Sharingan-Kinder von Linchan (SasuSaku +Kinder) ================================================================================ Kapitel 20: Chuunin-Prüfung, erster Teil: Der Wald des Todes ------------------------------------------------------------ Chuunin-Prüfung. Endlich war der Tag gekommen, den sich quasi alle Genins herbeigesehnt hatten, und nicht nur die aus Konoha. Sanosuke war völlig hin und weg von dem Anblick der über hundert Genins, die gekommen waren, aus allen Ländern. Einige waren etwas jünger als er, aber die meisten waren mindestens genauso alt wie er oder älter. Haruka beschäftigte sich vor der ersten Prüfung vorwiegend damit, die anderen Genins zu beobachten – einerseits, um zu gucken, wie stark sie waren, andererseits suchte sie nach gutaussehenden Typen, fand aber irgendwie keine. Es konnte eben keiner gut genug sein. „Der hat zwar ´ne coole Frisur, aber er hat ´ne hässliche Nase! – Und der da hat ja völlig affige Klamotten an, guckt euch das an, ey!! Da ist ja selbst Kaneko stylischer!“ Kojiro hatte bei solchen Kommentaren bloß gegrummelt. Im Gegensatz zu Haruka fand er ein Mädchen toller als das andere und nervte Sanosuke die ganze Zeit damit: „Hey, die ist cool! Ich sollte sie fragen, ob sie mit mir essen gehen will-... oder eher die da hinten? – Meine Güte, hat die dicke Titten.“ Sanosuke sparte sich einen Kommentar, er fand nicht, dass Titten das Wichtigste an einem Mädchen waren – obwohl ihn Harukas irgendwie beeindruckten. Aber die waren auch hübsch, nicht zu groß und nicht zu klein, genau richtig. Jetzt standen sie vor den großen, hohen Zäunen, die den Todeswald begrenzten. Die erste Prüfung lag hinter ihnen. Die zweite, die ihnen bevorstand, würde um einiges gefährlicher sein. Anko erfreute sich immer noch an den beunruhigten Gesichtern der kleinen Genins, wenn sie ihnen von der zweiten Prüfung erzählte. Es war jedes Jahr dasselbe, und jedes Jahr war es total witzig, die ängstlichen Blicke zu sehen. „Das hier ist der Todeswald!“ erklärte sie den Genins grinsend. „Hier findet eure zweite Prüfung statt! Ihr habt fünf Tage, um da drinnen zum Turm in der Mitte zu finden!“ Sie zeigte auf einen Plan vom Gelände. „Im Wald gibt es eklige Tiere und gefährliche Monster!“ Wie erwartet erntete Anko angewidertes Kreischen von den Mädchen und hätte sich gerne totgelacht darüber. „Die fliegen raus, wetten?“ sagte Haruka schroff und schielte zu den Mädchen, die gekreischt hatten, „Wenn die schon losflennen, bevor sie's sehen, sind die grottige Ninjas! – Kaneko, merk dir die Deppen, die greifen wir als erste an.“ Kojiro blinzelte. „Was?! A-aber die sind doch voll hübsch!!“ Haruka fuhr herum und starrte ihn so fassungslos an, dass er aufschrie. „Hey – ich bin viel hübscher!!“ „Das ist nicht alles,“ fuhr Anko da fort, und sie zog zwei Schriftrollen aus ihrer Tasche. Auf einer war das Kanji für Himmel, auf der anderen das für Erde. „Wir haben achtundzwanzig Teams hier! Vierzehn davon werden eine Erdschriftrolle bekommen, die sie verwahren sollen, die anderen vierzehn bekommen eine Himmelsschriftrolle. Euer Team muss aber beide Schriftrollen haben, wenn es am Turm ankommt!“ Schweigen. „Heißt das, man muss gegen andere kämpfen??“ fragte ein Mädchen, „D-das heißt ja, dass die Hälfte der Teams durchfallen wird!!“ „Ja, so ist es!“ grinste Anko. „Wie ihr an die fehlende Schriftrolle kommt, ist mir gleich. Ab jetzt kann es auch sein... dass ihr sterbt. Wenn eins eurer Teammitglieder stirbt, seid ihr raus. Wenn ihr es wagen solltet, die Schriftrollen zu öffnen, bevor ihr alle drei am Turm seid, seid ihr raus. Abbruch während der Prüfung ist unmöglich, das heißt, ihr müsst die fünf Tage im Wald bleiben! Kapiert?“ Jetzt ging großes Gemurmel los. „Na schön,“ seufzte Haruka, „Ihr beide seht einfach zu, dass ihr am Leben bleibt, ich erledige den Rest!“ „Hey, du bist nicht alleine im Team!!“ nörgelte Sanosuke, „Ich bin doch nicht hier, um dir beim Kämpfen zuzugucken!!“ „Ich habe aber keinen Bock, auf dich aufzupassen!“ zischte sie, „Wenn du draufgehst, nur, weil du zu dämlich bist, bin ich raus!! Also sei nicht asozial und tu nur, was du auch wirklich kannst!“ Sanosuke senkte die Augenbrauen. „Du wirst dich wundern, was ich alles kann!“ Sie mussten Zettel unterschreiben, auf denen sie die Teilnahme an der Prüfung bestätigten. Wenn ein Team drei Bestätigungen brachte, bekam es eine Schriftrolle. Das geschah in einer kleinen, verdeckten Kabine, so konnte keiner der anderen Genins wissen, welches Team welche Schriftrolle hatte und wer von den dreien sie verwahrte. Danach verteilte Anko die Teams an verschiedene Eingänge zum Gelände. Seiji, Yuuji und Asayo standen vor einem Eingang mit der Nummer dreiundzwanzig. „Mann, wird das troublesome!“ seufzte Yuuji zum wiederholten Mal, und Asayo giggelte aufgeregt vor sich hin. „Hey, lasst uns nach Sanosuke-kun suchen, wenn wir drinnen sind! Vielleicht können wir uns ja zusammentun und-...“ „Kommt nicht in Frage!“ fiel Seiji ihr ins Wort, ehe Yuuji es getan hätte, und der sah den Kleinen an. Seiji sah auf das Gitter. „Jeder ist ein Feind, auch Sanosuke. Zusammenarbeit mit anderen Teams gibt es hier nicht!“ Er wusste schon, warum er seinem Bruder aus dem Weg ging. Er erinnerte sich an Sanosukes Worte. „Ich werde weder jetzt, noch in der Chuunin-Prüfung Rücksicht auf dich nehmen!!