich weisen, wird er einen tiefen Schock erleiden und niemals wieder er selbst sein können!" Erschrocken holten Jonous Freunde Luft. Yugi blickte flehend zu Seto. "Kaiba, bitte!" Honda fügte hinzu: "Komm schon, wir sind dir dann auch alle etwas schuldig!" "Was könntet ihr mir schon geben!" "Kaiba, denk doch einmal nicht nur an dich!", rief Anzu wutentbrannt. Der Brünette fühlte sich ein wenig in die Enge getrieben, zeigte das aber natürlich nicht. Er seufzte resigniert, was ihm einige verwunderte Blicke einbrachte und sah zu seinem kleinen Bruder herüber der glücklich mit seinem neuen 'Hündchen' spielte. "Na schön. Aber nur ein paar Tage." Erleichtert sahen Jous Freunde ihn an. "Danke Kaiba!", kam es aus ihrem Mund. "Mehr als ein paar Tage dürfte es auch nicht dauern, wenn Sie von ihm erfahren können was, mit ihm passiert ist.", meinte der Doktor. Yugi sah ihn an, "Aber wie soll er sich denn daran erinnern?" "An das Erlebnis, das zur Amnesie führte und auch an einige Stunden davor können sich eigentlich alle Amnesie-Patienten erinnern. Also muss Kaiba-sama es dem Jungen nur entlocken.", schloss er zufrieden. [ich hab davon keine Ahnung, deshalb, wer Ahnung hat, nicht meckern, bitte. Sonst funktioniert die Story nich^^] "Können wir ihm nicht einfach einem Baseball- Schläger über den Schädel ziehen?", der Brünette meldete sich, fieß grinsend, zu Wort. "Kaiba-sama,", begann der Arzt tadelnd, "Das hier ist kein Cartoon, in dem man dieses Problem so einfach lösen könnte!" [*drop*] Der Arzt sah den resignierenden Seto streng an, "Ich komme nachher noch mal vorbei. Passen Sie auf den Kleinen auf!" Seufzend begab sich der Firmenbesitzer zurück in seine Villa, ohne die Anderen noch einmal zu grüßen. Sie sahen nun noch einmal rüber zu Jonouchi, der arglos mit Mokuba spielte. Honda schüttelte den Kopf, "'Hündchen', ja, jetzt passt das schon..." Der Arzt verabschiedete sich noch von ihnen und gab noch einen Rat mit auf den Weg: "In der Schule müsst ihr ihn dann ganz normal behandeln! Und wenn er nicht von allein zu euch kommt lasst ihn in Ruhe, dass ist das Beste. Auch wenn es euch schwer fallen sollte." Yugi, Honda und Anzu nickten schweren Herzens und gingen dann jeder zurück zu sich nach Hause, ihren Gedanken nachhängend. In der Kaiba- Villa ließ sich Seto gestresst auf den nächsten Sessel fallen. ~Oh man, das heißt, jetzt darf ich mich um zwei Kinder kümmern! Diese Großklappe scheint aber ganz anders zu sein als bisher. Nur die Augen, die sind genauso voller Leben und schön wie immer.... Upps, nicht schon wieder! Wieso denke ich in letzter Zeit so merkwürdige Sachen?~ Um sich abzulenken, ging der Brünette nach draußen und beorderte Mokuba und Jou herein. Beide kamen sofort angesprungen und der Blonde hing ihm auch gleich wieder am Latz. "Was machen wir jetzt, Se-chan? Essen wär' mir am liebsten!" Amüsiert blickte der Größere auf ihn herab, ~Na, da haben wir ja schon wieder den alten Jonouchi!~ "Zuerst gehst du dich mal baden! Und dann bekommst du was Frisches zum Anziehen. Mokuba, geh du und hilf schon mal den Tisch decken!" Der Kleine nickte und verschwand [merkwürdig widerspruchslos...]. Seto schnappte sich den Blonden und zerrte ihn hinauf ins Bad, "Komm, Hündchen!" "Hmm, sag mal, Se-chan, warum haben mich diese Leute 'Jonouchi' genannt?" Der Blauäugige schwieg kurz, "Weil du so heißt, du Dummerchen!", erklärte er dann. Der Kleinere lächelte glücklich, "Und nur du nennst mich 'Hündchen'? Das finde ich schön! Also bin ich wohl was besonderes!" Seto stutzte. ~Er freut sich wirklich darüber! Nein, das ist nicht mehr mein Jou...~ Er wunderte sich inzwischen gar nicht mehr, dass er so über ihn dachte. Im Badezimmer angekommen, staunte der Blonde erst mal über dieses riesige, geflieste Zimmer. Der Brünette begab sich zur Wanne, drehte das warme Wasser auf und fügte einen Badezusatz hinzu. "So geh da rein und wasch dir ordentlich deine verdreckten Haare!" Eifrig zog Jou sich seine Sachen aus und Seto beeilte sich herauszukommen. [schüchtern isser also auch noch ^.^] Erst als er ein Platschen hörte kam er wieder zurück in den Raum, mit den neuen Sachen für den Kleineren, ein frisches Hemd und eine lange Hose, sowie Unterwäsche. Dieser saß in der Wanne und spielte mit dem Schaum. "Was wird das, wenn's fertig ist?" Der Braunäugige lächelte zufrieden, "Eine Schaumparty!" "Und wie lange soll Mokuba noch mit dem Frühstück warten?" Seto griff sich eine Shampoo-Flasche (Honig- Duft), krempelte sich die Ärmel seines Hemdes hoch und begann, die blonden Haare des Wuschelkopfes einzuschäumen. Dieser fing wohlig an zu schnurren, "Jetzt bilde dir bloß nichts darauf ein, Hündchen. Ich will bloß sicher sein, dass du ordentlich sauber wirst!" [Klaaar...] Als dies sicher gestellt war, reichte er dem Braunäugigen noch Duschgel und ein Handtuch, anschließend drehte er sich um. Er musste ja noch dafür sorgen das der Braunäugige auch zur Küche fand. [Siiiicher...] Er hörte wie der Kleinere sich abschrubbte, dann die Wanne verließ, um sich abzutrocknen und im Anschluss in die Sachen stieg. Gerade wollte er sich umdrehen als er von zwei kräftigen Armen umschlossen wurde. "Hmm, du riechst so gut, Se-chan!", der Blonde kuschelte sich von hinten an ihn heran. Eine leichte Röte kroch in Setos Wangen. "Lass das, Hündchen!", er machte sich los, zog jedoch seinen Kleinen mit sich in die Küche, wo Mokuba bereits auf sie wartete. ~1. Kapitel Ende~ Josey: *stolz is* Das war jetzt das erste Kapi und wie immer hab ich keine Ahnung, wie viele es werden... Sagt mir einfach, ob das interessant ist oder ich es lieber wieder löschen sollte" T^T *MagicNicole zuzwinker* ... Death&Co kommt glaub ich nich und auch lemon wollt ich auf der Strecke lassen... Damit das hier alle lesen können... Also bis dann! ^o^ (Ob das hier Se-chan gefällt?) *er mich noch böser anfunkelt* Josey: *sich versteckt* ~Oje, doch zu ooc!~ Kapitel 2: "Hab dich lieb..." (mit Autorenkommentare) ----------------------------------------------------- Zuerst die Pflicht: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 2/ immer noch null Ahnung... Autor: immer noch ICH! (Josey) E-mail: die müsst ihr euch selbst suchen! *g* Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall SetoxJou, angedeutet OtogixRyou, na ja... YamixYugi, vielleicht mehr... (Wünsche?) Disclaimer: Hmm, sie sind zwar hier bei mir, aber nicht meine! Alle Charas gehören Kazuki Takahshi! (mist, mist, mist!!!) Warnung: ziemlich silly, ab hier auch sap... und verdammt OOC! Kommentar: Josey: "So hier is Kapi 2, ich hoffe es gefällt euch genauso gut wie das erste" ^o^ (Ich setz es einfach mal voraus...) *eine Gestalt nähert sich von hinten* *Josey fröhlich drauflostippen will* ?: "Was denkst du eigentlich, wer du bist?!" Josey: *zuck* ~Oh oh, diese kalte Stimme kenn ich doch...~ *sich langsam umdreht* Seto: "Ja, du bist gemeint! *mich mit kalten blauen Augen durchbohrt* Hast du nichts besseres zu tun, also deine gestörten Hormonwallungen auszuleben, indem du mich immer zum Deppen stempelst?" Meine Mum: *dahintersteht und nickt* "Hilf mir lieber im Haushalt!" Josey: ~Verräterin...~ "Ähh..." ^.^° *drop* ~Hilfe...~ Jou: *zur Tür reinstolpert* "Genau! Ich lasse mich doch nicht als Hund betiteln!" *sich vor mir aufbaut* Seto: *zu ihm hingeht* "Auch von mir nicht, Hündchen?" *noch was ins Ohr haucht* Jou: *rot wird* Seto+Jou: *fangen an, nicht- Jugendfreie Sachen zu machen* Josey: *nutzt die Gelegenheit um zu schreiben* *evil grins* Seto+Jou *sind zu beschäftigt ums zu merken* Josey: ~Muahahaha, niemand hält mich auf!~ *tippt drauflos* Meine Mum: *kopfschüttelt* "Noch mehr Irre..." [ich wollt so was schon immer mal schreiben!] Legende: verkneif ich mir! Widmung: ! *knuddel* Linsey! *g* Weil sie mich, wegen meinen ff, regelrecht verfolgt! ^//^ *flausch* Wer will als nächstes ne Widmung? Ok... eine fällt mir noch ein! Dann wird's schwer! Kapitel 2 "Hab dich lieb..." Fröhlich vor sich hin lächelnd lief Jou hinter dem Brünetten hinterher, "Boah, hast du ein großes Haus!" "Ja, es sind genau 68 Zimmer.", gähnte der Andere. "Und in wie vielen davon finde ich was zu Essen?", fragte der Kleinere wie aus der Pistole geschossen. "Auf jeden Fall dort, wo wir jetzt hingehen.", antwortete Seto ein wenig genervt. Der Blonde lief nun schneller, zog sogar ein wenig am Arm des Größeren. Endlich waren sie im Raum seiner Träume angelangt. Mokuba saß bereits am Tisch (der entgegen allen Erwartungen normal groß war), der mit allen möglichen Aufstrichen, Wurstsorten und Brötchen- Variationen gedeckt war [*sabber* ich will auch]. Inzwischen war es schon 12 Uhr und der Blauäugige fragte sich wie sein Hündchen es bloß bisher überlebt hatte, so ohne Nahrung im Magen. Jubelnd setzte sich der Blonde auf seinen Platz und sah erwartungsvoll zu Seto, der sich eben niederließ. "Was?", fragte dieser missgelaunt. "Darf ich schon anfangen?" Der Firmenbesitzer zog eine Augenbraue hoch: "Natürlich...", ~Tse, der ist doch sonst durch nichts vom Essen abzubringen...~ Nicht ohne seinem "Liebling" noch einen schmachtenden Blick zuzuwerfen, stürzte sich Katsuya dann aufs Essen, nur um zu bemerken, dass er es irgendwie geschafft hatte zu verlernen wie man mit einem Messer umgeht. Er hatte instinktiv nach diesem gegriffen und es, nach einigen Ansätzen, wieder fallen gelassen. Also schnappte er nach seinem Brötchen und wollte es gerade so verspeisen, als ihn ein missbilligender Blick von Seto traf. Schuldbewusst legte er das Objekt seiner Begierde wieder auf seinen Teller und starrte es sehnsüchtig an. Sein Magen gab einen knurrenden Laut von sich, der jedem Tiger Konkurrenz gemacht hätte. Der Blauäugige hatte sich die Szene angesehen und seufzte nun auf. "Gib her!", knurrte er und fragte genervt: "Was willst du drauf?" "Honig! Ich will Honig!" Wieder jubilierend, hibbelte der Kleinere auf seinem Platz rum. Mokuba musste grinsen, als er seinen großen Bruder sah der zwischen Belustigung und Missfallen hin und her gerissen war. Mit großen Augen beobachtete auch der Braunäugige den Größeren. ~Essen, Essen, Essen~, war der einzige Gedanke. Seto bemerkte natürlich den Hundeblick und kam nicht drum herum zu schmunzeln. ~Wie süss... Nein, nicht schon wieder!~ Als er fertig war, wollte er dem Blonden sein Brötchen überreichen, doch dieser hatte inzwischen seinen Stuhl herangerückt und machte seinen Mund weit auf. "Was soll das jetzt wieder werden?" "Ich hab Hunger!" Genervt rollte der Brünette mit den Augen, "Und ich soll dich jetzt füttern? Kann der Straßenköter nicht mal mehr selber essen?" Während diesem Satz zog Jonouchi die Augenbrauen zusammen und etwas regte sich in seinen Augen. Einen Moment schien es als wollte er etwas erwidern. Doch es hielt nur kurz an und er fing wieder an zu lächeln. Er öffnete verlangend den Mund, als hätte dieser Satz von Seto nie existiert und es ganz natürlich war, dass er von ihm gefüttert wurde. Der Blauäugige tauschte einen bedeutenden Blick mit seinem kleinen Bruder, seufzte dann und hielt dem Blonden das Brötchen so hin dass er bequem abbeißen konnte. Nach zehn[!] weiteren, mit Honig, Erdbeer-Marmelade und Nutella [*noch mehr sabber*] beschmierten, Brötchen [ich kenn kein anderes Wort] schien das Hündchen endlich satt und verschwand, auf Setos [ähm] "Bitte" hin, im Wohnzimmer um ein Verdauungsschläfchen zu machen. Der Brünette hatte sich heute frei genommen, da er Jou sowieso nicht los bekommen hätte. Nun saß er mit Mokuba und dem inzwischen hinzugerufenem Dr. Daisuke in seinem Zimmer, hatte ihm kurz die Situation erläutert. "Sag mal Seto,", fragte der kleinere Schwarzhaarige, "Was meinst du was das vorhin war?" Der Blauäugige überlegte eine Weile, "Hmm, ich weiß noch nicht, aber ich glaube das meine Beleidigung ihn irgendwie an früher erinnert hat." Mokuba horchte auf, "Das ist ja toll!" "Da bin ich mir nicht so sicher...", warf Dr. Daisuke ein, "wenn wir ihn zwingen sich zu erinnern, dann hat das ähnlich fatale Folgen, wie wenn er weggeschickt worden wäre. Und so wie sie beschrieben haben, wie er sie in dem Moment angesehen hat, war er ziemlich unwillig zu streiten. So würde dass dem Zwingen gleichkommen! Kurz gesagt er hört nur, was er hören will." Die Begeisterung des Kleineren schwand mit jedem Wort. "Oh man, dann wird das schwieriger als ich dachte." Gerade wollte Seto seinem Bruder beipflichten, als er sich umentschied und lieber wieder seine Maske aufsetzte, die ihm abhanden gekommen war, als Jou sich so unbeholfen niedlich gegeben hatte. "Na und? Ein paar Tage hatte ich gesagt, dann verschwindet er wieder." Mürrische Blicke waren seine Belohnung. Ebenso mürrisch, blickte der Brünette zurück. Und vor der Tür hockte, traurig, ein in sich zusammengesunkener Blondschopf. Eine Stunde später hatten sie es endlich leid, sich gegenseitig anzustarren und zu diskutieren und begaben sich ins Wohnzimmer, um nach Jou zu sehen. Doch der war nicht da. Sie fingen an zu suchen, doch im ganzen Haus war von ihm keine Spur. Seto ging schließlich nach draußen um im Garten nach ihm zu sehen, während der Dr. und Mokuba noch einmal das Haus durchsuchten. Das Wetter hatte sich wieder auf ein früh- winterliches Klima stabilisiert, dennoch war es noch recht feucht. Der Brünette lief schneller als er eigentlich beabsichtigte durch das noch nasse Gras. ~Wo bist du, Hündchen?~ Er wollte es sich nicht eingestehen, doch er machte sich Sorgen. Nach einiger Zeit fand er wonach er, inzwischen verzweifelt, suchte. Der Blonde hockte unter einem Baum, mit angezogenen Knien, den Kopf darauf gestützt. "Hey, Hündchen! Was machst du hier? Wir suchen dich alle!", konnte sich der Brünette überwinden zu sagen. Jonou hob seinen Kopf etwas an und blickte ihm direkt in die Augen. Lange sah er ihn einfach an und schließlich ging der Blauäugige einige Schritte auf ihn zu. "Du lügst, Kaiba!" Geschockt blieb dieser stehen. "Wie hast du mich grad genannt?" "Ich hab nur gesagt das du lügst!", erwiderte der Braunäugige trotzig. ~Mist, er hat seine eigenen Worte ignoriert!~ Seto seufzte: "Wie kommst du darauf, dass ich lüge?" "Ich hab's gehört!", Tränen stiegen dem Blonden in die Augen, "Du willst mich gar nicht hier haben!" Der Brünette ging noch einen Schritt auf ihn zu, ~Sch***...~ "Das... das hab ich nicht so gemeint..." "Wie hast du es dann gemeint?" "Ähm..." ~Stopp! Solch ein Wort existiert nicht in meinem Wortschatz! Denk dir was aus!~ Jou stand auf und wollte gehen. "Warte! Hey Jonouchi! Warte gefälligst, du flohverseuchter Köter!!" Der Brünette war so wütend über sich und alles andere das er sich einfach nicht beherrschen konnte und in seine alten Gewohnheiten zurückfiel. Der Kleinere drehte sich langsam um. Seine Honigbraunen Augen ruhten nun in den blauen Saphiren Setos. "Jonouchi...", flüsterte er seinen eigenen Namen, als würde er ihn zum ersten Mal hören. Der Blauäugige schöpfte Hoffnung: ~Erinnert er sich jetzt?~ Lange standen sie da, starrten sich einfach nur an. Plötzlich fing sich der Blonde wieder: "Was ist nun? Erklär's mir! Wie meintest du das?" Der Größere zuckte zusammen, "Ich... ähm..." ~Wäre ja auch zu schön gewesen.~ Er schüttelte den Kopf, "Ich weiß nicht.", und mit festerer Stimme, "Aber ich will das du hier bleibst, ok?" Jou sah ihn ungläubig an, "Wirklich?" "Ja, du dummes Hündchen! Und jetzt komm mit, bevor du dich noch erkältest!", war die etwas mürrische Antwort Setos. Da lächelte der Kleinere, "Juhuu!!", und sprang ihm direkt um den Hals. [n bissl irreal, aber der Kleine ist ja sowieso geistig verwirrt ^o^] "Ist ja gut!", meinte der inzwischen auf dem Boden Liegende. Scheu tätschelte er den Kopf des Anderen. Sein sonst blasses Gesicht bekam nun einen leicht rötlichen Hauch. "Komm schon, wir gehen rein." Sich wieder aufrappelnd, klammerte sich der Kleinere gleich wieder an seinen Arm: "Ich hab dich lieb!", quietschte er vergnügt. Eine Antwort kam nicht. Drinnen freuten sich die beiden Schwarzhaarigen über das Auftauchen Jous. Mit einem Blick signalisierte der Brünette seinem Bruder, sich mit dem Blonden zu verziehen. Ein trauriger Blick des Braunäugigen folgte ~Mist, er weiß das ich über ihn reden will.~, aber er verschwand bereitwillig mit dem Kleineren. "Kaiba-sama? Was haben sie entdeckt?" Seto erzählte ihm (fast) alles was draußen passierte. "Hmm, sie müssen wirklich aufpassen! Soweit ich weiß hatten sie eine nicht sehr gute Beziehung zu Jou. Sie dürfen auf keinen Fall eine zu enge Bindung zu ihm aufbauen! Das ist nicht sehr gut für die Heilung der Amnesie!" "Ich baue überhaupt keine Bindung auf!", knurrte der Brünette. "Schon gut! Ich werde jetzt gehen. Ich hoffe sie kommen klar und haben einen Schlafplatz für den Kleinen. Morgen kann ich nicht vorbeikommen, da ich noch andere Patienten habe um die ich mich kümmern muss [und das zum Sonntag], aber nehmen sie ihn am Montag einfach mit in die Schule und versuchen sie ihn wieder mit seinen Freunden bekannt zumachen. Dort ist auch ein guter Ort ihm wieder seine alten Verhaltensweisen aufzuzwingen ohne dass er das als gezwungen auffässt, ok?" Der Blauäugige nickte nur und machte sich dann auf den Weg in sein Zimmer, während Dr. Daisuke das Haus verließ. Mokuba und Jou spielten gerade Burn out 3 [^o^°], als Seto das Zimmer betrat. Er setzte sich einfach neben sie auf die Couch und sah ihnen eine Weile zu. Nach erstaunlich langer Zeit (Seto: ~Ich hätte meinem Hündchen nie so eine Konzentrationsspanne zugetraut!~ [ich auch nicht]), ertönte ein inzwischen bekanntes knurrendes Geräusch. Inzwischen war es 18 Uhr. Der Blonde grinste nur in die Runde und sprang auf, "Los, gehen wir was essen!" "Ehrlich gesagt habe ich keine Lust dich schon wieder zu füttern, Hündchen, deshalb gibt's heute mal Pizza! Die wirst du wohl alleine runterkriegen." Mokuba freute sich nur über die Abwechslung [Die Köchin ist eine Gesundheits- Fanatikerin] und Jou setzte ein möglichst unschuldiges Lächeln auf. ~Oh wie süß er sein kann, wenn er will... Ouuuhh, nein, ich geb's auf! Diese Macke wird ich nie wieder los!~, innerlich noch mit sich selbst schimpfend ging er zum Telefon und bestellte eine extra Große mit allem doppelt belegt [ich werd nich mehr, Jou-chan hats sooo gut]. Nach einer halben Stunde war diese dann auch da und sie ließen sich die dick belegte Teigware schmecken. "21 Uhr, Zähne putzen und dann ab ins Bett, Mokuba!", meinte der Brünette dann nach einer Weile fernsehen. "Ooch, Seto!", murrte der Schwarzhaarige. Und so begann der allabendliche Ritus. Etwa dreiviertel zehn hatte er es geschafft, den Kleinen, mit geputzten Zähnen und frischem Schlafanzug, ins Bett zu stecken. Müde kam der Blauäugige in sein Zimmer zurück, wo Jonouchi gerade am ausziehen war. Erschrocken, aber auch angetan [XD] von dem Halbnacktem, drehte er sich sofort um. "Man, Hündchen!" "Se-chaaan!", Jou hatte ihn nun bemerkt und ihn gleich angesprungen. Der Brünette stand nun mit immer röter werdendem Kopf, umschlungen von zwei kräftigen Armen, völlig unbeweglich im Zimmer. "Was machen wir jetzt noch?", fragte, völlig unbefangen, der Kleinere. "Hmm, keine Ahnung." "Komm, spiel mit mir!" Völlig verdutzt drehte sich Seto nun zu ihm um, "Ähh, häää?" ~Oh, ja... Sehr intelligenter Satz! Ist Dummheit doch ansteckend?~ "Na, Burn out! Das wird lustig!" "Weißt du, ich bin in solchen Spielen nicht so gut!" Der Braunäugige sah ihn wieder so merkwürdig an, "Aber du sagst doch immer, ein Seto Kaiba hat keine Schwächen! Und tust immer so arrogant und perfekt! Zeig mir doch mal was du drauf hast!" Da war er! Dieser typische Ich-werde-dir-beweisen-das-du-nicht-besser-bist-Katsuya-Jonouchi-Blick, mit dem er ihn immer herausforderte oder auf seine Sticheleien reagierte! Und wieder etwas, das dass Hündchen gar nicht wissen konnte. Aber diesmal würde er es einfach dabei belassen. "Na schön, spielen wir ein bisschen... Aber vorher ziehst du dir noch was an!" Nach stundenlangem Spielen, und dem Ergebnis dass Katsuya tatsächlich mal in was besser war als Seto, waren beide sehr müde. "Komm, ich zeig dir dein Zimmer." Ein vernichtend, niedlicher Hundeblick traf ihn, "Ich darf nicht hier schlafen?" Der saß! Ohne lange zu diskutieren (Seto: "Ich denke es wäre besser..." Jou: "Aber Se-chaaaan" *Hundeblick-Power*) lenkte der Größere ein, ihn auf der Couch schlafen zu lassen. Dort nistete sich der auch gleich ein und machte es sich, inzwischen einen Schlafanzug des Größeren tragend [sieht bestimmt putzig aus], bequem. Seufzend ging Seto noch ins Bad um sich Bettfertig zu machen. Er löschte das Licht und legte sich ins Bett. Schon hörte er ein zufriedenes Schnarchen von dem anderen Ende des Zimmers. ~Man, das ist ja härter als ich dachte!~, er sah noch einmal den flehenden Hundeblick Jous vor sich. Wie er ihn angesehen hatte, indem Moment indem er nicht hatte antworten können, als er zur rede gestellt wurde, ob er ihn nicht mehr hier haben wollte. ~Er hat so süß geschaut, ich konnte ihn nicht enttäuschen, aber die Wahrheit sagen auch nicht. Viel schöner fand ich es, als er sich darüber gefreut hat, dass ich ihn hier behalten will. Er hat so glücklich gelächelt.~ Wie gesagt, er hatte ja aufgegeben, diese Gedanken zu verbannen. Schon viel zu sehr beherrschte der hübsche Blonde seine Gedanken. Am nächsten Morgen wachte Seto, für seine Verhältnisse, sehr spät auf. Sein erster Blick galt dem Wecker ~Was, schon 12 Uhr?~ und der zweite dem Sofa, doch das war, entgegen seiner Erwartungen, verlassen. ~Oh nein! Wieso verschwindet der eigentlich dauernd?~ Gerade hatte er seine langen Beine über den Bettrand geschwungen, als er plötzlich auf etwas weiches trat. "Was ist denn das?", fragte er sich und lugte nach unten. [könnt ihrs euch denken?] "Hündchen! Was machst du da?" Der Blonde lag zusammengerollt mit seiner Decke auf dem Boden, zu seinen Füßen. Jou murmelte nur, sich umdrehend: "Hmnm...*nuschel*... Se-chaaan." ~Oje... Was träumt der bloß?~ Er beugte sich zu dem Kleineren runter, um zu verstehen was der so von sich gab. Plötzlich wurde er von dessen Armen umschlungen und vom Bett gezerrt. "Urgh, Hündchen, lass los!", rief er nach Luft keuchend. Doch der klammerte sich nur noch fester. "Na schön du hast es nicht anders gewollt!", meinte der Brünette, während er nach dem Wasserkrug, der auf seinem Nachttisch stand, angelte. Als er ihn schließlich in der Hand hatte, goss er die darin befindliche Flüssigkeit, ohne zu zögern, auf Jou herab. "Ahhhh! Hilfe! Ich ertrinke!", brüllte der, während er Seto abschüttelte. Dieser konnte sich ein typisches Kaiba- grinsen nicht verkneifen. Völlig verwirrt dreinblickend sah sich der Braunäugige um. "Och, Se-chan! Das war gemein!", er hatte inzwischen bemerkt wo er sich befand. "Selber Schuld! Du hättest mich benahe erwürgt!" Schuldbewusst senkte der Kleinere seinen Blick und der Blauäugige konnte sich daraufhin das Lachen einfach nicht mehr verkneifen. Sich den Bauch haltend zog er sich wieder auf sein Bett. [seeehr ooc... aber ich bin sicher das er auch in der Serie lachen kann, wenn grad keiner zu sieht... Er ist schließlich auch ein Mensch ^-^] Schmollend sah Jou noch eine Weile zu, wie sich der Größere weiter amüsierte, um sich dann wieder auf den Boden zu legen und sich die Decke über den Kopf zu ziehen. "Hey, Hündchen!", der Brünette stupste diesen an, als er das bemerkte. "Komm, jetzt sei nicht beleidigt." "Bin ich aber!", schniefte der unter der Decke Verkrochene. Seto entzog ihm diese und sah wie sich der Kleinere auf dem Boden zusammengekauert hatte. ~Och nee...~ "Was soll das eigentlich? Warum liegst du hier und nicht auf der Couch?", versuchte er abzulenken. Der Blonde richtete sich nun wieder auf und knetete nervös seine Finger. "Ähm..." Seto bemerkte, wie ihm bei dem Anblick schon wieder das Blut in die Wangen schoss. ~Verdammt, wie kann man nur so süß sein?~ "Nun?", gespielt streng setzte er sich gerade, in den Schneidersitz. "Ich wollte nur bei dir sein.", von unten warf Jou dem Brünetten, durch sein Pony hindurch, einen schüchternen Blick zu. Jetzt war es zu spät. Unaufhaltsam kroch nun die Röte in dessen Gesicht. Nach einiger Zeit des Anstarrens, griff er schließlich nach dem Blonden und zog ihn zu sich aufs Bett. Der Kleinere wurde von den schlanken Armen des Blauäugigen umschlossen und saß nun in seinem Schoß. Von hinten presste sich Seto an den Rücken seines Hündchen heran, strich mit der Nase sanft durch die blonden Strähnen seiner Haare, die, wie alles an dem Kleineren, so süß nach Honig rochen und vergrub schließlich sein Gesicht im Stoff des Pyjama- Oberteils. "Se-chan... Ich hab dich lieb..." Wieder blieb der die Antwort schuldig. Nach einer Ewigkeit wurde der Kleinere, der diese Umarmung sehr genossen hatte, aus dieser entlassen. Enttäuscht seufzte er auf und drehte sich zu dem Brünetten, der inzwischen aufgestanden war, um. Dieser verschwand nun wortlos ins Bad. Eine kalte Dusche war jetzt mehr als notwendig. Jou indessen, durchstöberte einfach frech den Schrank des Größeren, nach ein paar frischen Klamotten für sich und den Anderen. Fröhlich pfeifend ging er, ohne zu überlegen, ins Bad und legte die Sachen für den Größeren einfach aufs Waschbecken. Seto hatte sich in aller Eile noch ein Handtuch um die Hüften geschwungen, da er gerade die Dusche besteigen wollte und blickte jetzt in das freundlich grinsende Gesicht Jous. "Sag mal, spinnst du? Raus hier!", blaffte er ihn an. Erschrocken sah der Braunäugige seinen Se-chan an, drehte sich dann plötzlich auf dem Absatz um und verschwand. Zurück blieb ein völlig verwirrter 17- Jähriger, der nicht mal seine eigenen Gefühle erklären konnte. ~Wie soll ich dir helfen, dich wieder zu erinnern, wenn sich in mir grad alles umstellt und ich nicht mal mehr selber weiß wer ich eigentlich bin...~ Der Blonde hatte inzwischen ein anderes Badezimmer gefunden und duschte sich dort. Dann zog er sich an (Ein schwarzes Ärmelloses Shirt und eine Jeans) und ging in die Küche, auch wenn es etwa eine halbe Stunde gedauert hatte bis er diese gefunden hatte. Dort setzte er sich neben Mokuba, der auch grad erst aus dem Bett gekommen war und noch im Schlafanzug und ungekämmten Haaren dahockte. Da Seto keine Anstalten machte zu kommen, half der kleine Schwarzhaarige Jou dabei die Brötchen zu beschmieren und versuchte sogar es ihm beizubringen. Nach mehreren, mehr oder minder, erfolgreichen Versuchen, konnte der Blonde wieder einigermaßen mit dem Messer umgehen. Später, nach einer Erfolgreichen Sättigung, gingen die beiden zusammen in Setos Zimmer, um wieder Playstation zu spielen. Der Größere saß dort an seinem Laptop und holte seine Arbeit vom Vortag nach. Noch einen sehnsüchtigen Blick zu ihm hinüberwerfend, setzte sich Katsuya neben, den inzwischen angezogenen und gekämmten, Mokuba. Nach einiger Zeit jedoch, vernahmen seine scharfen Ohren ein leises, knurrendes Geräusch. Sein Se-chan hatte also doch Hunger! Ok, jetzt nur noch irgendwie den Kleinen loswerden! "Hmm, sag mal Moki, musst du nicht noch Hausaufgaben machen?", fragte er wie beiläufig. "Oh verdammt! Stimmt ja!", schreckte der Kleinere auf, "Die hab ich ganz vergessen, bei der Aufregung!" Sagt's und war schon in seinem Zimmer verschwunden. Jetzt waren Jou und Seto allein im Zimmer. Der Blonde hatte sich, jetzt wo er es "wieder" selber konnte, extra ein Fresspacket gemacht, um späteren Hunger vorzubeugen. Nun musste er sich nur noch überlegen wie er es anstellen könnte, dass sein Liebling ihm verzieh und ihm etwas davon abnahm. Woher er von dem Stolz des Größeren wusste konnte er nicht sagen, aber da waren viele Dinge die ihm unbegreiflich waren. Vor allem diese Lust, die ihn schon manchmal beinahe übermannt hatte, dem Brünetten einfach Grundlos eine Beleidigung an den Kopf zu werfen [was hattet ihr denn gedacht X3]. Aber genauso unerklärbar war für ihn die Tatsache dass er den Brünetten einfach unheimlich gern hatte und in seiner Nähe sein wollte. Woher er diese Gefühle hatte, obwohl er ihn ja erst ein paar Tage kannte. So, zurück zu seinem Vorhaben. Erst mal langsam annähern und sich neben ihn setzen. Ja, dass müsste gehen. Gedacht, Getan! Langsam kroch der Junge, mit den braunen Augen, auf den, mit den Blauen, zu. Nebenbei griff er sich noch sein Packet und war noch wenigen "Schritten" [auf allen vieren ^o^°] bei ihm. Er setzte sich neben ihm auf den Boden und sah eine Weile interessiert zu wie der Brünette es schaffte, Menschen sogar durch geschriebene Worte komplett zur Schnecke zu machen und sie einzuschüchtern. Diese netten E-mails wurden nach nochmaliger Musterung auch gleich abgeschickt. Jou sah nun zu ihm auf: "Se-chan?", fragte er vorsichtig. "Hmm.", knurrte dieser nur zurück. "Ähm," sanft legte er ihm eine Hand auf das Knie, "Hättest du Lust was zu essen?" "Nein, ich hab keinen Hunger!" ... War ja klar! Aber weiter! Langsam stand der Kleinere auf, ein, inzwischen ausgepacktes, Brötchen in der Hand. Verführerisch wedelte er damit vor der Nase des Größeren herum, der sich irgendwann nicht mehr beherrschen konnte und doch zubiss. Zufrieden seufzte er als er den ersten Bissen herunterschluckte und öffnete seinen Mund um mehr zu bekommen. Diesen Gefallen tat ihm Jou natürlich gerne. Während Seto also arbeitete und gleichzeitig von dem Braunäugigen gefüttert wurde, setzte der zum reden an: "Ähm, Se-chan?" "Hmm?", mampfte er mit vollem Mund. "Es tut mir leid! Ich wusste nicht das du es nicht gern hast wenn ich ins Bad komme. Das nächste Mal klopfe ich vorher an." "Schon ok, Hündchen..." Inzwischen hatte der Firmenleiter zwei Brötchen verdrückt und das reichte ihm auch vollkommen. Jou setzte sich wieder auf den Boden und legte seinen Kopf in den Schoß des Anderen. Mit der freien Hand fing Seto an sein Hündchen hinter dem Ohren zu kraulen. Zufrieden schnurrend kam es von ihm: "Ich hab dich lieb..." ~Kapitel 2 Ende~ Josey: "So *drop* das war jetz endlich das 2. Kapi... Ähm, klingt vielleicht komisch, aber Jou-chan lasse ich mit Absicht nicht "denken", also in den ~ teilen... Das ist weil es alles nur komplizierter machen würde und ich sowieso eher aus Setos Sicht schreiben will! Und die Umgebung beschreibe ich nicht, weil *drop* ich einfach keine Lust hab und eure Fantasie anregen will ^o^ (eigentlich kann ich das auch nich wirklich =_=) Ich hoffe niemand bringt mich um, weil ich mir Seto und Jou ins Wohnzimmer geholt habe! Ich brauchte halt maln bissl Abwechslung!" Seto+Jou: *schon wieder böse kucken* "So ist das also! Eine Abwechslung sind wir!" *drehen sich um und gehen* Josey: "Gut, wenn ihr geht, kann ich ja schreiben was ich will!" *fieß grins* Seto: *zurückkommt und mich am Ohr rauszieht* "Das hat du dir gedacht! Wir haben uns noch über diesen Mist hier zu unterhalten!" Jou: *hinterher trottet* "Genau! (glaub ich)" Josey: *schnell noch das hier abschickt und winkt* "Also bis demnächst" Kapitel 3: "...und Du?" (mit Autorenkommentare) ----------------------------------------------- Wieder die Pflicht: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 3/ mal sehn... Autor: Blöde Frage! ICH! (Josey) E-mail: Wer suchet, der findet! *g* Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall SetoxJou, angedeutet OtogixRyou, vielleicht mehr... Naja... im Laufe der ff YamixYugi... Disclaimer: Ngh! Mit ihnen abplagen darf ich mich, aber gehören tun sie mir nich! *mitn Fuß aufstampft* Gemein! Warnung: ziemlich silly, hier wieder n bissl sap, aber auch, ähm na ja Dramatik! ... Und wie immer OOC! Kommentar: Josey: *ist Seto entkommen* "Huhuuuu~u *freu* ^o^ So hier ist Kapi 3 von euch gewünscht! Muahahaha! Ich werd jetz mal wie immer einfach drauflosschreiben!" Seto: *aus dem Nichts auftaucht* "Vorher hab ich noch was zu sagen!" *mich wütend anblitzt* "Weißt du eigentlich WIE OOC das hier ist?" Josey: *drop* ~Hilfe...~ Seto: *schreit wütend* "Ein Kaiba wird doch nicht rot! Auch wenn Jou wirklich sehr süss ist..." ~Upps, hab ich dass laut gesagt?~ Jou: *schaut verschreckt zur Tür rein* "Se-chan?" *Hundeblick- power* Seto: *rotwerd* "Ähhh..." ~Verdammt!~ Josey: "Muahahaha! Gegen den kommt keiner an!" *evilgrins* Seto: *mich durch die Gegend jagt* "Was glaubst du eigentlich wer du bist, dass du dir solche Sachen rausnimmst?" Dio (mein kleiner Bruder): *sich an den PC setzt und anfängt Diablo 2 zu spielen* Josey: *abrupt stehen bleibt* Seto: *in mich reinrennt* "Autsch!" Josey: "Hey, jetzt bin ich dran!" Dio: *stur weiterspielt* "Weggegangen, Platzgefangen!" Josey: *Seto mit einer Hand auf Abstand hält* "Das ist gemein! Du spielst schon den ganzen Tag!" >.< Dio: *immer noch spielt* "Na und?" Josey: *wütend wird* *Seto wegschleudert, Dio schnappt und durch die Gegend wirft* "So!" Dio: *auf Seto landet* Seto: *seine Wut jetzt an Dio auslässt* Jou: *eifersüchtig wird* *sich mit ins Getümmel stürzt* Josey: *psycholach* *wieder mal drauf los tippt* "Wieder hält mich niemand auf!" Meine Mum: *in der Tür steht und Kopf schüttelt* "Das wird ja immer schlimmer..." [Wenns nur wirklich so einfach wär an den PC zu kommen...] Josey: "Aja! Hier eine neue Sache für die..." Legende: / Ich nerve, also bin ich (nicht mehr zu unterdrücken)!/ - innere Stimme Setos ^-^ Widmung: Ähm... Wie gesagt! Letzte Idee... Freak_Setrik! *flausch* Weil das Kapi hier, ein wenig versauter ist! *fg* Wer will jetzt? *fragend in die Runde schaut* Kapitel 3 "...und du?" Stundenlang hätten sie so dasitzen können. Einfach, in inniger Zweisamkeit, beieinander. Der Störfaktor war...Jous Hunger. Die Brötchen waren inzwischen alle verputzt und es war Abend geworden, als der Magen des Kleineren einen rumorenden Laut von sich gab. Die Arbeit auf dem Laptop hatte der Brünette längst vergessen, die Augen geschlossen und sich ganz der Streicheleinheit des Kleineren gewidmet. Als nun besagtes Geräusch ertönte, welches das wohlige schnurren des Blonden ersetzte, schreckten beide aus einer Art Trance auf. "Hündchen, warst du das?", fragte Seto mit einem Grinsen, obwohl er die Antwort kannte. Der Braunäugige grinste frech zurück, "Können wir was essen gehen? Guck mal wie spät es ist!" Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihm 20 Uhr, ein Weiterer auf den Laptop, dass er die Arbeit fast gar nicht nachgeholt hatte. ~Na toll...~ Resignierend seufzend stand er auf und zog den Kleineren mit sich in die Küche. "Na komm..." Mokuba saß auf seinem Stuhl und aß bereits den, von der Gesundheitsfanatikerin zubereiteten, Gemüseeintopf. Mürrisch, seinem Bruder darin Konkurrenz machend, stocherte er darin herum. Seto seufzte noch einmal, auch er liebte dieses ,Kaninchenfutter' nicht gerade, und setzte sich dazu. Jonouchi tat sich gleich einen Berg des dicken Pappses auf und begann den zu verschlingen [*kotz*]. Kommentiert wurde dies mit angewiderten Blicken der Kaiba- Brüder und einem Verzückten der Köchin. So war diese aber abgelenkt, als sie den verlangten Nachschlag holte und die beiden Anderen konnten ihr Essen dem ewig- Hungrigen unterschieben, der zwar etwas überrascht war, es aber gerne annahm. Nach (offiziell) drei Portionen hatte der Nimmersatt doch genug [ein Paradoxon! ^o^] und sah nun fragend in die Runde. "Was machen wir morgen?" Eine Weile überlegte Seto wie er es ihm sagen sollte. Schließlich konnten sie in der Schule nicht so vertraut miteinander umgehen wie sie es hier taten. ~Moment mal! Vertraut? Mit DEM? Ouhhh... Ich glaubs nicht mehr...~ Ein wenig stockend setzte er an, "Morgen gehen wir in die Schule..." Ein Blick zu Jou, in dessen Augen wieder dieses merkwürdige Verstehen aufflackerte, genügte ihm weiterzusprechen. Vielleicht würde dort die Erinnerung wiederkehren. "Dort wird es einige Regeln geben, an die du dich halten wirst." Verständnislos sahen ihn die beiden Kleineren nun an. Sich davon nicht irritieren lassend, fuhr der Brünette sachlich fort, " Erstens: Der Name "Se-chan" ist gestrichen! Nenn mich Kaiba." Der Blonde wollte protestieren, doch schon fuhr der Größere fort, "Zweitens: Du wirst bei dem Kindergarten, die am Schultor auf dich warten, bleiben und tun was sie sagen!" Jou zog einen Schmollmund, ~Oh nein, wie süss...~, kommentierte Seto dies gedanklich. So fiel ihm die letzte Bedingung besonders schwer. Kalt wie immer fuhr er dennoch fort: "Und drittens: Du wirst mich weder anfassen, wenn ich es dir nicht erlaube, noch mich ansehen oder ansprechen!" Jetzt war der blonde Wuschelkopf total sprachlos. Mit offenem Mund starrte er seinen Liebling an. Keine Streicheleinheiten? Kein Füttern? Nicht mal mehr ein liebes Wort für ihn? Wie sollte er das überleben? Auch der Schwarzhaarige verstand seinen Bruder nicht. "Aber Seto! Hast du Jonouchi nicht gern?!..." "Hast du das verstanden?", unterbrach Seto seinen kleinen Bruder. Der Braunäugige nickte. Er wirkte furchtbar geknickt. Später fand wieder das Ritual des Mokuba- ins- Bett- Bringens statt. Nachdem dieses ausgestanden war ging der Brünette zu seinem Hündchen ins Zimmer. Der Kleinere saß, bereits in Schlafsachen, noch immer völlig verstört, auf der Couch. Seto tat das leid, aber er hatte ja einen Ruf zu verlieren. Er ging ins Badezimmer um sich umzuziehen und musste noch ein wenig nachdenken. ~Verstehen kann ich es ja... Ist eigentlich schade, das ich in der Schule nicht mit ihm weiterkuscheln kann. ... WAS DENKE ICH DA!?~ Seinem Spiegelbild noch einen bösen Blick zuwerfend, wandte er sich dann ab und ging zurück in sein Zimmer. Gerade wollte er ins Bett steigen, als er noch einen Blick zu dem Blonden warf. Der Blauäugige seufzte. So würde er nicht ruhig schlafen können. Also ging er kurzentschlossen zu dem Kleineren und drängte sich hinter ihn, ganz nah an ihn heran. Er schlang seine schlanken Arme um den warmen Körper des Anderen und drückte sein Gesicht in den blonden Haarschopf. Erschrocken quietschte der so Überfallene auf, schmiegte sich dann jedoch in die weiche Umarmung. "Se-chan?", fragte er dann. "Hmm?", brummte der und fühlte schon wieder sich in der Zweisamkeit gestört, "Ich hab dich lieb..." Keine Antwort. War ja klar. Aber eigentlich zeigte er ihm doch gerade, dass es nicht nur einseitig war. Oder?! Seto überlegte, ~Sollte ich ihm nicht doch mal antworten?... Nein, der Doc hat's gesagt! Nur keine enge Bindung!~ Aber ein gemeines, inneres Stimmchen, dass er, seit er von seinem damaligem Vater adoptiert wurde, verbannt hatte, weil es immer die Wahrheit gesagt hatte und ihn so davon abgehalten hätte skrupellos zu sein, meldete sich zu Wort: /Zu spät!/ Seto konnte nicht anders. Er hatte sich bereits an die Wärme des Kleineren gewöhnt und zog ihn zu sich ins Bett [NEIN, keine Lemon- Szene! Ich habs versprochen! *g*]. Verwirrt sah ihn dieser an. "Na, egal was ich sage, du würdest sowieso wieder hierher kommen. Und bevor du wieder auf dem Boden schläfst, sei ein liebes Hündchen und schlaf hier.", er wurde mit jedem Wort röter und zeigte auf das Fußende seines Bettes. Erfreut ließ sich Katsuya auf das weiche Bett sinken und rollte sich an besagter Stelle zusammen. Fast schon liebevoll legte der Brünette eine Decke über den Kleineren und bettete sich selbst weiter oben in das riesige Federbett. Sanftes, wohliges Schnurren, seitens des Blonden, wiegte ihn in den Schlaf. Seto war im Büro und saß auf seinem bequemen Stuhl. Ein riesiger Papierstapel wankte bedrohlich auf seinem Schreibtisch hin und her. Er versuchte das oberste Blatt zu nehmen, um doch endlich mit der Arbeit zu beginnen. Warum hatte er es eigentlich so eilig? Stimmt ja! Das ganze Wochenende hatte ihn sein neuer Hund von der Arbeit abgehalten. So ein kleines, verblödetetes, niedliches, blondes, braunäugiges... Moment mal! Das klang eher nach Katsuya Jonouchi als nach einem Hund! Noch mal: Moment mal! Das klingt nicht mal nach Katsuya! Bei dem würde noch großklappig und an Selbstüberschätzung- leidend dazukommen. Hey! Seit wann dachte er überhaupt über Jonouchi nach? Doch weiter kam er nicht. Der Papierstapel kippte um, auf ihn drauf und drohte ihn zu zerquetschen. Er lag unter Tonnen von Papier und jappste nach Luft. Er schaffte es nicht mal um Hilfe zu rufen. Sollte dies sein Ende sein? Begraben unter einer Papierlawine? Er musste doch noch etwas erledigen! Jemandem etwas sagen! Etwas wichtiges! Seinem Hündchen! Mit aller Kraft stemmte er sich den Massen über sich entgegen und... Schlug die Augen auf! Er musste einige Male blinzeln, bis er merkte das er nicht im Büro, sondern in seinem Bett war. Er sah hinüber zu seinem Wecker und erkannte das er eine halbe Stunde zu früh aufgewacht war. Nicht weiter schlimm, wenn da nicht noch eine Sache wäre. Atmen fiel immer noch sehr schwer. Woran lag das? Er senkte seinen Blick auf seinen Brustkorb. Doch bevor er seinen Kopf vollständig nach unten drehen konnte, war sein Gesicht in einem riesigem Büschel Haare verschwunden. "Katsuya!?" Dieser hatte sich im Schlaf einfach an seinen Se-chan herangekuschelt und lag nun halb auf ihm. Sein Gewicht drückte auf dessen Brustkorb und sein Kopf lag in der Halsbeuge des Größeren. "Hey, Hündchen! Runter da! Ich sagte doch Fußende!" Doch der Kleinere rührte sich nicht. Schon wieder resignierend ließ Seto es bleiben. Die halbe Stunde konnten sie nun auch noch liegen bleiben. Er würde ja nicht gleich ersticken. Er deckte den Kleineren noch mit einer weiteren riesigen Decke zu, die neben ihm lag, da dieser seine am Fußende gelassen hatte, und lehnte sich entspannt zurück. Scheinbar eine Ewigkeit lag er so, seinen Arm um sein Hündchen gelegt und leicht über den Rücken streichend, als sich der Blonde plötzlich noch enger an ihn heran drückte, seinen Arm, der bis dahin auf seiner Brust geruht hatte, um dessen Hüfte legte und mit den Fingern an den Seiten von Setos Körpers entlang fuhr. Ein Schauer jagte den Nächsten als die Finger langsam begannen hoch und runter zu streichen. Plötzlich verspürte er wieder den Drang unter die Dusche zu gehen [XD]. Er entwickelte Bärenkräfte, stieß den Kleineren mit einem Ruck von sich und verschwand im Bad. Jou war sehr unsanft auf dem Boden gelandet und nun endlich wach. Verwirrt sah er sich um. Hatte er nicht im Bett geschlafen? "Se-chan?", rief er. Keine Antwort. Er horchte. Die Dusche! Vorsichtig klopfte er [Ja er is lernfähig!], "Se-chan?" "Was willst du?", kam es rüde von drinnen, wurde er doch bei einer sehr wichtigen Tätigkeit gestört. "T'schuldigung.,", nuschelte der Kleinere, "Wollt nur wissen wo du bist." Und er tappste in Richtung des anderen Badezimmers, in dem er Gestern schon war. Drinnen, in seinem Bad, konnte sich Seto ganz genau vorstellen wie sein Hündchen schon wieder gekuckt hatte- rasch stellte er die Dusche von lauwarm auf eiskalt. Am Frühstückstisch herrschte wieder gedrückte Stimmung, denn eigentlich war niemand so recht einverstanden mit den drei einzuhaltenden Regeln. Jou schob seine gewohnte Menge an Nahrung in den Mund, aber längst nicht mit der Hingabe, wie es sonst seine Angewohnheit war. Seto aß fast gar nichts und Mokuba kaute schon ewig an seinem Brötchen herum. Er verstand einfach nicht, wie sich sein Bruder so anstellen konnte. Damit verletzte er nicht nur den armen Jonouchi, sondern auch sich selbst. Nach dem Frühstück stiegen sie in die Limousine des Firmenleiters, um zur Schule zu fahren. Wie selbstverständlich setzte sich Jou auf den Schoß Setos und kuschelte sich an ihn heran. Er trug momentan eine Schuluniform von ihm, die diesem aber zu klein war. Wieder mal wohlig schnurrend, wurde er von ihm gekrault. "Katsu...", fing der Brünette vorsichtig an. Mit einem traurigem Blick, sah dieser auf. Würde jetzt noch so eine gemeine Regel kommen? "Du musst ein wenig früher aussteigen als wir. Nur eine Kreuzung!", fügte er noch, auf den enttäuschten Blick aus braunen Augen, hinzu. Der Wagen hielt. Sachte streichelte der Blauäugige über den Haarschopf des Anderen. "Nach der Schule treffen wir uns an genau der Stelle wo du jetzt aussteigst und fahren gemeinsam nach Hause, ok?" Langsam nickte der Kleinere und stieg aus. "Se-chan..." Dessen blaue Augen richteten sich auf ihn und Jou lächelte, "Ich hab dich lieb!" Übers ganze Gesicht strahlend drehte er schon kurze Zeit später sich um und lief in die ihm gezeigte Richtung, in der die Schule lag. Auf eine Antwort hatte er wieder mal vergeblich gewartet. Die Limousine fuhr weiter und hielt vor der Schule. Als die Kaiba- Brüder ausstiegen, wurden sie sofort von Yugi&Co (Anzu, Honda u.s.w....) angefallen. "Wo ist Jonouchi?" Hastig bedeutete der Brünette den Kleineren leiser zu sein. "Psst, der kommt gleich!", dass er dabei nicht mal, wie sonst, mürrisch dreinblickte, verwunderte die Anderen. "Kaiba, ist irgendwas passiert?", fragte Anzu sofort. "Was soll passiert sein?", da war er wieder! Der immer- säuerlich- dreinblickende- Kaiba! Jetzt waren sie wieder beruhigt. Da kam auch schon Jonou um die Ecke. Er sah auf, nickte kurz, als er sah wie Seto mit einem Rucken des Kopfes auf die neben ihm stehenden Personen deutete und ging auf sie zu. Der Brünette verließ die Gruppe, winkte noch mal kurz Mokuba zu, der zu seiner Schule lief, die direkt neben der Oberschule lag, ließ seinem Hündchen einen sanften, liebevollen [!] Blick zukommen und ging in die Schule. Der Blonde trat nun zu den Anderen. "Ähh, hi! Ich bin Jo-nou-chi!" "Ja, Jou, das wissen wir!", meinte Yugi wie beiläufig und lächelte ihn an, "Komm einfach mit, wir zeigen dir alles. Es ist ja noch ein wenig Zeit." Nach ein wenig Sight- seeing [lol] gingen sie dann in die Klasse. Der Blonde setzte sich neben Yugi an die Bank am Fenster, in der Vorletzten Reihe. [also die Bank vor Seto]. Dort beugte sich der Blauäugige noch einmal zu seinem Liebling vor, "Hey, Jonouchi!" Erschrocken fuhr der zusammen, da er sich ja an die Regeln Setos gehalten hatte und ihn, so schwer es fiel, keines Blickes gewürdigt hatte. Er besann sich auf seine Rolle, "Was willst du, Kaiba?!" "Weißt du, du dummer Köter, es wäre sicherlich besser für dich, wenn du zur Abwechslung mal im Unterricht aufpassen würdest." "Kümmer dich um deinen Scheiß, Kaiba!" Irgendwie tat es gut den Größeren so anzufahren. Und offensichtlich hatte auch der diese alte Atmosphäre sichtlich genossen. Doch den Wink mit dem Zaunpfahl hatte der Blonde verstanden. Er würde seinen Se-chan stolz machen und brav sein. Den Unterricht über verblüffte Jou nicht nur seine Klassenkameraden und Freunde, nein, vor allem die Lehrer. Er arbeitete konzentriert mit und meldete sich sogar ab und zu mal. Katsuya Jonouchi war also doch nicht dumm, sondern nur zu unkonzentriert. Der Brünette schmunzelte, von seinem Fensterplatz in der hintersten Reihe aus, über die Verwunderung der Unwissenden und über die überraschten Blicke der Freunde Jous. "Was hat Kaiba nur mit dem angestellt?", flüsterte Otogi, ein Junge mit langen, zu einem Pferdeschwanz zusammen gebundenen, schwarzen Haaren, sowie bemerkenswert grünen Augen, der das Spiel DungenDiceMonsters erfunden hatte und auch einen Würfel als Ohring trug, seinem Freund Ryou, einem schmächtigen Jungen mit weißen Haaren und Dunkelbraunen Augen, seines Zeichens auch Besitzer des Millenniums- Ringes, zu, die eine Reihe vor dem Braunäugigen saßen. Honda warf ihnen, von der Seite, einen angewiderten Blick zu, da sie unter dem Tisch schon wieder begannen herumzufummeln, "Vielleicht das Selbe, wie du mit unserem ehemaligem Klassenbesten?", zischte er. Ein kalter Blick Otogis folgte, doch zu mehr kamen sie nicht, denn Jou zischte scharf, "Schhht!" Seto betrachtete dies mit Wohlwollen, doch Yugi resignierte und ließ sich auf seine verschränkten Arme sinken. Was war da nur los? In den Pausen versuchte sich der Blonde nicht anmerken zu lassen wie gerne er bei Seto auf der Bank, auf der dieser sich niedergelassen hatte, um an seinem Laptop zu arbeiten, gesessen hätte. Seufzend spielte er mit den Yugi ein Spiel das sie Duellmonsters nannten und gewann dieses auch prompt, obwohl er sicher wahr diese Karten noch nie gesehen zu haben. Das überraschte aber nicht nur den Stachelkopf, sondern auch Seto, der sein Hündchen noch nie so konzentriert hatte spielen sehen. Der Millenniums- Puzzel- Träger hatte die Karten des Braunäugigen von ihm zu Hause geholt, in der Hoffnung diese könnten ihn wieder an alles erinnern. Dort hatte er auch gleich mit dem Vater, der diesmal nicht angetrunken war, ein Gespräch geführt. Der Ältere hatte seinen Alkoholkonsum schon seit geraumer Zeit eingeschränkt, was Yugi sehr überraschte, und trank eigentlich nur noch aus Gewohnheit ein bis zwei Bierchen, wenn er nicht arbeiten musste. Also schon mal ein Fortschritt! Yugi erklärte ihm noch kurz die Situation und Jous Vater war zwar ein wenig besorgt gewesen, hatte aber gleichzeitig nur merkwürdig wissend gelächelt, als er von dem Verhalten seines Sohnes erfuhr. Ein wenig verwirrt hatte sich der lila- schwarzhaarige Duellant dann auf den Weg gemacht.[nein, nein *kopfschüttel* diesmal is der Alte nich der Schuldige!] Aber Pustekuchen! Alles umsonst! Jou spielte zwar besser als zuvor, aber er erinnerte sich kein Stück. Yugi war nun entgültig mit seinem Latein am Ende. Die letzte Stunde. Mathematik! [Ja, mein Lieblingsfach! *auf und ab hüpft*] Seto langweilte sich ganz furchtbar. Dieser Stoff war ein Witz! Nicht mal sein Hündchen hatte damit Probleme, denn er fand nebenher noch die Zeit ihm Zettelchen zu schreiben. Hallo! Se-chan! *herzchen dahinter* Was soll das werden Hündchen? Du hast nicht gesagt, dass ich nicht schreiben darf! ^o^ Und was möchtest du?, schrieb Seto amüsiert. Soviel Scharfsinn hatte er seinem Liebling gar nicht zugetraut. Mir is langweilig... Was soll ich dagegen tun? Du machst doch schon was dagegen! Solltest du nicht lieber die Aufgaben lösen? [das is Seto, mal so zwischendurch] Hab ich schon fertig! Wie jetzt? So schnell!? Jep! Ich passe schön auf, oder? Ja, das machst du Prima! [auch Seto ^o^] Ich hab dich lieb! *noch ein Herzchen*, der Zettel war voll und Seto riss ein neues Stück von einem Blatt ab. Schau mal, da sind neue Aufgaben! Oooooch, Se-chan!!! Was? Du weißt genau was ich meine... Nein... Doch... [das ist Jou] Mach deine Aufgaben und hör auf mich zu nerven. Der Blonde las es und war ziemlich enttäuscht. Bedeutete dem Anderen das wirklich nichts? Nervte er ihn? Wie gemein..., schrieb der Kleinere und zog einen Schmollmund. Indem Moment, indem der Brünette zurückschreiben wollte, sein Hündchen zu beschwichtigen, wurde ihm der Zettel von dem Lehrer entrissen "Soso! Seto Kaiba schreibt Zettelchen! Wer ist der oder die Glückliche?", er sah fragend in die Runde. Sein Blick blieb an Jonouchi hängen. Kurz las er sich den Inhalt des Zettels durch [ist ja nur der Zweite!] und schüttelte den Kopf. Nein, der würde ihn niemals so nennen. "Schön, Se-chan," , er zog diese Wort extra lang, "dann erwarte ich, dass sie sich nach dem Unterricht bei mir melden.", sagte der Lehrer und ging wieder nach vorne. Bei Erwähnung des Namens waren die Meisten in der Klasse nahe dran loszulachen, doch ein Kaiba- Blick genügte um alle zum Schweigen zu bringen. Nur zwanzig Minuten später klingelte es und der Blauäugige warf dem niedlichen Hundeblick des Blonden, einen vernichtenden Eiskalten entgegen. Also gab sich Jou für dieses Mal geschlagen und bedeutete seinem Seto das er an der verabredeten Stelle auf ihn warten würde. Der Firmenbesitzer ließ die Strafpredigt an sich abprasseln und ging dann zu seiner Limousine, in der bereits sein kleiner Bruder saß. Langsam setzte sie sich in Bewegung und fuhr auf die Kreuzung zu, an welcher der Braunäugige warten würde. Dort wartete der auch schon, aber gemeinsam mit seinen Freunden, die alle ziemlich fies grinsten. Innerlich schlug er sich gegen die Stirn. ~Oh nein! Hätte ich ihm etwa extra sagen sollen, dass er auch vor seinen Freunden still schweigen sollte? Was wissen die?~ Er stieg aus um Jou zur Schnecke zu machen, schließlich war es seine Schuld, dass er diesen Mist hatte ertragen müssen. Doch kaum hatte er einen Fuß vor die (Wagen-) Tür gesetzt als der Kleine auch schon an ihm dran hing. "Se-cha~an! Es tut mir so~o leid! Das war meine Schuld!!!" Völlig überrumpelt, ließ der das geschehen. "Sch-schon gut!", er versuchte den Kleinen von sich loszubekommen. Der blickte ihn nur Verständnislos an, "Aber wir sind doch aus der Schule raus?!" Ein leicht nervöser Blick zu den Anderen folgte von Seto, nur um dann doch leicht rot zu werden. "Zu Hause erst!", zischte er dann, so leise wie möglich. Doch Jonouchis Freunde hatten jedes Wort verstanden. Fies grinsend drehten sich diese um und gingen dann ihrer Wege. "Bis morgen, ihr Beiden!", meinte Yugi, als Einziger nur naiv lächelnd. Sie stiegen ohne weitere Worte ein. Jou hatte sich wieder auf den Schoß des Größeren gesetzt und unterhielt sich nun mit Mokuba. Nach etwa zehn Minuten Fahrt kamen sie auf dem Grundstück der Kaiba- Villa an. Der Blonde wäre am liebsten gar nicht aufgestanden. "Se-chan?", setzte er wieder an, als sie durch die Eingangshalle auf das Zimmer Setos zusteuerten, während Mokuba zu seinem lief. Genervt seufzte er auf, ~Was will er jetzt schon wieder?~ /Das weißt du ganz genau!/, kam es von der immer- vorwurfsvollen Stimme. "Was möchtest du, Hündchen?" ~Nein...~, antwortete er ihr trotzig. Der Kleinere hängte sich an seinen Arm und sah ihn mit großen Augen an. /Na sicher!/, immer fester wurde sie, je unsicherer der gedankliche Widerstand Setos wurde. /Er wird dir wieder sagen, dass er dich lieb hat!/ "Ich hab dich lieb!", freundlich, erwartungsvoll lächelte er. /Nun Antworte endlich!/, meinte die Stimme. Seto schwieg verbissen. /Antworte!/ ~Ich... ich kann nicht...~ Langsam wurde der Griff um seinen Arm schwächer. /Verdammt! Antworte!/ ~Nein!~ Der Braunäugige ließ ihn los und blieb stehen. /Tu es, bevor es zu spät ist!/ Seto drehte sich langsam um. ~Dann mache ich alles kaputt! Was ich aufgebaut habe, dass Leben Katsuyas, einfach alles!~ Er sah in die traurigen Augen des Blonden. /Du Idiot! SO machst du alles kaputt!/ Diese füllten sich langsam mit Tränen. ~Lass mich in Ruhe!~ /ANTWORTE ENDLICH!/ ~NEIN!~ Der Kleinere ging einen Schritt rückwärts. "...Und du?..." Seto erwachte aus dem Trancezustand, in dem er sich befunden hatte. Er starrte den Blonden an. "Und du?", fragte der fester. Betretenes Schweigen füllte den Raum. "Hast du mich denn gar nicht lieb?...", flüsterte Jonou nun. Seto antwortete nicht. Er konnte es ihm nicht sagen. Die Stimme in seinem Kopf schwieg, als würde sie, wie er, ebenfalls die Luft anhalten, um die Reaktion des Braunäugigen abzuwarten. "Was ist mit dir?", fragte Jou vorwurfsvoll und enttäuscht. Schweigen. "HAST DU MICH NICHT MAL GERN?!", schrie er dann und rannte, nach dem er den Brünetten noch einen Moment gemustert hatte, zu Mokuba ins Zimmer. Seto stand nun völlig verdattert im Flur, ging dann jedoch zu sich ins Zimmer. Er setzte sich auf sein Bett und hielt ein Kissen in den Armen. Eine einzelne Träne kullerte über seine Wangen... ~Oh, Katsuya...~ Jou saß bei Mokuba auf dem Bett, den Kleineren Halt suchend in den Armen. Der Schwarzhaarige versuchte ihn mit leisen, sanften Worten zu beruhigen. Die Tränen flossen seine Wangen herab. ~Oh, Seto...~ [ich lasse ihn ausnahmsweise denken...] ~Kapitel 3 Ende~ Josey: *freut sich* "Ich liebe cliffs!" Dio: "Du hast echt Langeweile..." =_= Jou+Seto: *mir über die Schulter kucken* Jou: *mit Tränen in den Augen* "Wie kannst du nur da aufhören!" Seto: *irgendwie geknickt* "Genau! Was soll das?" Josey: *verwirrt* "Na nu? Keine Schläge?" O.ô Seto: *böse kuckt* "Laber nich, schreib weiter!" Josey: *noch verwirrter* "Hääää?" O.O° Jou: *nickt* "Genau, was man anfängt, beendet man auch!" Josey: *durchdreh* "Nix versteh... Warum wollt ihr auf einmal das ich weiterschreibe?" Seto+Jou: *wütend werden* "Schreib weiter!" Josey: *ignorier* "Also ich hoffe es hat euch gefallen ^o^ und ihr freut euch aufs vierte Kapi!" Seto+Jou: *schock* Josey: "Das wars für dieses Mal! Bis demnächst!" Seto+Jou: "Neiiiiiiin!" Josey: ~Jetz hab ich euch in der Hand!~ "Muahahahahaha" Dio: *drop* =_= Kapitel 4: "Einsame Zeit?" (mit Autorenkommentare) -------------------------------------------------- Hier Pflichtzeugs: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 4/ ähm ? Autor: Immer noch ICH! (Josey) Mich werdet ihr nich los! E-mail: Selber suchen macht Spaß! Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall SetoxJou, angedeutet OtogixRyou, vielleicht mehr... Halt noch YamixYugi (später) Disclaimer: Nein, nein! Jetzt hab ich sie zwar in der Hand, aber mir gehören sie nicht! (*Mordanschlag plant*) Warnung: silly rückt immer mehr in den Hintergrund..., dafür viel mehr sap... und verdammt OOC! Kommentar: Josey: *am PC sitzt* *sich zu euch umdreht* "Hi Leute! Da bin ich wieder! Ich wird jetz mal das vierte Kapi machen!" Seto: "Wird ja auch Zeit!" *sauer ist* Jou: "Aber echt!" *sniff* *ins Taschentuch schnäuz* "Wenigstens darf ich jetzt denken..." *beleidigt kuck* Wuschel(mein Großcousin)+Dio: *kommen ins Zimmer* Dio: "Schreibst du schon wieder deine Schwulen- Geschichten?" *abfällig kuck* Wuschel: *neugierig über meine Schulter schaut* "Woouuu! Da geht's ja ab!" Josey: *ignorier* *losschreibt* Wuschel+Dio: *kucken sich an* *evilgrins* Seto+Jou: *verwirrt kuck* Wuschel: *sich zu meinem Ohr runterbeugt* Dio: *auf der anderen Seite nachmacht* Beide: *flüstern* "Bielefeld gibt es nicht!" *wechlol* Josey: *resignier* *mich zu euch umdreht* "Schon mal von der Bielefeld- Verschwörung gehört? (wens interessiert: unter Google einfach mal eingeben "Bielefeldverschwörung") Ich hab das wirklich geglaubt...und deswegen nerven die mich..." Wuschel+Dio: *grins* Josey: *Wuschel schnappt und ihn durchkitzelt* "Muahahaha!" *Dio in der Zeit mit einem Bein auf dem Boden festnagelt* Wuschel: *nach Luft jappsend* "Ok, ich gebe auf!" Dio: *trotzig* "Ich nicht!" Josey: *wirft einen Blick zu Seto und Jou* Seto+Jou: *haben alles stumm mitangesehen* "Was?" Josey: Wollt ihr nun, dass ich weiter schreibe, oder nicht?" *erpress* Seto+Jou: *zuck* *sich die beiden Nervensägen schnappen* Josey: "Muahahahahahahaaaa!" *sich wieder hinsetzt* "Keiner hält mich auf!" Meine Mum: "Kein Komentar..." Legende: Immer noch die Selbe... Widmung: Hm... hat sich ja keiner gemeldet... ähm... gut... Allen die mir ein Kommi hinterlassen haben, es tun werden oder das hier überhaupt lesen! *grien* Kapitel 4 "Einsame Zeit?" Geschlagene drei Stunden saß der Blonde bei Mokuba und spielte mit dem Kleineren. Auch die Hausaufgaben erledigten sie gemeinsam und der Schwarzhaarige tat alles um Jonouchi von seinem Problem abzulenken. Er hatte natürlich die, vorhin geschrieene, Frage des Größeren gehört und der Kummer der darin verborgen war, war ihm nicht entgangen. Aber nun schien der wieder recht entspannt und es wurde Zeit mal nach dem größeren [zweideutig!] Sturkopf zu sehen. Eine gute Gelegenheit dazu kam, als sich der Magen des Braunäugige wegen Hungers mit einem lautem Knurren beklagte. Er selbst konnte dem eigentlich nicht wirklich zustimmen. Er hatte irgendwie nicht mal Appetit. Und das war doch reichlich ungewöhnlich für ihn. Dennoch gingen sie in die Küche und der Kleinere verschwand, nachdem sie schon mal alles hergerichtet hatten, unter dem Vorwand noch mal auf die Toilette gehen zu müssen, aus der Küche, um nachzusehen wie es seinem Bruder ging. Seto, indes, lag die ganze Zeit auf seinem Bett und durchbohrte die Decke so intensiv mit seinen Blicken, dass man denken könnte er wollte in die nächste Etage schauen. Was war da eigentlich passiert? In den zwei Tagen, die sein Hündchen nun hier war, hatte der ihm schon häufiger gesagt das er ihn lieb habe. Wie war das überhaupt gemeint? Einfach so? Fühlte jetzt das Hündchen oder Jou so? Der hatte es sich ja leicht gemacht. Er selber konnte mit so was definitiv nicht umgehen. Einfach einem Menschen sagen, das man ihm gerne hatte. /Idiot.../ Ja, da hatte diese blöde Stimme in seinem Kopf mal recht. Er war ein Idiot. Aber er konnte dem Kleinen einfach nicht sagen dass er ihn auch gerne hatte. Das Hündchen war ja wirklich sehr süß, aber verliebt war er nun mal in Jonouchi! ~Hu?! Verliebt? Bin ich das wirklich? ... Ich weiß nicht... Ich will mit Jou reden! Dann wird bestimmt alles klar!~ Dieser Entschluss veranlasste ihn, sich ruckartig aufzurichten. Gerade wollte er gänzlich aufstehen, um dann aus dem Zimmer zu stürmen und den Blonden zur Rede zu stellen, als ihn erneute zweifelnde Gedanken dazu brachten, wieder zu erschlaffen und sich ein neues Opfer zu suchen welches er durchbohren könnte. Dieses war auch gleich, in der ihm gegenüberliegenden Wand, gefunden. Wie wollte er ihn überhaupt dazu bringen sich wieder zu erinnern? Erst mal musste er herausfinden was überhaupt passiert war! ~Warum habe ich, Idiot, mich noch nicht darum gekümmert? Ich will doch das Jou wieder normal wird!... Oder?!...