Sharingan-Kinder von Linchan (SasuSaku +Kinder) ================================================================================ Kapitel 43: Kinder der Finsternis --------------------------------- Yu bewegte sich nicht, während sie direkt hinter ihrem Bruder stand und dem ein Schwert an die Kehle hielt. Als der Wind auffuhr, wehten ihre langen, schwarzen Haare hoch, und ihre roten Sharingan glühten auf. „Schwesterchen...“ wiederholte Izumi, das Schwert an der Kehle, ein Grinsen huschte über seine Lippen. „Ich... bin erstaunt. Sag mir... wieso machst du das da gerade?“ Erst jetzt tat Yu den Mund auf und Chidori und Haruka starrten sie immer noch fassungslos an. „Weil ich dich töten werde,“ sagte sie kalt. „Du hast es nicht länger verdient, in der Welt der Lebenden zu sein. Und nenn mich nicht Schwester... ich habe keine Geschwister mehr.“ Izumi gluckste. „Ach so... verstehe... du bist mir böse, huh? Böse, weil ich dem großartigen Uchiha Sasuke seine Familie zerstört habe? Und weil jetzt alle am Verrecken sind?“ „Nein, ich bin dir nicht böse,“ sagte Yu. „Ich verabscheue dich.“ „Ooh... oh weh, oh weh, jetzt hast du's mir aber gegeben,“ machte ihr Bruder theatralisch, und Yu verfinsterte ihren Blick. „Du solltest Sasuke auch hassen, Schwesterherz! Er hat immerhin auch deinen Vater getötet, oder?“ Das Mädchen veränderte ihre Mimik kein bisschen, als sie sprach. „Ja, hat er. Und wieviele Väter magst du schon getötet haben... Izumi? Wieviele... tapferer Rächer? Wenn jeder der Söhne, dessen Vater du in deinem Leben ermordet hast, auf Rache sinnen würde, so wie du, wärst du... schon längst nicht mehr hier! Ich habe... im Gegensatz zu dir eine starke Seele. Eine Seele, die nicht so einfach der Dunkelheit verfällt.“ „Pff,“ machte Izumi. „Ich habe keine Angst vor dir. Du bist schwach, Schwester. Du konntest mir noch nie das Wasser reichen. Nichtmal, als wir klein waren. Weißt du, warum? Weil du... dein Leben lang Angst hattest... und davongelaufen bist!!“ Yu zuckte, aber kaum merklich. Chidori und Haruka sahen sich an. „Vor einem wie dir würde ich auch weglaufen!“ warf Chidori beleidigt ein und Izumi grinste sie an, worauf sie den Blick abwandte. „Ist doch wahr,“ machte er zu Yu, „Du hattest vor allem immer nur Angst!! Vor deinen Kräften... von dem Erbe unserer Mutter, dem dritten Auge! Du hattest Angst vor dir selbst... und aus Angst vor der Finsternis... bist du nach Mutters Tod weggerannt, um mir zu entkommen... um den tollen Uchihas aus Konoha zu helfen, huh? Du bist vor deinem eigenen... Schicksal davongerannt. Deinem Schicksal... an meiner Seite zu sein. In der Dunkelheit, wenn es so sein muss... Schwester! Du predigst doch so oft, dass Blut stärker sei als Wasser! Dass die Bande einer Familie stark wären... ja, das sind sie. Unsere Bande schnüren uns zusammen wie Pech und Schwefel... du kannst mir nicht entkommen, Yu-chan. Du gehörst zu mir... und das weißt du! Und weil du das fürchtest, läufst du weg...