“ Seiji glaubte Sanosuke das auf's Wort. Würden sie sich im Wald begegnen und sie zufällig die Schriftrolle haben, die Sanosukes Team brauchte, würde es Sanosuke egal sein, ob er sein Bruder und Yuuji sein Freund war. Und Haruka wäre es vermutlich auch egal, dass Asayo ihre Cousine zweiten Grades oder etwas in der Art war – immerhin war Hinata Nejis Cousine. Aber wenn Sanosuke keine Rücksicht nahm, hieß das nicht, dass Seiji das auch konnte. Er brächte es vermutlich nicht fertig, seinen Bruder anzugreifen – und dann wären er und sein Team verloren. Das durfte nicht passieren! „Okay,“ sagte der Shinobi vor ihnen und sah auf die Uhr, bevor er das Tor öffnete, das in den Wald führte. „Fangt an!“ –– Damit begann die zweite Prüfung. Jetzt hatten die Genins fünf Tage Zeit, die fehlende Schriftrolle zu besorgen und zum Turm zu finden. „Okay,“ sagte Haruka, als sie ein Stück in den Wald hineingelaufen waren, „Alles, was wir zu tun haben, ist, eine Himmelsschriftrolle finden, dabei unsere Köpfe behalten und zum Turm finden. Ist ja garnicht so schwer!“ „Nein, nicht die Bohne,“ sagte Kojiro ironisch, „Es gibt hier noch andere Gefahren als andere Ninjas, zum Beispiel die Tiere-...“ Er sah sich skeptisch um, und als er wieder nach vorne sah, war Haruka so dicht vor seiner Nase, dass er sie fast aus Versehen geküsst hätte, und erschrocken sprang er zurück – und bereute es dann, diese Gelegenheit nicht ergriffen zu haben. „Du bist so nutzlos!!“ meckerte sie los, „Du hast nicht allen Ernstes Schiss vor Viechern!!“ „U-und dabei dachte ich, Mädchen hätten Angst vor Käfern!“ stammelte Kojiro und weitete die Augen, „S-sieh mal – da sind ganz viele Spinnen!!“ „Der einzige Spinner hier bist du,“ stöhnte Haruka und drehte sich um – und zuckte kurz, als aus dem Gestrüpp vor ihr tatsächlich Massen von kleinen und großen Spinnen gekrabbelt kamen, genau auf die Gruppe zu. „Sind die zufällig da, oder gehört das zu irgendeinem Jutsu?!“ fragte Sanosuke und zog eine Handvoll Shuriken, „Sharingan!“ Damit erschienen die Sharingan, und auch Kojiro und Haruka griffen jetzt nach Kunais. „Spinnen sind eklig!“ jammerte Kojiro, „UWAAHH!! D-da kommen ja von allen Seiten welche!! D-dreht euch mal um!!“ „Ich hab den Deppen...“ knurrte Sanosuke, drehte sich um und schmetterte die Shuriken mit Wucht in den Baum rechts von ihm. Es raschelte, und von oben ertönte jetzt lautes Lachen. Dann sprangen drei Ninjas aus den Bäumen, die mit den Spinnen die drei einkreisten. „Woooow, seht mal, Jungs, der Kleine ist schlau!“ machte der Erste. „Jau!“ machte der Zweite, „Uuii, du hast ja Sharingan-Augen! Du bist wohl vom berühmt-berüchtigten Uchiha-Clan?“ „Hey,“ sagte Haruka entnervt, „Wollt ihr die Erdschriftrolle?“ Sanosuke fuhr herum. Die wollte denen doch nicht etwa die Schriftrolle überlassen?! „H-Haruka-...??!“ „Natürlich wollen wir die!“ sagte der Junge vor Haruka, „Hey, du bist süß, wie heißt du?“ „Okay,“ sagte das Hyuuga-Mädchen, hob die Hände und benutzte jetzt erst ihre Byakugan – bei der Veränderung ihrer weißen Augen fuhr der Typ vor ihr entsetzt zurück. „Das wird witzig!!“ „Iiih, d-die hat ja Adern an den Augen??!“ schrie ein Typ, und Sanosuke grinste. „Ihr solltet Harukas Byakugan besser fürchten!“ erklärte er, „Sie sind blutrünstig!!“ „Spinnen!!“ schrie dann der Typ hinter Kojiro, „ANGRIFF!!“ Damit stürzten sich die Spinnen von allen Seiten auf die drei, und Kojiro kreischte. „HILFE!!“ „Kaiten!!“ rief Haruka und konnte so alle Spinnen abwehren, „Los doch, bringt ihr zwei euch in Sicherheit!!“ „Pff, um dir den Spaß zu überlassen??!“ schrie Sanosuke, „Nichtsda!! – Katon!! Gokakyuu no jutsu!!“ Damit spuckte er den gewaltigen Feuerball auf die Spinnen, und die meisten verkohlten. Aber kaum waren sie weg, kamen schon wieder neue, und ehe Sanosuke sich versah, sprang einer der Kerle auf ihn drauf, warf ihn zu Boden und schlug ihm ins Gesicht. „Hah!! Während die Spinnen Verwirrung stiften, gucke ich, wer von euch die Schriftrolle hat!!“ grinste er, „Meine Kumpels kontrollieren die Spinnen mit ihrem Chakra, weißt du?! Das ist cool, vor allem kleine Mädchen kann man damit erschrecken!!“ „Ich... bin aber kein Mädchen!!“ schimpfte Sanosuke und schlug ihm ins Gesicht, bevor er die Fingerzeichen schloss und der Typ ihn wütend auf den Bauch drehte, um alle seine Taschen nach der Schriftrolle zu durchwühlen. „Sanosuke!!“ hörte er Kojiro von weitem rufen, „H-Haruka, schnell, d-die bringen ihn um!!“ „Ich komme klar!!“ brüllte Sanosuke, biss sich in den Finger und knallte die Hand auf den Erdboden, während der Typ an seinem Rucksack zerrte – „KUCHIYOSE NO JUTSU!!“ Es krachte, und alle fuhren herum, als eine riesige Schlange aus dem Nichts erschien, auf deren Kopf Sanosuke lag. Der Typ, der an seinem Rucksack gezerrt hatte, fiel schreiend herunter und stürzte zu Boden. Die Freunde des Kerls ließen die Spinnen sofort anhalten und fuhren schreiend zurück. Haruka und Kojiro fuhren fassungslos herum. „D-das ist-...??!“ keuchte Haruka völlig von den Socken, und Kojiro schrie. „E-er kann das Kuchiyose no jutsu, genau wie ich??! – A-aber mit... Schlangen??!!“ Haruka keuchte. „Schlangen...?! Wie Orochimaru, von dem sein Vater gelernt hat...!!