Sunset over Egypt von Sennyo (Even if tomorrow dies) ================================================================================ Kapitel 53: Botschaft --------------------- Das Ausmaß des Krieges war eine wahre Augenweide. Die zarten Klänge von klirrendem Metall, das Hufgetrampel wie im Takt dazu und die Schreie – all das ergab eine bittersüße Melodie, eine Magie, der er sich nicht zu entziehen wusste. Weit unter sich erkannte er den Pharao und seinen Cousin, umringt von tausenden, sowohl Kammeraden als auch Feinden. Sie kämpften, als ginge es um ihr Leben, was vermutlich auch den Tatsachen entsprach. Sie wussten überhaupt nicht, was sie noch erwartete, er jedoch konnte es kaum erwarten, starrte ungeduldig hinab und konnte die Gier nicht aus seinem Gesicht wischen. Erst als seine Schwester neben ihm wie aus dem Nichts auftauchte und sich entspannt in eine Wolke aus weißem Nebel fallen ließ, wendete er seinen Blick von Kriegsschauplatz ab, die Klänge jedoch noch immer im Ohr. Er sah sie an, blickte in ihre grünen Augen, die von ihrem feuerroten Haar umrahmt und dadurch besonders hervor gehoben wurden. Die langen Locken waren ihr ganzer Stolz, das wusste Cyrus. Ihn hätte eine solche Haarpracht irritiert und gestört, doch Meira wusste es geschickt sie in den Nebel und damit auch in ihren Zauber einzuweben. Er war stolz auf seine Schwester. Sie war der Ruhepol in ihrer Familie, diejenige, die auch dann noch einen kühlen Kopf bewahrte, wenn er schon hitzig in den Kampf floh. Sie wusste einfach immer was zu tun war und seit sie die Millenniumskette an sich genommen hatte, hatte sie ihre Fähigkeiten perfektioniert. Die Priesterin damals war eine so schwache Gegnerin gewesen, dass er schon daran gezweifelt hatte, ob diese Zauberkette überhaupt eine Macht in sich trug. Wie sehr er sich getäuscht hatte, stellte er zu seiner großen Freude jedoch sogleich in den Moment fest, da seine Schwester den Gegenstand umgelegt hatte. Die Magie der Kette verschmolz so perfekt mit der Nebelmagie, dass Cyrus das Gefühl hatte, sie wäre einzig und allein für diese Bestimmung geschaffen worden. Er sah sie an. „Du bist wieder hier?“, fragte er und klang zunächst ein wenig skeptisch, ließ die Sache dann jedoch auf sich beruhen. Er freute sich, dass sie hier war und an diesem Moment teilhaben wollte. Er deutete auf die immer heftiger werdenden Kämpfe, die weit unter ihnen stattfanden und lächelte. „Der Ausgang der Schlacht wird dir gefallen.“ Sie wusste, wie viel ihm das bedeutete und nickte fragend. „Hast du etwas für sie geplant?“ Sie sah auf die Krieger herab. „Sie machen sich nicht allzu gut...“ Die Aussage amüsierte ihn, er nahm sie mit einem Schmunzeln entgegen, schweigend zwar, doch der Glanz in seinen Augen sagte mehr als genug. Es war wie ein Schatz, den er gefunden hatte, ein Schatz, der zwar nicht wertvoll, doch entzückend war. Dieser Schatz war der Schlüssel zu einer großen Menge an interessanten Aktivitäten, der Schlüssel zu weiteren, viel größeren Schätzen. Diese Schriftrolle war unglaublich folgenschwer. Ihr Inhalt versprach Aufregung für mehr als einen kurzen Moment, Spannung, die er in dem öden Leben im Tempel des Anubis immer vermisst hatte. Es gab einfach keine echte Herausforderungen hier für ihn, gab niemanden, der sich ihm wirklich zu stellen vermochte. Letztendlich konnte es niemand mit ihm aufnehmen. Dies hatte er zwar gewollt, doch es ging einher mit einer unglaublichen Eintönigkeit in seinem Tagesablauf. Es war Zeit, dass er etwas Vergnügen in sein diebisches Leben