Sharingan-Kinder von Linchan (SasuSaku +Kinder) ================================================================================ Kapitel 14: Seijis Talent ------------------------- Draußen war es Herbst geworden. Richtig kalt wurde es selten in Konoha – aber diesen Winter würde es das vermutlich werden, zumindest sah der Himmel derzeit so aus. Jetzt war es November. Sanosuke war komplett angenervt von seiner übervorsichtigen Mutter. Was stellte sie sich immer so an? Man musste es nur wagen, einmal zaghaft zu husten, und schon galt man als sterbenskrank und durfte weder raus noch trainieren. So ein Mist, dass gerade keine Mission anlag, die hätte Sanosuke garantiert nicht wegen einem bisschen Husten ausfallen lassen, da hätte seine Mutter sonstwas sagen können. Jetzt saß er also bis zum Anschlag angenervt auf seinem Bett und schärfte ein paar seiner Kunais. Ihm war früher nicht aufgefallen, wie öde ein Vormittag sein konnte, wenn man krank war – vor allem, wenn man eigentlich überhaupt nicht krank war, wie er fand. Er hatte nichtmal Fieber, wieso also das Theater? Nur wegen ein bisschen Husten. Seiji war im Gegensatz zu ihm auf Mission mit seinem Team – ihre erste C-Mission, auf die sowohl Seiji als auch Yuuji ganz stolz gewesen waren. Chidori war in der Akademie, Satoya war im Kindergarten und Yu war auch auf Mission. Sanosuke trainierte oft mit seiner älteren Cousine. Er bewunderte sie irgendwie, weil sie so viel besser und schneller vorankam als er... sie war nur zwei Jahre älter als er, aber bereits Chuunin; im Sommer hatte sie die Prüfung erfolgreich bestanden. Aber zumindest hatte Sanosuke Haruka damit richtig die Sprache verschlagen können; Haruka und Yu waren gleich alt, und Haruka regte sich, wie Sanosuke wusste, tierisch darüber auf, dass sie noch Genin war... und das nur, weil ihr Team so grottig war, wie sie sagte. Nun, das Teamwork war grottig, das war alles. Alle wussten das, nur Haruka nicht – in ihren Augen hatten natürlich die anderen Schuld. Sanosuke fragte sich, wieso er überhaupt Gedanken an die blöde Zicke verschwendete... sie war es garnicht wert, dass er so viel Zeit damit verbrachte, über sie nachzudenken oder sich über sie zu ärgern. Er wollte im Übrigen insgeheim immer noch wissen, was genau sie mit dem süß gemeint hatte. Zumindest wollte er eine Bestätigung, dass sie ihn verarschte. Vielleicht aber auch nicht? Sie hat gesagt, sie will nur einen Freund, der stärker ist als sie, grübelte er, und im nächsten Moment haute er sich an die Stirn. Was dachte er denn da? Auf was für Ideen kam er denn bloß? Vielleicht hatte er ja doch Fieber. „Aach!!“ schimpfte er, „Es macht mich wahnsinnig, hier herumzuhocken, während die anderen trainieren können!! So ein verfluchter, abgefuckter Scheissdreck!“ Er räusperte sich. Okay, man konnte es auch übertreiben mit den Schimpfwörtern. Aber oft rutschte ihm das einfach nur raus, und er konnte nichts dagegen tun, obwohl er sich bemühte. Neulich hatte er Naruto auf der Straße getroffen, und er hatte sich über irgendetwas (vermutlich Haruka) aufgeregt und wie ein Blöder mit Schimpfwörtern um sich geworfen – im Nachhinein war ihm aufgefallen, was er da alles vor der Nase des Hokage gesagt hatte... wie peinlich, so unbeherrscht zu sein. Aber Haruka war auch eine blöde Kuh, rechtfertigte er sich vor sich selbst, bei der durfte man so ausrasten. Er hatte bisher niemanden getroffen, den er weniger mochte als sie. Das einzige, was an ihr toll war, waren ihre Brüste. Moment, ihre Brüste? Jetzt ging es wohl ganz zu Ende mit ihm. Er hielt sich den Kopf und rutschte von seinem Bett, bevor er die Treppe hinunterschlurfte und nach einer Kopfschmerztablette suchte. „Mama...?