“ Kojiro mochte es sich einbilden – aber er hatte das Gefühl, dass das Mädchen tatsächlich etwas blass wurde. Sanosuke erhob sich auf dem Kopf der Schlange, die bedrohlich zischte. „Sonst noch Fragen?!“ fuhr er die drei Spinnen-Fans an, die aussahen, als würden sie gerade in die Hose machen. „Kommt einen Schritt näher, und meine Süße verspeist euch...“ Die Schlange zischte lauter, und die drei Jungen schrien und stolperten zurück. „O-oh Gott!!! L-lass uns in Ruhe, bitte!! W-wir verschwinden ja schon!! A-aber bitte friss uns nicht!!“ Schreiend rannten sie davon, und zurück blieben die drei und die Schlange. „Aaaww...“ machte Sanosuke bedauernd und laut genug, dass die wegrennenden Jungen ihn hörten, „Schade, kein Abendbrot für dich. Dann bekommst du eben später etwas.“ Aus der Ferne hörte er die Panik-Schreie der Jungs, und er grinste sehr zufrieden. Haruka und Kojiro starrten ihn an – da ließ er die Schlange verschwinden und landete gekonnt auf den Füßen. Das Blut an seinem Finger wischte er an seiner Hose ab. Die Schlange war bisher die Größte gewesen, die er beschworen hatte – und eine, die noch keine Bezahlung verlangte, obwohl sie so riesengroß war, wie Sanosuke fand. Er fragte sich, wie groß dann die, wie sein Vater sie nannte, Richtig Großen sein sollten. Diese Schlange hier war so hoch gewesen wie sein Haus... „Also... also-... ... wow-...?!“ machte Kojiro nur entsetzt. Sanosuke sah die beiden an. „Das hab ich von meinem Vater gelernt!“ erklärte er, „Ich wollte den Deppen nur Angst machen.“ „Na, das hast du geschafft!!“ freute sich Kojiro, „Mann, Haruka-san, sag doch auch mal was!!“ Haruka sah ihn garnicht an, im Moment galt ihre Aufmerksamkeit Sanosuke. „Garnicht so schlecht,“ machte sie dann etwas abwertend, „Der kleine Uchiha kann ja doch was.“ Sanosuke schnaubte. Garnicht so schlecht! Das war immer alles, was er zu hören bekam! Ob es Kakashi oder sein Vater oder Haruka war, immer kam nur Nicht schlecht! Das machte ihn wütend, und er zischte verärgert und klang dabei selbst wie eine Schlange. „Du wirst schon sehen, Haruka!!“ zischte er und sah sie grimmig an, „Ich zeige dir... was ich wirklich kann! Und eines Tages wirst du etwas anderes zu mir sagen als garnicht schlecht!!“ Dann drehte er sich um und stampfte davon. Die anderen beiden sahen ihm nach, und Haruka stöhnte. „Du wirst schon sehen, Haruka!“ äffte sie ihn mit verstellter Stimme nach und zog dabei Grimassen, „Ooohhh, ich freue mich auf den Tag, an dem ich einmal Angst vor dir haben werde!! Denn weißt du was, den wird es nie geben, Uchiha!!“ –– Nachdem sie sich einen halben Tag lang erfolgreich und ohne weitere Zwischenfälle durch den Wald geschlagen hatten, wurde es dunkel. „Zu dumm, dass ihr so schwach seid,“ nörgelte Haruka, „Jetzt in der Nacht könnten wir uns toll trennen, weil die meisten jetzt schlafen, dann könnten wir sie überraschen und uns die Schriftrollen klauen! Aber ihr beide kriegt ja alleine nichts hin.“ „Jetzt halt mal den Rand!“ zischte Sanosuke ärgerlich, „Tu nicht immer so, als wären wir die Würmer!“ „Dann schlafen wir eben,“ seufzte Kojiro, „Morgen ist auch noch ein Tag, um Schriftrollen zu sammeln!“ Dann legte er sein Gepäck ab und setzte sich zwischen die Wurzeln eines riesigen Baumes. Sanosuke sah ihn an. „Was ist das eigentlich für eine Schriftrolle, die du da mit dir rumschleppst?!“ fragte er und sah auf die gigantische Schriftrolle, die er auf dem Rücken getragen hatte. „Die??“ Kojiro grinste, „Die gehört zu meinem Kuchiyose no jutsu! Damit kann man lustige Sachen machen!“ Auf der großen Schriftrolle war das Zeichen für Katze. „Aha,“ machte Haruka, „Sag bloß, du kannst inzwischen richtige Katzen beschwören!“ „Und ob! Du wirst lachen!!“ „Das tue ich auch so schon, danke,“ sagte sie schnippisch und setzte sich auch auf den Boden. „Okay, wir schlafen! Kaneko, du hältst zuerst Wache, kapiert?“ „Mann, immer ich!!“ meckerte der Rothaarige und verschränkte die Arme. Sanosuke seufzte leise, bevor auch er sich dazusetzte. Eigentlich war er garnicht müde... Er musste aber doch geschlafen haben, weil er nämlich aufwachte – und aufwachen war nunmal für gewöhnlich ein Zeichen dafür, dass man geschlafen hatte. Er wachte auf und lag auf dem Erdboden, mit dem Gesicht an Harukas linkem Oberarm. Er fragte sich einen Moment lang, ob er wirklich wach war, aber die anderen beiden schienen zu schlafen. Dann fragte er sich, wieso er aufgewacht war, und versuchte, sich umzusehen, indem er bloß seine Pupillen bewegte. Es war stockfinster um ihn herum. Wieso zum Geier lag er mit dem Gesicht an Harukas Arm? Sie roch gut... Er bekam keine Gelegenheit, weiter nachzudenken, weil er in dem Moment von plötzlich heransurrenden Fäden hochgezerrt wurde. Er schrie laut auf, als er plötzlich kopfüber in die Luft gezerrt wurde, bis er merkte, dass er an einem Ast des Baumes hing und die Fäden ihn fesselten. In dem Moment, in dem er schrie, wachten Haruka und Kojiro natürlich auch auf, und ehe Haruka sich versah, wurde auch sie von den Fäden gefesselt und hochgezerrt. „KYAAHH!!“ schrie sie, „HEY, WER ZUM-...??!“ „Haruka-san, Sanosukeeee!!!“ schrie Kojiro unten und sprang rechtzeitig auf, sodass die Fäden ihn nicht erwischten. „Was ist denn das??!!“ schrie Sanosuke und versuchte strampelnd, sich zu befreien – die Fäden ließen sich aber nicht durchtrennen. „Aargh, deswegen habe ich gesagt, wir sollten nachts unterwegs sein!!