brachte, Vergnügen, das die anderen wahrscheinlich nicht als solches ansehen würden. Doch das war ihm egal, darum hatte er sich nicht zu kümmern. Bakura hielt die geheime Schriftrolle in den Händen. Er hatte eine Kopie davon angefertigt, das Original herzugeben war nicht in seinem Sinne. Generell dachte er gar nicht daran, einen geklauten Schatz zurückzugeben. Er war ein Meisterdieb. Alles entwickelte sich zu seinem Vorteil. Den Millenniumsring an sich zu nehmen, war ein genialer Schachzug gewesen, ein Schachzug zu dem er sich selbst immer wieder beglückwünschte. Manas Vergangenheit zu kennen, war mehr als er je hatte wissen wollen und doch war es gerade dieses Wissen, das ihm nun freie Hand gab. Unsichtbar gemacht durch die gestohlene Millenniumsmagie hatte er alles mit angehört, was sich im Zimmer seiner Tochter – und es widerstrebte ihn so zu denken – zugetragen hatte, seit er das Zimmer unbemerkt betreten hatte. Er war nicht zu sehen, wohl aber zu hören, doch er hatte lange genug üben können. Es gab wohl niemanden, der sich so unbemerkt bewegen konnte wie er. Geschickt stellte er es an die Kopie der Schriftrolle zwischen die Decken von Manas Bett zu schmuggeln. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Er hatte die Nachricht abgeliefert, ob sie die Gewissensbisse vertragen konnten, blieb abzuwarten. Er brachte Dinge ins Rollen, die der frühere Pharao hatte in Vergessenheit geraten lassen wollen und er hätte sich keinen besseren Zeitpunkt dafür aussuchen können. Er betrachtete die Kleine, wie sie eingeschüchtert und in eine weitere Decke gewickelt vor der Wand saß und den Kopf schief legte. „Bist du böse?“, fragte sie und lächelte schwach. Offensichtlich die einzige Reaktion, die sie mit einer solchen Frage zu verbinden vermochte. Bakura lachte stumm auf. Diese Priesterin hatte sich in eine große Erklärungsnot gebracht, sie war eine Spielerin, die ihr Spiel nicht beherrschte und die deswegen dazu verurteilt war zu verlieren. „Nein“, sagte sie leise und versuchte möglichst freundlich zu klingen. „Ich bin nicht böse. Ich mache mir nur Sorgen um dich, verstehst du?“ Unsicher trat sie von einem Bein aufs andere, blickte immer wieder stirnrunzelnd im Raum umher, ganz so als würde sie etwas suchen. Hatte sie seine Anwesenheit bemerkt? Mana sah sie an, als wäre sie ein Forschungsobjekt. Sie versuchte jede Regung zu deuten, versuchte alles zu verstehen. „Sorgen machen bedeutet, den anderen zu mögen, stimmt’s?“, fragte sie grübelnd, „Und man will nicht, dass etwas schlechtes passiert...?“ Sie dachte ernsthaft über diese Worte nach und dann musste ihr wohl eingefallen sein, was der Nebeljunge gesagt hatte. „Muss man sich um mich sorgen, weil ich klein bin?“, fragte sie strahlend, offensichtlich stolz darauf, dass sie etwas verstanden hatte, das ihr niemand vorher erklärt hatte. Es war einfach nur lächerlich. Die Kleine war wirklich bemitleidenswert einfach zu begeistern. Doch das war es nicht, was er wollte. Er wollte die Reaktion sehen, er hatte die Schriftrolle ja nicht ohne Grund ins Zimmer gebracht. Er wollte das Gesicht der Priesterin versteinen sehen, wenn sie erkannte, welch gewagtes Spiel sie wirklich spielte und auf welchen Trumpf sie gesetzt hatte. Doch vorerst ließ sich Adalia auf das Spiel ein, das in Manas Händen lag. Sie hatte den Köder geschluckt, wohl in der Annahme, er brächte sie ihrem Ziel näher. „Genau“, stimmte sie der Kleinen zu, „Ich will schließlich nicht, dass dir etwas passiert“, meinte sie ausweichend und versuchte das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken und ihrerseits einen Köder auszuwerfen. „Der Priester hat mir schließlich aufgetragen auf dich aufzupassen, bis er wieder da ist“, erklärte sie zwinkernd, „Er will ja nicht, dass dir etwas passiert.