“ stöhnte er, als er unten ankam – seine Mutter war in der Stube und stillte die kleine Shiemi. „Ja? Was ist? – hast du den Hustensaft genommen?“ „Ähm, nein, vergessen, mach ich gleich!“ Bei der Gelegenheit hustete er auch gleich mal. Perfektes Timing. „Ich verblöde vor Langeweile, Mama... kann ich nicht raus und trainieren??“ Wenn ich schon anfange, an Harukas Brüste zu denken, ey... ich bin ja bekloppt. Immerhin hatte sie welche, im Gegensatz zu seinen größten Fans Asayo und Sayumi, die ja noch jünger waren. Haruka war ja auch schon vierzehn. Er kam sich plötzlich albern vor. Er nahm seine Tablette und ging durch die Stube in die Küche, um ein Glas Wasser zu machen. „Komm schon,“ sagte Sakura zu ihm, „Heute bleibst du drinnen! Guck dir das Wetter an, das pisst doch da draußen! – Und hör dich mal an, du kannst ja kaum reden!“ Er stöhnte nur und schluckte die Tablette mit einem großen Schluck Wasser hinunter. „Aber ich fange schon an, Scheisse zu denken! So langweilig ist mir!“ „Vielleicht hast du ja doch Fieber, miss nochmal!“ kam die Antwort, und Sanosuke merkte, dass er mal wieder genau das Falsche gesagt hatte. So ein Scheiss. Shiemi keckerte komisch an Sakuras Brust und löste sich schmatzend von ihrer Mutter, und Sanosuke wandte peinlich berührt den Blick ab. Nein, da dachte er schon an Brüste und sah dann auch noch die seiner Mutter. Mistdreck. Mädchen waren scheisse, beschloss er im folgenden Moment und stapfte wieder nach oben in sein Zimmer, um sich weiter zu langweilen. –– Je später am Tag es wurde, desto voller wurde das Haus. Nach und nach kamen alle wieder zurück; erst kam Sasuke mit Satoya, dann kam Chidori, und am Abend kam Seiji auch. Yu kam noch nicht. Und einmal wieder war der kleine Seiji der Auslöser für das Chaos. „Die Mission war voll spannend!“ erzählte der Kleine aufgeregt beim Abendessen, „Da war so ein Ninja, der uns angegriffen hat, und wir mussten richtig kämpfen!“ „Was??!“ rief Sakura entsetzt, „Ein Ninja??!!“ „Das war dann aber kein C-Auftrag,“ sagte Sasuke ernst und rührte mit seinen Stäbchen im Reis herum. „Was wollte der Ninja denn von euch?“ „Wissen wir alle nicht so wirklich, am Ende ist sie wieder abgehauen! Es war eine Frau!“ „So? Aus welchem Dorf kam sie denn?“ wunderte Sanosuke sich. „Keine Ahnung, sie trug kein Stirnband. Aber das war garnicht so leicht! Wir haben es dann aber geschafft, sie loszuwerden! Und, und, und, Papa!! D-du glaubst nicht, was passiert ist!!“ „Nein, was denn?“ fragte Sasuke und sah seinen Sohn erstaunt an, der immer aufgeregter wurde und hin und herhibbelte. „Guck doch mal, was ich kann!!“ freute sich der Kleine, und sowohl Sasuke als auch Sanosuke starrten ihn an, als der Kleine den Kopf hob: „Sharingan!“ Sasuke ließ seine Stäbchen fallen. „Mann, Papa, du machst nur Unordnung!“ tadelte Chidori ihn. Er hörte nicht zu. „D-du... du hast... du hast jetzt schon Sharingan??“ keuchte ihr Vater vollkommen aus der Bahn gerissen. Sakura schlug die Hände vor den Mund. Er hat wirklich genau dasselbe Talent wie Itachi! Das ist Wahnsinn...! Mit acht Jahren die Sharingan zu haben...! „Ja, guck!“ grinste Seiji, ließ die roten Augen dann aber verschwinden. „Man soll das ja nicht zu oft benutzen, hm?“ Sasuke sah ihn lange sprachlos an – bevor er lächelte. „Seiji... das ist... großartig! Das bedeutet, dass du jetzt das Kekkei genkai des Uchiha-Clans besitzt – das Sharingan! Das ist richtig cool, weißt du?! Wow, wirklich... beeindruckend!