~ In dem Moment lugte ein schwarzhaariger kleiner Wuschelkopf zur Tür rein, "Seto?" Dieser schreckte auf und drehte sich leicht verwirrt in Richtung Tür. "Oh, Mokuba! Was ist?", fragte er leicht zerstreut. Der Kleinere hatte seinen Bruder noch nie so gesehen. Die braunen Haare waren verstrubbelt, als hätte er öfter durch sie durchgerauft, die blauen Augen blickten, nervös und leicht glasig, von einer Seite des Zimmers zur Anderen und alle Bewegungen die er ausführte wirkten furchtbar fahrig. ~Es geht ihm sogar schlechter als Jonouchi...~ "Eigentlich nichts wichtiges, aber ich wollte fragen ob du mit zum Essen kommst.", meinte er wie beiläufig. Seto überlegte kurz, und nicht sehr gründlich, wie er später feststellte, sonst wäre er darauf gekommen, dass Jou mit Sicherheit in der Küche, bei dem Essen, zu finden sei, und stimmte dann zu. Er ging noch schnell ins Badezimmer um wieder einigermaßen wie er selbst auszusehen und schloss dann die Kinderhand, die ihm sein kleiner Bruder entgegenstreckte in seine, um mit ihm gemeinsam zum Essen zu schreiten. In der Küche indessen, saß der Blonde am Tisch und stocherte in dem von Mokuba hingestellten Spaghetti- Bolohgneise herum. Da die Köchin heute frei hatte, hatten sich die Beiden kurzentschlossen daran gemacht, selbst zu kochen, und dementsprechend sah die Kochecke aus. An der Wand klebten die Soßenreste, die aus dem Topf herausgespritzt waren. Einige Spaghetti lagen auf der Herdplatte herum und die Töpfe und das Besteck lagen überall verstreut. Das würde Seto aber gar nicht gefallen! Der Gedanke an diesen versetzte ihm einen Stich im Herzen. Er wusste es ja! Der Größere hatte ihn gern, aber war es so schwer ihm wenigstens einmal zu antworten!? Viel ihm das so schwer, wenigstens zu sagen das er das akzeptierte? Oder das er es schön fand? Irgendetwas in der Richtung? Vielleicht wäre es das Beste doch von hier zu verschwinden. Angesichts ihres "ersten" Treffens, war er am meisten verwirrt. Er erinnerte sich noch ganz genau an den Morgen vor gerade mal zwei Tagen. Seine Gedanken, die er hatte. ~Flashback~ [oder andersrum? *das immer noch nicht weiss*] Alles um mich herum ist finster. Ich erinnere mich nicht wer ich bin und erklären wo ich bin, kann ich auch nicht. Zumindest fühlt es sich schön weich an, wo auch immer ich liege. Und warm. Aber irgendwie ist es schon erschreckend. Die einzigen Erinnerungen die ich habe tun einfach zu sehr weh, als das ich weiter auf sie eingehen will. Haben sie mich doch in meinen Träumen immer wieder heimgesucht. Erst etwas das mich irgendwie tief in mir verletzt hatte und dann war da noch ein Autounfall gewesen. Autsch... mein Körper schmerzt noch immer... Mein Kopf fühlt sich auch ziemlich furchtbar an... Ich verdränge beide Ereignisse lieber vollständig in die hinterste Ecke meiner Gedanken. Aber jetzt habe ich einen völlig leeren Kopf. Das einzige was nun mein Denken anfüllt, sind die Schmerzen die ich am ganzen Körper habe. Verzweifelt sträube ich mich dagegen, die Augen zu öffnen und der Wahrheit ins Auge zu blicken. Ich bin allein. Völlig allein und habe niemanden der mich liebt! Ich verkrampfe meinen Körper, vor Angst und kralle mich fest in das, unter mir liegende, Laken. Eine Träne löst sich aus meinen fest zusammengekniffenen Augen und kullert meine Wange hinab. ~Das sind die Erinnerungen die ich meistens verdränge. Zu sehr erinnern sie mich daran, dass ich nicht mehr ich bin. Dann folgen aber nur noch schöne Sachen... mein erstes Treffen mit Se-chan...~ "Hey, Hündchen! Was ist denn los?", flüstert plötzlich aus dem Nichts eine sanfte Stimme, die mir schon jetzt irgendwie bekannt vorkommt, zu. Eine warme Hand legt sich auf meine Wange und wischt die Träne weg. "Wenn du wach bist, dann mach bitte die Augen auf." Langsam, als hätte ich Angst jemand könnte mich dafür bestrafen, obwohl ich doch dazu aufgefordert wurde, öffne ich vorsichtig ein Auge. Jemand blickt mich von oben herab an, hat aber, zu meiner Überraschung, einen sanften, besorgten Blick aufgelegt. Dieser Jemand hat braune Haare und wundervolle, anziehende blaue Augen. Nun öffne ich meine Beiden ganz und drehe meinen Kopf leicht in die Richtung meines besorgten Beobachters. "Oh man, Hündchen! Du hast mir aber einen gewaltigen Schrecken eingejagt! Ich dachte schon es wäre vorbei mit dir!", mit diesen Worten wuschelt er mir leicht durch meine Haare. Es ist eine sehr angenehme Berührung und leicht schnurrend zeige ich mich für sie erkenntlich, indem ich meinen Kopf in seine Handinnenfläche schmiege, mich dann leicht aufrichte und ihn schließlich in meine Arme ziehe. Ich höre ein erschrockenes, oder eher überraschtes, Keuchen von ihm. Aber er wehrt sich nicht und so muss ich annehmen dass diese Berührung nicht nur mir angenehm ist. Ich bin ihm sehr dankbar. Er hat sich um mich gekümmert, als ich allein war. "Bitte lass mich nicht allein...", leise flüstere ich die Worte in sein Ohr. Ein kurzes Zucken von ihm folgt, aber er antwortet mir, wie selbstverständlich, "Aber natürlich, Hündchen.", und löst sich von mir. Sachte setzt er sich neben mich und drückt mich zurück in die Kissen. "Schlaf noch ein wenig..." Lange sehe ich ihn an. Schlafen wäre jetzt wohl das Beste, aber was ist wenn ich dann doch wieder allein bin? Als könnte er meine Gedanken lesen, sagt er dann: "Keine Angst, ich bleibe hier." Zufrieden seufzend schließe ich die Augen. Frage ihn noch, bevor ich vollständig wegdöse: "Wie heißt du?..." Eine Weile schweigt er. Dann höre ich seinen Namen. Es ist deiner: "Seto Kaiba.", ein wenig unsicher, aber du hast ihn mir gesagt. Zufrieden schlafe ich wieder ein. [also jetz von er auf du! *drop* umstellung...] Als du mich dann einige Stunden später aus dem Bett holst, scheinst du ein anderer Mensch zu sein. Barsch schmeißt de mir die nun wieder sauberen Sachen hin, die ich am Vortag anhatte und sagst dass ich mich beeilen soll. Völlig verwirrt blickst du mich dann an, vermutlich weil ich dich freudig, darüber das du dein Versprechen gehalten hast, bei mir zu bleiben, anlächle. Das kannst du wohl nicht einordnen. Aber ich gehorche! So schnell es geht, schmeiße ich mich in die Klamotten, gehe dann zu dir hin und weil du dich umgedreht hast, merkst du es nicht. Ich schlinge meine Arme um einen von deinen. Noch verwirrter siehst du mich an. "Was soll das?" Ich werfe dir einen Blick zu, den du mit dem eines Hundes vergleichst, und sage nur schlicht: "Ich will das du in meiner Nähe bleibst, Se-chan!" Deine Augen verraten mir völliges Unverständnis, aber du schweigst erst mal, da du bemerkst, dass du dich nicht von meinem Klammergriff befreien kann. Und so gehen wir nach draußen. ~Flashback Ende~ Jou saß immer noch auf seinem Stuhl, seinen Kopf auf der Hand und den Ellenbogen auf den Tisch gestützt, als der Brünette mit seinem kleinen Bruder die Küche betrat. Kurz trafen sich ihre Blicke und der Blonde war kurz davor in seine alten Verhaltensweisen zurückzufallen und den Größeren zu Umarmen. Gerade wollte er aufspringen, besann sich dann jedoch, senkte seine Augen und dann seine Gesicht zurück auf den Teller, um diesen anzustarren. Eine Weile stand Seto völlig unbeweglich in der Tür, bis Mokuba seine Hand drückte, die er immer noch hielt und ihn dann zu seinem Platz am Tisch führte. In dem Moment indem sich der Größere setzte sprang der Andere auf, ließ seinen Teller zurück und verließ fluchtartig die Küche. Seto hörte nur noch wie eine Tür knallte, vermutlich die, die zu dem Zimmer Mokubas gehörte. Resigniert seufzte er auf. Er nahm die Portion Spaghetti- Bolohgneise entgegen, die der Schwarzhaarige ihm reichte und stocherte dann genauso darin herum wie der Blonde vor ihm. Zur Ablenkung warf er, mit einem leichten Knurren, einen Blick in die Kochnische. "Was habt ihr denn da angestellt?", fragte er, eher desinteressiert. Entschuldigend sah Mokuba ihn an, "Sorry, großer Bruder. Ich mache das nachher weg." Ohne aufzublicken, meinte der Größere nur, "Schon gut.", und dann zum Personal, durch eine der Sprechanlagen, die im ganzen Haus verteilt waren, "Hier in der Küche müsste mal wieder geputzt werden." Kurze Zeit später war auch schon jemand da und fing an, die Sauerei zu entfernen, welche die beiden nicht so Begabten fabriziert hatten. Der Brünette hatte sowieso keinen Appetit und entschuldigte sich bei Mokuba damit, arbeiten gehen zu müssen. Er nahm seinen und Jous Teller, gab sie dem Personal zum kaltstellen, um sie eventuell noch mal aufzuwärmen und verschwand dann erst mal auf seinem Zimmer. Nun hatte der Kleinere genug. Diese Teenager! Immer müssen die sich benehmen als wären sie allein auf der Welt. Er schaufelte sich schnell seine Portion hinein und ging dann zu seinem Bruder aufs Zimmer. Dieser zog sich gerade um, als der Schwarzhaarige das Zimmer betrat. Seto legte seine Schuluniform ab, um sein typisches Kaiba- Outfit anzuziehen. "Und was ist mit Jonouchi?", fragte unverhohlen der Kleinere. "Was soll mit dem schon sein?", knurrte der Brünette. "Du weißt genau was ich meine.", murrte Mokuba zurück. "Ihm geht es doch genauso schlecht wie dir!" Seto warf ihm einen vernichtenden Blick zu, den der Schwarzhaarige erwiderte. Nach einigen Minuten des stummen Kampfes gab der Kleinere auf und ging seufzend in Richtung Tür. "Moki...", dieser hielt inne. So hatte ihn sein großer Bruder lange nicht mehr genannt! Der sah ihn jetzt ein wenig entschuldigend und gleichzeitig traurig an. "Kümmer' dich nicht drum! Wir klären das schon, ok?" Erstaunt blickte der ihn an, lächelte dann erleichtert, "Ja, ok!" Fröhlich pfeifend verließ der kleinere Kaiba nun das Zimmer. Jetzt war er sich sicher, dass alles wieder in Ordnung käme und sich die Beiden wieder vertragen würden. Nun musste er nur noch Jou ein wenig beruhigen. Der Braunäugige saß am Fenster, im Zimmer Mokubas und beobachtete Seto, wie der das Haus verließ. Kurz hielt der dann inne und sah zu ihm hoch. Schnell verzog sich Katsuya aus dessen Blickfeld, in das Innere des Zimmers. Mit einem traurigem Gesichtsausdruck ging der Brünette dann zu seiner Limousine, setzte dort seine kalte Kaiba- Maske auf und stieg ein, sich vorbereitend auf einen langen Arbeitstag. In diesem Moment kam Mokuba in sein eigenes Zimmer. "Hey, Jou, was machen wir heute noch?", fragte er fröhlich. "Weiß nich..." "Wollen wir ein bisschen Playstation spielen?" "Weiß nich..." Innerlich schlug sich Mokuba die Hand vor die Stirn, lächelte aber weiter, "Wie wärs mit was zu Essen?" "Weiß nich...", war weiterhin dessen monotone Antwort. Der Kleinere war am verzweifeln. ~Hmmm, mal überlegen. Was macht er gerne? Nein halt! Was macht ein Hund gerne?~ Ein Geistesblitz durchfuhr ihn, "Hey, gehen wir ein wenig in den Garten spielen?" Die Miene des Größeren hellte sich schlagartig auf. "Ja, das wär toll!" Mokuba atmete auf. Er hatte endlich was gefunden. Draußen angekommen tollten sie durch den ganzen Garten und das nahm eine beträchtliche Zeit in Anspruch, da der Besitz der Kaibas einfach nur unbeschreiblich riesig war. So wurde es nach etlichen Runden Fange, Verstecke und anderen Spielen, bei denen auch einige der Bediensteten mitmachen mussten, wobei diese sich bereits daran gewöhnt hatten und es einige gab die daran sogar Spaß hatten, bereits dunkel. Das Verhalten des Blonden hatte den Kleineren immer wieder an einen Hund erinnert, besonders wenn der sich, eine Pause machend, im Gras zusammenrollte, oder sofort auf den Ruf des Schwarzhaarigen reagierte und wie der Blitz angeschossen kam. Darüber musste er immer wieder lachen. Völlig außer Atem gingen sie dann wieder ins Anwesen der Kaibas und erfuhren gleich, oder besser Mokuba erfuhr es, da Jou sich sofort wegdrehte als er den Namen des Brünetten hörte, das dieser erst sehr spät kommen würde und Mokuba bitte pünktlich ins Bett gehen sollte. Der Blonde meinte nur, da er doch zugehört hatte, dass er das schon erledigen würde, schnappte sich dann den kleinen Kaiba und verzog sich mit ihm auf dessen Zimmer. Dort spielten sie dann noch eine Weile an ihrer Lieblingskonsole [XD], bis es Zeit wurde Schluss zu machen. Der Braunäugige war vom Tag auch ganz geschafft und hatte beschlossen einfach gleich mit dem Kleineren ins Bett zu gehen. Wie selbstverständlich legte er sich, nachdem sie beide sich umgezogen und Zähne geputzt hatten, zu diesem ins Bett und der, von der neuen Wärmequelle nicht abgeneigt, kroch gleich mit dazu. Schnell waren beide ins Land der Träume eingezogen und bemerkten nicht wie der Blauäugige erst so gegen Ein Uhr Nachts das Anwesen betrat. Seto hatte sich während der Arbeit nur auf diese konzentriert und sich so erfolgreich abgelenkt. Nun auf dem Weg nach Hause, kam alles wieder auf ihn eingestürzt. Wie sollte er dem Blonden seine Zuneigung beweisen, ohne das er sein Gesicht verlor? /Gar nicht!/, zischte die, inzwischen, altbekannte Stimme. /Wenn du deinen Stolz nicht vergisst, wird das nie was!/ Er resignierte [eins meiner Lieblingswörter]. Wieder hatte dieses Was- auch- immer- in- seinem- Inneren recht. Aber so schnell würde er seinen Stolz dann doch nicht fallen lassen. Er würde um diesen kämpfen! Aber damit wiederum würde er sich selbst schaden, oder? ~Hmpf, Gefühle sind doch was dämliches! Ich wusste schon warum ich die bisher verdrängt habe!~ Die Stimme kicherte, /Aber was du verpasst hast, nicht!/ Nun endlich in der Villa angekommen, sah er als erstes nach seinem Bruder. Vorsichtig lugte er ins Zimmer und was er sah, versetzte ihm einen Stich im Herzen. War es Jou denn egal, an wen er sich rankuschelte? /Du bist eifersüchtig!/, freute sich die Stimme. ~Gar nicht war!~, wiedersprach ihr Seto, ~Ouh, jetzt diskutiere ich schon wieder mit der...~ Ohne weiteres ging er dann in sein Zimmer und machte sich Bettfertig. Ein wenig enttäuscht, darüber das er nun alleine schlafen musste, legte er sich dann hin und schlief bald ein. Schließlich hatte er einen langen Tag hinter sich. ~Kapitel 4 Ende~ Josey: *sich wieder umdreht* "So, dieses Kapi ist nun wieder ein wenig kürzer, aber ich sprühe gerade zu von Ideen für das Nächste! Das wird dann wieder obersüüüss!" ^0^ Dio+Wuschel: *immer noch in dem Klammergriff der beiden Hauptcharas* Josey: "Nun, ich wollt mal was in Raum stellen, was mich schon länger beschäftigt." *sich wichtig nimmt* "Ihr wisst sicher was "yaoi" bedeutet, oder?" (Für nicht- wisser: YAmi nashi= Kein Berg (literarischer Höhepunkt), Odi nashi= keine Pointe, Imi nashi= keine Handlung Also keinen Sinn, es geht nur um Sex...) Josey: "Jetzt ist aber eben DIESES auf yaoi.de verboten! Also keine PWPs mehr und keine RAPEs bzw. SM/BDs." *dumm kuck* "Nicht das ich die wirklich vermisse..." *steht auf kitsch* "Aber ich finde es äußerst unlogisch, eine site "yaoi.de" zu nennen wenn YAOI an sich verboten ist! Ich will jetz echt nich kleinlich sein, aber müsste es dann nicht, ähm, "shonen-ai.de" heißen?" *gröl* Seto: *lässt Wuschel los* "Jetz hör aber mal auf zu diskutieren! Ich hab noch nie sone unzuverlässige Autorin gesehen!" Jou: *hat Dio schon lange losgelassen und starrt mich mit offenem Mund an* "Ähh, genau!" Wuschel+Dio: *sich jetzt mich schnappen und den Raum verlassen* "So, jetz biste dran!" Seto: *kopf schüttelt* *das hier wegschickt* "Das kann ja heiter werden!" Jou: *sich an Seto hängt* *schurrend* "Was machen wir jetzt, Se-chan?" Seto: *dreckig grins* Seto+Jou: *sich in ein Zimmer verziehn* *meine Schreie ignorieren* Zusätzliche Anmerkung... *drop* Es tut mir leid... bisher hab ich mich immer für jeden Kommi per ENS bedankt... aber ich kann leider nicht mehr wie ich will an den PC... ich wird mich dennoch bemühen, brav zu Antworten... wenn ich jemanden dabei vergesse, bitte ich um Verzeihung... *verbeug* Kapitel 5: "Erinnerungen..." (mit Autorenkommentare) ---------------------------------------------------- Wie immer zuerst die Pflicht: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 5/... ICH WEISS ES NICHT! Autor: JA, ich lebe noch! (Josey) *freu* E-mail: sucht sie selber... Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall SetoxJou, angedeutet OtogixRyou, vielleicht mehr... YamixYugi (nächstes Kapi denk ich...) Disclaimer: So langsam nervts... Sie werden mir NIEMALS gehören! *Mordanschlag fehlgeschlagen* *Entführung plant* Warnung: endlich wieder n bissl silly, sap ist vorprogrammiert... und verdammt OOC! Hier noch schlimmer als sonst... Komentar: Josey: *die beiden Kleinen (nur vom Alter her =_=) unangespitzt in den Boden gestampft hat* "Hi!" *freu* "Hiermit präsentiere ich euch Kapitel 5!" *jubel* Seto+Jou: *kommen verstrubbelt rein* Seto: "Geht's endlich weiter?" *böse kuck* Josey: "Ja ja, ist ja schon gut..." *beschwichtigende Handbewegung mach* Jou: *heul* "Ich vertrage mich doch wieder mit ihm, oder?" *nicht zu wiederstehende Hundeblickpower* Josey: *resignier* "Natürlich, Jou-chan..." ~Dem kann man einfach nicht wiederstehn...~ Seto: *evil grins* "Muahahahaha! Du hast auch keine Chance!" Josey: *böse kuck* *Seto konkurenz macht* Wuschel+Dio: ins Zimmer gekrochen kommen Dio: "Lass dich nicht erpressen!" Josey: *lange Nase krieg* "Ich mach nur was ich will!" Jou: *schon wieder traurig kuckt* Josey: *schlechtes Gewissen kriegt* "Und jetzt ist mir eben wieder nach Kitsch zumute!" Wuschel: *wissend kuck* "Na klar!" Dio: *fies grins* "Sicher..." Josey: *Maus nach den Beiden schmeißt* *zu euch* "So, viel Spaß hiermit!" Meine Mum: *kopfschüttel* "..." Josey: "Nyha! Schon wieder was neues für die..." Legende: ~*~Ich erinnere mich, also bin ich (wieder da)!~*~ - Erinnerung [Langsam wirds lächerlich...] Widmung: Hmm... für... Vidora! ^^ *sie noch nicht dran war* XD Kapitel 5 "Erinnerungen..." Wenig später, es war gerade mal zwei Uhr früh, wurde Seto wegen irgendwas wach. Etwas hatte sich direkt neben ihm bewegt und kuschelte sich ganz fest an ihn heran. Das konnte doch nur eins bedeuten! Mokuba musste einen Alptraum gehabt haben und nun suchte der Kleinere bei ihm Schutz. So war es schon häufiger vorgekommen. Zufrieden und wie es von ihm erwartet wurde, schloss er das ängstliche Bündel neben sich in seine Arme. Aber Moment mal! Das hier, neben ihm, war mindestens drei Nummern zu groß, um Mokuba zu sein. Und es war nicht Ängstlich! Im Gegenteil, wer auch immer das war, er kuschelte sich eher genießend, als verschreckt an ihn! Da es stockfinster im Zimmer und er im Halbschlaf war, konnte sich der Blauäugige einfach nicht vorstellen, wer sich da zu ihm ins Bett geschlichen hatte. Also tastete er vorsichtig die fremde Gestalt ab. Er erfühlte zuerst seidiges Wuschelhaar, strich ein paar Mal sanft darüber und dann ein warmes, weiches Gesicht. Ok, das fühlte sich echt nett an! Hmm, große, momentan, geschlossene Augen, eine kleine, sehr feine Nase, weich geschnittene Wangenknochen und ein sinnlicher, voller Mund. Gar nicht mal so schlecht, wer auch immer sich da neben ihn gelegt hatte! Er strich an einem recht dünnem Hals lang, fühlte dabei immer mal wieder über eine Unebenheit, vermutlich Schrammen, um dann an einer nackten muskulösen Brust anzukommen, welche ebenfalls von solchen leichten Verletzungen übersät war. Weiterfühlend entdeckte Seto noch einige Bauchmuskeln, bevor er sich, in seinem Halbschlaf, zum Rücken hinarbeiten wollte. Zu gut fühlte sich die erhitzte Haut an. Aber als er an den Seiten seines Gegenüberliegenden entlangstrich, kicherte dieser auf und wand sich unter seinen Berührungen. "Se-chan, lass das!", gigelte der bisher Unbekannte. Jetzt ging dem Brünetten ein Licht auf! "J-Jou?!" Der schmiegte sich noch ein wenig an ihn heran. "Wen erwartest du denn sonst noch in deinem Bett?", fragte er beleidigt. Seto war völlig baff. Leicht verlegen kratzte er sich am Kopf und schob den Blonden energisch ein Stück von sich weg: "Ähm, ich dachte nur, vorhin warst du noch so sauer auf mich!" Wortlos kuschelte sich der Kleinere wieder näher an ihn heran. "Jou?" Der nuschelte nur: "Hmm, ich will jetzt schlafen..." Und damit war die Sache beendet. Seto, froh aus der Sache rausgekommen zu sein, aber auch ein wenig verunsichert, über die Reaktion des Anderen, legte dennoch zufrieden seufzend einen Arm um den Kleineren und schlief tief und fest die restliche Zeit durch. Für den Braunäugigen war diese Unterhaltung eine Qual gewesen. Sein Herz hatte ihm schmerzhaft heftig bis zum Hals geschlagen und er hatte gehofft, dass sich Seto doch dazu herablassen würde, etwas zu ihm zu sagen oder Schweigen würde, aber stattdessen schien der von ihm erwartet zu haben, dass er etwas unternahm. Schwierig. Er würde wohl so tun müssen, als wäre nichts. Wie sollte er ihm sonst weiterhin die, für ihn, so unabkömmliche Nähe und wichtigen Berührungen abverlangen? Seto schien einfach zu stolz. Das würde doch wieder nur in einem Streit ausarten. Auch er gab ein Seufzen von sich, allerdings nicht sehr glücklich, sondern eher resignierend. Das dies von seinem Liebling noch gehört wurde, bevor der eingeschlafen war, ahnte er nicht. Jou dachte nach. Was war eigentlich mit ihm los? So langsam konnte er das alles nicht mehr einfach so genießen, er musste doch ein Leben gehabt haben, bevor er zu IHM kam. Und bestimmt hatte dieses Leben mit IHM zu tun! Da war er sich sicher. Dieses Streiten, auch wenn das Thema von vorhin ihm irgendwie skurril vorkam, war so vertraut. Wenn er sich anstrengte, erinnerte er sich an einige Fetzen, von Wortgefechten von denen er sicher war sie nicht geführt zu haben. ~*~Er saß auf dem Boden und blickte zu einer brünetten, großgewachsenen Gestalt auf. "Na, kann der Köter nicht mal geradeaus laufen?" "Kaiba, du Dreckskerl! Das hast du nicht umsonst getan!"~*~ Wie gemein... ~*~Die selbe Gestalt grinste hämisch, als er von einem Mädchen eine Runtergehauen bekam. Er hatte gerade Schluss gemacht und ihr gesagt das er sich in jemanden anderes verliebt hatte. "Du bist echt das Letzte!", rief sie, laut genug dass es die ganze Schule gehört haben musste. "Na, du bist ja ein richtiger Frauenheld!", stichelte der Größere. "Klappe, Kaiba! Deine Freundin hab ich auch noch nicht gesehn!" "Weil ich für so was keine Zeit habe, Köter! Ich könnte jede haben!"~*~ Warum tat das nur so weh? ~*~Er selbst stand auf einer Plattform, in ziemlicher Höhe. Ist das ein Zeppelin? Der Brünette hatte ein Duell gewonnen. "Hey, da ist ja unser Sonnenscheinchen!" "Jonouchi! Hör auf mich so zu nennen!" "Och, komm schon, Kaiba! Sei kein Spielverderber! Du nennst mich auch wie du willst!" " Such dir endlich ein Herrchen, das dir Manieren beibringt! Du dreckiger Köter!"~*~ Autsch.... ~Warum hab ich nur solche verletzenden Erinnerungen mit ihm?~ Mit diesen Gedanken schlief er ein. Am nächsten Morgen wachte Seto pünktlich mit dem Weckerklingeln auf, Jou jedoch, der direkt neben ihm lag und sich an ihn krallte, zuckte sich nicht einmal. Eine Weile betrachtete der Brünette das Bild das sich ihm bot und dachte über die zurückliegende Nacht nach. Er wusste genau das er falsch reagiert hatte. Er hätte sich entschuldigen müssen und nun lag sein Hündchen hier neben ihm, als wäre nie etwas gewesen. Das Seufzen von diesem, war aber auch nicht zu überhören gewesen. Es war sicher schwer... /Trottel!/, schalt ihn seine innere Stimme, /Natürlich ist es schwer mit einem gefühlskaltem Eisklotz!/ Die Stimme ignorierend stupste er den Braunäugigen sanft an. "Hey, Hündchen! Aufwachen! Die Schule wartet!" Murrend drehte sich der Kleinere um. Einige Weckversuche, und auch ebenso hartnäckigen Erwehrungen des Blonden, später, schaffte der Größere es endlich wenigstens eine kleine Reaktion zu erzwingen. "Na los!", nun schon ein wenig ungeduldig, "Wir müssen zur Schule!" "Nein, da will ich nicht hin!", kam es leicht weinerlich zurück. Seto stutzte, "Warum denn nicht?", fragte er mit einem sanften Lächeln. "Sag ich nicht...", murrte der Andere nun wieder. Der Brünette schmunzelte leicht und beugte sich zu seinen Hündchen runter. Leicht hauchte er ihm ins Ohr: "Komm schon, erzähls mir." Leicht erschauerte der Blonde, "Weil...", er schluckte, "Weil ich da nicht mit dir kuscheln darf..." Damit hätte nicht mal der Blauäugige gerechnet, obwohl er sein Hündchen sonst so gut durchschaute. "I... ist das alles?", fragte er nun, seiner Überraschung Luft machend. Jou drehte sich wieder um. Er sah seinem Gegenüber direkt in die Augen, "Ja...", flüsterte er, nun selber einen Hauch rosa auf den Wangen und nervös seine Finger knetend. Nun, unter diesem Blick hätte nicht mal ein Eisberg, wie es Kaiba eigentlich einer war, das Schmelzen unterdrücken können. Er wurde so rot, man hätte meinen können, er wollte einer Tomate Konkurrenz machen. Sachte wuschelte er dem Braunäugigen durchs Haar. "Wenn das alles ist...", er seufzte, das musste jetzt sein, sonst würde er sich nie wieder selber im Spiegel betrachten können, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. /Versuchst du dich da gerade selbst zu belügen?/, man könnte meinen, die Stimme würde fies grinsen. ~Ngh, nein... Es ist so, wie ich gerade sagte!~ /Du willst es doch selbst auch! Nun komm schon, atme tief durch und dann raus mit den Gefühlen!/ Seto tat was die Stimme ihm riet. Er atmete tief ein und dann aus, "Wir können ja Regel drei [das war die mit dem Anfassen/Ansprechen...] ein wenig entkräften." Das Leuchten in den Augen seines kleineren Gegenüber, war eigentlich schon Belohnung genug. "Se-chan!" Glücklich lächelte Jonouchi. Mit einem Ruck hatte er seine kräftigen Arme um den Nacken Setos geschwungen und sich zu ihm nach oben gezogen. Ehe noch der Brünette irgendetwas dagegen hätte tun können, nicht dass er es getan hätte, spürte er die weichen Lippen seines Hündchens flüchtig auf den seinen. Dann sprang der Blonde voller Elan auf und ging zu dem Badezimmer, das er inzwischen zu seinem erklärt hatte. Zurück blieb ein total aus der Fassung gebrachter Siebzehnjähriger. Als dieser endlich den Frühstückstisch erreichte, saß Jou bereits, mit einem angezogenen Mokuba, daran und beide schaufelten ihr Frühstück in sich hinein. Der Schwarzhaarige lächelte seinem großen Bruder zu und hob einen Daumen. ~Verdammt, was hat Jou dem wohl alles erzählt?~ Seto seufzte, über sein Hündchen, das sich als Plappermaul herausgestellt hatte, ließ sich am Tisch nieder und begann zu frühstücken. Als alle satt waren, war es auch schon an der Zeit zur Schule zu gehen. Der Blonde harkte sich gleich bei seinem Liebling ein und der Kleinste nahm die freie Hand seines Bruders und so ging die merkwürdige Prozession, unter einigen Schmunzlern der Bediensteten, zu der Limousine. Die Fahrt verlief genau wie die Gestrige, nur hielt das Auto diesmal gleich an der Schule, ohne das Jonouchi vorher aussteigen musste. Verwundert und gleichzeitig erfreut, über diesen, nun ja, ,Liebesbeweis' sprang der Braunäugige aus dem Auto, Mokuba hinterher und Seto bedachte erst mal alle Gaffer mit einem vernichtenden Blick, nachdem diese ihre auch abwandten. Der Kleinste verabschiedete sich zuerst von seinem großen Bruder und dann gab er Jou noch einen Kuss auf die Wange, bevor er zu seiner Schule ging. Ein kurzer Blickwechsel zwischen den Größeren reichte und der Braunäugige ging dann zu seinen Freunden, während der Brünette schon in die Klasse ging. "Hi, Jou!", wurde der auch gleich herzlich begrüßt. "Hi, Leute!", gab er nur zurück. Ein wenig belämmert sah er sie an. "Hey, Alter! Alles klar?", fragte sein Freund Honda. Der Braunäugige schüttelte leicht mit dem Kopf. "Ähm, es ist so... Ich weiß ja das ihr meine Freunde seid, aber ich würd mich schon gern an alles, was früher war, erinnern. Vielleicht können wir ja nachher mal alle in Ruhe miteinander reden?", fragte er unsicher. Yugi warf seinen Freunden einen Blick zu, "Ähh, hat Kaiba dir noch nichts erzählt?" "Nein, ich hab aber auch nicht gefragt." Die wütenden Mienen seiner Freunde verrieten ihm, dass es nachher wohl zu einer heißen Diskussion kommen würde. Schließlich meinte der Millenniums- Puzzle- Träger: "Wir haben heut ein paar Stunden Ausfall, da haben wir sicher alle ne Menge Zeit! Ich würd sagen, wir bleiben einfach unter irgendeinem Vorwand in unserem Klassenraum." "Ja, da sind wir ungestört!", begeisterte sich Anzu. Der Unterricht war heute sehr viel zähflüssiger als am Vortag. Doppelstunde Geschichte. Die ganze Klasse stöhnte unter dem staubtrockenem Stoff. Langweilig. Und dass trotz der Zettelchen, die Jou wieder mal ständig mit Seto wechselte. Ungeachtet der strafenden Blicke der Lehrerin natürlich, denn das war eine, die sich von Kaiba einschüchtern ließ. Nachdem sie alle, nach einer schier endlos langen Zeit und irgendwie ohne einzuschlafen, anderthalb Stunden den Vorträgen der Lehrerin gelauscht hatten, klingelte es zur Pause. Jonouchi erinnerte sich mit Freude an das Versprechen des Brünetten, die, am meisten verfluchte, Regel Nummer drei ein wenig zu lockern. Er drehte sich geradewegs um. "Hey, Kaiba!" Überrascht hob der eine seiner Augenbrauen. "Kommst du mit zu uns?" Völlig überrascht starrte der Gefragte sein Hündchen an. "Äh, was?" ~Nein, was ist nur mit meinem Vokabular los? Das der es auch immer schafft mich zu überrumpeln!~ Der Blonde zog eine Schippe und flüsterte: "Du hast es versprochen..." ~Er hat eindeutig zuviel Selbstvertrauen!~, grummelte Seto in sich hinein... Resigniert seufzend [Wie oft macht er das wohl noch? XD] stand er auf und folgte Yugi und seinem ,Kindergarten' zu ihrem Lieblingsplatz unter dem größten Baum der Schule. Dieser lag in dem Schulgarten, der doch ziemlich verwildert war. Dort lehnte er sich an den Stamm, setzte sich auf das saftige, an den Wurzeln der Eiche wachsende Gras und, da sie dort abgeschottet waren und eigentlich nie einer dorthin kam, setzte sich Jou kurzerhand zwischen die leicht gespreizten Beine seines Lieblings und lehnte sich mit dem Rücken an seinen Oberkörper. Das dies von einigen verwirrten Blicken der Anderen quittiert wurde, störte eigentlich keinen von Beiden. Der Blonde machte es sich nur noch bequemer und versuchte soviel Körperkontakt wie möglich herzustellen. Der Größere störte sich gar nicht daran, erst recht nicht, nach dem was heute Morgen passiert war, woran er unwillkürlich ständig denken musste. "Is irgendwas?", gab er nur, nach etwa zwei Minuten des stummen Anstarrens, von sich. Der Braunäugige indes, hatte sein zweites Frühstück ausgepackt und verschlang es im Eiltempo. Endlich rissen sich die Anderen von dem, recht ungewohnten und doch niedlichen, Anblick los und setzten sich ebenfalls auf die Wiese. Eine Weile saßen sie nur stumm beieinander, die Stille nur unterbrochen von Jous schmatzenden Kaugeräuschen und dem Klappern der Tasten von Kaibas PC. Seto hatte angefangen auf dem neben ihm stehenden Gerät einiges an Arbeit nachzuholen, doch da er nur mit der rechten Hand an diesen herankam, stellte sich dies als schwieriger heraus als erwartet. Otogi hatte sich wieder mal ein bisschen mit seinem Freund Ryou von der Gruppe abgesetzt, um anderen Tätigkeiten nachzugehen [XD~] und Yugi unterhielt sich mit Honda und Anzu über die nun bestehende Situation. Bis sie schließlich wieder auf das Thema "Erinnerungen" kamen und fachsimpelten was für Gründe wohl Kaiba hatte, Jou seine Erinnerungen, na ja, nicht zu verheimlichen, aber er hatte ihm auch nichts weiter erzählt, oder? "Du, Kaiba?", setzte Yugi schließlich an. Ein kurzes Nicken, zum Zeichen das er zuhörte folgte. "Hast du inzwischen eigentlich schon mal versucht, Jonouchi zu helfen seine Erinnerung zurückzubekommen?" Seto hatte aufgehört auf dem PC herumzutippen und sah ihn eine Weile nur stumm an. Dann schüttelte er den Kopf und senkte schuldbewusst den Blick. Schuldbewusst? Seto Kaiba wusste was ein Gewissen ist? Nun wurden auch die beiden, bisher, Schwerbeschäftigten wieder aufmerksam. "Warum nicht?", meinte Honda nun, angesichts der Unsicherheit die der Brünette jetzt zeigte. Doch der zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung, vergessen." Ungläubig sahen ihn alle an. In dem Moment bemerkte er das er irgendwie völlig aus seiner Rolle, des schweigsamen Eisbergs, gefallen war und setzte seine alte Maske wieder auf. "Ich habe nun mal Wichtigeres zu tun, als mich darum zu kümmern das Jonouchi wieder normal schwachsinnig wird!" Ein Ellenbogen, besser gesagt Jous Ellenbogen, nahm ihm die Luft zum Atmen und auch seine Maske, als er in seine Rippen gestoßen wurde. Der Braunäugige drehte sich um und lächelte süsslich, sagte dann: "Nach der nächsten Stunde wollen wir im Klassenraum bleiben und versuchen mein Gedächtnis aufzufrischen. Bleibst du auch?" Ein sehnsüchtiger Hundeblick begleitete die Worte. ~Ngh, nein! Das ist sooo Gemein! Warum macht er das immer?~ /Keine Chance!/ Der innere Kampf den Seto da ausfocht war besser zu beobachten, als diesem lieb war, da seine Gesichtsmuskeln leicht entgleisten und sich in diesem auch eine leicht rötliche Farbe ausbreitete. "Natürlich, Hündchen.", antwortete er schließlich ergeben und ignorierte die amüsierten Blicke des "Kindergartens". Wieder hatte Katsuya Jonouchi gegen Seto Kaiba gewonnen! Und schon klingelte es zur, für sie, letzten Stunde. Seto stand gewohnt abrupt auf, doch das ließ sein verdattertes Hündchen nach hinten fallen, da er sich gerade wieder anlehnen wollte. Ein wenig verwirrt blickte der Blonde nun seinem Liebling nach, der sich schon auf dem Weg zur Schule gemacht hatte. "Se-chan? Hab ich was falsch gemacht?", fragte der nun zögernd mit einer kräftig gezogenen Schippe. Teils genervt, teils belustigt drehte der Größere sich um. "Was solltest du denn falsch gemacht haben, hm, Hündchen?" Als der Kleinere immer noch nicht reagierte, pfiff er einmal kurz und klopfte aufmunternd auf seinen Oberschenkel. Auf diese Geste hin, sprang Jou auf und lief zu ihm hin. Yugi, Anzu, Honda und das Pärchen, bestehend aus Ryou und Otogi, konnten es daraufhin nur genauso machen wie Seto und laut losprusten. Besonders als der Blauäugige noch amüsiert ein "Braves Hündchen!" dranhängte und ihm durch den blonden Schopf wuschelte. Lachend gingen sie über den Schulhof und der Blonde, sich keiner Schuld bewusst, trottete hinter ihnen her. Jous Freunde wunderten sich, im Gegensatz zu den anderen Schülern der Schule, inzwischen auch gar nicht mehr darüber, dass der große Firmenchef in der Gegenwart des kleinen Katsuya Jonouchis so entspannt und sogar zärtlich war. Nach der letzten Stunde, sie hatten Englisch bei ihrer Klassenlehrein gehabt, hatten sie auch einen Plan, wie sie es schafften den Raum für sich zu nutzen. Seto ging nach vorn zu ihrer Lehrerin und erklärte ihr das einige Schüler ihn um Nachhilfe gebeten hatten und er das am liebsten in der Schule machen würde. Da die, noch sehr junge, Lehrerin gnadenlos in ihn verschossen war, stellte sie auch seine plötzliche Hilfsbereitschafft nicht in Frage und überließ ihm das Klassenzimmer nur zu gerne. Als dieses dann endlich, bis auf Yugi, Seto&Co, geräumt war, ließ sich der Brünette auf den nächsten Stuhl fallen, überschlug sein rechtes Bein nur halb über das Linke [also so Knöchel auf Knie!] und starrte aus dem Fenster. Jou ließ sich wie gewohnt auf seinem Schoß nieder und ließ ein: "Dann fangt mal an, Leute!", verlauten. Sein bester Freund Yugi sah in lange an. "Jou, das ist nicht so leicht! Wir können dir nicht einfach irgendwas erzählen und dann hast du deine Erinnerung wieder!" "Nicht?", fragte der völlig ernst. Ryou, der sich inzwischen ausgiebig belesen hatte, meinte nur: "Du musst dich selbst erinnern wollen! Wir können dir Hinweise geben und ein paar alte Dinge von dir zeigen, aber den Rest musst du ganz allein schaffen!" "Dann ist es ja doch relativ einfach!", erwiderte Jonouchi erfreut. "Hör zu, Hündchen!", meldete sich nun Seto zu Wort, "Du musst uns ganz genau erzählen, was das Erste ist, an was du dich erinnern kannst, nur dann können wir dir helfen!" Dabei jedoch sah er weiterhin desinteressiert aus dem Fenster. "D...das erste?" Jou schien völlig geschockt. "N..nein! D.. das kann ich nicht!" Nun richtete sich der Blick des Blauäugigen wieder auf ihn und sah in zwei panisch geweitete, hilfesuchende Augen. "Jonouchi...!", Honda versuchte es nun, "Es ist wichtig!" "N...nein!" Nun mischte sich auch Anzu ein, "Egal wie sehr es weh tut! Du musst!" Alle sahen ihn erwartungsvoll an."I... ich... ich will nicht!" Er wurde zusehends unruhiger, fast schon panisch. Nun wurde es Otogi zu viel: "Jetzt stell dich nicht so an! Raus damit!", motzte er. Hektisch schüttelte der Braunäugige seinen Kopf. Nun Yugi wieder: "Komm schon, Jou!", drängte er. Dem schossen inzwischen Tränen in die Augen, er flüsterte nur noch, "Nein..." Seto konnte nicht länger zusehen. Er beugte sich leicht vor und schloss den Kleineren in eine sanfte Umarmung. In diesem Moment war ihm egal das jemand dabei war, er wollte nur noch das sich sein Hündchen beruhigte. Sachte strich er ihm über den Kopf. "Schhhh, ist ja gut! Wir versuchen es später noch mal, ok?" Ein Kopfschütteln. "Hör zu, irgendwann musst du es sagen, oder du wirst dich niemals an früher erinnern, aber für heute reichts erst mal, ok?" Diesmal ein Nicken. Erleichtert entließ er Jou wieder aus seiner Umarmung und sah nun die Anderen an. Völlig ignorierend was eben geschehen war fragt er in die Runde: "Was sagt eigentlich sein Vater?", dabei zuckte der Blonde kurz zusammen, "Ich habe einen Vater?" Überlegen blickte Seto ihn an: "Natürlich, wenn du willst können wir ihn ja nachher mal zusammen besuchen!" Wieder nur ein Nicken. Nun wieder aufblickend, erwartete er Antwort auf seine Frage. Yugi war es schließlich der ihm von dem Besuch bei Jou zu Hause berichtete. "Nun, ich denke ein Besuch kann wirklich nicht schaden!", und dann zu dem Braunäugigen, "Geh bitte mit deinen Freunden mit, ich muss jetzt langsam mal zur Arbeit!" Jou schien nicht sehr begeistert, nickte aber gehorsam. Inzwischen war es 13 Uhr und sie trennten sich vorne am Schultor. Seto stieg in seine Limousine, nicht ohne dem Blonden noch einmal aufmunternd durchs Haar zu wuscheln und der ging daraufhin mit seinen Freunden seinen, eigentlich gewohnten, Weg nach Hause. Vieles kam ihm dabei bekannt vor und er schaffte es sogar den Weg allein zu finden. Schließlich kamen sie an seinem Haus an. Er zog den Schlüssel den er bei sich trug aus der Tasche, der geliehenen Schuluniform und betrat das Treppenhaus. "Hmm, merkwürdig! Ich hab son komisches Dèjà-vu-Erlebniss. Ich bin sicher hier war ich noch nie und doch bin ich sicher das ich hier schon war! Komisch oder?", meinte er zögernd lächelnd. Yugi sah ihn hoffnungsvoll an: "Nein Jou! Das ist super!" Grinsend ging der nun weiter die Treppe rauf, hielt erst im dritten Stock. "Ich glaube hier wohne ich...", flüsterte er mehr zu sich selbst, als zu den Anderen. Er wollte gerade den Schlüssel in die dafür vorgesehene Öffnung stecken, als ihm schon von drinnen geöffnet wurde. Vor ihm stand ein Mann, der ihm auf den ersten Blick sehr ähnlich sah, nur viel Älter. Er hatte ähnlich verstrubbeltes, dunkelblondes Haar, war wohl einige Kilo schwerer und einige Zentimeter größer. Auch hatte er statt braune, graublaue Augen. Aber er lächelte mit der selben Wärme, die Jou immer ausstrahlte. [Ja, jetzt isser ein gaaanz netter Paps! Kam der eigentlich schon mal in der Serie?] "Kommt doch rein!", forderte er sie gleich auf. Jonouchi wurde durch alle Zimmer geführt und hatte immer wieder das Gefühl der Vertrautheit. Er fühlte sich überall auf Anhieb wohl, besonders jedoch in der Küche. Ihm war als hätte er sein halbes Leben hier verbracht, fand alles was er suchte, sofort. Dabei unterhielt er sich sehr angeregt mit seinem Vater, über dies und das. Das letzte Zimmer, in das er allerdings alleine geschickt wurde, war sein Eigenes. Langsam schritt er durch den kleinen Raum, über einen, ihm irgendwie bekannten, dunkelblauen Teppich. Er blieb an seinem Bett stehen, strich andächtig über die Bettdecke, überbrückte dann die wenigen Schritte bis zum Schreibtisch, um dort ein wenig in den Schubkästen herumzuwühlen. Die Sachen die er fand machten ihn zum Teil sehr glücklich, weckten aber viele Erinnerungen. Da waren zum Beispiel ein Bild, von sich und einem brünetten Mädchen, von der er automatisch wusste, dass sie seine Schwester war: ~*~Er saß mit einem kleinen brünetten Mädchen auf einem großen Stein inmitten des Spielplatzes. "Großer Bruder, ich hab Angst! Ich will nicht da runterrutschen!" "Schon gut, Shizuka! Wir rutschen zusammen, ja?" Die Kinderaugen strahlten ihn an, "Juhuu!"~*~ ~*~Er rannte hinter einem Auto her, "Shizuka!" Das brünette Mädchen weinte herzzerreißend, "Jou!"~*~ ~*~Er stand vor einer Tür, drinnen waren Schluchzer zu hören. "Shizuka! Mach die Tür auf! Ich bin jetzt da!" "Jonouchi?" Die Tür öffnete sich und das brünette Mädchen warf sich ihm in die Arme. Er selbst war ziemlich ramponiert, aber das glückliche Lächeln seiner Schwester entschädigte ihn für alles. "Los, kleine Schwester! Sei mutig! Ich werde hier warten, bis die Operation vorbei ist!" Ein Nicken und das Mädchen verschwand mit der Krankenschwester.~*~ dann war da ein altes Klassenfoto, auf dem auch Seto, direkt neben ihm, abgebildet war: ~*~Der Fotograf rückte sie alle noch ein wenig zurecht, "So und nun die beiden Herren dort, ja, sie und Kaiba-sama, bitte noch ein Stück zusammenrücken!" Wie, als ob man versuchte zwei gleiche Pole von Magneten zusammenzuführen, rückten sie langsam aufeinander zu. "Hätte ich das gewusst, wäre ich heute nicht zur Schule gekommen!", murrte der Brünette. "Oh, entschuldige bitte, wenn dich meine Nähe so belastet!", kam es sarkastisch von ihm selbst. "Tss, Köter, solange du deine Flöhe bei dir behältst..." weiter kam er nicht, denn der Fotograf forderte sie dazu auf ein glückliches Gesicht zu machen, wobei Kaiba der einzige war der dem nicht folge leistete.~*~ und schließlich ein Buch. Er schlug es auf und blätterte ein wenig durch. Die Abbildungen und dazugehörigen Erklärungen kamen ihm bekannt vor: ~*~Er lag in seinem Bett und las schon seit Stunden in dem Buch. Noch nie hatte ihn irgendetwas so gefesselt wie das hier. Ein Blick auf die Uhr. ~Vier Uhr früh... na toll, ich werde wieder verschlafen!~ Er legte das Buch mit dem Titel "Modern Art" auf den Nachtschrank, knipste das Licht aus und legte sich zum Schlafen.~*~ Aber er hatte das Gefühl das etwas fehlte. Er sucht überall in dem Zimmer, obwohl er nicht mal wusste nach was. In einem Impuls kniete er sich auf den Boden und sah unters Bett. Dort fand er es! Es war ein Zeichenblock, bereits bis zur letzten Seite bemalt. Langsam schlug er Seite um Seite um, sah sich lange und eindringlich die, von ihm gezeichneten, Skizzen an. Anfangs waren da Gebäude und Landschaften, ab und zu mal einer seiner Freunde, wobei keiner von ihnen überhaupt wusste, dass er so etwas konnte. Also hatte er sie aus dem Gedächtnis gezeichnet... man konnte sie aber alle gut erkennen. Er war etwa bei der Hälfte angekommen, da stockte er. Irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen die restlichen Zeichnungen anzusehen. Das Hochgefühl verflüchtigte sich immer mehr. Dennoch blätterte er um. Und blätterte um. Und blätterte um. Immer schneller wurde er und sah immer das gleiche Model, nur in anderen Positionen und Situationen. Fasziniert riss er schon fast Seite um Seite herum. Das konnte doch nicht war sein! Immer neue Erinnerungen stiegen in ihm auf... und ein schlechtes Gefühl. Er wurde wieder langsamer. Jou hatte eine Ahnung. Das letzte Bild! Irgendetwas hatte es zu bedeuten! Schließlich war er auf der letzten Seite angelangt. Erschrocken starrte er auf diese. Er war nahe dran zu Schreien. Alle bisher verdrängten Erinnerungen, an den Abend, bevor er zu seinem Seto kam, sprudelten wieder hervor. Nein! Das konnte doch nicht war sein! NEIN! Wieso hörte dieser Alptraum eigentlich niemals auf? Er schleuderte den Block wieder unter das Bett, rollte sich auf dem Boden zusammen und begann fürchterlich zu schluchzen. ~DAS IST NICHT WAR!!!~ ~Kapitel 5 Ende~ Josey: *grübel* "Nun, jetzt ist es vier Uhr Morgens... endlich fertig!" *g* Wuschel+Dio: *liegen auf dem Boden* "Auuuuaaaa!" Jou: *wütend ist* "Na ganz toll! Ich hab mich zwar mit Seto versöhnt, aber dafür bin ich durchgeknallt! Und ich weiss nicht einmal warum..." *grummel* Seto: *noch mehr grummelt* "Und ich bin jetzt auf einmal ein kuscheliger SeelenKlempner, oder was?" Josey: *stöhn* "Ihr seid aber auch nie zufrieden!" Seto+Jou: "Erst wenn wir unsere Ruhe haben!" Jou: "Sag mir wenigstens was mit mir passiert ist!" Josey: "Nun... das erfahrt ihr im nächsten Teil!" *wink* Kapitel 6: Kapitel 1: "Zugelaufen" (ohne Autorenkommentare) ----------------------------------------------------------- Der Nostalgie Willen, lasse ichs drin ;) Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 1/ 13 + Epilog Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall KaibaxJonouchi, angedeutet OtogixRyou, vielleicht mehr... Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden. Kommentar: Ich überarbeite die ersten Kapitel mal wegen der Autorenkommentare, die ja doch einige Leser stören. Ich habe auch hin und herüberlegt, ob ich es i~rgendwie ein bisschen~ logischer hinkriege... s scherzhafter Vorschlag hat mich dann gerettet. Viel besser ist es aber wirklich nicht geworden. Ich hab das Anfangsgespräch etwas ausgebaut... ich hoffe zu seinem Vorteil. Damit werden wir leben müssen. XD Legende: "Ich rede, also bin ich (nicht stumm)!" - jemand sagt was Sinnloses ~Ich denke, also bin ich (nicht tot)!~ - jemand denkt was Sinnloses Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Kapitel 1 "Zugelaufen!" Es war ein Tag, wie jeder andere. Zumindest dachte das Seto Kaiba, als er sich mit seiner Limousine, an diesem Freitag Nachmittag, auf den Weg nach Hause machte. Der Besitzer der Kaiba Corporation war, für sein Alter von 17 Jahren, schon recht groß. Er war schlank, betrieb aber regelmäßig Sport, worunter auch diverse Kampfsportarten zählten, wodurch er stärker war, als er aussah. Die braunen Haare hatte er kurzgeschnitten und seine saphirblauen Augen blickten mürrisch unter dem Pony hervor. Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover und eine recht enge, schwarze Hose, darüber einen weißen Mantel. Es goss an jenem Nachmittag wie aus Kübeln, obwohl es jetzt, wo es Anfang Dezember war und es auf Weihnachten zuging, auch mal hätte schneien können. ~17 Uhr...~, dachte der Brünette bei sich, als er auf die Uhr sah und darüber nachdachte was sein kleiner Bruder den ganzen Tag gemacht hatte. Heute war er besonders früh von der Arbeit weg, wollte dem Kleinen eine Freude bereiten. Während der KC-Firmenbesitzer sinnierend aus dem Fenster schaute, fuhr sein fahrbarer Untersatz mit hohem Tempo durch die Straßen. Dass der Wagen dabei die Passanten auf den Gehwegen total nass spritzte, interessierte ihn herzlich wenig. ~Pff, die sind doch eh schon alle bis auf die Knochen durchnässt.~, rechtfertigte er sich vor sich selbst. Gerade waren sie in seinem Nobelviertel angekommen und in seine Straße eingebogen, als sein Fahrer Isono mit einem Male das Lenkrad herumriss und Seto im Inneren des Autos herumgeschleudert wurde. ~Wieso habe ich mich nicht angeschnallt?!~, schoss es dem Firmenbesitzer durch den Kopf. Dann erklang ein dumpfer Schlag. Das Auto kam zum Stehen. Über die Frontscheibe zogen sich spinnennetzartige Risse. "Verdammt, was ist passiert!?", brüllte der Blauäugige vom Boden aus den Grünhaarigen an, der - im Gegensatz zu ihm - angeschnallt gewesen war. "I...ich wollte ausweichen....", antwortete jener etwas benommen, "Die Straßen sind nass... wir sind ins Schleudern geraten...", keuchte er weiter. "Wir haben jemanden überfahren!" Erschrocken richtete sich der Braunhaarige auf, ~Oh nein! Warum ausgerechnet hier? Konnte das nicht irgendwo in einem der Randviertel passieren? Das wird ein gefundenes Fressen für die Presse! Ich sehs schon: 'Seto Kaiba überfährt rücksichtslos Mitbürger!' Verdammt!~ Er stieg aus und trat langsam zu der zusammengesunkenen Gestalt am Boden. Für einen Moment blieb sein Herz stehen. Schulterlange, blonde Haare hingen wüst verstrubbelt und durchnässt in das weiche, braungebrannte Gesicht des kleineren, aber genauso alten Jungen. Die bernsteinbraunen Augen waren halb geschlossen und ein kleines Rinnsal Blut floss, kurz neben ihnen, die Haut herab. Sein Hemd war nur teilweise zugeknöpft und seine verwaschene Hose durchlöchert. Zudem trug er nicht mal Schuhe oder Strümpfe. "Verdammt, Jonouchi, was machst du hier?", der Brünette konnte einfach nicht anders als seine Bestürzung damit zu lösen, indem er das tat, was er am besten konnte: Laut sein und Streit anfangen. Doch von dem leblosen Jungen am Boden kam keine Antwort. Das verstörte den Duell-Monsters-Zweitplatzierten nur noch mehr. Inzwischen war Isono bei ihm, fühlte Jonouchis Puls, betastete vorsichtig dessen Finger und leuchtete ihm in die Augen. Der Junge stöhnte leise, blinzelte einmal kurz, schien jedoch nichts wahrzunehmen, dann rollte er sich auf den Rücken und blieb liegen. "Vermutlich Gehirnerschütterung...", murmelte Kaibas rechte Hand. Der Blauäugige atmete tief durch, bevor er wieder etwas sagte: "Isono, rufen Sie sofort Doktor Daisuke! Sie finden mich dann im Haus." Der eben Angezischte starrte seinen Chef durch die Sonnebrille hindurch unergründlich an. "Sollten wir ihn nicht in ein Krankenhaus bringen?", harkte er vorsichtig nach. Ein eisblauer, harter Blick traf ihn. "Und mein Leben ruinieren? Was glauben Sie, wie schnell die Presse davon Wind bekommt? Sie sagen selber, er hat wahrscheinlich nur eine Gehirnerschütterung, Röntgen können wir auch selber.", knurrte er. Immerhin hatte er nicht umsonst eine Forschungsabteilung im Keller seiner Villa! Die hatte er einrichten lassen, als Mokubas Quengeleien, er sei zu selten zuhause, täglich in seinen Ohren klingelten. So konnten er und seine Leute die Wochenendschichten bei sich zuhause durchziehen und er war zu den Mahlzeiten bei seinem Bruder. Isono nickte knapp und wandte sich mit seinem Handy ab, während Seto sich zu dem Blonden herabbeugte. Sanft, und darüber selber erstaunt, hob er ihn an und trug ihn kurzerhand in seine Villa. Kaibas Keller sah nicht aus, wie ein gewöhnlicher Keller. Es war sauber, trocken, gefließt und durchgängig beleuchtet. Es gab hier unten mehrere Abteilungen, seine Serverräume waren hier und der Sicherheitsbereich. Zusätzlich führte ein Gang in eine Game-Abteilung, wo er neue Devices für Videospiele austesten konnte, vor allem in Richtung virtuelle Realität. Es konnte immer noch realer werden! Nun aber führten seine Schritte ihn eine Etage tiefer in seine private Forschungsabteilung, die der der Kaibacorp in nicht viel nachstand. Sie genügte zumindest um erste Ergebnisse zu testen, egal ob es Richtung Pharmazie, Kybernetik oder Bionik ging. Er betrat eines der Gästezimmer hier unten, die eingerichtet worden waren, um den Forschern einen Schlafplatz zu bieten. Grimmig legte er den Kleineren auf das Bett und schmiss leicht angesäuert eine Decke über ihn. Eine Weile betrachtete er den Jungen und tat etwas, dass er sich bisher immer geweigert hatte, zu tun: Er dachte über einen anderen Menschen nach. Ausgenommen seines Bruders wurde diese Ehre bisher nur sehr wenigen zuteil. ~Was hast du bloß hier getrieben...?~ Bisher war ihm nie aufgefallen, dass Katsuya Jonouchi noch ein anderes Leben haben musste, als das in der Schule, wo er den Kleineren regelmäßig triezte. Der Blonde war auch der Einzige, der ihm Paroli bot, oder es zumindest versuchte. Lange konnte er jedoch seinen Gedanken nicht nachhängen, da kam schon ein älterer, schlanker Mann mit kurzen, schwarzen Haaren, die mit grauen Strähnen durchzogen waren, genannt Dr. Daisuke, hereingestürmt. Er trug eine eckige Brille und einen weißen Arztkittel. "Ein Autounfall?", fragte er sofort hektisch. "Ganz ruhig, niemand hat was gesehen..." Entgeistert blickte der Arzt ihn an, "Wie können Sie nur? Ein Menschenleben steht auf dem Spiel!" "Pah, das ist Katsuya Jonouchi, ein Straßenköter durch und durch. Der wird das schon überleben." Innerlich jedoch zitterte er. Mokuba, der kleine, 12- Jährige Bruder Setos, der mir seinen langen, schwarzen, verstrubbelten Haaren und den dunklen Augen seinem Bruder nicht im geringsten ähnlich sah, war inzwischen hereingekommen und betrachtete neugierig das Geschehen. Er trug bereits seinen Pyjama der mit Luftballons bedruckt war. "Sie kennen den Jungen?", fragte der Doktor, während er sich über Jounouchi beugte, um ihm in die Augen zu leuchten. "Ja, zu meinem Bedauern. Er ist ein Mitschüler.", mit seinen eisblauen Augen beobachtete er jeden Schritt, jeden Handgriff des Arztes. ~Er versteht was von seinem Handwerk~, dachte er anerkennend. "Helfen Sie mir mal!", die Worte von Dr. Daisuke rissen ihn vom Anblick des Verletzten weg. "Was?" "Sie haben ihn doch sowieso schon bewegt, oder?", der Arzt klang irgendwie giftig, fand Kaiba. Wieso der so sauer war, konnte er aber nicht nachvollziehen. Also nickte er nur knapp. "MRT.", war die kurze Anweisung des Docs. Also schob Seto seine Arme noch einmal unter den völlig durchnässten Körper und brachte ihn zu ihrem MRT, dass sie hier unten stehen hatten. Katsuya wurde abgelegt, das Gerät programmiert und nur eine halbe Stunde später hatten sie ein Ergebnis. Zur Sicherheit hatten sie mit Kaibas High-Tech-Gerät (das solche Sachen sehr viel schneller erledigen konnte, als die handelsüblichen Geräte) gleich den ganzen Körper gescannt. Doktor Daisuke ließ seine Augen über die Aufnahmen huschen, während Kaiba schon wieder den verletzten Jungen anstarrte. "Gut, Entwarnung.", murmelte der Ältere und Mokuba hinten atmete auf. "Zuerst müssen wir ihm die nassen Sachen ausziehen und seine Wunden desinfizieren. Soweit ich festgestellt habe, ist bis auf die Wunde am Kopf, einigen blauen Flecken und einer ziemlich großen Beule am Hinterkopf alles in Ordnung. Eine Gehirnerschütterung können wir ausschließen. Auch die Wirbelsäule ist unbeschädigt, keine neueren Knochenbrüche." Widerwillig ließ sich Seto einspannen, dem Braunäugigen die Klamotten auszuziehen. Mit jedem Körperteil, das so zum Vorschein kam, wuchs die Anerkennung Setos für den Körperbau des Kleineren, aber auch seine Abscheu gegen sich selbst, weil immer mehr Blutergüsse erschienen. Als sie bei der Unterwäsche angekommen waren, drehte er sich schließlich doch weg. Nachdem der Doktor Jou in eine Boxershorts gesteckt und die Schürfwunden mit Jod behandelt hatte, wandte sich der Blauäugige erneut um. Dr. Daisuke war gerade dabei, den Blonden zuzudecken. "Ist das alles meine Schuld?", fragte Seto mit einem gewaltigem Kloß im Hals. Es dauerte einige Zeit, bis der Arzt antwortete: "Nein, zu meinem Bedauern nicht." ~Na danke!~, dachte Seto. "Viele dieser Verletzungen sind mehrere Tage alt, andere erst einen oder zwei. Die Beule am Hinterkopf stammt wohl von heute Morgen..." "Und das bedeutet...?" "Das bedeutet, dass der Junge entweder häufiger gegen Autos läuft, oder in Prügeleien gerät..." Der Blauäugige erinnerte sich, dass der Blonde heute früh nicht beim Unterricht anwesend war. ~Wenn ich die Kerle erwische, die dir das angetan haben, zerreiß ich sie in der Luft! Öhm... was denke ich da? Vergiss das ganz schnell wieder, Seto!~ Er schüttelte den Kopf und fragte lieber, "Und jetzt?" "Ich verordne absolute Bettruhe!" "Soll das heißen, der Straßenköter soll diese Nacht hier bleiben?" "Das wäre das beste. Sie wollen ihn doch nicht in diesem Zustand nach Hause schicken?" Seto schien kurz davor zu sein, eben dies zu tun. "Aber Seto!", warf dessen kleiner Bruder ein, der sich bis jetzt im Hintergrund aufgehalten hatte und nicht gewagt hatte, etwas zu sagen, "Jonouchi ist doch immer so nett zu mir!" Flehend blickten ihn die Augen des Kleineren an. "Na schön", knurrte der ältere Bruder, ihm nicht widerstehen könnend, "Aber nur eine Nacht!" "Ich komme morgen früh noch mal vorbei.", meinte Dr. Daisuke noch, während er zur Tür hinausging, "Da Sie ihn und damit seine Freunde kennen, möchte ich Sie noch bitten jemandem Bescheid zu sagen, der es dann der Familie des Jungen ausrichtet." "Tss, soll ich jetzt auch noch das Hausmädchen für diesen Köter mimen?" "Kaiba-sama, alles, was ich von Ihnen verlange, ist, dass Sie ihr Temperament zügeln und dafür sorgen das der Junge wenigstens für diese eine Nacht ruhig und warm schlafen kann." Dr. Daisuke machte ein Gesicht wie Sieben- Tage- Regenwetter. ~Nein, ich will gar nicht wissen, was er damit meint!~, redete sich der Brünette ein, während der Arzt nun endgültig das Zimmer verließ. Seto sah herüber zu dem Bündel, das mal der temperamentvolle, großklappige, gegen Alles und Jeden rebellierende Katsuya Jonouchi war. Dieser hatte sich inzwischen auf die Seite gedreht und zusammen gerollt. ~Und da beschwerst du dich, wenn ich dich Hund nenne?~, dachte der Größere und musste leicht schmunzeln. "Wie ein kleiner Welpe...", flüsterte er noch, unhörbar für seinen Bruder, als er sich zu dem Blonden auf die Bettkante setzte und sein Handy zur Hand nahm, um Yugi Muto anzurufen. "Mokuba, es tut mir leid, aber ich hab jetzt keine Zeit für dich. Geh ausnahmsweise ohne Theater ins Bett.", erklärte er dem kleinen Wuschelkopf. Dieser nickte sachte und verschwand, nach einem letzten Blick auf seinen Bruder, stumm in seinem Zimmer. Dieser wählte nach kurzem Suchen im Telefonbuch die Nummer der Mutos. "Ja, hier Kaiba. Kann ich bitte mal Yugi sprechen?... Ja, ich warte...." Er hörte wie der Millenniums- Puzzle- Träger gerufen wurde, dann ein kurzes Fussgetrappel, ein poltern und schließlich der Verlangte am Hörer, "Ja, Kaiba? Was ist denn los?", kam es außer Atem von diesem. "Hör zu, Yugi. Dein Schoßhündchen Jonouchi bleibt heute Nacht bei mir." Ein entsetztes Keuchen. "Denk jetzt nichts Falsches!" Setos Stimme war abweisend und kalt wie immer, innerlich war ihm aber doch ein wenig mulmig zumute, "Es gab einen kleinen Zwischenfall und er ist nicht in der Lage, heute Nacht das Bett zu verlassen! Du wirst seinen Vater anrufen und morgen früh mit dem restlichen Kindergarten hier aufkreuzen und diesen verlausten Straßenköter abholen!" Erst mal kam gar keine Antwort. "Hey, hast du mir zugehört?", fauchte Seto. "Ähh, entschuldige Kaiba! Klar, wir kommen morgen vorbei! Also bis dann." Grußlos legte der Brünette auf. ~Mann, sind die denn alle begriffsstutzig?~ Er ließ seine Augen wieder über den Verletzten gleiten. "Und was mach ich jetzt mit dir, Hündchen?" ~Moment mal! Hündchen? Bäh, das klingt ja schon niedlich....~ Dennoch wich er nicht von der Seite des Kleineren. Er starrte ihn an und wann immer er das bemerkte ärgerte er sich über sich selbst. Seine Augen wanderten jedoch immer wieder zu ihm zurück. ~Mann, der ist aber auch zu niedlich...