“ Sie setzte sich auf Manas Bett und stutzte, als ihre Hand etwas spürte, das sie nicht erwartete. Verdutzt folgte ihr Blick ihrem Gefühl. Sie holte die Rolle hervor, die sie gefunden hatte und betrachtete sie skeptisch. „Hast du dir etwa eine Rolle vom Tisch geholt?“, fragte sie beiläufig an das Mädchen gerichtet, ließ aber ihre Aufmerksamkeit nicht schweifen. Bakura konnte es förmlich arbeiten hören in Adalias Gehirn. Eine solche Rolle lag nicht dort und das wusste die Priesterin auch. Er grinste still vor sich hin. Interessiert stand Mana auf. Wenigstens eines war geglückt: der Themenwechsel. Sie schüttelte stark den Kopf. „Nein, habe ich nicht“, antwortete sie gehorsam, „Ich war nicht einmal in der Nähe des Tisches.“ Sie kletterte ebenfalls aufs Bett, hinter die Priesterin und sah ihr über die Schulter. „Was ist das? Eine Rolle?“, sie war ganz Feuer und Flamme, es war etwas Neues. In diesem Fall konnte der Meisterdieb ihre Begeisterung durchaus nachvollziehen, auch wenn er selbst wegen etwas anderem ganz aus dem Häuschen war oder es zumindest sein wollte. Die Rolle sollte ihr Interesse wecken, doch die Priesterin schien sie einfach herunterspielen zu wollen. Er war nicht gewillt, das hinzunehmen. Doch die Rolle an sich war ja gar nicht sein einziger Trumpf. Auch wenn Adalia die Rolle nicht öffnete, er selbst hatte des Wissen über ihren Inhalt bereits aufgenommen. Und er war mehr als gewillt, dieses Wissen zu nutzen. Tief durchatmend betrachtete er die beiden noch einen Augenblick, dann war sein Entschluss gefasst. Durch eine weitere Tür betrat er das Nebenzimmer. Er gab sich alle Mühe, möglichst unauffällig vorzugehen, und dazu gehörte selbstverständlich auch, dass er die Tür so wenig öffnete wie nötig um nich unnötige Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Doch er wusste genau, was er tat. Adalia war abgelenkt, Mana beanspruchte sie voll und ganz, noch dazu hatte sie die Schriftrolle, die sie ausreichend beschäftigte. Dennoch musste er schnell handeln. Die Gefahr lag nicht allein hinter ihm in Form der Priesterin, sondern auch vor ihm. Er zog seinen Dolch. Die Unsichtbarkeit war der beste Mantel, den er bekommen konnte um nicht aufzufallen, er legte sich wie eine Schutzhülle um seine Haut und gab ihm den entscheidenden Vorteil. Bevor der Wachmann, der zum Schutz von Mana und Adalia abgestellt worden war, auch nur einen einzigen Ton hervor bringen konnte, hatte er ihm mit seinem Dolch die Kehle durchgeschnitten. Dieser Dolch war sein größter Schatz überhaupt, sein treuer Begleiter in allen Lebenslagen. Er war das einzige Überbleibsel aus seiner Zeit in Kul Elna. Eigentlich glaubte Bakura nicht an solch emotionalen Schwachsinn, doch dieser Dolch war ihm seit damals ein treuer Begleiter und hatte schon viele schmutzige Kehlen durchtrennt. Er konnte die beiden Frauen im anderen Zimmer noch immer sprechen hören und lachte leicht auf. Er würde sie schon dazu bringen, die Wahrheit zu erkennen. Das Blut des Mannes quoll aus seinen Adern hervor. Bakura betrachtete zufrieden die jämmerliche Gestalt, die ihm völlig wehr- und lautlos zum Opfer geworden war. Er riss ein Stück Stoff aus dessen Bekleidung und tränkte es in sein Blut. Es war wieder einmal an der Zeit zu zeigen, dass man auch als Dieb gebildet sein konnte. Die meisten trauten es ihm nicht zu, doch er