“ „Boah,“ machte Satoya auch und starrte seinen großen Bruder mit offenem Mund an, „Papa, bekomme ich auch ein Schamingmang?“ „Sharingan!“ korrigierte Chidori ihn und piekste seine Stirn. „Schamingmang, ja,“ protestierte der Kleine. „Ja, wenn du größer bist, bekommst du auch eins!“ versprach Sasuke ihm, „Nein, eigentlich sogar zwei, weißt du?“ „Oh, toll!“ Sasukes Blick fiel in dem Moment auf seinen Ältesten, und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Sakura folgte seinem Blick und zuckte kurz. „Sanosuke...“ fing Sasuke an, doch Sanosuke wollte garnicht reden. Seine Eltern waren erschüttert; noch nie hatten sie einen dermaßen hasserfüllten und wutentbrannten Blick in seinen Augen gesehen. Ohne ein Wort zu sagen sprang er auf und warf dabei absichtlich seine Schüssel auf den Boden, dass sie in Scherben zersprang. Seiji starrte ihn ängstlich an. „N-Nii-san, bitte bring mich nicht um!!“ schrie er panisch, und Sasuke sprang auch auf. „Sanosuke! Reiß dich zusammen!!“ „LASST MICH IN RUHE, IHR WICHSER!!!“ brüllte Sanosuke seine Familie, aber hauptsächlich Seiji, an und ging schnell aus der Stube. Im Flur rannte er, stampfte so laut er konnte die Treppe hoch und fing gegen seinen Willen schon vor seinem Zimmer lauthals zu heulen an, bevor er seine Zimmertür mit solcher Wucht zuknallte, dass das Holz splitterte und die Türklinke von außen abfiel. Seine Eltern und seine Geschwister saßen schockiert und völlig erschüttert da und wagten nichtmal, zu atmen. Dann fing Satoya vor Angst zu heulen an. Sakura versuchte, den Kleinen zu beruhigen, aber es war unmöglich, er heulte nur noch lauter, als sie ihn streicheln wollte. Sanosuke brüllte oben in seinem Zimmer so laut, dass man ihn in der Stube deutlich hören konnte, und Chidori und Seiji saßen mit bleichen Gesichtern auf ihren Stühlen. Sasuke versuchte, seinen Atem wieder zu regulieren, und schüttelte sich kurz nach diesem Schrecken. „Ich sehe nach ihm...“ murmelte er, und Sakura hielt ihn auf. „Nicht! Lass ihn bitte jetzt allein... versuch es lieber später. Ich glaube nicht, dass er jetzt jemanden von uns sehen will...“ Sasuke sah das nach einigem Überlegen ein und setzte sich wieder, den Kopf auf die Hände stützend. Er stöhnte. „Ach, scheisse-...“ „I-i-ist Nii-san wieder wütend auf mich, Papa...?“ stammelte Seiji ängstlich, „A-aber... ich kann doch nichts dafür...!“ „Nein, kannst du nicht... niemand kann etwas dafür!“ meinte Sakura, „Aber ich kann verstehen, warum er so wütend ist... er fühlt sich schrecklich, weil er als großer Bruder schlechter ist als du...“ Seiji verstand das überhaupt nicht. „Also, ich wäre nicht sauer, wenn Satoya besser wäre als ich!“ bemerkte er. Satoya heulte immer noch. Wenigstens ließ er sich jetzt endlich von seiner Mutter anfassen, die auch erst jetzt merkte, dass seine Hose nass war. „Och, Süßer...“ sagte Sakura mitleidig und hob den Kleinen hoch, und weinend klammerte er sich an seine Mutter. „Ich geh ihn eben umziehen und ins Bett bringen, ja...?“ sagte sie noch zu Sasuke, und der sah seinem jüngsten Sohn und seiner Frau etwas ratlos nach. So ein Scheiss, wieso gab es immer so ein Theater hier? –– Einige Stunden später, die anderen Kinder waren längst alle im Bett, wagte Sasuke es dann, an Sanosukes Zimmertür zu klopfen. Da drinnen Licht brannte, war klar, dass der Junge noch wach war. Sanosuke antwortete wie erwartet nicht, und Sasuke öffnete die Tür trotzdem. „Sanosuke-...“ „Hau ab!!“ fuhr sein Sohn ihn an, der in seinem Bett unter seiner Decke lag. Die Decke dämpfte seine Stimme. Sasuke seufzte. „Nicht, bevor wir geredet haben, Sohn!