“ empörte Haruka sich und riss den Kopf hoch, als sie spürte, wie etwas heftig an den Fäden zerrte, die sie fesselten, und sie erblickte ein Mädchen mit blauen Rasterzöpfen und hellblauen Augen über sich stehen, das laut kicherte. Um ihren Bauch war ein Stirnband mit dem Zeichen von Kirigakure gebunden. „Die nächsten Trottel!“ begrüßte sie Haruka und Sanosuke und lachte. „Na, wie gefällt euch meine Fessel-Technik?“ „Wer bist du denn, ey?!“ blaffte Haruka sie an, „Lass mich sofort hier runter, du Schlampe!!“ „Aber, aber!!“ kam eine zweite Mädchenstimme von oben, und Sanosuke und Haruka sahen wieder auf, als ein zweites Mädchen, dieses mal mit hellblauen, langen, gewellten Haaren, auf dem Ast erschien. „Miyabi, nicht so unhöflich! Also wirklich, hat dir niemand beigebracht, höflich zu denen zu sein, die man angreift? Ich meine, immerhin werden sie uns ihre Schriftrolle schenken!“ „Wer sagt, wir würden das tun...?!“ grummelte Sanosuke, und Kojiro hüpfte unten wie verrückt hin und her. „H-heeey!! Ähh, lasst die beiden sofort runter!! Okay??!“ „KANEKO!!!“ brüllte Haruka, „STATT ZU JAMMERN, KÖNNTEST DU UNS MAL HELFEN!! – Und ihr Schlampen, ey, nehmt eure Fressen nicht zu voll!!“ „Das war aber auch nicht sehr höflich!“ sagte die mit den gewellten Haaren grübelnd. Ihre Kollegin mit den Rasterzöpfen stöhnte. „Ihr kommt aus Kirigakure, hm?“ stellte Sanosuke fest, und plötzlich war das Mädchen mit den Rasterzöpfen neben ihm und grinste ihn verführerisch an. „Oooh, was bist du denn für ein Süßer? – Ja, Schlaumeier, wir sind Kiri-Nins! Ich bin Miyabi, das ist meine beste Freundin Kyoumi! Hey, Kleiner... wärt ihr so nett, uns eure Schriftrolle zu geben?“ Dabei sah sie ihm plinkernd in die Augen und strich mit einem Finger unter seinem Kinn entlang, und er zog hörbar die Luft ein. Sowas hatte nicht einmal Asayo je gewagt, mit ihm zu machen... „HEEEY!!!“ brüllte Haruka neben ihm und schaukelte gefesselt wie sie war hin und her, „SEID IHR NOCH GANZ DICHT??!! Wir geben euch die Schriftrolle nicht, und wenn ihr noch so höflich seid, ey!!“ „Die ist echt unhöflich, Miyabi!!“ empörte sich Kyoumi, die mit den gewellten Haaren, und tippte Haruka mit dem Finger an. „Fass mich ja nicht an, du Fotze!!“ fuhr Haruka das Mädchen an, und Sanosuke wurde weiß. Harukas Wutanfall machte ihm noch mehr Angst als diese Tussi vor ihm, die ihn immer noch streichelte. „Na, na, na!! Nicht frech werden!!“ „Halt die Klappe, Kyoumi,“ stöhnte Miyabi und packte Sanosukes Hüften, und er fuhr zusammen. „Mal gucken, ob du die Schriftrolle hast!! Hmm, also hier scheint sie nicht zu sein...!“ „H-h-hör s-s-sofort a-auf, m-meinen Arsch a-a-anzuf-fassen!!“ stammelte Sanosuke und hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Haruka schnaubte. „UCHIHA!!! Ey, wir hängen hier rum, und du lässt dich erstmal befummeln!! Ficken könnt ihr nachher!! – KANEKO, BIST DU AUF DEN KOPF GEFALLEN??!“ „Äh, ähh, w-was soll ich denn machen??!“ schrie Kojiro unten. Miyabi grinste, während sie Sanosukes Rucksack packte und ihn durchwühlte. „Der ist ja echt so blöde, wie er aussieht!! Tss-...! Kyoumi, durchsuch die Zicke mal, ich finde nichts!“ „Und wenn der Typ da unten sie hat?!“ fragte Kyoumi und fing an, an Haruka zu zerren, und sie strampelte, so sehr sie konnte, und stöhnte. „Dass man immer alles selber machen muss...!! – Byakugan!!“ Ihre Augen veränderten sich, in dem Moment fand Kyoumi die Erdschriftrolle in ihrem Rucksack. „Oh!! Miyabi, ich hab sie gefunden!“ „Schön, du kleine Vorstadtschlampe, pass mal auf!“ zischte Haruka und senkte die Augenbrauen, „Eure süßen Fäden sind Chakra-Fäden... hm? Schöner Versuch...“ „Kyoumi!!“ schrie Miyabi und ließ Sanosuke los, der keuchte, „Schnell, gib mir die Schriftrolle!!“ „Juuken!!“ schrie Haruka in dem Moment, und durch Ausströmen von Chakra aus ihrem Körper konnte sie die Chakra-Fäden zerstören und sich befreien. Sie stieß Kyoumi zur Seite, die gerade die Schriftrolle hochgeworfen hatte, und sprang dann geschickt nach oben, bis sie auch auf dem Ast stand. Kyoumi fiel auf ihrem Hintern und schrie. „Autsch!! W-wie unhöflich!!“ „HARUKA!!“ schrie Sanosuke, „D-die Schriftrolle!!“ Haruka fuhr auf – die Schriftrolle flog durch die Luft – und Miyabi fing sie grinsend. „Heh – hab sie!“ „Tss, nicht mehr lange!!“ schnappte Haruka und riss die Hände hoch, bevor sie auf Miyabi zusprang. „Kyoumi, fang!!“ schrie diese und warf die Schriftrolle zu Kyoumi herüber. Sanosuke strampelte. „Harukaaaa, m-mach mich frei, los!!“ „Gib mir keine Befehle!!“ schrie sie ihn an, hielt aber trotzdem im Vorbeispringen die Finger gegen die Fäden: „Juuken!!“ Als er plötzlich nach unten stürzte, schrie Sanosuke auf, und Kojiro stürzte zu ihm hin. „Ich faaaaang dich, Sanosukeee!!“ „AAAHH!!“ Rumms, war er auf Kojiro gelandet, und beide Jungen stürzten zu Boden. „Aua-...!!“ „Hey!!“ kicherte Miyabi, die zurücksprang und die Schriftrolle erneut fing, als Kyoumi sie ihr wieder zuwarf, „Spielen wir Schweinchen in der Mitte mit der Zicke??“ Haruka fuhr wütend herum. „Du kleine Pickelfresse-...!!“ „S-Sanosuke!!“ rief Kojiro, während sich die Jungen aufrappelten, „Wir müssen ihr irgendwie helfen!“ „Ja, Schlaukeks, ich bin schon dabei!! Geh zur Seite, ey!!“ Kojiro tat das, als Sanosuke blitzschnell die Sharingan einsetzte, um ihre Bewegungen sehen zu können. Während er nach oben starrte, machte er die Fingerzeichen, holte Luft – Jetzt! „KATON!!! RYUUKA NO JUTSU!!