~ Am nächsten Morgen wachte Yugi, ein kleinwüchsiger Junge mit Stachelfrisur, schon sehr früh auf. Er hatte gestern noch Honda, einen großen brünetten Jugendlichen mit einer ebenfalls sehr eigenwilligen Stachelfrisur, die seiner allerdings nicht das Wasser reichen konnte, und auch Anzu, einem hübschen, braunhaarigen, aber sehr redseligem Mädchen mit einer Schüttelfrisur Bescheid gesagt. Auch hatte er Jou bei seinem Vater abgemeldet, allerdings hatte er nur den Anrufbeantworter erreicht. Er zog sich seine Sachen an und spurtete los. Noch bevor er Setos nobles Wohnviertel erreicht hatte, traf er auf seine Freunde. Gemeinsam begaben sie sich zur Kaiba-Villa. Dort angekommen, stand der Brünette bereits im Tor und stützte sich mit der rechten Schulter an dem Torbogen ab. "Ihr kommt verdammt spät!", knurrte er gleich. "W.. wo ist Jonouchi?", fragte Yugi ohne darauf einzugehen. Missmutig betrachtete Seto irgendwas rechts neben sich und zog dann seinen Arm hervor. Der Anblick, der sich ihnen bot ließ sie laut los prusten. Jou hatte beide Arme um den Setos geschlungen und selig lächelnd die Augen geschlossen. Er trug wieder seine Sachen vom Vorabend, frisch gewaschen und gebügelt. "Verdammt, lass endlich los!", blaffte der Brünette ihn an. "Se-chaaaan!", säuselte jener unbeeindruckt, "Wer sind diese Leute?" Der Blauäugige war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren, blaffte erst Yugi, samt seiner Freunde an: "Hört auf zu lachen!" und dann den Blonden: "Ich hab dir doch gesagt: Das sind deine Freunde und sie nehmen dich jetzt mit!" Die braunen Augen blickten erschrocken und füllten sich mit Tränen. "Du willst mich wegschicken?" "Verdammt, ja!" Honda, Yugi und Anzu verstanden inzwischen gar nichts mehr, konnten nur noch lachen. Der Blonde schlang seine Arme nun um den Bauch des Größeren und fing an zu jammern. "Nein, Se-chan, bitte nicht! Ich will bei dir bleiben!" Der Firmenbesitzer fing langsam an, wie ein wütender Drache auszusehen und keiner außer Jou- und der inzwischen neugierig hinzugekommene Mokuba- wagten sich an ihn heran. Es fehlte nur noch das er anfing Feuer zu spucken. "Kaiba-sama! Hatte ich Sie nicht gebeten ihr Temperament im Zaum zu halten?", kam es von Dr. Daisuke der eben hinter ihnen hergelaufen kam. "Soll das heißen, dass Sie wussten, was für ein Theater dieser Köter abziehen würde?", schnaubte Seto wütend. "Natürlich nicht, aber es kann weder Ihnen noch dem Jungen schaden, wenn Sie das mal tun würden!", giftete der Doc zurück. Er seufzte und trat zu dem Blonden hinzu, inzwischen hatten Yugis Freunde sich wieder beruhigt und schauten neugierig zu, im Moment noch nichts böses ahnend. Kaiba schwieg jetzt, kurz ließ der Ältere den Blick über die Szenerie schweifen. Er kratzte sich am Kopf und achtete erst nicht weiter auf Yugi und seine Freunde. "Zumindest aber so was Ähnliches habe ich erwartet, wenn auch gehofft, ich irre mich. Er verhält sich doch untypisch? Die Beule am Hinterkopf, wissen Sie noch? Ich befüchtete bereits das er an Gedächtnisverlust leiden könnte. Bei der Untersuchung heute morgen habe ich bemerkt, dass er Verhaltensweisen aufweißt, die infantil wirken und er erinnerte sich nicht an seinen Namen oder wo er herkam." Unverständig sahen der Brünette genauso wie Yugi & Co, den Doc an. "Ich bin Dr. Daisuke", wandte er sich den Kindern kurz zu, "...und habe Jonouchi gestern Abend und heute morgen untersucht. Soweit wir wissen gab es da einen Zwischenfall über den wir noch nichts Genaueres wissen, dann einen Zusammenstoß mit Kaiba-sama und jetzt kann er sich nicht mal an seinem Namen erinnern. Oder hat er ihnen gegenüber etwas gesagt?", fragte er an Kaiba gewandt. "Keine Ahnung, ich hab ihn nicht gefragt.", nörgelte Seto. Der Arzt sah den blonden Jungen besorgt an und fragte noch einmal nach: "Wie heißt du, Junge?" Der lächelte freudestrahlend zurück: "Ich heiße Hündchen!" "Wer hat dir das gesagt?", verlangte der Arzt zu wissen, während er eine Augenbraue anhob. "Se-chan!" Sämtliche Anwesenden waren sprachlos. Schließlich meldete sich Honda zu Wort: "Ähh, Kaiba? Mal ne Frage. Dass du Jonouchi als Köter betitelst kennen wir ja, aber...", er stockte und warf den Anderen einen unsicheren Blick zu, "Ähh... Hündchen??!" "Das war mir so rausgerutscht!", versuchte der Firmenchef sich zu rechtfertigen. Zu spät entfuhr ihm dann: "Und außerdem, was geht euch das an?" Grinsend sahen ihn die Jugendlichen an. "Pff!" Er drehte sich um und wollte ins Haus gehen. Da bemerkte er das der Braunäugige immer noch an ihm klebte. "Gehen wir jetzt was Frühstücken, Se-chan?" "Lass mich endlich los!" Es sah schon merkwürdig aus, wie der große Seto Kaiba mit dem kleineren Katsuya rang, damit dieser endlich von ihm ließ. Doch der war wie angeschweißt. "Kaiba-sama! Es tut mir leid, aber diesen Jungen werden Sie so schnell nicht los." Der Blauäugige starrte ihn an. "Wie bitte?" Dr. Daisuke seufzte. "Hören Sie...", er stockte, betrachtete dabei seinen Patienten, von dem er nicht wollte, dass er mithörte. Mokuba schaltete sofort: "Hey, Jou!" Er zubbelte an dessen Ärmel, "Komm wir gehen spielen!" Das ließ sich der Angesprochene nicht zweimal sagen, löste sich- trotzdem ein wenig unwillig- von seinem Se-chan und rannte gleich hinter dem kleinen Schwarzhaarigen her. "Kaiba-sama, es ist wirklich ernst. Wenn ich dieses Problem anders lösen könnte würde ich es Ihnen ersparen, aber...", wieder seufzte er müde. "Aber?!", fragte der KC-Firmenbesitzer gereizt. "Heute morgen hatte ich ein Gespräch mit ihm. Der Junge weiß nichts mehr von seinem früheren Leben und hält Sie für seinen einzigen... ähh... Freund." "Und ist das mein Problem?" "Stellen Sie sich doch bitte vor, Sie wachen eines Morgens auf und wissen nicht wer und wo Sie sind. Dann ist da ein Mensch, der sich die ganze Nacht über um Sie gekümmert hat." Seto knurrte hörbar, ungerührt fuhr der Arzt jedoch fort, "Der ist nun der Einzige, dem Sie vertrauen. Plötzlich schickt dieser Mensch Sie weg, will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben." Jetzt reichte es Seto und er blaffte den Doktor an: "Was soll das? Ich hatte jahrelang niemanden, der sich um mich geschert hat!" "Und was ist mit Ihrem Bruder?", erwiderte der, "Außerdem ist das hier etwas anderes! Wenn Sie den Jungen komplett von sich weisen, wird er einen tiefen Schock erleiden und wahrscheinlich niemals wieder er selbst sein können!" Erschrocken holten Jonous Freunde Luft. Yugi blickte flehend zu Seto. "Kaiba, bitte!" Honda fügte hinzu: "Komm schon, wir sind dir dann auch alle etwas schuldig!" "Was könntet ihr mir schon geben!" "Kaiba, denk doch einmal nicht nur an dich!", rief Anzu wutentbrannt. Der Brünette fühlte sich ein wenig in die Enge getrieben, zeigte das aber natürlich nicht. Er seufzte resigniert, was ihm einige verwunderte Blicke einbrachte und sah zu seinem kleinen Bruder herüber der glücklich mit seinem neuen 'Hündchen' spielte. "Na schön. Aber nur ein paar Tage." Erleichtert sahen Jous Freunde ihn an. "Danke Kaiba!", kam es aus ihrem Mund. "Mehr als ein paar Tage dürfte es auch nicht dauern, wenn Sie von ihm erfahren können was, mit ihm passiert ist.", meinte der Doktor. Yugi sah ihn an, "Aber wie soll er sich denn daran erinnern?" "Ich gehe davon aus, dass die Amnesie nicht nur durch den Zusammenstoß mit Kaiba-sama eintrat, sondern durch ein Erlebnis, dass ihn durcheinandergebracht hat. Und der anschließende Zusammenstoß- die Beule am Kopf- hat dann dafür gesorgt, dass die Verwirrung sich manifestiert hat. Dieses Ereignis müssen wir triggern, er müsste sich anschließend daran erinnern können und das könnte die Amnesie lösen. Also muss Kaiba-sama es dem Jungen nur entlocken.", schloss er zufrieden. "Können wir ihm nicht einfach einem Baseball- Schläger über den Schädel ziehen?", der Brünette meldete sich, fieß grinsend, zu Wort. "Kaiba-sama,", begann der Arzt tadelnd, "Das hier ist kein Cartoon, in dem man dieses Problem so einfach lösen könnte!" Der Arzt sah den resignierenden Seto streng an. "Ich komme nachher noch mal vorbei. Passen Sie auf den Jungen auf!" Seufzend begab sich der Firmenbesitzer zurück in seine Villa, ohne die Anderen noch einmal zu grüßen. Sie sahen nun noch einmal rüber zu Jonouchi, der arglos mit Mokuba spielte. Honda schüttelte den Kopf, "'Hündchen', ja, jetzt passt das schon..." Der Arzt verabschiedete sich noch von ihnen und gab noch einen Rat mit auf den Weg: "In der Schule müsst ihr ihn dann ganz normal behandeln! Und wenn er nicht von allein zu euch kommt lasst ihn in Ruhe, dass ist das Beste. Auch wenn es euch schwer fallen sollte." Yugi, Honda und Anzu nickten schweren Herzens und gingen dann jeder zurück zu sich nach Hause, ihren Gedanken nachhängend. In der Kaiba- Villa ließ sich Seto gestresst auf den nächsten Sessel fallen. ~Oh man, das heißt, jetzt darf ich mich um zwei Kinder kümmern! Diese Großklappe scheint aber ganz anders zu sein als bisher. Nur die Augen, die sind genauso voller Leben und schön wie immer.... Upps, nicht schon wieder! Wieso denke ich in letzter Zeit so merkwürdige Sachen?~ Um sich abzulenken, ging der Brünette nach draußen und beorderte Mokuba und Jou herein. Beide kamen sofort angesprungen und der Blonde hing ihm auch gleich wieder am Arm. "Was machen wir jetzt, Se-chan? Essen wär' mir am liebsten!" Amüsiert blickte der Größere auf ihn herab, ~Na, da haben wir ja schon wieder den alten Jonouchi!~ "Zuerst gehst du dich mal baden! Und dann bekommst du was Frisches zum Anziehen. Mokuba, geh und hilf schon mal den Tisch decken!" Der Kleine nickte und verschwand. Seto schnappte sich den Blonden und zerrte ihn hinauf ins Bad, "Komm, Hündchen!" "Hmm, sag mal, Se-chan, warum haben mich diese Leute 'Jonouchi' genannt?" Der Blauäugige schwieg kurz, "Weil du so heißt, du Dummerchen!", erklärte er dann. Der Kleinere lächelte glücklich, "Und nur du nennst mich 'Hündchen'? Das finde ich schön! Also bin ich wohl für dich was besonderes!" Seto stutzte. ~Er freut sich wirklich darüber! Nein, das ist nicht mehr mein Jou...~ Er wunderte sich inzwischen gar nicht mehr, dass er so über ihn dachte. Im Badezimmer angekommen, staunte der Blonde erst mal über dieses riesige, geflieste Zimmer. Der Brünette begab sich zur Wanne, drehte das warme Wasser auf und fügte einen Badezusatz hinzu. "So geh da rein und wasch dir ordentlich deine verdreckten Haare!" Eifrig zog Jou sich seine Sachen aus und Seto beeilte sich herauszukommen. Erst als er ein Platschen hörte kam er wieder zurück in den Raum, mit den neuen Sachen für den Kleineren, ein frisches Hemd und eine lange Hose, sowie Unterwäsche. Dieser saß in der Wanne und spielte mit dem Schaum. "Was wird das, wenn's fertig ist?" Der Braunäugige lächelte zufrieden, "Eine Schaumparty!" "Und wie lange soll Mokuba noch mit dem Frühstück warten?" Seto griff sich eine Shampoo-Flasche mit Honig- Duft, krempelte sich die Ärmel seines Hemdes hoch und begann, die blonden Haare des Wuschelkopfes einzuschäumen. Dieser fing wohlig an zu schnurren, "Jetzt bilde dir bloß nichts darauf ein, Hündchen. Ich will bloß sicher sein, dass du ordentlich sauber wirst!" Als dies sicher gestellt war, reichte er dem Braunäugigen noch Duschgel und ein Handtuch, anschließend drehte er sich um. Er musste ja noch dafür sorgen das der Braunäugige auch zur Küche fand. Er hörte wie der Kleinere sich abschrubbte, dann die Wanne verließ, um sich abzutrocknen und im Anschluss in die Sachen stieg. Gerade wollte er sich umdrehen als er von zwei kräftigen Armen umschlossen wurde. "Hmm, du riechst so gut, Se-chan!", der Blonde kuschelte sich von hinten an ihn heran. Eine leichte Röte kroch in Setos Wangen. "Lass das, Hündchen!", er machte sich los, zog jedoch seinen Kleinen mit sich in die Küche, wo Mokuba bereits auf sie wartete. ~1. Kapitel Ende~ Kapitel 7: Kapitel 2: "Hab dich lieb..." (ohne Autorenkommentare) ----------------------------------------------------------------- Zuerst die Pflicht: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 2/ 13 + Epilog Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall KaibaxJonouchi, angedeutet OtogixRyou, YamixYugi vielleicht mehr... Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden. Kommentar: Vor allem habe ich hier die Autorenkommentare entfernt, der Rest ist wie gehabt, bis auf wenige Verbesserungen ;) Kapitel 2 "Hab dich lieb..." Fröhlich vor sich hin lächelnd lief Jou hinter dem Brünetten hinterher, "Boah, hast du ein großes Haus!" "Ja, es sind genau 68 Zimmer.", gähnte der Andere. "Und in wie vielen davon finde ich was zu Essen?", fragte der Kleinere wie aus der Pistole geschossen. "Auf jeden Fall dort, wo wir jetzt hingehen.", antwortete Seto ein wenig genervt. Der Blonde lief nun schneller, zog sogar ein wenig am Arm des Größeren. Endlich waren sie im Raum seiner Träume angelangt. Mokuba saß bereits am Tisch (der entgegen allen Erwartungen normal groß war), der mit allen möglichen Aufstrichen, Wurstsorten und Brötchen- Variationen gedeckt war. Inzwischen war es schon 12 Uhr und der Blauäugige fragte sich wie sein Hündchen es bloß bisher überlebt hatte, so ohne Nahrung im Magen. Jubelnd setzte sich der Blonde auf seinen Platz und sah erwartungsvoll zu Seto, der sich eben niederließ. "Was?", fragte dieser missgelaunt. "Darf ich schon anfangen?" Der Firmenbesitzer zog eine Augenbraue hoch: "Natürlich...", ~Tse, der ist doch sonst durch nichts vom Essen abzubringen...~ Nicht ohne seinem "Liebling" noch einen schmachtenden Blick zuzuwerfen, stürzte sich Katsuya dann aufs Essen, nur um zu bemerken, dass er es irgendwie geschafft hatte zu verlernen wie man mit einem Messer umgeht. Er hatte instinktiv nach diesem gegriffen und es, nach einigen Ansätzen, wieder fallen gelassen. Also schnappte er nach seinem Brötchen und wollte es gerade so verspeisen, als ihn ein missbilligender Blick von Seto traf. Schuldbewusst legte er das Objekt seiner Begierde wieder auf seinen Teller und starrte es sehnsüchtig an. Sein Magen gab einen knurrenden Laut von sich, der jedem Tiger Konkurrenz gemacht hätte. Der Blauäugige hatte sich die Szene angesehen und seufzte nun auf. "Gib her!", knurrte er und fragte genervt: "Was willst du drauf?" "Honig! Ich will Honig!" Wieder jubilierend, hibbelte der Kleinere auf seinem Platz rum. Mokuba musste grinsen, als er seinen großen Bruder sah der zwischen Belustigung und Missfallen hin und her gerissen war. Mit großen Augen beobachtete auch der Braunäugige den Größeren. ~Essen, Essen, Essen~, war der einzige Gedanke. Seto bemerkte natürlich den Hundeblick und kam nicht drum herum zu schmunzeln. ~Wie süss... Nein, nicht schon wieder!~ Als er fertig war, wollte er dem Blonden sein Brötchen überreichen, doch dieser hatte inzwischen seinen Stuhl herangerückt und machte seinen Mund weit auf. "Was soll das jetzt wieder werden?" "Ich hab Hunger!" Genervt rollte der Brünette mit den Augen, "Und ich soll dich jetzt füttern? Kann der Straßenköter nicht mal mehr selber essen?" Während diesem Satz zog Jonouchi die Augenbrauen zusammen und etwas regte sich in seinen Augen. Einen Moment schien es als wollte er etwas erwidern. Doch es hielt nur kurz an und er fing wieder an zu lächeln. Er öffnete verlangend den Mund, als hätte dieser Satz von Seto nie existiert und es ganz natürlich war, dass er von ihm gefüttert wurde. Der Blauäugige tauschte einen bedeutenden Blick mit seinem kleinen Bruder, seufzte dann und hielt dem Blonden das Brötchen so hin dass er bequem abbeißen konnte. Nach zehn[!] weiteren, mit Honig, Erdbeer-Marmelade und Nutella beschmierten, Brötchen schien das Hündchen endlich satt und verschwand, auf Setos "Bitte" hin, im Wohnzimmer um ein Verdauungsschläfchen zu machen. Der Brünette hatte sich heute frei genommen, da er Jou sowieso nicht los bekommen hätte. Nun saß er mit Mokuba und dem inzwischen hinzugerufenem Doktor Daisuke in seinem Zimmer, hatte ihm kurz die Situation erläutert. "Sag mal Seto,", fragte der kleinere Schwarzhaarige, "Was meinst du was das vorhin war?" Der Blauäugige überlegte eine Weile, "Hmm, ich weiß noch nicht, aber ich glaube das meine Beleidigung ihn irgendwie an früher erinnert hat." Mokuba horchte auf, "Das ist ja toll!" "Da bin ich mir nicht so sicher...", warf Dr. Daisuke ein, "wenn wir ihn zwingen sich zu erinnern, dann hat das ähnlich fatale Folgen, wie wenn er weggeschickt worden wäre. Und so wie sie beschrieben haben, wie er sie in dem Moment angesehen hat, war er ziemlich unwillig zu streiten. So würde dass dem Zwingen gleichkommen! Kurz gesagt er hört nur, was er hören will." Die Begeisterung des Kleineren schwand mit jedem Wort. "Oh man, dann wird das schwieriger als ich dachte." Gerade wollte Seto seinem Bruder beipflichten, als er sich umentschied und lieber wieder seine Maske aufsetzte, die ihm abhanden gekommen war, als Jou sich so unbeholfen niedlich gegeben hatte. "Na und? Ein paar Tage hatte ich gesagt, dann verschwindet er wieder." Mürrische Blicke waren seine Belohnung. Ebenso mürrisch, blickte der Brünette zurück. Und vor der Tür hockte, traurig, ein in sich zusammengesunkener Blondschopf. Eine Stunde später hatten sie es endlich leid, sich gegenseitig anzustarren und zu diskutieren und begaben sich ins Wohnzimmer, um nach Jou zu sehen. Doch der war nicht da. Sie fingen an zu suchen, doch im ganzen Haus war von ihm keine Spur. Seto ging schließlich nach draußen um im Garten nach ihm zu sehen, während der Dr. und Mokuba noch einmal das Haus durchsuchten. Das Wetter hatte sich wieder auf ein früh- winterliches Klima stabilisiert, dennoch war es noch recht feucht. Der Brünette lief schneller als er eigentlich beabsichtigte durch das noch nasse Gras. ~Wo bist du, Hündchen?~ Er wollte es sich nicht eingestehen, doch er machte sich Sorgen. Nach einiger Zeit fand er wonach er, inzwischen verzweifelt, suchte. Der Blonde hockte unter einem Baum, mit angezogenen Knien, den Kopf darauf gestützt. "Hey, Hündchen! Was machst du hier? Wir suchen dich alle!", konnte sich der Brünette überwinden zu sagen. Jonou hob seinen Kopf etwas an und blickte ihm direkt in die Augen. Lange sah er ihn einfach an und schließlich ging der Blauäugige einige Schritte auf ihn zu. "Du lügst, Kaiba!" Geschockt blieb dieser stehen. "Wie hast du mich grad genannt?" "Ich hab nur gesagt das du lügst!", erwiderte der Braunäugige trotzig. ~Mist, er hat seine eigenen Worte ignoriert!~ Seto seufzte: "Wie kommst du darauf, dass ich lüge?" "Ich hab's gehört!", Tränen stiegen dem Blonden in die Augen, "Du willst mich gar nicht hier haben!" Der Brünette ging noch einen Schritt auf ihn zu, ~Sch***...~ "Das... das hab ich nicht so gemeint..." "Wie hast du es dann gemeint?" "Ähm..." ~Stopp! Solch ein Wort existiert nicht in meinem Wortschatz! Denk dir was aus!~ Jou stand auf und wollte gehen. "Warte! Hey Jonouchi! Warte gefälligst, du flohverseuchter Köter!!" Der Brünette war so wütend über sich und alles andere das er sich einfach nicht beherrschen konnte und in seine alten Gewohnheiten zurückfiel. Der Kleinere drehte sich langsam um. Seine Honigbraunen Augen ruhten nun in den blauen Saphiren Setos. "Jonouchi...", flüsterte er seinen eigenen Namen, als würde er ihn zum ersten Mal hören. Der Blauäugige schöpfte Hoffnung: ~Erinnert er sich jetzt?~ Lange standen sie da, starrten sich einfach nur an. Plötzlich fing sich der Blonde wieder: "Was ist nun? Erklär's mir! Wie meintest du das?" Der Größere zuckte zusammen, "Ich... ähm..." ~Wäre ja auch zu schön gewesen.~ Er schüttelte den Kopf, "Ich weiß nicht.", und mit festerer Stimme, "Aber ich will das du hier bleibst, ok?" Jou sah ihn ungläubig an, "Wirklich?" "Ja, du dummes Hündchen! Und jetzt komm mit, bevor du dich noch erkältest!", war die etwas mürrische Antwort Setos. Da lächelte der Kleinere, "Juhuu!!", und sprang ihm direkt um den Hals, Seto konnte den Schwung nicht standhalten und landete auf dem Allerwertesten. "Ist ja gut!", meinte der inzwischen auf dem Boden Liegende. Scheu tätschelte er den Kopf des Anderen. Sein sonst blasses Gesicht bekam nun einen leicht rötlichen Hauch. "Komm schon, wir gehen rein." Sich wieder aufrappelnd, klammerte sich der Kleinere gleich wieder an seinen Arm: "Ich hab dich lieb!", quietschte er vergnügt. Eine Antwort kam nicht. Drinnen freuten sich die beiden Schwarzhaarigen über das Auftauchen Jous. Mit einem Blick signalisierte der Brünette seinem Bruder, sich mit dem Blonden zu verziehen. Ein trauriger Blick des Braunäugigen folgte ~Mist, er weiß das ich über ihn reden will.~, aber er verschwand bereitwillig mit dem Kleineren. "Kaiba-sama? Was haben sie entdeckt?" Seto erzählte ihm (fast) alles was draußen passierte. "Hmm, sie müssen wirklich aufpassen! Nachdem, was ich gehört habe. hatten sie eine nicht sehr gute Beziehung zu Jonouchi. Sie dürfen auf keinen Fall eine zu enge Bindung zu ihm aufbauen! Das ist nicht sehr gut für die Heilung der Amnesie!" "Ich baue überhaupt keine Bindung auf!", knurrte der Brünette. "Schon gut! Ich werde jetzt gehen. Ich hoffe sie kommen klar und haben einen Schlafplatz für den Kleinen. Morgen kann ich nicht vorbeikommen, da ich noch andere Patienten habe um die ich mich kümmern muss, aber nehmen sie ihn am Montag einfach mit in die Schule und versuchen sie ihn wieder mit seinen Freunden bekannt zumachen. Dort ist auch ein guter Ort ihm wieder seine alten Verhaltensweisen aufzuzwingen ohne dass er das als gezwungen auffässt." Der Blauäugige nickte nur und machte sich dann auf den Weg in sein Zimmer, während Dr. Daisuke das Haus verließ. Mokuba und Jou spielten gerade Firecar an der X-Playdrive 64, als Seto das Zimmer betrat. Er setzte sich einfach neben sie auf die Couch und sah ihnen eine Weile zu. Nach erstaunlich langer Zeit (Seto: ~Ich hätte meinem Hündchen nie so eine Konzentrationsspanne zugetraut!~), ertönte ein inzwischen bekanntes knurrendes Geräusch. Inzwischen war es 18 Uhr. Der Blonde grinste nur in die Runde und sprang auf, "Los, gehen wir was essen!" "Ehrlich gesagt habe ich keine Lust dich schon wieder zu füttern, Hündchen, deshalb gibt's heute mal Pizza! Die wirst du wohl alleine runterkriegen." Mokuba freute sich nur über die Abwechslung, denn die Köchin war eine Gesundheits- Fanatikerin und Jou setzte ein möglichst unschuldiges Lächeln auf. ~Oh wie süß er sein kann, wenn er will... Ouuuhh, nein, ich geb's auf! Diese Macke wird ich nie wieder los!~, innerlich noch mit sich selbst schimpfend ging er zum Telefon und bestellte eine extra große Pizza mit allem doppelt belegt. Nach einer halben Stunde- und noch einer Runde Videospielen- war diese dann auch da und sie ließen sich die dick belegte Teigware schmecken. "21 Uhr, Zähne putzen und dann ab ins Bett, Mokuba!", meinte der Brünette dann nach einer Weile fernsehen. "Ooch, Seto!", murrte der Schwarzhaarige. Und so begann der allabendliche Ritus. Etwa dreiviertel zehn hatte er es geschafft, den Kleinen, mit geputzten Zähnen und frischem Schlafanzug, ins Bett zu stecken. Müde kam der Blauäugige in sein Zimmer zurück, wo Jonouchi gerade am ausziehen war. Erschrocken, aber auch angetan von dem Halbnacktem, drehte er sich sofort um. "Man, Hündchen!" "Se-chaaan!", Jou hatte ihn nun bemerkt und ihn gleich angesprungen. Der Brünette stand nun mit immer röter werdendem Kopf, umschlungen von zwei kräftigen Armen, völlig unbeweglich im Zimmer. "Was machen wir jetzt noch?", fragte, völlig unbefangen, der Kleinere. "Hmm, keine Ahnung." "Komm, spiel mit mir!" Völlig verdutzt drehte sich Seto nun zu ihm um, "Ähh, häää?" ~Oh, ja... Sehr intelligenter Satz! Ist Dummheit doch ansteckend?~ "Na, X-Playdrive 64! Das wird lustig!" "Weißt du, ich bin in solchen Spielen nicht so gut!", erwiderte Seto zögernd. Der Braunäugige sah ihn wieder so merkwürdig an, "Aber du sagst doch immer, ein Seto Kaiba hat keine Schwächen! Und tust immer so arrogant und perfekt! Zeig mir doch mal was du drauf hast!" Da war er! Dieser typische Ich-werde-dir-beweisen-das-du-nicht-besser-bist-Katsuya-Jonouchi-Blick, mit dem er ihn immer herausforderte oder auf seine Sticheleien reagierte! Und wieder etwas, das dass Hündchen gar nicht wissen konnte. Aber diesmal würde er es einfach dabei belassen. "Na schön, spielen wir ein bisschen... Aber vorher ziehst du dir noch was an!" Nach stundenlangem Spielen, und dem Ergebnis dass Katsuya tatsächlich mal in was besser war als Seto, waren beide sehr müde. "Komm, ich zeig dir dein Zimmer." Ein vernichtend, niedlicher Hundeblick traf ihn, "Ich darf nicht bei dir schlafen?" Der saß! Ohne lange zu diskutieren (Seto: "Ich denke es wäre besser..." Jou: "Aber Se-chaaaan" *Hundeblick-Power*) lenkte der Größere ein, ihn auf der Couch bei sich im Zimmer schlafen zu lassen. Dort nistete sich der auch gleich ein und machte es sich, inzwischen einen Schlafanzug des Größeren tragend, der durchaus etwas zu groß, aber auch zu eng saß, bequem. Seufzend ging Seto noch ins Bad um sich Bettfertig zu machen. Er löschte das Licht und legte sich ins Bett. Schon hörte er ein zufriedenes Schnarchen von dem anderen Ende des Zimmers. ~Man, das ist ja härter als ich dachte!~, er sah noch einmal den flehenden Hundeblick Jous vor sich. Wie er ihn angesehen hatte, indem Moment indem er nicht hatte antworten können, als er zur rede gestellt wurde, ob er ihn nicht mehr hier haben wollte. ~Er hat so süß geschaut, ich konnte ihn nicht enttäuschen, aber die Wahrheit sagen auch nicht. Viel schöner fand ich es, als er sich darüber gefreut hat, dass ich ihn hier behalten will. Er hat so glücklich gelächelt.~ Wie gesagt, er hatte ja aufgegeben, diese Gedanken zu verbannen. Schon viel zu sehr beherrschte der hübsche Blonde seine Gedanken. Am nächsten Morgen wachte Seto, für seine Verhältnisse, sehr spät auf. Sein erster Blick galt dem Wecker ~Was, schon 12 Uhr?~ und der zweite dem Sofa, doch das war, entgegen seiner Erwartungen, verlassen. ~Oh nein! Wieso verschwindet der eigentlich dauernd?~ Gerade hatte er seine langen Beine über den Bettrand geschwungen, als er plötzlich auf etwas weiches trat. "Was ist denn das?", fragte er sich und lugte nach unten. "Hündchen! Was machst du da?" Der Blonde lag zusammengerollt mit seiner Decke auf dem Boden, zu seinen Füßen. Jou murmelte nur, sich umdrehend: "Hmnm...*nuschel*... Se-chaaan." ~Oje... Was träumt der bloß?~ Er beugte sich zu dem Kleineren runter, um zu verstehen was der so von sich gab. Plötzlich wurde er von dessen Armen umschlungen und vom Bett gezerrt. "Urgh, Hündchen, lass los!", rief er nach Luft keuchend. Doch der klammerte sich nur noch fester. "Na schön du hast es nicht anders gewollt!", meinte der Brünette, während er nach dem Wasserkrug, der auf seinem Nachttisch stand, angelte. Als er ihn schließlich in der Hand hatte, goss er die darin befindliche Flüssigkeit, ohne zu zögern, auf Jou herab. "Ahhhh! Hilfe! Ich ertrinke!", brüllte der, während er Seto abschüttelte. Dieser konnte sich ein typisches Kaiba- grinsen nicht verkneifen. Völlig verwirrt dreinblickend sah sich der Braunäugige um. "Och, Se-chan! Das war gemein!", er hatte inzwischen bemerkt wo er sich befand. "Selber Schuld! Du hättest mich benahe erwürgt!" Schuldbewusst senkte der Kleinere seinen Blick und der Blauäugige konnte sich daraufhin das Lachen einfach nicht mehr verkneifen. Sich den Bauch haltend zog er sich wieder auf sein Bett. Schmollend sah Jou noch eine Weile zu, wie sich der Größere weiter amüsierte, um sich dann wieder auf den Boden zu legen und sich die Decke über den Kopf zu ziehen. "Hey, Hündchen!", der Brünette stupste diesen an, als er das bemerkte. "Komm, jetzt sei nicht beleidigt." "Bin ich aber!", schniefte der unter der Decke Verkrochene. Seto entzog ihm diese und sah wie sich der Kleinere auf dem Boden zusammengekauert hatte. ~Och nee...~ "Was soll das eigentlich? Warum liegst du hier und nicht auf der Couch?", versuchte er abzulenken. Der Blonde richtete sich nun wieder auf und knetete nervös seine Finger. "Ähm..." Seto bemerkte, wie ihm bei dem Anblick schon wieder das Blut in die Wangen schoss. ~Verdammt, wie kann man nur so süß sein?~ "Nun?", gespielt streng setzte er sich gerade, in den Schneidersitz. "Ich wollte nur bei dir sein.", von unten warf Jou dem Brünetten, durch sein Pony hindurch, einen schüchternen Blick zu. Jetzt war es zu spät. Unaufhaltsam kroch nun die Röte in dessen Gesicht. Nach einiger Zeit des Anstarrens, griff er schließlich nach dem Blonden und zog ihn zu sich aufs Bett. Der Kleinere wurde von den schlanken Armen des Blauäugigen umschlossen und saß nun in seinem Schoß. Von hinten presste sich Seto an den Rücken seines Hündchen heran, strich mit der Nase sanft durch die blonden Strähnen seiner Haare, die, wie alles an dem Kleineren, so süß nach Honig rochen und vergrub schließlich sein Gesicht im Stoff des Pyjama- Oberteils. "Se-chan... Ich hab dich lieb..." Wieder blieb der die Antwort schuldig. Nach einer Ewigkeit wurde der Kleinere, der diese Umarmung sehr genossen hatte, aus dieser entlassen. Enttäuscht seufzte er auf und drehte sich zu dem Brünetten, der inzwischen aufgestanden war, um. Dieser verschwand nun wortlos ins Bad. Eine kalte Dusche war jetzt mehr als notwendig. Jou indessen, durchstöberte einfach frech den Schrank des Größeren, nach ein paar frischen Klamotten für sich und den Anderen. Fröhlich pfeifend ging er, ohne zu überlegen, ins Bad und legte die Sachen für den Größeren einfach aufs Waschbecken. Seto hatte sich in aller Eile noch ein Handtuch um die Hüften geschwungen, da er gerade die Dusche besteigen wollte und blickte jetzt in das freundlich grinsende Gesicht Jous. "Sag mal, spinnst du? Raus hier!", blaffte er ihn an. Erschrocken sah der Braunäugige seinen Se-chan an, drehte sich dann plötzlich auf dem Absatz um und verschwand. Zurück blieb ein völlig verwirrter 17- Jähriger, der nicht mal seine eigenen Gefühle erklären konnte. ~Wie soll ich dir helfen, dich wieder zu erinnern, wenn sich in mir grad alles umstellt und ich nicht mal mehr selber weiß, wer ich eigentlich bin...~ Der Blonde hatte inzwischen ein anderes Badezimmer gefunden und duschte sich dort. Dann zog er sich an, er hatte ein schwarzes Ärmelloses Shirt und eine Jeans ergattert und ging in die Küche, auch wenn es etwa eine halbe Stunde gedauert hatte bis er diese gefunden hatte. Dort setzte er sich neben Mokuba, der auch grad erst aus dem Bett gekommen war und noch im Schlafanzug und ungekämmten Haaren dahockte. Da Seto keine Anstalten machte zu kommen, half der kleine Schwarzhaarige Jou dabei die Brötchen zu beschmieren und versuchte sogar es ihm beizubringen. Nach mehreren, mehr oder minder, erfolgreichen Versuchen, konnte der Blonde wieder einigermaßen mit dem Messer umgehen. Später, nach einer erfolgreichen Sättigung, gingen die beiden zusammen diesmal in Setos Zimmer, um heute dort X-Playdrive 64 zu spielen. Der Größere saß dort an seinem Laptop und holte seine Arbeit vom Vortag nach. Noch einen sehnsüchtigen Blick zu ihm hinüberwerfend, setzte sich Katsuya neben, den inzwischen angezogenen und gekämmten, Mokuba. Nach einiger Zeit jedoch, vernahmen seine scharfen Ohren ein leises, knurrendes Geräusch. Sein Se-chan hatte also doch Hunger! Ok, jetzt nur noch irgendwie den Kleinen loswerden! "Hmm, sag mal Moki, musst du nicht noch Hausaufgaben machen?", fragte er wie beiläufig. "Oh verdammt! Stimmt ja!", schreckte der Kleinere auf, "Die hab ich ganz vergessen, bei der Aufregung!" Sagt's und war schon in seinem Zimmer verschwunden. Jetzt waren Jou und Seto allein im Zimmer. Der Blonde hatte sich, jetzt wo er es 'wieder' selber konnte, extra ein Fresspacket gemacht, um späteren Hunger vorzubeugen. Nun musste er sich nur noch überlegen wie er es anstellen könnte, dass sein Liebling ihm verzieh und ihm etwas davon abnahm. Woher er von dem Stolz des Größeren wusste konnte er nicht sagen, aber da waren viele Dinge die ihm unbegreiflich waren. Vor allem diese Lust, die ihn schon manchmal beinahe übermannt hatte, dem Brünetten einfach Grundlos eine Beleidigung an den Kopf zu werfen. Aber genauso unerklärbar war für ihn die Tatsache dass er den Brünetten einfach unheimlich gern hatte und in seiner Nähe sein wollte. Woher er diese Gefühle hatte, obwohl er ihn ja erst ein paar Tage kannte. So, zurück zu seinem Vorhaben. Erst mal langsam annähern und sich neben ihn setzen. Ja, dass müsste gehen. Gedacht, Getan! Behutsam kroch der Junge, mit den braunen Augen, auf den, mit den Blauen, zu. Nebenbei griff er sich noch sein Packet und war noch wenigen Kriechschritten bei ihm. Er setzte sich neben ihm auf den Boden und sah eine Weile interessiert zu wie der Brünette es schaffte, Menschen sogar durch geschriebene Worte komplett zur Schnecke zu machen und sie einzuschüchtern. Diese netten E-mails wurden nach nochmaliger Musterung auch gleich abgeschickt. Jou sah nun zu ihm auf: "Se-chan?", fragte er vorsichtig. "Hmm.", knurrte dieser nur zurück. "Ähm," sanft legte er ihm eine Hand auf das Knie, "Hättest du Lust was zu essen?" "Nein, ich hab keinen Hunger!" ... War ja klar! Aber weiter! Langsam stand der Kleinere auf, ein, inzwischen ausgepacktes, Brötchen in der Hand. Verführerisch wedelte er damit vor der Nase des Größeren herum, der sich irgendwann nicht mehr beherrschen konnte und doch zubiss. Zufrieden seufzte er als er den ersten Bissen herunterschluckte und öffnete seinen Mund um mehr zu bekommen. Diesen Gefallen tat ihm Jou natürlich gerne. Während Seto also arbeitete und gleichzeitig von dem Braunäugigen gefüttert wurde, setzte der zum reden an: "Ähm, Se-chan?" "Hmm?", mampfte er mit vollem Mund. "Es tut mir leid! Ich wusste nicht das du es nicht gern hast wenn ich ins Bad komme. Das nächste Mal klopfe ich vorher an." "Schon ok, Hündchen..." Inzwischen hatte der Firmenleiter zwei Brötchenhälften verdrückt und das reichte ihm auch vollkommen. Jou setzte sich wieder auf den Boden und legte seinen Kopf in den Schoß des Anderen. Mit der freien Hand fing Seto an sein Hündchen hinter dem Ohren zu kraulen. Zufrieden schnurrend kam es von ihm: "Ich hab dich lieb..." ~Kapitel 2 Ende~ Kapitel 8: Kapitel 3: "...und Du?" (ohne Autorenkommentare) ----------------------------------------------------------- Wieder die Pflicht: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 3/ 13 + Epilog Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall KaibaxJonouchi, angedeutet OtogixRyou, YamixYugi vielleicht mehr... Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden. Kommentar: Autorenkommentare entfernt, ein paar Fehlerchen verbessert, die Form in Ordnugn gebracht (mehr Enters). :P Legende: / Ich nerve, also bin ich (nicht mehr zu unterdrücken)!/ - innere Stimme Setos ^-^ Kapitel 3 "...und du?" Stundenlang hätten sie so dasitzen können. Einfach, in inniger Zweisamkeit, beieinander. Der Störfaktor war...Jous Hunger. Die Brötchen waren inzwischen alle verputzt und es war Abend geworden, als der Magen des Kleineren einen rumorenden Laut von sich gab. Die Arbeit auf dem Laptop hatte der Brünette längst vergessen, die Augen geschlossen und sich ganz der Streicheleinheit des Kleineren gewidmet. Als nun besagtes Geräusch ertönte, welches das wohlige schnurren des Blonden ersetzte, schreckten beide aus einer Art Trance auf. "Hündchen, warst du das?", fragte Seto mit einem Grinsen, obwohl er die Antwort kannte. Der Braunäugige grinste frech zurück, "Können wir was essen gehen? Guck mal wie spät es ist!" Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihm 20 Uhr, ein Weiterer auf den Laptop, dass er die Arbeit fast gar nicht nachgeholt hatte. ~Na toll...~ Resignierend seufzend stand er auf und zog den Kleineren mit sich in die Küche. "Na komm..." Mokuba saß auf seinem Stuhl und aß bereits den, von der Gesundheitsfanatikerin zubereiteten, Gemüseeintopf. Mürrisch, seinem Bruder darin Konkurrenz machend, stocherte er darin herum. Seto seufzte noch einmal, auch er liebte dieses ,Kaninchenfutter' nicht gerade, und setzte sich dazu. Jonouchi tat sich gleich einen Berg des dicken, pappigen Breis auf und begann den zu verschlingen. Kommentiert wurde dies mit angewiderten Blicken der Kaiba- Brüder und einem Verzückten der Köchin. So war diese aber abgelenkt, als sie den verlangten Nachschlag holte und die beiden Anderen konnten ihr Essen dem ewig- Hungrigen unterschieben, der zwar etwas überrascht war, es aber gerne annahm. Nach (offiziell) drei Portionen hatte der Nimmersatt doch genug und sah nun fragend in die Runde. "Was machen wir morgen?" Eine Weile überlegte Seto wie er es ihm sagen sollte. Schließlich konnten sie in der Schule nicht so vertraut miteinander umgehen wie sie es hier taten. ~Moment mal! Vertraut? Mit DEM? Ouhhh... Ich glaubs nicht mehr...~ Ein wenig stockend setzte er an, "Morgen gehen wir in die Schule..." Ein Blick zu Jou, in dessen Augen wieder dieses merkwürdige Verstehen aufflackerte, genügte ihm weiterzusprechen. Vielleicht würde dort die Erinnerung wiederkehren. "Dort wird es einige Regeln geben, an die du dich halten wirst." Verständnislos sahen ihn die beiden Kleineren nun an. Sich davon nicht irritieren lassend, fuhr der Brünette sachlich fort, " Erstens: Der Name "Se-chan" ist gestrichen! Nenn mich Kaiba." Der Blonde wollte protestieren, doch schon fuhr der Größere fort, "Zweitens: Du wirst bei dem Kindergarten, die am Schultor auf dich warten, bleiben und tun was sie sagen!" Jou zog einen Schmollmund. ~Oh nein, wie süss...~, kommentierte Seto dies gedanklich. So fiel ihm die letzte Bedingung besonders schwer. Kalt wie immer fuhr er dennoch fort: "Und drittens: Du wirst mich weder anfassen, wenn ich es dir nicht erlaube, noch mich ansehen oder ansprechen!" Jetzt war der blonde Wuschelkopf total sprachlos. Mit offenem Mund starrte er seinen Liebling an. Keine Streicheleinheiten? Kein Füttern? Nicht mal mehr ein liebes Wort für ihn? Wie sollte er das überleben? Auch der Schwarzhaarige verstand seinen Bruder nicht. "Aber Seto! Hast du Jonouchi nicht gern?!..." "Hast du das verstanden?", unterbrach Seto seinen kleinen Bruder. Der Braunäugige nickte. Er wirkte furchtbar geknickt. Später fand wieder das Ritual des Mokuba- ins- Bett- Bringens statt. Nachdem dieses ausgestanden war, ging der Brünette zu seinem Hündchen ins Zimmer. Der Kleinere saß, bereits in Schlafsachen, noch immer völlig verstört, auf der Couch. Seto tat das leid, aber er hatte ja einen Ruf zu verlieren. Er ging ins Badezimmer um sich umzuziehen und musste noch ein wenig nachdenken. ~Verstehen kann ich es ja... Ist eigentlich schade, das ich in der Schule nicht mit ihm weiterkuscheln kann. ... WAS DENKE ICH DA!?~ Seinem Spiegelbild noch einen bösen Blick zuwerfend, wandte er sich dann ab und ging zurück in sein Zimmer. Gerade wollte er ins Bett steigen, als er noch einen Blick zu dem Blonden warf. Der Blauäugige seufzte. So würde er nicht ruhig schlafen können. Also ging er kurzentschlossen zu dem Kleineren und drängte sich hinter ihn, ganz nah an ihn heran. Er schlang seine schlanken Arme um den warmen Körper des Anderen und drückte sein Gesicht in den blonden Haarschopf. Erschrocken quietschte der so Überfallene auf, schmiegte sich dann jedoch in die weiche Umarmung. "Se-chan?", fragte er dann. "Hmm?", brummte der und fühlte schon wieder sich in der Zweisamkeit gestört. "Ich hab dich lieb..." Keine Antwort. War ja klar. Aber eigentlich zeigte er ihm doch gerade, dass es nicht nur einseitig war. Oder?! Seto überlegte, ~Sollte ich ihm nicht doch mal antworten?... Nein, der Doc hat's gesagt! Nur keine enge Bindung!~ Aber ein gemeines, inneres Stimmchen, dass er, seit er von seinem damaligem Vater adoptiert wurde, verbannt hatte, weil es immer die Wahrheit gesagt hatte und ihn so davon abgehalten hätte skrupellos zu sein, meldete sich zu Wort: /Zu spät!/ Seto konnte nicht anders. Er hatte sich bereits an die Wärme des Kleineren gewöhnt und zog ihn zu sich ins Bett. Verwirrt sah ihn dieser an. "Na, egal was ich sage, du würdest sowieso wieder hierher kommen. Und bevor du wieder auf dem Boden schläfst, sei ein liebes Hündchen und schlaf hier.", er wurde mit jedem Wort röter und zeigte auf das Fußende seines Bettes. Erfreut ließ sich Katsuya auf das weiche Bett sinken und rollte sich an besagter Stelle zusammen. Fast schon liebevoll legte der Brünette eine Decke über den Kleineren und bettete sich selbst weiter oben in das riesige Federbett. Sanftes, wohliges Schnurren, seitens des Blonden, wiegte ihn in den Schlaf. Seto war im Büro und saß auf seinem bequemen Stuhl. Ein riesiger Papierstapel wankte bedrohlich auf seinem Schreibtisch hin und her. Er versuchte das oberste Blatt zu nehmen, um doch endlich mit der Arbeit zu beginnen. Warum hatte er es eigentlich so eilig? Stimmt ja! Das ganze Wochenende hatte ihn sein neuer Hund von der Arbeit abgehalten. So ein kleines, verblödetetes, niedliches, blondes, braunäugiges... Moment mal! Das klang eher nach Katsuya Jonouchi als nach einem Hund! Noch mal: Moment mal! Das klingt nicht mal nach Katsuya! Bei dem würde noch großklappig und an Selbstüberschätzung-leidend dazukommen. Hey! Seit wann dachte er überhaupt über Jonouchi nach? Doch weiter kam er nicht. Der Papierstapel kippte um, auf ihn drauf und drohte ihn zu zerquetschen. Er lag unter Tonnen von Papier und jappste nach Luft. Er schaffte es nicht mal um Hilfe zu rufen. Sollte dies sein Ende sein? Begraben unter einer Papierlawine? Er musste doch noch etwas erledigen! Jemandem etwas sagen! Etwas wichtiges! Seinem Hündchen! Mit aller Kraft stemmte er sich den Massen über sich entgegen und... Schlug die Augen auf! Er musste einige Male blinzeln, bis er merkte das er nicht im Büro, sondern in seinem Bett war. Er sah hinüber zu seinem Wecker und erkannte das er eine halbe Stunde zu früh aufgewacht war. Nicht weiter schlimm, wenn da nicht noch eine Sache wäre. Atmen fiel immer noch sehr schwer. Woran lag das? Er senkte seinen Blick auf seinen Brustkorb. Doch bevor er seinen Kopf vollständig nach unten drehen konnte, war sein Gesicht in einem riesigem Büschel Haare verschwunden. "Katsuya!?" Dieser hatte sich im Schlaf einfach an seinen Se-chan herangekuschelt und lag nun halb auf ihm. Sein Gewicht drückte auf dessen Brustkorb und sein Kopf lag in der Halsbeuge des Größeren. Seto war erboßt: "Hey, Hündchen! Runter da! Ich sagte doch Fußende!" Doch der Kleinere rührte sich nicht. Schon wieder resignierend ließ Seto es bleiben. Die halbe Stunde konnten sie nun auch noch liegen bleiben. Er würde ja nicht gleich ersticken. Er deckte den Kleineren noch mit einer weiteren riesigen Decke zu, die neben ihm lag, da dieser seine am Fußende gelassen hatte, und lehnte sich entspannt zurück. Scheinbar eine Ewigkeit lag er so, seinen Arm um sein Hündchen gelegt und leicht über den Rücken streichend, als sich der Blonde plötzlich noch enger an ihn heran drückte, seinen Arm, der bis dahin auf seiner Brust geruht hatte, um dessen Hüfte legte und mit den Fingern an den Seiten von Setos Körpers entlang fuhr. Ein Schauer jagte den Nächsten als die Finger langsam begannen hoch und runter zu streichen. Plötzlich verspürte er wieder den Drang unter die Dusche zu gehen. Er entwickelte Bärenkräfte, stieß den Kleineren mit einem Ruck von sich und verschwand im Bad. Jou war sehr unsanft auf dem Boden gelandet und nun endlich wach. Verwirrt sah er sich um. Hatte er nicht im Bett geschlafen? "Se-chan?", rief er. Keine Antwort. Er horchte. Die Dusche! Vorsichtig klopfte er. "Se-chan?" "Was willst du?", kam es rüde von drinnen, wurde er doch bei einer sehr wichtigen Tätigkeit gestört. "t'schuldigung.", nuschelte der Kleinere, "Wollt nur wissen wo du bist." Und er tappste in Richtung des anderen Badezimmers, in dem er Gestern schon war. Drinnen, in seinem Bad, konnte sich Seto ganz genau vorstellen wie sein Hündchen schon wieder geguckt hatte- rasch stellte er die Dusche von lauwarm auf eiskalt. Am Frühstückstisch herrschte wieder gedrückte Stimmung, denn eigentlich war niemand so recht einverstanden mit den drei einzuhaltenden Regeln. Jou schob seine gewohnte Menge an Nahrung in den Mund, aber längst nicht mit der Hingabe, wie es sonst seine Angewohnheit war. Seto aß fast gar nichts und Mokuba kaute schon ewig an seinem Brötchen herum. Er verstand einfach nicht, wie sich sein Bruder so anstellen konnte. Damit verletzte er nicht nur den armen Jonouchi, sondern auch sich selbst. Nach dem Frühstück stiegen sie in die Limousine des Firmenleiters, um zur Schule zu fahren. Wie selbstverständlich setzte sich Jou auf den Schoß Setos und kuschelte sich an ihn heran. Er trug momentan eine Schuluniform von ihm, die diesem aber zu klein war. Wieder mal wohlig schnurrend, wurde er von ihm gekrault. "Katsu...", fing der Brünette vorsichtig an. Mit einem traurigem Blick, sah dieser auf. Würde jetzt noch so eine gemeine Regel kommen? "Du musst ein wenig früher aussteigen als wir. Nur eine Kreuzung!", fügte er noch, auf den enttäuschten Blick aus braunen Augen, hinzu. Der Wagen hielt. Sachte streichelte der Blauäugige über den Haarschopf des Anderen. "Nach der Schule treffen wir uns an genau der Stelle wo du jetzt aussteigst und fahren gemeinsam nach Hause, ok?" Langsam nickte der Kleinere und stieg aus. "Se-chan..." Dessen blaue Augen richteten sich auf ihn und Jou lächelte, "Ich hab dich lieb!" Übers ganze Gesicht strahlend drehte er schon kurze Zeit später sich um und lief in die ihm gezeigte Richtung, in der die Schule lag. Auf eine Antwort hatte er wieder mal vergeblich gewartet. Die Limousine fuhr weiter und hielt vor der Schule. Als die Kaiba- Brüder ausstiegen, wurden sie sofort von Yugi, Anzu, Honda, Otogi und Ryou angefallen. "Wo ist Jonouchi?" Hastig bedeutete der Brünette den Kleineren leiser zu sein. "Psst, der kommt gleich!", dass er dabei nicht mal, wie sonst, mürrisch dreinblickte, verwunderte die Anderen. "Kaiba, ist irgendwas passiert?", fragte Anzu sofort. "Was soll passiert sein?", da war er wieder! Der immer- säuerlich- dreinblickende- Kaiba! Jetzt waren sie wieder beruhigt. Da kam auch schon Jonou um die Ecke. Er sah auf, nickte kurz, als er sah wie Seto mit einem Rucken des Kopfes auf die neben ihm stehenden Personen deutete und ging auf sie zu. Der Brünette verließ die Gruppe, winkte noch mal kurz Mokuba zu, der zu seiner Schule lief, die direkt neben der Oberschule lag, ließ seinem Hündchen einen sanften, liebevollen Blick zukommen und ging in die Schule. Der Blonde trat nun zu den Anderen. "Ähh, hi! Ich bin Jo-nou-chi!" "Ja, Jou, das wissen wir!", meinte Yugi wie beiläufig und lächelte ihn an, "Komm einfach mit, wir zeigen dir alles. Es ist ja noch ein wenig Zeit." Nach ein wenig Sight-seeing gingen sie dann in die Klasse. Der Blonde setzte sich neben Yugi an die Bank am Fenster, in der Vorletzten Reihe, dies war die Bank vor Seto. Dort beugte sich der Blauäugige noch einmal zu seinem Liebling vor, "Hey, Jonouchi!" Erschrocken fuhr der zusammen, da er sich ja an die Regeln Setos gehalten hatte und ihn, so schwer es fiel, keines Blickes gewürdigt hatte. Er besann sich auf seine Rolle, "Was willst du, Kaiba?!" "Weißt du, du dummer Köter, es wäre sicherlich besser für dich, wenn du zur Abwechslung mal im Unterricht aufpassen würdest." "Kümmer dich um deinen Scheiß, Kaiba!" Irgendwie tat es gut den Größeren so anzufahren. Und offensichtlich hatte auch der diese alte Atmosphäre sichtlich genossen. Doch den Wink mit dem Zaunpfahl hatte der Blonde verstanden. Er würde seinen Se-chan stolz machen und brav sein. Den Unterricht über verblüffte Jou nicht nur seine Klassenkameraden und Freunde, nein, vor allem die Lehrer. Er arbeitete konzentriert mit und meldete sich sogar ab und zu mal. Katsuya Jonouchi war also doch nicht dumm, sondern nur zu unkonzentriert. Der Brünette schmunzelte, von seinem Fensterplatz in der hintersten Reihe aus, über die Verwunderung der Unwissenden und über die überraschten Blicke der Freunde Jous. "Was hat Kaiba nur mit dem angestellt?", flüsterte Otogi, ein Junge mit langen, zu einem Pferdeschwanz zusammen gebundenen, schwarzen Haaren, sowie bemerkenswert grünen Augen, der das Spiel DungenDiceMonsters erfunden hatte und auch einen Würfel als Ohring trug, seinem Freund Ryou, einem schmächtigen Jungen mit weißen Haaren und dunkelbraunen Augen, seines Zeichens auch Besitzer des Millenniums-Ringes, zu, die eine Reihe vor dem Braunäugigen saßen. Honda warf ihnen, von der Seite, einen angewiderten Blick zu, da sie unter dem Tisch schon wieder begannen herumzufummeln, "Vielleicht das Selbe, wie du mit unserem ehemaligem Klassenbesten?", zischte er. Ein kalter Blick Otogis folgte, doch zu mehr kamen sie nicht, denn Jou zischte scharf, "Schhht!" Seto betrachtete dies mit Wohlwollen, doch Yugi resignierte und ließ sich auf seine verschränkten Arme sinken. Was war da nur los? In den Pausen versuchte sich der Blonde nicht anmerken zu lassen wie gerne er bei Seto auf der Bank, auf der dieser sich niedergelassen hatte, um an seinem Laptop zu arbeiten, gesessen hätte. Seufzend spielte er mit den Yugi ein Spiel das sie Duellmonsters nannten und gewann dieses auch prompt gegen Honda, obwohl er sicher war, diese Karten noch nie gesehen zu haben. Das überraschte aber nicht nur den seine Freunde, sondern auch Seto, der sein Hündchen noch nie so konzentriert hatte spielen sehen. Der Millenniums- Puzzel- Träger hatte die Karten des Braunäugigen von ihm zu Hause geholt, in der Hoffnung diese könnten ihn wieder an alles erinnern. Dort hatte er auch gleich mit dem Vater, der diesmal nicht angetrunken war, ein Gespräch geführt. Der Ältere hatte seinen Alkoholkonsum schon seit geraumer Zeit eingeschränkt, was Yugi sehr überraschte, und trank eigentlich nur noch aus Gewohnheit ein bis zwei Bierchen, wenn er nicht arbeiten musste. Also schon mal ein Fortschritt! Yugi erklärte ihm noch kurz die Situation und Jous Vater war zwar ein wenig besorgt gewesen, hatte aber gleichzeitig nur merkwürdig wissend gelächelt, als er von dem Verhalten seines Sohnes erfuhr. Ein wenig verwirrt hatte sich der lila-schwarzhaarige Duellant dann auf den Weg gemacht. Aber Pustekuchen! Alles umsonst! Jou spielte zwar besser als zuvor, aber er erinnerte sich kein Stück. Yugi war nun entgültig mit seinem Latein am Ende. Die letzte Stunde. Mathematik! Seto langweilte sich ganz furchtbar. Dieser Stoff war ein Witz! Nicht mal sein Hündchen hatte damit Probleme, denn er fand nebenher noch die Zeit ihm Zettelchen zu schreiben. J: Hallo! Se-chan! ♥ K: Was soll das werden Hündchen? J: Du hast nicht gesagt, dass ich nicht schreiben darf! ^o^ K: Und was möchtest du?, schrieb Seto amüsiert. Soviel Scharfsinn hatte er seinem Liebling gar nicht zugetraut. J: Mir is langweilig... K: Was soll ich dagegen tun? J: Du machst doch schon was dagegen! K: Solltest du nicht lieber die Aufgaben lösen? J: Hab ich schon fertig! K: Wie jetzt? So schnell!? J: Jep! Ich passe schön auf, oder? K: Ja, das machst du prima! J: Ich hab dich lieb! ♥, der Zettel war voll und Seto riss einen neuen Schnippsel ab. K: Schau mal, da sind neue Aufgaben! J: Oooooch, Se-chan!!! K: Was? J: Du weißt genau was ich meine... K: Nein... J: Doch! K: Mach deine Aufgaben und hör auf mich zu nerven. Der Blonde las es und war ziemlich enttäuscht. Bedeutete dem Anderen das wirklich nichts? Nervte er ihn? Wie gemein..., schrieb der Kleinere und zog einen Schmollmund. Indem Moment, indem der Brünette zurückschreiben wollte, sein Hündchen zu beschwichtigen, wurde ihm der Zettel von dem Lehrer entrissen. "Soso! Seto Kaiba schreibt Zettelchen! Wer ist der oder die Glückliche?", er sah fragend in die Runde. Sein Blick blieb an Jonouchi hängen. Kurz las er sich den Inhalt des Zettels durch und Seto dankte in diesem Moment allen Göttern, dass es nur der Zweite war. Dann schüttelte der Lehrer den Kopf. Nein, der würde ihn niemals so nennen. "Schön, Se-chan," , er zog diese Wort extra lang, "dann erwarte ich, dass sie sich nach dem Unterricht bei mir melden.", sagte der Lehrer und ging wieder nach vorne. Bei Erwähnung des Namens waren die Meisten in der Klasse nahe dran loszulachen, doch ein Kaiba-Blick genügte um alle zum Schweigen zu bringen. Nur zwanzig Minuten später klingelte es, es bedeutete das Ende eines kurzen Schultages, denn die Lehrerin für Deutsch war krank und man hatte keinen Ersatz finden können, so fielen die letzten beiden Stunden aus. Der Blauäugige warf dem niedlichen Hundeblick des Blonden, einen vernichtenden Eiskalten entgegen. Also gab sich Jou für dieses Mal geschlagen und bedeutete seinem Seto das er an der verabredeten Stelle auf ihn warten würde. Der Firmenbesitzer ließ die Strafpredigt an sich abprasseln und ging dann zu seiner Limousine, in der bereits sein kleiner Bruder saß. Langsam setzte sie sich in Bewegung und fuhr auf die Kreuzung zu, an welcher der Braunäugige warten würde. Dort wartete der auch schon, aber gemeinsam mit seinen Freunden, die alle ziemlich fies grinsten. Innerlich schlug er sich gegen die Stirn. ~Oh nein! Hätte ich ihm etwa extra sagen sollen, dass er auch vor seinen Freunden still schweigen sollte? Was wissen die?~ Er stieg aus um Jou zur Schnecke zu machen, schließlich war es seine Schuld, dass er diesen Mist hatte ertragen müssen. Doch kaum hatte er einen Fuß vor die (Wagen-)Tür gesetzt als der Kleine auch schon an ihm dran hing. "Se-cha~an! Es tut mir so~o leid! Das war meine Schuld!!!" Völlig überrumpelt, ließ der das geschehen. "Sch-schon gut!", er versuchte den Kleinen von sich loszubekommen. Der blickte ihn nur Verständnislos an, "Aber wir sind doch aus der Schule raus?!" Ein leicht nervöser Blick zu den Anderen folgte von Seto, nur um dann doch leicht rot zu werden. "Zu Hause erst!", zischte er dann, so leise wie möglich. Doch Jonouchis Freunde hatten jedes Wort verstanden. Fies grinsend drehten sich diese um und gingen dann ihrer Wege. "Bis morgen, ihr Beiden!", meinte Yugi, als Einziger nur naiv lächelnd. Sie stiegen ohne weitere Worte ein. Jou hatte sich wieder auf den Schoß des Größeren gesetzt und unterhielt sich nun mit Mokuba. Nach etwa zehn Minuten Fahrt kamen sie auf dem Grundstück der Kaiba- Villa an. Der Blonde wäre am liebsten gar nicht aufgestanden. "Se-chan?", setzte er wieder an, als sie durch die Eingangshalle auf das Zimmer Setos zusteuerten, während Mokuba zu seinem lief. Genervt seufzte er auf, ~Was will er jetzt schon wieder?~ /Das weißt du ganz genau!/, kam es von der immer-vorwurfsvollen Stimme. "Was möchtest du, Hündchen?" ~Nein...~, antwortete er ihr trotzig. Der Kleinere hängte sich an seinen Arm und sah ihn mit großen Augen an. /Na sicher!/, immer fester wurde sie, je unsicherer der gedankliche Widerstand Setos wurde. /Er wird dir wieder sagen, dass er dich lieb hat!/ "Ich hab dich lieb!", freundlich, erwartungsvoll lächelte Jou, ging neben ihm her und strahlte hoch. /Nun Antworte endlich!/, meinte die Stimme. Seto schwieg verbissen. /Antworte!/ ~Ich... ich kann nicht...~ Langsam wurde der Griff um seinen Arm schwächer. /Verdammt! Antworte!/ ~Nein!~ Der Braunäugige ließ ihn los und blieb stehen. /Tu es, bevor es zu spät ist!/ Seto drehte sich langsam um. ~Dann mache ich alles kaputt! Was ich aufgebaut habe, dass Leben Katsuyas, einfach alles!~ Er sah in die traurigen Augen des Blonden. /Du Idiot! SO machst du alles kaputt!/ Diese füllten sich langsam mit Tränen. ~Lass mich in Ruhe!~ /ANTWORTE ENDLICH!/ ~NEIN!~ Der Kleinere ging einen Schritt rückwärts. "...Und du?..." Seto erwachte aus dem Trancezustand, in dem er sich befunden hatte. Er starrte den Blonden an. "Und du?", fragte der fester. Betretenes Schweigen füllte den Raum. "Hast du mich denn gar nicht lieb?...", flüsterte Jonou nun. Seto antwortete nicht. Er konnte es ihm nicht sagen. Die Stimme in seinem Kopf schwieg, als würde sie, wie er, ebenfalls die Luft anhalten, um die Reaktion des Braunäugigen abzuwarten. "Was ist mit dir?", fragte Jou vorwurfsvoll und enttäuscht. Schweigen. "HAST DU MICH NICHT MAL GERN?!", schrie er dann und rannte, nach dem er den Brünetten noch einen Moment gemustert hatte, zu Mokuba ins Zimmer. Seto stand nun völlig verdattert im Flur, ging dann jedoch zu sich ins Zimmer. Er setzte sich auf sein Bett und hielt ein Kissen in den Armen. Eine einzelne Träne kullerte über seine Wangen... ~Oh, Katsuya...~ Jou saß bei Mokuba auf dem Bett, den Kleineren Halt suchend in den Armen. Der Schwarzhaarige versuchte ihn mit leisen, sanften Worten zu beruhigen. Die Tränen flossen seine Wangen herab. ~Oh, Seto...~ ~Kapitel 3 Ende~ Kapitel 9: Kapitel 4: "Einsame Zeit?" (ohne Autorenkommentare) -------------------------------------------------------------- Hier Pflichtzeugs: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 4/ 13 + Epilog Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall KaibaxJonouchi, angedeutet OtogixRyou, YamixYugi vielleicht mehr... Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden. Kommentar: Wieder nur Autorenkommentare raus, etwas verbessert, die "Du-Passage" zu Er umgeändert, aber der Inhalt ist derselbe. :3 Kapitel 4 "Einsame Zeit?" Geschlagene drei Stunden saß der Blonde bei Mokuba und spielte mit dem Kleineren. Auch die Hausaufgaben erledigten sie gemeinsam und der Schwarzhaarige tat alles um Jonouchi von seinem Problem abzulenken. Er hatte natürlich die, vorhin geschrieene, Frage des Größeren gehört und der Kummer der darin verborgen war, war ihm nicht entgangen. Aber nun schien der wieder recht entspannt und es wurde Zeit mal nach dem größeren Sturkopf zu sehen. Eine gute Gelegenheit dazu kam, als sich der Magen des Braunäugige wegen Hungers mit einem lautem Knurren beklagte. Er selbst konnte dem eigentlich nicht wirklich zustimmen. Er hatte irgendwie nicht mal Appetit. Und das war doch reichlich ungewöhnlich für ihn. Dennoch gingen sie in die Küche und der Kleinere verschwand, nachdem sie schon mal alles hergerichtet hatten, unter dem Vorwand noch mal auf die Toilette gehen zu müssen, aus der Küche, um nachzusehen wie es seinem Bruder ging. Seto, indes, lag die ganze Zeit auf seinem Bett und durchbohrte die Decke so intensiv mit seinen Blicken, dass man denken könnte er wollte in die nächste Etage schauen. Was war da eigentlich passiert? In den zweieinhalb Tagen, die sein Hündchen nun hier war, hatte der ihm schon häufiger gesagt das er ihn lieb habe. Wie war das überhaupt gemeint? Einfach so? Fühlte jetzt das Hündchen oder Jou so? Der hatte es sich ja leicht gemacht. Er selber konnte mit so was definitiv nicht umgehen. Einfach einem Menschen sagen, das man ihm gerne hatte. /Idiot.../ Ja, da hatte diese blöde Stimme in seinem Kopf mal recht. Er war ein Idiot. Aber er konnte dem Kleinen einfach nicht sagen dass er ihn auch gerne hatte. Das Hündchen war ja wirklich sehr süß, aber verliebt war er nun mal in Jonouchi! ~Hu?! Verliebt? Bin ich das wirklich? ... Ich weiß nicht... Ich will mit Jou reden! Dann wird bestimmt alles klar!~ Dieser Entschluss veranlasste ihn, sich ruckartig aufzurichten. Gerade wollte er gänzlich aufstehen, um dann aus dem Zimmer zu stürmen und den Blonden zur Rede zu stellen, als ihn erneute zweifelnde Gedanken dazu brachten, wieder zu erschlaffen und sich ein neues Opfer zu suchen welches er durchbohren könnte. Dieses war auch gleich, in der ihm gegenüberliegenden Wand, gefunden. Wie wollte er ihn überhaupt dazu bringen sich wieder zu erinnern? Erst mal musste er herausfinden was überhaupt passiert war! ~Warum habe ich, Idiot, mich noch nicht darum gekümmert? Ich will doch das Jou wieder normal wird!... Oder?!...~ In dem Moment lugte ein schwarzhaariger kleiner Wuschelkopf zur Tür rein, "Seto?" Dieser schreckte auf und drehte sich leicht verwirrt in Richtung Tür. "Oh, Mokuba! Was ist?", fragte er leicht zerstreut. Der Kleinere hatte seinen Bruder noch nie so gesehen. Die braunen Haare waren verstrubbelt, als hätte er öfter durch sie durchgerauft, die blauen Augen blickten, nervös und leicht glasig, von einer Seite des Zimmers zur Anderen und alle Bewegungen die er ausführte wirkten furchtbar fahrig. ~Es geht ihm sogar schlechter als Jonouchi...~ "Eigentlich nichts wichtiges, aber ich wollte fragen ob du mit zum Essen kommst.", meinte er wie beiläufig. Seto überlegte kurz, und nicht sehr gründlich, wie er später feststellte, sonst wäre er darauf gekommen, dass Jou mit Sicherheit in der Küche, bei dem Essen, zu finden sei, und stimmte dann zu. Er ging noch schnell ins Badezimmer um wieder einigermaßen wie er selbst auszusehen und schloss dann die Kinderhand, die ihm sein kleiner Bruder entgegenstreckte in seine, um mit ihm gemeinsam zum Essen zu schreiten. In der Küche indessen, saß der Blonde am Tisch und stocherte in dem von Mokuba hingestellten Spaghetti-Bolognese herum. Da die Köchin heute frei hatte, hatten sich die Beiden kurzentschlossen daran gemacht, selbst zu kochen, und dementsprechend sah die Kochecke aus. An der Wand klebten die Soßenreste, die aus dem Topf herausgespritzt waren. Einige Spaghetti lagen auf der Herdplatte herum, teilweise angebrannt und die Töpfe und das Besteck lagen überall verstreut. Das würde Seto aber gar nicht gefallen! Der Gedanke an diesen versetzte ihm einen Stich im Herzen. Er wusste es ja! Der Größere hatte ihn gern, aber war es so schwer ihm wenigstens einmal zu antworten!? Fiel ihm das so schwer, wenigstens zu sagen das er das akzeptierte? Oder das er es schön fand? Irgendetwas in der Richtung? Vielleicht wäre es das Beste doch von hier zu verschwinden. Angesichts ihres 'ersten' Treffens, war er am meisten verwirrt. Er erinnerte sich noch ganz genau an den Morgen vor gerade mal zwei Tagen. Seine Gedanken, die er hatte. ~Flashback~ Alles um mich herum ist finster. Ich erinnere mich nicht wer ich bin und erklären wo ich bin, kann ich auch nicht. Zumindest fühlt es sich schön weich an, wo auch immer ich liege. Und warm. Aber irgendwie ist es schon erschreckend. Die einzigen Erinnerungen die ich habe tun einfach zu sehr weh, als das ich weiter auf sie eingehen will. Haben sie mich doch in meinen Träumen immer wieder heimgesucht. Erst etwas das mich irgendwie tief in mir verletzt hatte und dann war da noch ein Autounfall gewesen. Autsch... mein Körper schmerzt noch immer... Mein Kopf fühlt sich auch ziemlich furchtbar an... Ich verdränge beide Ereignisse lieber vollständig in die hinterste Ecke meiner Gedanken. Aber jetzt habe ich einen völlig leeren Kopf. Das einzige was nun mein Denken anfüllt, sind die Schmerzen die ich am ganzen Körper habe. Verzweifelt sträube ich mich dagegen, die Augen zu öffnen und der Wahrheit ins Auge zu blicken. Ich bin allein. Völlig allein und habe niemanden der mich liebt! Ich verkrampfe meinen Körper, vor Angst und kralle mich fest in das, unter mir liegende, Laken. Eine Träne löst sich aus meinen fest zusammengekniffenen Augen und kullert meine Wange hinab. ~Das sind die Erinnerungen die ich meistens verdränge. Zu sehr erinnern sie mich daran, dass ich nicht mehr ich bin. Dann folgen aber nur noch schöne Sachen... mein erstes Treffen mit Se-chan...