“ „Halt den Mund,“ sagte sie eiskalt und er verstummte. „Du irrst dich,“ schnappte sie, und sie ließ das Schwert sinken und wartete, bis er sich umdrehte und sie ansah. „Dem Schicksal... kann man entfliehen, wenn man rennt. Ja, du hast recht, ich fürchtete dieses... Schicksal. Deshalb renne ich. Und weil ich renne, bin ich noch am Leben... und keine Marionette der Dunkelheit, so wie du! Weil du zu dumm zum Rennen warst... bist du das geworden, was du jetzt bist. Du bist... die Finsternis. Und du hast meinen Bruder zerstört. Meinen Bruder, der einmal ein Mensch war... ein Mensch, den ich geliebt habe. Das ist jetzt vorbei. Ich töte dich.“ Schweigen. Haruka sah zur Seite, als sie das hörte. Schicksal... Sie dachte an ihren Vater. Ihren Vater, der dem Schicksal der Zweigfamilie entkommen wollte. Wie oft hatte sie sich Geschichten über das Schicksal anhören müssen? Und wie oft hatte sie später festgestellt, dass man sein Schicksal nur selbst in der Hand halten konnte? Sie selbst hatte das getan, als sie Sanosuke gefolgt war. „Sanosuke!“ fiel es ihr ein und sie erhob sich und rannte zu ihm und Sasuke, die am Boden lagen, mehr tot als lebendig. „S-Sani!! Sani, sag doch was!! – Sasuke-sama...! Bitte wacht doch auf-...!!“ Sie wachten nicht auf. Und Chidori verfluchte sich, weil sie kein Chakra mehr übrig hatte, um die beiden auch zu heilen. Sie hatte so viel dafür getan, Seijis Wunde zu versorgen – und selbst jetzt war sie nicht sicher, ob er durchkommen würde. „Ich bin mein Leben lang vor diesem Tag davongelaufen!“ sagte Yu zu Izumi und hob ihr Schwert, „Aber jetzt bin ich hier. Ich werde dich töten... und den Schatten vernichten, der über dem Clan hängt... vielleicht war Vater der Clan egal, ich weiß es nicht. Aber Mutter lag am Herzen, dass er zusammenbleibt. Und deswegen werde ich das tun, was Mutter für richtig gehalten hat!“ Izumi zog sein Schwert ebenfalls. „Welche Ehre... für deine Mutter!“ Damit stieß er nach vorne, sein Schwert krachte klirrend gegen das von Yu und sie sprang zurück, mit der Waffe nach ihm schlagend. So begann der Kampf. „Tse!“ machte Izumi wütend, während er erneut nach ihr schlug, sie wich problemlos aus und blockte sein Schwert mit ihrem ab. „Wir sind vom selben Blut, Yu-chan! Wir sollten auf derselben Seite kämpfen, und nicht gegeneinander!“ „Du lässt mir keine Wahl!“ schnappte sie, „Du bist böse! Ich werde dich vernichten, Izumi!! Du bist nicht mehr aus der Dunkelheit zu kriegen, also musst du sterben!!“ Ein erneutes Klirren der Schwerter und sie stieß ihn mit Gewalt zurück, schlug nach ihm und erwischte seinen Oberarm. Izumi zischte und riss sein Schwert hoch, es auf sie heruntersausen lassend, doch seine Schwester wich aus und war dann plötzlich direkt hinter ihm. „Katon! Gokakyuu no jutsu!!“ „Hah, denkste!!“ schrie Izumi und wich dem Feuerball aus, der aus ihrem Mund kam und sie sah die Wut in seinen Augen wachsen. Wut ist gut für mich... dann verlierst du die Kontrolle über deine Augen... Izumi. Sie stach wieder mit dem Schwert nach ihm und sprang geschickt zurück durch die Luft, als er nach ihr langte, beide gleichzeitig schlossen sie wieder die Fingerzeichen: „Katon!! Gokakyuu no jutsu!!“ „Katon!! Housenka no jutsu!!“ kam es gleich hinterher und aus den vielen, kleinen Flammenkugeln schossen Shuriken hervor, die sich alle gegenseitig trafen, ohne die beiden Kontrahenten zu verletzen. Izumi und Yu landeten wieder auf dem Boden, und Izumi zischte wütend. „Wenn du nicht hören willst... musst du eben sterben! Schade um dich, kleine Schwester... vielleicht wäre mal etwas aus dir geworden!!