“ Der Feuerball traf genau zwischen Haruka und Miyabi, letztere hatte gerade vorgehabt, die Schriftrolle wieder zu fangen, doch da sie jetzt schreiend dem Feuer ausweichen musste, flog die Schriftrolle an ihr vorbei und flog zum Boden herunter. „Ich fang sie!!“ schrie Kojiro und stürzte los, langte nach der fliegenden Schriftrolle – doch urplötzlich kam ein harter Wasserstrahl aus dem Nichts und schoss die Schriftrolle von Kojiro weg – sie landete genau in der Hand eines Jungen, der in einiger Entfernung stand und bisher unbemerkt geblieben war. Er musste etwa in Kojiros Alter sein, seine Haare waren dunkelblau und zerzaust und hingen ihm wild ins Gesicht. Jetzt hielten alle inne, sowohl die Mädchen auf dem Baum als auch Sanosuke und Kojiro. „Oh!!“ machten Miyabi und Kyoumi erfreut, „Kouzui-kun!!“ „Noch so’n Kiri-Spinner!“ zischte Haruka mürrisch. „Ey!!“ rief Kojiro dem Jungen zu, „Wer zum Geier bist du denn jetzt wieder?! W-was war das für ein Wasserstrahl, kam der von dir?!“ „Klar,“ antwortete der Junge namens Kouzui und drehte grinsend die Schriftrolle zwischen seinen Fingern, „Danke für das Geschenk, Konoha-Nins! Wirklich sehr aufmerksam.“ „Stehen diese Schwuchtel alle so auf Höflichkeit?!“ fragte Haruka ärgerlich und fuhr herum, „Kaneko, Uchiha, holt die Schriftrolle zurück!! Ich kümmere mich um die blöden Tussis hier!!“ „Diese Tussis??!“ schrie Miyabi wütend, „Na warte!!“ „Kyoumi-chan, Miyabi-chan, macht nicht so viel Dreck!“ sagte der Junge unten und sah hoch, „Das ist viel zu umständlich. Ich habe die Schriftrolle, lasst uns lieber zum Turm gehen!“ „Ihr drei seid also ein Kiri-Team!“ brummte Kojiro, „Hey – aber wir lassen euch doch nicht einfach so ziehen!!“ Er biss sich schon in den Finger, aber Sanosuke kam ihm zuvor. „KATON!! GOKAKYUU NO JUTSU!!“ Er spuckte den riesigen Feuerball auf Kouzui, doch dieser grinste bloß – und mit einer winzigen Handbewegung seinerseits entstand vor ihm eine riesige Wand aus Wasser, an die der Feuerball prallte und erlosch. Sanosuke fuhr zurück. „W-...was?!“ fragte er entsetzt und weitete die Augen, „Ist das das-... Suiton Suijinheki?!“ Das Suiton Suijinheki war eine Wasser-Attacke, die eine Mauer aus Wasser errichtete, gerade so, wie Kouzui sie gerade gebaut hatte. „W-wie kannst du denn Suiton-Jutsus machen an einem Ort, wo kein Wasser ist?!“ „Konnte das nicht der zweite Hokage?“ fragte Haruka von oben, die mit den beiden Tussis innegehalten hatte. Kouzui lachte. „Das hat mit eurem zweiten Hokage garnichts zu tun!“ erklärte er, „Das ist mein Kekkei genkai!“ Die drei Konoha-Ninjas sahen ihn an. Sanosuke fuhr zurück. Ein Kekkei genkai?... „Dann also noch viel Spaß und vielen Dank für eure Schriftrolle,“ sagte der blauhaarige Junge da auch schon und lächelte, „Miyabi-chan, Kyoumi-chan? Wir gehen!“ „Okay, Kouzui-kun!“ riefen die Mädchen und sprangen vom Baum. „HEY!!!“ schrie Haruka und setzte ihnen nach, „So einfach geht das nicht!!“ „Ich mach sie alle!!“ schrie Sanosuke und holte Luft, während seine Sharingan sich aktivierten und rot leuchteten. „Du bist ja saublöd,“ sagte Miyabi schelmisch, „Du hast doch gerade gesehen, dass deine Feuer-Attacken nichts bringen!!“ „Katon!! Housenka no jutsu!!“ Kouzui grinste und ließ mit einer Handbewegung wieder die Wasserwand erscheinen – doch Sanosuke hatte das längst geahnt und hatte deswegen gut nachgedacht. Sobald die vielen, kleinen Flammen das Wasser berührten, verwandelten sie sich in fliegende Shuriken, die Kouzuis Mauer durchdrangen, und der Junge und die Mädchen mussten ausweichen und stolperten rückwärts. „Was??!“ keuchte Kouzui, „Verdammt, garnicht so unklug von ihm!!“ „K-Kouzui-kun, bist du verletzt??!“ heulte Kyoumi, die einen winzigen Kratzer an Kouzuis Stirn sah. Der Junge seufzte. „Nein, nicht doll. Wir sollten jetzt gehen!“ Sie wollten gerade davonlaufen, da ertönte vor ihnen ein lautes „Kuchiyose no jutsu!“ , und als alle auffuhren, tauchte mit einem Knall aus dem Nichts eine große Säbelzahnkatze auf. „W-was zum-...??!“ machte Haruka, „I-ist das etwa-...??!“ „Kojiro!!“ freute sich Sanosuke, als er Kojiro auf dem Kopf der Katze sitzen sah. Der Rothaarige winkte. „Yeah!!“ schrie er, „Ist das nicht cool?! Das hab ich auch von meinem Papa gelernt!“ Haruka blinzelte ein paar mal. So eine riesige Katze! Was hatte Kojiro bitte für ein Monstertraining durchgezogen, dass er plötzlich so gut war? Und Sanosuke auch... das Mädchen würde es nie zugeben – aber sie war wirklich beeindruckt von ihren beiden Teamkollegen, die sie immer für Deppen gehalten hatte. „IIIHH!!“ schrie Kyoumi aufgelöst, „D-das ist ja ein Tiger!! U-und was für lange Zähne der hat!!“ „Genau genommen bin ich ein Säbelzahntiger, und nicht irgendeiner!“ fauchte die Katze, die eigentlich ein Kater war, beleidigt, und Kyoumi und Miyabi fuhren schreiend zurück. „Die Zähne gehören so, ihr dummen, dummen Mädchen!“ „D-der spricht ja!“ machte Haruka erstaunt. „Eeeww!“ machten Miyabi und Kyoumi nur. Kouzui seufzte. „Dafür haben wir keine Zeit! – Aus dem Weg, Kater!“ Damit hob er die Hände und ließ darin eine große Menge Wasser entstehen, „Miyabi-chan!“ „Was?!