~ "Hey, Hündchen! Was ist denn los?", flüstert plötzlich aus dem Nichts eine sanfte Stimme, die mir schon jetzt irgendwie bekannt vorkommt, zu. Eine warme Hand legt sich auf meine Wange und wischt die Träne weg. "Wenn du wach bist, dann mach bitte die Augen auf." Langsam, als hätte ich Angst jemand könnte mich dafür bestrafen, obwohl ich doch dazu aufgefordert wurde, öffne ich vorsichtig ein Auge. Jemand blickt mich von oben herab an, hat aber, zu meiner Überraschung, einen sanften, besorgten Blick aufgelegt. Dieser Jemand hat braune Haare und wundervolle, anziehende blaue Augen. Nun öffne ich meine Beiden ganz und drehe meinen Kopf leicht in die Richtung meines besorgten Beobachters. "Oh man, Hündchen! Du hast mir aber einen gewaltigen Schrecken eingejagt! Ich dachte schon es wäre vorbei mit dir!", mit diesen Worten wuschelt er mir leicht durch meine Haare. Es ist eine sehr angenehme Berührung und leicht schnurrend zeige ich mich für sie erkenntlich, indem ich meinen Kopf in seine Handinnenfläche schmiege, mich dann leicht aufrichte und ihn schließlich in meine Arme ziehe. Ich höre ein erschrockenes, oder eher überraschtes, Keuchen von ihm. Aber er wehrt sich nicht und so muss ich annehmen dass diese Berührung nicht nur mir angenehm ist. Ich bin ihm sehr dankbar. Er hat sich um mich gekümmert, als ich allein war. "Bitte lass mich nicht allein...", leise flüstere ich die Worte in sein Ohr. Ein kurzes Zucken von ihm folgt, aber er antwortet mir, wie selbstverständlich, "Aber natürlich, Hündchen.", und löst sich von mir. Sachte setzt er sich neben mich und drückt mich zurück in die Kissen. "Schlaf noch ein wenig..." Lange sehe ich ihn an. Schlafen wäre jetzt wohl das Beste, aber was ist wenn ich dann doch wieder allein bin? Als könnte er meine Gedanken lesen, sagt er dann: "Keine Angst, ich bleibe hier." Zufrieden seufzend schließe ich die Augen. Frage ihn noch, bevor ich vollständig wegdöse: "Wie heißt du?..." Eine Weile schweigt er. Dann höre ich seinen Namen. "Seto Kaiba.", ein wenig unsicher, aber er hat ihn mir gesagt. Zufrieden schlafe ich wieder ein. Ich schlage die Augen auf, da steht ein älterer Mann im Kittel vor mir. Ein wenig fürchte ich mich vor ihm, aber er ist nett und stellt mir viele verwirrende Fragen, auf die ich keine Antwort weiß. Er leuchtet mich an, haut mit einem kleinen Hämmerchen auf mir herum und berührt mich hier und da, dann sagt er, dass ich okay bin und geht. Müde lasse ich mich wieder in die Kissen sinken. Als Seto mich dann einige Zeit später aus dem Bett holt, scheint er ein anderer Mensch zu sein. Barsch schmeißt er mir die nun wieder sauberen Sachen hin, die ich am Vortag anhatte und sagt, dass ich mich beeilen soll. Völlig verwirrt blickt er mich dann an, vermutlich weil ich ihn freudig, darüber das er sein Versprechen gehalten hat, bei mir zu bleiben, anlächle. Das kann er wohl nicht einordnen. Aber ich gehorche! So schnell es geht, schmeiße ich mich in die Klamotten, gehe dann zu ihm hin und weil er sich umgedreht hat, merkt er es nicht. Ich schlinge meine Arme um einen von seinen. Noch verwirrter sieht er mich an. "Was soll das?" Ich werfe ihm einen Blick zu, den er mit dem eines Hundes vergleicht, und sage nur schlicht: "Ich will das du in meiner Nähe bleibst, Se-chan!" Seine Augen verraten mir völliges Unverständnis, aber er schweigt erst mal, da er bemerkt, dass er sich nicht von meinem Klammergriff befreien kann. Und so gehen wir nach draußen. ~Flashback Ende~ Jou saß immer noch auf seinem Stuhl, seinen Kopf auf der Hand und den Ellenbogen auf den Tisch gestützt, als der Brünette mit seinem kleinen Bruder die Küche betrat. Kurz trafen sich ihre Blicke und der Blonde war kurz davor in seine alten Verhaltensweisen zurückzufallen und den Größeren zu Umarmen. Gerade wollte er aufspringen, besann sich dann jedoch, senkte seine Augen und dann seine Gesicht zurück auf den Teller, um diesen anzustarren. Eine Weile stand Seto völlig unbeweglich in der Tür, bis Mokuba seine Hand drückte, die er immer noch hielt und ihn dann zu seinem Platz am Tisch führte. In dem Moment indem sich der Größere setzte sprang der Andere auf, ließ seinen Teller zurück und verließ fluchtartig die Küche. Seto hörte nur noch wie eine Tür knallte, vermutlich die, die zu dem Zimmer Mokubas gehörte. Resigniert seufzte er auf. Er nahm die Portion Spaghetti-Bolognese entgegen, die der Schwarzhaarige ihm reichte und stocherte dann genauso darin herum wie der Blonde vor ihm. Zur Ablenkung warf er, mit einem leichten Knurren, einen Blick in die Kochnische. "Was habt ihr denn da angestellt?", fragte er, eher desinteressiert. Entschuldigend sah Mokuba ihn an, "Sorry, großer Bruder. Ich mache das nachher weg." Ohne aufzublicken, meinte der Größere nur, "Schon gut.", und dann zum Personal, durch eine der Sprechanlagen, die im ganzen Haus verteilt waren, "Hier in der Küche müsste mal wieder geputzt werden." Kurze Zeit später war auch schon jemand da und fing an, die Sauerei zu entfernen, welche die beiden nicht so Begabten fabriziert hatten. Der Brünette hatte sowieso keinen Appetit und entschuldigte sich bei Mokuba damit, arbeiten gehen zu müssen. Er nahm seinen und Jous Teller, gab sie dem Personal zum kaltstellen, um sie eventuell noch mal aufzuwärmen und verschwand dann erst mal auf seinem Zimmer. Nun hatte der Kleinere genug. Diese Teenager! Immer müssen die sich benehmen als wären sie allein auf der Welt. Er schaufelte sich schnell seine Portion hinein und ging dann zu seinem Bruder aufs Zimmer. Dieser zog sich gerade um, als der Schwarzhaarige das Zimmer betrat. Seto legte seine Schuluniform ab, um sein typisches Kaiba-Outfit anzuziehen. "Und was ist mit Jonouchi?", fragte unverhohlen der Kleinere. "Was soll mit dem schon sein?", knurrte der Brünette. "Du weißt genau was ich meine.", murrte Mokuba zurück. "Ihm geht es doch genauso schlecht wie dir!" Seto warf ihm einen vernichtenden Blick zu, den der Schwarzhaarige erwiderte. Nach einigen Minuten des stummen Kampfes gab der Kleinere auf und ging seufzend in Richtung Tür. "Moki...", dieser hielt inne. So hatte ihn sein großer Bruder lange nicht mehr genannt! Der sah ihn jetzt ein wenig entschuldigend und gleichzeitig traurig an. "Kümmer' dich nicht drum! Wir klären das schon, ok?" Erstaunt blickte der ihn an, lächelte dann erleichtert, "Ja, ok!" Fröhlich verließ der kleinere Kaiba nun das Zimmer. Jetzt war er sich sicher, dass alles wieder in Ordnung käme und sich die Beiden wieder vertragen würden. Nun musste er nur noch Jou ein wenig beruhigen. Der Braunäugige saß am Fenster, im Zimmer Mokubas und beobachtete Seto, wie der das Haus verließ. Kurz hielt der dann inne und sah zu ihm hoch. Schnell verzog sich Katsuya aus dessen Blickfeld, in das Innere des Zimmers. Mit einem traurigem Gesichtsausdruck ging der Brünette dann zu seiner Limousine, setzte dort seine kalte Kaiba-Maske auf und stieg ein, sich vorbereitend auf einen langen Arbeitsabend. In diesem Moment kam Mokuba in sein eigenes Zimmer. "Hey, Jou, was machen wir heute noch?", fragte er fröhlich. "Weiß nich..." "Wollen wir ein bisschen X-Playdrive 64 spielen?" "Weiß nich..." Innerlich schlug sich Mokuba die Hand vor die Stirn, lächelte aber weiter, "Wie wärs mit was zu Essen?" "Weiß nich...", war weiterhin dessen monotone Antwort. Der Kleinere war am verzweifeln. ~Hmmm, mal überlegen. Was macht er gerne? Nein halt! Was macht ein Hund gerne?~ Ein Geistesblitz durchfuhr ihn, "Hey, gehen wir ein wenig in den Garten spielen?" Die Miene des Größeren hellte sich schlagartig auf. "Ja, das wär toll!" Mokuba atmete auf. Er hatte endlich was gefunden. Draußen angekommen tollten sie durch den ganzen Garten und das nahm eine beträchtliche Zeit in Anspruch, da der Besitz der Kaibas einfach nur unbeschreiblich riesig war. So wurde es nach etlichen Runden Fange, Verstecke und anderen Spielen, bei denen auch einige der Bediensteten mitmachen mussten, wobei diese sich bereits daran gewöhnt hatten und es einige gab die daran sogar Spaß hatten, bereits dunkel. Das Verhalten des Blonden hatte den Kleineren immer wieder an einen Hund erinnert, besonders wenn der sich, eine Pause machend, im Gras zusammenrollte, oder sofort auf den Ruf des Schwarzhaarigen reagierte und wie der Blitz angeschossen kam. Darüber musste er immer wieder lachen. Völlig außer Atem gingen sie dann wieder ins Anwesen der Kaibas und erfuhren gleich, oder besser Mokuba erfuhr es, da Jou sich sofort wegdrehte als er den Namen des Brünetten hörte, das dieser erst sehr spät kommen würde und Mokuba bitte pünktlich ins Bett gehen sollte. Der Blonde meinte nur, da er doch zugehört hatte, dass er das schon erledigen würde, schnappte sich dann den kleinen Kaiba und verzog sich mit ihm auf dessen Zimmer. Dort spielten sie dann noch eine Weile an ihrer Lieblingskonsole, bis es Zeit wurde Schluss zu machen. Der Braunäugige war vom Tag auch ganz geschafft und hatte beschlossen einfach gleich mit dem Kleineren ins Bett zu gehen. Wie selbstverständlich legte er sich, nachdem sie beide sich umgezogen und Zähne geputzt hatten, zu diesem ins Bett und der, von der neuen Wärmequelle nicht abgeneigt, kroch gleich mit dazu. Schnell waren beide ins Land der Träume eingezogen und bemerkten nicht wie der Blauäugige erst so gegen Ein Uhr Nachts das Anwesen betrat. Seto hatte sich während der Arbeit nur auf diese konzentriert und sich so erfolgreich abgelenkt. Nun auf dem Weg nach Hause, kam alles wieder auf ihn eingestürzt. Wie sollte er dem Blonden seine Zuneigung beweisen, ohne das er sein Gesicht verlor? /Gar nicht!/, zischte die, inzwischen, altbekannte Stimme. /Wenn du deinen Stolz nicht vergisst, wird das nie was!/ Er resignierte. Wieder hatte dieses Was-auch-immer-in-seinem-Inneren recht. Aber so schnell würde er seinen Stolz dann doch nicht fallen lassen. Er würde um diesen kämpfen! Aber damit wiederum würde er sich selbst schaden, oder? ~Hmpf, Gefühle sind doch was dämliches! Ich wusste schon warum ich die bisher verdrängt habe!~ Die Stimme kicherte, /Aber was du verpasst hast, nicht!/ Nun endlich in der Villa angekommen, sah er als erstes nach seinem Bruder. Vorsichtig lugte er ins Zimmer und was er sah, versetzte ihm einen Stich im Herzen. War es Jou denn egal, an wen er sich rankuschelte? /Du bist eifersüchtig!/, freute sich die Stimme. ~Gar nicht war!~, wiedersprach ihr Seto, ~Ouh, jetzt diskutiere ich schon wieder mit mir selber...~ Ohne weiteres ging er dann in sein Zimmer und machte sich Bettfertig. Ein wenig enttäuscht, darüber das er nun alleine schlafen musste, legte er sich dann hin und schlief bald ein. Schließlich hatte er einen langen Tag hinter sich. ~Kapitel 4 Ende~ Kapitel 10: Kapitel 5: "Erinnerungen..." (ohne Autorenkommentare) ----------------------------------------------------------------- Wie immer zuerst die Pflicht: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 5/ 13 + Epilog Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Auf jeden Fall KaibaxJonouchi, angedeutet OtogixRyou, YamixYugi vielleicht mehr... Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden. Komentar: Letzter Streich: Autorenkommentare raus, minimale Form- und Rechtschreibfehler verbessert. Legende: ~*~Ich erinnere mich, also bin ich (wieder da)!~*~ - Erinnerung Kapitel 5 "Erinnerungen..." Wenig später, es war gerade mal zwei Uhr früh, wurde Seto wegen irgendwas wach. Etwas hatte sich direkt neben ihm bewegt und kuschelte sich ganz fest an ihn heran. Das konnte doch nur eins bedeuten! Mokuba musste einen Alptraum gehabt haben und nun suchte der Kleinere bei ihm Schutz. So war es schon häufiger vorgekommen. Zufrieden und wie es von ihm erwartet wurde, schloss er das ängstliche Bündel neben sich in seine Arme. Aber Moment mal! Das hier, neben ihm, war mindestens drei Nummern zu groß, um Mokuba zu sein. Und es war nicht ängstlich! Im Gegenteil, wer auch immer das war, er kuschelte sich eher genießend, als verschreckt an ihn! Da es stockfinster im Zimmer und er im Halbschlaf war, konnte sich der Blauäugige einfach nicht vorstellen, wer sich da zu ihm ins Bett geschlichen hatte. Also tastete er vorsichtig die fremde Gestalt ab. Er erfühlte zuerst seidiges Wuschelhaar, strich ein paar Mal sanft darüber und dann ein warmes, weiches Gesicht. Okay, das fühlte sich echt nett an! Hmm, große, momentan, geschlossene Augen, eine kleine, sehr feine Nase, weich geschnittene Wangenknochen und ein sinnlicher, voller Mund. Gar nicht mal so schlecht, wer auch immer sich da neben ihn gelegt hatte! Er strich an einem recht dünnem Hals lang, fühlte dabei immer mal wieder über eine Unebenheit, vermutlich Schrammen, um dann an einer nackten muskulösen Brust anzukommen, welche ebenfalls von solchen leichten Verletzungen übersät war. Weiterfühlend entdeckte Seto noch einige Bauchmuskeln, bevor er sich, in seinem Halbschlaf, zum Rücken hinarbeiten wollte. Zu gut fühlte sich die erhitzte Haut an. Aber als er an den Seiten seines Gegenüberliegenden entlangstrich, kicherte dieser auf und wand sich unter seinen Berührungen. "Se-chan, lass das!", gigelte der bisher Unbekannte. Jetzt ging dem Brünetten ein Licht auf! "J-Jou?!" Der schmiegte sich noch ein wenig an ihn heran. "Wen erwartest du denn sonst noch in deinem Bett?", fragte er beleidigt. Seto war völlig baff. Leicht verlegen kratzte er sich am Kopf und schob den Blonden energisch ein Stück von sich weg: "Ähm, ich dachte nur, vorhin warst du noch so sauer auf mich!" Wortlos kuschelte sich der Kleinere wieder näher an ihn heran. "Jou?" Der nuschelte nur: "Hmm, ich will jetzt schlafen..." Und damit war die Sache beendet. Seto, froh aus der Sache rausgekommen zu sein, aber auch ein wenig verunsichert, über die Reaktion des Anderen, legte dennoch zufrieden seufzend einen Arm um den Kleineren und schlief tief und fest die restliche Zeit durch. Für den Braunäugigen war diese Unterhaltung eine Qual gewesen. Sein Herz hatte ihm schmerzhaft heftig bis zum Hals geschlagen und er hatte gehofft, dass sich Seto doch dazu herablassen würde, etwas zu ihm zu sagen oder Schweigen würde, aber stattdessen schien der von ihm erwartet zu haben, dass er etwas unternahm. Schwierig. Er würde wohl so tun müssen, als wäre nichts. Wie sollte er ihm sonst weiterhin die, für ihn, so unabkömmliche Nähe und wichtigen Berührungen abverlangen? Seto schien einfach zu stolz. Das würde doch wieder nur in einem Streit ausarten. Auch er gab ein Seufzen von sich, allerdings nicht sehr glücklich, sondern eher resignierend. Das dies von seinem Liebling noch gehört wurde, bevor der eingeschlafen war, ahnte er nicht. Jou dachte nach. Was war eigentlich mit ihm los? So langsam konnte er das alles nicht mehr einfach so genießen, er musste doch ein Leben gehabt haben, bevor er zu IHM kam. Und bestimmt hatte dieses Leben mit IHM zu tun! Da war er sich sicher. Dieses Streiten, auch wenn das Thema von vorhin ihm irgendwie skurril vorkam, war so vertraut. Wenn er sich anstrengte, erinnerte er sich an einige Fetzen, von Wortgefechten von denen er sicher war sie nicht geführt zu haben. ~*~Ich sitze auf dem Boden und blicke zu einer brünetten, großgewachsenen Gestalt auf. "Na, kann der Köter nicht mal geradeaus laufen?" "Kaiba, du Dreckskerl! Das hast du nicht umsonst getan!"~*~ Wie gemein... ~*~Die selbe Gestalt grinst hämisch, als ich von einem Mädchen eine Runtergehauen bekommen habe. Ich hatte gerade Schluss gemacht und ihr gesagt das ich mich in jemanden anderes verliebt habe. "Du bist echt das Letzte!", ruft sie, laut genug dass es die ganze Schule gehört haben musste. "Na, du bist ja ein richtiger Frauenheld!", stichelt der Größere. "Klappe, Kaiba! Deine Freundin hab ich auch noch nicht gesehn!" "Weil ich für so was keine Zeit habe, Köter! Ich könnte jede haben!"~*~ Warum tat das nur so weh? ~*~Ich stehe auf einer Plattform, in ziemlicher Höhe. Ist das ein Zeppelin? Der Brünette hatte ein Duell gewonnen. Ich rufe: "Hey, da ist ja unser Sonnenscheinchen!" "Jonouchi! Hör auf mich so zu nennen!" "Och, komm schon, Kaiba! Sei kein Spielverderber! Du nennst mich auch wie du willst!" "Such dir endlich ein Herrchen, das dir Manieren beibringt! Du dreckiger Köter!"~*~ Autsch.... ~Warum hab ich nur solche verletzenden Erinnerungen mit ihm?~ Mit diesen Gedanken schlief er ein. Am nächsten Morgen wachte Seto pünktlich mit dem Weckerklingeln auf, Jou jedoch, der direkt neben ihm lag und sich an ihn krallte, zuckte sich nicht einmal. Eine Weile betrachtete der Brünette das Bild das sich ihm bot und dachte über die zurückliegende Nacht nach. Er wusste genau das er falsch reagiert hatte. Er hätte sich entschuldigen müssen und nun lag sein Hündchen hier neben ihm, als wäre nie etwas gewesen. Das Seufzen von diesem, war aber auch nicht zu überhören gewesen. Es war sicher schwer... /Trottel!/, schalt ihn seine innere Stimme, /Natürlich ist es schwer mit einem gefühlskaltem Eisklotz!/ Die Stimme ignorierend stupste er den Braunäugigen sanft an. "Hey, Hündchen! Aufwachen! Die Schule wartet!" Murrend drehte sich der Kleinere um. Einige Weckversuche, und auch ebenso hartnäckigen Erwehrungen des Blonden, später, schaffte der Größere es endlich wenigstens eine kleine Reaktion zu erzwingen. "Na los!", nun schon ein wenig ungeduldig, "Wir müssen zur Schule!" "Nein, da will ich nicht hin!", kam es leicht weinerlich zurück. Seto stutzte, "Warum denn nicht?", fragte er mit einem sanften Lächeln. "Sag ich nicht...", murrte der Andere nun wieder. Der Brünette schmunzelte leicht und beugte sich zu seinen Hündchen runter. Leicht hauchte er ihm ins Ohr: "Komm schon, erzähls mir." Leicht erschauerte der Blonde. Kurz dachte er nach, dann antwortete er doch. "Weil...", er schluckte, "Weil ich da nicht mit dir kuscheln darf..." Damit hätte nicht mal der Blauäugige gerechnet, obwohl er sein Hündchen sonst so gut durchschaute. "I... ist das alles?", fragte er nun, seiner Überraschung Luft machend. Jou drehte sich wieder um. Er sah seinem Gegenüber direkt in die Augen, "Ja...", flüsterte er, nun selber einen Hauch rosa auf den Wangen und nervös seine Finger knetend. Nun, unter diesem Blick hätte nicht mal ein Eisberg, wie es Kaiba eigentlich einer war, das Schmelzen unterdrücken können. Er wurde so rot, man hätte meinen können, er wollte einer Tomate Konkurrenz machen. Sachte wuschelte er dem Braunäugigen durchs Haar. "Wenn das alles ist...", er seufzte, das musste jetzt sein, sonst würde er sich nie wieder selber im Spiegel betrachten können, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. /Versuchst du dich da gerade selbst zu belügen?/, man könnte meinen, die Stimme würde fies grinsen. ~Ngh, nein... Es ist so, wie ich gerade sagte!~ /Du willst es doch selbst auch! Nun komm schon, atme tief durch und dann raus mit den Gefühlen!/ Seto tat was die Stimme ihm riet. Er atmete tief ein und dann aus, "Wir können ja Regel drei ein wenig entkräften.", bot er an. Diese Regel, dass Jonouchi ihn nicht anfassen und ansprechen durfte, war sowieso die Schlimmste. Für beiden. Das Leuchten in den Augen seines kleineren Gegenüber, war eigentlich schon Belohnung genug. "Se-chan!" Glücklich lächelte Jonouchi. Mit einem Ruck hatte er seine kräftigen Arme um den Nacken Setos geschwungen und sich zu ihm nach oben gezogen. Ehe noch der Brünette irgendetwas dagegen hätte tun können, nicht dass er es getan hätte, spürte er die weichen Lippen seines Hündchens flüchtig auf den seinen. Dann sprang der Blonde voller Elan auf und ging zu dem Badezimmer, das er inzwischen zu seinem erklärt hatte. Zurück blieb ein total aus der Fassung gebrachter Siebzehnjähriger. Als dieser endlich den Frühstückstisch erreichte, saß Jou bereits, mit einem angezogenen Mokuba, daran und beide schaufelten ihr Frühstück in sich hinein. Der Schwarzhaarige lächelte seinem großen Bruder zu und hob einen Daumen. ~Verdammt, was hat Jou dem wohl alles erzählt?~ Seto seufzte, über sein Hündchen, das sich als Plappermaul herausgestellt hatte, ließ sich am Tisch nieder und begann zu frühstücken. Als alle satt waren, war es auch schon an der Zeit zur Schule zu gehen. Der Blonde harkte sich gleich bei seinem Liebling ein und der Kleinste nahm die freie Hand seines Bruders und so ging die merkwürdige Prozession, unter einigen Schmunzlern der Bediensteten, zu der Limousine. Die Fahrt verlief genau wie die Gestrige, nur hielt das Auto diesmal gleich an der Schule, ohne das Jonouchi vorher aussteigen musste. Verwundert und gleichzeitig erfreut, über diesen, nun ja, 'Liebesbeweis' sprang der Braunäugige aus dem Auto, Mokuba hinterher und Seto bedachte erst mal alle Gaffer mit einem vernichtenden Blick, nachdem diese ihre auch abwandten. Der Kleinste verabschiedete sich zuerst von seinem großen Bruder und dann gab er Jou noch einen Kuss auf die Wange, bevor er zu seiner Schule ging. Ein kurzer Blickwechsel zwischen den Größeren reichte und der Braunäugige ging dann zu seinen Freunden, während der Brünette schon in die Klasse ging. "Hi, Jou!", wurde der auch gleich herzlich begrüßt. "Hi, Leute!", gab er nur zurück. Ein wenig belämmert sah er sie an. "Hey, Alter! Alles klar?", fragte sein Freund Honda. Der Braunäugige schüttelte leicht mit dem Kopf. "Ähm, es ist so... Ich weiß ja das ihr meine Freunde seid, aber ich würd mich schon gern an alles, was früher war, erinnern. Vielleicht können wir ja nachher mal alle in Ruhe miteinander reden?", fragte er unsicher. Yugi warf seinen Freunden einen Blick zu, "Ähh, hat Kaiba dir noch nichts erzählt?" "Nein, ich hab aber auch nicht gefragt." Die wütenden Mienen seiner Freunde verrieten ihm, dass es nachher wohl zu einer heißen Diskussion kommen würde. Schließlich meinte der Millenniums- Puzzle- Träger: "Deutsch fällt heute wieder aus, da haben wir sicher alle ne Menge Zeit! Ich würd sagen, wir bleiben einfach unter irgendeinem Vorwand in unserem Klassenraum." "Ja, da sind wir ungestört!", begeisterte sich Anzu. Der Unterricht war heute sehr viel zähflüssiger als am Vortag. Doppelstunde Geschichte. Die ganze Klasse stöhnte unter dem staubtrockenem Stoff. Langweilig. Und dass trotz der Zettelchen, die Jou wieder mal ständig mit Seto wechselte. Ungeachtet der strafenden Blicke der Lehrerin natürlich, denn das war eine, die sich von Kaiba einschüchtern ließ. Nachdem sie alle, nach einer schier endlos langen Zeit und irgendwie ohne einzuschlafen, anderthalb Stunden den Vorträgen der Lehrerin gelauscht hatten, klingelte es zur Pause. Jonouchi erinnerte sich mit Freude an das Versprechen des Brünetten, die, am meisten verfluchte, Regel Nummer drei ein wenig zu lockern. Er drehte sich geradewegs um. "Hey, Kaiba!" Überrascht hob der eine seiner Augenbrauen. "Kommst du mit zu uns?" Völlig überrascht starrte der Gefragte sein Hündchen an. "Äh, was?" ~Nein, was ist nur mit meinem Vokabular los? Das der es auch immer schafft mich zu überrumpeln!~ Der Blonde zog eine Schippe und flüsterte: "Du hast es versprochen..." ~Er hat eindeutig zuviel Selbstvertrauen!~, grummelte Seto in sich hinein... Resigniert seufzend stand er auf und folgte Yugi und seinem 'Kindergarten' zu ihrem Lieblingsplatz unter dem größten Baum der Schule. Dieser lag in dem Schulgarten, der doch ziemlich verwildert war. Dort lehnte er sich an den Stamm, setzte sich auf das saftige, an den Wurzeln der Eiche wachsende Gras und, da sie dort abgeschottet waren und eigentlich nie einer dorthin kam, setzte sich Jou kurzerhand zwischen die leicht gespreizten Beine seines Lieblings und lehnte sich mit dem Rücken an seinen Oberkörper. Das dies von einigen verwirrten Blicken der Anderen quittiert wurde, störte eigentlich keinen von Beiden. Lediglich, dass der Laptop nun nirgends mehr Platz fand, war dem Firmenchef zuwider. Der Blonde machte es sich nur noch bequemer und versuchte soviel Körperkontakt wie möglich herzustellen. Der Größere störte sich gar nicht daran, erst recht nicht, nach dem was heute Morgen passiert war, woran er unwillkürlich ständig denken musste. "Is irgendwas?", gab er nur, nach einigen Sekunden des stummen Anstarrens, von sich. Der Braunäugige indes, hatte sein zweites Frühstück ausgepackt und verschlang es im Eiltempo, während Seto umständlich versuchte seinen Laptop neben sich aufzubauen und mit einer Hand zu arbeiten. Endlich rissen sich die Anderen von dem, recht ungewohnten und doch niedlichen, Anblick los und setzten sich ebenfalls auf die Wiese. Eine Weile saßen sie nur stumm beieinander, die Stille nur unterbrochen von Jous schmatzenden Kaugeräuschen und dem Klappern der Tasten von Kaibas PC. Seto hatte angefangen auf dem neben ihm stehenden Gerät einiges an Arbeit nachzuholen, doch da er nur mit der rechten Hand an diesen herankam, stellte sich dies als schwieriger heraus als erwartet. Otogi hatte sich wieder mal ein bisschen mit seinem Freund Ryou von der Gruppe abgesetzt, um anderen Tätigkeiten nachzugehen und Yugi unterhielt sich mit Honda und Anzu über die nun bestehende Situation. Bis sie schließlich wieder auf das Thema 'Erinnerungen' kamen und fachsimpelten was für Gründe wohl Kaiba hatte, Jou seine Erinnerungen, na ja, nicht zu verheimlichen, aber er hatte ihm auch nichts weiter erzählt, oder? "Du, Kaiba?", setzte Yugi schließlich an. Ein kurzes Nicken, zum Zeichen das er zuhörte folgte. "Hast du inzwischen eigentlich schon mal versucht, Jonouchi zu helfen seine Erinnerung zurückzubekommen?" Seto hatte aufgehört auf dem PC herumzutippen und sah ihn eine Weile nur stumm an. Dann schüttelte er den Kopf und senkte schuldbewusst den Blick. Schuldbewusst? Seto Kaiba wusste was ein Gewissen ist? Nun wurden auch die beiden, bisher, Schwerbeschäftigten wieder aufmerksam. "Warum nicht?", meinte Honda nun, angesichts der Unsicherheit die der Brünette jetzt zeigte. Doch der zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung, vergessen." Ungläubig sahen ihn alle an. In dem Moment bemerkte er das er irgendwie völlig aus seiner Rolle, des schweigsamen Eisbergs, gefallen war und setzte seine alte Maske wieder auf. "Ich habe nun mal Wichtigeres zu tun, als mich darum zu kümmern das Jonouchi wieder normal schwachsinnig wird!" Ein Ellenbogen, besser gesagt Jous Ellenbogen, nahm ihm die Luft zum Atmen und auch seine Maske, als er in seine Rippen gestoßen wurde. Der Braunäugige drehte sich um und lächelte süsslich, sagte dann: "Nach der nächsten Stunde wollen wir im Klassenraum bleiben und versuchen mein Gedächtnis aufzufrischen. Bleibst du auch?" Ein sehnsüchtiger Hundeblick begleitete die Worte. ~Ngh, nein! Das ist sooo Gemein! Warum macht er das immer?~ /Keine Chance!/ Der innere Kampf den Seto da ausfocht war besser zu beobachten, als diesem lieb war, da seine Gesichtsmuskeln leicht entgleisten und sich in diesem auch eine leicht rötliche Farbe ausbreitete. "Natürlich, Hündchen.", antwortete er schließlich ergeben und ignorierte die amüsierten Blicke des 'Kindergartens'. Wieder hatte Katsuya Jonouchi gegen Seto Kaiba gewonnen! Und schon klingelte es zur, für sie, letzten Stunde. Seto stand gewohnt abrupt auf, doch das ließ sein verdattertes Hündchen nach hinten fallen, da er sich gerade wieder anlehnen wollte. Ein wenig verwirrt blickte der Blonde nun seinem Liebling nach, der sich schon auf dem Weg zur Schule gemacht hatte. "Se-chan? Hab ich was falsch gemacht?", fragte der nun zögernd mit einer kräftig gezogenen Schippe. Teils genervt, teils belustigt drehte der Größere sich um. "Was solltest du denn falsch gemacht haben, hm, Hündchen?" Als der Kleinere immer noch nicht reagierte, pfiff er einmal kurz und klopfte aufmunternd auf seinen Oberschenkel. Auf diese Geste hin, sprang Jou auf und lief zu ihm hin. Yugi, Anzu, Honda und das Pärchen, bestehend aus Ryou und Otogi, konnten es daraufhin nur genauso machen wie Seto und laut losprusten. Besonders als der Blauäugige noch amüsiert ein "Braves Hündchen!" dranhängte und ihm durch den blonden Schopf wuschelte. Lachend gingen sie über den Schulhof und der Blonde, sich keiner Schuld bewusst, trottete hinter ihnen her. Jous Freunde wunderten sich, im Gegensatz zu den anderen Schülern der Schule, inzwischen auch gar nicht mehr darüber, dass der große Firmenchef in der Gegenwart des kleineren Katsuya Jonouchis so entspannt und sogar zärtlich war. Nach der letzten Stunde, sie hatten Englisch bei ihrer Klassenlehrein gehabt, hatten sie auch einen Plan, wie sie es schafften den Raum für sich zu nutzen. Seto ging nach vorn zu ihrer Lehrerin und erklärte ihr das einige Schüler ihn um Nachhilfe gebeten hatten und er das am liebsten in der Schule machen würde. Da die, noch sehr junge, Lehrerin gnadenlos in ihn verschossen war, stellte sie auch seine plötzliche Hilfsbereitschafft nicht in Frage und überließ ihm das Klassenzimmer nur zu gerne. Als dieses dann endlich, bis auf Yugi, Seto&Co, geräumt war, ließ sich der Brünette auf den nächsten Stuhl fallen, überschlug sein rechtes Bein, um den zugehörigen Fuß auf das Knie des Linken zu betten und starrte aus dem Fenster. Jou ließ sich wie gewohnt auf seinem Schoß nieder und ließ ein: "Dann fangt mal an, Leute!", verlauten. Sein bester Freund Yugi sah in einen Moment lang stumm an. "Jou, das ist nicht so leicht! Wir können dir nicht einfach irgendwas erzählen und dann hast du deine Erinnerung wieder!" "Nicht?", fragte der völlig ernst. Ryou, der sich inzwischen ausgiebig belesen hatte, meinte nur: "Du musst dich selbst erinnern wollen! Wir können dir Hinweise geben und ein paar alte Dinge von dir zeigen, aber den Rest musst du ganz allein schaffen!" "Dann ist es ja doch relativ einfach!", erwiderte Jonouchi erfreut. "Hör zu, Hündchen!", meldete sich nun Seto zu Wort, "Du musst uns ganz genau erzählen, was das Erste ist, an was du dich erinnern kannst, nur dann können wir dir helfen!" Dabei jedoch sah er weiterhin desinteressiert aus dem Fenster. "D...das erste?" Jou schien völlig geschockt. "N..nein! D.. das kann ich nicht!" Nun richtete sich der Blick des Blauäugigen wieder auf ihn und sah in zwei panisch geweitete, hilfesuchende Augen. "Jonouchi...!", Honda versuchte es nun, "Es ist wichtig!" "N...nein!" Nun mischte sich auch Anzu ein, "Egal wie sehr es weh tut! Du musst!" Alle sahen ihn erwartungsvoll an. "I... ich... ich will nicht!" Er wurde zusehends unruhiger, fast schon panisch. Nun wurde es Otogi zu viel: "Jetzt stell dich nicht so an! Raus damit!", motzte er. Hektisch schüttelte der Braunäugige seinen Kopf. Nun Yugi wieder: "Komm schon, Jou!", drängte er. Dem schossen inzwischen Tränen in die Augen, er flüsterte nur noch, "Nein..." Seto konnte nicht länger zusehen. Er beugte sich leicht vor und schloss den Kleineren in eine sanfte Umarmung. In diesem Moment war ihm egal das jemand dabei war, er wollte nur noch das sich sein Hündchen beruhigte. Sachte strich er ihm über den Kopf. "Schhhh, ist ja gut! Wir versuchen es später noch mal, ok?" Ein Kopfschütteln. "Hör zu, irgendwann musst du es sagen, oder du wirst dich niemals an früher erinnern, aber für heute reichts erst mal, ok?" Diesmal ein Nicken. Erleichtert entließ er Jou wieder aus seiner Umarmung und sah nun die Anderen an. Völlig ignorierend was eben geschehen war fragt er in die Runde: "Was sagt eigentlich sein Vater?" Dabei zuckte der Blonde kurz zusammen. "Ich habe einen Vater?" Überlegen blickte Seto ihn an: "Natürlich, wenn du willst können wir ihn ja nachher mal zusammen besuchen!" Wieder nur ein scheues Nicken. Nun wieder aufblickend, erwartete Kaiba eine Antwort auf seine Frage. Yugi war es schließlich der ihm knapp von dem Besuch bei Jou zu Hause berichtete und somit Entwarnung für alle Befürchtungen gab. Seto nickte knapp. "Nun, ich denke ein Besuch kann wirklich nicht schaden!", meinte er zu der Gruppe und dann zu dem Braunäugigen: "Geh bitte mit deinen Freunden mit, ich muss jetzt langsam mal zur Arbeit!" Jou schien nicht sehr begeistert, nickte aber gehorsam. Inzwischen war es 13 Uhr und sie trennten sich vorne am Schultor. Seto stieg in seine Limousine, nicht ohne dem Blonden noch einmal aufmunternd durchs Haar zu wuscheln und der ging daraufhin mit seinen Freunden seinen, eigentlich gewohnten, Weg nach Hause. Vieles kam ihm dabei bekannt vor und er schaffte es sogar den Weg allein zu finden. Schließlich kamen sie an seinem Haus an. Er zog den Schlüssel den er bei sich trug aus der Tasche, der geliehenen Schuluniform und betrat das Treppenhaus. "Hmm, merkwürdig! Ich hab son komisches Dèjà-vu-Erlebniss. Ich bin sicher hier war ich noch nie und doch bin ich sicher das ich hier schon war! Komisch oder?", meinte er zögernd lächelnd. Yugi sah ihn hoffnungsvoll an: "Nein Jou! Das ist super!" Grinsend ging der nun weiter die Treppe rauf, hielt erst im dritten Stock. "Ich glaube hier wohne ich...", flüsterte er mehr zu sich selbst, als zu den Anderen. Er wollte gerade den Schlüssel in die dafür vorgesehene Öffnung stecken, als ihm schon von drinnen geöffnet wurde. Vor ihm stand ein Mann, der ihm auf den ersten Blick sehr ähnlich sah, nur viel älter. Er hatte ähnlich verstrubbeltes, dunkelblondes Haar, war wohl einige Kilo schwerer und einige Zentimeter größer. Auch hatte er statt braune, graublaue Augen. Aber er lächelte mit der selben Wärme, die Jou immer ausstrahlte. "Kommt doch rein!", forderte er sie gleich auf. Jonouchi wurde durch alle Zimmer geführt und hatte immer wieder das Gefühl der Vertrautheit. Er fühlte sich überall auf Anhieb wohl, besonders jedoch in der Küche. Ihm war als hätte er sein halbes Leben hier verbracht, fand alles was er suchte, sofort. Dabei unterhielt er sich sehr angeregt mit seinem Vater, über dies und das. Das letzte Zimmer, in das er allerdings alleine geschickt wurde, war sein eigenes. Langsam schritt er durch den kleinen Raum, über einen, ihm irgendwie bekannten, dunkelblauen Teppich. Er blieb an seinem Bett stehen, strich andächtig über die Bettdecke, überbrückte dann die wenigen Schritte bis zum Schreibtisch, um dort ein wenig in den Schubkästen herumzuwühlen. Die Sachen die er fand machten ihn zum Teil sehr glücklich, weckten aber viele Erinnerungen. Da waren zum Beispiel ein Bild, von sich und einem brünetten Mädchen, von der er automatisch wusste, dass sie seine Schwester war: ~*~Ich sitze mit einem kleinen brünetten Mädchen auf einer großen Rutsche inmitten des Spielplatzes, selber noch nicht viel älter als sieben Jahre. "Großer Bruder, ich hab Angst! Ich will nicht da runterrutschen!" "Schon gut, Shizuka! Wir rutschen zusammen, ja?" Die Kinderaugen strahlen mich an, "Juhuu!"~*~ ~*~Ich renne hinter einem Auto her, "Shizukaaaaa!" Das brünette Mädchen weinte herzzerreißend, "Katsuyaaaa!!"~*~ ~*~Ich stehe vor einer Tür, drinnen waren Schluchzer zu hören. "Shizuka! Mach die Tür auf! Ich bin jetzt da!" "Jonouchi?" Die Tür öffnet sich und das brünette Mädchen wirft sich in meine Arme. Ich bin ziemlich ramponiert, aber das glückliche Lächeln seiner Schwester entschädigt mich für alles. "Los, kleine Schwester! Sei mutig! Ich werde hier warten, bis die Operation vorbei ist!" Ein Nicken und das Mädchen verschwindet mit der Krankenschwester in Richtung OP-Saal.~*~ Dann war da ein altes Klassenfoto, auf dem auch Seto, direkt neben ihm, abgebildet war: ~*~Der Fotograf rückt uns alle noch ein wenig zurecht, "So und nun die beiden Herren dort, ja, sie und Kaiba-sama, bitte noch ein Stück zusammenrücken!" Wie, als ob man versuchte zwei gleiche Pole von Magneten zusammenzuführen, rücken wir langsam aufeinander zu. "Hätte ich das gewusst, wäre ich heute nicht zur Schule gekommen!", murrt der Brünette. "Oh, entschuldige bitte, wenn dich meine Nähe so belastet!", kommt es sarkastisch von mir. "Tss, Köter, solange du deine Flöhe bei dir behältst..." weiter kommt er nicht, denn der Fotograf forderte sie dazu auf ein glückliches Gesicht zu machen, wobei Kaiba der einzige ist der dem nicht folge leistete.~*~ Und schließlich ein Buch. Er schlug es auf und blätterte ein wenig durch. Die Abbildungen und dazugehörigen Erklärungen kamen ihm bekannt vor: ~*~Ich liege in meinem Bett und lese schon seit Stunden in dem Buch. Noch nie hat mich irgendetwas so gefesselt wie das hier. Ein Blick auf die Uhr. ~Vier Uhr früh... na toll, ich werde wieder verschlafen!~ Ich lege das Buch mit dem Titel "Modern Art" seufzend auf den Nachtschrank, knipse das Licht aus und lege mich zum Schlafen.~*~ Natürlich war er am nächsten Tag zu spät gekommen. Aber er hatte das Gefühl das etwas fehlte. Er sucht überall in dem Zimmer, obwohl er nicht mal wusste nach was. In einem Impuls kniete er sich auf den Boden und sah unters Bett. Dort fand er es! Es war ein Zeichenblock, bereits bis zur letzten Seite bemalt. Langsam schlug er Seite um Seite um, sah sich lange und eindringlich die, von ihm gezeichneten, Skizzen an. Anfangs waren da Gebäude und Landschaften, ab und zu mal einer seiner Freunde, wobei keiner von ihnen überhaupt wusste, dass er so etwas konnte. Also hatte er sie aus dem Gedächtnis gezeichnet... man konnte sie aber alle gut erkennen. Er war etwa bei der Hälfte angekommen, da stockte er. Irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen die restlichen Zeichnungen anzusehen. Das Hochgefühl verflüchtigte sich immer mehr. Dennoch blätterte er um. Und blätterte um. Und blätterte um. Immer schneller wurde er und sah immer das gleiche Model, nur in anderen Positionen und Situationen. Fasziniert riss er schon fast Seite um Seite herum. Das konnte doch nicht war sein! Immer neue Erinnerungen stiegen in ihm auf... und ein schlechtes Gefühl. Er wurde wieder langsamer. Jou hatte eine Ahnung. Das letzte Bild! Irgendetwas hatte es zu bedeuten! Schließlich war er auf der letzten Seite angelangt. Erschrocken starrte er auf diese. Er war nahe dran zu Schreien. Alle bisher verdrängten Erinnerungen, an den Abend, bevor er zu seinem Seto kam, sprudelten wieder hervor. Nein! Das konnte doch nicht war sein! NEIN! Wieso hörte dieser Alptraum eigentlich niemals auf? Er schleuderte den Block wieder unter das Bett, rollte sich auf dem Boden zusammen und begann fürchterlich zu schluchzen. ~DAS IST NICHT WAR!!!~ ~Kapitel 5 Ende~ Kapitel 11: Kapitel 6: "Der Kaiba-Tower" ---------------------------------------- XD~ Ich würde das heutzutage nimmer mehr so machen, aber um die alte Form zu behalten: Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 6/? (etwa 10) Autor: Das dürfte immer noch ich sein (Josey). :P E-mail: Die stelle ich schon lange nicht mehr öffentlich XD Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Offensichtlich KaibaxJounouchi, nebenbei erwähnt OtogixRyou, angedeutet YamixYugi Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us- und dafür schäme ich mich gar nicht mehr XD (Und inzwischen rede ich auch nicht mehr so, als stünden die fiktiven Charas neben mir, das war damals vielleicht lustig, aber ich glaub, dafür bin ich zu alt geworden. Nicht wahr, Naruto? :3 Naruto: "Auf jeden Fall, Josey, das ist doch voll lächerlich! >^<") Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Sicherlich wirds äußerst kitschig, so wie es sich gehört. Kommentar: Nun- lang ists her. Mein Schreibstil wird wohl ein bisschen abweichen und heute würde ich die ganze Fanfiction vollkommen anders aufziehen, weniger Logikfehler reinhauen und sicherlich auch ein bisschen~ mehr In-Charakter bleiben... aber nunja. Ich bin ja nicht hier, um meine alten Schandtaten zu vertuschen, sondern um sie zu beenden. Zumindest diese hier. :D Ich hoffe, ich mache damit einigen Lesern eine Freude, die seit langer Zeit auf einen Abschluss warten. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Sorry für das verwechseln des Namen von Jonouchi ;D Damals dachte ich noch, dass Katsuya sein Nachname wäre. Ich habs jetzt überall angepasst :3 Widmung: Dies tue ich für alle Leser, für mich und für meinen liebsten Ehemann Daemion. Die heimlichen Leser: Vielen Dank für das Lesen meiner FF :) Ich hoffe ihr hattet Spaß und konntet ein bisschen mitfiebern! Die Kommischreiber: Vielen Dank für eure Treue und eure lieben Worte- obwohl die Fanfiction wirklich nicht sehr gut ist, habt ihr immer nette Dinge geschrieben, die mich zum damaligen Zeitpunkt sehr motivierten und dazu brachten, mich weiterhin dem Schreiben zu widmen. Heute ist das eine große Leidenschaft von mir geworden. Vielen Dank an: (Reihenfolge nach aktuellen Usernamen-Alphabet) , , , , , , , , , , , , , , , , Und alle die sich leider inzwischen abgemeldet haben. Vielleicht ist einer von euch ja trotzdem unter neuem Account auf Mexx und findet zufällig die FF und kann nun endlich das Ende lesen. :) Ich wünsche es mir für diejenigen, die es heute vielleicht immer noch interessiert. Danke speziell an - du hast dir immer Zeit für meine FFs genommen, hast dich sogar privat mit mir unterhalten, zwischendurch RPG gespielt und es hat Spaß mit dir gemacht. Ich hoffe, du bist immer noch so glücklich, wie beim letzten mal ENS-schreiben :) Ich selbst möchte die Sache endlich abschließen. Das Ende habe ich schon lange im Kopf und ich denke, es ist besser, die FF zu beenden, statt sie herumliegen zu lassen. Auch wenn sie nicht so gut ist, wie sie könnte und meinem heutigen Standart nicht mehr entspricht, so ist sie ein Teil meiner Vergangenheit, der mich dem Schreiben näher brachte und mir doch viel Freude gemacht hat. Mein liebster Mann, : Danke für deine Unterstützung! :D Ohne dich, hätte ich die FF nicht beendet. Du hast mich motiviert und stehst voll hinter mir. Ohne dich wäre mein Leben leer und einsam. Danke, dass du da bist. Danke, dass du mir hilfst. Danke, dass du mich unterstützt. Du bist mein Leben. Deine MSTing ist witzig, schreib sie mal weiter! XD Und: Auf dass es dich motivieren wird, auch deine alten Projekte zu beenden! Ich liebe dich! :* Außerdem, neu dazugekommen: Betaleser . Danke Liebling, du hast tolle Arbeit geleistet und hätte ich dich gelassen, wäre diese FF ein Meisterstück geworden ;D So hast du aber nur brav die Rechtschreibfehler ausgebessert (außer mein geliebtes 'fieß') und ein paar Wiederholungen abgeschwächt. Danke! :* Kapitel 6 "Der Kaibatower" Etwas besorgt ruhten violette Augen auf einer angeschlagenen Digitaluhr. Wie lange war sein Freund nun schon allein in seinem Zimmer?, fragte sich Yugi, während er mit schwingenden Beinen (welche zu seinem Groll den Boden nicht berührten, während er auf dem Holzstuhl saß) zusammen mit seinen Freunden und dem Vater Katsuyas in der Küche der Jonouchis saß. "Yugi..." Der Angesprochene blickte auf, schaute dabei in das sanft lächelnde Gesicht Anzus. "Er kommt sicher gleich raus. Lass ihm Zeit.", riet diese ihm ruhig, woraufhin der Milleniumspuzzleträger sachte nickte und seinen Blick wieder auf seinen erkalteten Tee senkte. "Die Kekse sind auch gleich fertig. Wenn der Duft Jou nicht aus dem Zimmer lockt...", lachte der Älteste im Raum fröhlich und wieder konnte man deutlich sehen, dass er der Vater von Katsuya Jonouchi war. Beschwingt riss dieser den Ofen mit einer Euphorie auf, dass man dachte, das klapprige, alte Ding würde sicher gleich auseinander fallen. Mit Ofenhandschuhen an den Händen griff er nach dem Blech und zog die Plätzchen ein Stückchen hinaus. Der saftig-süße Duft, der bereits vorher dezent im Raum geschwebt hatte, breitete sich jetzt unaufhaltsam wie ein Tsunami in der ganzen Wohnung aus. Jonouchi senior schlüpfte behände aus dem schützenden Stoff über seinen Händen heraus und prüfte behutsam die Festigkeit seiner Backwaren. Allen Anwesenden lief das Wasser bereits im Munde zusammen. Erst machte der dunkelblonde Mann ein besorgtes Gesicht- alle Beobachter taten es ihm gleich- schließlich schaute er einen Moment lang noch nachdenklich drein- die Jugendlichen reckten hoffnungsvoll die Hälse- dann wandte er sich zu seinen Gästen um, lächelte und hob einen Daumen. "Fertig.", verkündete er. Honda stand bereits auf. Skeptisch schaute der Älteste drein: "Wollt ihr nicht noch Zuckerguss drauf?" Yugi lächelte breit. "Ach was, ich bin sicher, dass sie jetzt schon perfekt schmecken!", erklärte er rasch, bevor sie alle noch länger auf die Leckerei warten mussten. Just in diesem Moment öffnete sich die Tür zu Katsuyas Zimmer und die Kekse waren vergessen. Außer bei eben jenem jungen blonden Mann, der mit großen Augen, geradezu schnüffelnd aus dem Flur in die Küche trat. "Kekse?", fragte er und fixierte mit einem geradezu starrem Blick die Teigwaren. Sein Vater grinste breit und hielt ihm einen hin. "Deine Lieblingskekse. Die mit dem Honig.", versprach er, während der noch etwas scheue Jugendliche die Süßigkeit entgegennahm und sie im Ganzen in den Mund steckte. "Hmmmm~!", schnurrte er, setzte sich hin und kaute genüsslich auf den Krümeln herum. "Das ist soooo lecker! Du kannst aber gut backen!", lobte er den älteren Mann, welcher verlegen lachte und sich dabei am Kopf kratzte. Yugi schaute seinem besten Freund ins Gesicht. "Jou? Ähm... und?", fragte er schüchtern. Dieser aber blickte ihn blinzelnd an. "Huh?", fragte er mit einem recht unintelligenten Gesichtsausdruck und griff nach einem weiteren Keks. "Hast du...", setzte der kleine Stachelhaarige nochmal behutsam an, "...irgendetwas gefunden, dass dir bekannt vorkam?" Der Blonde kaute auf und spülte rasch mit einem großen Schluck Milch nach, den er von seinem Vater in einem Glas gereicht bekam. Anschließend nickte er. "Ja, ganz viel... irgendwie... aber auch nicht so richtig... aber ich fühl mich hier zuhause!", gab er zu und strahlte über das ganze Gesicht. Anzu legte eine Hand auf seine Schulter, "Hey, das ist doch toll! Dann kannst du ja wieder bei deinem Papa einziehen, hm?" Sofort wich sämtliche Freude aus dem sonst weichen Gesicht, blankes Entsetzen breitete sich in dem inzwischen blassen Antlitz aus. "Was?" Doch Yugi ging sofort dazwischen. "Nein, keine Sorge. Du kannst trotzdem bei Kaiba bleiben. Selbst wenn du dich erinnerst, ist das sicher immer noch okay für ihn!", versprach er. ~Fragt sich nur, ob das dann noch okay für dich ist...~, schoss es dem Milleniumspuzzleträger durch den Kopf. ~Ach Yami... ich brauche dich jetzt mehr denn je...~ "M-meinst du...?", fragte Katsuya unsicher, dabei blickte er zu seinem lächelnden Vater. Dieser nahm seinen Sohn einfach mal fest in den Arm. "Hey.", dabei drückte er ihn mit geraden Armen von sich und schaute ihm fest in die Augen. "Es kommt alles in Ordnung, okay? Lass dich nicht unterkriegen, sei du selbst und lächele, dann sind alle glücklich, die dich gern haben!", versprach er, woraufhin der Blonde wieder zaghaft zu lächeln begann. "Du bist richtig lieb...", murmelte er leise und senkte betreten den Blick. Der Größere lachte laut auf und beließ es vorerst dabei. "Danke!", freute er sich. "Und nun iss die Kekse, solange sie noch warm sind!", schlug er vor und schob ihm den Teller mit den Plätzchen hin. Erst spät gegen Abend, es war beinahe 22:00 Uhr, fuhr eine schwarze Limousine vor dem Wohnblock, in dem die Wohnung der Jonouchis lag, vor. Ein völlig ungewohnter Anblick für sämtliche Anwohner, von denen mindestens die Hälfte an den Fenstern hing, um zu schauen, welche hohe Persönlichkeit denn da ein- oder ausstieg. Niemand anderer war es, als Seto Kaiba persönlich, dem soeben von seinem Mädchen-für-alles Isono die Tür geöffnet wurde. Zwei lange Beine schwangen sich aus dem Inneren des teuren Autos, gefolgt von einer hohen, eleganten Gestalt. Mit festem, sicheren Schritt betrat er das Wohnhaus, zu dem die Haustür nicht einmal geschlossen war, der weiße Mantel um seine Schultern rauschte hinter ihm her, die edlen, glänzenden Schuhe ließen den abgenutzten Holzdielenboden nur umso schäbiger wirken. Energisch klopfte er gegen die Tür der Jonouchis, nachdem er die Stufen erklommen hatte. Im Inneren hörte er Gepolter, heftiges Atmen und dann wurde die Tür aufgerissen. Einen Moment lang hielt der große Firmenboss seine emotionslose Maske aus Eis noch aufrecht- doch als sein Hündchen ihm freudestrahlend um den Hals fiel, die kräftigen Arme um seinen Nacken schlang und ihm vor überschäumender Freude tatsächlich einen weiteren kleinen Kuss auf die Lippen hauchte, konnte auch der große Kaiba nicht mehr anders, als zärtlich lächelnd den freien Arm um sein Anhängsel zu legen. "Se-chan!", freute sich der Blonde und strahlte ihn aus unschuldigen, braunen Augen an. "Du kommst mich extra holen!" Seto seufzte, die Miene nun wieder etwas härter. "Ja, extra.", nörgelte er. "Weißt du, wie spät es ist?" Der Kleinere zog eine Schippe. "Ja...", murmelte er schuldbewusst. "Was macht ihr denn da?", fragte die tiefe Stimme des älteren Jonouchis, kurzerhand schnappte er seinen Sohn am Kragen und zog ihn in die Wohnung. Zu aller Verwunderung ergriff seine andere Hand Kaibas Arm und zerrte ihn gleich mit. "Kommen Sie, Sie mögen doch sicher Kakao?", sagt's- und zog beide in seine noch immer nach Keksen duftende Küche. Der arme Isono stand draußen vor der Tür. "Hmpf.", murrte Seto und fand sich auf einem Stuhl bei dem Kindergarten wieder. "Aber nur fünf Minuten.", beharrte er. Er dachte bei sich ~Ich bin sicher, Mokuba wartet und ist noch nicht im Bett.~ "Und lieber Kaffee." "Natürlich!", bestätigte der ältere Mann und stellte dem innerlich überrumpelten Firmenbesitzer eine Tasse mit nicht allzu altem Kaffee hin. Höflicherweise nahm er einen Schluck, stellte die Tasse dann aber angewidert weg. Nicht seine Marke. Ohne es zu wollen, hörte er nebenbei seinem Hündchen zu, welches ihm in langen, ausführlichen Schilderungen davon berichtete, was es heute alles gesehen und erlebt hatte. Und tatsächlich, exakt 300 Sekunden, nachdem er sich auf dem Stuhl niedergelassen hatte, stand der Braunhaarige wieder auf. "Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft. Ich muss nun nach Hause." Wie selbstverständlich stand Katsuya mit ihm auf. "Bringen wir Yugi und die anderen noch nachhause?", fragte er mit einem strahlenden Funkeln in den Augen, dem der Größere einfach nicht widersprechen konnte. Er seufzte resigniert. "Wenn es sein muss." Endlich... ENDLICH waren sie zuhause! Es war nach 23:00 Uhr als sie beide endlich in der Villa ankamen, Mokuba hatte natürlich noch im großen Wohnzimmer ferngesehen, anstatt zu schlafen, der Ich-bin-noch-nicht-müde-du-musst-trotzdem-ins-Bett-Ritus verschlang auch wieder eine halbe Stunde und Seto fiel anschließend wie ohnmächtig ins Bett. Vollständig angezogen. "Seto!", schimpfte da der Blonde. "Du kannst doch nicht in Sachen schlafen!", protestierte er und begann dem Größeren die Schuhe aufzumachen. Dieser murrte nur abwehrend, ließ es allerdings mit sich geschehen. Als jedoch die flinken, warmen Finger sich an seiner Hose und seinem Hemd zu schaffen machten, rastete etwas im Gehirn des Genies ein. "Warte!" Irritiert blickten braune Augen ihn an. "Was denn?" Rasch wandte Seto sich ab, "Ich mach das alleine.", beharrte er, stand auf und flüchtete ins Badezimmer. Einen Moment lang blieb der Blonde sitzen und blickte seinem Liebling nach. Dann seufzte er und entkleidete sich selbst, zog sich anschließend einen mitgebrachten Schlafanzug an und legte sich schon einmal ins Bett. Bis zur Nasenspitze zog er die Decke hinauf. Als der Brünette geduscht und umgezogen das Badezimmer wieder verließ, musste er unwillkürlich lächeln. Sein Hündchen war eingeschlafen. Ein glückliches Seufzen verließ seine Kehle. Sachte hob er die Decke an, löschte im vorbeigehen noch das Licht und legte sich zu dem Kleineren in die weichen, aufgewärmten Laken. Sofort schmiegte sich der kräftige Körper an ihn heran, kuschelte sich in seine Arme und murmelte im Schlaf sanfte Worte, die dem Firmenbesitzer das Blut in die Wangen schießen ließ. Einen Moment herrschte Stille in der Dunkelheit des Raumes. Dann fuhr Seto seinem Schützling behutsam durch das weiche, goldene Haar. "Ich dich auch...", hauchte er kaum hörbar und küsste zärtlich die nun freigelegte Stirn. Der nächste Morgen kam abrupt. Der Wecker schrillte, Kaiba brachte ihn rasch zum Schweigen, kämpfte sich von den Armen und Beinen seines Hündchens frei und ließ mit einem Ruck an den Vorhängen das Licht in den Raum. Ein Murren. "Se-chaaaaaan...", jammerte jemand in seinem Bett. "Mach das Licht wieder aus..." Ein kleines Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Brünetten, während er auch noch die Fenster öffnete und die kühle beinahe-Winterluft einließ. Fast schon munter schlendernd begab er sich zu seinem großen Himmelbett, ergriff die Decke, unter der Jonouchi lag und entriss sie ihm mit extrem viel Schadenfreude. Ein schrilles Aufquietschen war seine Belohnung! "Seto!", schimpfte der Blonde, "Du Sadist! Was soll der Scheiß, Mann!?", motzte er, woraufhin der Beschimpfte sachte eine Braue hob. "Nun ja, ich habe eben Freude daran, mir jeden Morgen eine neue Weckmethode für dich auszudenken.", konterte der Firmenbesitzer mit einem überheblichen Grinsen, froh, Jonouchis altes Temperament wieder vor Augen zu haben. "Du bist so ein Arsch, Geldsack!", motzte dieser weiter, packte sich eine andere Decke und zerrte diese über sich drüber, um dann bewegungslos darunter liegen zu bleiben. Seto indess war etwas überrascht ob der Wortwahl. War dies wieder einer dieser Erinnerungsmomente? Behutsam kletterte er wieder in das Bett, ergriff die Schulter des zusammengekugelten Jungen und zog ihn sanft herum, so dass dieser nun wieder auf dem Rücken lag. Die braunen Augen verwundert, aber neugierig aufgerissen, bemerkte Katsuya, dass Seto seine Arme links und rechts von seinem Kopf auf das Bett gestützt hatte und über ihm lehnte- er hatte ihn eingekesselt. Nicht so, dass er nicht fliehen könnte, aber er fühlte sich mit dem flauen Gefühl im Magen regelrecht auf dem Bett festgeklebt. Etwas unsicher zog der Blonde die Arme an seinen Körper, während er von zwei Eiskristallen durchbohrt wurde. Stumm harrten beide gefühlt endlos lange so aus. Dann: "Seto, du machst mir Angst...", murmelte der Kleinere verschüchtert. Doch dieser begann zu grinsen. "Jetzt bist du wach, ja?", damit wandte er sich leicht lachend ab und verschwand ins Badezimmer. Zurück blieb ein verwirrter Jugendlicher. Er atmete einmal tief ein- und wieder aus. Er musste dringend duschen gehen! Vor lauter Panik war ihm glatt der Schweiß ausgebrochen! Seto stand währenddessen bereits unter der Dusche. Die Arme gegen die Duschwand gestützt, ließ er das lauwarme Wasser auf sich prasseln und seine Gedanken um den Moment kreisen. Was hatte er eigentlich gerade gefühlt? Es war so viel. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so aufgewühlt gewesen zu sein. Was wünschte er sich überhaupt? Sollte Jonouchi sich wieder erinnern? Dieser würde das hier niemals gutheißen. Wie sollte er sich denn vor dem echten Jonouchi rechtfertigen? Er hatte sich mehr als nur eine Blöße gegeben! Wie vielfältig er sich schon vor seinem Hündchen offenbart hatte! Jonouchi würde sich schlapplachen- Seto Kaiba. Der große, unbesiegbare Seto Kaiba... war lediglich eine Illusion. Sein Hündchen hatte ihn sowas von ihm Griff! Wie viele Tage waren es jetzt? Freitag Abend waren sie zusammengestoßen, das konnte man kaum zählen. Doch, eigentlich schon. Immerhin war er ihm in der Nacht bereits sehr nahe gekommen. Also Freitag Nacht, da begann es. Jetzt war es Mittwoch morgens. Fünf volle Tage und ein paar Zusatzstunden. Konnte ein Mensch in so kurzer Zeit so viel durcheinander bringen? Seto dachte, er hätte sich im Griff. Da hatte er falsch gedacht. 126 Stunden hatten ausgereicht, um ihn völlig zu entblößen. Ihn sich nackt fühlen zu lassen. Würde Jonouchi nun 'wach' werden und all diese intimen Informationen über ihn in sein Leben mitnehmen... dann wäre er ruiniert. Jonouchi durfte sich einfach nicht erinnern. Sein Ruf wäre zerstört! Seine Firma könnte durch solch einen Skandal in den Bankrott getrieben werden! Dann verlor er alles, was er sich aufgebaut hatte! Macht, Geld, Einfluss... Mokuba...! /Übertreibst du nicht ein kleines bisschen?/ ~...~ Doch schrecklich wäre das Ende der Amnesie nicht nur, wegen der Blamage, die er ertragen müsste, sondern auch, weil er diesen Jungen bei sich behalten wollte. Und bei sich behalten konnte er nur sein Hündchen- Katsuya Jonouchi würde nicht bleiben wollen, können oder dürfen. Doch er wollte ihn niemals wieder verlieren. Das Frühstück verlief, wie die Tage zuvor- unglaublich chaotisch, aber auch äußerst fröhlich. Seto hatte Mokuba lange nicht mehr so viel lachen gehört, wie in den letzten Tagen. Lächelnd saß er in seiner Limousine, sein Hündchen auf dem Schoß, und lauschte den beiden beim Plappern. Jou hatte wohl durch Zufall irgendeinen Geheimgang in diesem anderen Spiel entdeckt, dass die zwei im Moment neben dem Autorennspiel auf ihrer X-Megastation 64 noch spielten und beide tauschten sich rege über Bugs, Eastereggs und Secrets in Spielen aus. Seto seufzte, lehnte sich zurück, schloss die Augen und ließ seine schlanken Finger zärtlich über den kräftigen Rücken vor sich tanzen. Zwischendurch kicherte sein Hündchen deswegen, doch es beschwerte sich nicht. Auch der restliche Tag verlief verhältnismäßig friedlich. Jou passte im Unterricht so gut auf, wie er konnte- doch ließ seine Konzentration scheinbar langsam wieder nach. Die Zettelchen, die er sich dennoch mit Seto schrieb, wollte er sich aber nicht nehmen lassen. In der Pause saßen sie wieder mit Yugi und Co. im Schulgarten, beobachteten Ryou Bakura und Ryuji Otogi und amüsierten sich köstlich darüber, als der Ringgeist plötzlich meinte, die Kontrolle übernehmen zu müssen, dem Würfelfreak- wie er ihn nannte- eine 'reinzuschlagen und dann laut schimpfend nach Yami-Malik und dessen Hikari Mariku zu rufen- er hätte doch noch eine Rechnung mit ihnen offen. Besonders Honda war gehässig, er hatte aus verschiedenen Gründen etwas gegen diese Verbindung. Ryous Noten waren schlechter geworden, Schwule waren sowieso doof, und ihm passte es auch nicht, dass der Würfelheini dadurch jetzt auch noch ein fester und regelmäßiger Bestandteil ihrer Clique geworden war. Immer hing er hier herum! Zudem er sicher war, dass der Schwarzhaarige es nicht ernst mit Ryou meinte! Dieser blöde Casanova flirtete doch alles an, was nicht bei Drei auf den Bäumen war! Serenity, Ryou. Ihm hatte er auch schon Avancen gemacht! Deswegen gönnte er ihm das Gezeter des Ringgeistes mit breitem Grinsen! Beruhigt bekamen sie ihn mit dem Versprechen, Marik ganz sicher bald mal wieder zu sich einzuladen. Daraufhin drohte er dem Schwarzhaarigen massive Prügel an, sollte er es nochmal wagte, ihn zu knutschen und zog sich zurück. Lautes Gelächter seitens Anzu und Honda brach aus, als Ryou- der nichts von dem Ausbruch mitbekommen hatte- sich an seinen Freund kuscheln wollte, dieser aber panisch vor ihm wegkrabbelte. Yugi- der das Ganze nicht witzig fand- klärte die Situation rasch auf und recht schnell war wieder Ruhe eingekehrt. Den Nachmittag verbrachte Katsuya erneut mit seinen Freunden, während Kaiba in seine Firma fuhr, und Arbeit nachholte. Die Freunde verbrachten einen herrlich entspannten Nachmittag zusammen, Jonouchi hatte Geld von seinem Liebling bekommen und gemeinsam gingen sie in einer Pizzeria essen und sahen sich einen Film im Kino an. Anzu, die gerne eine romantische Komödie sehen wollte, wurde mehrfach von den Jungs überstimmt, die lieber den neuen Action-Streifen mit Arnold Stallone sehen wollten. Doch dann mussten seine Freunde nachhause. Anzu musste dringend für eine Aufnahmeprüfung für eine renommierte Tanzschule üben, die sie am Wochenende haben würde. Honda musste auf seine kleinen Geschwister aufpassen. Ryou und Ryuji wollten schauen, ob sie nicht Marik anrufen könnten, da die Ausbrüche des Ringgeistes sich in letzter Zeit häuften und Yugi hatte seinem Großvater versprochen, heute Abend den Laden zu hüten. "Ich bringe dich noch heim. Oder zu Kaiba.", bot der kleine Stachelhaarige an, doch der Blonde winkte ab. "Schon okay, ich komm zurecht.", versprach er und knuddelte seinen besten Freund einmal feste durch. "Geh schon, dein Opa wartet!", grinste er. Etwas skeptisch noch wandte sich Yugi ab. Der Arzt meinte ja, er solle ihn normal behandeln und nicht bemuttern. Also versuchte er seine Sorgen herunterzuschlucken und ging nachhause. Er fühlte sich so schrecklich allein, seit Yami nicht mehr bei ihm war. Nachdem dieser nach dem Battle City wie aus dem Nichts beim Besuch dieses Ägyptenmuseums plötzlich einen eigenen Körper bekommen hatte, hatten sie sich anfangs kaum noch, dann gar nicht mehr gesprochen. Die ersten drei Wochen wohnte Yami noch bei ihm. Irgendwie hatte ständig dieses betretene Schweigen geherrscht. Daraufhin meinte sein Yami plötzlich, er müsse nun sein eigenes Leben führen, woraufhin er von Opa einige wenige Sachen als Startkapital annahm (nicht mal ein Zehntel von dem, was dieser ihm angeboten hatte und erst recht kein Geld!) und war verschwunden. Yugi wusste, wo er wohnte. Doch weil er auf keinen Kontaktversuch mehr reagierte, stellte Yugi seine Bemühungen, ihn zu erreichen, ein. ~Yami...