“ Er schloss die Augen, um sie danach wieder zu öffnen, und sie veränderten sich mit einem kurzen Blitzen. „Mangekyou Sharingan...!“ Nichts geschah und er zuckte. Was??! Ich hatte ihren Blickkontakt nicht...?! Yu verschwand vor seinen Augen – und aus dem Nichts tauchte sie hinter ihm auf und riss ihr Schwert wieder hoch. „Du verlässt dich auf deine Mangekyou Sharingan... und ich verlasse mich... auf mein inneres Auge! Ich brauche keine Augen mehr zum Sehen, Izumi... ich kann auch mit geschlossenen Augen gegen dich kämpfen, das dritte Auge sieht für mich. So entkomme ich deinen Mangekyou Sharingan... ich habe das über Jahre trainiert, also glaub nicht, es wäre billig. Und du... bist wütend... deswegen täuscht dich dein drittes Auge. Deswegen ist es nicht unfehlbar... und deswegen hast du auch vorhin nicht bemerkt oder gewusst, dass ich auch kommen würde.“ Er fuhr herum und blockte ihr Schwert gerade noch mit seinem ab, den Arm hochreißend, er trat zurück und riss dann beide Hände hoch. „Pff! Du hast gut verborgen, dass du kommen würdest! Du hast den Visionen befohlen, mir nicht zu zeigen, dass du kommen würdest, und es hat funktioniert... weil ich nicht gleichzeitig nach dir gesucht habe! Wenn ich dich suche, wirkt meine Kraft. Wenn du dagegen versucht, nicht gefunden zu werden, wirkt deine Kraft gegen meine, sie heben sich auf. Aber wenn du nicht gefunden werden willst und ich nicht dagegen wirke, finde ich dich tatsächlich nicht. Das ist... durchaus billig!“ „Dann schließ die Augen und hör auf dein inneres Auge!“ sagte sie barsch, „Kämpfe blind! Mal sehen, wer von uns besser abschneidet... aber ich kann dir ganz genau sagen, wie das hier ausgehen wird. Ich habe es bereits gesehen.“ „Eine große Klappe hast du bekommen,“ stellte er fest und sie sprangen zurück, um wieder gleichzeitig Fingerzeichen zu machen. „KATON!! HOUSENKA NO JUTSU!!“ Haruka riss schreiend den Kopf runter, als eine der Feuerkugeln sie fast getroffen hätte. Als sie den Kopf wieder hob, erstarrte sie plötzlich, als sie am Horizont etwas auf sie zukommen sah – Menschen? Viele Menschen... Was...?! Oh nein, wenn jetzt irgendwelche Deppen aus dem Dorf kommen...?! Die werden nur getötet!! „Scheisse!!“ schrie sie und rannte los, den Menschen entgegen, „HAAALT!! Kommt keinen Schritt näher!!! Ihr werdet sonst alle sterben, das ist gefährlich!!“ Sie stoppte mitten im Rennen, als sie Menschen in einiger Entfernung stehenblieben – und jetzt erkannte sie den Vordersten. „Das... das ist nicht wahr...“ keuchte sie atemlos. „Keine Sorge! Wir sterben nicht so einfach, Haruka! Wir sind quasi unkaputtbar – nicht wahr??!“ Haruka starrte fassungslos auf die Menschen vor sich. Das war Naruto! Das war Naruto, der Hokage, komplett in Rüstung, und hinter ihm waren ganze Scharen von Anbus – auch ihre Eltern waren da... Kakashi auch... „V-... V-Vater...!“ stammelte sie, als ihr Blick den ihres Vaters traf und den ihrer Mutter, die vor Freude, ihre Tochter lebendig zu sehen, zu heulen begann. „Harukaaaa!“ schrie sie, „Haruka, mein Mädchen!! Mein Kind!! Oh mein Gott, du lebst...!!“ „MAMA??!!