“ machte Haruka und riss ebenfalls die Hände hoch, während Sanosuke fieberhaft auf das Wasser und Kouzui starrte und versuchte, die Technik zu durchschauen. Kopieren könnte er sie nicht, weil es ein Kekkei genkai war... „Kater, sagt der!“ murrte Kojiros großer Säbelzahnkater, „Mein Name ist Taro! Euch werd ich's zeigen!“ „Beeilt euch, Miyabi-chan, Kyoumi-chan!“ rief Kouzui und schmetterte die Wassermassen, die er erschaffen hatte, von sich, und die Mädchen machten eine Reihe von Fingerzeichen: „Suiton!! Suiryuudan no jutsu!!“ Mit dieser Formel benutzten die Mädchen das Wasser von Kouzui für ihre Suiton-Jutsus, und plötzlich schossen riesige Wasserstrahlen in Form von Drachen hervor, der eine sauste auf Haruka und Sanosuke, der andere auf Kojiro und seinen Kater Taro zu. „Das ist schlecht!!“ rief Kojiro, „Weg hier!!“ „Wuaahh!!“ schrie Sanosuke und sprang in die Luft, „Da knall ich euch eben einen drauf!! Suiton!! Suiryuudan no jutsu!!“ Dann schmetterte er das eben gerade kopierte Jutsu zurück auf die Mädchen, und Haruka wehrte das Wasser mit Kaiten ab. Als das Wasser alles im Boden versickerte, waren die drei Kiri-Nins verschwunden. „Na toll!“ machte Haruka, „Sie sind weg!!“ „Wieso kann Sanosuke Suiton-Jutsus?“ fragte Kojiro dämlich, während Taro verschwand und der Junge wieder zu ihnen stieß. „Die haben unsere Schriftrolle!!“ schnaubte Haruka, und Sanosuke seufzte. „Ich kann mit dem Sharingan kopieren, du Blödmann, Kojiro! – Außerdem weiß ich jetzt, wie sein Kekkei genkai funktioniert!“ Jetzt sahen ihn alle beiden groß an. „Na, spuck's aus!“ rief Haruka laut. „Er benutzt die Feuchtigkeit der Luft und kann das Wasser in der Luft millionenfach vervielfachen, so viel er Lust hat! Deswegen kann er Wasser herstellen, obwohl kein richtiges Wasser in der Nähe ist!“ „Demzufolge dürfte das Jutsu besser funktionieren, je schwüler das Klima ist,“ grübelte Haruka, „In Suna wäre er gearscht, da gibt’s keine Luftfeuchtigkeit!“ „Lasst uns lieber nachdenken, wie wir jetzt die Schriftrolle zurückbekommen...“ seufzte Kojiro, „Tut mir leid, Haruka-san-...“ „Pff,“ murrte sie, „Schlafen wir erstmal!!“ –– Lange schliefen sie nicht, dazu hatten sie weder Zeit noch Ruhe. Jetzt, wo ihre Schriftrolle weg war, mussten sie auch noch zwei Schriftrollen sammeln. Und zum Turm finden. Aber das würde dank Harukas Byakugan kein Problem sein. So machten sie sich am zweiten Morgen auf, um neue Schriftrollen zu finden. Die Stimmung sank immer weiter, wenn das überhaupt noch möglich war. „Ihr seid auch echt solche Helden!!“ schimpfte Haruka zum tausendsten mal völlig entnervt, „Was verliert ihr die Schriftrolle??!“ Natürlich waren ihrer Meinung nach nur die Jungen daran Schuld. „He, du hattest die Schriftrolle in deinem Rucksack!!“ schnappte Sanosuke, „Wie war das?! Weil ich sooo toll bin, nehme ich die Schriftrolle??! Ah, klar, das haben wir nun davon!“ „Uchiha, halt die Fresse, wenn du das hier überleben willst!!“ warnte das Mädchen ihn, und er lachte. „Hey, wenn du mich umbringst, bist du raus aus der Prüfung!“ „Das weiß ich selber, du Schlaumeier,“ grinste sie gehässig, „Dann töte ich dich nach der zweiten Prüfung!“ „Wieso sind eigentlich immer wir an allem Schuld?!“ seufzte Kojiro. Haruka stöhnte. „Ja, du ganz besonders!! Als wir gefesselt waren, hast du nur blöde rumgestanden!! Hättest du da schon deine blöde Katze beschworen, wäre das viel einfacher gewesen!! Dann hätten wir die Schriftrolle vielleicht nicht verloren!!“ „Ich, äh, war nur schockiert, immerhin wart ihr gefesselt und Sanosuke wurde von einem hübschen Mädchen angefummelt!“ Bei der Erinnerung an die peinliche Aktion wurde Sanosuke rot, und Haruka schubste Kojiro wütend rückwärts. „Hey, wie kannst du unsere Feinde hübsch nennen?! Die Frisur war scheisse und ich wette, die hatte künstliche Brüste.“ „W-woran erkennt man das?!“ wunderte sich Kojiro verwirrt, und Sanosuke stöhnte, während die beiden lauthals über künstliche brüste diskutierten. Sein Team war so grottig... „Leute!“ unterbrach er die Brust-Diskussion, „Wollt ihr euch statt auf Titten nicht lieber auf andere Teams mit Schriftrollen konzentrieren?!“ „Titten sind aber toll,“ sagte Kojiro, und Haruka haute ihm eine runter. Dann fing sie an, zu lachen. „Heeey, sag sowas nicht vor Kindern, Kaneko! Der kleine Uchiha hat doch sowieso noch nie welche gesehen und hat keine Ahnung!“ Sanosuke schnaubte ärgerlich. Diese blöde Kuh! Immer behandelte sie ihn, als wäre er noch ein Kind, dabei war er vierzehn und längst kein kleiner Junge mehr! – Na gut, er hatte tatsächlich noch keine wirklichen Brüste gesehen, aber wen scherte das schon? „Du kannst mich mal, Haruka!!“ blaffte er sie an, „Entweder, wir arbeiten jetzt alle zusammen, oder wir können diese Prüfung vergessen!! Also hör endlich auf, uns herumzukommandieren, du blöde, eingebildete, arrogante Schnepfe!!“ Sie sah ihn an und zuckte mit der Braue. „Uuh, jetzt hast du's mir aber gegeben,“ sagte sie ironisch. Kojiro seufzte. „Lasst uns gehen...“ „Merk dir was, Uchiha-Baby!!“ zischte Haruka ihm dazwischen und schubste jetzt Sanosuke rückwärts, „Bevor du die klappe aufreißt, solltest du dich lieber mal für das Team nützlich machen!! Bevor du mich anmotzt, könntest du ja erstmal selber neue Schriftrollen besorgen!“ Sanosuke zischte sie wütend an wie eine Schlange. Da hob sie arrogant den Kopf und grinste gehässig. „Aber du traust dich sicher nicht, hm, kleiner Baby-Uchiha? Denn dieses mal wird dein Papi dich nicht retten kommen, wenn du gegen jemanden verlierst!