~ Einige Tränen kullerten dem Hüter des Puzzles über die Wangen. Katsuya Jonouchi wusste indessen genau, was er jetzt vorhatte. Auf dem Absatz machte er kehrt und hielt zielgerichtet auf die Kaiba Corporation zu. Wie ein stummer Riese ragte das Gebäude in den Abendhimmel, als der Blonde vor diesem stand. Wie schon so oft, fühlte er sich noch kleiner und unbedeutender, als sonst schon. Das Gebäude erfüllte seinen Zweck ganz sicher. Er schluckte. Hoffentlich klappte das. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, trat er an die Empfangsdame heran, die direkt hier unten im Foyer hinter einem gigantischen Tresen saß und ihn streng über ihre Brille hinweg musterte. "Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte sie den Jugendlichen mit einem falschen Lächeln und einem undurchsichtigen Blick. Jou grinste noch breiter. "Ich würd gern mit Seto Kaiba sprechen." Sie hob ihre Brauen so hoch, dass sie beinahe ihren Haaransatz berührten. "So?", harkte sie nach, "Wie ist Ihr Name, bitte?" Etwas unsicher zog der Angesprochene seine Augenbrauen zusammen, "Öhm... Katsuya Jonouchi..." Die brünette Dame mit dem Dutt tippte kurz auf ihrer Tastatur herum, las einige Zeilen, nahm schließlich ein Heft aus ihrer Schublade und blätterte darin herum. "Heute ist kein Termin für Sie eingetragen, Jonouchi-san. Möchten Sie einen Termin vereinbaren?" Der Schüler blinzelte einige Male, bevor er zu einer Antwort ansetzte: "Öh... eigentlich... nicht...?", das war mehr eine Frage gewesen. Die Dame nickte. "Wie Sie möchten. Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen noch.", damit wandte sie sich ab und sortierte ihr Heft wieder säuberlich in die Schublade. Jou zog erneut irritiert die Augenbrauen zusammen, dann trat er näher an den Schalter heran, "Entschuldigung...?" Sofort blickte sie streng auf, ihre grauen Augen lagen anklagend auf ihm. "Bitte übertreten Sie nicht die Linie.", damit deutete sie deutlich mit ihrem Kugelschreiber, den sie in der Hand hielt, auf den Boden. Verwirrt huschten die braunen Augen des überforderten Jungen über den Untergrund. Dort war tatsächlich eine Linie mit schmalen schwarzen Steinen direkt in dem hochwertigen, fast weißen Marmorboden eingearbeitet. Eingeschüchtert trat Jonouchi einen Schritt zurück, als er ein weiteres mal aufblickte, hatte sich die Empfangsdame bereits abgewandt. Der blonde Junge räusperte sich. "Ähm- Entschuldigung!" Seufzend blickte sie auf. "Bitte." Jou fasste wieder neuen Mut: "Ich möchte sofort zu Kaiba. Ich bin ein Mitschüler von ihm und habe etwas mit ihm zu besprechen.", verlangte er, doch ihm fiel noch etwas ein: "...f-für die Schule! Es ist wichtig!" Die zugeknöpfte Dame blickte erneut abschätzend über ihre Brille hinweg und musterte den jungen Mann vor sich. "Katsuya Jonouchi, war Ihr Name, richtig?" Er nickte. "Kaiba-sama hat eine ausdrückliche Notiz unter ihrem Namen hinterlassen, Sie niemals hineinzulassen. Zudem soll ich Ihnen das- ich zitiere...", sie machte Gänsefüßchen mit den Fingern, "...ruhig sagen." Dem Blonden klappte vor Empörung der Mund auf, während die Frau ihre Hände auf dem Tresen ineinander faltete. Rasend schnell dachte der Blonde nach. "Ich hab mich geirrt- ich meine, versprochen. In Wirklichkeit bin ich Yugi Muto!" Diesmal hob sich nur eine der schmalen, gezupften Brauen. "Jonouchi-san. Ich weiß, dass Sie nicht Yugi Muto sind. Zudem für ihn ebenfalls eine Eingangssperre besteht. Was ich ebenfalls laut äußern soll.", fügte sie hinzu. Sie wollte nicht, dass jemand der Ansicht war, sie plauderte geheime Notizen des Chefs aus. In ihren Unterlagen stand tatsächlich ausdrücklich, dass sie die Tatsache, auf der schwarzen Liste zu stehen, den Jugendlichen unter die Nase reiben soll. "Und bevor sie weitere Namen nennen: Hiroto Honda, Ryuji Otogie, Ryou Bakura und Anzu Masaki stehen ebenfalls auf der Liste. Unter der Überschrift 'Kindergarten'." Der Braunäugige senkte seinen Blick. Das war nicht fair! Seine Fäuste ballten sich. Wie konnte Seto ihm das nur antun! "Dabei bin ich doch sein Hündchen...!", quetschte er frustriert hervor. Die Dame merkte auf. "Hündchen?" Sie tippste auf ihrer Tastatur herum. "Der Eintrag kam mir gleich bemerkenswert vor. Er ist neu und steht unter 'V.I.P.', gleich nach Mokuba Kaiba. Ihre Daten sind dort ein zweites Mal vermerkt, samt isometrischem Passbild, Blutgruppe, Fingerabdruck und DNA-Sequenz. Sie dürfen passieren, Hündchen-san." Das sagte sie vollkommen professionell, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Sie tippselte noch einmal auf ihrer Tastatur herum, infolgedessen öffnete sich einer der Fahrstühle. "Bitte treten Sie ein, der Fahrstuhl bringt Sie direkt zu Kaiba-samas Büro." Jonouchi stand ein weiteres Mal der Mund offen. Auf den ungeduldigen Blick der Sekretärin hin, wandte er sich jedoch wie in Zeitlupe um und ging hinüber zum nun offenen Fahrstuhl. Kaum war er im Inneren, schloss sich die Tür und es ging hinauf in die oberste Etage. Er konnte es noch immer nicht fassen...! Er war sich gerade nicht sicher, was ihn mehr entsetzt hatte! Dass 'Katsuya Jonouchi' auf der schwarzen Liste stand, oder dass 'Hündchen' auf der V.I.P.-Liste vermerkt war! Das war... irgendwie vollkommen absurd. ~Ich BIN Katsuya Jonouchi!~ Der Fahrstuhl glitt beinahe lautlos immer weiter in die Höhe. Die ersten paar Etagen hatte er noch seitlich aus dem Fahrstuhl ins Innere des Gebäudes blicken können- im Übrigen hatte er da die ganze Zeit die große Eingangshalle betrachtet- doch dann war er in ein dunkles Loch gesaugt worden. Keine Dudelmusik, kein Maschinenrauschen. Nur er selbst, in einem schicken, runden Glasfahrstuhl, ausgelegt mit irgendeinem teuren Teppich. Es war sehr geräumig, gut zwanzig bis dreißig Menschen hätten hier drin Platz gehabt! Man hätte einen Tisch und Stühle aufstellen und hier zu Abend essen können! Er sah eine digitale Anzeige, die ihm das Stockwerk präsentierte, aber keine Knöpfe. Nicht einmal einen Notfallknopf! Er wurde etwas nervös. Offenbar bediente man den Fahrstuhl vollständig von außerhalb. Doch dann rutschte ihm das Herz in die Hose. Die Röhre, durch die er eben noch durch die Dunkelheit gezogen wurde, begleitet ledglich von dem angenehmen, künstlichen Dämmerlicht des Fahrstuhls, öffnete sich plötzlich! Nein. Sie bestand ab diesem Stockwerk aus Glas! Was er sah, war atemberaubend und erschreckend zugleich! Domino City streckte sich vor seinen Füßen aus. Die Metallstreben der einzelnen Stockwerke rasten an ihm vorbei! Wie schnell er wohl war? Die Stadt wurde immer kleiner, der Himmel fühlte sich immer weiter an. Dann stoppte sein Transportmittel überraschend sanft. Die Türen hinter ihm glitten lautlos auf. Er war da. Unsicher wollte er hinaustreten, hier befand sich noch einmal eine Art Vorzimmer. Dort saß eine etwas ältere Dame, die im ersten Moment so unglaublich liebenswürdig wirkte, ihn jedoch mit einem eisigen Blick festnagelte, woraufhin er es nicht mehr wagte, auch nur einen Muskel zu rühren. Sie betätigte einen Schalter. "Louise?" Aus dem kleinen, schwarzen Gerät ertönte verzerrt die Stimme der Frau ganz unten: "Greta?" "Gast?" "'Hündchen-san'." Greta wandte sich wieder ihm zu. "Bitte folgen Sie meinen Anweisungen." Jou nickte eingeschüchtert. "Legen Sie Ihre Hand auf die Glasfläche." Innerhalb des Fahrstuhls leuchtete tatsächlich auf dem Glas ein Viereck auf, indem eine Handsilhouette zu sehen war. Der Blonde tat, was ihm gesagt wurde und legte seine darauf. "Gehen Sie mit ihrem Gesicht so nahe wie möglich an das Digitalfeld heran." Das Benannte leuchtete auf- dort waren vorhin noch die Zahlen der Stockwerke zu sehen gewesen und tatsächlich wurde es Jou schwindlig, als er kurz noch die Zahl '101' aufleuchten sah. Doch schon verschwand die Nummer, ein flach gefächertes Licht glitt über sein Gesicht. Von links nach rechts. Von oben nach unten. Dann von der Mitte nach außen. Von außen wieder nach innen, wo es sich bei seinem Auge sammelte. Die Anlage piepste leise. Greta wandte sich ab, blickte auf ihren Monitor. "Bestätigt.", berichtete sie monoton. "Bestätigt.", antwortete Louise von unten. Die ältere, freundlich wirkende Dame lächelte nun herzlich, als sie sich erneut dem Jugendlichen zuwandte. "Willkommen, Hündchen-san. Ich kündige Sie kurz an, Kaiba-sama erwartet Sie bereits." Jetzt wurde er wieder aufgeregt. Das war ja voll krass gewesen! Ob Seto das mit jedem machte? Langsam ging er an Greta vorbei und starrte sie unwillkürlich an. Sie lächelte freundlich zurück. Greta trug keine Brille, und der Knoten in ihren Haaren saß lange nicht so straff, wie der bei Louise. Sie besaß schon einige Falten, die jedoch darauf hinwiesen, dass sie sehr viel zu lachen in ihrem Leben hatte. Ihre Kleidung war schick und sie wirkte selbst wie eine Geschäftsfrau. Er blieb stehen. Er MUSSTE fragen: "Woher wollen Sie eigentlich wissen, dass ich keine Pistole dabei habe? Ich könnte voll der krasse Attentäter sein!" Die ältere Dame lächelte wissend. "Während Sie im Fahrstuhl waren, haben wir Sie bereits geröngt und mit unseren digitalen Fühlern abgetastet." Wieder einmal klappte Jou der Mund auf. "Ich hoffe, die Pasta heute Nachmittag hat geschmeckt? Ihre Verdauung ist übrigens sehr effektiv." Sie lächelte breiter. Jou wurde rot. "Ge-geröngt? Abgetastet?", haspelte er. "Keine Sorge, die Kaiba Corp. verwendet äußerst milde Röntgentechnik, wir könnten Sie den ganzen Tag damit beschießen, ohne, dass es Folgen haben könnte.", berichtete sie ihm. Als sei das sein Problem gewesen! Wie peinlich! "M-muss ich das jetzt jedesmal machen...?", fragte er unsicher. Greta nickte bestimmt. "Aber natürlich. Selbst Kaiba-sama durchläuft all diese Routine- und noch einige weitere, individuelle. Er möchte nicht, dass sich jemand für ihn ausgibt. Oder dass jemand unbefugt hereinkommt.", sie plauderte aus dem Nähkästchen. Vielleicht tat sie das nur, weil er ein V.I.P. war? "Und... und wieso durfte ich bis hier hoch fahren, wenn Sie doch gar nicht sicher sind, dass ich das bin?", harkte er nach. "Die Türen dort-", sie deutete auf die zwei großen Flügeltüren, die zu Setos Büro führten, "-sind absolut sicher. Wenn wir Waffen gefunden hätten, hätten wir Sie im Fahrstuhl eingesperrt, bis der Sicherheitsdienst Sie abführt. Hätte sich hier oben herausgestellt, dass Sie nicht Sie sind, wäre der Fahrstuhl ebenfalls sofort wieder abgeschlossen worden." Jou nickte verdattert. Nun hob sie einen Finger und grinste, "Und die letzte Kontrolle ist bei mir. Wenn ich Sie nicht leiden könnte, würde ich Sie einfach an Ihrem Ohr packen und hier herausschmeißen." Der Blonde schaute so verdattert drein, dass Greta unwillkürlich zu lachen begann. "Sie sind mir ja ein süßer Bursche. Mokuba-sama ist auch darauf hereingefallen!", sie kicherte wie eine alte, freche Omi. "Nun gehen Sie, Kaiba-sama wartet.", sie deutete auf die Tür. Nun wagte er auch nicht mehr zu widersprechen. Kaiba hatte aber komische Angestellte, fand er. Eigentlich hatte er vorgehabt, richtig cool und voller Elan die Türen zu Setos Büro aufzustoßen, ihn an sich zu reißen und zu umarmen und zu drücken, bis er um Gnade winselte! ...aber nun... Vorsichtig schob er die rechte Tür einen Spalt auf. ~6. Kapitel Ende~ ..und das wars auch schon mit dem sechsten Kapitel ;) Weiter gehts im Siebten. Kapitel 12: Kapitel 7: "Das kleine bisschen Glück..." ----------------------------------------------------- Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 7/11 Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: Offensichtlich KaibaxJounouchi, nebenbei erwähnt OtogixRyou, angedeutet YamixYugi Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden. Kommentar: Eigentlich wollte ich nur ein letztes Kapitel schreiben. Dann wurden es mehr und mehr Zeilen. Ich wollte die Geschichte auch nicht zu überstürzt beenden. Also sinds ein paar Kapitel mehr geworden. Widmung: Für mich und . Danke Herzblatt ;* Betaleser . Wiedermal hat er super Arbeit geleistet! :D Wenn ihr doch noch was findet, was doof klingt, ist das meine Schuld, weil ich nicht auf jeden seiner Ratschläge gehört habe >XD Kapitel 7 "Das kleine bisschen Glück" Die große Holztür fühlte sich schwer und kühl an. Er bekam sie kaum von der Stelle- aber er wollte ja eh erstmal nur hereinlugen. Doch da entglitt sie ihm, beide Türen schwangen von ganz allein auf! Er stand, völlig schutzlos, in der Türöffnung. Die Arme eng an den Körper genommen, die Schultern hochgezogen, machte er sich so klein wie möglich... Dort hinten an diesem riesigen, aber schlichten Holzschreibtisch, in dem bequem aussehenden schwarzen Ledersessel saß er. Sein Seto! Sein Se-chan! Sein Liebling! Sofort überströmte ihn eine schier unbändige Freude und er rannte los. "Se-chaaaaaaan!" Mit einem Satz hüpfte er über den Tisch, rutschte über die Platte, riss dabei einige Unterlagen herunter und landete direkt in Setos Schoß, die Arme eng um dessen Hals geschlungen. Dieser hatte es gerade noch so geschafft, seinen Laptop in die Luft zu heben. Soeben holte er Luft, wollte wild drauf losschimpfen über so viel Ungestüm, da spürte er zwei weiche, warme Lippen auf seinen. Und schmolz dahin. Seine Arme senkten sich, der Laptop wurde zugeklappt und glitt auf den Boden. Kaum waren die Arme frei, legte er sie sanft um sein Hündchen, zog ihn an sich. Der Blonde schmiegte sich in die Umarmung, drückte sich an den Größeren und genoss den zärtlichen Lippenkontakt. Schließlich wurde dem Firmenbesitzer langsam gewahr, dass die Tür noch immer weit offen stand. Hastig löste sich Seto von seinem Gegenüber und schaute dorthin. Greta hatte sich über ihren Tresen gestützt und lugte neugierig in das Büro. Kaiba wurde knallrot, während der Blonde nur irritiert, wegen des plötzlichen Abbruchs, blinzelte. "Soll ich Ihnen etwas bringen?", fragte die Vorzimmerdame und grinste dabei erneut wie eine freche Omi. Setos Gesichtsfarbe intensivierte sich, barsch antwortete er "Nein!", und betätigte den Knopf zum Schließen der Türen. Strafend schaute er auf sein Hündchen, welches gerade keine Ahnung zu haben schien, wieso er jetzt wieder Ärger bekam. Seto seufzte. "Hündchen..." Dieser merkte auf, "Ja?" und strahlte ihn an. "Wir hatten doch etwas ausgemacht. Regel 3, erinnerst du dich?" Jonouchi zog die Augenbrauen finster zusammen. "Also, erstens, Se-chan, sind wir hier nicht in der Schule.", schimpfte der Blonde, "Und außerdem, hast du die Regel gelockert.", er nickte bestimmt. "Und außerdem! Ist das eine blöde Regel." Seto zog die Stirn kraus. Was war denn mit seinem braven Hündchen los? Sonst war er immer so folgsam gewesen und jetzt...? Doch er seufzte. Eiiiiigentlich hatte Katsuya ja recht. Er HATTE die Regel gelockert. Und sie WAREN nicht in der Schule. /UND die Regel IST doof./, meldete sich die schadenfrohe Stimme, die immer die Wahrheit sagte, zu Wort. Sachte zog der Firmenbesitzer ihn an sich und bettete den blonden Schopf auf seine Schulter. "Dann verrate mir wenigstens, wieso du hier bist?" Jou schnellte hoch. "Ich hatte Sehnsucht nach dir! Und du brauchst immer so lange, um nach Hause zu kommen!" Das war deutlich ein Vorwurf und die Schippe, die der Kleinere wieder zog, bekräftigte die Annahme noch mehr. "Ich muss ja auch arbeiten.", erklärte der Brünette, "So eine Firma leitet sich nicht von selbst." Jou seufzte und kuschelte sich wieder an ihn. "Aber ich vermisse dich. Ich will den ganzen Tag bei dir sein." Seto strich dem Kleineren sanft über das goldene Haar, ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Züge. ~Wie süß...~ "Ich hatte das Gefühl, die Fahrstuhlfahrt hat eeeeewig gedauert!", beschwerte der Kleinere sich und kuschelte sich eng an seinen Liebling heran. Dieser lächelte leicht. "Dabei dauert die Fahrt selbst nur etwa fünfzig Sekunden.", klärte er ihn auf. Jou schaute auf und ihn an. "Fünfzig Sekunden? Für... 101... Stockwerke?", harkte er nach, woraufhin Seto lediglich überlegen nickte. Der Blonde dachte nach, "Und wie geht das, dass der so leise ist?", fragte er weiter. "Vakuum. Wie eine Rohrpost. Du warst 60 Kilometer in der Stunde schnell.", klärte das Genie ihn weiter auf. "Woahhh... krass...", murmelte Jonouchi und schmuste sich an ihn. Er gab dem anderen noch einige Momente Zeit, in der dieser ein wenig auftanken konnte, dann aber schob er ihn vorsichtig von sich. "Geh jetzt nach Hause Hündchen. Ich verspreche, es wird heute nicht so spät." Doch der Kleinere zog einen Flunsch. "Es ist doch jetzt schon bald Acht!", gab er zu bedenken, "Komm doch jetzt schon mit Heim!" Das Gesicht des Brünetten verfinsterte sich ein wenig. "Jonouchi, ich sagte eben, dass das nicht geht. Ich habe in letzter Zeit sowieso viel zu wenig gearbeitet. Es ist ein riesiger Haufen liegen geblieben. Das muss ich alles nacharbeiten." Angriffslustig schaute der Schüler den Firmenboss an. "Aber Seto! Mokuba will bestimmt auch, dass du öfter mal abends heimkommst! Du solltest dir ein Limit setzen!", diskutierte er, woraufhin der Größere genervt seufzte. "Ich arbeite, bis ich fertig bin. Das ist mein letztes Wort.", streng blickte er seinem Gegenüber in die Augen. "Und jetzt geh. Sonst dauert das alles nur noch länger." Doch der Kleinere sah das überhaupt nicht ein! Ruckartig stand er vom Schoß des Brünetten auf und setzte zu einer Antwort an. Er holte Luft! Er wollte Zeit mit seinem Seto verbringen! Er wollte... er konnte doch nicht...! Seto...! Doch kein Ton verließ seine Lippen. Stattdessen füllten sich seine Augen mit Tränen. "Se-chan...", quietschte er. "Bitte..." Dieser war so von dem Gefühlsumschwung überrumpelt, dass ihm keine richtige Antwort einfiel. "Hündchen...", hauchte er verständnislos. Langsam, als könnte er sein Gegenüber verschrecken, wenn er sich zu schnell bewegte, stand der Firmenbesitzer auf und nahm den Jungen vor sich sanft in den Arm. Die Tränen kullerten diesem inzwischen in Sturzbächen herunter. Seto konnte mit diesem Gefühlsausbruch überhaupt nichts anfangen. Er seufzte.. "Na gut...", gab er resigniert nach. Dann würde er den Rest eben Zuhause erledigen. Zumindest glaubte er, dass er das tun würde. Ein glückliches Hündchen hing nun wie mit Superkleber festgeklebt an ihm. Auf dem ganzen Weg nach Hause. Und er redete. Unaufhörlich. Als Kaiba durch sein Vorzimmer an Greta vorbeiging. Als Kaiba in dem atemberaubenden Glasfahrstuhl nach unten fuhr. Als Kaiba unten an Louise vorbeistapfte. Als Kaiba sich in seiner Limousine niederließ. Als Kaiba endlich Zuhause ankam. Erst dort ließ Jonouchi sein Herrchen los, um Mokuba- der endlos glücklich angerannt kam- Zeit mit seinem Bruder zu gönnen. Plötzlich merkte der kleine schwarzhaarige Wuschelkopf auf. "Jonouchi- weinst du?", fragte er irritiert. Dieser wirkte einen Moment lang ertappt, grinste kurz darauf aber nervös. "Ich bin nur so froh, dass Se-chan endlich Zuhause ist!", fietschte er. "Jetzt können wir alle zusammen einen schönen Abend verbringen!" Etwas irritiert hob Kaiba eine Augenbraue, tat das vorerst ab, vor allem, um Mokuba nicht zu beunruhigen, und ließ dann die beiden anderen entscheiden, was sie mit dem Abend anfangen wollten. Er hoffte insgeheim, sie suchten sich etwas aus, bei dem er arbeitend daneben sitzen konnte. Im ersten Augenblick schien er Glück zu haben, sie wollten gerne irgendetwas spielen, doch sie machten ihm einen tüchtigen Strich durch die Rechnung, indem sie Monopoly hervorholten. Seto seufzte- als hätte er nicht genug Monopoly in seinem echten Leben, doch spielte er ihnen zuliebe mit. Er hätte locker nebenbei mit dem Laptop seine Tabellen und Zahlen prüfen können, doch jedes Mal, wenn er ihn heimlich zu sich heranzog, um unter dem Tisch ein bisschen zu arbeiten, bemerkten die beiden anderen ihn und schimpften ihn aus. Also gab er sich geschlagen. Vorerst. Gegen 21:00 Uhr schickte er seinen kleinen Bruder ohne wenn und aber schlafen- immerhin war morgen Schule!- und zog sich (nachdem er nochmal eine Dreiviertelstunde damit zugebracht hatte, sich durchzusetzen) mit seinem Hündchen ins Schlafzimmer zurück. "So, jetzt muss ich aber noch etwas arbeiten.", erklärte er seinem Schützling, während er ihm sanft durchs Haar strich. "Sei ein braves Hündchen, leg dich ans Fußende und sei leise, ja?", bat er. Jonouchi seufzte, senkte den Blick und nickte. Bevor Kaiba jedoch noch etwas tun konnte, umarmte der Kleinere ihn plötzlich und schmiegte sich an ihn. "Ich hab dich lieb...", murmelte er leise. Wieder lächelte der Brünette. "Ja.... ich weiß..." Jou seufzte glücklich, blickte anschließend mit funkelnden Augen hoch, in die blauen Eiskristalle. "Ich hab dich sogar richtig dolle lieb. So richtig doll. Ganz doll." So wie er das sagte- seine ganze Art dabei und der Ausdruck in seinem Gesicht- ließ Seto erneut die Schamesröte ins Gesicht schießen. "Öhm..." ~Oh. Toll. Wieder so ein Beweis meiner Intelligenz.~, dachte er sarkastisch. /Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung!/ "G-gut...", quetschte er also heraus und wandte tatsächlich den Kopf ab. Er hielt dem schmachtenden Blick seines Hündchens keine Sekunde länger stand. /Ich hoffe wirklich, du lernt es irgendwann, dass du ihm bei sowas lieber mit der Wahrheit antworten solltest. Sonst rennt er nur wieder weg./ ~Klappe!~ Der Kleinere schmiegte sich an seine Brust. Spürte Seto da etwas Feuchtes an seinem Hemd? /Siehst du?!/ "Ich hab dich mehr als lieb...", murmelte der Blonde, beugte sich hoch, hauchte dem Größeren einen zarten Kuss auf das Kinn und legte sich artig an das Fußende des Bettes. Einen Moment noch stand Seto verdattert, wie festgewachsen, an Ort und Stelle. Doch riss er sich mit einem Kopfschütteln los, nahm seinen Laptop und setzte sich an den Schreibtisch. /Sehr sensibel von dir. Und so feinfühlig und fürsorglich./, knurrte die Stimme in seinem Kopf sarkastisch. ~Jetzt halt endlich deine Klappe! Das Leben war schöner, als du geschwiegen hast!~ /Ach ja? Ich glaube, du hast dich schon ziemlich einsam ohne mich gefühlt. Und außerdem habe ich dich immer auf dem richtigen Pfad gehalten./, schmollte Setos innere Stimme. Dieser seufzte leise. ~Ich kann in meinem Leben weder ein Gewissen, noch einen unsichtbaren Freund gebrauchen. Was immer davon du auch sein magst.~ Einige Herzschläge lang war es still, dann aber sprach die Stimme weiter: /Ich bin das, was du wirklich denkst. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin die Stimme deiner Gefühle. Und du weißt das. Dein Hündchen hat geweint. Und auch das weißt du./ Seto überwand sich und schaute auf seinem Hemd nach. Dort war tatsächlich ein einzelner, kleiner, feuchter Fleck. Wie von einer Träne. Ein besorgter, forschender Blick zu seinem Hündchen offenbarte ihm, dass dieser es sich in den Laken bequem gemacht hatte und irgendetwas Süßes naschte. Sicher irrte er sich. /Ha. Ha./, triefender Sarkasmus. Einige Minuten herrschte Stille. Einmal hörte er den Jungen sich schnäuzen, doch als er aufblickte, wirkte Jou nicht, als hätte er geweint, stattdessen lag er unschuldig dösend da und genoss scheinbar die Wärme des Bettes. Der Braunhaarige wandte sich vom Anblick seines Hündchens ab und seiner Arbeit zu. /Du redest dir alles schön, so, wie du es gerade gebrauchen kannst, huh?/ ~Er weint nicht.~ /...mehr./ ~Klappe! Das ist alles nur Spekulation, damit kann ich nichts anfangen!~ /Eigentlich willst du doch nichts lieber, als zu ihm ins Bettchen kriechen, oder? War doch herrlich, letzte Nacht, nicht wahr? So kuschlig warm, so weich und er riecht so gut.../ ~Graaaahhhh!~ Dann plötzlich: "Se-chaaaan...?" Angesprochener seufzte. "Ja?" Er sah extra nicht auf. Er wusste, ihn erwartete ein unglaublich niedlich-bettelnder Augenaufschlag. "Magst du nicht hier im Bett bei mir arbeiten?", bettelte sein Hündchen, wobei er sich tiefer in die Laken kuschelte. "Dann könnten wir nebenbei ein bisschen kuscheln...", murmelte er und gähnte. Der Brünette seufzte. Lohnte es sich, eine Diskussion zu beginnen, die er am Ende eh verlieren würde? Er konnte hier am Schreibtisch besser und konzentrierter arbeiten als im Bett. Der Schreibtisch war sein Arbeitsplatz. Das Bett war zum Schlafen da. Das waren klare Regelungen, deutliche Einteilungen. Zumal er da ja auch noch einen höchst willkommenen Gast bei sich hatte, der seiner Konzentration sicher nicht förderlich war! Kaiba bemerkte gar nicht, dass er zu arbeiten aufgehört hatte, während er über seine drohende, nahe Zukunft nachdachte. Seine Finger schwebten still über der Tastatur, der Blick war starr auf den Monitor gerichtet- mit Jou im Bettchen kuscheln, das klang ja gar nicht schlecht. Der Blonde witterte seine Chance. "Bitte...", schnurrte dieser. Seto seufzte resigniert, sackte dabei in sich zusammen. "Fein. Aber stör mich nicht.", knurrte er, nahm seine Arbeitssachen mit und kam zum Bett. Kaum lag er darin, schmiegte sich der weiche, warme Körper sofort ganz nah an ihn. "Danke...", hauchte der Kleinere und lächelte sanft zu ihm hinauf. "Hmpf.", murrte der Firmenbesitzer, klappte seinen Laptop auf und arbeitete nur noch mit halber Konzentration weiter. Jous Körper war so nah an seinem. Es war so warm. Und so weich. Sein Hündchen zog die Decke über sie beide, anschließend öffnete er ihm den Knopf seiner Hose, damit er es bequemer hatte. Dann streichelten sanfte Finger über seine Seite, während der Kopf des Blonden auf seiner Brust ruhte und er sowieso kaum noch darüber hinwegschauen konnte. So konnte der Kaiba Corp. Besitzer einfach nicht lange arbeiten. Jous Nähe entspannte ihn, sie machte ihn schläfrig. Der ruhige, langsame Atemrhythmus, die weiche Anschmiegsamkeit, ab und zu ein leises Schmatzen oder Murren. Er seufzte. Und klappte den Laptop zu. Ohne sich extra auszuziehen- denn dazu hätte er aus dem Bett steigen müssen- drehte er sich in der Umarmung Jonouchis zu diesem um und schloss nun auch ihn in seine Arme. Der nächste Morgen kam und diesmal stand sein Hündchen gleichzeitig mit ihm auf als der Wecker klingelte... Überrascht blickte Seto den Blondschopf an, der soeben frisch und munter aus dem Bett hüpfte. Dieser blinzelte ihn irritiert an. "Was ist denn?" Seto runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte doch da nicht! "Du... stehst sonst nie freiwillig auf.", gab der Größere zu bedenken und verschränkte die Arme, während er skeptisch eine Braue hob. Doch Jou grinste frech: "Ich hab eben Hunger! Lass uns frühstücken, Se-chan!" Damit packte der Blonde seine Hand und zog ihn hoch. Der andere konnte nur seufzen, ging aber ohne Widerspruch in sein Badezimmer, während Katsuya in jenes ging, welches er zu seinem auserkoren hatte. Als Seto- frisch geduscht, geputzt und umgezogen- die Tür seines Bads mit einem Ruck aufzog, erschrak er fast zu Tode! Da stand sein Hündchen und strahlte ihn an. "Gehen wir?" Seto nickte verdattert und nahm hin, dass der Kleinere sich wieder an seinen Arm klebte. "Du bist heute aber anhänglich.", murrte er peinlich berührt. Sofort zog Jou einen Flunsch. "Schlimm?", fragte er. Der Firmenbesitzer versuchte dem Blick standzuhalten. ~Irgendwann MUSS ich doch mal NICHT nachgeben!~ Doch nach kurzer Zeit ließ er resignierend den Kopf hängen. "Nein. natürlich nicht. Es ist mir lediglich aufgefallen.", lenkte er ein, woraufhin sein Schützling sich noch fester an ihn schmiegte. "Ich hab dich sehr, sehr lieb...", murmelte der Kleinere, blickte schmachtend zu ihm hinauf und lächelte dabei... komisch. Seto fuhr ein Schauer über den Rücken. Und er spürte, wie er erneut - unglaublicher Weise - rot im Gesicht wurde. Da wurde ihm klar: Er war tief gesunken. Er hatte keine Chance. Und er bedauerte es nicht einmal. /Es ist okay. Tu es./ Ohne es verhindern zu können (oder zu wollen), hielt er an, griff mit der freien Hand nach dem Kinn des Kleineren, hob es sanft an und küsste ihn, einem Windhauch gleich, auf die weichen Lippen. Jou riss erst die Augen auf, genoss die zarte Liebkosung aber und protestierte auch nicht, als Seto aufhörte, sich wieder straffte und den Weg fortsetzte. Immerhin wollte er den Eisblock ja nicht verschrecken, dachte er sich grinsend. "Grins nicht.", knurrte der Brünette und Jou versuchte so gut er konnte, dem nach zu kommen. "Sorry...", murmelte er, konnte aber das Lächeln und das Glück, das er fühlte, nicht ganz unterdrücken. "Hey, da seid ihr ja!", strahlte Mokuba die beiden Älteren an als diese die Küche betraten. "Ich hab euch schon Kakao gemacht!" Setos entsetzter Blick wanderte zur Küche. Dort stand tatsächlich der Milchtopf, übergekocht, Milch auf dem Herd (zum Glück verwendeten sie kein Ceran mehr, sondern Magnetresonanz, sonst wäre die Milch auch noch festgebacken), Kakaopulver auf der Arbeitsplatte, der Löffel zum Umrühren des Kakaos achtlos und tropfend zur Seite gelegt (offenbar hatte dieser mehrfach den Platz gewechselt, an verschiedenen Stellen prangten hübsche Flecken) und- die Adleraugen des älteren Kaibas hatten dies ebenfalls rasch entdeckt- Eierschalen samt den Resten, die aus diesen heraussickerten. Die Margarine zum Braten war offen, das verschmierte Messer lag auf der Anrichte und der Deckel der Margarine lag, natürlich falsch herum, auf dem Boden. Pfeffer und Salz standen nicht nur herum, sondern hatten offenbar mehr als die Eier gewürzt. Zudem konnte man- dank Kakaoabdrücken von Fingerchen- deutlich sehen, wie Mokuba die Streuer in der Hand gehalten hatte. Die benutzte Pfanne stand noch auf der heißen Herdplatte, um diese herum waren Spitzer von Fett und Ei verteilt. "Und Spiegelei, wie ich sehe.", stellte der Brünette also fest, während er den Herd abdrehte und einen Blick auf die schlabbrigen, verlaufenen Spiegeleier warf. Der schwarzhaarige Wuschelkopf grinste bis über beide Ohren. /Moki ist ja so süß! Man MUSS ihn einfach lieben!/ ~Hör auf, für mich zu denken!~ Der große Bruder merkte: Auch ihm konnte er nicht böse sein. Also ging er zu dem Kleinsten, streichelte sanft dessen Kopf und gab ihm einen Kuss auf eben jenen. "Danke, Moki." Jener grinste genauso glückselig wie Jou vor ihm. Für Mokuba Kaiba war der Himmel auf Erden, seit Katsuya Jonouchi das Haus betreten hatte. Seto war viel öfter zu Hause, sie waren fröhlich, aßen die Mahlzeiten gemeinsam, verbrachten Zeit miteinander. Zudem hatte er seinen Bruder lange nicht mehr so entspannt erlebt. Er war dem Blonden für dessen bloße Anwesenheit mehr als dankbar! Er hatte ihn sowieso sehr gern. Er hatte auch kein Problem damit, dass die beiden rumknutschten. Ihm war egal, ob Seto mit einer Frau oder einem Mann knutschte- er fand beides eklig! Wenn es nach ihm ging, konnte Jou gerne für immer einziehen! Obwohl Seto sonst meistens nur Kaffee zum Frühstück zu sich nahm, aß er heute artig das Ei, dass Moki extra für ihn gemacht hatte und trank sogar den Kakao statt seinen Kaffee. Dabei tröstete er sich damit, dass in Kakao ein wenig Theobromin enthalten war, welches, wenn es aufgespalten wurde, letzten Endes dasselbe war, wie Koffein. Nur die Dosis reichte ihm eigentlich nicht aus... Natürlich fuhr die lustige Truppe auch gemeinsam zur Schule, wobei Jou wieder mit bis zum Schultor fahren durfte. Dort warteten auch seine Freunde, Yugi, Anzu, Honda, Otogi und Ryou. Mit ihnen musste der Blonde zwar wieder seine Zeit verbringen, doch war das nicht so schlimm- er mochte seine Freunde schließlich sehr gern. Zumal Seto ebenfalls beim Kindergarten saß. Die Jugendlichen hatten sich inzwischen an die Anwesenheit und das monotone Tastenklappern gewöhnt und Seto war froh, dass er heute wenigstens etwas arbeiten konnte. Gestern war er ja nicht allzu weit gekommen. Jou indess, brannte die ganze Zeit eine Frage unter den Nägeln. Als Yugi in der zweiten Hofpause gerade mental abzudriften begann, konnte er es einfach nicht mehr mit ansehen, dass es dem kleinen Stachelkopf so schlecht ging. Er hatte sich eigentlich vorgenommen, bis zum Nachmittag zu warten, aber... "Sag mal, Yugi...?", harkte er also nach, woraufhin ihn große Amethyste anblickten. "Hast du zwischendurch mal was von Yami gehört?" Sofort schossen dem Kleinsten der Gruppe die Tränen in die Augen. Schweigend, schluckend schüttelte er den Kopf. Seine rechte Hand griff Halt suchend nach seinem linken Arm und klammerte sich dort fest, den Blick hatte er sofort gesenkt. "E-er...", setzte er an, nachdem er noch ein paar mal geschluckt hatte. "Er antwortet immer noch nicht auf meine Anrufe...", hauchte er. Schluckte. "Yami... hat jetzt ein... eigenes Leben..." Yugis Stimme brach. Das belastete ihn schon seit Wochen und Jonouchi hatte ihm bis jetzt immer Mut gemacht. Sein bester Freund hatte ihm die letzte Woche über sehr gefehlt. Anzu und Opa hatten das Thema zwar auch versucht anzuschneiden, aber den beiden gegenüber hatte er immer abgeblockt. Der Blonde war der einzige, gegenüber dem er offen sein konnte, was das betraf. Da störte es nicht, wenn die anderen ihm zuhörten, was diese selbstverständlich nur unauffällig taten. Jou stand von seinem bequemen Kaiba-Liegestuhl auf und setzte sich zu seinem Freund. "Yugi..." Sachte legte er ihm die Hand auf die Schulter und Yugi- bei dem sich einiges angestaut hatte- warf sich in die kräftigen Arme des ehemaligen Schlägers. Alle anderen schauten betreten weg und versuchten den Heulkrampf des Milleniumspuzzleträgers zu ignorieren. Yugi war es zwar nicht peinlich, über seine Gefühle zu sprechen, aber diese Sache mit Yami war ihm offenbar sehr unangenehm. Er wollte nicht mal mit ihnen darüber sprechen, und nun weinte er vor ihren Augen. "Jou...", schluchzte der Kleinere, "Es tut so schrecklich weh!" Kaiba klappte in der Zwischenzeit den Laptop zu. "Ich gehe euch entschuldigen, man sieht sich später im Klassenraum.", stellte er nüchtern fest, stand auf und ging, ohne irgendjemanden noch einmal anzusehen. Katsuya strich seinem besten Freund sachte über den Rücken, während die anderen sich leise über etwas Belangloses unterhielten. Nach einiger Zeit beruhigte Yugi sich, schnäuzte sich die Nase und lächelte dem Blonden dankbar und tapfer zu. "Tut mir leid... d-dass ich...", brachte er mit brüchiger Stimme zustande. Doch Jou schüttelte lächelnd den Kopf. "Alles okay. Es tut mir so leid, Yugi. Ich... weiß auch noch keine Lösung...", gestand er, "Aber du schaffst das schon.", bekräftigte er den kleinen Stachelkopf. Dieser nickte und wischte sich über die Augen. "Danke, Jou...", hauchte er. "Es reicht schon, dass du da bist. Und danke Leute... ihr seid lieb.", murmelte Yugi und erntete auch von seinen anderen Freunden aufmunternde Blicke. "Wie läuft's mit Kaiba?", fragte Honda jetzt den Braunäugigen, woraufhin der sich am Kopf kratzte und dümmlich vor sich hinlächelte. "Geht so...", murmelt er und wurde etwas rot. "'Hündchen', häh?", grinste Honda fieß und stuppste ihn mit dem Ellenbogen an. "Was ist das eigentlich für ne Nummer? Habt ihr Spaß, hääääh?" "Ach, lass doch!", meckerte Anzu. "Das geht uns doch gar nichts an!" Dabei gab sie dem Jungen mit dem Stachel auf den Kopf einen Klapps. Ryou stand auf. "Wir sollten lieber zurück zum Unterricht. Kaiba-san hat uns zwar entschuldigt, aber der Lehrer wird trotzdem nicht glücklich sein.", gab er besorgt zu bedenken. Ryuuji seufzte aufgrund des Pflichtbewusstseins seines Liebsten, aber er gab keinen Widerspruch. Und so hielten es die Anderen ebenfalls. Jonouchi war froh, den Fragen ausgewichen zu sein, Yugi wollte Yami versuchen, zu vergessen und Anzu machte sich sehr große Sorgen um ihre Freunde. Lediglich Honda machte die ganze Sache recht wenig aus, er alberte mit Yugi und Jou herum, als wäre alles wie immer. Und das tat der Gruppe ehrlich gesagt auch sehr gut. ~Yami... pah! Jetzt tun sie schon so, als sei Yugis multiple Persönlichkeitsstörung echt und führe ein eigenes Leben...~ Kopfschüttelnd saß der Brünette auf seinem Platz und grübelte. Jedoch war die Sache mit Yami nicht das einzige, was ihn beschäftigte. Bevor er jedoch die Gedanken mehr ordnen konnte, betrat der Kindergarten endlich das Klassenzimmer. Der Lehrer blickte Ryuuji besorgt an und fragte, ob es ihm denn schon besser ginge. Verwirrt starrte dieser den Mann vor sich an, da sprang Anzu ein. "Ja, vielen Dank, Herr Watanuki. Es geht schon wieder." Der ältere Herr nickte, bat sie dann, sich auf ihre Plätze zu setzen, damit er seinen Unterricht fortsetzen konnte. Mit finsterem Blick wandte sich der Dungeon Dice Erfinder zu dem Firmenboss um. "Was hast du ihm erzählt, Kaiba?", zischelte er wütend. Doch Seto Kaiba hüllte sich überlegen in Schweigen und starrte den Schwarzhaarigen lediglich mit einem amüsierten, überlegen funkelnden Blick an. Erneut landeten liebevoll geschriebene und bemalte Zettelchen auf seinem Tisch. Doch schien sich der Brünette jetzt ein wenig zurückzuhalten, wie Jou bemerkte. Ob er nicht auffallen wollte? Die Antworten, die er bekam, wirkten irgendwie... 08/15. Er ließ seinen Blick noch einmal über die wenigen Zeilen gleiten, die sie gewechselt hatten. J: Se-chan! S: Ja? J: Danke für die Hilfe! :) S: Schon in Ordnung. J: Geht es dir gut? :) S: Ja, bestens. J: Wirklich? Du klingst komisch. S: Wie sollte ich komisch klingen? Ich schreibe. Da kann ich nicht "klingen". J: Hm, da hast du auch Recht. :( S: Sicher habe ich das. J: Also, alles okay? S: Ja. Bestens. Das schrieb ich sechs Zeilen weiter oben bereits. J: Tschuldigung. :( S: Schon in Ordnung. J: Was machen wir nach der Schule? :) S: Ich gehe arbeiten, was du tust, weiß ich nicht. J: :( S: ? J: Setooooooo! :( S: Ja? J: Können wir nicht was zusammen unternehmen? :) S: Ich erklärte dir gestern bereits, dass ich arbeiten muss. Eine Firma leitet sich nicht von allein. J: Aber Seto. :( Was ist mit Mokuba? S: Was soll mit dem sein? J: Na, er wartet doch? :( S: Er weiß, dass ich arbeiten muss. J: Aber Seto! :( S: Was ist? J: Du bist irgendwie kühl zu mir. :( S: Verstehe. J: Seto...? :( S: Jonouchi, wie wäre es, wenn du dem Unterricht folgen würdest? J: Würde dich das froh machen? :) S: Ich würde es auf jeden Fall begrüßen. J: In Ordnung, dann passe ich jetzt besser auf. Der Zettel kam danach ohne Antwort zu ihm zurück. Jou steckte ihn ein, für später. Er musste mit Seto darüber reden, die letzten Zettel, die sie in der Schule gewechselt hatten, waren allesamt so liebevoll und niedlich gewesen, dass ihm ganz warm im Magen wurde, wenn er daran dachte. Als dann endlich Unterrichtsende war, stand Kaiba mit abweisender Miene auf, nahm seine Sachen zusammen und verließ den Raum mit forschem Schritt. Der Blonde beeilte sich seine Schulutensilien zu packen, verabschiedete sich von seinen Freunden und rannte dem Firmenbesitzer hinterher. Er erwischte ihn gerade so, als dieser ins Auto stieg- was hatte der auch so endlos lange Beine? Mit einem Hechtsprung erreichte er noch das Innere des Autos, bevor Isono die Tür schließen konnte. Auf dem Boden der geräumigen Limousine liegend, grinste er hinauf zu seinem Liebling, der ihn soeben doch etwas erschreckend kühl musterte. "Und?", fragte dieser, "Was war mit... Yami?", er bemühte sich, das letzte Wort nicht allzu abfällig klingen zu lassen. /Seto... tu das nicht... nicht so.../ ~...~ Jou setzte sich im Schneidersitz auf den Boden des Vehikels. Besorgt blickte Isono durch den Rückspiegel nach hinten und räusperte sich. "Jonouchi-san? Würden Sie sich bitte ordnungsgemäß hinsetzen und anschnallen?", fragte er nach. Angesprochener blinzelte irritiert, rappelte sich auf und setzte sich schnell neben Seto auf den Sitz. Er schnallte sich an und schmiegte sich- wie die Tage zuvor, eng an Seto heran bis er auf dessen Schoß saß. Dazu dehnte er den Gurt eben ein bisschen. Der Blonde begann gedanklich bereits ein wenig abzudriften, als Kaiba sich räusperte. "Also, was ist nun?" Katsuya schreckte auf und schaute in zwei eisige Saphire, die ihn noch immer ungewohnt distanziert musterten. Nun ja- vielleicht nicht ganz ungewohnt. "Also... es ist so, dass Yami und Yugi jetzt zwei getrennte Körper haben.", erzählte er. Dabei starrte er auf seine Hände. Ihm war nicht ganz wohl dabei, über seinen besten Freund zu sprechen- immerhin wusste er nicht, ob es Yugi recht war, wenn er mit Seto über ihn und Yami sprach- aber wenn er nicht zu sehr ins Detail ging, würde das schon gehen. "Seit Battle City sind die beiden ja noch enger zusammengewachsen gewesen. Sie funktionierten super, das beste Team überhaupt! Dann waren sie in Ägypten, weil sich Yami sehr dafür interessierte. Sie waren dort die Sehenswürdigkeiten besuchen. Aber als sie dann in einem Museum waren und sich ganz alte Sachen angeschaut hatten, ist es plötzlich passiert: Wie aus dem Nichts stand Yami neben Yugi- also in echt! Nicht so, wie Yugi ihn sonst sieht, in seiner Geistererscheinung. Er hatte dieselben Klamotten wie Yugi an und erst waren die zwei sehr froh darüber, sich jetzt in echt gegenüber zu stehen." Jou atmete tief durch, vor Nervosität knetete er seine Finger. "Sie sind dann mit Hilfe der Ishtarfamilie- die haben das irgendwie gedeichselt- wieder nach Domino zurückgekehrt. Und dann ist Yami bei Yugi eingezogen. Aber irgendwann ist er einfach ausgezogen und hat sich seitdem nicht mehr bei uns gemeldet. Vor allem Yugi macht das tierisch fertig.", berichtete er. Seto nickte leicht in sich hinein. "So ist das. Und wann ist das passiert?", harkte er mit ruhiger Stimmlage nach. /Nicht so, Seto! Sprich ihn direkt darauf an!/ Der Blonde überlegte und rechnete. "Vor ungefähr drei Monaten. Zwei Wochen nach Battle City.", erklärte er. Der Brünette verfiel einige Sekunden lang in Schweigen. Schließlich murmelte er "Ich verstehe." /Seto! Nein! Hör auf!/ Jou schmuste sich an ihn heran. "Ich wünschte, ich könnte Yugi helfen.", schüttete er sein Herz aus. Seto blickte mit ausdruckslosem Blick zu ihm herab. "Wie lange kennt ihr euch denn schon?", fragte er beiläufig nach und ließ sich von Jou die ganze Geschichte erzählen, wie er den kleinen Stachelkopf anfangs gehänselt und Yugi sie trotzdem beschützt hatte und wie sie dann Freunde geworden waren. "Yugi ist meine zweite Familie...", endete er. "Er und Yami, Anzu, Honda, Ryou und... naja, Otogi auch ein bisschen." "Hm.", machte Seto lediglich. /Seto... bitte... nicht so! ...du zerstörst alles.../ Der Braunäugige schaute seinen Liebsten mit großen Augen an und fragte sich, worüber dieser wohl nachdachte. "Se-chan...?", fragte er unsicher mit gedämpfter Stimme, "Was ist mit dir?" Der Angesprochene seufzte leise und legte eine Hand an sein Kinn. Er starrte einen Moment lang stumm aus dem Fenster. /HÖR AUF!/ Er holte Luft. /SETO NEIN!/ "Jonouchi... geh nach Hause." Dieser Satz traf diesen schlimmer, als eiskaltes Wasser und ein Fausthieb in den Magen gleichzeitig! "Was?!" /NOCH KANNST DU ZURÜCK!/ "Du hast richtig verstanden." Der Blonde war fassungslos. "Se-chan! Wieso?" /Sag ihm einfach, dass das nur ein Spaß war! Du willst das doch nicht wirklich! Das ist nur deine Angst, die da aus dir spricht!/ "Und lass das 'Se-chan'." Nun musste Jonouchi erstmal schlucken. Ihm blieb die Luft weg, sein Magen zog sich krampfartig zusammen und er hatte das Gefühl, jemand hatte ein Stahlseil um seine Brust gewickelt. "N-nein! Ich will bei dir bleiben!", protestierte er. /SETO!/ ~SCHWEIG!~ Die Stimme verstummte. So wie sie damals verschwand, als er begann, sich Gozaburo und seinen Methoden unterzuordnen. Seto äußerte kein Wort. "Du hast gesagt, ich darf bei dir bleiben!" Der Kleinere wurde panischer. Schweigen. "Du hast sogar gesagt, dass du das willst!" Seine Stimme wurde zunehmend dünner. Er stand eindeutig unter Schock. Doch das eisige Schweigen blieb. "Seto! Was hab ich denn falsch gemacht?!" Jetzt drehte sich der Brünette zu ihm herum. Seine Augen durchbohrten ihn wie Dolche aus kristallklarem Eis und seine Gesichtszüge waren zu einer ausdruckslosen, harten Maske gefroren. "Du fragst tatsächlich noch, was du falsch gemacht hast?", zischte der Firmenboss mit einer Schärfe, die den Kleinere zusammenzucken und zurückweichen ließ. "Hältst du mich für blöd?!", fragte er ihn in derselben Stimmlage, woraufhin Jou nur geschockt den Kopf schütteln konnte. "Meinst du nicht, ich habe längst bemerkt, dass du dich längst an alles erinnerst? Das ist vermutlich so, seit du in deinem Zimmer warst, richtig? An dem Abend habe ich noch nichts geahnt, aber im Nachhinein wird mir so einiges klar! Glaube ja nicht, dass ich dich noch einmal in mein Haus lasse!" "W-was?", keuchte der Blonde. Er war zu entsetzt, um sich klar zu artikulieren. Und Kaiba? Der fühlte sich hinters Licht geführt. Reingelegt von Katsuya Jonouchi! So eine Demütigung! Das war sogar noch schlimmer, als er gedacht hatte! "Was für eine gelungene Posse, nicht wahr, Jonouchi? Hattest du viel Spaß? War es vergnüglich in der Kaiba-Villa? Im Saus und Braus? Im absoluten Luxus? Und dann noch Seto Kaiba herumkommandieren? Was für ein Späßchen, nicht wahr? Eine gute Ausrede hattest du da mit der Amnesie, die ja niemals mehr geheilt werden könnte, wenn ich dich zu sehr schocke. Herrlich, wie du mein Sozialempfinden ausgenutzt hast, um mich dazu zu bringen, dich bei mir zu behalten. Dir alles durchgehen zu lassen. Mein schlechtes Gewissen war deine Eintrittskarte. Weil mein Auto dich angefahren hat. Dabei liefst DU völlig orientierungslos und barfuß durch meine Straße! War das vielleicht sogar von dir geplant?" Jou wollte den Mund öffnen um zu antworten, doch Kaiba brachte ihn mit einer barschen Handbewegung zum Schweigen. "Spar dir das! Verklag mich ruhig, wenn du willst. Das kann mich nicht mehr schädigen, als alles andere, was du versuchst!" Das Auto hielt. Und zwar in der Straße von Katsuyas Elternhaus. Panisch warf der Blonde einen Blick nach draußen. "Nein Seto! Schick mich nicht fort, bitte!", flehte er, doch dieser starrte ihn unnachgiebig an, während Isono um das Auto herumging und die Tür neben dem Kleineren öffnete. "Tut mir leid, Jonouchi-san. Sie müssen jetzt aussteigen.", klärte der Grünhaarige den Jungen auf und fasste vorsichtig nach seinem Arm. Doch dieser riss sich los und stürzte zu dem Firmenbesitzer. Er packte ihn verzweifelt an dessen Kleidung, klammerte sich daran fest, wie ein Ertrinkender. "Seto! Bitte! Ich meinte das ernst! Ich meinte alles ernst! Du darfst mich nicht wegschicken! Ich will doch bei dir bleiben! Ich will bei dir sein!" Ungerührt löste der Größere die klammen Hände mit einem geübten Griff von seinem Mantel. Isono griff nach Jou, verdrehte ihm sanft den Arm, so dass es nur wehtat, wenn der Blonde Gegenwehr leistete und zog ihn so behutsam es möglich war, aus der Limousine heraus. Die Tränen rollten in Sturzbächen über die Wangen des entsetzten Jungen, der versuchte sich zu wehren, doch jedes Mal vor Schmerzen zusammenfuhr, wenn seine Sehnen oder Gelenke verdreht wurden. Ihm fiel nichts anderes mehr ein, als Seto den Grund für seine Angst zu gestehen: "Ich weiß es, Seto! Ich hab alles gehört! An dem Morgen, im Krankenhaus!" Isono wollte den Jungen weiter aus dem Wagen befördern- er selbst stand bereits draußen, während der Blonde sich mit den Füßen gegen die Innenseite des Wagens stemmte- da rief der Brünette plötzlich "Stopp!" Jou blickte auf, voller Hoffnung, seinen Liebsten noch erreicht zu haben. Doch als er in die Eiskristalle blickte, die Setos Augen waren, wusste er, er hatte gar nichts erreicht. Der Firmenchef beugte sich vor und fasste nach Jonouchis Kinn. Stahlhart war der Griff, als er ihn zwang, ihm in die Augen zu sehen. Isono war mit ausdruckslosem Gesicht vollkommen erstarrt und wartete weitere Befehle ab. "Hast du das...?", fragte Kaiba beunruhigend ruhig nach. Jou nickte. "Ich... ich war direkt neben dir... in dem Bett neben dir. Hinter dem Vorhang...", nuschelte er. "Am Freitag... morgens gegen halb sieben..." Voller Verzweiflung sah er seinen Liebsten an. Er liebte diesen Mann. Er liebte ihn schon so unglaublich lange! Doch die Augen Kaibas hatten nur Verachtung für ihn übrig. "Dann würde ich dir raten niemandem davon zu erzählen. Sonst wird das Konsequenzen haben, die du dir nicht einmal in deinen Träumen ausmalen kannst.", drohte er und ließ das Kinn des Kleineren los. "Schaff ihn mir aus den Augen.", knurrte Kaiba, wandte sich ab, verschränkte die Arme und überschlug ein Bein. Isono zog den nun erschlafften Jou sanft aus der Limousine, hielt ihn noch fest, bis die Türen geschlossen und abgeriegelt waren und ging ohne ein weiteres Wort zur Fahrertür. Bevor er sie öffnete, murmelte er leise "Leben Sie wohl, Jonouchi-san." ohne ihn anzusehen. Dann stieg er ein, die Limousine fuhr davon. Katsuya stand noch lange Zeit da und starrte die Straße hinunter. ~7. Kapitel Ende~ ...nächstes Kapitel kommt, sobald es betagelesen wurde. :3 Kapitel 13: Kapitel 8: "...zerbricht" ------------------------------------- Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 8/11 12 (Huch, sie haben sich vermehrt! D:) Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: KaibaxJounouchi, nebenbei erwähnt OtogixRyou, angedeutet YamixYugi Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden. Kommentar: Tja, es ist schon wieder ein Kapitel mehr geworden :/ Ich habe das letzte Kapitel- welches aus irgendeinem Grund 11 Seiten lang geworden ist, nochmal gesplittet und ein bisschen ausgebaut, damit nichts zu überstürzt wirkt. :) Widmung: Für mich und meinen Ehemann . :D Betaleser . Er macht das toll! Ich wusste gar nicht, wie viele Fehler ich gemacht habe, bis ich vergleiche, was er geändert hat! XD Kapitel 1 ist jetzt auch fast betagelesen. Es fehlen noch ein paar letzte Schliffe :D Kapitel 8 "...zerbricht..." Regnete es? Er wusste es nicht. Er hatte das Gefühl, gar nichts mehr wahrzunehmen. Er fühlte sich stumpf und taub. Irgendwann später fasste eine große, warme Hand sanft an seine Schulter. "Komm, Katsuya... gehen wir rein.", wirkte eine ruhige, liebevolle Männerstimme auf ihn ein. Sein Vater war ihn abholen gekommen. Ohne Gegenwehr folgte der Junge dem Dunkelblonden, ließ sich nach Hause führen, an den Tisch setzen, wo er eine warme Decke um die Schultern gelegt bekam, kurze Zeit später hielt er eine dampfende Tasse heißen Tees in der Hand, die seine eiskalten Hände wärmen sollte. Lange Zeit saßen sie still beieinander. "Katsuya.", erhob der Ältere das Wort. Benannter schaute auf, seine Bewegungen wirkten hölzern und steif. Der Blick war leer, tiefe Ringe zeichneten sich unter den vom Weinen verquollenen Augen ab. Er schaute in das warm lächelnde Gesicht seines Vaters. "Hat er gemerkt, dass du dich erinnerst?", fragte er behutsam. Jou nickte. "Er war nicht begeistert, richtig?" Nicken. "Was hast du jetzt vor?" Schulterzucken. "Du könntest morgen in der Schule mit ihm sprechen.", schlug der Ältere vor. Schulterzucken. "Du hast mit so einem Ausbruch doch gerechnet, oder nicht?" Nicken. Jonouchi senior stand auf und ging in das Zimmer des Blonden. Er kam zurück mit dem Block in der Hand, den er vor seinen Sohn auf den Tisch legte. "Du zeichnest inzwischen besser als ich.", gab der Ältere zu. "Ich denke ich hab mir mit dem Alkohol einiges im Gehirn kaputt gemacht.", lachte er über sich selbst. Jou starrte auf den Block. Mechanisch griff er danach, schlug die Seiten auf. Seine Zeichnungen. Da waren sie. Da hatte er begonnen, Seto zu malen. Immer und immer wieder. Seto konzentriert am Laptop. Seto gelangweilt auf seinem Sitzplatz in der Schule. Seto siegessicher beim Duelmonster spielen. Seto entspannt mit Kaffee in der Hand. Seto, wie er lässig in die Limousine einstieg. Seto stark und cool im Sportunterricht. Seto, verletzlich und halbnackt in der Umkleide. Dann hatte er angefangen, ihm ab und zu in seiner Freizeit zu folgen. Seto, unnachgiebig und hochmütig bei einer Pressekonferenz. Seto bei einem entspannenden Spaziergang im Park. Seto, wie er Mokuba zärtlich zu sich zog. Seto, wie er allein in einem Café saß, die Beine lässig übereinandergeschlagen, im Stuhl zurückgelehnt. Das war das letzte Bild. Er erinnerte sich, wie er einige Meter weiter auf der Terrasse eines anderen Cafés gesessen hatte und ihn über die Sonnenbrillengläser hinweg beobachtet hatte. Er sah so cool aus. So lässig. So elegant. Und dann war sie gekommen. Der Auslöser für all das hier. ~Flashback~ Es ist kühl hier auf der Terrasse. Zum Glück haben sie Decken auf die Stühle gelegt und lauschige Gasfeuerlampen angezündet. Trotz des anbrechenden Winters scheint die Nachmittagssonne noch. Für morgen ist Regen angesagt. Dementsprechend muss das Wetter doch genutzt werden! Genau das tue ich auch! Ich habe mich, nach der Schule, an meinen absoluten Schwarm gehängt. Er ist sowas von cool! Und lässig! Und elegant! Wenn er nur nicht immer auch so fieß und arrogant wäre! Er bringt mich regelmäßig total auf die Palme, beleidigt mich, wo er kann und sofern er das nicht tut, tut er so, als sei ich Luft! Aber trotzdem stehe ich total auf diesen Kerl. Ja, ein Kerl. Gott war das hart gewesen, mir das einzugestehen. Zu allem Überfluss dann auch noch ausgerechnet dieser Kerl! Nicht nur, dass er gewisse charakterliche Schwächen aufweist, ein totaler Egomane ist und darüber hinaus noch unerreichbar, nein, er ist auch noch reich, hat Macht und ist ein Mann. Wenn ich jedoch sehe, wie sanft und zärtlich und hingebungsvoll er mit seinem kleinen Bruder umgeht, weiß ich einfach, da ist noch eine andere Seite in ihm. Eine weiche Seite. Eine, die ich kennenlernen will! Deswegen habe ich angefangen, ihm nachzulaufen. Heimlich natürlich. Manche würden das vielleicht als Stalking bezeichnen, aber hey! So ein Kerl wie der wird doch eh ständig von der Presse verfolgt! Da störe ich dazwischen überhaupt nicht! Und jetzt sitzt er dort. Diese endlos langen Beine hat er locker übereinander geschlagen, seine filigranen Arme verschränkt, so sitzt er cool da und lehnt in dem Stuhl im Café nebenan. Der Wind zieht sachte an seinen brünetten, kurzgeschnittenen Haaren, der Mantel hängt lässig über seinen Schultern. Alles an ihm sieht aus, wie aus einem Katalog. Das beginnt mit der Frisur, geht über seine Klamotten und endet bei dem schlanken Adoniskörper. Seto Kaiba. Sexy, geile Sahneschnitte. Vor mir liegt ein Block, auf diesem halte ich mit meinem zeichnerischen Supertalent diesen Augenblick fest. Noch ein paar Striche hier, ein paar dort. Perfekt! Dann bin ich irritiert. Jemand geht direkt auf ihn zu und begrüßt ihn mit einem strahlenden, weißen Lächeln. Eine wunderschöne, blonde Frau. Ihre langen, perfekten Beine stecken in tiefroten High-Heels, die ihre hohe, schlanke Gestalt nur noch mehr betonten. Ihr perfekt geformter Körper wird umschmeichelt von einem hautengen, aber eleganten, schwarzen Kleid. Ihr Körper könnte aus einer Modelzeitschrift geklaut sein! Ihr Busen ist rund und weich, eine schlanke Wespentaille ist total der Blickfang, ihre Lippen wirken voll, ihre Haare sitzen in einer stylischen Hochsteckfrisur, die Hüften wiegen sanft bei jedem Schritt. Nicht, dass ich auf sowas stehe- aber ich weiß ja, worauf Männer sonst so stehen. Zumindest angeblich. Aber nicht nur, dass sie mit MEINEM Seto spricht! Jetzt setzt sich sich auch noch zu ihm! Zu MEINEM Seto! Je länger ich sie anstarre und versuche, irgendeinen Makel an ihr zu finden- Zickigkeit, Affektiertheit, vielleicht ist sie auch überkandidelt, arrogant oder selbstherrlich oder irgendwie unsympathisch... Je länger ich versuche, etwas zu finden, dass ich an ihr hassen kann, dass mir beweist, dass sie Seto niemals haben könnte, sie ihn sicher schlecht behandeln würde oder er sie abblitzen lässt, desto perfekter finde ich sie. Scheiße. Sie ist, im Gegenteil, trotz dass sie wirklich wunderschön ist, total nett. Sie lacht, scherzt mit dem Kellner, nimmt Seto nicht zu ernst, jedoch ernst genug und dieser ringt sich sogar hier und dort ein kleines, wenn auch gezwungen wirkendes Lächeln ab! Und obwohl sie wirklich körperbetont ist, wirkt sie, zu meinem Unmut, nicht nuttig. Das Kleid ist nicht zu kurz, das Make-Up dezent, sie trägt nicht einmal Dekolleté, das Kleid legt vielmehr ihre Schultern frei und schließt um den Hals. Die beiden unterhalten sich sehr lange. Ich habe das Gefühl, dass es Stunden dauert! Inzwischen koche ich vor Eifersucht und Wut, am liebsten würde ich ihr ihre blonden, glänzenden Haare ausreißen und ihr ihre katzenhaften, grünen Augen auskratzen! Endlich steht sie auf. Gott sei Dank! Ich atme tief durch. Wer auch immer sie ist, sie geht endlich! Aber dann kommt die Krönung! Sie kichert, verabschiedet sich und geht um den Tisch herum, zu MEINEM Seto! Sie beugt sich tatsächlich zu ihm herunter! Ihr Gesicht und das von Seto kommen sich sehr nahe! ZU NAH! Sie küssen sich! Mir bleibt das Herz stehen und die Tränen schießen mir in die Augen! Ich versuche einen besseren Blickwinkel zu erhaschen, weil ich nur ihren Hintern und ihre wallenden Haare sehen kann- ich muss einfach wissen WIE sie sich küssen! Ein Küsschen? Mit Zunge? Leidenschaftlich? Liebevoll? Nur ein Schmatz? Ich werd' grad wahnsinnig, jetzt nimm' doch mal deine Kiste da weg, Weib! Endlich richtet sie sich auf, winkt noch einmal und geht. Seto nippt gelassen an seinem Kaffee. Ich ertrage das nicht mehr! Hektisch stehe ich auf, werfe einen Schein auf den Tisch für den Kakao und renne, so schnell ich kann, nach Hause, pfeffere dort wutentbrannt meinen Zeichenblock unter das Bett und schlage ein paar mal auf mein Kissen ein. "Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße!", brülle ich, heule dabei wie ein Schlosshund und steigere mich immer weiter in meinen Frust hinein! Nicht nur, dass Kaiba sowieso total unerreichbar ist! Jetzt hat er auch noch 'ne Freundin! Augenblicklich höre ich auf und sacke in mich zusammen. Ich werde niemals an ihn herankommen. Niemals. Er wird in mir immer den schmutzigen Köter sehen. Den Kerl mit den Wutausbrüchen ohne Manieren. Was hab' ich so einer Superfrau schon entgegenzusetzen? Zum einen, bin ich keine Frau... ich bin nicht besonders hübsch, kein Stück elegant, nicht zierlich oder süß, habe keine Manieren, kann nicht so super Kichern oder sexy mit den Haaren spielen oder so. Ich bin nur ein blöder Straßenköter. Ein ganz normaler Typ. Nichts Besonderes. Wenn Yugi nicht wäre, würde Seto mich wahrscheinlich gar nicht bemerken. Ich beiße die Zähne fest aufeinander und schlucke die Tränen hinunter. Wütend packe ich meine Jacke und Turnschuhe und stürme ohne Rucksack oder Schlüssel raus. ~Flashback Ende~ "Katsuya?" Die Stimme seines Vaters riss den Jungen aus den Gedanken. "J-ja?", fragte er verwirrt nach. Der Ältere lächelte leicht. "Rede mit ihm. Gleich morgen. Egal, was er heute gesagt hat, er hat es aus der Wut heraus gesagt. Das muss nicht unbedingt alles ernst gemeint gewesen sein.", gab er dem Blonden einen Tipp. "Du solltest es ihm sagen. Alles." Jou senkte den Blick. "Das... hab ich ja versucht. Er wollte mir nicht zuhören, als ich versucht habe, ihm zu erklären, wieso ich das gemacht habe." Der Ältere schüttelte den Kopf. "Ich meinte eigentlich, über deine Gefühle für ihn." Jonouchi wurde sofort feuerrot im Gesicht und presste den Zeichenblock fest an sich. "Woher...?", fragte er atemlos und starrte seinen Vater an. Der ältere Mann lächelte. "Nun... ein paar Elterninstinkte habe ich dann doch noch. Ich habe früher viel falsch gemacht. Ich will nun alles richtig machen und dir ein guter Vater sein. Und ein guter Papa Adler beobachtet sein Küken eben genau.", erwiderte er und grinste seinen Sohn frech an, welcher ihn nur verdattert anstarrte. "Außerdem sprichst du ihm Schlaf.", fügte sein Vater hinzu. "'Ohhh, Seto... sexy Setooo... Schmatz schmatz schmatz, du hast so lange Beine!'" Das Grinsen des Mannes vertiefte sich, während Jonouchis Gesichtsfarbe zunehmend einer Tomate glich. "Du... dir macht das nichts aus? Ich meine... er ist ein... Kerl.", murmelte Jonouchi, woraufhin der Ältere abwinkte. "Ach was.. Hauptsache du bist glücklich. Also tu mir den Gefallen und werd's auch, okay?", er hielt ihm grinsend einen Daumen hoch. Jonouchi war ehrlich verdutzt, dann musste er lächeln. Er hob artig ebenfalls seinen Daumen und grinste zurück. "Okay!" Am nächsten Tag stand Jonouchi sehr früh auf. Es fiel ihm schwer, auf die Beine zu kommen, denn er hatte nicht viel geschlafen. Doch er wusste, dass heute seine letzte Chance vor dem Wochenende war, mit Seto zu sprechen! Heute war bereits Freitag. Vor einer Woche noch, an dem Donnerstag-Nachmittag, als er Kaiba mit der Frau gesehen hatte, da hatte er die Hoffnung aufgegeben gehabt. Aber nun hatte er gleich mehrere Gründe, es nochmal zu versuchen und nochmal und nochmal und niemals aufzugeben! Das würde sicher klappen! Vielleicht schrie Seto ihn nochmal an, da würde er durch müssen. Vielleicht ließ er sich auf ein Gespräch ein. Vielleicht würde er so tun, als wäre alles wie vorher? Jou atmete tief durch. Egal was, er würde das schon verpacken! Hauptsache, er würde dann vernünftig und ruhig mit dem Firmenboss sprechen können! In Schuluniform gekleidet, rannte er zur Schule und wartete direkt am Schultor. Er wusste, dass der Brünette meistens viel früher zur Schule kam, als alle anderen. Die letzten Tage hatte er ihn morgens aufgehalten, aber heute würde er bestimmt seinen alten Gewohnheiten folgen. Selbst wenn nicht, so würde er zumindest auf Nummer sicher gehen und ihn nicht verpassen! Tatsächlich kam die Limousine pünktlich eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn angefahren. Jou atmete tief durch und straffte die Schultern. Isono- der so tat, als bemerkte er ihn nicht- öffnete die Autotür, hinter welcher der Brünette sitzen musste. Tatsächlich folgten kurz darauf die langen Beine, die Jou so bewunderte, gefolgt vom Rest des jungen Mannes, den er liebte. Der Blonde ging direkt auf ihn zu. "Seto, wir müssen reden.", stellte er ihn vor vollendete Tatsachen. Doch der Größere ging einfach an ihm vorbei. Isono schloss die Wagentür und ging nach vorne zu seinem Platz hinterm Lenkrad. Irritiert zog Katsuya die Augenbrauen zusammen, vor leichter Empörung stand sein Mund ein Stück offen, schließlich nahm er die Verfolgung auf. "Seto! Wir müssen reden!", forderte er etwas lauter. Dieser ging abermals weiter. "Bitte Seto!" Keine Reaktion. "Seto. Es ist wichtig! Lass uns darüber sprechen. Bitte! Es gibt soviel, dass ich dir sagen muss! Dass ich dir erklären muss!", jetzt flehte er schon. Da war er rasch gesunken. Wieder stiegen ihm die Tränen in die Augen. Die Zeit lief ihm davon! "Seto... bitte! Ignorier' mich nicht! Tu nicht so, als sei ich nicht da! Schrei mich an! Beschimpf mich! Schlag mich, von mir aus! Aber ignorier' mich nicht..." Der Firmenchef jedoch ging weiter, hinein in den Klassenraum. Selbst dorthin folgte der Blonde ihm. Er stellte sich genau neben Kaiba, der seinen Laptop hochfuhr und berührte ihn sanft an der Schulter. "Seto... sprich mit mir..." Als wieder keine Reaktion kam, packte er den Brünetten fest an den Schultern und wirbelte ihn zu sich herum. In derselben Bewegung drehte der Andere sich weiter, griff um und warf Jonouchi auf den Boden. Dann, als wäre nichts geschehen, setzt er sich wieder auf seinen Stuhl und begann in aller Ruhe auf seinem Laptop zu arbeiten. Jou wusste sich nicht zu helfen. Sollte er ihn etwa in einen Faustkampf verwickeln? Das wollte er nicht! Oder eventuell könnte er ihm den Laptop wegnehmen? Aber er glaubte, das wäre eher kontraproduktiv für ihre Beziehung. "Seto... bitte... ich...", er beschloss, einfach mit dem Reden anzufangen. Immerhin würde der Brünette ja wohl kaum die Ohren verschließen können! Doch genau in diesem Moment holte Kaiba zwei kleine, schwarze Geräte heraus, die er sich links und rechts in seine Ohren klemmte. "Seto?", fragte Jou unsicher. Waren das Kopfhörer? Der Kleinere wusste es nicht. Seto tat so, als existiere er nicht. All sein Tatendrang war an dieser Reaktion verpufft. Er blieb neben ihm stehen, bis seine Freunde in den Klassenraum eintrudelten. Sie winkten ihm fröhlich, ließen ihre Hände jedoch sinken, als sie Jonouchis Gesichtsausdruck und Kaibas abweisende Körperhaltung sahen. Jou seufzte und riss sich zusammen. Er würde es gleich nochmal versuchen! Mit einem Ruck, als müsse er sich losreißen- wandte er sich um und ging leicht lächelnd zu seinen Freunden. Er setzte sich zu ihnen an den Tisch. "Hey, Alter.", begrüßte er den verdatterten Yugi. Dieser verstand schnell, seine Augen weiteten sich, dann strahlte er: "Du erinnerst dich!" Anzu, Honda, Ryou und Otogi starrten den Blonden alle an. Dieser rieb sich verlegen den Nacken. "Ehrlich gesagt... ja. Schon seit wir in meinem Zimmer waren... ", gab er zu, es war ihm sichtlich peinlich, seine Freunde weiter an der Nase herumgeführt zu haben. Er musste sich entschuldigen und es ihnen erklären: "Aber... ich..." Yugi fiel ihm Freudestrahlend ins Wort: "Schon okay! Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht! Das ist alles, was für mich zählt!" Der ehemalige Schläger blickte seinem kleinen Freund verwundert an. Da er in letzter Zeit sowieso viel heulte, ließ er die Tränen halt gleich nochmal in seine Augen schießen. Diesmal kamen sie vor Rührung. "Yugi!", er umarmte ihn. "Du bist echt der Beste!", grinste er breit und schnäuzte sich mit einem Taschentuch von seinem Freund. Honda begrüßte ihn nun ebenfalls, genauso wie Anzu. Ryou lächelte freundlich. Otogi aber musste wieder eine spitze Bemerkung machen: "Und was ist mit deinem 'Herrchen'?", fragte er grinsend. Jou fiel sofort ins sich zusammen. "Ich erzähl's euch später, okay...?" Honda sprang sofort ein. "Klar, gehen wir gleich in der großen Pause zu unserem Platz!" Der Schulgarten lag ruhig und kühl da. Es war noch immer ziemlich kalt, aber wenigstens regnete es nicht. An den Pflanzen konnte man den beginnenden Winter jedoch deutlich erkennen. "Er ignoriert dich also wirklich vollkommen?", harkte Anzu nach. Der Angesprochene nickte betrübt. "Ja, er tut, als sei ich nicht da." Honda starrte wütend vor sich hin. "Dieser Lackaffe! Dem werd' ich's zeigen!", er sprang auf und wollte loslaufen. "Warte!", rief Jou. Sein Freund hielt inne. "Bitte nicht..." Der traurige Blick des Blonden ließ auch Hirotos Tatendrang verpuffen. "Sag mal...", begann Otogi da, während er seine Fingernägel feilte, "Was läuft da eigentlich zwischen dir und Kaiba?", harkte er nach. Jous Blick wurde zum herzerweichen verzweifelt. "Ich bin total in den Geldsack verschossen.", tischte er seinen Freunden brühwarm auf. Yugi nickte. "Das hatten wir uns bereits gedacht. Deine Reaktionen während der Amnesie sprachen ja Bände. Vermutet hatten wir es ja vorher schon.", nun war es an dem kleinen Stachelkopf, breit zu grinsen. Jonouchi seufzte. "Und ich mach' mir die ganze Zeit einen Kopf, dass ihr mich hassen könntet, wenn ihr das erfahrt.", murmelte er. Anzu umarmte ihn mütterlich. "Du Dummerchen.", flüsterte sie und drückte ihn sanft. Jou schluckte- er hatte jetzt keine Lust mehr, zu weinen! Er war ein Mann, verdammt! "Okay, genug rührseliger Kram jetzt!", schimpfte er und Anzu ließ ihn kichernd los. "Was ist denn eigentlich passiert, dass du so 'ne fieße Amnesie hattest?", wollte Ryou nun wissen. Der Blonde atmete tief durch und erzählte von seinen kleinen Stalking-Einsätzen. Seinen Kaiba-Zeichnungen. Dass er zeichnen konnte, war ihm zwar peinlich und seine Freunde reagierten möglichst wenig verwundert, aber trotzdem unglaublich neugierig. Ihr sofortiges Interesse an seinen künstlerischen Ergüssen hatte er befürchtet. Er wiegelte das erstmal ab, denn das war ja nicht der Kern der Geschichte. Er erzählte, wie diese superheiße Miss Perfekt bei Kaiba gesessen hatte und die beiden ziemlich exakt elf Sekunden lang geknutscht hatten! Wie er wütend zuhause gesessen und sich anschließend mit nichts als der Kleidung am Körper losgemacht hatte, um sich abzureagieren. "Und dann..." ~Flashback~ Wütend rase ich die Straßen entlang. Ich halte diesen verdammten Druck einfach nicht aus! Das macht mich alles so... rasend! Ich weiß nicht, wie ich mit meinen Emotionen umgehen soll! Am Liebsten würde ich diese Tussi jetzt suchen und so richtig zusammenlaschen! Aber aus meinen Schlägerzeiten bin ich raus. Ich vergreife mich weder an Schwächeren, noch an Unschuldigen. Und das Weib hat nunmal nichts gemacht. ...außer mit meinem GELIEBTEN SETO ZU FLIRTEN UND IHN DANN AUCH NOCH ZU KÜSSEN! Wütend kicke ich eine Mülltonne um. Dann stecke ich die Hände in die Hosentaschen und gehe weiter. Immer tiefer dringe ich in die dunkelsten Gasse Dominos vor. Ich weiß, ich gehe gerade ein Risiko ein. Mehr noch: Ich beschwöre es geradezu. Etwas, dass ich im Nachhinein sicher bereuen würde. Ich meine, ich bin in letzter Zeit sowieso öfter hier unterwegs. Die vielen blauen Flecken und Schürfungen bezeugen das. Die meisten denken immer noch, mein Vater schlägt mich. Das hat er jedoch lange nicht mehr getan. Seit er fast trocken ist, ist er richtig cool geworden. Aber der Frust, der mich in letzter Zeit wegen Seto so rastlos macht, treibt mich wiederholt hierher. Hier suche ich mir einen Grund, mich zu prügeln. Hier finde ich auch jedes Mal einen. Ein Schrei! Ich renne sofort dorthin. Eine weibliche Stimme ruft um Hilfe. Ich schlittere um die Ecke und dort sehe ich die Bescherung! Eine Obdachlose wird von zwei Typen belästigt, offenbar wollen die ein 'bisschen mehr' als nur Unterhaltung. "Ey!", brülle ich. "Lasst die Frau in Ruhe!" Einer der Kerle- er wirkt sogar ganz normal und überhaupt nicht wie ein Drogenjunkie oder sowas- dreht sich um. Jetzt kann ich die verhärmte Frau, mit den langen, schmutzig-braunen Haaren sehen. Sie trägt nur Lumpen am Leib und... hat ein Kind dabei. Der andere Kerl hält weiterhin ihren Arm fest, er ist dabei schmerzhaft verdreht. Er wirkt, als sei er gerade voll auf einem Tripp. Er kommt selbst wie ein Obdachloser 'rüber und ist an mehreren Stellen gepierct. Der Typ, der irgendwie wie ein Hip-Hopper aus den Neunzigern aussieht, grinst mich an. "Bist'e sicher, dass du das durchziehen willst, Alter?" Mein Blick huscht zu der verängstigten Frau, ich gehe entschlossen in Kampfstellung. "Lasst die Frau in Ruhe.", wiederhole ich. Wenige Minuten später bringe ich die Frau mit ihrem Kleinkind in einem der Obdachlosenheime in Sicherheit. Ich rate ihr, auch wenn sie hungrig ist, nachts nicht alleine umherzuziehen. Sie bedankt sich tausendfach und weint, sie wüsste gar nicht, wie sie das wieder gut machen sollte und ich sei ja verletzt und sie sei schuld, ich aber lächle ihr lediglich zu und humple dann zum nächsten Krankenhaus. Einer der Typen hat mich echt übel erwischt, mein Kopf tut weh und mein Fußknöchel könnte verstaucht sein. Es beginnt gerade zu regnen. ~Flashback Ende~ Unruhig zuckte Jonouchi mit den Schultern. "Ja, das war's.", schloss er. Honda schaute doof aus der Wäsche. "Und da hast du deine Amnesie abgekriegt?" Wieder zuckte der Blonde die Schultern. "So in etwa." Hiroto fragte wissbegierig nach: "Und dann kamst du zu Kaiba?" Der Blonde nickte. "Ja, mit der Amnesie bin ich da rumgeirrt. Da hat er mich eingesammelt." Skeptisch blickte der Brünette ihn an. "Er hat dich einfach so eingesammelt? Ganz ohne Grund? Aus Nächstenliebe?" Der Schüler schmollte und wandte das Gesicht ab. "So schlimm isser nich'...", murmelte er. Yugi blickte auf: "Was war das für ein Zwischenfall, von dem Kaiba sprach?" Unwillig verzog der Größere das Gesicht... dann murmelte er etwas, wovon man nur 'er' und 'fahrn' verstand. Anzu runzelte die Stirn. "Niemand versteht dich, wenn du so nuschelst!", schimpfte sie. Jou seufzte. "Er hat mich überfahren." Schweigen. Dann explodierte Honda: "ER HAT WAS?! Dieser verfluchte Arsch! Er hat dich überfahren?! Und dann bestellt er uns einen Tag später zu sich, um dich abzuholen? Wollte er dich mit Geld zum Schweigen bringen, oder was? SO EIN VERFLUCHTES ARSCHLOCH!!" Jou stand auf und legte ihm die Hände auf die Schultern. "Es war alles ganz anders...", dabei blickte der Blonde so ernst, dass Hiroto sofort wieder herunterfuhr. "Er hat sich in der Nacht ziemliche Sorgen gemacht. Da wusste er nichts von meiner Amnesie. Er hat seinen Privatarzt gerufen. Er ist die ganze Nacht bei mir geblieben und hat sich um mich gekümmert. Er hat mich 'Hündchen' genannt und war ganz unruhig und sehr erleichtert, als ich wach wurde." Der Brünette ließ sich wieder auf seinem Sitzplatz nieder und atmete tief durch. "Trotzdem...", murmelte er. Ryou meldete sich zu Wort: "Und wann hast du nun die Amnesie bekommen? Du erwähntest, du hattest sie bei dem Autounfall schon." Der Blonde wandte zerknirscht den Kopf ab. "Vor dem Unfall eben. Nach der Prügelei." "War da etwa noch mehr?", harkte Anzu nach. Doch Jonouchi hielt den Blick abgewandt, "Ich... kann darüber noch nicht sprechen... sorry." Besorgt blickte Yugi seinen Freund an. "Wieso?", fragte er. Und wenn Yugi schon einmal nachfragte, obwohl man lieber nicht reden möchte, musste er spüren, dass es sehr ernst war. "K... Se... Seto... möchte das nicht.", erklärte das ehemalige 'Hündchen' zurückhaltend. Yugi nickte verständnisvoll, sanft legte er seine Hand auf die von Katsuya. "Gemeinsam kriegen wir das hin.", lächelte er aufmunternd. Den ganzen restlichen Tag über behielt Kaiba seine Haltung stur bei. Er ignorierte Jonouchi komplett, als sei dieser Luft. Mit Honda, Yugi und den Anderen sprach er zwar genauso wie vorher, jedoch machte er sich nicht über sie lustig, sondern hielt sich professionell und sachlich zurück, dabei überging er jedes Wort, welches sie über den Blonden verloren. Es war aussichtslos. Er wollte nichts darüber hören- Katsuya Jonouchi schien für Seto Kaiba gestorben zu sein. Geknickt saßen die Freunde am Nachmittag zusammen. "Sorry, Leute. Es ist wohl hoffnungslos.", murmelte Jou. Honda sprang auf. "Was soll die Scheiße!? Häh?! Seit wann lässt du den Geldsack so auf dir herumtrampeln? Das ist doch gar nicht deine Art! So KANN das ja nix werden, Alter!", schimpfte er. Als sein Kumpel ihn nur verständnislos anstarrte, packte der Brünette mit dem Stachel auf dem Kopf ihn am Kragen und zerrte ihn hoch. "Mann, Jonouchi! WENN du Kaibas Herz erobern kannst oder es vielleicht sogar schon hast, dann sicher nicht, indem du dich total verbiegst!", dabei schüttelte er den Blonden- für seine Verhältnisse liebevoll- durch. "A-aber... er mochte mich doch nur als dummes, naives Hündchen...", verteidigte Jou sich. "Katsuya Jonouchi... den hat er doch immer gehasst.", betreten senkte er den Blick. Honda wurde vor Wut knallrot. "Was willst du also machen?! Dich für immer verbiegen, oder was?! Willst du immer so tun, als wärst du nicht du? Also wenn Kaiba dich nicht will, wie du bist, ist er ganz schön hohl!", und damit ließ er seinen Freund los. Mit einem Wutschrei trat er gegen einen kleinen Mülleimer, der am Straßenrand aufgestellt war. "Honda..." Jous Blick lag dankbar auf ihm. "Du bist ein toller Freund." Danach konnten die Freunde wieder lachen. Sie vertrieben sich den Nachmittag und gingen anschließend auseinander. Jeder hatte vor dem Wochenende noch etwas zu tun. Sie verabredeten sich allerdings für den nächsten Tag. Zurück blieben nur Yugi und Jonouchi. "Hey, Yugi.", grinste der Blonde seinen kleinen Freund an. Der Angesprochene schaute überrascht auf. "Wegen Kaiba können wir jetzt am WE nix mehr machen... aber ich weiß, wegen wem wir was machen können." Irritiert blinzelte der kleine Stachelkopf. "Wegen wem denn?" "Komm.", grinste Jou, packte den Kleineren und zerrte ihn mit sich. "Wo gehen wir denn hin?", fragte Muto. "Wirst du gleich merken!", war seine Antwort. "Aber Jou, es ist schon 20:00 Uhr abends! Alles hat schon zu!" Der Blonde lachte, "Wart's halt ab!" Artig ging der Milleniumspuzzleträger mit seinem besten Freund mit, folgte ihm treuherzig und fragte auch nicht nochmal nach. Sie liefen recht schnell, mit den kurzen Beinen kam Yugi kaum hinterher. Er musste sich so auf's Laufen konzentrieren, dass er erst merkte, wohin sie gingen, als sie fast am Ziel waren. Abrupt blieb er stehen. "Warte!" Der Blonde wandte sich um, erst irritiert, dann grinste er. Yugi hatte es also geschnallt! "Das hier ist die Straße, in der Yami wohnt!", stellte der Kleinere fest. Ja, er war so oft hier gewesen. Immer wieder war er durch diese Straße spaziert, in der Hoffnung, seinem Yami zufällig zu begegnen. In dem Fall könnte er ihn beiläufig ansprechen und belanglos fragen, wie es ihm so ging. Endlich mal wieder in sein Gesicht sehen, vielleicht etwas über ihn erfahren. Vielleicht würden sie sich auch zufällig berühren? Er war so lange mit Yami in einem Körper gewesen, und dann, als dieser endlich einen eigenen Leib hatte... war er plötzlich vollkommen distanziert gewesen. Sie hatten sich seitdem nicht einmal die Hand gegeben. Er hatte nur kurz nach Yamis Auftauchen einmal an dessen Schultern gegriffen, weil er es nicht glauben konnte. Das war die einzige Berührung gewesen, die er hatte erhaschen können. Yami war danach zurückgestolpert und hatte sich nicht mehr anfassen lassen. All die Zeit, die er Yami kannte, träumte er von nichts anderem, als endlich seine Hand halten zu können. Sonst nichts. Mehr verlangte er ja gar nicht. Yami war stets so stark und lieb. Sein Herz verkrampfte sich vor Schmerz, wenn er an seine momentane Lage dachte. Endlich war Yami ein eigenständiges Wesen, mit Körper und einem Leben. Und er- Yugi- dachte an nichts anderes, als an sein doofes, egoistisches Bedürfnis, seine Hand halten zu dürfen. "Träum' nicht, Alter!", meckerte Katsuya, packte ihn am Arm und zerrte ihn zu Yamis Tür. Wie oft hatte Yugi hier gestanden? Niemals hatte er die Klingel betätigt, auf der 'Muto', stand. Yami hatte auf den Papieren, die die Familie Ishtar besorgt hatten, Yugis Nachnamen eintragen lassen. Das hatte diesen unglaublich gerührt. Jonouchi streckte die Hand aus und drückte auf den Knopf. "Nein! Bist du wahnsinnig!", schimpfte Yugi und wollte davonrennen, doch der grinsende Blonde hielt ihn ungerührt weiter fest. Nur kurze Zeit später wurde ihnen aufgeschellt. Jou drückte die Tür auf und zog Yugi gnadenlos hinter sich die Treppen hinauf. Schließlich kamen sie in dem Stockwerk an, auf dem die andere Hälfte des Kleineren wohnte: 'Muto' stand an der Tür. "Jou... nicht!", hauchte der Kleinere panisch. Entschlossen klopfte sein blonder Freund an die Tür. ~8. Kapitel Ende~ ...hach, ich bin immer noch ein Cliffhangerfießling :P Nächstes Kapi kommt endlich heraus, wieso Yami sich von seinen Freunden getrennt hat! Kapitel 14: Kapitel 9: "Ängste" ------------------------------- Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 9/12 (+Epilog XD) Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: KaibaxJounouchi, nebenbei erwähnt OtogixRyou, und nun endlich die Reunion von YamixYugi XD Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden. Kommentar: Ich bin immer noch dabei Kapitel 12 fertig zu stellen. Ein paar Sachen vom Finale waren noch nicht zu meiner und Daemions Zufriedenheit. Man will ja ein spektakuläres Ende bieten! ;D In diesem Kapitel wird endlich aufgelößt, was Yamis Problem ist. Und, was viele vielleicht noch mehr interessiert: Was geschah im Krankenhaus? Wieso ist Jonouchi so verzweifelt? Bekommt er Seto zurück? Widmung: Für mich und meinen Ehemann . :D Betaleser Die ganze, viele Arbeit hatte . Ich bin ein furchtbarer Tipper- massenweise Buchstabenverdreher, Groß- und Kleinschreibung durcheinandergewürfelt XD Kapitel 9 "Ängste" Die Tür öffnete sich. Dort stand er. Yami. Er wirkte etwas abgekämpft und müde, sein Haar war durcheinander und er trug keine Socken, dafür jedoch einen dunkelblauen Baumwollschlafanzug. Verdattert starrte er Jonouchi an. "Hi, Yami!", grinste der Blonde frech. "Können wir reinkommen?", stellte er zwar die Frage, schob den alten Pharao dabei aber gleich zur Seite und ließ sich selbst in die Wohnung. "Wir...?", fragte der größere Stachelhaarige, dann erst bemerkte er seinen Hikari, den Katsuya kurzerhand mit in die Wohnung zog. Sofort wurde Yami leichenblass. "Nein! Das geht nicht!", rief er atemlos und folgte den beiden. Doch der ehemalige Schläger hatte es sich bereits auf der alten Couch bequem gemacht, die hier, in Yamis winzig-kleiner Einzimmer-Wohnung stand und wirkte, als sei sie vom Sperrmüll geklaut. Genauso sah übrigens auch der Tisch aus, die Küche, die nur aus einem Elektroherd, einer Spüle und einem einzelnen, eintürigen Schrankteil mit Arbeitsplatte bestand. Sogar das Bett in der Ecke hatte sicher schon bessere Tage erlebt. Yugi blickte sich voller Entsetzten um- er stand übrigens noch und hatte sich beim reinkommen rasch die Schuhe abgestreift. "Yami...", hauchte der Kleinere und blickte zum Angesprochenen. Dieser stand noch halb in der geöffneten Tür. Langsam schloss er diese. Dann, als würde er sich an ein Reh heranpirschen, ging er langsam, Schritt für Schritt zu Yugi und Jonouchi herüber. "Du siehst müde aus...", fing Yugi sich wieder, dabei lächelte er seinen ehemaligen Körper-WG-Kumpel sanft und besorgt an. Dieser senkte den Blick. "Aibou... du solltest nicht hier sein.", murmelte er leise. Yugi lächelte sanft. "Tut mir leid. Jou hat mich hergebracht und dann waren wir schneller hier drin, als ich gucken konnte.", erklärte er. Anschließend senkte er jedoch ebenfalls seinen Blick. "Ich meine, es ist nicht so, dass ich nicht hierherkommen wollte.", gab er aufrichtig zu. Als beide in Schweigen verfielen, raffte der Blonde sich auf. "Sag mal Yami... wieso meldest du dich eigentlich nicht mehr bei uns? Sind wir dir zu langweilig geworden oder so?", harkte er nach. Der Pharao blickte auf. "Nein. Das ist nicht der Grund. Ich sagte bereits zu Yugi, dass ich versuchen möchte, mein eigenes Leben aufzubauen." "Und da gehören wir nun mal nicht rein...", ergänzte Yugi nuschelnd. "Besonders ich nicht.", fügte er noch leiser hinzu. Yami schaute sofort betroffen aus, "Aibou... so war das nicht gemeint!" Jou fuhr dazwischen. "Ach nicht? Klingt aber so! Mann, Alter! Yugi dreht total durch! Der vermisst dich auf's Heftigste! Und du hast nicht mal 'ne SMS für ihn übrig. Das ist total fieß von dir! Immerhin hat Yugi dich 'ne Ewigkeit lang in seinem Körper wohnen lassen! Da könntest du ruhig auch mal mit ihm reden.", schimpfte der temperamentvolle Schüler. Yugi hatte den Kopf inzwischen vollends abgewandt, als nach Jonouchi Schimpftirade jedoch keine Antwort von Yami kam, sprang der Kleinere auf. "Schon gut. Komm Jou. Wir gehen. Wir sollten Yami nicht noch länger stören." Damit stapfte er hektisch hinaus, bevor der Blonde ihn aufhalten konnte. "Yugi!", rief er dem Kleineren nach. Doch er folgte ihm nicht sofort. Er kannte seinen Freund und wusste, er würde nicht ohne ihn gehen. Wütend drehte der Braunäugige sich zu dem Stachelkopf um. "Echt, Yami! Was soll der Scheiß eigentlich?", motzte er ihn an. "Ich meine... du behandelst Yugi wie Dreck! Und mir gegenüber tust du auch nicht gerade freundschaftlich! Ich dachte, wir sind Kumpels! Und du und Yugi... ihr wart doch so ein perfektes Team!" Yami ließ sich auf der Couch nieder und vergrub das Gesicht in seinen Händen, während er gramgebeugt zusammen sank. "Das... würdest du nicht verstehen. Als ich noch in Yugis Körper war... da war alles noch so anders. Die ganze Situation. Ich hatte mich damit abgefunden..." "DAMIT ABGEFUNDEN!?", brüllte der Blonde da, "Heißt das, du warst nur mit uns befreundet, weil du keine andere Wahl hattest, oder was?!" Der Stachelhaarige sah auf und schüttelte leicht den Kopf. "Jonouchi. Jetzt beruhige dich. Es ist sogar das Gegenteil der Fall." Jetzt war es an Jou innezuhalten. "Häh?" Der Pharao schüttelte den Kopf. "Glaube mir einfach... es geht nicht mehr, dass wir befreundet sind. Ihr seid Yugis Freunde, nicht meine. Ich habe mich nur dazugedrängt. Es ist so, dass IHR keine Wahl hattet.", erklärte er. Jetzt schaute der Blonde mit einem Gesichtsausdruck, der viel hohler nicht hätte sein können. "Höh?" Ungeduldig blickten die violetten Amethyste in Jous braune Augen. "Ihr konntet mich doch nie richtig kennen lernen. Ich war doch niemand. Nicht einmal jetzt habe ich eine richtige Identität. Ich weiß nicht, wer genau ich bin. Ich weiß nicht, wann und wie ich geboren wurde und ich weiß nicht, wie ich war, bevor ich mein Gedächtnis verlor! Und dann hatte ich mich gerade damit abgefunden, zumindest immer bei Yugi sein zu können und ihm immer zu helfen, da... passiert ohne Vorwarnung das hier!" Hilflos deutete er auf sich. "Keiner von euch weiß, wie ich mich fühle. Das erwarte ich auch gar nicht. Ich baue mir jetzt mein eigenes Leben auf. Vielleicht finde ich dann heraus, wer ich bin. Dann könnt ihr mich kennenlernen und selbst entscheiden, ob ihr meine Freunde sein wollt. Ohne, dass ihr es für Yugi tut." Der Blonde ließ sich auf der Couch nieder, das Gesicht voller Unverständnis verknautscht. "Yami... du BIST unser Freund.", erklärte er verständnislos, "Du bist mein Freund. Du bist Yugis Freund. Anzu, Honda, Ryou- sie alle sind deine Freunde. Wir alle wussten die ganze Zeit, dass du eine eigene Persönlichkeit hast. Es ist egal, wie du vorher warst. Jetzt bist du hier. Jetzt heißt du Yami. Jetzt bist du ein wichtiger Teil unserer Gruppe." Irgendwie versuchte er sich auszudrücken, aber er war halt nicht so wortgewandt wie die anderen. Außer vielleicht Honda - den übertraf er locker! "Und außerdem... weiß ich jetzt, wie das ist, wenn man keine Ahnung hat, wer man ist." Yami blickte interessiert auf, und Jou erzählte ihm die Geschichte mit ihm und Kaiba. Und seinem Zeichenblock. Und dann berichtete er Yami- ganz nebenbei- wie furchtbar Yugi in der Zeit ohne ihn gelitten hatte. "Er hat sehr oft geweint, Yami. Weißt du, wenn du mit Yugi nichts zu tun haben willst, ist das deine Entscheidung. Damit muss er dann leben. Aber ich finde, für all das, was Yugi für dich getan hat, bist du ihm eine Erklärung schuldig. Ich meine- ihr habt euch gegenseitig in euren Seelenräumen besucht! Näher geht's ja wohl gar nicht!" Da passierte es: Yami wurde rot um die Nasenspitze herum. "Und genau darum geht es, Jonouchi. Diese Nähe zu Yugi... die ist jetzt nicht mehr da. Ich fühle mich... haltlos in dieser Welt, seit ich ihn nicht mehr ständig höre und fühle. Er ist fort, verstehst du?" "Nein, er ist nicht fort!", hielt der Blonde dagegen. "Er ist doch da. Er könnte den ganzen Tag neben dir stehen. und noch viel besser: Ihr könnt euch jetzt anschauen! Und wir können mit euch beiden gleichzeitig reden! Du kannst Yugi jetzt helfen, ohne seinen Körper dafür zu benutzen!" Yami wandte seinen Blick ab. "Ich fühle mich, als hätte ich Yugi all die Zeit missbraucht. Ich habe seinen Körper einfach mitbenutzt, wie es mir gefiel." Jou zog die Stirn kraus. "Quatsch! Yugi hat dir seinen Körper liebend gern überlassen! Er würde alles für dich tun, Mann! Und du hast dich voll zurückgehalten! Du warst ja kaum da, nur wenn man dich gebraucht hat! Du hast überhaupt nie was Egoistisches getan." Yami hielt den Blick gesenkt. "Doch... ich war sogar sehr oft ziemlich egoistisch. Jonouchi, ich habe Dinge... getan... für die ich mich schäme. Ich tat sie, weil ich dachte, dass sich nie etwas ändert. Dass es immer so bleibt. Dass ich immer in Yugis Körper gefangen bin. Aber dann bekam ich plötzlich einen eigenen Körper. Und dann wurde mir nach und nach klar... dass ich Yugi nicht mehr in die Augen sehen kann." "Okay... jetzt musst du mir echt verraten, was das war!", verlangte Jou misstrauisch. Yami schüttelte den Kopf, "Nein. Darüber kann ich nicht sprechen. Es ist schlimm genug, dass ich mich schäme. Würde ich es laut aussprechen, würde ich Yugi gleich mit beschämen. Es ist einfach unverzeihlich, was ich getan habe." "Wie wär's, wenn du mich das selbst entscheiden ließest?" Yugi stand in der Tür und nagelte seinen Yami mit einem Blick fest, den man selten von ihm sah. Und Jou grinste. Yamis Augen weiteten sich.. "Aibou..." Yugi schob sich zurück in die Wohnung und schloss die Tür. Er setzte sich mit ernstem Blick neben den Größeren. "Yami- es gibt nichts, worüber du nicht mit mir reden könntest. Ich schwöre dir, du wirst immer mein Freund sein. Du bist mir sehr wichtig. Noch wichtiger, als jeder andere Mensch auf der Welt. Du hast ein großes Loch in meinem Herzen zurückgelassen, als du Opas Haus verlassen hast. Solange du noch in meiner Nähe warst, war es für mich okay, dass wir den Körper nicht mehr teilen. Aber jetzt bist du so weit weg. Ich habe versucht, es zu akzeptieren...", Yugi sprach tapfer weiter, seine Stimme brach jedoch und die großen, violetten Augen füllten sich mit Tränen. "...aber ich vermisse dich so sehr. Ich kann nicht ohne dich leben, Yami!" Der Pharao blickte den Kleineren überrascht an. Dann, ganz vorsichtig streckte er seine Hand aus und legte sie zärtlich auf den Handrücken seines Hikaris. "Yugi... es tut mir leid. Ich... wollte dir niemals wehtun." Behutsam hob der Milleniumspuzzleträger seine andere Hand und legte diese auf die seines Yamis. "All die Zeit habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als einmal deine Hand zu halten. So richtig. Haut auf Haut.", erzählte der Kleinere. Yami musste schlucken, dann beugte er sich vor und legte seine Stirn sanft an die seines kleineren Spiegelbildes, während nun auch er seine zweite Hand auf die des anderen legte. "Yugi... es tut mir so leid. Ich.. ich schäme mich so für das, was ich getan habe. Aber ich habe es getan weil... ich... ich wusste mir nicht zu helfen..." "Mann!", motzte Jou und schreckte die beiden Stachelköpfe aus ihrer intimen Nähe. "Jetzt sag schon, red nicht so 'rum, was hast du denn so Schlimmes gemacht!? Vor allem Yugi muss das ja wohl wissen!" Yami setzte sich gerade hin, hielt jedoch noch immer Yugis Hände fest in seinen. "Aibou. Jonouchi hat Recht. Du hast ein Recht darauf, es zu erfahren.", er atmete tief durch, "Schon seit langer Zeit... habe ich... tiefere Gefühle für dich, als nur Freundschaft.", gestand er und blickte seinem Hikari tief in die Augen. "Ich... sehne mich nach dir. Ich begehre dich. Und mehr noch: Ich... liebe dich." Die Augen des Kleineren weiteten sich. "Nachts, wenn du geschlafen hast... habe ich dich manchmal angesehen. Und berührt." Yugi wurde schlagartig knallrot und starrte den Größeren an. "Nicht viel!", beeilte sich Yami zu sagen. "Nur... ein bisschen am Bauch... und... den Beinen...", nun wandte er sich ab, er ertrug die Schmach nicht. "Das ist alles?", fragte Jonouchi da. "Alter...", er atmete aus und ließ sich dabei in die Kissen sinken. "Und ich hab gedacht, du hast wen umgelegt oder so." Der Blonde grinste breit, während der Pharao ihn überrascht anstarrte. "Hast du mich erschreckt!", Jou stand auf. "Dann geh ich mal und lass euch den Rest alleine erledigen." Schon war er verschwunden. Yamis vorsichtiger Blick galt jetzt Yugi. Dieser sah ihn ausdruckslos und forschend an. "Sag doch was...", bat der Größere seinen Seelenpartner, als dieser mehrere Minuten lang geschwiegen hatte und weiter die Hände des Pharaos in seinen hielt. Yugi nickte leicht, schloss kurz die Augen, nur um sie um so fester auf den Älteren zu legen. "Du liebst mich?", harkte er nach. Yami nickte. "Und... wieso möchtest du dann nicht bei mir sein?" Das war alles, was den Kleineren interessierte. Der größere Stachelkopf blickte ihn an. "Weil... ich mich schäme. Für das, was ich dir angetan habe. Und, dass ich deinen Körper so lange besetzt habe. Dann lag ich dir und Opa auch noch auf der Tasche! Du hattest gar keine Chance, mich nicht zu mögen! Und unsere Freunde auch nicht!", versuchte er seine verworrenen Gefühle irgendwie in Worte zu fassen. Als er damals ausgezogen war, klang alles in seinen Ohren noch logischer. Yugi lächelte. "Mein Yami...", hauchte er. "Das Letzte, was ich möchte, ist, dass du von mir weggehst. Ich... verurteile dich nicht, für das, was du getan hast.", Yugi wurde etwas rot. "Ich fühle mich eher geschmeichelt." Nun nahm das Gesicht des Pharaos dieselbe Farbe an. "Yugi..." Einige Minuten sahen sich die beiden in die Augen. "Yami. Ich liebe dich auch. Wieso sollte ich sonst so leiden? Ich liebe dich schon lange... nur dachte ich nicht, dass du mich... und deswegen begnügte ich mich mit dem Wunsch, deine Hand zu halten. So wie jetzt. Das macht mich so unglaublich glücklich!" Tränen schossen dem Kleineren in die Augen. Sanft nahm der Größere ihn in den Arm und drückte ihn zärtlich an sich. "Aibou...", hauchte er. "Mann, jetzt küsst euch endlich!", schimpfte da der Blonde dazwischen, der den Kopf zur Tür hineinsteckte. "Ihr kommt ja nicht zu Potte!" Die zwei fuhren knallrot auseinander. "Jonouchi!", schimpfte der Pharao und funkelte diesen wütend an. Yugi musste jedoch kichern. "Yami. Möchtest du nicht wieder bei mir und Opa wohnen?", fragte er diesen. Der Angesprochene wirkte erst etwas unsicher, sah dann aber dieses süße Lächeln auf Yugis Lippen und konnte nicht mehr anders, als 'Ja' zu sagen. "Sag mal...", quakte da der Blonde erneut dazwischen. "Was ist das eigentlich für 'ne Absteige? Haste kein Geld?" Yami verzog missmutig das Gesicht. "Nein. Habe ich nicht. Ich arbeite als Aushilfe in einem Chinarestaurant ein paar Straßen weiter. Ohne Schulabschluss gibt es eben nicht viel zu arbeiten.", erklärte er. Doch Yugi nahm sanft seine Hand. "Darum kümmern wir uns auch noch. Aber jetzt komm erstmal nach Hause, mein Yami." Jou grinste, packte beide und quetschte sie eng an sich. "Und dort könnt ihr dann Knutschen, Kuscheln und noch viel mehr, was sich Yami alles schon so ausgemalt hat, 'ne?" Wieder wurden beide Stachelköpfe knallrot, Yugi schimpfte mit Jou und Yami hüllte sich in ertapptes Schweigen. Jedenfalls fiel der Blonde heute, an diesem Freitag Abend, müde und glücklich ins Bett. Er hatte bei Seto keinerlei Fortschritte gemacht. Aber er hatte Yami und Yugi wieder zusammengebracht. Wenn die beiden es nicht schafften, wie hätte er das packen sollen? Jetzt war er sich sicher, dass er Seto schon wieder zur Vernunft bringen würde! Gleich Montag würde er nochmal mit ihm reden. Eigentlich wollte er nicht so lange warten. Er hatte keine Zeit...! Doch dann fielen ihm die Augen zu. Der nächste Morgen kam wie ein Hammerschlag in den Magen. Jou schreckte regelrecht hoch und musste erst einmal schauen, wo er war. Nach Seto zu suchen, das merkte er schnell, hatte hier jedenfalls keinen Sinn. Er brauchte einige Momente, um sich zu sammeln und schließlich aufzuraffen. Der Tag war noch jung, er konnte sicher versuchen, irgendetwas zu tun! Ha! Da kam ihm DIE Idee! Er würde einfach zur Kaiba-Corp. gehen und sich wieder als 'Hündchen' hochfahren lassen! Das war doch mal ein Plan! Wieder fröhlich gestimmt tänzelte er zu seinem Vater in die Küche und frühstückte mit ihm. Er erzählte von seinem Abend mit Yami und Yugi und seinem Vorhaben heute! Dieser hörte sich alles geduldig an und gab ihm noch einige Ratschläge, soweit er das eben konnte. Gerade zog der Blonde seine Jacke über und eilte zur Tür, als es klopfte. Fröhlich riss er die Tür auf- und stutzte. Dort stand Isono, Kaibas Mädchen für alles. "Isono!", lachte der Blonde fröhlich. "Gut Sie zu sehen! Ich wollte sowieso zur Kaiba Corp. Seto ist dort, oder?", plapperte er fröhlich, während er in das steinerne Gesicht des Grünhaarigen blickte, "Oder schickt er Sie etwa, um mich zu holen?", fragte er voller Hoffnung. Wortlos überreichte der Mann ihm eine kleine, mit Klebeband verschlossene Kiste. "Was... ist das? Ein Geschenk?", fragte Jou naiv nach. Noch immer blieb die Miene des Größeren Ausdruckslos, während der Blonde das Päckchen entgegennahm. Isono hielt ihm ungerührt ein Klemmbrett hin. "Bitte quittieren Sie den Erhalt.", bat er. Jonouchi tat dies erst einmal gutgläubig, immerhin hatte er tatsächlich etwas bekommen. Er stellte das Päckchen auf dem Boden ab und riss die Klebebänder auf. Dann öffnete er es. Darin waren seine Sachen. Die wenigen Sachen, die er bei Kaiba gehabt hatte: sein Schlafanzug, den er mitgebracht hatte, die Zahnbürste, die er von Seto geschenkt bekommen hatte, seine Kleidung, die er am Unfalltag angehabt hatte. Einige Blätter Papier, auf denen er herumgekritzelt oder geschrieben hatte. Mehr nicht. Jou sah auf. Doch Isono war weg. Atemlos stürzte er hinterher und erwischte den Grünhaarigen, kurz bevor dieser in seinen schicken Dienstwagen einsteigen konnte. "Warten Sie! Was... wieso?", keuchte er. Isono schaute den Jungen einen Moment an, dann seufzte er resigniert. "Hören Sie, Jonouchi-san. Kaiba-sama verbat mir, mich mit Ihnen zu unterhalten. Aber eines möchte ich Ihnen schon gern sagen: Bitte lassen Sie Kaiba-sama in Zukunft in Frieden. Er hat deutlich angeordnet, Sie weder in die Villa, noch in die Firma einzulassen. Er denkt sogar darüber nach, die Schule zu wechseln. Machen Sie ihm also bitte keine weiteren Umstände." Fassungslos schüttelte der Schüler den Kopf. "Das ist nicht wahr! Seto... Seto hat mich lieb! Das hat er gesagt! Das ist alles nur ein Missverständnis!", versuchte er hektisch zu erklären. "Wenn ich nur mit Seto reden könnte, könnte ich ihm alles erklären!" Leicht hob der Grünhaarige das Kinn. "Kaiba-sama wünscht nicht, Sie noch einmal zu sehen. Er will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben." Haspelnd versuchte der Blonde es weiter: "Isono! Bitte! Sie haben uns die letzte Woche über gesehen! Seto war doch so glücklich!" "Kaiba-sama hat erkannt, dass er einer Lüge zum Opfer gefallen ist. Ich wiederhole: Er wünscht keinen weiteren Kontakt.", beharrte der Größere. Panisch dachte der Jüngere nach, dann fiel ihm etwas ein! "Ist es wegen der Frau? Dieser Blonden?" Er wusste nicht, wie er jetzt darauf kam, aber er klammerte sich gerade verzweifelt an jeden Strohhalm! Isono schien einen Moment gedanklich inne zu halten, schließlich jedoch sprach er im selben, ruhigen Tonfall weiter: "Hanakawa-sama geht Sie nichts an, Jonouchi-san. Und was zwischen Kaiba-sama und ihr geschieht, geht Sie ebenso wenig an." "Nein, bitte, Isono! Bitte!", er packte den Älteren an dessen Jacket. "Ich muss mit Seto sprechen! Es ist alles egal, ich werde alles tun, sogar ihn für immer in Ruhe lassen, wenn ich nur noch einmal mit ihm sprechen darf!" Ungerührt löste der Größere die Hände von seiner Jacke, hielt sie jedoch in einem stahlharten Griff fest. Er beugte sich vor, bis er Jous Gesicht ganz nahe gekommen war und dieser beinahe die Augen durch die Brillengläser sehen konnte. "Seto will dich nie wieder sehen.", wisperte er eindringlich, "Niemals wieder. Und wenn du dich nicht daran hältst, werden wir Wege finden, dich dazu zu bringen." Er ließ den Jungen los und blickte ihn von oben herab an. "Höre, was ich sage: Seto. Will. Dich. Niemals. Wieder. Sehen." Katsuya hatte das Gefühl, etwas in ihm zerbrach. Reglos starrte er dem Bediensteten nach, als dieser sich ausdruckslos umwandte und einstieg. Das Auto fuhr leise surrend davon. Ein Zittern fuhr durch Jous Körper, die Tränen stiegen ihm in die Augen, ein Schluchzen zog ihm die Kehle zusammen. Dann rannte er los. Diesmal jedoch wollte er nicht allein sein. Er wollte zu seinen Freunden. Besorgte Augen schauten ihm nach. Jous Vater hatte seinem Sohn vom Fenster aus zugesehen und war natürlich sofort heruntergestürzt, als er die Handgreiflichkeiten bemerkte. Als er unten ankam, konnte er seinen Sohn nur noch davon stürzen sehen. Aufgelöst klopfte der Jugendliche an die Tür zu Opa Mutos Laden, dieser öffnete auch ganz verdattert mit den Worten: "Wir haben noch geschlo-", aber dann sah er den weinenden Blonden. "Katsuya. Was ist denn passiert?", fragte er besorgt nach und zog ihn sogleich hinein. "Ich hole Yugi!", versprach der alte Mann, ließ den Jungen sich setzen und eilte nach oben. Wenige Sekunden später polterte Yugi, gefolgt von Yami herunter und nahm sofort die Hände seines besten Freundes. Dieser schluchzte und schniefte und brauchte erstmal eine Weile, um sich zu beruhigen. Yami rief indess die Freunde an. Jou brauchte jetzt Unterstützung, das wusste er. Er hatte seine Freunde sträflich vernachlässigt und versprach Anzu und den anderen weitere Erklärungen, auch über sein Verschwinden, sobald sie alle hier eingetroffen waren- denn tatsächlich waren er und Yugi noch nicht dazu gekommen, die Freunde zu benachrichtigen. Gestern hatten sie ersteinmal nur mit Opa zusammengesessen und heute morgen wurden sie eben erst aus dem Bett geholt. Er wollte nicht alles doppelt erzählen müssen. Etwa eine Stunde später saßen alle gemeinsam in Yugis Wohnzimmer. Jeder hatte irgendetwas zu trinken in der Hand- zu allererst hatte Jonouchi einen heißen Kakao bekommen. Um dem Blonden noch etwas Zeit zum Beruhigen zu geben, erzählte erst Yami, was sein Problem gewesen war (was er nachts mit Yugis Köper angestellt hatte, ließ er jedoch aus). Die Freunde reagierten zum Teil empört, zum Teil erleichtert. Letzten Endes aber, war ja nun alles wieder gut, zwischen ihm und Yugi. Keiner reagierte überrascht darauf, dass die beiden ein Pärchen bildeten. Natürlich blieben gezischte Kommentare zwischen Otogi und Honda nicht aus, jedoch betrafen diese nicht das frisch gebackene Pärchen. "Jou...?", fragte der Milleniumspuzzleträger leise nach. "Möchtest du uns erzählen, was passiert ist?" Der Angesprochene nickte und holte rasselnd Luft- dann erzählte er von Isonos Besuch. Wütend fuhr Honda auf: "Was erlauben die sich? Glauben, nur weil sie Geld haben, können sie sich alles erlauben?", schimpfte er und krempelte bereits die Ärmel hoch. Otogi seufzte genervt: "Kannst du dich einmal wie ein Mensch benehmen und nicht wie ein wütender Gorilla?", murrte er und trank vornehm an seiner Teetasse. Bevor jedoch wieder ein Streit ausbrechen konnte, ging Anzu bestimmt dazwischen und wandte sich wieder an Jonouchi. "Ich kann mir wahrscheinlich nicht mal im Entferntesten vorstellen, wie du dich jetzt gerade fühlst, Jonouchi...", begann sie, während sie sich vor ihm hinkniete. "Aber es ist letzten Endes deine Entscheidung, was du nun tun willst. Wir stehen immer hinter dir." Yami hatte das Ganze still verfolgt, jedoch war es an der Zeit, seine Gedanken zu äußern. "Jou. Es gibt da etwas, dass ich wissen muss." Fragend schaute der Blonde aus rotgeweinten Augen auf. Der Pharao sprach weiter: "Wieso... hast du es so... wie soll ich sagen? Eilig? Was treibt dich an? Ich meine, du bist immer etwas hektisch... aber im Moment wirkst du geradezu getrieben. Rastlos. Aufgelöst.", äußerte er seine Beobachtungen. Der Angesprochene wurde leichenblass und wandte den Blick ab. "Ich... kann nicht..." Yami wischte den Einwand mit einer Handbewegung fort. "Was soll denn schon passieren? Soll Kaiba dich noch mehr ignorieren? Jonouchi! Wir sind deine Freunde! Uns kannst du alles erzählen. Was es auch ist, ich denke, das, was du uns noch verheimlichst, ist ein wichtiger Schlüsselpunkt in dieser Situation!" Wie ein verletztes Tier krümmte der Blonde sich zusammen. "Kaiba...", hauchte er erstickt und musste nochmal tief Luft holen: "...er... wird..." Er schluchzte, sofort war Yugi wieder an seiner Seite. "Shht... Jou. Atme tief durch. Und dann erzähl uns alles in Ruhe." Der Schüler nickte leicht, tat wie ihm geheißen und begann zu erzählen. ~Flashback~ Leicht- soweit es meine Schmerzen zulassen- mit den Beinen baumelnd, sitze ich auf dem Bettchen im großen Notfall-Behandlungszimmer. Hier stehen viele Betten, alle besetzten sind jeweils mit Vorhängen abgetrennt. So auch meines, so dass ich im Moment nicht viel mehr sehen kann, außer dem Inneren des Stoffes und einem kleinen Stück Boden. Gelangweilt warte ich und frage mich, wann denn endlich mal ein Arzt Zeit hat, kurz nach mir zu schauen. Meine Jacke und meine Schuhe habe ich artig ausgezogen, so dass ich nur noch mein weißes Hemd und meine Jeans trage. Inzwischen ist es 6:30 Uhr morgens. "Entschuldigen Sie bitte die Wartezeit.", höre ich da eine Männerstimme und schaue auf- da ist niemand. Seufzend registriere ich, dass der Arzt nebenan zum Bett eines anderen Patienten gegangen ist... "Das wurde ja auch Zeit. Sie wissen schon, dass ich genug zu tun habe?", knurrt da eine mir nur allzu bekannte Stimme. Erschrocken reiße ich die Augen auf, sofort bumpert mein Herz heftig gegen meine Brust und mein Magen schlägt gleich mehrere Salti! Was macht denn Kaiba hier? "Verzeihen Sie. Die Ergebnisse haben auf sich warten lassen. Ich habe anschließend, um sicher zu gehen, alles noch einmal prüfen lassen. Eine dritte und vierte Probe ist auf dem Weg in zwei weitere, unabhängige Labore.", erklärt der Arzt nebenan. "Wir haben jetzt das CT, den Lungenfunktionstest und sogar Biopsien Ihrer Organe gemacht. Die Bluttests von heute haben wir mit denen von letzter Woche verglichen." Ich höre, wie er in seinem Block herumblättert und lausche gespannt. Kaiba scheint heute echt ungeduldig zu sein: "Reden Sie nicht um den heißen Brei, Daisuke. Ich bin extra hergekommen, weil Sie meinten, es sei dringend und es könne nicht bis nach der Schule warten. Also raus damit!" "Es hat sich bewahrheitet." Ich runzle die Stirn. WAS hat sich bewahrheitet? Mein Herz schlägt so laut, dass ich langsam Schiss krieg, dass sie mich hören können! Dass Kaiba grad so verdächtig schweigt, macht mir echt noch mehr Schiss! "Es ist also die Sklerodermie.", spricht Seto es nüchtern aus. Die was? "Ja. Sie haben die Form, die vor allem die Organe befällt. Das nennt man systemische Sklerose. Ihre Haut wird vermutlich lange Zeit noch ohne Spuren bleiben, dafür werden ihre Organe immer mehr versteinern." Ver...steinern? "Sie brauchen nicht mit mir zu reden, als sei ich ein Idiot.", höre ich Kaiba da knurren. Er scheint es richtig locker zu nehmen, dass seine Organe versteinern... was auch immer das heißt. Es klingt jedenfalls nicht... gut. Der Arzt schweigt. Vielleicht ist er ja verunsichert oder so? Kaiba seufzt schwer. Dann höre ich ihn auf seiner Tastatur herumhacken. Er scheint doch nervös zu sein, denn er liest murmelnd vor: "Sklerodermie vom griechischen 'sklēros', bedeutet 'hart'; bedeutet wörtlich ‚harte Haut‘. Es handelt sich um eine Gruppe verschiedener, seltener Erkrankungen, die mit einer Bindegewebsverhärtung der Haut allein oder der Haut und innerer Organe, besonders Verdauungstrakt, Lungen, Herz und Nieren, einhergehen. Die Sklerodermie gehört zu den sogenannten Kollagenosen, einer Gruppe von autoimmunen Bindegewebskrankheiten. Die Sklerodermie, die zusätzlich die inneren Organe befällt, wird auch systemische Sklerose genannt. Man unterscheidet dabei begrenzte und diffuse Verlaufsformen." Er macht eine Pause. Gebannt spitze ich die Ohren, ich halte sogar vor Anspannung den Atem an, wie ich jetzt erst merke. Rasch und möglichst lautlos hole ich das nach. Kaiba holt synchron mit mir Luft. "Die Sklerodermie breitet sich per se schmerzfrei aus. Die Geschwindigkeit des Krankheitsverlaufs ist variabel und beinhaltet schnelle Verläufe, Verläufe über Jahre und selbstlimitierende Formen, die von alleine zum Stillstand kommen. Der Nachweis wird laborchemisch geführt, die Organbeteiligung bei systemischer Sklerodermie kann durch Biopsie, Lungenfunktionstests und Computertomographie geprüft werden." Der Arzt schaltet sich ein. "Diese Verfahren haben wir ausgeschöpft. Kaiba-sama, bei Ihnen ist vor allem das Herz und die Nieren betroffen. Ihr Verdauungstrakt ist soweit noch in Ordnung, die Lunge nur leicht angegriffen. Ihre Haut ist im Moment noch symptomlos, was äußerst selten vorkommt." Eine Pause entsteht. Der Arzt fährt fort: "Wir können ihre Nieren unterstützen, wenn wir regelmäßige Dialysen durchführen, dazu bekommen Sie bluthochdrucksenkende Medikamente. Ihr Herz müsste regelmäßig untersucht werden. Sie bekämen Kortison-Präparate und Immunsuppressiva." Kaiba liest ungerührt weiter: "Grund für die Verhärtung ist eine Autoimmunreaktion. Aus bislang unbekannter Ursache bildet das Immunsystem der Patienten Antikörper, die das Bindegewebe angreifen. Es kommt zu Entzündungen an den betroffenen Stellen, außerdem lagern sich große Mengen Kollagen an. Das Protein, das eigentlich das Gewebe stärken soll, führt in großen Dosen zur Starre." Wieder entsteht eine Pause. Mann, Kaiba! Am Liebsten würd ich 'rüber rennen und dir den Laptop aus der Hand reißen! JETZT LIES ENDLICH WEITER VOR! Inzwischen kaue ich sogar auf meinen Nägeln herum! "Die Verläufe können jeweils sehr schwer einschätzbar sein. Sklerodermie ist nicht heilbar, der Krankheitsverlauf kann aber mit Medikamenten und spezialisierter Rehabilitation verlangsamt oder aufgehalten werden." Ich halte wieder den Atem an. Ich ahne, was als nächstes kommt. "Fulminante Verläufe können innerhalb von wenigen Monaten zum Tode führen." Wieder entsteht eine lange, lange Stille. Kaiba... Seto...! Nein! Oh Gott, oh nein. Oh nein. Nein, nein, nein. Bitte nicht...! "Kaiba-sama. Die Ergebnisse der Labore sehen nicht besonders gut aus. Im Vergleich zu letzter Woche schreitet Ihre Krankheit rasend schnell voran. Wenn sich daran nichts ändert, bleibt Ihnen nicht mehr viel Zeit." Ganz nüchtern kommt diese Aussage von diesem Dr. Daisuke. Ich habe das Gefühl, die Zeit bleibt stehen und meine Welt bricht über mir zusammen. Seto...! Ein Beben erschüttert meinen Körper. Ich beginne unkontrolliert zu zittern. Meine Hände sind eiskalt, mein Blick starr. Kaiba schnaubt. "Und dafür zitieren Sie mich extra her? Das hätten Sie mir auch am Telefon sagen können." "Kaiba-sama. Wir müssen über die Behandlungsmöglichkeiten sprechen!", wendet der Doktor ein. "Ts. Als ob ich für sowas Aufwändiges Zeit habe. Wie viel würde ihre Behandlung denn rausschlagen? Eine Woche mehr? Zwei? Drei? Das wird sicherlich weniger Zeit sein, als das, was ich in die Behandlung investiere." "Kaiba-sama!" "Ich bin dann mal weg. Ich habe zu tun." Ich höre, wie er sich anzieht. Ehe ich mich versehe, bin ich aufgestanden und losgerannt. Ohne Ziel, ohne nachzudenken. Einfach rausgerannt. Meine Schuhe, meine Jacke, all das habe ich völlig vergessen. Der Regen rauscht inzwischen vom Himmel und hüllt alles in weißlichen Nebel. Ich will nur noch weg und laufe blindlings durch die nassen Straßen. Schließlich werde ich langsamer. Kaiba bleibt nicht mehr viel Zeit auf der Welt. Wenn ich jetzt nichts unternehme, werde ich niemals die Chance haben, ihm meine Gefühle zu gestehen! Wütend wische ich meine Tränen fort. Ich werde gleich nachher zu ihm gehen, zu seiner beschissenen Villa und ihm meine Gefühle um die Ohren hauen! Er muss es wissen! Und vielleicht- nur ganz vielleicht, lässt er Gnade walten und bringt mich nicht sofort um. Und noch viel mehr vielleicht, darf ich ein bisschen Zeit mit ihm verbringen. Vielleicht erwische ich ihn jetzt noch Zuhause? Vielleicht ist er dort hingegangen? Zumindest aber muss er ja Mokuba zur Schule bringen, die beiden kommen immer gemeinsam! Also könnte ich ihn noch vor der Schule erwischen, wenn ich mich beeile! Mit diesem Entschluss laufe ich los. Ich habe nur eins im Kopf: Ich muss zu Kaiba! Plötzlich erwischt mich ein harter Schlag gegen mein Schienbein. Keuchend komme ich auf dem Boden auf, halte mir mein Bein und blinzle den Schmerz weg. Dort stehen der Hip-Hopper und der Junky von letzter Nacht! Beide grinsen, Ersterer kommt näher. Er hält einen Baseballschläger in der Hand. "Na? Jetzt hast du wohl nicht mehr so 'ne große Klappe, du Held?" Die Schmerzen, die ich in den nächsten Sekunden spüre, lassen mich rasch ohnmächtig werden. Als ich wach werde, weiß ich nicht mehr, wo oder wer ich bin. Die beiden Typen- an die ich mich in diesem Moment nicht mehr erinnern kann- sind fort. Unter mir ist eine verwaschene Lache Blut, die ich verwirrt mustere. In diesem Moment weiß ich wirklich nichts. Die Erinnerungen an kurz vor der Amnesie kommen erst später nach und nach. Aber selbst da erinnere ich mich nur an die Gefühle- anders, als der Doktor später sagt, weiß ich nicht mehr, was diese Gefühle ausgelöst hat. Oder ich verdränge es so intensiv, dass ich es nicht kann. Ich weiß nicht mehr, wie genau ich das geschafft habe. Nachdem ich endlos lang, wie im Traum, durch die Stadt geirrt bin, komme ich endlich bei Kaibas Villa an. Hier wollte ich hin. Ich weiß nicht mehr, wieso, aber hier ist mein Ziel! Auf meinem Weg hat mich niemand versucht anzusprechen. Vermutlich hielten die Leute mich für einen Obdachlosen. Den ganzen Tag bin ich umhergeirrt, der Regen war erst heftiger geworden, bis er sich jetzt, gegen Abend, zu einem leichten Niesel zurückgebildet hat. Mir ist kalt. Ich fühle mich steif und müde. Aber nun bin ich endlich da. Leicht lächelnd gehe ich über die Straße, ich will zu diesem Haus. Dann ein lautes Quietschen, ein Ruck, Schwerelosigkeit. Und ich bin wieder weg. ~Flashback Ende~ Als Jonouchi mit seiner Erzählung geendet hatte, brach ein langes, langes Schweigen aus. Anzu war die Erste, die sich schockiert äußern konnte: "Kabia wird sterben?" Sie keuchte vor Entsetzen. "Weiß Mokuba davon? Die Medien? Ein Psychologe? Irgendjemand muss ihn doch unterstützen!" Jou schüttelte sachte den Kopf. "Ich glaube nicht, dass er irgendwem davon erzählt hat. Nur dieser Arzt und ich wissen davon. Und ihr jetzt.", hauchte er erstickt. Das brünette Mädchen schlug die Hand vor den Mund und schluchzte. Das war so furchtbar! Der arme Mokuba! Der arme Seto! Was musste er nur gerade durchstehen! Und er hatte nichtmal jemanden zum Sprechen! Alle anderen waren einfach still. Schließlich war es Yugi, der die Stimme wieder fand. "Jou. Gehen wir zu Kaiba. Es ist umso wichtiger, dass du mit ihm sprichst. Und wir kommen mit. Wir werden ihm zeigen, dass wir seine Freunde sind. Dass wir für ihn da sind. Wir werden ihn unterstützen, bis zum Schluss. Er muss das nicht alleine stemmen." Die großen Amethyste legten sich auf den Blonden. "Und du auch nicht, mein Freund." Katsuya war von den Worten seines besten Freundes so gerührt, dass er schon wieder in Tränen ausbrach und ihm und Yami schluchzend in die Arme fiel. Nicht viel später hatten sich die Freunde vor der Kaiba-Villa versammelt. Otogi hatte freundlicherweise seine Limousine zur Verfügung gestellt. Kurz hatten sie noch bei Jonouchi Zuhause gehalten, dieser wollte unbedingt etwas mitnehmen, was er aber gut in seinem Rucksack versteckte. Außerdem hatte er sich frische Kleidung angezogen. Doch nun waren sie hier und sein Herz klopfte laut gegen seinen Brustkorb. Es würde schwer sein, hinein zu gelangen, das wussten sie. Dieses Haus war eine Festung! Sie umrundeten das ganze Gelände einmal mit Otogis Limousine, entdeckten dummerweise keinerlei Schwachpunkte. Sie versuchten es mit Klingeln, wurden aber abgewimmelt. Nochmal klingelten sie und behaupteten, ein Paket zu haben- doch wurde lediglich eine Öffnung in der Mauer sichtbar, in die sie das angebliche Paket hineinlegen sollten. Schließlich versuchte Honda vor lauter Wut die Mauer zu erklimmen! Die heraneilenden Wachen und Hunde ließen ihn jedoch sehr schnell umdenken. Ratlos stand die Gruppe vor dem Tor. Ihre letzte Lösung wäre, Kaiba zu belagern. "Und was, wenn es mehrere Ausgänge gibt?", fragte Ryou bang, dem die ganze Sache sowieso sehr unangenehm war. Er hatte Angst, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. In diesem Moment übernahm der Ringgeist ungeduldig die Kontrolle: "Ihr seid ja alles solche Weicheier! Wieso sprengen wir das Ding nicht in die Luft?", fauchte er. Alle starrten ihn an. "Malik würde mir zustimmen, wenn er hier wäre.", ein bitterböser Blick zu Otogi, der sein Versprechen bisher nicht hatte halten können. "Er könnte die alle mit seinem Stab kontrollieren und fertig.", knurrte er missmutig. Mit seinem Ring konnte er leider nichts ausrichten. Der führte ihn nur zu anderen M-Gegenständen. Rasch war Ryou wieder Herr seines Körpers, um produktivere Ideen beizutragen. Gerade diskutierten sie darüber, sich aufzuteilen, um alle Eingänge im Blick zu haben, da fuhr ein Auto vor. Jonouchi schluckte. Das war Kaibas Limousine. ~9. Kapitel Ende~ Ich hoffe nun sind einige Fragen beantwortet- wenn auch noch nicht alle! Wie wird Kaiba reagieren, wenn er Jonouchi wieder sieht? Wird er tatsächlich an der Sklerodermie sterben? Wieso war Isono so hart zu Jonouchi? Wird der Ringgeist Malik jemals treffen? Ist Yugi immer noch Jungfrau? Ein paar Antworten gibts im nächsten Kapitel ;) Ich möchte noch anmerken, dass ich mir Mühe gegeben habe und mich ausgiebig über die Sklerodermie belesen habe. Sollte dennoch ein Fakt nicht ganz richtig sein, steinigt mich bitte nicht. Das meiste müsste so stimmen. Kapitel 15: Kapitel 10: "Gewissenlos" ------------------------------------- Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 10/13 (+Epilog) [hat sich schon wieder vermehrt, ich muss die echt mal kastrieren D:] Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: KaibaxJounouchi, nebenbei erwähnt OtogixRyou, YamixYugi als Nebenpair Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Außer der ooC-Warnung, würde ich eigentlich gar keine rausgeben. Ein bisschen kitschig und bedrückend könnte es werden. Kommentar: Langsam neigt sich meine Arbeit dem Ende zu. Kapitel 11 ist bereits fix und fertig, Kapitel 12 geht demnächst in die Betalesung. Tatsächlich... ist noch ein dreizehntes Kapitel bei der Arbeit an Kapitel 12 rausgekommen. Das Kapitel war 14 Seiten lang (Word, Verdana, Größe 10), das war zuviel- also hab ichs nochmal geteilt (manchmal hab ich das Gefühl auch 8 Seiten sind noch zuviel ;D). Naja, mehr zu lesen für euch :) Vielleicht noch kurz zur Anmerkung: Ich beziehe mich in dieser FF sehr viel auf die ersten Mangateile. Die, in denen Kaiba Opa Mutos weißen Drachen zerriss, in denen er Death-T veranstaltete (unter Anderem ein Glaskasten, in dem der Verlierer schlimme Visionen sieht), in denen Seto auch Mokuba in solch einem Death-T-Glaskasten zum Leiden zurückließ (Yami rettete ihn). Kurz danach mindcrushte Yami Setos Seele, woraufhin der Gute einige Wochen/Monate(?) im Koma verbrachte, um in seinem Inneren seine Seele wieder zusammenzubauen. Das letzte Teil fehlte ihm aber noch. In der Zwischenzeit veranstaltete Pegasus das aus dem Anime ebenfalls bekannte Turnier auf der Insel und entführte Mokuba. Seto konnte, trotz noch nicht ganz geheilter Seele, aufstehen, ging los um Mokuba zu retten. Das klappte alles nicht ganz, Seto verlor gegen Pegasus, seine Seele wurde in eine Karte gesperrt und sein Körper in eine Zelle. Nach Pegasus Niederlage gegen Yami entließ man Kaiba aus der Zelle (die Seele war auch wieder befreit). Eine Kindergeistversion von Seto führte ihn aus einem Kerker heraus zu Mokuba. Als beide sich in die Arme fielen, war Setos Seele endlich wieder ganz. ;) Leider werden in diesem Kapitel keine Fragen beantwortet. Es geht nur um Seto. Aber es ist- meiner Meinung nach- ein sehr wichtiges Kapitel. Wenn auch etwas kurz. Trotzdem viel Spaß beim Lesen! :3 Widmung: Für mich und meinen Ehemann . :D Betaleser hat wiedermal super-Arbeit geleistet! :* (Übrigens ließt er nie das Vor- und das Nachwort nochmal für mich, das mache ich alleine XD) Kapitel 10 "Gewissenlos" Einige Zeit zuvor, saß Seto Kaiba in seinem Büro, hochgradig fixiert über seinen Arbeitsmaterialien. Fixiert, wohlgemerkt- nicht konzentriert. Seine Gedanken waren indess ganz woanders. ~Habe ich überreagiert?~ /Yep, hast du./, ertönte da die altbekannte Stimme, die immer die unangenehmen Wahrheiten aussprach. Er stöhnte laut auf und vergrub sein Gesicht in den Händen. ~Das ist doch nicht wahr! Ich dachte, du wärst endlich weg! Kannst du nicht einmal die Klappe halten?~ /Aber ich sage doch nur die Wahrheit- wie du selber weißt./, gab die Stimme selbstzufrieden von sich, /Du hast völlig überreagiert! Ich meine, ich war die ganze Zeit extra leise und hab nicht weiter gestört, weil du das toll gemacht hast, mit deinem Hündchen, aber was du jetzt abziehst.../ Der Brünette raufte sich die Haare. ~Wie krieg ich dich zum Schweigen?!~, rief er gedanklich verzweifelt. Es war so viel einfacher gewesen, ohne Moralapostel! Einen Moment lang schwieg die fieße, innere Stimme. Dann aber meldete sie sich erneut: /Wie wäre es, mit 'richtig machen'? Dann bin ich sofort wieder still. Noch mal kriegst du mich nicht so einfach mundtot! Da kannst du dir wünschen, dass ich schweigen soll, wie du willst. Ich bin jetzt stärker, als deine Blockaden./ Der Brünette hörte seine innere Stimme regelrecht feixen. Einige Zeit verfielen sein Inneres und er selbst nochmals in Schweigen. ~Ich hatte dich ausgeschaltet.~, dachte Seto da leise. ~Damals, bei Gozaburo. Ich wollte Mokuba beschützen, dazu musste ich sämtliche Skrupel und Bedenken über Bord werfen.~, erinnerte er sich. ~Anfangs hast du mir noch mit deinen Tipps geholfen. So wie immer. Aber dann hast du immer öfter geschimpft: Ich hätte keine Zeit mehr für Moki und ließe ihn allein. Ich verleugne meine Prinzipien und würde an der Bürde zerbrechen. Ich schade unschuldigen Menschen und tue mir damit selbst weh. Das alles wusste ich doch...~ Sein Herz schlug etwas schneller, als er sich an seine Vergangenheit erinnerte, während seine innere Stimme scheinbar andächtig schwieg. Seto saß gramgebeugt in seinem Sessel, die Ellen auf dem Tisch und den Kopf in den Händen stützend. ~Du sagtest, ich solle mich nicht schlagen und quälen lassen. Ich solle zu den Behörden gehen. Zurück ins Waisenhaus. Es gäbe andere Wege - du hast mir viele davon sogar intensiv erläutert. Ständig. Tag für Tag. Ich sollte mich nicht von Gozaburo verbiegen lassen. Du sagtest immer wieder, dass ich damit mein Inneres zerstören würde.~ Wieder eine kurze Stille. Dann: /Und...?/ Seto seufzte tief. ~Du hattest Recht. Natürlich hattest du das. Aber ich sah auch keine andere Lösung, Mokuba ein gutes Leben zu bieten. Das Waisenhaus war kein Ort für ihn und alle deine Wege führten dorthin. Ich wollte ihn beschützen.