“ sagte der Papa mit Nachdruck und schloss die Tür von innen wieder, damit Sanosuke mit seinem Gebrüll die Kleinen nicht aufweckte. „Ich will nicht reden!!“ brüllte Sanosuke laut, aber Sasuke hörte, dass er vom vielen Schreien schon völlig heiser war und kaum noch Stimme hatte. „Geh weg, ich will meine Ruhe!!“ „Jetzt benimm dich gefälligst wie ein Mann und hör auf, hier rumzuflennen!“ fuhr Sasuke ihn wütend an und riss ihm die Decke vom Kopf, und Sanosuke fuhr herum und starrte ihn ernüchtert an. Er hatte seinen Vater ewig nicht so wütend gesehen. „I-ist ja gut, i-ich hör ja schon auf!“ sagte er schnell aus Angst vor einer Ohrfeige. Sasuke brummte. „Mein Gott, weißt du eigentlich, was du für ein Theater machst, weil Seiji Sharingan hat?! – Ich kann verstehen, warum dich das wütend macht, aber man kann es auch übertreiben! Du bist zwölf und kein Baby mehr, dass immer gleich heult, wenn einer etwas mehr hat als der andere! Du weißt seit Jahren, dass Seiji nunmal mehr Talent hat, er kann nichts dafür, und wir auch nicht! Also lass deine Wut nicht an uns aus!“ „Na, ihr habt ihn ja gezeugt,“ stichelte Sanosuke, und ihm wurde beim mordenden Blick seines Vaters klar, dass er mal wieder Öl ins Feuer gegossen hatte – dummerweise neigte er dazu, das zu tun, wenn er mit seinen Eltern stritt. „Noch so’n Spruch, und du fängst dir eine,“ sagte Sasuke knallhart, und sein Sohn senkte den Blick. Sasuke würde seinen Sohn nie schlagen, deswegen war er auch etwas überrascht, dass diese Drohung immer noch bei Sanosuke zog. Oder dem Jungen war einfach klar geworden, dass er es übertrieben hatte. Sasuke unterbrach seine Gedanken, als er den Jungen zittern sah. Er weinte... die erfolglosen Versuche, das vor seinem Vater zu unterdrücken, machten den Kleinen nur wütend. „Ich... hasse meinen Bruder...!“ erzählte Sanosuke dann schluchzend, „W-wieso... kann er alles früher und besser als ich?! Ich bin der Älteste, ich möchte auch der Beste sein!! Ich bin schon zwölf, warum, verdammt nochmal, habe ich keine Sharingan?!“ Er schluchzte nur noch mehr, als sein Vater sich zu ihm setzte und ihn fest in die Arme schloss. „Shhh... beruhige dich erstmal...“ murmelte er leise, während er seinem Sohn über die schwarzen Haare streichelte, „Entspann dich... lass uns darüber reden, okay?“ Sanosuke schniefte unglücklich. „Hör mal, wir haben doch schonmal darüber geredet... mir ist wurscht, wer von euch was wann oder wie gut lernt und kann, okay? Ich werde Seiji deshalb niemals mehr mögen als dich, oder irgendeins deiner anderen Geschwister. Und deine Mutter tut das auch nicht!“ Sanosuke war damit aber nicht zufrieden. „Ich... ich will aber... ich will, dass du stolz auf mich sein kannst-... aber irgendwie ist Seiji immer besser als ich, egal, wie sehr ich mich anstrenge!“ „Das stimmt doch garnicht,“ seufzte Sasuke, „Du bist ein hervorragender Ninja, Sanosuke-chan.“ Er machte eine kurze Pause. „Wir beide, du und ich... wir sind uns sehr ähnlich, weißt du das? Du bist mir... viel ähnlicher als Seiji, zum Beispiel.“ Der Kleine hob jetzt den Kopf und sah seinen Vater groß an. „Ehrlich??“ „M-hm,“ machte Sasuke und lehnte sich zurück, „Seiji ähnelt vom Talent her mehr seinem Onkel Itachi, weißt du? Itachi war... auch so ein richtiges Supergenie... und ich überhaupt nicht!“ „Waas, du nicht?!“ machte sein Sohn, „A-aber du bist doch einer der besten Ninjas in ganz Konoha, denke ich?!