war ein Meister und so war ihm die ägyptische Schrift nicht fremd. Es hatte Vorteile, das musste er zugeben, es ermöglichte Wege, die ihm anders verwehrt geblieben wären. Langsam und sorgfältig schmierte er Strich für Strich einige Schriftzeichen an die Wand, die in rostrotem Glanz sein diebisches Herz zum Lachen brachten. Genau im richtigen Moment ließ er den Stofffetzen fallen. Er hörte hastige Schritte näherkommen, offenbar hatte die Priesterin nun endlich ihre Ohren benutzt. Er grinste. Gleich würde sie seine Botschaft lesen. Jeder hat seine Vergangenheit. Stolz betrachtete er sein Werk. Gleich würde sie verstehen. Die Tür ging auf. Der Weißhaarige starrte gespannt in das Gesicht der Priesterin, doch die Erkenntnis, die er darin zu lesen gehofft hatte, war noch nicht sichtbar. Er schüttelte den Kopf. Es machte nichts, nun war es gleich. Er hatte all seine Spielfiguren bereits so positioniert, dass sie diesem tragischen Wissen nicht mehr entgehen konnte. Die Schriftrolle hing ungeöffnet in ihrer Hand, als sie durch die Tür trat, angespannt und überaus aufmerksam. Sie hatte die Gefahr gewittert, seine Stunde war nahe. Es wäre doch wirklich jämmerlich, wenn er seiner Tochter nicht wenigstens einmal etwas beibringen könnte, wenn er sie so völlig gleichgültig ihrem Schicksal überlassen und ihr ihre edle Abstammung vorenthalten würde. Der Priesterin konnte das bizarre Bild in diesem Zimmer nicht entgehen. Blitzschnell huschten ihre scharfen Augen über die Wand und dann zu dem Mann, der inzwischen wohl in seinem eigenen Blut ertrunken wäre, wäre er nicht schon tot gewesen. Das Gesicht war regungslos, als Adalia sich umdrehte und Mana davon abhielt, ihr zu folgen. „Bitte“, sagte sie fast flehend und eindringlich – es war lachhaft – „Bitte bleibe für einen Moment hier drin. Ich hole nur schnell jemanden und dann bin ich wieder da, ja? Tust du mir den Gefallen?“ Versuchte sie etwa an Manas Gewissen zu appellieren? Ein Kind ohne Erinnerungen entschloss völlig willkürlich über gut und böse, über ja und nein. Das Spiel der Priesterin war bedrohlich ins Wanken geraten, doch es war auch kein Wunder, setzte sie doch auf treulose Figuren und kämpfte ohne Strategie. Sie war ein Anfänger, doch sie war hartnäckig und das gefiel Bakura. Doch nun war es an der Zeit, dass sie etwas von seinen Regeln zu kosten bekam. Wie erwartet erkannte Mana nicht die Dringlichkeit, die aus Adalias Stimme förmlich herausquoll. Ihr versteinerter Blick war viel interessanter, viel facettenreicher und spannender. Dies war eine kindliche Reaktion, sie war absolut ehrlich. Genau das machte sie unberechenbar und zur Waffe in Händen, die sie zu führen wussten. Unbeholfen stand sie da, und trat zwar nicht hinein ins Zimmer, doch ihre Augen fanden einen ganz eigenen Weg. „Was...?“, setzte sie an, als sie das Blut sah, verstummte jedoch schlagartig wieder. Sie konnte nichts mehr sagen, sie konnte die Bilder, die sich ihr in all ihrer grotesken Schönheit offenbarten, nicht aufnehmen, nicht verarbeiten. Sie schrie auf und stolperte zurück. Bakura lachte auf, dieses Mal nicht tonlos, sondern in voller Lautstärke. Er trat hinter sein Opfer und lüftete den Schleier der Unsichtbarkeit. „Willkommen meine Liebe“, sagte er schmeichelhaft und verneigte sich vor der Priesterin. Wie sollte er das am besten anfangen? Ein hinterhältiges Lächeln legte sich auf seine Züge, er hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. „Schockiert?