~ /Mokuba wollte nie ein Leben in Luxus./, widersprach sein Inneres, /Er wollte nur Zeit mit seinem großen Bruder verbringen. Er wäre sehr traurig, wenn er herausfinden würde, dass du dich für ihn zerstört hast./, erläuterte die Stimme und Seto stöhnte genervt auf. Die alte Leier, derselbe Singsang wie vor vielen Jahren schon. Immer wieder hatte die Stimme diese Worte wiederholt. Aber Seto wusste: Mokuba verdiente nur das Beste! Was, wenn ihn jemand anderes adoptiert hätte? Oder ihn- Seto? Dann wären sie getrennt worden! /Das ist doch nur Spekulation! Du weißt nicht, wie es geworden wäre, wenn du es versucht hättest. Das ist nicht das, was Mokuba wirklich braucht. Mokuba braucht dich. Weißt du, wie es hier drin aussieht? Früher war es hier hell und klar und voller Natur, Sonnenschein, Wiesen, flauschige Tierchen!/ ~Flauschige...?~ /Jetzt aber ist es dunkel und karg. Zerklüftet und zerrissen. Deine Seele ist eine reine Todeszone geworden./, schimpfte die Stimme. ~Das... tut doch jetzt nichts mehr zur Sache.~ /Doch- eigentlich sogar ziemlich viel. Während dein Hündchen hier war, kam ab und an wieder die Sonne heraus. Es wurde wieder etwas wärmer. Deswegen bin ich aufgetaut und konnte auf dich aufpassen./ Seto hielt inne. ~Aufgetaut? Du warst eingefroren?~ /Yepp. Du hast mich eingefroren, Seto./ Der Firmenboss musste schlucken. Er hatte seine eigene, innere Stimme tatsächlich ins tiefste Eis gewünscht. Damals, als sie einfach nur noch lästig war. Er hatte damit sein Gewissen zum Schweigen gebracht. Und seine Gefühle. Dadurch widersprach ihm niemand mehr und das war viel bequemer gewesen. Aber konnte man soetwas wirklich tun? Sein Innerstes einfrieren? Und konnte es dann einfach wieder auftauen? /Wach war ich aber schon länger.../, beruhigte ihn seine Stimme, /...seit der Pharao- der andere Yugi- mit Mindcrush deine Seele zersplitterte und du sie wieder zusammengesetzt hast. Ich habe dich von weit weg angefeuert und dir Ratschläge zugerufen. Ich glaube, ein bisschen hast du sie auch gehört, als du allein in der Dunkelheit saßt und deine Seele zusammenpuzzeln musstest./ Seto fuhr sich durch die Haare und starrte den Marmorboden an. Das war doch nur ein Fiebertraum gewesen! Er war nach dem Kampf mit Yugi wegen seines Versagens in eine Schockstarre gefallen, soviel hatte er akzeptiert. Aber dass dieser Traum Realität gewesen sein soll, glaubte er nicht. /Ich war es auch, der dir geholfen hat, aufzustehen um Mokuba zu retten. Damals, als das letzte Teil deines Seelenpuzzles noch gefehlt hatte. Du bist mit dem Hubschrauber bis zu Pegasus geflogen, hast erst Yugi und dann ihn herausgefordert und dich mit ihnen dueliert. Und das mit zerstörter Seele- eigentlich gar nicht möglich. Aber du hast es geschafft, weil ich dir geholfen habe. Schließlich hatte Mokuba dir das letzte Puzzleteil gebracht. Sich. Und du warst wieder ein bisschen mehr du selbst./, erklärte seine innere Stimme. Energisch den Kopf schüttelnd, raufte der Firmenboss sich die Haare. ~Hör auf davon zu sprechen!~ /Mokuba liebt dich. Aus tiefstem Herzen./, wisperte ihm sein Inneres sanft zu. /Auch dank ihm, ist dein Eis jetzt nicht mehr dick genug, mich länger wegzusperren. Aber das ist ja nun auch egal. Um was es gerade geht, ist, dass du dein Hündchen zu dir holst!/ ~Er hat mich belogen!~, argumentierte Kaiba mit sich selbst, froh, von dem anderen Thema ablenken zu können. /Na, da hatte er wohl guten Grund zu./ ~Vielleicht hätte ich ihn nicht weggeschickt, wenn er mir gleich die Wahrheit gesagt hätte!~ Langsam fühlte der Brünette die Wut in sich aufsteigen. Er fühlte sich so verraten! Und dann war diese Stimme auch noch auf Jonouchis Seite! /Vielleicht...?/, harkte sein Gesprächspartner nach. Doch Seto argumentierte weiter: ~Er hätte mir vertrauen sollen!~ Diesen Vorwurf ließ die Stimme nicht so stehen, /'Vielleicht' reichte ihm dann wohl nicht. Also ich kann ihn gut verstehen. Du bist unglaublich undurchsichtig und obwohl du ständig den Eisblock raushängen lässt, bist du überemotional und temperamentvoll./ Kaiba hielt inne. ~Das muss ich mir ja wohl nicht von mir selbst sagen lassen!~ /Wenn nicht von mir, von wem dann?/ ~Grmpf.~ /Oder traut sich sonst noch wer, dir die Wahrheit zu sagen?/ Einen Moment lang nahm sich Seto Zeit, um über diese Frage nachzudenken. ~Mokuba... und... Jonouchi. Zumindest normalerweise. Er hat niemals ein Blatt vor den Mund genommen! Aber jetzt zieht er plötzlich das hier ab!~ /Seto. Er hatte Angst./ ~Dann hätte er mit mir darüber reden sollen!~ Die Stimme schien einen Moment resigniert zu schweigen. /Seto. Ihr kennt euch kaum. Ihr wart immer Rivalen, du und er. Ihr habt euch gegenseitig beleidigt, obwohl doch schon längst Zuneigung da war! Weil ihr beide Angst habt! Was ihr voneinander wisst, reicht, für die Gefühle füreinander. Aber noch nicht für Vertrauen./ Der Firmenbesitzer biss sich auf die Unterlippe. /Oder hast du IHM vertraut?/ Jetzt fühlte sich Seto emotional geohrfeigt. ~Das reicht! Ich muss mir das nicht anhören!~, fauchte er innerlich. ~Ich habe zu arbeiten, sei jetzt still!~ /Arbeit, Arbeit, Arbeit. Inzwischen bist du so sehr in diesem Trott drin, dass du 'Arbeit' für alles als Ausrede nutzt! Du hast nichts anderes im Kopf. Würde es dich verwundern, wenn hier, mitten in deiner zerklüfteten Landschaft, ein Schreibtisch stünde?/ ~Wenn du nicht gleich still bist, werde ich dafür sorgen, dass du es bist!~ Langsam wurde der Braunhaarige wirklich wütend! Wie oft hatte er in den letzten Tagen schon versucht, die Stimme zum Schweigen zu bringen? Erst mit Befehlen, mit Bitten und Flehen, auch mit Gewalt! Doch dieses dreiste Etwas wagte es, sich einfach über ihn hinweg zu setzen! Und dann war es auch noch auf der Seite von Jonouchi! Jonouchi, der ihn belogen hatte! Der ihn gedemütigt hatte! Der ihn verraten hatte! /Ich werde niemals schweigen, solange ich reden kann! Ich will dir helfen und dich vor Schaden bewahren! Dazu bin ich da! Sollte ich diese Aufgabe nicht erfüllen können, habe ich keinen Zweck./, erklärte sein Gewissen ruhig. Seto ertrug diese Worte keinen Moment länger! ~Ich warne dich!~, drohte der Firmenbesitzer und versuchte, die Stimme wieder zu verdrängen. Doch hatte er das Gefühl, dass er es nicht schaffte, diese zu unterdrücken. Er versuchte, sie in den hintersten Winkel seines Wesens zu schieben. Doch es hatte keinen Zweck. Die Stimme schwieg nicht: /Du kannst mich warnen, soviel du willst. Du verletzt dich nur wieder selbst und das lasse ich nicht zu!/ ~SEI STILL!~, rief Seto in seinem Kopf und versuchte es mit aller Macht noch einmal, die Stimme zum Schweigen zu bringen, Eis drüber zu legen und noch einiges mehr, was seine spärliche Fantasie hergab. Doch je verzweifelter er es versuchte, desto beharrlicher schien die Stimme zu werden: /Ich sagte dir schon, du kannst mich nicht mehr ins Eis sperren! Jonouchi hat es fast ganz geschmolzen! Seto ich will dir nur helfen. Ich bin auf deiner Seite! Und ich sage dir diese unumstößliche Wahrheit: Der Frühling ist in deine Seele eingezogen. Und das ist der Verdienst deines Hündchens./ ~NEIN!~ Noch einmal wandte er all seine mentale Kraft auf, kurz wurde die Stimme am Anfang des Satzes dumpfer, doch der der Rest kam dafür um so klarer: /Und das hat einen ganz bestimmten Grund:/ Seto schüttelte den Kopf: ~HÖR AUF DAMIT!~ Doch die Stimme nannte es beim Namen: /Du liebst dein Hündchen!/ Das reichte! Die Wut und die Angst wurden übermächtig! Mit allem, was er hatte, wünschte er sich, dass die Stimme endlich schwieg! Sie sollte für immer verschwinden! Er wollte niemals mehr etwas von dieser verfluchten Stimme hören! Die machte alles nur komplizierter! Er rief sich ein Bild vor Augen, wie etwas in tausende Stücke zerfetzt und tief begraben wurde! ~Hau ab! Ich brauche dich nicht!~, schallte es in seinem Kopf. Es fühlte sich an, als tobte ein Sturm aus Klingen mit lautem Getöse durch sein Innerstes- durch seine Seele? Waren das Schreie? Der Lärm schwoll an, wurde unerträglich! Dann wurde es still. Seto hörte wieder das Summen seines Computers, die gedämpften, diffusen Geräusche, die durch die Eingeweide des Gebäudes drangen, seinen eigenen Atem. Aber keine Stimme mehr. Stille. Er atmete tief durch. Er wusste plötzlich nicht mehr, was er fühlen sollte. Und er wusste: Diesmal war sie ganz weg. Er spürte es einfach. Er fühlte sich seltsam... einsam. Und leer. Aber so war es besser. So war es richtig. Er war längst aus dem Alter raus, um sich eine Stimme vorzustellen, die mit ihm sprach und ihm sagte, was angeblich richtig wäre. Jetzt war die Stimme für immer fort. Er wusste nun, dass sie früher stets im Hintergrund noch da gewesen war. Denn sein Inneres fühlte sich noch viel kälter und trostloser an, als jemals zuvor. Wozu etwas fühlen? Das war doch reine Energieverschwendung! Und es brachte lediglich Schwierigkeiten! So war es richtig. Und nur so. Verräter mussten bestraft werden. Wer nicht für ihn war, war gegen ihn. Und wer nicht auf seiner Seite war, hatte an seiner Seite auch nichts verloren. Und das galt für jeden! Ohne Ausnahme! Seine harten, kalten Augen lagen reglos und leer auf dem hell erleuchteten Bildschirm seines Laptops, ohne irgendetwas zu lesen oder zu sehen. Wie auf klarem Glas spiegelte sich der Lichtschein in seinen Seelenspiegeln. ~Und außerdem... ist das jetzt nicht mehr mein Hündchen...~ ~10. Kapitel Ende~ Diesmal wars ein wenig kürzer. Absichtlich. ;) Ich wollte den Fokus auf Seto und seine innere Stimme richten und wenn ich noch andere Handlungen mit reingenommen hätte, wäre die Tragweite vielleicht untergegangen. Eine kleine Anmerkung noch: Wer Anregungen und Fragen hat, kann sie mir gerne zuschicken. Egal ob als Kommentar oder per ENS. Ich habe nichts gegen Input und werde diesen auch, soweit es passt, umsetzen. Ideen sind auch gerne gesehen, man will die Leser ja gleich mit glücklich machen :3 Ein Pair, das gerne gesehen werden würde? Hintergrundinfos zu einem Charakter gefällig? Eine Szene, die ihr gerne mal sehen würdet? Reaktionen der Charas auf etwas Bestimmtes? Fragen und Wünsche (deren Erfüllung in meinen Möglichkeiten liegen), welche nach dem letzten Kapitel immer noch offen sind, werden dann direkt im zweiten Teil verwurstet. Zum Thema Kommis: Weil es in letzter Zeit in den Weblogs Thema war: Ich mag jede Art von Kommentar. Ob das nun eine Kritik ist, ein Quietsch-Kawai-Kommi (also ein einfaches "Gefällt mir gut!") oder ein ausführliches Review, oder auch nur eine Frage. Was ich damit ausdrücken möchte: Niemand wird von mir beschimpft. Wer mich beleidigt wird ignoriert ;3 ... Kommen wir nun endlich ans Eingemachte. Das nächste Kapitel wird hart. Mein Betaleser jedenfalls brauchte Pausen zwischendurch. Ein Seto Kaiba ganz ohne Gewissen. Ganz ohne leitende Stimme. Da kann ja auch nichts Gutes bei rauskommen. :/ Kapitel 16: Kapitel 11: "Abgestoßen" ------------------------------------ Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 11/13 (+Epilog) Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: KaibaxJounouchi, nebenbei erwähnt OtogixRyou, YamixYugi als Nebenpair Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Allgemein ooC. In diesem Kapitel: Etwas härterer Tobak. Schon ein bisschen emotional schwerer zu lesen. Kaiba ohne Gewissen. Kommentar: Hier haben wir nun also das 11. Kapitel. Vor ein paar Wochen noch, wäre das das letzte gewesen, aber dann wurde es beim Überarbeiten länger und länger und deswegen wurde es geteilt- zweimal. Mein Betaleser hat tolle Arbeit geleistet, wie ich finde! :3 Insgesamt erleben wir nun in diesem Kapi, wie Kaiba so drauf ist, wenn ihm noch egaler ist, was mit seinen Mitmenschen geschieht. Betaleser Danke, ! :* Kapitel 11 "Abgestoßen" "Hier, der wird euch gut tun!", tröstete Mokuba die Freunde, während er ein großes Wägelchen mit allerlei Leckereien aus der Küche in das Wohnzimmer schob. Zum Glück war die Gesundheitsfanatikerin, aka Köchin, gerade nicht da, denn mit Karotten und Erbsen hätte er sicher niemanden aufgemuntert. Stattdessen brachte er Kuchen, Muffins, Kekse und Kakao. Und tatsächlich half es. Jonouchi hatte beinahe einen Herzkasper bekommen, als Kaibas Limousine vorgefahren war. Doch herausgehüpft war lediglich Mokuba. Nun saß der Blonde noch immer etwas zittrig auf der Couch und nippte an dem warmen, süßen Getränk. "Wie... wie geht es Kaiba? Was hat er dir erzählt?", fragte Yugi gerade nach, während er sich ein großes Stück Zitronencremetorte nahm. Mokuba legte leicht den Kopf schief. "Also erst, kam er ganz aufgeregt hier an und meinte, dass ihr hier nie wieder rein dürft. Und ich soll nicht mehr mit euch sprechen." Yami sah den Jungen ernst an. "Bekommst du keinen Ärger, wenn er uns hier sieht?" Doch der Schwarzhaarige verschränkte trotzig die Arme. "Ich kann inzwischen meine eigenen Entscheidungen treffen. Seto hat mir nicht mal erklärt, wieso nicht. Er sagte nur, dass ihr alle hinterlistige Lügner wärt. Und ich soll mich von euch fernhalten. Er würde die Bodyguards neu einweisen und so'n Kram." Der kleine Junge schmollte. "Ich glaube, ihr hattet Streit und Seto ist zu feige, das zu klären." Die Jungendlichen blickten Mokuba verwundert an. "Ach...", winkte der ab, "Für mich ist das nichts Neues, dass Seto sich vor so Gefühlskram drückt. Ihr müsstet ihn mal sehen, wie er guckt, wenn ich mich freue, weil er sich frei nimmt. Ich glaub schon, dass er weiß, dass ich das doof finde mit der Arbeit. Aber es ist auch wirklich wichtig, dass er arbeitet, wisst ihr?" "Falls du möchtest, kannst du mit uns darüber sprechen.", bot Anzu an, "Vielleicht verstehen wir ihn dann auch besser. Kaiba ist immerhin unser Freund." Der kleine Schwarzhaarige strahlte über's ganze Gesicht. "Ich wusste, auf euch ist Verlass! Auch wenn Seto es abstreitet, ihr seid seine Freunde!" "Und deine.", schloss Yami, woraufhin der Kleine breit grinste. Dann wurde er ernst. "Also passt auf- ihr habt ja schon Ahnung davon, was Gozaburo mit ihm angestellt hat. Aber er ist nicht nur deswegen so ein Arbeitsmonster.", erklärte der Jüngste in der Gruppe mit finsterer Mimik- 'Arbeitstier' wäre bei dem Firmenboss ja untertrieben. "Als er damals die Firma übernahm, war er noch nicht volljährig. Er ist es ja immer noch nicht. Solange er nicht volljährig ist, brauchen wir einen Vormund. Wir hatten Glück, weil das nämlich Isono ist." Jou merkte auf. "Isono?" Moki nickte ernst. Langsam senkte der Blonde seinen Blick. Das erklärte die heftige Reaktion des Grünhaarigen als er Jounouchis Sachen bei ihm zu Hause abgegeben hatte. Er wollte Seto beschützen! Er war nicht einfach nur das Mädchen für alles, er war für Seto verantwortlich! Bestimmt hatte er Seto sogar lieb. "Jedenfalls hat das Jugendamt ziemlich fieße Auflagen gemacht und die behalten Seto die ganze Zeit mit Argusaugen im Blick. Ein Fehler, und die nehmen mich ihm weg!" Die Freunde waren mehr als bestürzt über diese Information. Anzu hatte die Hände vor dem Mund geschlagen, als sie gedämpft sprach: "Sie nehmen dich Seto weg- also, sie wollen dich zurück ins Waisenhaus bringen? Das ist ja furchtbar! Unter was für Druck muss er stehen!" Der kleinere Kaiba nickte. "Ja. Deswegen ist er so. Er muss gute Noten in der Schule haben...", begann er an den Fingerchen aufzuzählen, "...die Firma darf keine längeren Probleme haben, ich darf keinen Ärger machen oder kriegen, außerdem muss es mir gut gehen, es muss rund um die Uhr jemand da sein, der mich beaufsichtigt UND er muss beweisen, dass er trotzdem regelmäßig Zeit mit mir verbringt.", zählte er auf. "Duell Monsters ist sein einziges Hobby und würden Isono und ich nicht so dahinterstehen, würde er das vielleicht sogar auch aufgeben... Vielleicht würde das Jugendamt dann aber auch meckern, dass Seto ja offenbar nichts im Griff hat, weil er keine Zeit mehr für seine Hobbies hat. Die sind manchmal ganz schön gemein." Drückendes Schweigen erfüllte den Raum. Wieder war es die fürsorgliche Anzu, die das Wort ergriff: "Können wir ihm nicht irgendwie helfen?" Mokuba hob unschlüssig die Schultern. "Keine Ahnung. Mich lässt er nicht helfen und Isono tut ja schon alles Mögliche. Seto vertraut nicht vielen Menschen - erst recht nicht seine wichtige Firma an. Wie wichtig sie ihm wirklich ist, sehe ich wohl erst, wenn er volljährig wird und mich offiziell adoptiert.", seufzte der Kleinere. Obwohl er natürlich Verständnis hatte, vermisste er seinen Bruder auch sehr. Und manchmal glaubte er, versteckte Seto sich vor allem hinter der Arbeit. Vielleicht war er auch nur noch lästig? Oder die Ausrede, um so viel arbeiten zu können? Doch wollte er seinem großen Beschützer auch vertrauen. Wiederum er fühlte sich so oft klein und unnütz. Was würde er bloß ohne Seto tun? Er wäre absolut hilflos! Seto war sein Ein und Alles! Er hoffte, wenn das Jugendamt nicht mehr so dahinterstehen würde, dass Seto wieder mehr Zeit mit ihm verbrachte. "Ich will nur, dass es ihm gut geht. Ganz oft habe ich Angst, dass die Arbeit ihn irgendwann auffrisst. Oder, dass er mich vergisst. Ich hab ihn doch lieb...", flüsterte er. Nach allem, was vor dem Finale von Battle City geschehen war- die ganze Sache mit Noah- war Mokuba noch unsicherer. Seto hatte so verzweifelt gewirkt. Am Ende hatten sie alle zwar überlebt und geschafft, zu fliehen... doch war dafür Noah fort. Er hatte ihn gar nicht richtig kennen lernen können. Der Blonde blickte den Kleinen ernst an, er holte Luft, um ihm etwas zu sagen, dann hörten sie ein Auto vorfahren. Es war kalt geworden- kein Wunder, immerhin war es Anfang Dezember. Das Winterwetter stabilisierte sich. Ab und zu regnete es zwar noch ein wenig, meistens blieb es jedoch klar und sonnig, wenn auch kühl. Die Nächte waren bereits klirrend eisig, aber tagsüber konnte man noch gut in einem der beheizten Cafés sitzen. Seto Kaiba hatte sich einen schwarzen Kaffee bestellt, er mochte ihn schön stark. Besonders, wenn er dringend eine Pause brauchte. So wie jetzt. Diese ganze Sache mit Jonouchi ging ihm schon etwas an die Nieren. Er hatte Sorgen, dass der Junge irgendetwas an die Presse verkaufte. So ein Pack wie er brauchten ja immer Geld. "Hey, worüber denkst du nach?", fragte eine weiche, warme Stimme, aus der man das strahlende Lächeln heraushören konnte. Seufzend blickte er auf und in zwei atemberaubend leuchtend-grüne Augen, welche perfekt mandelförmig und katzenhaft geschwungen waren. Sie war wirklich hübsch und verdrehte allerlei Männern den Kopf. "Nichts Wichtiges. Wieso wolltest du mich sprechen, Hanakawa?" Sie grinste etwas breiter und entblößte dabei eine Reihe von makellos weißen Zähnen, die jeden Zahnarzt vor Freude im Kreis hätten hüpfen lassen. "Och, Seto. Nicht so steif. Erzähl mir, was in letzter Zeit bei dir so passiert ist? Ich hab dich letztens in der Schule mit einem kleinen Anhängsel gesehen. Wer war das?" "Niemand." Das Wort kam wie aus der Pistole geschossen, dabei aber so ablehnend, dass die junge Frau beschloss, nicht sofort nachzufragen. Ihr Gegenüber hatte noch nie über etwas geredet, wenn er es nicht wollte. Die blauen Saphire durchbohrten sie wie zwei Geschosse, als der Dunkelhaarige von seinem Kaffee aufblickte. "Und außerdem habe ich gesagt, sollst du mich nicht ständig beobachten.", knurrte er. Doch sie lächelte keck und überschlug die Beine. "Ein bisschen Stalking ist Ausdruck meiner Liebe zu dir.", dabei streckte sie die Zunge heraus. Der Firmenbesitzer seufzte. Er hasste Dreistigkeit! Er hasste es, wenn man seine Grenzen ständig überschritt! So wie Jonouchi! Der machte das auch andauernd! Verdammt! Wütend knirschte er mit den Zähnen- er wollte doch gar nicht mehr an ihn denken! Hanakawa seufzte und verzog die hübschen, vollen Lippen zu einem Schmollen. "Da sitzt du mit mir hier und hast heute gar keinen Kopf für mich. Du guckst mich ja kaum an. Ist das nun ein Date, oder nicht?", harkte sie nach. Seto seufzte, nahm seine Tasse auf und nippte daran. "Natürlich ist es ein Date. Wir treffen uns doch mindestens einmal in der Woche." Und schon lächelte sie wieder, nahm ihren Stuhl und rutschte kurzerhand zu ihm herum. "Seto? Magst du meine Hand halten?", fragte sie keck und zwinkerte ihm zu. Einen Moment blickte Seto sie ernst an, dann hob er langsam eine Hand, die sie auch sofort ergriff. Augenblicklich war ihr Lächeln verschwunden. "Seto! Du hast ja eiskalte Hände!", sorgte sie sich, "Bedrückt dich etwas?" Sanft massierte sie seine Finger zwischen ihren, damit das Blut besser zirkulieren konnte. Natürlich hatte sie auch gemerkt, dass da dieser harte Ausdruck in seine Augen zurückgekehrt war. Sie kannten sich bereits eine ganze Weile, sie wusste sogar noch, wie Setos Lächeln ausgesehen hatte. Doch all die Zeit, die er bei Gozaburo verbracht hatte, hatten den Brünetten sehr verändert. Als er eines Tages mit diesem - wie sie es nannte - Mörderblick zu einem ihrer heimlichen Treffen aufgetaucht war, hatte es sie schon ein klein wenig gefröstelt. Seto war stets sehr höflich zu ihr geblieben, aber herzlich war er eben auch nie mehr gewesen. Kurz Händchen halten, eine kleine Umarmung - natürlich nur von ihrer Seite aus - oder mal ein Küsschen. Mokuba war der einzige, der ihn noch etwas auftauen konnte. Auch das schwand mit den Jahren. Seto wurde zu dem Gewinnsüchtigen, spielgeilen Tyrann, der sogar seinen Bruder nach einem verlorenen Spiel beschimpfte und im Stich ließ. Er hatte begonnen, sich mehr und mehr zu verlieren! Und diese Obsession mit dem weißen Drachen (die sie im Geheimen teilte)... Bis er vor einiger Zeit in dieses Koma gefallen war, nachdem er sich mit diesem Zwerg mit den Stachelhaaren duelliert hatte. Was hatte sie sich Sorgen gemacht! Sie hatte sich in der Zeit um Mokuba gekümmert, zusammen mit Isono- der Schwarzhaarige war untröstlich gewesen, aber sie hatte das Gefühl, dass er froh war, dass zumindest sie da war. Den großen Bruder konnte sie natürlich nicht ersetzen, so sehr sie sich bemühte. Ihr lagen andere Rollen eher. Als der Kleine später entführt wurde, gab sie sich die Schuld und fühlte sich völlig verzweifelt. Immerhin wollte sie doch auf ihn achtgeben und hatte sogar bei ihm im Zimmer geschlafen. Sie vermutete ja, dass ein Schlafgas in den Raum gepumpt worden war, denn als sie aufwachte, schmerzte ihr Kopf höllisch und sie hatte sich gefühlt, wie nach einem Rave. Panisch hatte sie die Polizei alarmiert und Isono losgeschickt, sie konnten Mokuba nicht finden. Aber dann war Seto einfach aufgewacht. Er war von seinem Stuhl aufgestanden, hatte seine Sachen gepackt, ihr seine Hand auf die Schulter gelegt und ihr sogar ein knappes, beruhigendes Lächeln geschenkt. Setos erstes Lächeln seid Jahren! Und dann hatte dieser Casanova wie ein strahlender Held seinen Bruder aus den Klauen eines Irren befreit und war zurückgekehrt. Gut, zugegeben, er hatte dabei ein bisschen Hilfe gehabt- wieder von diesem Hip-Hopper mit dem Pfund Gold um den Hals. Doch Kaiba war schon echt cool! Seitdem wirkte Seto wieder weicher. Und sie hoffte, dass er genauso liebevoll und warmherzg werden würde, wie früher. Gut, die Obsession mit dem weißen Drachen war geblieben... und die Niederlage beim Battle City Turnier hatte er auch nicht gut weggesteckt. Andererseits war er irgendwie erfrischt von dem Trip zurückgekommen, wiederum hatte sie das Gefühl, dass Mokuba dabei etwas verloren hatte. Immerhin hatte sich ganz langsam alles zum Besten gewendet! Und seid dieser kleine Blonde sein Anhängsel geworden war, war ihr geliebter Seto auch wieder munterer geworden! Ihr war egal, was es war, Hauptsache es machte ihn glücklich! Doch heute war er wieder da: Gozaburos Schatten, wie sie es auch gern nannte. Mit eben diesem Schatten über der Seele, blickte ihr Gegenüber sie nun an, so dass ihr Magen sich verknotete. "Die Arbeit ist im Moment etwas anstrengend.", behauptete er. Aber so einfach war sie nicht abzuschütteln: "Ich kenne dich lange genug- UND bin tief genug in der Branche- um zu wissen, dass das eine dreiste Lüge ist.", beschwerte sie sich. "Hana...", jammerte Seto schon fast. Sie gab seinen Fingerspitzen einen sanften Kuss. "Du kannst mir ruhig ein bisschen was erzählen, du Sturkopf-Eisklotz-Einzelgänger.", grinste sie. Er wandte den Blick ab. "Darüber möchte ich nicht reden. Bitte, Hana." Behutsam streckte sie die Hand aus und strich ihm zärtlich durch die seidigen Strähnen seines Haars. "Wenn du Probleme hast, kannst du jederzeit zu mir kommen, das weißt du. Ich bin immer für dich da. Seit wir beide gemeinsam im Waisenhaus waren, haben wir uns immer gegenseitig geholfen. Ich wusste damals schon, dass ich dir vertrauen kann. Und du hast mir vertraut. Und tust es noch." Sanft blickte sie ihn an, lächelte liebevoll. "Ich bin immer für dich da. Für dich, und Moki." Sanft beugte sie sich zu ihm herüber, ihre Gesichter kamen sich näher. Dann kam Seto ihr ein Stück entgegen. "Hana..." Etwas kraftlos schloss Kaiba die Tür zu seinem Anwesen, mit einem Wisch über das digitale Feld am Eingang, auf. Dieses maß innerhalb von Microsekunden verschiedenste Dinge: DNS aus Hautschüppchen, Fingerabdrücke, hinterlegte, olfaktorische Daten und natürlich- um zu verhindern, dass jemand eine abgehackte Hand verwendete- Temperatur, Puls und Blutfluss. Erst einmal wollte er direkt nach Mokuba schauen, ging also ohne sich weiter auszuziehen in sein Wohnzimmer. Dort saß sein Brüderchen. Ganz allein auf der Couch. Die Hände auf dem Schoß verschränkt, die Beine baumelten arglos. Der Fernseher war aus und er hatte keinen Comic oder Hausaufgaben zur Hand. Sofort roch der Firmenbesitzer den Braten und verengte die Augen. "Was ist hier los?", knurrte er. Er sah, wie sein kleiner Bruder, der sowieso schon nervös schien, völlig ins Schwitzen geriet. "Ähm... nichts?" Das war eine Frage gewesen, keine Antwort. Seto tat einen weiteren Schritt in den Raum hinein, blieb jedoch noch vor der Türöffnung stehen. "Mokuba.", warnte er. Der Schwarzhaarige seufzte. "Kommt 'raus, Leute...", murmelte er. Doch was nun geschah, damit hatte Seto nicht gerechnet. Da schauten hinter der Couch Masaki und Honda hervor, von unter dem Tisch krabbelte Muto, Ryuuji und Ryou hatten sich hinter einen Schrank gedrückt und Jonouchi lugte hinter einem Vorhang hervor. Am Schlimmsten aber traf es den Braunhaarigen, als er bemerkte, dass hinter einem niedrigen Stehtischchen ein weiterer Yugi hervorkam. Tatsächlich war Seto zu baff, um einen Wutanfall zu bekommen. Er fragte sich im Stillen lediglich, was sie sich dabei gedacht hatten. Hätten sie für immer in ihren Verstecken bleiben wollen? Er atmete tief durch (eher, um sich zu sammeln), während er in die entschuldigend dreinblickenden, großen Augen Mokubas sah. Doch war ihm- und das überraschte ihn selbst- überhaupt nicht danach, ihm zu verzeihen. Und da war auch keine Stimme mehr, die ihn belatscherte, wie ach so süß der Kleine doch war. "Mokuba...", begann er kalt und blickte noch mal in die Gesichter der Jugendlichen. "Was soll das bedeuten? Habe ich nicht deutliche Anweisungen bezüglich dieser Personen gegeben?" Der kleine Kaiba kam einige Schritte auf Seto zu. "Es... es tut mir leid. Bitte sei nicht böse!" Nun war es Mokuba, der mit metaphorischen Eiskristallen durchbohrt wurde. Wie oft hatte er diesen Blick bei Seto gesehen? Aber er war noch nie auf ihn gerichtet gewesen! "Dachtest du, ich freue mich darüber?", fragte der Größere kühl. "N-nein, das nicht...!" Seto fuhr ihm dazwischen. "Was also hast du damit bezweckt?" Mokuba verfiel ihn Schweigen und senkte den Blick. Nervös verknotete er den unteren Saum seines T-Shirts. Und Seto tat das nicht einmal leid. "Wir reden später noch einmal unter vier Augen darüber.", drohte der Ältere. Er wandte sich an die Freunde. "Ich hoffe ihr seid mit dem Ergebnis zufrieden. Jetzt verlasst mein Haus.", knurrte der Kaiba Corp. Besitzer kalt und machte auf dem Absatz kehrt. "Seto, warte!" Endlich meldete sich Jonouchi zu Wort. Dieser war- genauso wie alle anderen- zu schockiert darüber gewesen, wie kalt der Brünette mit seinem kleinen Bruder umgegangen war. Aber jetzt musste er seine Chance ergreifen! Er packte ihn am Handgelenk, sofort griff Seto wieder um und verdrehte dem Blonden den Arm. "Arrh!!", keuchte dieser und wurde mit einem Ruck davongeschubbst. Er landete auf allen Vieren auf dem Teppich und hielt sich die Schulter. Kaiba knurrte: "Es genügt. Isono." Der Grünhaarige kam sofort, wie aus dem Nichts, herbeigeeilt und starrte die Gruppe an. "Bitte folgen Sie mir aus dem Haus. Sonst sehe ich mich gezwungen, den Sicherheitsdienst einzuschalten. Und die Polizei wegen Hausfriedensbruchs.", klärte er sachlich auf. Kaiba indess wandte sich mit wehendem Mantel um und verließ den Raum. Wütend stemmte Jou sich auf und wollte an Isono vorbeistürmen, dieser hielt ihn jedoch ohne Probleme zurück. Da kamen Honda und Otogi hinzu, packten Kaibas Bediensteten so fest sie konnten und dieser - einen Moment abgelenkt - ließ den Blonden los. Jounouchi stürmte erneut auf seinen Liebsten zu. Mokuba, Yugi, Yami und Anzu gleich hinterdrein. "Seto! Jetzt hör mir wenigstens einmal zu!" Der ging einfach weiter. "Seto! Bitte! Ich... ich liebe dich!" Da wirbelte der Mantelträger herum. "Du liebst mich? Pah! Was für ein Unsinn! Hör endlich auf mit dieser Posse, Jonouchi. Wir beide wissen, dass du nur versucht hast, mich reinzulegen!" Es war, als prallten alle Worte an einer dicken Eisschicht ab. "Das ist nicht wahr, Seto!", widersprach der Blonde. Er spürte, dass Setos Inneres sich verändert hatte. Er war hart geworden, hart und kalt. "Ich liebe dich schon so lange, Seto! Hier!", keuchte der Blonde und hielt seinem Liebsten seinen Zeichenblock entgegen. Gnädig nahm Kaiba diesen entgegen und blätterte ihn einmal durch. Ein bitteres, herablassendes Lächeln zog sich über seine schmalen Lippen. "Und was soll das jetzt beweißen? Dass du mich bestalkst?" Abfällig warf er den Block fort, einzelne Papiere lösten sich und schaukelten wie die letzten, einsamen Blätter eines Baumes in seichtem Herbstwind gen Boden. Entsetzt blickte Jonouchi seinem Block hinterher, der wie ein Tagebuch für ihn war und sein gesamtes Innenleben nach Außen kehrte. Jou verbarg sein Gesicht in den Händen. "Ich liebe dich, Seto. Das ist keine Lüge...", hauchte er kraftlos und gedämpft. "Oh doch. Lass die Lügen, du bist wirklich mieß darin.", knurrte der Größere, drehte sich weg und ging die Treppen hinauf. Katsuya ließ nicht locker! Er folgte ihm, wagte es jedoch nicht noch einmal, ihn anzurühren. Seto würde ihm wieder wehtun und das konnte er weder sich, noch seinem Liebsten antun! Was immer auch mit dem Braunhaarigen geschehen war, er hatte es sicher nicht so gemeint, was er da sagte und würde alles später bereuen, da war er sich sicher! Und er sollte möglichst wenig bereuen müssen! "Ich lüge nicht, Seto!", beharrte der Schüler, doch Kaiba betätigte, während er weiter in die oberen Stockwerke ging, lässig einen Knopf an seinem Mantelkragen- sofort kamen aus dem Nichts zehn oder mehr Sicherheitsleute in schwarzen Anzügen und Sonnenbrillen herangerauscht. Sie packten die Freunde und entfernten sie ohne wenn und aber vom Gelände der Kaiba-Villa. Jonouchis flehende Rufe verhallten ungehört. "Setooooooo!" Hilflos hatte Mokuba nur zusehen können, während Isono ihn festgehalten hatte, damit er sich nicht ausversehen, in einem Versuch, die Freunde zu befreien, weh tat. Vor Wut kamen ihm fast die Tränen! Er verstand nicht, was hier los war! Als dieser es endlich zuließ, machte sich der kleine Schwarzhaarige mit einem kräftigen Ruck von seinem Erziehungsberechtigten frei, sammelte rasch die Zeichnungen des Blonden ein, da er nicht wollte, dass jemand sie wegwarf oder zerstörte- zum Glück hatten sich lediglich vier Blätter aus dem Block gelöst- und rannte auf sein Zimmer. Die Tür fiel lauter als nötig ins Schloss. Ratlos stand der ältere Mann da und wusste nicht, wie er mit den streitenden Brüdern umgehen sollte. Die beiden waren noch nie geteilter Meinung gewesen. Niemals. Ein leises 'Klick' verkündete Kaiba, dass die Tür zu seinem Arbeitszimmer hinter ihm zugesperrt worden war. Erschöpft ließ er sich auf seinem Bürosessel nieder, stützte die Ellen auf seine Knie und vergrub das Gesicht in den Händen. Damit hatte er nicht gerechnet gehabt. Jonouchi jetzt schon begegnen zu müssen. Und dann hatten er und seine Kindergartenfreunde es auch noch geschafft, seinen kleinen Bruder gegen ihn aufzubringen. Mokuba hatte ihn verraten! Dass er das eines Tages noch erleben musste! "Ts.", äußerte er abfällig, straffte sich wieder und begann an seinem Laptop zu arbeiten. Es gab einiges aufzuholen. Durch die Anwesenheit dieses Versagers in seinem Haus war er die Woche über kaum zum Arbeiten gekommen, dann war da auch noch das Nebenprojekt, das er frisch angeleiert hatte. Es wurde Zeit, sich endlich weider ordnungsgemäß um die Kaiba-Corp. zu kümmern. Zu allererst sah er sich in Ruhe die Zahlen durch, überprüfte anschließend, welche Ziele erreicht wurden und welche nicht, welche Abteilungen im Zeitfenster lagen und welche hinterher hinkten. Seine Augen fraßen sich an einer Spalte besonders fest. Was sollte das denn? Rückschritte? Ohne zu zögern, nahm er sein Telefon zur Hand und wählte eine Nummer. "Myamoto?", meldete sich eine tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung. Sie klang ein wenig müde und als sei der Mann etwa 40 Jahre alt. Natürlich wusste Seto, dass sein Angestellter erst 25 Jahre alt war. "Kaiba hier. Erklären Sie mir die Zahlen.", verlangte dieser. Ein kurzes, schockiertes Schweigen erfüllte die Atmosphäre. "Kaiba-sama? Es ist Samstag. Heute ist mein freier Tag.", erinnerte sein Gesprächspartner ihn, doch Kaiba blieb steif sitzen. "Ich weiß, welcher Tag heute ist. Erklären Sie mir die Zahlen." Erneut gab es einen Moment des Schweigens. "Kaiba-sama- ich bin gerade bei meiner Familie. Ich habe meine Arbeitsunterlagen in der Kaiba-Corp. gelassen.", gab er zu und setzte noch ein "Daddy ist gleich wieder da, Jeremy. Dann spielen wir noch ein bisschen Memory." hinzu. Seto vernahm, wie eine Tür geschlossen wurde, er nahm einen Bleistift zur Hand und begann ihn lässig um seine schlanken Finger kreisen zu lassen. "Wenn ich mir so Ihre Zahlen betrachte, wäre es besser gewesen, Sie hätten Ihre Unterlagen dabei und versuchen ihre Fehler auszubügeln.", merkte er an. Der Mann am Höhrer wurde etwas atemlos. "Bitte Kaiba-sama. Es tut mir leid. In letzter Zeit lief einiges schief und ich... ich bin nicht mehr ganz hinterher gekommen.", gab er zu. Kaiba schwieg. "Letzten Donnerstag hatte ich Ihnen einen Bericht ins Büro gebracht und um Aufschub gebeten. Sie hatten mir mehr Zeit bewilligt- Sie haben gesagt, ich solle mich auf meine Familie konzentrieren, die sei jetzt wichtiger!", keuchte er atemlos. Der Firmenbesitzer hob eine Braue. "Ich kann mich nicht erinnern, so etwas gesagt zu haben.", erklärte er kühl. Der Mann wurde langsam panisch. "Ich... ich komme gerne am Montag in Ihr Büro, dann erkläre ich Ihnen alles, was Sie möchten. Aber Sie wissen doch-" Kaiba fuhr ihm dazwischen: "Sie wagen es tatsächlich immer noch, mir zu widersprechen?", zischte er. Wieder Schweigen. "K-Kaiba-sama. Mein kleiner Sohn. Sie wissen doch, dass er im Wachkoma liegt und ich ihn nur am Wochenende in der Klinik besuchen kann, weil sie so weit weg ist. Er reagiert schon wieder ein bisschen! Er kann mit dem Finger zucken und mit den Augen blinzeln, er kommuniziert mit mir, wir spielen sogar Memory! I-ich... ich zeige ihm die Karten mithilfe eines Spiegels über ihm, zeige drauf und er zuckt dann, verstehen Sie? Meine Frau ist letzten Monat gestorben. Er ist erst fünf Jahre alt! Ich bin der Einzige, den er noch hat. Familienbindung unterstützt seinen Heilungsprozess! Das... das hatten wir doch so ausgemacht. Ich-" "Da habe ich noch nicht gewusst, wie minderwertig Ihre Arbeit sein würde.", knurrte Seto. Kurz überlegte er, ob er dem Mann noch eine Chance geben sollte, direkt zur Arbeit zu kommen und seine Fehler auszubügeln- immerhin wäre es massiv aufwändig, einen neuen Abteilungsleiter einzuarbeiten. Myamoto hatte bis vor drei Monaten, als seine Frau bei einem Autounfall schwer verunglückte, trotz seines kranken Sohnes stets gute Abreit geleistet. Deswegen hatte Seto ihn vor gut einem Jahr zum Abteilungsleiter gemacht. Einer der Jüngsten der Firma. Und seine Abteilung war immer gut gelaufen. Doch nach dem Unfall, bei dem seine Frau schwer verletzt worden war, ging es nur noch bergab. Sie war seitdem Dauerpatient im Krankenhaus, ständig musste man den Druck aus ihrem Gehirn ablassen, die Blutungen wollten einfach nicht aufhören. Es schien besser zu werden. Schließlich musste, nachdem anfänglich alle paar Stunden der Druck verringert werden musste, nur noch alle zwei Tage eingegriffen werden. Doch dann war Frau Myamoto überraschend den Hirnblutungen erlegen. An sich hatte Myamoto bis dahin einen guten Job gemacht. Aber während der Mann vor sich hinstammelte und Kaiba über den kritischen Zustand seines Sohnes erzählte, der vor zwei Jahren lediglich unglücklich von einem Klettergerüst gestürzt war, verwarf er diesen Gedanken- mit ihm war nun nichts mehr anzufangen. Er war nutzlos geworden. "Solche Versager wie Sie, kann ich in meiner Firma nicht gebrauchen. Sie können Ihre persönlichen Sachen am Montag bei Louise abholen." Das Entsetzen des Mannes war fast greifbar! "Kaiba-s-" "Sollten Sie dies nicht tun, werfen wir sie weg.", informierte er sachlich. "Kaiba-sama! Bitte! Ich brauche das Geld, sonst kann ich mir den Klinik-Aufenthalt meines Sohnes nicht mehr leisten! Das Gehalt meiner Frau fehlt schon und die Erbstreitigkeiten sind noch lange nicht durch! Er wird sterben, ohne die Behandlung!", bettelte er. "Einen schönen Tag noch.", floskelte der Firmenbesitzer und legte auf, während man aus dem Höhrer noch verzerrtes Flehen hörte: "Bitte nicht!" Ungerührt tippte Kaiba auf seiner Tastatur herum und gab eine Stellenausschreibung auf. Das war erfolgreich gewesen! Auf seinem Bett sitzend, schlug Mokuba wieder und wieder wütend auf sein Kissen ein- schließlich nahm er es und warf es mit einem Wutschrei durch das Zimmer. Schwer keuchend saß er da und starrte auf seine durchwühlten Laken. Einige Tränchen kullerten seine Wangen herab. Was hatte Seto nur plötzlich? Er fühlte sich verraten, das verstand der Kleine schon- aber ihn schaute er sonst niemals so an? Er mochte Jou doch? Konnte man das nicht vernünftig klären? Wie Erwachsene? Musste man da so auf dicht und stur schalten? Mokuba hatte nur helfen wollen! Er wollte, dass sein Bruder sich mit Jonouchi aussprach! Damit sie wieder zusammen leben konnten! Das war die schönste Zeit seit langem für den Schwarzhaarigen gewesen. Nach Noahs Tod hatte er eine ganze Zeit lang nicht mehr echt lächeln können. Doch seit Jou bei ihnen eingezogen war, war es, als seien sie wieder eine richtige Familie und das hatte ihn zumindest abgelenkt. Sicher- nachts waren die Gefühle immer noch da. Die Bauchschmerzen. Die Enge in der Brust. Das kalte Gefühl. Das Bedauern. Aber tagsüber hatte er soviel Spaß gehabt! Mit Jou zu spielen war toll gewesen und Seto war viel öfter zuhause gewesen! Und das sollte jetzt einfach so vorbei sein? Mokuba ballte die Fäuste und fixierte seinen leeren Blick auf seine Laken. Nein! Das KONNTE er nicht akzeptieren! Er wohnte ja wohl auch hier! Und er konnte mitbringen, wen er wollte! Und dann hatte Seto es auch noch gewagt IHN mit dem Eisblick anzusehen! Unerhört! Gut... im ersten Moment hatte ihn das schon erschreckt. Aber jetzt war er nur noch wütend darüber! Entschlossen wischte er sich die Tränen mit dem Ärmel fort, stand auf und stapfte zu seinem Bruder ins Büro. Vor der verschlossenen Tür blieb er stehen und atmete tief durch. Seine Augen waren noch geschwollen und seine Wangen gerötet. Doch das war ihm jetzt egal! Er musste jetzt mit Seto reden! Energisch drückte er die Klinke herunter- die Tür war abgeschlossen. "Seto!", rief er wütend. "Mach die Tür auf, wir müssen reden!", verlangte er. Neben der Tür blinkte ein kleiner Monitor auf, zu sehen war Seto auf seinem Stuhl. Zwei eiskalte Saphire blickten ihn durch eine Kamera hindurch an. "Mokuba, ich habe zu arbeiten.", erklärte der Ältere, er wirkte genervt. Doch Moki ließ sich nicht abschütteln: "Nein, wir reden jetzt!", schimpfte er. Seto seufzte und rieb sich die Nasenwurzel. "Mokuba. Nicht. Jetzt.", knurrte er und schaltete den Monitor einfach aus. Entsetzt starrte der Kleinere auf den schwarzen Bildschirm. Dann bekam er einen Wutanfall und hämmerte wild gegen die Tür! "Seto! DOCH! JETZT!", rief er und klopfte weiter. Endlich öffnete sich die Tür- sie schwang automatisch auf. Energischen Schrittes ging Mokuba zu Setos Schreibtisch, hinter dem er sich verschanzt hatte. Sein großer Bruder blickte ihn abfällig an, die Hände vor sich auf der Tischplatte ineinander verschränkt. "Was willst du?" Mokuba ging um den Tisch herum und stellte sich neben seinen Bruder. Noch war er voller Tatendrang! "Reden. Seto- das ist alles ein Missverständnis!", setzte er an, Kaiba hob abwehrend eine Hand. "Wenn du hier bist, um Jonouchis Lügen fortzusetzen, kannst du gleich wieder gehen." Der kleine Junge schüttelte den Kopf, obwohl ihm so langsam das Herz kräftiger gegen die Brust schlug: "Nein, Seto, das sind keine Lügen. Jetzt hör ihm doch mal zu. Hör MIR zu!", bat er. Seto seufzte. "Du bist also nicht hier, um dich zu entschuldigen und deinen Fehler einzusehen?" Mokuba zog die Brauen irritiert zusammen. "Meinen... Fehler?", fragte er nach. Von oben herab schaute der Brünette den Kleineren an. "Deinen Fehler dich für die falsche Seite entschieden zu haben.", erklärte er. Mokuba ließ das nicht auf sich sitzen: "Was? Ich will dir nur helfen, ich bin auf DEINER Seite!" Der Braunhaarige blickte ihn strafend an. "Mokuba- du hast diese Personen in mein Haus gelassen, obwohl ich es dir verboten habe. Somit hast du mir deutlich gezeigt, auf wessen Seite du bist.", zischte er. Erschrocken blickte der Kleinere in die Augen seiner Bezugsperson. "Seto... nein! So.. so war das nicht... nicht gemeint!", keuchte er. Wenn er seinem großen Bruder gegenüberstand, konnte die Wut vorher noch so groß gewesen sein- jetzt fühlte er nur noch Angst, dass Seto ihn nicht mehr liebte! Die Tränen, die sich in dessen Augen sammelten und der ängstliche Blick seines kleinen Bruders rührte nichts in dem Firmenboss. Als lediglich Gestammel von dem Kleineren kam, hob Kaiba beide Augenbrauen. "Verschwinde, Mokuba. Wir haben uns nichts mehr zu sagen.", legte er monoton fest und wandte sich seinem Computer zu. Der Schwarzhaarige fühlte sich wie betäubt. Was war denn plötzlich los? Er... hatte doch nur mit Seto reden wollen! Einige Momente lang stand er da und starrte den Größeren an- dieser arbeitete jedoch weiter, ohne Notiz von ihm zu nehmen. Zaghaft streckte Moki eine Hand aus und zupfte vorsichtig an Setos Ärmel. "Seto... ich hab dich lieb...", fietschte er unterdrückt. Der Ältere schüttelte den Kleinen mit einer unwirschen Bewegung ab. "Geh, Mokuba." Wie festgefroren stand der Schwarzhaarige da. Seine Beine waren steif und sein Körper wollte ihm nicht gehorchen. "Seto... bist... bist du mir böse?", fragte er zögernd. Erneut legte sich der Eisblick auf den Kleinen: "Da fragst du noch? Geh jetzt endlich!", zischte er. Und als sich Mokuba noch immer noch regen konnte, stand der Brünette auf und schob den Kleineren kurzerhand vor dir Tür. Sie wurde hinter ihm wieder abgeschlossen. Wenige Sekunden später stand Isono neben dem kleinen Kaiba, nahm ihn sanft an die Hand und führte ihn in sein Zimmer. "Ich bringe Ihnen eine Tasse Kakao.", versprach der Grünhaarige und eilte davon. Im Büro von Seto klingelte indessen das Telefon. Geschäftig nahm er ab. "Kaiba." "Hi, Seto!", ertönte da die melodische Stimme einer jungen Frau. "Hana...", murmelte er resigniert. "Exakt.", man hörte das Grinsen schon wieder aus ihrer Stimme heraus. "Du- du hast vorhin so finster gewirkt. Lass uns doch nachher nochmal treffen, hm?", lockte sie. Seto seufzte. "Hana, ich habe zu arbeiten." Die blonde Frau kicherte und äffte ihn nach: "'Hana, ich habe zu arbeiten'." Seto seufzte. Wieder war es Hanakawa, die das Wort ergriff: "Dann komme ich zu dir.", legte sie fest. "Wir bleiben die ganze Nacht auf, erzählen uns Gruselgeschichten und essen einen ganzen Bottich Schokoladeneis leer.", schlug sie vor. "Hana...", beschwerte Kaiba sich. "Verstehe, du willst lieber Vanille!" Seto schwieg. "Ja, ist ja gut. Schon verstanden. Du willst lieber erwachseneren Tätigkeiten nachgehen.", giggelte sie. "Machen wir. Mach dir keine Gedanken, ich werde dafür sorgen, dass du dich richtig entspannst!", versprach sie und legte kurzerhand auf, um ihm keine Chance für Widerworte zu geben. Seto seufzte erneut und starrte auf seinen Monitor- erst war er einfach nur unbegeistert davon gewesen, noch mehr Ablenkung zu erfahren. Andererseits verstand es Hana, ihm gut zu tun. Sie wusste, wie sie ihn anpacken musste. Vielleicht würde ihm das gar nicht so schlecht tun... Gerade jetzt, nachdem die Sache mit Jonouchi vorbei war. Wie betäubt saß Mokuba noch Stunden später da und wagte es nicht, sich zu rühren. Die Tasse mit dem Kakao war längst erkaltet, langsam wurde das Zimmer dunkel, der Abend brach herein. Niemand hatte das Licht angeschaltet. Vermutlich wurde Isono soeben von Seto mit Aufgaben betraut, weswegen dieser gerade nicht nach ihm sehen konnte. Normalerweise schickte sein großer Bruder stets mindestens ein Zimmermädchen zu ihm, damit er auch ja nicht alleine war! Nun aber hatte schon seit Stunden niemand nach ihm gesehen. Steif stand der Schwarzhaarige auf und ging vorsichtig einige Schritte. Es war ein Schock gewesen, wie Seto ihn behandelt hatte. Das hatte er noch nie erlebt! Nicht einmal damals, bei Gozaburo, war es soweit gekommen! Seto hatte immer IHN als oberste Priorität gehabt. Seine Bedürfnisse lagen ganz weit oben in seiner To-Do-Liste. Im Gegenzug hatte Mokuba sich geschworen, das niemals zu Setos Nachteil auszunutzen. Er wollte kein absolut verwöhntes Balg werden. Yami hatte es damals zum Glück geschafft, ihn rechtzeitig herauszuholen, damals, als Seto so kalt war. Als Seto ihn sogar bei Death-T opfern wollte. Aber dieser Prozess war zumindest einschleichend gewesen. Er hatte sich nach und nach daran gewöhnt und angepasst. Letzten Endes war er ja doch- auch wenn Seto ihn für sein Versagen bestrafen wollte- immer der wichtigste Mensch für ihn gewesen. Und er hätte sogar akzeptiert, nach Jonouchi, nur noch der zweitwichtigste Mensch zu sein. Das wäre okay gewesen. Jetzt schien Seto alles egal zu sein. Mokuba schaltete das Licht ein und sah hinüber zum Fenster. Dort sah er einen kleinen, verweinten, eingesunken Jungen, der keine Hoffnung mehr zu haben schien. Aber das konnte unmöglich er sein! SO war er doch nicht! Seit den Ereignissen bei Battle City hatte er sich ständig hängen lassen. Er versteckte es gut- trotzdem ging es ihm schlecht. Er war eigentlich kein solcher Schwächling! Er ließ sich sonst niemals hängen! Er atmete tief ein und wieder aus, straffte die Schultern und entschied sich! Er war ein Kaiba! Und ein Kaiba gab niemals auf! Rasch packte er ein paar Sachen in seinen Schulranzen, den er vorher auf dem Bett ausgeleert hatte, schaltete seine Lieblings-Konsole mit dem Autorennspiel Firecar auf Demomode und schloss seine Zimmertür ab. Vorsichtig öffnete er das Fenster und schaute herunter. Ein Stockwerk- das schaffte er. Das waren ja nur drei Meter oder so. Er schluckte. Vielleicht war das doch keine gute Idee, diesen Weg zu nehmen... Leise schlich er nun zu seiner Zimmertür und öffnete sie. Auf dem Flur war niemand zu sehen. Er schloss die Tür zu seinem Raum von außen sorgfältig ab und huschte durch die Villa, immer darauf bedacht, nicht gesehen zu werden! Mit seiner Hand öffnete er sich, mit Hilfe des Scanners, schließlich das Haupttor, nachdem er es zuvor durch die endlos lange Einfahrt geschafft hatte und schloss es hinter sich wieder ab. Gut, alle Spuren verwischt! Mit dem Handy-Navi in der Hand, eilte er ein paar Straßen weiter, rief sich dort ein Taxi und fuhr in die finstere Nacht hinaus. Erst einige Zeit später klopfte es leise gegen die Zimmertür. Isono hatte einen weiteren Kakao dabei, außerdem ein schönes, warmes Abendessen auf einem Tablett. Leider hatte er es wegen der ganzen Aufträge von Kaiba nicht geschafft, früher nach dem Kleinen zu schauen. Isono war äußerst beunruhigt über die ganzen personellen Umstrukturierungen seines Chefs. Und auch über den Charakterwandel. Er seufzte und lauschte an der Tür- war das die Konsole mit diesem furchtbaren Autorennspiel, welches Mokuba in letzter Zeit ständig zockte? "Mokuba-san?" Noch einmal klopfte er gegen die Tür- Mokuba öffnete nicht. Er hoffte, dass kleine Kerl einfach nur schmollen würde, da er sich dennoch Sorgen machte, drückte er unaufgefordert die Klinke herunter. Abgeschlossen. Zum Glück hatte er einen Universalschlüssel für das ganze Haus. Geschäftig legte er seine Hand einen Moment auf das Scan-Feld neben der Tür und trat ein. "Mokuba-san? Ich habe Kakao für Sie.", eröffnete er. Da sah er die Bescherung: Die Konsole lief von allein und das Fenster stand weit offen! Hastig stellte er das Tablett ab und eilte herüber, um hinauszuschauen. In der Dunkelheit konnte er nichts erkennen! Ob er geklettert war!? Mit einer Taschenlampe leuchtete er nach unten, es gab jedoch keine Spuren. Rasch begab er sich zum Scanfeld, gab einen Code in das danebenliegende Zahlenfeld ein und sah nach, wann und wo Mokuba das letzte Mal seine DNS eingesetzt hatte. Das Haupttor. Ohne noch Zeit zu verlieren, rannte der Grünhaarige zu seinem Chef. Atemlos kam er in das Hausbüro hereingestürmt: "Kaiba-sama! Mokuba-san ist fort!" Dieser blickte ihn ausdruckslos an. "Und?" Isono rückte irritiert seine Brille zurecht. "Wir müssen ihn suchen!" Doch sein Chef schüttelte den Kopf. "Das ist nicht nötig." Isono traute seinen Ohren kaum. "Kaiba-sama?", harkte er nach, doch nun traf ihn ein Eisblick. "Ich sagte: Das ist nicht nötig. Haben Sie ihre Aufträge erfüllt?", knurrte er. Isono straffte seine Haltung und verbeugte sich. "Ich fahre fort.", versprach er, während der Braunhaarige etwas von 'unfähig' murmelte. Stumm und nachdenklich verließ Isono die Drachenhöhle. Was sollte er nun tun...? ~11. Kapitel Ende~ Tja, damit wären wir nun endlich mal etwas in der Story vorangekommen. Schon hart, oder? Beim letzten Mal hatten wir folgende Fragen am Ende: Wie wird Kaiba reagieren, wenn er Jonouchi wieder sieht? Wird er tatsächlich an der Sklerodermie sterben? Wieso war Isono so hart zu Jonouchi? Wird der Ringgeist Malik jemals treffen? Ist Yugi immer noch Jungfrau? Und? ;D Was denkt ihr? Ein paar Fragen beantwortet? :P Neue Fragen sind nun wichtig: Wird Kaiba wieder zur Vernunft kommen? Wohin ist Mokuba verschwunden? Kriegt Isono wegen dem ganzen Stress noch einen Herzinfarkt? Was wird aus Jeremy und Myamoto? Hat Jonouchi überhaupt noch eine Chance durch so einen Eisberg durchzukommen? Was hat Hanakawa vor? Und was ist mit Yugis Jungfräulichkeit?! Ein paar der Antworten und etwas mehr gibts im nächsten Kapitel. Wie immer freue ich mich über Ideen, Spekulationen und "Mach weiter!"-Kommentare! :D Kapitel 17: Kapitel 12: "Verloren" ---------------------------------- Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 12/13 (+Epilog) Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: KaibaxJounouchi, nebenbei erwähnt OtogixRyou, YamixYugi als Nebenpair Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Allgemein ooC. In diesem Kapitel: Etwas härterer Tobak. Schon ein bisschen emotional schwerer zu lesen. Kaiba ohne Gewissen. Kommentar: Endlich habe ich ein bisschen Feedback wegen Hanakawa bekommen! :D Schade, dass keiner, der die Geschichte wegen ihr aufgehört hat zu lesen, mir genaueres Feedback geben mag. Das wäre sehr interessant für mich, ob sie als Charakter einfach generell abgelehnt wird, oder ob es an meiner Schreiberei liegt. An dieser Stelle möchte ich folgendes anmerken: Ich bin auf jeden Fall niemand, der einen OC mit einem YGO-Chara verpairn würde. Also wird Seto entweder nicht mit ihr verpairt, oder sie ist kein OC oder beides! :P Die Auflösung dazu, wird es erst in Teil 2 geben, bis dahin, hoffe ich, dass ihr noch durchhaltet und die Gute ein wenig länger ertragt ;) In diesem Kapitel bekommt sie eine kleine Aufgabe- nein, sie wird Seto nicht wunderheilen. ;) Aber genug von Hana, jetzt zum Kapitel: Es ist das Vorletzte, wir nähern uns also der Zielgeraden. Endspurt. Nochmal 10 bis 12 Tage, dann leßt ihr das Ende der Geschichte. Da ich der Meister des Cliffhangers bin (>XD) habe ich hoffentlich genügend Fragen offen gelassen. ;) Das hier wird Mokubas Leidenskapitel. D: Betaleser , mein kluger, toller Ehemann! ;D Kapitel 12 "Verloren" Nur wenig später, nachdem er ins Taxi gestiegen war, saß Mokuba auch schon bei Yugi Muto zuhause. Dort war er hin geflüchtet. Dort befanden sich alle seine Freunde. Jonouchi war völlig aufgelöst und hoffnungslos. Er hatte Angst und wusste nicht, wie es weitergehen sollte! Nachdem der kleine Kaiba sich zu ihnen gesellt hatte, machten die Freunde - während der schwarzhaarige kleine Junge von Opa Muto duschen geschickt worden war- miteinander aus, kein Wort über Kaibas Krankheit zu verlieren. Mokuba wusste es wohl noch nicht. Sie sahen sich nicht dazu in der Lage, es dem Jungen an diesem Abend zu erklären. Nun saßen alle in unterschiedlich gut passenden Pyjamas beisammen und besprachen ihr weiteres Vorgehen. Mokuba berichtete ihnen, was Seto zu ihm gesagt hatte. Kurz hatte er- auf Opas strengen, unnachgiebigen Wunsch hin- auch Isono angerufen und auf diesem Weg von den radikalen Umstrukturierungen in der Kaiba Corporation erfahren. Der Brillenträger indessen war allen voran froh, dass es dem kleinen Kaiba gut ging und nahm Yami das Versprechen ab, gut auf ihn acht zu geben. Bei Jonouchi entschuldigte der Grünhaarige sich sogar für sein rüdes Vorgehen in der Vergangenheit. Doch würde er Kaiba stets treu ergeben sein und tun, was dieser von ihm verlangte- jedoch nur, solange es ihm nicht schadete. Immerhin war er zu allererst für dessen Wohl verantwortlich! "Wie geht es Seto denn?", fragte Mokuba gerade leise in den Hörer. Isono räusperte sich, "Den Umständen entsprechend." Der kleine Kaiba nickte: "Danke Isono. Pass bitte gut auf ihn auf, bis ich wieder da bin, okay?" "Selbstverständlich.", brüstete der Mann sich und wünschte Moki noch eine gute Nacht. Kaiba saß gramgebeugt über seinen Unterlagen. Es ging ihm nicht gut, er wusste nicht wieso. Er war heute sehr erfolgreich gewesen und hatte viel Geld eingespart! Das war doch wunderbar! Wieso fühlte er sich, als würde er von innen heraus verfaulen? Zwei zarte Hände legten sich auf seine Schultern und zogen ihm zärtlich den Mantel aus. "Mach Pause.", flüsterte die sorgsame Stimme und die Besitzerin beugte sich zu ihm herunter, umarmte ihn sanft, aber bestimmend. Ein Seufzen erschüttete den müden Körper. "Ich bin noch nicht fertig.", widersprach der Brünette. Hanakawa nahm zärtlich sein Gesicht in ihre weichen Hände und zwang ihn, sie anzusehen. "Seto, es ist zwei Uhr nachts. Genug von der Arbeit. Du machst keine mehr und wir reden nicht mehr darüber. Komm ins Bett.", schlug sie vor, zog sanft an seinen Händen und brachte ihn aus dem Arbeitszimmer herüber in seinen Privatraum. Während Hana sich bemühte, ihn dazu zu bringen, sich auszuziehen, versank Seto in sich selbst. Überall huschten Gedanken wie gespenstische Schatten durch sein Inneres. Ungreifbar. Nicht fassbar. Aber penetrant. Was war das? Ein leichter Hall in erfüllte seine Gedanken. ~.../Frühling/...~ Unwirsch schüttelte er den Kopf und zog sich seinen Schlafanzug an. So ein Unsinn, er war nur überarbeitet! Sanft umschlossen ihn zarte Arme, ein weicher Körper schmiegte sich an ihn. "Wie wär's jetzt mit Eiscreme?", fragte Hanakawa, den Kopf an die breiten Schultern gelehnt. Sachte hob Seto seine Hand und legte sie auf den hellen Schopf. ~.../verletzt dich/...~ Was waren das für Worte? Woher kamen sie? War das seine Stimme? "Danke, Hana...", murmelte der Braunhaarige. Die Angesprochene schaute auf und lächelte liebevoll. "Immer.", zart küsste sie seine Stirn, dabei musste sie sich auf die Zehenspitzen stellen. ~.../Sonne/...~ Etwas unwirsch machte er sich aus der Umarmung frei. "Was hast du?", fragte Hanakawa besorgt. "Nichts.", murrte jener und ging zu einem Fenster, um es zu öffnen, als würden seine Gedanken und die Worte darin so in die Nacht hinaus entschwinden können. Die eisig kühle Nachtluft zog in das Zimmer, doch spürte der Kaiba-Corp.-Besitzer nichts von dem Frost, der das zarte Wesen hinter ihm sofort zum Erschauern brachte. Tapfer näherte sie sich dennoch der Quelle der Kälte- war es Seto oder das Fenster? Sie wusste es nicht- und umarmte den Größeren von hinten, ihre dünnen Arme schlangen sich um seinen Bauch, ihr Körper wärmte seinen Rücken. "Komm Seto. Komm ins Bett. Morgen sieht die Welt ganz anders aus.", versprach sie, "Ich werde immer da sein. Immer. Für dich. Und für Mokuba." Ein Stich durchfuhr seine Brust. ~.../Angst/...~ "Mokuba...", hauchte der Firmenbesitzer leise. "Ja...", antwortete die weiche Stimme hinter ihm. "Dein kleiner Bruder. Dein kleiner Moki..." Setos Herz krampfte sich zusammen. "Ich... habe ihn verjagt. Ich habe ihn fortgeschickt.", gab er zu. Entgegen seiner Sorge, Hana würde sich nun erbost von ihm abwenden, erhöhte diese nur sanft den Druck ihrer Umarmung. "Manchmal sagt man im Streit schlimme Dinge, Seto. Dinge, die man nicht so meint.", flüsterte sie. Er schüttelte seinen Kopf. "Ich habe es aber so gemeint.", beharrte er. Einige Herzschläge lang schwieg die Kleinere, dann fragte sie leise: "Und jetzt? Meinst du es immer noch so?" Seto biss die Zähne aufeinander. "Ich... weiß nicht." Vorsichtig schmiegte sie ihren Kopf an seinen Rücken. "Schon in Ordnung, Seto. Lass dir Zeit. Ich bin sicher, es geht Mokuba gut.", beruhigte sie ihn. "Isono kümmert sich um ihn." Der schlanke, junge Mann hatte das drängende Gefühl, noch etwas vergessen zu haben. Als würde er alles durch Milchglas sehen- oder durch eine Wand aus Eis. ~.../vertraut/...~ Das Gefühl immer tiefer in einem stinkenden Morast (aus Schuld?) zu versinken wurde unerträglich. "Da ist noch etwas...", krächzte er. "Ja?", harkte sie leise nach. "Aber ich weiß nicht, was es ist...", gab er zu. Mit einem Male fühlte er sich seltsam benommen. Und erschöpft. Er spürte, wie sie nickte. "Erzähl es mir, wenn du es wieder weißt.", schlug sie vor. Auch Seto nickte nun leicht, wandte sich in der Umarmung um und erwiderte sie ganz zaghaft. Danach hüllte auch Hana sich in ihre Nachtkleidung und zog den Firmenboss in dessen Bett und umschloss ihn mit einer liebevollen Umarmung. Ein klein wenig weniger schlimm fühlte er sich jetzt. Langsam döste er ein, erschöpft von der Arbeit und übermannt von einer undefinierbaren Dunkelheit. Doch was hatte er vergessen? Mokuba... und...? Ein Schatten huschte in seinem Inneren vorbei. Ein leiser Hall erklang: ~.../du liebst/...~ Den Großteil der Nacht hatten die Freunde wach gelegen. Am Morgen, hatte keiner so recht Lust zu frühstücken. Setos Verhalten irritierte jeden von ihnen. Kaiba war schon immer ein Eisklotz gewesen, das mochte sein. Doch Mokuba auf diese Weise zu behandeln, passte nicht zu ihm. Das war ja noch viel schlimmer als bei Death-T! Zusätzlich- und davon wusste Mokuba nach wie vor nichts- bedrückte Kaibas Krankheit sie alle. Dieser tödliche Schatten, der über ihm ragte und er ließ sich nichts anmerken. Oder war seine Charakteränderung etwa darin begründet? Wohl nicht, denn er reagierte ja erst so schlimm, seit er wusste, dass sich Jonouchi wieder erinnern konnte. Honda fachsimpelte mit Yami darüber, wieso Kaiba sich so anstellte und so eine große Sache daraus machte. Selbstverständlich klinkte sich Mokuba in diese Diskussion mit ein und verteidigte seinen Bruder vehement. Immer wieder entschuldigte er sich zwischendurch bei Jonouchi, der nur schweigend daneben saß. Der Schwarzhaarige erklärte, dass er Seto vertraute, jedoch wusste, dass dieser gerade einen großen Fehler machte. Aber Seto hatte sicher seine Gründe dafür. Und diese galt es herauszufinden! Nun machten sie sich allesamt auf, Kaiba noch einmal zur Rede zu stellen. Sie hatten einen Plan- und der lautete: Frontalangriff! Zuallererst einmal würde Mokuba mit seinem Bruder reden. Vielleicht half es ein wenig. Sie benutzten erneut Otogis Limousine, um zur weit außerhalb gelegenen Kaiba-Residenz zu kommen. Gerade als sie um die Ecke bogen, fuhr ein schicker, dunkelblauer Sportwagen aus der Einfahrt und brauste davon. Sie versuchtem mit dem Auto noch durch das Tor zu kommen, bevor es sich schloss, doch leider waren sie nicht schnell genug. Erneut standen sie ratlos vor verschlossenen Türen. "Kein Problem!", meinte Mokuba zuversichtlich und ging zum Scan-Feld. Lässig wischte er mit der Hand darüber. Eine mechanische Frauenstimme ertönte: "Zugang verweigert" Wie vom Donner gerührt stand Mouba da und starrte auf den Schriftzug, der in dem kleinen Digital-Feld neben dem Scanner aufgetaucht war. Noch einmal- diesmal etwas unwirscher - wischte er über das Feld. "Zugang verweigert" Entsetzt schüttelte der kleine Kaiba seinen Kopf. "Aber das ist nicht möglich! Ich habe V.I.P.