“ „Naja, das bin ich jetzt... wir sind uns in dem Punkt ähnlich, dass ich genau wie du nie gut genug sein konnte. Ich war auch immer Klassenbester und vielleicht der beste Genin des Jahrgangs damals, aber mir hat das überhaupt nicht gereicht. Ich wollte nur an meinen Bruder herankommen, und lange Zeit war ich einfach um Meilen hinter ihm zurück... egal, wieviel ich trainierte, wenn ich meinem Bruder begegnet bin, hatte ich das Gefühl, ich hätte jahrelang nichts getan...“ Sanosuke sah bedrückt auf deine Beine. Er hatte garnicht gewusst, dass sein geliebter Papa genau dieselben Schwierigkeiten gehabt hatte wie er... Sasuke grinste plötzlich, und sein Sohn sah ihn wieder an. „In noch etwas sind wir uns ähnlich, weißt du?“ „In was??“ fragte Sanosuke verwundert. Sasuke deutete auf seine Augen. „Ich habe die Sharingan auch sehr viel später bekommen als Itachi. Um genau zu sein, war ich zwölf, als ich sie endlich bekommen habe... das heißt, das es überhaupt nichts Schlimmes ist, wenn du deine jetzt noch nicht hast. Du wirst sie kriegen, Sanosuke. Das ist ganz klar, immerhin fließt durch deine Adern das Blut des Uchiha-Clans. Ob du die Sharingan mit acht oder zwölf oder wann auch immer bekommst, spielt garkeine Rolle, weißt du?“ Der Kleine sah ihm lange in die Augen, bevor seine Mundwinkel sich zu einem kleinen, verzerrten Lächeln zogen. „O-...okay...“ „Na, so ist's besser!“ murmelte Sasuke und erhob sich, ihm nochmal über den Kopf streichelnd, „Sei also nicht so böse auf Seiji, okay? Es wird nicht mehr lange dauern, und du wirst auch Sharingan benutzen können.“ Er ging zur Tür. „Schlaf jetzt, dann kannst du morgen vielleicht wieder trainieren gehen.“ „Okay, gute Nacht, Papa!“ „Gute Nacht, Sanosuke.“ –– „Und... hast du mit ihm reden können?“ wollte Sakura besorgt wissen, als Sasuke zu ihr ins Schlafzimmer kam. Er schloss seufzend die Tür und kratzte sich am Kopf. „Ja, ich denke schon-... fuck, die Türklinke von seiner Zimmertür ist außen abgefallen, ich schraub die morgen kurz dran-...“ „Diese Aggressionen bei ihm sind beängstigend,“ gab Sakura zu und legte sich ins Bett, „Kommst du, Schatz?“ „M-hm...“ brummte er, zog sich bis auf die Boxer Shorts aus und legte sich neben sie, bevor er mit den Armen ihren Oberkörper umschlang und sie an sich heranzog. Sie küssten sich kurz und liebevoll, bevor Sakura ihn wieder ansah. „Ich hab auch keine Ahnung, was wir tun können, damit das aufhört...“ „Was?“ fragte er, während seine Hand ihren Bauch und ihre Brüste streichelte. „Na, diese Streitereien mit Seiji und Sanosuke... Seiji ist auch immer ganz traurig, wenn Sanosuke so wütend ist...“ „Natürlich ist er das, er liebt seinen Bruder-... Sanosuke liebt Seiji doch eigentlich auch. Nur manchmal vergisst er es eben.“ Er sah kurz auf. „Ich für meinen Teil habe jahrelang vergessen, dass ich meinen Bruder geliebt habe. Mir ist das erst wieder eingefallen, als ich ihn getötet habe.“ Sakura schüttelte sich kurz. Sie wusste, dass Sasuke es im Nachhinein bereute, seinen eigenen Bruder ermordet zu haben, und, dass er nach Itachis Tod durch die unterste Etage der Hölle gegangen war deswegen. Es hatte lange gedauert, bis er das verarbeitet hatte. „Oh, Sasuke-kun...“ flüsterte sie traurig und umarmte ihn liebevoll, küsste ihn zärtlich auf die Lippen. „Ich... habe solche Angst, dass die beiden das eines Tages auch für lange Zeit vergessen... ich habe Angst, dass sich diese schreckliche Geschichte von dir und deinem Bruder wiederholt-...“ Er setzte sich ruckartig auf. „Das wird nicht passieren!“ zischte er fast wütend. „Das werde ich verhindern! Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um das zu verhindern! Ich lasse nicht zu, dass so ein Mist noch einmal den Uchiha-Clan zerstört, Sakura.