“, fragte er, doch er bekam keine Antwort. Zu spät erkannte Adalia, dass das eigentliche Unheil schon angerichtet war. Sie lief zu Mana, legte ihr die Arme um die Schultern. „Du solltest doch warten“, sagte sie, doch nicht vorwurfsvoll, sondern merklich entsetzt. „Hab keine Angst, ja?“ Sie drückte sie an sich und nahm ihr dadurch die Sicht. Es war fast süß, wie rührend sie sich um die Kleine kümmerte. Es war reizend – reizend und lächerlich. Sie vor allem Unheil zu bewahren war eine schwierige Aufgabe, eine Aufgabe, der nicht jeder gewachsen war. Dann hob sie ihren Kopf und sah den Meisterdieb hasserfüllt an. „Du warst das!“, zischte sie angriffslustig und gereizt. Bakura konnte sich absolut nicht vorstellen, weshalb sie sich so aufregte, schließlich war sie doch diejenige, die ihr falsches Spiel mit Mana trieb. Er grinste die Beiden an. „Armes Schicksal die Kleine, oder?“, er stellte seine Aussage einfach so in den Raum, wohlwissend, dass er die Priesterin damit in Bedrängnis brachte, denn die Kleine hörte noch immer jedes Wort. Jedes einzelne verwirrende Wort, dem sie keine Verknüpfungen zugestehen konnte. „So ohne Erinnerungen“, fuhr er fort und hielt dann inne. „Aber davon hatte sie ja schon vorher wenig, meinst du nicht?“ Herausfordernd sah er die Priesterin an, die sichtlich nicht verstand, wovon er sprach. Es ärgerte sie zutiefst, entfachte die Wut in ihr, die sie doch nicht zeigen durfte. Bakura war sich sicher, dass sie ein äußerst ansprechender Gegner sein musste, wenn die Fesseln der Moral erst einmal gelöst waren. Das Feuer, das hinter ihren nussbraunen Augen loderte, war heiß und unbeugsam, doch für den Moment in Ketten gelegt. „Aber du hast Recht, ich war das.“ Er lenkte seinen Blick auf die Zeichen an der Wand und schließlich auf die Rolle in ihrer Hand. Und Adalia verstand. „Nun ja“, sagte Bakura lässig und als hätte er nicht mehr getan, als nach dem Wetter gefragt, „Meine Aufgabe ist erledigt. Ich möchte mich dann wieder verabschieden. Schließlich habt Ihr noch etwas zu lesen und der Kleinen ihre Fragen zu beantworten.“ Würde es ihm noch gelingen, sie so sehr zu provozieren, dass sie sich nicht mehr zurückhalten könnte? Ein solcher Ausbruch wäre durchaus interessant, wenn sie selbst das Vertrauen von Mana so hemmungslos erschütterte. Er konnte sehen, dass Adalia bis aufs Äußere gespannt war. „Was will er?“, fragte Mana und ihre Stimme klang dumpf aus Adalias Armen. „Keine Erinnerungen?“ Nur einen kurzen Moment lang löste die Priesterin ihren Blick von ihrem Gegner um Mana anzusehen. „Ich erkläre dir gleich alles“, flüsterte sie ihr zu, und ihre Stimme war wohl nur deshalb so leise, weil sie anders ihre Wut nicht hätte unterdrücken können. In der nächsten Sekunde fauchte sie die Wachen an, die herbeigeeilt waren, als Manas Schrei ertönt war. „Worauf wartet ihr noch?! Nehmt ihn in Gewahrsam!“ Doch der Meisterdieb dachte nicht daran sich einfach so abführen zu lassen. Diese Wächter waren keinen Gegner für ihn, genauso wenig, wie ihr Kollege es gewesen war. Der nette Herr, der ihm freundlicher Weise so großzügig bei seiner Inschrift behilflich gewesen war. „Viel Spaß!“, sagte Bakura zu Adalia und lachte. „Ich denke, das wird hochinteressant für dich werden, mich hat es auch überrascht. Und pass gut auf die Kleine auf!“ Mit einem herzhaften Lachen sprang er aus dem Fenster, legte die Unsichtbarkeit wieder um seinen durchtrainierten Körper und verschwand. Von allen ungesehen, kletterte er mit gekonnten Handgriffen und gezielt gesetzten Schritten die Wand herunter. Dies war doch ein äußerst erheiternder Tag gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)