-Rechte!", keuchte er empört. Panisch wischte er mehrmals über das Feld, presste seine Hand darauf und schlug schließlich darauf ein. Immer wieder ertönte "Zugang verweigert". Als Mokuba mit der Faust auf das Feld hieb, änderte sich die Durchsage: "Zugang verweigert - Security informiert". "Ups.", murmelte der Schwarzhaarige. Da sahen sie die ersten Männer in makellosen Anzügen heraneilen. "Was machen wir jetzt?", fragte Anzu ängstlich. Ryou schob sich bereits ein wenig besorgt Richtung Auto, "Wir sollten gehen, bevor wir Ärger bekommen.", wandte er ein. "Unsinn!", schimpfte da Honda und packte das Tor, um daran zu rütteln. "Sollen die nur kommen! Nicht wahr, Jonouchi?" Der Angesprochene erwachte aus seiner Schockstarre. Seine Freunde setzten sich für ihn ein. Jetzt wurde es langsam mal Zeit, dass er selbst etwas tat! Entschlossen stellte er sich an die Seite seines Freundes und grinste. "Ja, lass die nur kommen!" "Ihr seid doch wahnsinnig!", schimpfte Anzu und Yami legte eine Hand auf jeweils eine Schulter seiner beiden temperamentvollen Freunde. "So lösen wir das Problem nicht", mahnte er, "sondern verschlimmern es nur!" Da meldete sich Ryou wieder zu Wort: "Das Problem löst sich gerade von selbst." Er deutete mit ausgestrecktem Finger auf die Securitys, die soeben, nur zehn Meter vom Tor entfernt, geschlossen stehen geblieben waren, einige von ihnen hielten eine Hand an ihr rechtes Ohr. Einer nickte, sagte etwas und sie eilten zurück in Kaibas Villa. Irritiert standen die Freunde da. Dann öffnete sich das Tor und Kaibas engster Vertrauter trat hinaus. "Isono!", rief Mokuba ohne zu zögern, während er zu ihm hinüber rannte. "Meine DNS wird nicht mehr akzeptiert!", rief der kleine Junge panisch und warf sich dem Mann in die Arme. Dieser schaute auf den schwarzen Schopf herab und streichelte ihn sachte. "Es tut mir leid, Mokuba-sama. Kaiba-sama hat Ihre Berechtigung gelöscht.", klärte er auf. Unverständig schauten dunkelblaue Augen auf. "Wieso?" Isono wandte den Kopf ab, "Er hat einige Dinge getan, deren Sinn sich mir nicht ganz erschließt. Bitte folgt mir.", sprach er nun die Freunde an und führte sie auf schnellem Weg zum Haus. Vor jedem Raum hantierte er kurz mit einer kleinen Fernbedienung und nachdem sie durch diesen hindurch gegangen waren, benutzte er sie ein zweites Mal. "Was machen Sie da?", fragte Anzu neugierig. Der Grünhaarige schob seine Brille zurecht. "Ich verwische die digitalen Spuren. Ich verhindere, dass jemand uns über die Kameras beobachten kann und-" Jonouchi schaltete sich dazwischen: "Aber das fällt denen doch auf, wenn da plötzlich überall kein Bild mehr ist!" Diese Information befand er als sehr wichtig. Isono rückte einmal mehr an seiner Brille herum und räusperte sich. "Selbstverständlich schalte ich die Kameras nicht einfach aus. Dazu hätten nur ich, Mokuba-sama oder Kaiba-sama die Befugnis. Es würde schnell auffallen, wer es gewesen sein muss.", erklärte er während des Weitergehens. "Ich schalte eine kurze Aufnahmeschleife ein. Das bedeutet, in dem Augenblick, in dem die Kamera eigentlich uns filmt, wird der Teil der Datei, mit den Bildern dieses Raumes, wenige Sekunden zuvor überspielt." Anzu nickte verständig, während Jonouchi sowie Honda weniger klug aus der Wäsche schauten. "Alles, was ihr wissen müsst ist-", erklärte der Bedienstete, "-dass niemand herausfinden wird, dass ich euch hineingebracht habe. Es sei denn, ihr sprecht es aus." Dass das ein Hinweis war, Stillschweigen zu bewahren, erklärte Yami den beiden größeren Jugendlichen aber lieber noch einmal explizit. Danach versprachen die beiden ebenfalls, sich mit diesen Informationen bedeckt zu halten. Endlich hatten sie das Wohnzimmer erreicht. "Okay Leute!", wies Mokuba nun an. "Ihr wartet hier. Ich gehe zu Seto und versuche ihn zur Vernunft zu bringen!" "Hältst du das für eine gute Idee?", fragte die fürsorgliche Anzu, dabei blickte sie besorgt zum kleinen Jungen. "Ich meine, nachdem wie es gestern gelaufen ist?" Der Schwarzhaarige winkte lässig ab. "Bin ich längst drüber hinweg.", behauptete er und eilte los. Isono bat um Verzeihung, denn er zog sich jetzt lieber zurück. Er wollte nicht, dass Kaiba ihn ebenfalls als Verräter wahrnahm. Er würde es sicher früher oder später herausfinden, doch sollte jetzt noch jemand gegen seine Anweisungen verstoßen, würde Seto sicher (noch) einen Nervenzusammenbruch erleiden und den Grünhaarigen sofort herauswerfen! Das würde dann nur zu weiteren Komplikationen führen- denn wie sollte er seine Fürsorgepflicht erfüllen, wenn er das Haus nicht betreten durfte? Die Freunde setzten sich in das große Wohnzimmer und warteten bang auf das, was da folgen musste. Rasch hatte sich Mokuba zu seinem Bruder durchgefragt und stürmte nun dessen Büro! Irritiert blickte der Ältere auf, erhob sich eine Sekunde später sogar: "Mokuba!" Sah der kleine Kaiba da einen Anflug von Sorge in Setos Augen? Er war sich sicher, dass er einen Moment lang nicht mehr ganz so eiskalt und hart wirkte, sondern sich wirklich Sorgen um ihn gemacht hatte! Auch der Klang seiner Stimme hatte ihn verraten! Doch dann ließ sich der Firmenchef auf seinem Sessel nieder und verzog genervt das Gesicht. "Was willst du hier?", fragte er kühl. Diesmal würde der kleine Kaiba sich nicht einschüchtern und davon abhalten lassen, seinem größeren Bruder die Meinung zu geigen! "Dich zur Vernunft bringen!", schimpfte er und stapfte auf den, nun irritiert dreinblickenden, Seto zu. "Ich meine, wo ist dein Problem, häh?", pöbelte der Schwarzhaarige, während er erbost die Hände in die Hüfte stemmte, "Ja, Jou hat dir nicht sofort gesagt, dass er sich an seine Vergangenheit erinnert. Klar, das war doof von ihm. Aber er hatte halt Angst! Und wenn man Angst hat, macht man manchmal dumme Sachen!" Wieder huschte der Erinnerungsschatten vor Setos Eiswand, hinter der dieser sich im Inneren verschanzt hatte, vorüber: ~.../*** hatte Angst/...~, ertönte es diesmal schon deutlicher. Seto schüttelte den Kopf, als könne er damit die noch neblige Erinnerung an diese Worte abschütteln und öffnete hochmütig den Mund, um etwas zu erwidern, doch der Kleine feuerte nach: "NICHT WAHR, Seto?", fragte er nachdrücklich. Einen Moment lang blieb dieser stumm. "Was...", doch er besann sich und fragte nicht nach. "Geh auf dein Zimmer, Mokuba. Wir reden später.", verlangte er und wollte sich abwenden. Moki jedoch hüpfte ihm stattdessen auf den Schoß. "Nein, Seto, diesmal reden wir! Du WIRST dir jetzt die Zeit für mich nehmen!" fest blickten dunkelblaue Augen in helle. Ein flüchtiger Gedankenfetzen drängte sich Seto erneut auf. Aus weiter Ferne hörte er etwas, dass so ähnlich klang, wie seine vernichtete Stimme aus seinem Inneren: ~.../Mokuba wollte nie ein Leben in Luxus. Er wollte nur Zeit mit seinem großen Bruder verbringen/....~ Seto war so irritiert davon, dass er sich nicht in der Lage sah, seinem kleinen Bruder die Stirn zu bieten. Er wusste nicht, woher die Worte gekommen waren. Die Stimme war fort, ganz sicher. Waren das Erinnerungen? "Zuerst einmal!", setzte Mokuba mit steil in die Luft erhobenem Zeigefinger an und riss ihn aus seinen Gedanken, "Ich habe dich lieb und werde dich immer lieb haben.", legte der Kleinere fest. ~.../Mokuba liebt dich. Aus tiefstem Herzen./...~ Dieser Gedanke war so klar und übermächtig, dass Seto für einen Moment sogar vergaß, wieso er wütend war und weiterhin zuhörte, ohne ihm dazwischen zu reden. Der Kleinere fuhr fort: "Ich weiß, dass auch du mich immer lieb haben wirst. Aber genau weil wir uns so lieb haben, MÜSSEN wir einander zuhören! Und einander vertrauen!" ~.../oder hast du *** vertraut?/...~, schob sich der Gedankenschatten näher an ihn heran. Perplex starrte Seto seinen Bruder an. Dieser wirkte zufrieden mit seinen Worten. "Und WEIL ich dich lieb habe, muss ich dich von Dummheiten abhalten!" Der Erinnerungsfetzen quetschte sich mit aller Macht durch eine winzige, kleine Lücke seiner Barriere: ~.../du verletzt dich schon wieder selbst!/...~ Panisch verschloss er sich sofort und wollte den Kleineren vom Schoß schieben, doch Mokuba war noch nicht fertig! "War es wirklich soooo schlimm mit Jou zusammen zu leben? Wie eine Familie?", fragte er, der Brünette wandte sich mit finsterem Gesicht ab. "Darum geht es überhaupt nicht, Mokuba, es geht um Jonouchis Lügen!", widersprach er endlich. Empört griff der kleine Junge nach dem Gesicht seines Bruders und drehte dessen Kopf wieder zu sich. "Für mich geht es aber genau darum, Seto!", entschlossen blickte er ihn an, "Wir waren eine Familie Seto! Er hat einen Fehler gemacht. Aber er wollte dir damit nicht schaden. Er wollte nur bei dir bleiben, weil er Angst hatte, dass du ihn dann nicht mehr haben willst! Mit ihm warst du so glücklich wie lange nicht mehr, Seto! Du hast richtig gestrahlt!" ~...für deine Verhältnisse...~, fügte Mokuba in Gedanken heimlich hinzu. Irritiert davon, hielt der Blauäugige einen Moment lang inne. Die Gedankenschatten gaben nicht auf. Unablässig huschten sie hin und her, die Worte hallten zunehmend lauter: ~.../während *** hier war, kam ab und an wieder die Sonne heraus/...~ Während was hier war? Seto wusste nicht, woher diese Worten kamen, er wusste nicht, woher er die Bildnisse dazu im Kopf hatte! "Hör auf, Mokuba.", befahl er und wollte diesen energisch von sich schieben, doch der kleine Kerl ließ sich nicht abschütteln und klammerte sich umso fester an den Kaiba-Corp.-Besitzer. "Seto- wir können wieder eine Familie sein! Verstehst du? Du kannst wieder glücklich sein!" Der Firmenchef hielt in seiner sanften Gegenwehr inne. Mokuba löste sich freiwillig ein wenig von ihm, um ihm ins Gesicht blicken zu können. "Ich mache mir Sorgen um dich. Du bist eiskalt. Nicht nur innerlich. Dein ganzer Körper. Du bist kalt zu mir. Kalt zu Isono. Kalt zu Jonouchi." ~.../der Frühling ist in deine Seele eingezogen. Und das ist der Verdienst dein***/...~ Unsicher schauten die eisblauen Augen in das warme, liebevolle Blau seines kleinen Bruders. "Ich hab dich lieb, Seto. Lass uns wieder eine Familie sein. Bitte. Es ging dir doch so viel besser...! Du hast so viel gelächelt und warst glücklich!", bettelte Mokuba. ~.../das hat einen ganz bestimmten Grund: Du liebst dein H-/... NEIN!!!!!!!~ Sofort zog Seto alle Barrieren empor- diesen Gedanken konnte und wollte er nicht ertragen! Mit einem Ruck hob Seto den Kleineren von seinem Schoß und setzte ihn ab. "Nein.", antwortete er mit monotoner Bestimmtheit. Entschlossen wandte er sich seinem Computer zu. "Und jetzt geh! Ich will mit diesem Lügner nichts zu tun haben!" Einen Augenblick lang war Mokuba tatsächlich sehr eingeschüchtert. Doch dann fasste er einen Plan (einen überstürzten zwar, aber immerhin war es einer!). "Oh doch, du wirst mit ihm wieder zu tun haben!", setzte er den Größeren in Kenntnis, während er zur Tür rannte. Dort hielt er inne und wandte sich noch einmal zu seinem großen Bruder um. Mokuba grinste frech- fast schon fieß- und ahmte die arrogante Körperhaltung seines großen Vorbildes nach. Lediglich der Gesichtsausdruck verriet, dass in diesem Kaiba ein ganz anderes, viel offensiveres Herz schlug. Aber er wollte gerade mit allem, was er aufbringen wollte, Dominanz demonstrieren. Auf den fragenden Blick Setos hin, erklärte der Schwarzhaarige: "Ich hab Jonouchi mitgebracht. Er sitzt unten im Wohnzimmer. Die Security ist woanders beschäftigt und ich gebe ihm jetzt sein altes Zimmer zurück und schleuse ihn ins System ein. Danach werde ich alles versiegeln und du müsstest das ganze System neu starten, um ihn da raus zu kriegen!", drohte er. Mokuba wusste ganz genau, wie Kaibas Systeme funktionierten! Auch wenn seine V.I.P-Rechte gelöscht worden waren, die Pins, Puks und Codes hatte er alle im Kopf. So schnell würde Seto die nicht ändern können. Er sagte selbst ständig, dass das Stunden dauern würde! Und ein Neustart des Systems, dauerte Wochen. Gut- er bluffte ein bisschen. Immerhin würde auch er Zeit brauchen, um das ganze Getippsel hinzukriegen. Allerdings dachte sein Bruder, der jüngere Kaiba hätte bereits Vorarbeit geleistet, denn der Gedanke, dass es anders sein könnte, schien ihm nicht zu kommen. Stattdessen stand Seto auf und fiel voll auf den Bluff herein: "Das wagst du nicht!", schimpfte der Ältere. Mokuba zeigte mit ausgestrecktem Finger auf seinen Bruder, der ihn wütend anfunkelte. "Wenn du ihn los werden willst, musst du das schon selbst tun.", drohte der Kleinere und rannte los. Erschrocken fuhren die Freunde hoch, als Mokuba in einem Affenzahn ins Zimmer stürmte und sich hinter Honda versteckte. Breit grinsend wohlgemerkt. Und tatsächlich war Seto seinem kleinen Bruder gefolgt. Auf dem Weg nach unten hatte er tatsächlich versucht, seine Security zu alarmieren, doch irgendetwas störte den Empfang seines Senders am Mantelkragen. Niemand reagierte! Mit harschem Schritt betrat er das Wohnzimmer und betrachtete mit kühlen Augen die Szene vor sich. Einen Moment lang traf sein Blick den von Jonouchi. ~.../Du liebst dein Hün-/...~ Unwirsch schob er den Gedanken zur Seite. Die kühlen Augen legten sich auf die Gruppe Jugendlicher in seinem Wohnzimmer. "Raus aus meinem Haus.", hauchte er beunruhigend ruhig und deutete mit ausgestrecktem Arm auf die große Tür in der Eingangshalle. Der Blonde trat hervor und lächelte zaghaft, "Seto..." Er war so froh, ihn zu sehen. Die eisigen Saphire fraßen sich mitleidlos in das warme Schokobraun. "DU ganz besonders.", knirschte er. "Ich will nichts mit dir zu tun haben." Der Blonde ärgerte sich über sich selbst, doch sein Herz krampfte sich bei dieser eisigen Aufforderung zusammen und aus seiner Kehle kam kein einziges Wort mehr. Er wusste nicht, wie lange er das noch ertragen konnte! Seto würde sterben. Seto jagte ihn aus dem Haus. Seto würde ihn niemals lieben. Beinahe wirkte der Jugendliche gebrochen, schien fast in sich zusammenzustürzen wie ein gesprengtes Gebäude. Nun war es Yami, der hervortrat. Sanft schob er Jonouchi beiseite: "Kaiba, sei kein Feigling!", rief er anklagend und deutete mit ausgestrecktem Arm auf den Angesprochenen. Wütend stellte dieser sich ihm entgegen: "Ich bin kein Feigling!" Yami blickte ihn ernst an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ach ja? Ich sehe das anders: Seto Kaiba fürchtet sich vor einer Herausforderung. Zweifelsfrei hat der großartige Firmenbesitzer seinen Meister gefunden.", selbstsicher ruckte er mit dem Kopf Richtung Jonouchi, der erst etwas verunsichert zu Yami, dann aber entschlossen zum Braunhaarigen herüber sah. Er musste sich zusammenreißen! Yami fuhr fort: "Es gibt offenbar ein Problem, das er nicht lösen kann." Seto ballte die Hände zu Fäusten. "Und wie ich dieses Problem lösen werde!", fuhr er wütend hoch. "Isono! Schaff mir diese Kinder vom Hals!", befahl er- tatsächlich, als hätte er nur um die Ecke herum gelauert, kam der Bedienstete von Kaiba mit forschem Schritt und ausdrucksloser Miene herangerauscht. "Besonders den da!", befahl Seto und zeigte dabei auf den Blonden. Diesmal jedoch, würde sich Jonouchi nicht abschütteln lassen. Als der Grünhaarige gerade nach seinem Arm greifen wollte, wich er aus und lief auf Kaiba zu, der sich bereits von den Geschehnissen abgewandt hatte. Zum Glück waren auch diesmal Honda und Otogi zur Stelle, die Isono davon abhielten, den Sicherheitsdienst zu rufen und ihm das Funkgerät aus der Hand rissen. Sogar Mokuba sprang hinzu und hielt einen Arm des Grünhaarigen fest (zumindest glaubte er das, der Bedienstete ließ ihn aber lediglich gewähren, da er dem Kleineren nicht wehtun wollte- ebenso wie er es bei Honda und Otogi hielt, die er lediglich als Kinder betrachtete), während Ryou etwas unschlüssig daneben stand und nicht wusste, wie er helfen sollte. Der Ring-Geist feuerte ihn an, ihn einfach herauszulassen, doch glaubte der Weißhaarige nicht, dass dies zur Deeskalation beitragen würde. So befanden sich nun alle wieder in ihren Ausgangspositionen: Kaiba am Fuße der Treppe, Jonouchi direkt vor ihm. Hinter diesem die besorgt dreinblickende Anzu und Yami und Yugi, welche beide geschlossen hinter ihrem Freund standen. Einzig Mokuba befand sich diesmal bei den beiden größeren Jungs, um ihnen kräftig zu helfen! "Seto Kaiba, du verdammter Feigling!", rief Jonouchi so laut er konnte. "Stell dich mir! Wir klären das jetzt wie Männer! Ohne Bodyguards, ohne dass du dich wie ein feiges Karnickel verziehst und hinter deinem scheiß-Geld versteckst!" Mit steinerner Miene wandte sich der Firmenbesitzer um: "Mit Lügnern diskutiere ich nicht, Jonouchi." Da wusste Katsuya: Das war seine Chance! Kaiba behauptete zwar das Gegenteil, aber er hörte ihm zu! Keine Bodyguards wurden per Handy gerufen, er drehte sich sogar zu ihm um! Egal, was der Brünette nun sagte, er musste es ertragen! Damit auch er ein bisschen was sagen konnte, dass der Andere dann ertragen musste. Er MUSSTE ihn wieder auftauen! "Ich habe nicht gelogen, Seto.", erklärte er voller Verzweiflung, aber selbstsicher. "Ich... ich hatte nur Angst... dass du mich dann nicht mehr willst, wenn du weißt, dass ich mich wieder erinnere." Allein der Gedanke daran, ließ seine Panik neu aufwallen. Zusätzlich war es demütigend, so etwas zugeben zu müssen. Immerhin war er ein Mann! Es gab jedoch Wichtigeres, als Stolz. Mit Tränen in den Augen flehte er ihn an. "Bitte Seto... ich liebe dich... schon so lange...", seine Stimme brach kurz, aber er fing sich schnell wieder und schluckte: "Und ich war so froh, endlich bei dir sein zu können..." "Mumpitz!", knurrte der Braunhaarige. "Hör endlich auf damit, Jonouchi! Nachher wedelst du nochmal mit deinem Papier herum! Deine Freunde hast du auch eingespannt und Mokuba mit deinen Geschichten an der Nase herumgeführt. Gegen mich aufgebracht hast du ihn! Und das nur um mich zu demütigen! Wie weit willst du denn noch gehen?" Der Blonde schüttelte sachte den Kopf. "Seto. Du kannst dir einreden, dass das alles nur eine Lüge ist. Du kannst dir vormachen, dass ich es auf keinen Fall ernst meinen könnte- warum auch immer du das tust. Aber das ändert nichts daran, dass es die Wahrheit ist, was ich sage. Ich liebe dich. Von ganzem Herzen. Ich will...", er schluckte schwer, "...für immer mit dir zusammen sein..." Wieder brach seine Stimme. Diese nackte Angst, die ihm die Kehle zuschnürte, jedes Mal, wenn der Gedanke an Setos nahes Ende in ihm aufstieg- er hasste sie. Sie lähmte ihn. Sie bremste ihn. Und doch konnte er nichts daran ändern. Ausdruckslos starrte Kaiba ihn an. Kurz flackerte ein Gedankenfetzen durch seine Seele. ~.../Er hatte Angst/...~ Einen Moment lang glaubte Jou etwas in den Augen des Anderen zu sehen. Jedenfalls schwieg er nun. Der Kleinere ging einen Schritt auf ihn zu. Fest blickten braune Augen in blaue. "Ich liebe dich, Seto Kaiba." Seto machte einen Schritt rückwärts, als hätte er Angst vor etwas. Mokuba beobachtete besorgt das Geschehen, selbst Isono hatte für diesen Moment aufgehört, mit den beiden Jungs zu ringen. Den Sicherheitsdienst hatte er bisher noch nicht rufen können, er kam nicht an sein Funkgerät heran. Doch was sich eben vor seinen Augen abspielte, ließ ihn sofort innehalten. Sein Arbeitgeber schien seine Situation gerade zu überdenken. "Blödsinn." Oder doch nicht. Kaibas Blick war genauso eisig wie zuvor, die Haltung wieder straff und gerade. "Du liebst mich nicht." Jou zog die Augenbrauen finster zusammen. "Das hast du ja wohl nicht zu entscheiden. Dir mag viel gehören, Mister Geldsack, aber meine Gefühle ja wohl nicht." Dann dachte er kurz nach. "Also... ich meine... irgendwie schon... denn ich habe ja Gefühle für dich... aber... ähm..." Er kam verbal ins Schleudern. Yami trat hervor. "Was Jonouchi sagen will, ist, dass du nicht über seine Gefühle bestimmen kannst, Kaiba. Akzeptiere dein Schicksal!", rief er, dabei deutete er mit ausgestrecktem Finger auf den Firmenbesitzer. Seine Freunde blickten allesamt zu ihm. "Yami...", murmelte Yugi, "...ich glaube nicht, dass das gerade der richtige Ort und die richtige Zeit dafür ist...", nahm seinen Liebsten am Arm und zog ihn ein Stück zur Seite. In der Zwischenzeit hatte sich Jonouchi emotional wieder gefangen. Kaiba dummerweise auch. "Das genügt.", er griff nach seinem Handy und drückte zwei Tasten. "Seto!", rief der Blonde und wollte zu seinem Liebsten hinlaufen. Dieser stoppte ihn mit einer abwehrenden Armbewegung. Da der Braunäugige noch immer Sorge hatte, Kaiba könnte ihn noch einmal einfach umhauen, hielt er inne. Nicht, dass er es nicht mit ihm aufnehmen könnte! Aber er wollte nicht, dass einem von ihnen wehgetan wurde. "Vergiss es, Jonouchi. Lass es einfach bleiben und geh.", antwortete der Größere resigniert. "Du hast deine Chance vertan. Nicht, dass es jemals eine gegeben hätte.", räumte er hochmütig ein. "Das ist nicht wahr!", schimpfte der Blonde. "Ich habe genau gesehen, was in dir abging! Du verdammter Feigling! Du stehst doch total auf mich! Du bist nur total übersensibel und statt darüber zu reden, dass du verletzt bist, und uns die Chance zu geben, damit wir uns wieder vertragen können, spielst du hier die beleidigte Leberwurst und versteckst dich hinter deinen dämlichen Bodyguards!" Kaibas Mimik blieb unlesbar. Keine Regung war zu sehen. "Spar dir das, du jämmerliche Kreatur." Da traten die Sicherheitsleute auf den Plan! Sie packten den Blonden ohne zu diskutieren. Auch Anzu wurde am Oberarm gefasst, um herausgeführt zu werden, während Yami und Yugi es schafften, dem ersten Zugriff auszuweichen und Ryou alle Hände voll damit zu tun hatte, den Ring-Geist zurückzuhalten, der Seto bequemer Weise mit einem Stuhl erschlagen wollte- das hieß, eine Hand hob das Holzmöbel schon halb an, während die andere Hand den Arm festhielt. Honda und Otogi rangen noch immer mit Isono, während Mokuba einen Arm des Brillenträgers festhielt. Katsuya flehte, während er hinausgezerrt wurde: "Seto! Bitte! Tu das nicht! Ich will dich doch sehen! Ich will bei dir sein!", rief er. Der Firmenchef blickte ihn ebenso ungerührt wie distanziert an. "Ich will dich niemals wiedersehen, hast du verstanden? Mir ist egal, was du willst. Komm mir bloß nicht nochmal unter die Augen!" Die Tränen rührten den Brünetten kein Stück. Er fühlte einfach gar nichts, in diesem Moment. Der Eispanzer war scheinbar doppelt so dick wie zuvor. Nichts konnte ihn erreichen. Kein Betteln erweichen. Kein Flehen berühren. Der Braunäugige spürte die Abwehrhaltung- er spürte, dass Seto seine Gefühle gerade egal waren. In diesem Moment hatte der Größere nichts mehr für ihn übrig. Jou wusste nun, dass er seinen Liebsten wirklich verletzt haben musste. So sehr, dass er sich völlig abgeschottet hatte so sehr, dass er keine andere Lösung zu wissen schien. Doch für verletzten Stolz war keine Zeit. Er sah keinen Ausweg mehr: "Seto! Bitte! Ich flehe dich an! Ich will nicht ohne dich sein! Ich will dich nicht verlieren, aber ich weiß, dass ich es nicht verhindern kann! Aber das bisschen Zeit, dass dir noch bleibt, will ich wenigstens bei dir sein! Bitte!", rief er, während er versuchte sich aus den Griffen herauszuwinden. Mokuba, ließ den Arm des Grünhaarigen vor Schreck los und sah unsicher zu seinem Bruder. Er spürte, bei diesen Worten und Jous Verzweiflung, wie die nackte Panik in ihm hochstieg, ohne wirklich zu begreifen, was das bedeuten sollte. "Seto... was soll das heißen?", keuchte der Schwarzhaarige atemlos. Der Angesprochene starrte Katsuya an. Erst wirkte er etwas verwundert. Dann irritiert. "Wovon redest du da?", knurrte er und ließ die Bodyguards mit einem Wink anhalten. Jou schaute flehend zu ihm: "Von deiner Krankheit!" Einige Momente herrschte fast absolute Stille in der großen Eingangshalle. Lediglich viele keuchende Atemgeräusche konnte man vernehmen. Mokuba war es schließlich, der die Stille durchbrach: "Seto!", rief der kleine Kaiba, "Wovon spricht Jonouchi da?" Die Kinderstimme klang seltsam verzerrt und verzweifelt. Von dem Brünetten kam nicht sofort eine Antwort. Wie versteinert starrte er Jonouchi an und wandte sich anschließend, wie in Zeitlupe, seinem Bruder zu. Dieser wirkte durcheinander, fahrig hatte er den Stoff seines Shirts ergriffen und hielt sich an diesem fest. Seine Pupillen zitterten, als er fragte "Du bist krank?!" Er schluckte, hoffte auf eine Reaktion des Größeren. Diese blieb aus. "Wie krank?", fragte der Kleinere, "Was für eine Krankheit hast du? Was meinte Jonouchi damit? Was heißt 'das bisschen Zeit'?", drängte er weiter. Niemand wagte es, auch nur einen Muskel zu rühren, während dem schwarzhaarigen kleinen Jungen die grausige Wahrheit langsam bewusst wurde: Der erste Schreck, der durch ihn hindurch gefahren war. Das kalte Gefühl im Magen. Jonouchis Ton. Seine Eile. Langsam und bebend holte Mokuba Luft. Dann würgte er die Worte heraus, die ihm siedend heiß auf der Seele brannten: "Heißt das, du stirbst?!" Sein kleines Herzchen bumperte fest gegen seine Brust. Sein großer Bruder konnte doch nicht sterben! Das war völlig unmöglich! Der Blonde drehte sich zu dem Kleinen um. "Mokuba...", traurig und entschuldigend blickte er den Kleineren an, "Es tut mir leid..." Der junge Kaiba konnte lediglich stumm und fassungslos den Kopf schütteln. Er holte einige Male hastig Luft, seine Atemfrequenz und sein Puls hatten sich deutlich beschleunigt. "Das ist doch nicht wahr!", rief er und machte einen Schritt auf seinen Bruder zu. "Seto! Sag mir, dass das nicht stimmt!", verlangte er und gestikulierte wütend. Dieser schwieg und starrte den Kleineren mit einem undefinierbarem Ausdruck an. Anzu schlug die Hände vor dem Mund zusammen und schluchzte, "Mokuba..." Die anderen schwiegen betroffen. Der Schwarzhaarige sah mit einem Male unglaublich eingefallen und blass aus. Er konnte nicht begreifen, was er da eben erfahren hatten. Und doch sickerte die Erkentnis quälend langsam zu ihm hindurch. Er begann zu zittern. Einige einzelne, hilflose Tränen rollten die Wangen des Kindes herab. Sein Atem wurde abgehakt, haltlos suchten seine Augen nach einem festen Punkt, fahrig knoteten die Hände sein T-Shirt. Atemlos stammelte der Junge: "Und ihr... ihr wusstet davon... und du auch... und ich... was ist mit Isono...? Weiß er...? Ja... bestimmt... weiß er auch... aber ich..." Mokuba schüttelte erneut in einer hilflosen Geste den Kopf, schließlich entfuhr ihm ein einzelner, trockener Schluchzer und er brach in Tränen aus. "Du... du...", weinte er abgehackt und sackte in sich zusammen. Seine zitternden Beine trugen ihn keine Sekunde länger. Hilflos standen die Freunde da und blickten tief betroffen auf den kleinen Jungen, dessen Welt eben zusammengebrochen war. Weinend kniete er auf dem Boden, zu einem Knäuel zusammengekrümmt. Seine einsamen Schluchzer erfüllten die Halle. ~12. Kapitel Ende~ Da kann man eigentlich nur eines sagen: Armer Moki :( Jonouchi hatte es in diesem Kapi aber auch nicht mit Sensibilität! D: Aber vielleicht musste ja alles so kommen? Ein paar Fragen des letzten Kapitels sind beantwortet worden. Aber noch nicht alle. Yugis Jungfräulichkeit scheint ein Mysterium zu bleiben und auch sonst wisst ihr jetzt nur, wo Mokuba sich in der Nacht herumgetrieben hat. Yami hatte einen wunderbaren Auftritt und Jonouchi kam wieder ein bisschen aus sich heraus. Die Fragen zu stellen, überlasse ich dieses mal euch ;) Wie immer freue ich mich über Ideen, Spekulationen und "Mach weiter!"-Kommentare! :D Kapitel 18: Kapitel 13: "Frieden" --------------------------------- Titel: Hilfe, jetzt hab ich einen Hund im Haus! Teil: 13/13 (+Epilog) Autor: Josey Fanfiction: Yu- Gi- Oh! Pairings: KaibaxJounouchi, nebenbei erwähnt OtogixRyou, YamixYugi als Nebenpair Disclaimer: Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören Kazuki Takahashi, inspiriert hat mich ursprünglich der Manga Tramps like us. Warnung: Allgemein ooC. Kommentar: Da sind wir nun endlich beim letzten Kapitel. Hat etwas länger gedauert, Krankenhausaufenthalt und Grippe machens einem nicht leicht mit der Konzentration. Ich möchte jetzt auch gar nichts vorweg nehmen. :) Viel Spaß beim Lesen! Betaleser , der sich an diesem Kapitel voll die Zähne ausgebissen hat und mehrmals mit mir diskutieren musste D: Kapitel 13 "Frieden" Das gepresste, unterdrückte, so verzweifelte Weinen erschütterte die Eingangshalle, durchfuhr die Freunde, welche nicht wussten, wie sie Mokuba trösten sollten. Oder ob sie dazu überhaupt in der Lage waren. Noch immer stand Kaiba reglos da und sah seinem kleinen Bruder zu, wie dieser einen Nervenzusammenbruch erlitt. Seto rührte sich nicht. Er konnte es nicht. Er wusste nicht, was er hätte tun sollen. Seine Gedanken waren zum Stillstand gekommen. Mühsam versuchte er, sie wieder dazu zu bringen, sich zu bewegen. Irgendetwas zu denken. Etwas zu... fühlen... ~Moki...~ Jonouchi blickte verzweifelt zu seinem Liebsten. "Seto!" Dieser stand unverändert an Ort und Stelle, blickte von seinem Bruder, zum Blonden hinüber. ~Jonouchi... Mokuba...~ Müsste er nicht etwas fühlen? Sein kleiner Bruder, sein Ein- und Alles beweinte völlig aufgelöst seinen nahenden Tod. Leise schlichen sich Gedankenfetzen an seine Eismauer heran, suchten sich einen Riss und drangen zu ihm durch: ~.../Mokuba liebt dich. Aus tiefstem Herzen./...~ Irritiert starrte er den Blonden vor sich an. Leise flüsterte es in seinem Inneren: ~.../Mokuba wollte nie ein Leben in Luxus. Er wollte nur Zeit mit seinem großen Bruder verbringen/...~ "Seto...", hauchte Katsuya leise seinen Namen, "Mokuba braucht dich jetzt...", erinnerte er ihn tapfer, wobei er selbst sich nicht minder nach ihm sehnte. Aber der Kleinere ging vor! ~.../Mokuba braucht dich/...~ In den blauen Eiskristallen Setos schien sich etwas zu regen. Es war, als brachen große Stücke aus den Gletschern, die sein Herz umschlossen. ~Mokuba braucht mich!~ Die nun nicht mehr ganz so kalten Saphire huschten zu dem kleinen, hilflos wimmernden Schwarzhaarigen, der die Welt nicht mehr begreifen konnte. Mit einem Ruck riss der Brünette sich los, aus seiner Starre heraus und eilte zu seinem kleinen Bruder, kniete nieder, um ihn behutsam in die Arme zu schließen. Das Eis schmolz. Laut schluchzte der kleine Dunkelhaarige auf und krallte sich in die Kleidung des Größeren, dabei vergrub er sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Leise flüsterte der Ältere ihm beruhigende Worte zu, während sich Moki wie ein Ertrinkender an ihn klammerte und sich von ihm hochheben ließ. Beide Beine und Arme schlang er um den Größeren und verbarg sein Gesicht weiterhin, während er unaufhörlich zitterte und bebte. ~.../Mokuba liebt dich. Aus tiefstem Herzen./...~ Sanft drückte er den Kleineren an sich. ~.../Mokuba braucht dich/...~ Einige Minuten wagte niemand, einen Muskel zu rühren, während Seto seinen Bruder, der fast schon ein Teenager war, in diesem Augenblick jedoch hilflos wie ein Zweijähriger an ihm hing, sanft hin- und herwog. Langsam verstummte Mokuba, bis er still in den Armen seines großen Bruders lag. Leise flüsterte der kleine Kaiba seinem Bruder unverständliche Worte zu, auf welche der Ältere ebenso gedämpft antwortete. Die Geschwister waren wieder vereint. Mokuba wohnte wieder im Herzen Setos. Das Eis war geschmolzen. Doch noch nicht ganz: Mit einem wütend funkelnden Blick drehte der ältere Kaiba sich zu Jonouchi um. "Sag mal, spinnst du? Ist das eine Art einem Kind so etwas beizubringen?", fauchte er, sorgte dabei gleichzeitig mit einem Handzeichen dafür, dass die Bodyguards schlagartig alle Personen losließen und sich zurückzogen. Da Jonouchi von den letzten Ereignissen noch zu schockiert war, um auf Kaibas Vorwürfe zu reagieren, sprang Honda für ihn ein: "Wann wolltest du es ihm denn sagen?", schimpfte er. Anzu kam ihrem Freund zu Hilfe: "Du wolltest ja auch nicht in Ruhe mit ihm darüber reden, Kaiba." Doch dieser durchbohrte die Jugendlichen mit einem Eisblick. "Ach? Ihr wisst also auch schon davon?" Mit einem finsteren Blick nagelte er den Blonden fest. "Sagte ich dir nicht ausdrücklich, dass du das für dich behalten sollst?", zischte der Firmenbesitzer unheilverkündend- er hätte überprüfen müssen, wie viel Jonouchi mitbekommen hatte. Der Gedanke, dass dieser Idiot tatsächlich die gesamte Unterhaltung mit dem Arzt mitangehört haben könnte, war ihm bislang nicht gekommen. Sogar über die Krankheit und die Prognose wusste er Bescheid! Und seine Freunde waren ebenfalls involviert. Bald würde sicher nicht zuletzt die Presse davon Wind bekommen haben! Doch Jou riss sich zusammen und schüttelte trotzig den Kopf. "Sie sind meine Freunde, Seto. Und wenn ich Kummer habe, wollen sie mir helfen. Dafür sind Freunde da!" Yami meldete sich zu Wort: "Wir sind auch deine Freunde, Kaiba. Du stehst nicht alleine mit deinem Schicksal da.", fest blickte er dem Anderen in die Augen. Die Züge des Brünetten verzogen sich zu einem Grinsen. "Was für ein Schauspiel.", spottete er abfällig. "Ihr seid meine Freunde? Soll ich euch vielleicht auch noch vertrauen? Euer Gerede von Freundschaft, Herz der Karten und Schicksal geht mir einfach nur noch auf den Geist.", knurrte er, "Ich brauche keine Freundscha- AU!" Kaiba zuckte heftig zusammen, krümmte sich leicht vor Schmerz. Sofort eilten die Freunde zu ihm und scharrten sich besorgt um ihn. "Kaiba, ist alles in Ordnung?", keuchte Yugi. Anzu legte ihm mitfühlend eine Hand auf den Arm und Jonouchi sah ihm panisch ins Gesicht. "Seto...", presste er hervor, so dass der Name nicht viel mehr als ein Quietschen war. Dieser richtete sich wieder auf und warf dem Blonden einen ausdruckslosen Blick zu. "Hör auf mir etwas vorzuspielen!", knurrte er, allmählich scheinbar widerstandloser. War es körperliche Schwäche? Oder wurde es lediglich schwerer die innere Mauer aufrecht zu erhalten? Der Kleinere schüttelte nur stumm den Kopf, ließ die Tränen laufen und schob sich näher an ihn heran. Er versuchte zu sprechen, aber die Stimme versagte ihm. Seine klammen, steifen Hände griffen nach dem Hemd des Größeren und klammerten sich daran, als sei er ein Ertrinkender und Setos Kleidung der Rettungsring. Rasselnd holte er nach einer kurzen Pause Luft. "Ich liebe dich... stirb nicht...", flehte er und krallte sich verzweifelt am Oberteil des anderen fest, "Verlass mich nicht... schick mich nicht weg... ich will nur bei dir sein, sonst nichts... mehr verlange ich nicht..." Die zu Eis erstarrten Augen des Firmenbesitzers schauten in das warme Braun des Schülers. Jene Erinnerungsschatten, die eben noch verschwommen vor seinem Eiswall umhergehuscht waren, wurden allmählich klarer, schoben sich nah an die inzwischen nur noch dünnen Wände und trugen ihm zu, was er wissen sollte. Es war, als hörte er von fern, aber ganz deutlich, die Stimme aus seinem Inneren, wie sie ihre Worte wiederholte: ~.../Du hast völlig überreagiert!/...~ Doch es blieb still in seiner Seele. Seine Stimme war verstummt. Er selbst hatte dafür gesorgt. Er selbst hatte diese Situation zu verantworten. Er konnte sich nicht länger vor all dem abschotten. Weitere Teile brachen aus der Eismauer, ungehindert drangen Fetzen seiner Erinnerungen ein, wurden groß, laut und deutlich. Er hörte jedes Wort. Erinnerte sich an das letzte Gespräch mit seinem inneren Selbst. Er erinnerte sich gut an die Worte seines Gewissens. Und diesmal, hörte er zu. Mokuba, völlig aufgelöst in seinem Arm; Katsuya, wie er an ihm klettete, um ihn weinte. Die Gruppe um Yugi herum, wie sie besorgt um ihn herumstand. Diese Tatsachen sorgten dafür, dass er nicht anders konnte. Mit einem seltsamen Gefühl in der Brust und einem ebenso undefinierbarem Ausdruck in den Augen, blickte der Firmenchef den völlig fertigen Jonouchi an. Seine innere Stimme hatte ihm bisher stets die Wahrheit gesagt. Sie hatte wesentlich besser gewusst, wie es in ihm aussah, als er es selbst tat. Ihm fehlte die nötige Introspektion dafür und nun fühlte er sich allein und hilflos mit einem ganzen Berg aus Emotionen, die sich hinter seiner Eiswand wie ein drohendes Unwetter zusammenbrauten und vor dem er sich abgeschirmt hatte. War er voreilig gewesen? Hatte er aus panischer Angst, gespickt mit Befürchtungen, sämtliche Brücken hochgezogen und dabei aus den Augen verloren, was wirklich wichtig war? ~.../während dein Hündchen hier war, kam ab und an wieder die Sonne heraus/...~ Sah seine Seele wirklich so schlimm aus? Er konnte sich nicht vorstellen, dass Seelen Landschaften oder Räume sein sollten. Aber wenn er den Gedanken einen Moment zuließ, es für möglich hielt, dann konnte er sich doch gut denken, wie es in ihm aussehen musste. Hatte tatsächlich Jonouchi die Sonne in seine Eiswüste zurückgebracht? Er hatte sich so warm und weich gefühlt. Und genau dieser Kontrollverlust bereitete ihm Angst. Unglaubliche Angst. So heftig, dass er nicht nur Jonouchi und Mokuba verstieß, sondern auch sein Gewissen. Als Resultat davon stand er jetzt hier, ohne seine helfende Stimme, die eigenhändig von ihm zerfetzt worden war - und musste alleine mit dieser Situation zurechtkommen. Sein Gewissen war vernichtet worden. Doch dessen letzte Worte saßen tief. Denn sie waren wahr. ~.../Seto. Er hatte Angst/...~ Forschend blickte er in die völlig rotgeweinten Augen des Blonden. Voller Angst, tiefsitzender, herzzereißender Angst blickten sie ihn an. Er brabbelte unzusammenhängendes Zeug, bebte und zitterte. Der Junge wirkte vor lauter Kummer kaum noch wie der Jonouchi, den er kannte. Er verkam zu einem Schatten seiner selbst. Das hatte er zu verantworten. ~.../oder hast du IHM vertraut?/...~ Nein, das hatte er nicht. Er hatte selbst zuviel Angst gehabt. Angst, verletzt zu werden. Angst, hintergangen zu werden. Aber Jou war doch nicht so! Er war geradeheraus- die hinterrückse Tour lag ihm nicht. Das wusste er doch eigentlich. Wie konnte er das bloß vergessen? ~.../du verletzt dich schon wieder selbst!/...~ Besser, er machte den Cut, als jemand anderes, oder? Letzten Endes würde er doch nur verletzt werden! Das zumindest war immer seine Meinung gewesen. Konnte er ohne die Stimme denn überhaupt etwas fühlen? Würde er jemals wieder ein Gewissen haben? Dieses modrige Gefühl tief in sich drin. Vielleicht war es das, worauf er nun hören musste? War das 'Schuld'? Verzweifelt legte Katsuya sanft seine Stirn gegen Setos Schulter, schmiegte sich zaghaft an ihn heran. Und der Braunhaarige ließ es zu. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. ~.../der Frühling ist in deine Seele eingezogen. Und das ist der Verdienst deines Hündchens/...~ Dieses warme Gefühl in Jonouchis Nähe- war das tatsächlich der Frühling in seiner Seele? Dass ihm alles so einfach vorkam? Und gar nicht mehr kompliziert? Wovor hatte er eigentlich Angst gehabt? Je länger ihn die verzweifelten Augen seines Mitschülers betrachteten, desto weniger konnte er sich noch daran erinnern, was ihn überhaupt zu so vorschnellem Handeln getrieben hatte. Solange Jonouchi bei ihm gewesen war hatte er sich in der letzten Woche unbeschreiblich erleichtert gefühlt. Alles hätte so unkompliziert sein können. Er war glücklich gewesen. Und Katsuya war es auch. Und Seto wollte, dass er wieder glücklich wurde! Jou war niemand, der trübsinnig oder ängstlich sein durfte! Braune, traurige Augen schauten verletzlich zu ihm hinauf. In diesem Moment wollte Seto Kaiba nichts sehnlicher, als dass Katsuya Jonouchi lächelte. ~.../das hat einen ganz bestimmten Grund/...~, wisperte es in ihm, ~.../Du liebst dein Hündchen!/...~ Liebte er diesen Jungen? Liebte er Katsuya? Er wusste es nicht. Er fühlte sehr viel für den Blonden. Aber wie sollte das gehen? Katsuya kam aus einer ganz anderen Welt als er. Wie sollte der Junge mit ihm Schritt halten können? Wie würde er mit seinem Leben zurechtkommen? Eine solche Konstellation aus völlig unterschiedlichen Klassen konnte nicht gut gehen! Zudem war die Gesellschaft noch lange nicht soweit, so eine Verbindung wie diese hier, vorbehaltlos zu aktzeptieren. Zumindest nicht in Kaibas Position! Liebte er das 'Hündchen'? Ja, er liebte das 'Hündchen'. Sehr sogar. Mit dem 'Hündchen' hatte er sich gar keine Gedanken gemacht, wie es zukünftig weiter gehen sollte. Er hatte es leicht genommen, sich nichts dabei gedacht. Er sollte einfach nur bei ihm bleiben. Bei Jonouchi quälte ihn das Gefühl, dass eine solche Vorstellung nicht umsetzbar sein würde! Aber waren das nicht eigentlich ein- und dieselbe Person? ~.../du liebst dein Hündchen!/...~ Dieser Junge, der sonst so hart und temperamentvoll war. Der in diesem Moment bei ihm saß und weinte. Der wegen ihm in den letzten Tagen so viele Tränen vergießen musste. Eis schmolz. Keine Eiswand mehr. Keine Mauer mehr. Plötzlich sah er alles kristallklar vor sich: Er wusste, wie viel er falsch gemacht hatte. Er wusste, wie viele Fehler er begangen hatte. Beinahe hätte er etwas getan, dass er nie wieder hätte gut machen können. Konnte ihm Katsuya das überhaupt verzeihen? Wie konnte er ihn nur so verzweifeln lassen? Jetzt, wo der Blonde vor ihm saß, kam es ihm völlig absurd vor, dass er auch nur für eine Sekunde hatte annehmen können, Jonouchi spielte ihm die große Liebe nur vor! Er konnte nicht mehr nachvollziehen, was genau ihn dazu bewogen hatte, derartiges zu denken. Seine Angst? Seine Stimme behauptete, sie hätten beide Angst gehabt- nicht nur Jonouchi, weswegen jener verschwiegen hatte, sein Gedächtnis wiedererlangt zu haben- sondern auch er, Seto, der deswegen alles von sich stoßen wollte, was ihm etwas bedeutete. Alles, was sich nur ansatzweise gegen seine Ängste richtete, hatte er fortjagen wollen. Denn die Ängste waren es, die er nur zu gut kannte. Die ihm auf eine skurrile Art und Weise Sicherheit vermitteln konnten. Er hätte sogar beinahe Mokuba verloren! Dabei wollte sein kleiner Bruder nichts anderes, als dass er seine Zweifel und Bedenken losließ. Damit Katsuya aufhören konnte, zu weinen. Auch Isono hätte er weggeschickt, sofern er mitbekommen hätte, dass dieser ihn verraten würde. Und sogar... "Ich liebe dich...", hauchte der Blonde, "Ich will für immer bei dir sein..." ~.../du liebst dein Hündchen!/...~ Ja. Das tat er. Sein Hündchen- Katsuya. Seto seufzte resigniert. Es wurde Zeit, seine Ängste loszulassen. Etwas Neues zuzulassen! Eine neue Form von Sicherheit. Er wollte nicht, dass der Blonde auch nur eine weitere Träne seinetwegen vergos. Und doch konnte er nicht aus seiner Haut, als er den Mund öffnete, um endlich zu antworten. In seinem Kopf formten sich Worte, welche den Blonden trösten sollten. Doch aus dem 'Ist ja gut, Hündchen, es wird alles in Ordnung kommen' wurde auf dem Weg zum Mund: "Du kannst nicht anders, als immer alles kompliziert zu machen, hm, Hündchen?" Dennoch blickte Jou schlagartig voller Hoffnung auf- Seto hatte ihn 'Hündchen' genannt! Er verstand 'Kaibaisch' und das war eindeutig ein gutes Zeichen! Der Blonde fühlte mit einem Male unglaublich viele Emotionen auf sich einströmen. Da waren Erleichterung und Glück, aber auch Angst und Verwirrung. "Se-chan...", schluchzte er, brach dabei erneut in Tränen aus. "Ich... ich liebe dich... ich will nicht, dass du stirbst...", weinte er kläglich und kuschelte sich besitzergreifend an ihn. "Katsuya...", setzte der Firmenbesitzer an, um gleich darauf zu bemerken, dass der Blonde - entgegen seiner Hoffnung jener würde endlich damit aufhören - stattdessen weiter weinte. Jou holte tief Luft und wiederholte unter Tränen und trockenen Schluchzern, einem Gebet gleich, seine Liebesbekundungen, als könnten sie ein Wunder bewirken, als könnten sie Seto retten. Denn auch wenn Seto sich ihm nun endlich zuwandte: Das größere Übel schwebte wie ein Damokles Schwert über ihnen. Setos Tod war so unausweichlich, so unglaublich erschreckend... "Hündchen.", setzte der Größere ein zweites Mal, diesmal nachdrücklicher, an. Doch der tieftraurige Jonouchi schien nicht zuhören zu können. "Stirb nicht... bitte bitte... stirb nicht...", bettelte jener verängstigt. Betroffen sahen die Freunde zu. Selbst Isono trat näher an die Gruppe heran, wirkte aber, nach wie vor, völlig ausdruckslos. "Jetzt hör doch endlich mal zu, Katsuya.", knurrte Seto, fasste an das Kinn des Kleineren und zwang ihn, mit sanfter Gewalt, ihn anzusehen. Überrascht davon, versiegten Jonouchi augenblicklich sämtliche Tränen. Irritiert blickte er von einem blauen Auge zum anderen. Seto seufzte resigniert: "Ich werde nicht sterben." Entsetztes Schweigen erfüllte den Raum, lag bedeutungsschwer in der Luft und raubte allen Anwesenden den Atem. "Also...", begann Anzu unsicher, und doch hoffnungsvoll, nach einigen Sekunden, "Hat sich Jonouchi geirrt? Du bist gar nicht unheilbar krank?" Seto seufzte schwer. "Folgt mir.", murrte er und ging mit dem Klammeräffchen Mokuba (welches sich zwar benahm, wie ein Zweijähriger, aber bei weitem nicht so wenig wog) auf seinem Arm zu einer Sitzgelegenheit- er wählte die Couch- und ließ sich darauf nieder. Die Freunde setzten sich um ihn herum, lediglich Jonouchi saß direkt neben ihm und umfasste zögerlich seinen Arm. "Jonouchi hat sich nicht geirrt.", begann er. "Ich habe eine unheilbare, in meinem Fall auch tödliche Krankheit." Sofort füllten sich die Augen des Blonden ein weiteres Mal mit Tränen. "Also hast du dieses... Zeugs... dieses Sklalala-Teil wirklich?" Der Firmenbesitzer seufzte und massierte sich mit der freien Hand den Nasenrücken. Wenn er das So aussprach, konnte niemand mehr die Krankheit ernstnehmen. "Sklerodermie. Beziehungsweise in meinem Fall: Systemische Sklerose." Yami blickte ihn ernst an. "Jonouchi erzählte, dein Arzt sagte, sie verlaufe bei dir binnen weniger Monate tödlich." "Richtig." "Dann kläre uns doch bitte auf.", verlangte der Pharao. Seto musterte den Jungen vor sich. 'Yugi Zwei', wie er ihn insgeheim nannte. Wo hatten sie den nur her? Und wieso erdreistete er sich, solche Forderungen zu stellen? "Erstmal wüsste ich gerne wer du bist.", knurrte er missgestimmt. Mokuba schnäuzte sich. Der Pharao verschränkte die Arme vor der Brust. Kaiba schien es wichtig zu sein, aufgeklärt zu werden. "Ich werde Yami genannt. Oft wurde ich auch als 'der andere Yugi' bezeichnet." Kaiba hob eine Braue. "Ich bin ein Pharao aus alter Zeit, dessen Seele in dem Puzzle, das Yugi um den Hals trägt, eingesperrt wurde. Wir wissen nicht, wie ich heiße oder wer genau ich bin." Kaiba hob die andere Braue. Dann atmete er tief durch: "Und jetzt hast du durch den Besuch in einem ägyptischen Museum einen eigenen Körper.", fasste er zusammen, was er von Jou gehört hatte. Yami wirkte ein wenig überrascht, nickte aber. "Richtig." Seto seufzte ein zweites Mal schwer, er massierte sich erneut die Nasenwurzel und schloss kurz die Augen. Schließlich setzte er an jener Stelle an, wo er zuvor unterbrochen hatte: "Sklerose, wie ich sie habe, lässt die inneren Organe verhärten. Ich habe überall im Körper Entzündungen und an diesen Stellen lagert sich vermehrt Kollagen ab, was zu der Versteinerung führt. Bei mir befällt die Krankheit das Herz und die Nieren. Meine Lunge ist ebenfalls im Frühstadium.", fasste er nochmal zusammen. "Das größte Problem an der Krankheit, neben den Entzündungen, die man mit Cortison behandelt, ist das Kollagen. Mein Körper produziert zuviel davon und es lagert sich falsch ein. Millionen von Frauen wollen gerne viel Kollagen in ihrer Haut, damit sie straff und frisch aussieht.", erklärte er geduldig, wirkte während seiner Erzählung leicht abwesend. Honda meldete sich zu Wort: "Also bist du jetzt ein Beauty-Geheimnis?" Resigniert blickte der Firmenboss ihn an, dann erzählte er weiter, als hätte es keine Unterbrechung gegeben (Honda wandte sich beleidigt ab): "Nun, wie die Autoimmunprozesse und die Entzündungen zu unterdrücken sind, ist eine komplizierte Sache, bei der wir bisher lediglich die Symptome behandeln können. Diese sind jedoch nicht das Problem, welches kurzfristig zu meinem Tod führen würde." Jou wimmerte leise auf, Seto fuhr unbeirrt fort: "Es wurde sich in der Beauty-Industrie jedoch vor allem intensiv damit beschäftigt, wie man den Kollagen-Gehalt, der im Alter beständig niedriger wird, erhöhen kann. Aufbauend auf diesen Ergebnissen hat die Kaiba-Pharmazeutics-" "Die WAS?", fragte der Blonde, der sehr konzentriert zuhörte, irritiert dazwischen. "Hündchen.", knurrte der Brünette. "Das ist offenbar ein Nebenzweig der Kaiba Corp.: 'Kaiba' Pharmazeutics. Das Unternehmen habe ich letzte Woche Freitag gegründet. Kurz nach meiner Diagnose." Die Freunde starrten den Geschäftsmann mit offenen Mündern an. "Einfach so?", harkte Otogi nach. Er selbst hatte Ewigkeiten gebraucht, um seine Firma hochzuziehen! "Natürlich. Wieso auch nicht? Kaiba Pharmazeutics beschäftigt sich ausschließlich mit seltenen Krankheiten. Jene, welche die Pharmaindustrie als 'unrentabel' klassifiziert hat." Anzu schaute ihn traurig an. "Also solche Krankheiten, die nicht erforscht werden?" Seto nickte zustimmend. "Richtig. Es gibt Unmengen von Krankheiten und Mutationen, die sehr selten auftreten, manche davon sind sogar einzigartig und diese werden kaum oder gar nicht untersucht, weil die Medikamente, die die Firmen dann herstellen müssten, nicht genügend Abnehmer hätten. Damit kämen die Firmen ins Minus. Aber ich habe die besten Wissenschaftler angeheuert und sorge nun dafür, dass sich das ändert. Mag sein, dass Kaiba Pharm. erst in weiter Zukunft Geld erwirtschaftet und bis dahin von der Kaiba Corp. genährt werden muss, aber meinem Ruf wird das wohl kaum schaden, eher vermute ich, werden hier und dort Spendengelder eingehen, damit auch die ärmsten Kinder mit den seltensten Krankheiten bald wieder gesund und munter umherspringen." "Und...", fragte Yugi, "Was hat das jetzt mit deiner Sklerose zu tun?" Kaiba lächelte überlegen. "Um mein Vorhaben fortzuführen, muss ich natürlich selber gesund werden. Wer soll denn sonst ein Mega-Imperium wie die Kaiba Corp. am Laufen halten?" Dies war natürlich eine rhetorische Frage. "Kollagenosen sind bisher schwer zu heilen, inklusive meiner Krankheit. Was ich vorhin sagen wollte- bevor ich so rüde unterbrochen wurde-", ein kurzer mahnender Blick auf sein Hündchen, "-ist, dass meine Leute in der Kaiba Pharm., aufbauend auf den Ergebnissen der Erhöhung des Kollagenspiegels in der Haut, längst einen Weg gefunden haben, diesen an den betroffenen Stellen punktuiert zu senken." Selbstzufrieden blickte der Firmenboss in die Runde, "Es war recht einfach, wenn man darüber nachdenkt. Ihr wisst doch sicher, dass Gelatine aus dem Bindegewebe von verschiedenen Tieren hergestellt wird, ein Abfallprodukt aus der Fleischindustrie, also Häute und Knochen." Anzu verzog angeekelt das Gesicht, Kaiba sprach ungerührt weiter: "Dass die Gelatine stockt und dass ihr Gummibärchen essen könnt, liegt einzig am Kollagen. Darauf aufbauend-" Anzu unterbrach ihn: "Du kannst aufhören davon zu sprechen- Gummibärchen hast du mir jetzt schon für immer versaut, die esse ich nie wieder.", beschwerte sie sich. Kaiba blickte irritiert auf. "Weitere Nahrungsmittel kommen in meiner Erklärung nicht vor!", erklärte er entrüstet (zumal Gummibärchen bei weitem nicht das einzige Nahrungsmittel mit Gelatine waren- da waren noch Tortenguss, manche Fertig-Fruchtjoghurts, Puddings und einige andere Süßigkeiten!). Doch das junge Mädchen schüttelte entschieden den Kopf. "Lass es. Es reicht zu wissen, dass du diesen Kollagenspiegel im Körper senken kannst. Kannst du doch, oder?" Kaiba nickte. "Natürlich. Letzten Mittwoch hatten wir den Durchbruch, ich habe das Mittel direkt an mir ausprobiert und seitdem sind meine Werte gesunken. Noch drei Wochen Behandlung, dann können wir beginnen, den Wirkstoff auszuschleichen, bis wir meinen individuellen Wert gefunden haben. Das Anti-Kollagenmedikament werde ich zwar bis zu meinem natürlichen Tod nehmen müssen, jedoch ist das ein kleiner Preis, für ein um Jahrzehnte verlängertes Leben. Sobald wir die Autoimmunprozesse im Griff haben, sind auch die Entzündungen kein Problem mehr." Sein Hündchen zog jedoch weiterhin ein besorgtes Gesicht. "Wieso bist du dann vorhin vor Schmerz zusammengebrochen!?", erkundigte er sich aufgelöst. Kaiba schaute entrüstet drein: "Na hör mal, ich bin nicht zusammengebrochen. Ich habe höchstens gezuckt!", grummelte er. Mokuba sah nun auf, wischte sich dabei mit seinem langen Ärmel über Augen und Nase und lächelte überraschend breit. Er hatte vorhin bei der Umarmung schon erfahren, dass Seto sich längst heilen konnte- sein Bruder hatte nicht gewollt, dass der Jüngere so litt und wollte nur die Yugi-Truppe etwas zappeln lassen. Nun schaltete er sich dazwischen: "Das war ich.", grinste er frech. "Seto kann nicht so gut mit seinen Gefühlen. Manchmal muss ich ihm helfen und dann gibt's eben einen kleinen Knuff." Seto seufzte genervt. Jou blickte ihn mit neuem Mut an. "Also wirst du nicht sterben?" Seto schüttelte den Kopf. "Nein, Hündchen. Nicht an der Krankheit." "Versprochen?" Der Braunhaarige nickte. Voller Freude hüpfte Katsuya dem Größeren entgegen, umarmte und küsste ihn, schmiegte sich an ihn und heulte vor Glück. Er war so erleichtert! Kaiba würde leben! Und er nannte ihn 'Hündchen'! Gegen so viel Liebe (und noch mehr Tränen) konnte nicht einmal mehr der Brünette etwas sagen. ~.../Du liebst dein Hündchen!/...~, schallte es noch einmal deutlich in seinem Kopf, dabei klang es diesmal beinahe glücklich. ~Ja. Ja doch! Und jetzt Ruhe da drinnen!~, murrte er stumm in sich hinein und wollte sich endlich auf seine eigenen Gedanken konzentrieren. Ohne Stimme. Ohne Gedankenfetzen. Ohne Mauer... Seufzend- und einmal mehr resigniert- schloss er Jonouchi in seine Arme. Mokuba machte sogar extra Platz, damit Jou mal richtig klammern konnte. "Ich liebe dich!", wisperte dieser. Seto schloss die Augen und atmete hörbar aus. "Ist ja gut, hör auf das ständig zu sagen. Und hör auf zu weinen. Du hast ja gewonnen.", brummte er. Der Blonde blickte mit tränennassen Augen auf. Sein Gesichtsausdruck war mehr als empört! "Darum geht's doch nicht, Kaiba, du Idiot! Das ist doch kein Wettkampf, wo es Gewinner oder Verlierer gibt! Aber ich WEIß, dass du mich bei dir haben willst! Also...", er begann zu schluchzen, "...schick mich bitte, bitte nie wieder fort...!" Sanft nahm der Firmenbesitzer sein Hündchen in den Arm und bettete dessen Kopf auf seiner Brust. "Nie wieder...", bestätigte er und gab ihm einen sanften Kuss auf den Schopf. "Und jetzt endgültig: Hör auf zu weinen." Plötzlich hob Jou den Kopf, dabei verfehlte er um Haaresbreite Setos Kinn. "Dann lass uns ein richtiges Date haben! Ein Rendezvous! Ein echtes! Mit Essen und Kino!", schlug er mit neu entflammten Enthusiasmus vor. Unbegeistert sah der Größere in die entschlossen blitzenden, braunen Augen. "Jonouchi..." Der Blonde schaute fest in Setos Gesicht. "Ich lade dich ein! Wir gehen ins Multiplex und zu WacBurger!" Wieder wandte der Größere leicht den Blick ab, das klang nach einem 'Arme-Leute-Date'. Nicht gerade sein Kaliber. "...ich weiß nicht.", murmelte er zweifelnd. "Seto!", schimpfte Mokuba, ebenso wie Jou, wie aus einem Munde. Und ein weiteres tiefes Seufzen. "Fein. Ein Date." Das freudige Strahlen seines Hündchens war so heftig, dass der Braunhaarige glaubte, soeben Zeuge einer explodierten Supernova geworden zu sein. Was hatte er sich da nur eingebrockt? Als er seinen Kopf hob, blickte er geradewegs in viele grinsende Gesichter- bis auf Isono, der sich gerade unauffällig etwas Feuchtes unter der Brille wegtupfte. Das Gesicht des Firmenbesitzers verfinsterte sich. "Wenn irgendetwas von dem hier das Haus verlässt, verklag ich euch alle!" Die Freunde jedoch lächelten gnädig auf Setos Misstrauensrückfall hin. Yami und sein Hikari traten hervor. Yugi streckte ihm eine Hand entgegen. "Wir sind doch Freunde, Kaiba." Der Braunhaarige verzog das Gesicht. Wiederstrebend, doch 'angefeuert' von seinem Hündchen, reichte auch er seine Hand. "Fein. Wenn es sein muss." ~13. Kapitel Ende~ Das Nachwort bleibt kurz, ihr habt ja noch den Epilog vor euch. Ich hoffe ich habe alles einigermaßen zufriedenstellend erklärt. Nein, Kaiba stirbt nicht an der ollen Krankheit, es war auch keine Magie im Spiel- er hats ganz allein gepackt ;) Frohe Ostern! :D Epilog: -------- Die Wellen rauschten sanft, während sie sich in einem ewigen Kreislauf, beginnend in der unendlichen, unbekannten Tiefe des Meeres, endend an jedem Strand dieser Welt, sachte vorwärts schoben. Gerade malte die untergehende Sonne in tausenden Facetten Rottöne an den Himmel, färbte die Wolken purpur und den Horizont orange. Die letzten Möwen glitten lautlos dahin, ebenso, wie die anderen heimischen Vögel setzten sie sich langsam zur Nachtruhe. Nur noch vereinzeltes, sanftes Gezwitscher erfüllte die salzige, rauschende Luft. Eine letzte Möwe schrie klagend im Wind. Zwei junge Männer, gekleidet in leichtem Leinen und Sandalen beschritten einen mit Fackeln beleuchteten Weg. Der tropische Wald, hinter ihnen, lag still und ruhig da, ihr Haus lag nicht weit von diesem friedlichen Ort entfernt. Zwei weiche Sitzkissen waren auf dem hellen, feinen Sand ausgelegt worden, dazwischen ein niedriger Bambustisch aufgestellt, auf dem kleine Leckereien und zwei alkoholfreie Longdrinks mit allerlei Früchten, Strohhälmen sowie Schirmchen standen. So hatte es sich zumindest Jonouchi für sich und Seto gewünscht, als er die Bestellung bei dem Personal, das einzig für sie auf der Insel anwesend war, aufgegeben hatte. Seto hätte ein einfaches Getränk vollkommen genügt, doch der quirlige Blonde wollte das 'volle Paket' und dazu gehörten nun mal, aus seiner Sicht, auch Früchte und Schirmchen! Eben jener ließ sich soeben, mit Schwung, auf eins der bequemen Sitzkissen fallen. Die etwas steifere Begleitung indess, brauchte einen Moment länger, um sich zu überwinden. Zögernd ließ er sich auf dem anderen Sitzplatz nieder, nahm sein eiskaltes Getränk und nippte daran, nachdem er eine Unmenge an Dekomaterial in und an seinem Glas zur Seite geschoben und sich so einen der Strohhälme freigebuddelt hatte. Allmählich blinkten die ersten Sterne hervor, das Licht der Sonne reichte nicht länger, um sie zu verbergen. "Boah, echt krass.", raunte der Blonde ehrfürchtig, während er in den Himmel starrte. "Hast du das aus dem Katalog so bestellt? Das trieft ja geradezu vor Romantik!", grinste er seine Begleitung frech an. Der Braunhaarige blickte mit hochgezogenen Brauen zu ihm herüber und fragte "Wolltest du das nicht?" "Doch doch!", rief Katsuya hastig. "Das ist voll geil!" Er grinste breit, "Beim zweiten Date gleich so 'n Aufriss! Willst mich wohl ins Bett kriegen, häh?" Seto seufzte schwer. "Alles war einfacher, als du dich für einen Hund gehalten hast...", bedauerte er, woraufhin der Kleinere nur umso intensiver grinste. Überheblich blickte der Brünette in die schönen, leuchtenden Augen seines Hündchens. "Vielleicht sollte ich mir einen Hund zulegen und dich dafür abschaffen?", überlegte er laut. "Ey!", schimpfte der Blonde aufgebracht, "Gerade sind deine Chancen, mich flachzulegen, massiv gesunken, mein Lieber!" Der Firmenbesitzer gab lediglich einen abfälligen Laut von sich, "Als ob ich es darauf angelegt hätte. Ich glaube, dein Druck ist wesentlich größer als meiner." Jou blies vor Empörung die Backen auf. "Du bildest dir ganz schön viel drauf ein, seit du in meinem Tagebuch gelesen hast, dass ich dich für 'ne sexy-geile-Sahneschnitte' halte, huh? Wer musste denn ständig unter die kalte Dusche, während ich bei dir gewohnt habe?" Kaiba wandte sich beleidigt ab. "Du solltest dir nicht zu viel herausnehmen, wenn du das dritte Date noch erleben willst.", drohte er. Jonouchi grinste ihn zuversichtlich an "Alter... das dritte Date wird kommen, genauso wie das vierte und das fünfte. Mich wirst du nie wieder los!" Seto seufzte betont laut. "Das hatte ich befürchtet.", murrte er theatralisch. Ein sanftes, liebevolles Lächeln huschte dabei heimlich über seine Lippen. ~Ende~ Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. Die ganze Story ist insgesamt nicht sonderlich logisch. Aber es gibt ein Happy-End und das ist ja das Wichtigste ;) Wenn Fragen offen geblieben sind, schreibt mir gerne, dann baue ich das in den zweiten Teil mit ein. Auch Wunsch-Szenen kommen, soweit diese passen! ;D Sagt mir gerne Bescheid, wenn ihr eine ENS bei Erscheinen neuen Stoffes erhalten wollt. Im zweiten Teil verzichte ich vollkommen auf Autorenkommentare, sowie die lästige Einleitung. Ihr kriegt blanken Text mit Nachwort :P Das wars mit "Hilfe, jetzt habe ich einen Hund im Haus!". Jetzt muss ich mir für den zweiten Teil einen neuen Titel ausdenken! XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)