“ Sie setzte sich auch auf und streichelte sanft seine Wange und seinen Hals. Sie lächelte gerührt. „Du bist der Größte, Sasuke-kun...“ sagte sie ehrlich, und er sah ihr nur in die grünen Augen. Sie beugte sich vor, bis ihre Lippen neben seinem Ohr waren. „Ich möchte mit dir schlafen, Liebster... ich wärm dich auf. Diese Gespräche machen es immer so kalt hier drinnen, weißt du...?“ Seine Mundwinkel zuckten, als er spürte, wie ihre Hand über seinen Bauch und in seine Shorts glitt, um ihn zwischen den Beinen zu berühren. Er keuchte leise und ergriff ihren Arm. „Ja... das ist wirklich... eine gute Idee, Sakura-chan.“ –– Die Sache mit Seiji und seinen Sharingan ließ Sanosuke nur noch härter und noch mehr trainieren als sowieso schon. Wenn er nicht mit seinem blöden Team unterwegs war, überwachte Yu sein Training. „Du bist albern, Sanosuke...“ tadelte sie ihn vier Tage nach seinem Wutanfall wegen Seijis Sharingan, als sie zusammen im Wald von Konoha trainierten – oder in dem, was vom Wald noch übrig war, der einen Haufen Katon-Jutsus hatte einstecken müssen. Sanosuke sah sie wütend an. „Albern??!“ „Ja, bist du,“ sagte sie ernst, „Wenn du so wütend bist wie jetzt, wird das nie was! Du bist eine reine Zerstörungsmaschine, das ist nicht unbedingt etwas Gutes. Außerdem weiß ich, dass du das viel besser kannst! Du hast ein gewaltiges, riesiges Potential in dir, Sanosuke... und es ist kein Stück kleiner als das deines Bruders. Merk dir das und beherrsch deine Wut.“ Er zischte und zitterte vor Wut auf die ganze Welt am ganzen Körper. „Hör auf, zu labern, Yu-chan!! Ich will üben!!“ „Blaff mich noch einmal so an, und du siehst mich heute zum letzten mal bei deinem Training!“ fuhr sie ihn an, und er verstummte. „E-Entschuldigung-... war nicht so gemeint...“ Sie seufzte. „Tut mir auch leid, dich so anzublubbern, aber anders hörst du ja nicht. – Wut bringt dir überhaupt nichts, weißt du? Sharingan sind eine nützliche Sache, aber du siehst mit ihnen. Und Wut macht blind... okay?“ Er seufzte auch und nickte langsam. „Tut mir leid, verdammt, ich-... bin einfach nur gestresst, okay? Seiji nervt mich einfach...“ „Denk nicht an Seiji, sondern nur an dein Training und dein Chakra,“ riet sie ihm, „kann dir egal sein, was Seiji jetzt macht!“ „Toll, und nachher kommt er wieder nach hause und hat was neues gelernt, huh?! Super...“ „Du bist so hasserfüllt!“ stöhnte sie und sah zu Boden, „Sanosuke... ich werde dich nie wieder um etwas bitten, wenn du deinen Hass auf deinen Bruder vergisst! Hass ist furchtbar, du... kennst doch die Geschichte deines und meines Vaters! Du weißt, was Hass anrichten kann.“ Sanosuke blieb stumm. Sie sah zur Seite. „Ich will nicht, dass etwas derartiges hier noch einmal passieren muss. Ich bin ohne Vater aufgewachsen. Ich will nicht, dass eure Kinder später auch ohne Vater aufwachsen müssen, weil du und Seiji euch gegenseitig umgebracht habt. Verstehst du das?“ Er verstand es, und plötzlich fühlte er sich scheußlich, dass er so einen Groll gegen den kleinen Seiji hegte. Andererseits konnte er seine Wut auf ihn auch nicht einfach vergessen... –– Weil Yu nach dem Training noch auf eine Mission gehen musste, ging Sanosuke im Dunkeln alleine nach Hause. Irgendwie ärgerte ihn alles momentan. Die blöde Haruka (egal, was für Brüste sie hatte!), natürlich Seiji mit seinem blöden Talent... und der Husten, der durch sein Gebrüll von vor vier Tagen noch schlimmer geworden war. Als er die Straßen von Konoha erreichte, war schon kaum noch was los. Plötzlich hörte Sanosuke eine vertraute Stimme hinter sich und blieb stehen. „Nii-san! Warte doch!