“ Sanosuke war unfähig, zu antworten vor Fassungslosigkeit, da wurden die drei durch lautes Getöse und Rufen aus einiger Entfernung gestört. Sie drehten alle die Köpfe. „Was ist da?!“ fragte Kojiro, „H-Haruka-san?“ Haruka murrte, benutzte ihre Byakugan und sah durch das Gestrüpp. „Uuh, perfekt, zwei Idioten-Gruppen, die sich bekämpfen! Das heißt, da werden beide Sorten von Schriftrolle vertreten sein... vielleicht können wir ihnen ja beiden die Schriftrolle abnehmen...“ „Pff,“ machte Sanosuke, und die zwei anderen sahen ihn an. Er begann plötzlich, am ganzen Körper zu zittern, und ballte die Fäuste so heftig, dass die Knöchel weiß hervortraten. Kojiro schluckte. „B-bist du... wütend?!“ „Ich hole euch die Schriftrollen ganz alleine!!“ versprach er und drehte den Kopf, um vor allem Haruka aus rot glühenden, mordlustigen Sharingan-Augen anzustarren. Sie blieb starr, aber sein Blick beunruhigte sie. Er hatte irgendwie etwas abgedrehtes in sich. Doch ehe sie etwas sagen konnte, rannte er schon davon in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. Kojiro und Haruka fuhren zurück. „H-haaaalt, Sanosuke!!!“ schrie ersterer, „B-bist du blöd?! Das kannst du nicht alleine!! Warte!!“ „So ein Idiot!!“ zischte Haruka auch, und die zwei setzten ihm nach. –– „Juhuuu!“ machte Asayo und wedelte mit den Armen in der Luft herum, „Wir sind ja wohl so cool, wir können jetzt schon zum Turm gehen! Yuuji-kun, du bist toll, weil du so schlau bist, haben wir schon unsere zweite Schriftrolle!! Yaaah!“ „Wenn du so weiter herumbrüllst, haben wir sie gleich nicht mehr!“ stöhnte Yuuji, als das Mädchen sich kreischend an seinen Hals hängte und ihn knuddelte. „Wir sollten schnell weitergehen,“ meinte Seiji, „Außerdem, Asayo-chan, kann auf dem Weg zum Turm noch viel passieren!“ „Jajaja,“ machte sie völlig lässig, ließ Yuuji los und sauste davon, „Loooos, ab zum Turm!!“ Die Jungen sahen sich an. Dieses Mädchen hatte zu viel Energie. „Das ist die falsche Richtung, nebenbei!“ rief Yuuji ihr nach, als sie im Gestrüpp verschwand. Es wurde still, und nach einer Weile tauchte Asayo wieder auf und kratzte sich blöd lachend am Kopf. „Oh... stimmt ja...“ Seiji schüttelte nur den Kopf. Und sowas war die Tochter vom Hokage! So gingen sie seelenruhig weiter in Richtung des Turms in der Mitte des Waldes. „Schon cool, dass wir so friedlich durchgekommen sind bisher,“ meinte Asayo dann etwas dezenter und lächelte, „Findet ihr nicht?“ „Ja, sicher,“ machte Seiji und hatte Angst, dass der Spieß sich jetzt wenden würde, weil sie es einmal ausgesprochen hatte. „Was wohl Sanosuke-kun so macht?“ überlegte das Mädchen verträumt, und Yuuji und Seiji warfen sich alarmierte Blicke zu. „Das ist voll egal, was Sanosuke macht!“ sagte Yuuji, „Wir gehen unseren eigenen Weg!“ genau in dem Moment ertönte fast unmittelbar neben ihnen hinter einem großen Gebüsch lauter Krach und das Rufen von kämpfenden Ninjas. „Huh?“ machte Asayo, spähte vorsichtig durch das Gebüsch und erblickte dahinter eine abwärts fallende Böschung. Unten standen sich zwei Teams gegenüber und bekämpften sich gegenseitig. „Oh, schaut mal! Ein Kampf!“ „Super,“ machte Seiji und lugte auch hinunter, „Schnell weg, bevor sie uns bemerken und uns als Gegner nehmen wollen...“ Doch in dem Moment ertönte noch ein weiterer, lauter Schrei, und darauf krachte es laut, und eine Rauchwolke entstand hinter dem Kampfplatz, was alle sechs Ninjas unten aufsehen ließ. Auch die drei im Gebüsch sahen hoch. Dann tauchte aus dem Rauch eine so gigantisch große Schlange auf, dass Asayo vor Schreck beinahe aufgeschrien hätte. Das Tier war so hoch, dass es um viele Meter die hohen Bäume überragte. „W-woah, Hammer!!“ machte Yuuji gedämpft, „Ich hab noch nie ein so megagroßes Kuchiyose no jutsu gesehen...“ „Eh?!“ machte Asayo in dem Moment und zeigte mit dem Finger auf den Kopf der Schlange – darauf stand ein von ihrem Standpunkt aus winziger Mensch. „D-das ist doch Sanosuke-kun??!“ „Was??!“ machte Seiji, „Das kann garnicht sein, Nii-san kann doch nicht das-...?!“ jetzt richtig gefesselt starrten alle drei auf das Geschehen unter ihnen. „Doch, tatsächlich!“ machte Yuuji, „Seht, da hinten im Gestrüpp sind Haruka und Kojiro Kaneko!“ Asayo jauchzte, und Seiji fehlten die Worte. Was war das? Seit wann konnte Sanosuke Schlangen beschwören? Dazu noch so große? Nii-san... was tust du da? Er starrte fieberhaft hinunter und versuchte, das Gesicht seines Bruders zu erkennen – da hörte er seine Stimme unten. „Hey, ihr Pisser!!“ brüllte Sanosuke die sechs völlig blassen und verängstigten Genins unter sich an, „Her mit den Schriftrollen, sonst seid ihr des Todes!!“ „Wa-...was ist denn das für einer?!“ schrie der eine Ninja völlig konfus. „Oh Gott, ist das etwa das Kuchiyose no jutsu...?!“ „S-Sanosuke!!“ keuchte Kojiro im Gebüsch und starrte auf die Schlange, „W-was zum Geier hat er vor?! Haruka-san?!“ Haruka sagte nichts. Ich weiß es nicht, aber ich fürchte, es wird ein böses Ende nehmen... Sein Blick von eben hatte sie dermaßen erschüttert, dass sie unfähig war, zu sprechen. Dieser Hass in seinen Augen! Sie konnte garnicht glauben, dass er nur wegen ihrer doofen Sprüche so dermaßen wütend geworden war... oder war da noch etwas anderes? Irgendetwas war mit ihm jedenfalls nicht mehr so, wie sie es kannte. Etwas war anders. Dieser Blick... ich habe noch nie einen so blutrünstigen, abgrundtief hasserfüllten Blick gesehen... das ist unheimlich-... ... „Pff, wir geben dir doch nicht einfach so unsere Schriftrolle!