“ Er drehte kurz den Kopf, um seinen Bruder Seiji zu sehen, der auf ihn zukam. Dann machte er Kehrt und ging schnellstmöglich weiter. „Nii-san!!“ rief Seiji hinter ihm, der versuchte, ihn einzuholen, und das allmählich auch schaffte. „Nii-san, wieso rennst du denn vor mir weg?!“ „Hau ab!“ fuhr Sanosuke ihn an, „Ich will nicht mit dir reden! Was willst du eigentlich hier??!“ „Wir haben uns Sorgen gemacht, weil du nicht nach Hause gekommen bist!“ versetzte der Kleine und blieb neben seinem Bruder stehen, als er ihn erreichte und Sanosuke ebenfalls stehenblieb. „Es ist spät... und ich bin gegangen, um dich zu suchen!“ „Schön, hättest du Idiot dir sparen können!“ schnappte Sanosuke, sah ihn hasserfüllt an und drängte sich an ihm vorbei. „Geh mir aus dem Weg, du Töle!!“ Seiji sah ihm gekränkt nach, als er weiterging. Dann ballte er die Fäuste. „Das... war ungerecht, Nii-san!! Du bist ungerecht!!“ schrie er laut. „Du gibst mir immer die Schuld!! Ich kann nichts dafür, dass ich Sharingan habe, und du nicht!! Und jetzt entschuldige dich für die Töle!!“ Sanosuke blieb abermals stehen, drehte sich zu ihm um und schenkte ihm einen weiteren, hasserfüllten Blick. „Nein!“ kam die deutliche Antwort. Seiji verschränkte ärgerlich die Arme. „Wir sollen nicht streiten, Nii-san! Papa wird wütend, wenn wir uns streiten...“ „Dann hör auf, mir nachzulaufen!! Und nenn mich nicht mehr Nii-san, du Pisskind. Ab heute bist du nicht mehr mein Bruder.“ Damit ging er, den Kleinen wie versteinert stehen lassend. Es dauerte fast eine Minute, bis Seiji sich von diesem harten Schlag erholt hatte. Dann hob er die Hände und stierte seinen Bruder von hinten so wütend an, dass Sanosuke es sogar merkte, obwohl er es nicht sah. Der Ältere blieb stehen. „Das... nimmst du... sofort zurück!!!“ rief Seiji wutentbrannt, „Katon!! Gokakyuu no jutsu!!“ Sanosuke hatte das erwartet und wich geschickt dem Angriff aus, bevor er ebenfalls herumfuhr. „Ich nehme garnichts zurück!“ zischte er, „Was denn, willst du kleiner Pups gegen mich kämpfen??“ „Pff, ich bin ja sowieso besser als du!“ grinste Seiji mit ungewohntem Hohn in der Stimme, und der Kleine wusste ganz genau, dass er seinen geliebten Bruder damit tief verletzte. Sanosuke ballte wütend die Fäuste. „Das sagst nur du!! Du wirst etwas anderes sagen, wenn ich dir richtig auf die Fresse gegeben habe!!!“ Blitzschnell schloss er seine Fingerzeichen und sprang nach vorne. „Katon!! Ryuuka no jutsu!!“ „Heh, du kannst mir garnichts!!“ schnappte Seiji und sprang in die Luft, wich dem Angriff problemlos aus und fuhr herum – Sanosuke zuckte, als er die rot leuchtenden Sharingan seines kleinen Bruders sah. Das Kekkei genkai des Uchiha-Clans. „Ich kann mit den Sharingan alle deine Angriffe voraussehen, du triffst kein einziges mal, Sanosuke!!“ Er sprach jetzt bewusst den Namen seines Bruders aus, statt ihn, wie sonst, Nii-san zu nennen. Sie landeten beide wieder auf der Straße und starrten sich feindselig an. Dann ließ Seiji die Sharingan verschwinden und sah seinen Bruder groß an. „Nimm es zurück! Sag mir, dass ich dein Bruder bin... ich-... will garnicht mit dir streiten, Nii-san!“ Sanosuke zischte wütend und zückte ein Kunai. Seiji trat etwas zurück. „Nii-san bitte!! I-ich kann doch wirklich nichts dafür...“ „Du... kleine Ratte!!“ rief sein Bruder erzürnt und stürzte sich mit dem Kunai auf Seiji, und weil der Kleine sich nicht wehrte, stürzte er sofort zu Boden, sein Bruder landete auf ihm, als sie beide auf die Straße flogen. Seiji schrie auf, als das Kunai an seiner Kehle war. „Nii-san!! B-bist du bescheuert?! Nimm sofort die Waffe weg!! Nii-san, ich rufe Papa!!“ „Willst du mir etwa Angst machen?!“ fuhr Sanosuke ihn an, „Du...!! Du bist echt das Allerletzte!! Wieso wirst du Schwachkopf überhaupt Ninja, wenn du nichtmal mich angreifen kannst?!“ „Du bist mein Bruder!!“ schrie Seiji, „Ich will dich nicht angreifen, weil ich dich mag!! H-hör bitte auf...! I-ich hab Angst, Nii-san!“ „Du bist eben ein Baby!“ höhnte Sanosuke und spuckte ihm ins Gesicht, und Seiji hustete. Er keuchte leise, als er spürte, dass Sanosuke das Kunai von seinem Hals nahm und es wegsteckte. Er wischte sich verbittert die Spucke aus dem Gesicht und sah seinen Bruder an, wie er über ihm saß und ihn weiterhin feindselig anstierte. „Hör auf damit, Nii-san-... ...“ nuschelte er und schniefte, „I-ich-... ich möchte nach Hause-...“ Sanosuke stutzte, als er auf ihn heruntersah. Was machte er da eigentlich? Er erzitterte und keuchte auch, bevor er aufsprang und drei Meter von Seiji wegrannte. Was war los? Hatte er gerade allen Ernstes vorgehabt, seinen eigenen Bruder zu töten? Was ist mit mir-...?! Wieso-... bin ich denn so wütend...??! Oh mein Gott... Er fasste nach einem Kopf und schüttelte ihn völlig außer sich, Seiji mit weit aufgerissenen Augen anstarrend. „Ich-...?!“ stammelte er bloß, während Seiji sich verwirrt aufrappelte. Er sah die Veränderung im Gesicht seines Bruders, und es verwunderte ihn. „Nii-san, was hast du...?!“ „Ich...!! – Sch-...scheisse!!“ schrie Sanosuke nur und rannte davon, zurück nach hause. Seiji starrte ihn konfus nach. „Nii-san??! Nii-san, warte!! Was ist denn auf einmal mit dir??!!“ Er setzte ihm nach, aber es war unmöglich, ihn einzuholen. Als Seiji zu Hause ankam, wartete sein Vater mit todernstem Blick an der Haustür auf ihn. „Was ist passiert?“ fragte er sofort, und Seiji keuchte außer Atem. „P-passiert?! Ich weiß nicht! Nii-san war auf einmal so komisch! Ist er hier??!“ „Ja, er ist hier angekommen, hat nur Scheisse geschrien, ist in sein Zimmer gerannt und lässt nicht mit sich reden!“ erzählte Sasuke, „Was war los?! Habt ihr euch etwa wieder gestritten??“ Seiji schüttelte heftig den Kopf. „N-nein!! Ich weiß es nicht, Papa...!“ Er wurde von seinem Vater ins Haus geschoben, und dieser machte die Tür zu. Sakura kam in den Flur. „Da bist du ja, Seiji...“ sagte sie besorgt, „Was war denn los?? Hast du irgendwas gesagt?“ „Ich hab... doch keine Ahnung!“ rief der Kleine völlig verwirrt. Er wusste wirklich nicht, was das Problem war. Er zog es vor, von ihrem kleinen Kampf nichts zu erzählen. –– Sanosuke lag in seinem Bett unter seiner Decke und beschloss, nie wieder herauszukommen. Was hatte er da getan? Was war in ihn gefahren, dass er so weit ging? Ich habe... ich habe meinem eigenen Bruder ein Kunai an die Kehle gehalten-...!! W-wer-... zum Geier bin ich bloß geworden-...?! Er erinnerte sich an die Geschichte zwischen seinem Vater und seinem Onkel. Und an Yus Worte. „Ich bin ohne Vater aufgewachsen. Ich will nicht, dass eure Kinder später auch ohne Vater aufwachsen müssen, weil du und Seiji euch gegenseitig umgebracht habt.“ Er erzitterte und riss die Augen vor lauter Panik weit auf. Nein, er wollte das auch nicht. In dem Moment war der Hass auf den kleinen Seiji plötzlich wie weggeblasen. Plötzlich hatte er nur noch Angst, ein weiteres mal so die Beherrschung über sich selbst zu verlieren. Und vor allem davor, dass es nächstes mal ins Auge gehen würde. –– -- o__O'......... *cough* Drama-kapitel @__@' Das einzig witzige an diesem kapitel sind Harukas Brüste~ XDDD das nächste Kapi wird nicht so dramatisch^^' aber dafür knuffig ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)