“ lachte einer der Ninjas von vorne da, und alle sahen wieder auf. „Kampflos ergebe ich mich nie!“ „Genau! Und du solltest und besser nicht unterschätzen, du Schlangenbeschwörer!“ Sanosuke sah auf diese armseligen, jämmerlichen Gestalten unter sich herab und setzte einen Blick auf, der Harukas Arroganz um Meilen in den Schatten stellte. Was waren diese Idioten da unten? Was dachten sie, wer sie waren? Dass sie es mit einer Schlange von solcher Größe aufnehmen konnten? Er grinste irre. „Nein, falsch... ihr solltet mich nicht unterschätzen!!“ Er hob die Arme, und die Schlange zischte gefährlich und so laut, dass sogar Asayo und Co. auf der anderen Seite des Platzes zusammenfuhren. Sanosuke hob den Kopf, und jetzt sah Seiji seine rot glühenden Sharingan aufblitzen und sein irres, völlig abgedrehtes, mordlustiges Grinsen. Er kannte das. Er hatte es selbst erlebt. In dem Moment, in dem Sanosuke versucht hatte, ihn umzubringen, hatte er genau denselben Blick gehabt. Der Kleine fuhr in sich zusammen und wurde so blass wie eine Leiche. Nii-san! Mach keinen Unsinn!! Doch sein Bruder hörte ihn nicht. „Fressen wir sie auf.“ Obwohl die Schlange so groß war und die Jungen unten mit einem Happs hätte verschlingen können, wurde es ein Blutbad von übelster Sorte. Die Opfer hatten keine Chance, dem riesigen Tier und seinen Zähnen zu entkommen. Sanosuke sorgte unter seinem irren Blick dafür, dass die Schlange die Jungen auf jeden Fall tötete, bevor sie sie herunterschlang, damit sie ja nicht die Chance bekämen, sich zu befreien. Der Wald war plötzlich erfüllt mit grauenhaften Schreien der Todesqualen, als das Gift der Schlangenbisse die Jungen tötete oder ihnen, weil die Zähne so groß waren, ganze Gliedmaßen abgetrennt wurden. Sanosuke sah dem mit einer Zufriedenheit zu, als würde er etwas Großartiges vollbringen. Die anderen, sowohl Haruka und Kojiro als auch Seiji, Yuuji und Asayo, waren unfähig, zu atmen. Was da geschah, war grausamer und brutaler als jede Geschichte über Morde, die sie je gehört hatten. Keiner von ihnen hatte jemals so etwas mit angesehen. „Das ist Wahnsinn...“ stammelte Haruka leichenblass, „D-der ist total wahnsinnig...!! Er ist wahnsinnig!!“ „Ich glaub, i-ich muss kotzen!“ keuchte Kojiro völlig neben sich. Yuuji, Asayo und Seiji waren ebenfalls wie erstarrt. „I-ist das... ist das wirklich Sanosuke?!“ stammelte Asayo irgendwann, Tränen standen ihr in den Augen. „Ist er das echt?! Der Sanosuke, den ich kenne?...“ Seiji senkte apathisch den Kopf. „Ja... das ist mein Bruder.“ Er konnte das nur bestätigen. Er hatte es selbst erlebt. Als die Opfer tot waren, hob Sanosuke argwöhnisch den Kopf. „Das ist die Bezahlung...“ sagte er zu der Schlange, „Reichen Euch diese paar?“ „Eine gute... Bezzzahlung...“ zischte die Schlange zufrieden, „Ein guter Bossss! Ssssanosssuke...“ damit neigte die Schlange den Kopf so weit herunter, dass Sanosuke auf die Erde springen konnte. Er tat es und neigte noch einmal den Kopf vor dem Tier, bevor es sich in Luft auflöste. Ein paar Blutflecken zierten den Boden. Sanosuke sammelte in aller Ruhe die beiden Schriftrollen auf. Er spürte, wie sehr sein Herz schlug und wie sein Puls vor Aufregung raste. Er zitterte. Was hatte er da gemacht? Er hatte die sechs tatsächlich alle... getötet. Als er zu Haruka und Kojiro zurückkam, starrten beide ihn nur völlig fassungslos an. „Hier, Haruka,“ sagte er bedacht und hielt ihr die beiden Schriftrollen hin, „Die sind für unser Team! Glaubst du mir jetzt, dass ich... kein Kind mehr bin?“ Das Hyuuga-Mädchen nahm so gefasst wie möglich die Schriftrollen. „Ich gebe zu...“ murmelte sie, während sie die Rollen wegsteckte, „Dass du stark geworden bist. Uchiha.“ Ihre Blicke trafen sich nur ganz kurz. Aber in ihrem Blick schwang etwas mit, das vorher noch nie da gewesen war, und es erregte Sanosuke dermaßen, dass er vor lauter Herzklopfen und Zittern beinahe gestorben wäre. Respekt. Da war endlich der Respekt, den er seit Jahren von ihr haben wollte. Er verspürte plötzlich das dringende Verlangen, sie sofort zu küssen. Er spürte neben dem Stolz und der Freude noch etwas anderes, und zwar nur für das Mädchen, das ihm jetzt vorausging. Er riss sich zusammen und kehrte zum Boden der Tatsachen zurück, als Kojiro ihn anblickte. „Wieso hast du sie... gleich getötet?“ Sanosuke sah ihn auch an. Ja, warum? Er wusste es nicht. „Ich weiß es nicht,“ antwortete er dann also wahrheitsgemäß. –– -- So, viel passiert o.o die Kapis werden irgendwie immer länger o_O' Diese Kiri-Idioten tauchen nochmal auf XDD Und Sani hat jetzt seinen Respekt von Haruka-Zicke ^_^ Und ja, ich habe die schriftliche Prüfung ausgelassen, mit voller Absicht XD Nicht nur aus Bocklosigkeit, sondern einfach, um es etwas zu kürzen, denn die schriftliche Prüfung tut überhaupt nichts zum weiteren Verlauf^^' und man muss die Dinge auch auf den Punkt bringen können, wenn ich jeden Scheiss umschreibe, ist die FF ja Weihnachten noch nicht fertig XDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)