“ kreischte Chidori hinten, als auch sie auf das Spektakel aufmerksam wurde, „MAMAAA!!! Oh mein Gott, komm schnell!! Nii-san und Papa sind verletzt, i-ich brauche dich!!“ Sakuras kreischte und dann gab es kein Halten mehr. Sie stürzte einfach drauf los, an Haruka vorbei und fiel Chidori in die Arme, auf ihrem Rücken saß immer noch Shiemi. „Nee-chan, Nee-chan!!“ grölte diese begeistert, „Uiuiui! Hier geht aber die Post ab!!“ Kakashi war plötzlich samt Naruto neben Sakura. „Kakashi!!“ rief Naruto seinem ehemaligen Lehrer zu, „Bring die Kinder weg von hier, schnell! Sanitäter, schnell!! Kümmert euch um Sasuke!!“ „Und Sanosuke!!“ schrie Sakura aufgelöst, „M-mein Baby... mein Sohn...! Oh Gott sei Dank, er ist am Leben... i-ich dachte, ich würde ihn nie wiedersehen...!“ Sie stürzte zu Sanosuke und ihrem Mann, nachdem sie Shiemi runtergelassen hatte und Kakashi sie, Satoya und Chidori weg vom Schlachtfeld schob. Es kamen aus den Anbu-Truppen noch ein paar Sanitäter. „Und Seiji auch, los, los, Beeilung!“ schnappte Naruto, „Bringt sie etwas weg von hier, da zum Waldrand, los doch!“ Sanosuke riss in dem Moment die Augen auf, als Sakuras Hand seine Stirn nur berührte, und mit einem Schrei fuhr er hoch und wedelte irre mit den Armen. „AUFHÖREN, AUFHÖREN!! LASS LOS, LASS LOOOS!!!“ brüllte er, als er noch immer den Schatten an sich zerren spürte und die blutigen, toten Babys um sich herumschwirren sah – kurz darauf lag er bei seiner Mutter im Arm. Das Gefühl war so vertraut... so warm... so lange her... wann hatte sie ihn das letzt mal umarmt? Moment, seine Mutter war hier? „M-...M-Mama...?!“ stammelte er und starrte sie an, und Sakura sah ihn völlig fertig an, erfasste streichelnd seine Wangen, seine Haare, seine Schultern. „Du lebst...“ flüsterte sie glücklich, „Du lebst... Sanosuke... ich... bin so froh...“ „Wo ist Papa?! U-und wo ist I-...?!“ Er brach ab, als ein riesiger Feuerball in einiger Entfernung in die Luft stieß – und er sah Izumi gegen Yu kämpfen. „Y-Yu-chan ist hier?! W-wie lange schon-...??!“ „Shhht, ganz ruhig, ruh dich aus!“ riet Sakura ihm, die alle seine leichteren Wunden vom Kampf kurz mit Hilfe ihres Chakras heilte, „Schnell, wir müssen außer Reichweite kommen...“ „Sakura-san!“ rief sie da einer der Sanitäter, während zwei andere den immer noch bewusstlosen Sasuke wegtrugen, „Sakura-san, wir brauchen Euch hier noch!“ Der Mann nickte zu Seiji herüber, der jetzt auch spärlich wieder aufgewacht war und zitternd und verwirrt den Kopf drehte. „W-was passiert hier-...?!“ „Seiji!!“ rief Sanosuke, „Oh mein Gott, oh mein Gott, du musst ihn heilen, Mama!! I-ich-... ich bin Schuld an der Wunde, ich-... oh je, e-es ist so viel passiert-...“ Seiji kapierte garnicht mehr, was abging, als plötzlich lauter Leute um ihn herumhockten und seine ganzen Oberteile zerrissen, um seine schwere Bauchwunde freizulegen, Sakura fuhr zurück. „D-das ist-...??!“ „M-Mama-...?!“ keuchte Seiji entsetzt, „W-wieso-...? Wo...? Wer... wie, wann...?!“ „Shhht, alles wird gut... alles wird gut! halt ganz still, das wird etwas wehtun...!“ stammelte seine Mutter neben sich, während ihre Hände grün aufglühten und sie die Hände über seinen Bauch ausstreckte. Er fuhr zusammen, als ein Schmerz wie von hundert Messerstichen zugleich seinen Rumpf durchfuhr und ein leises Stöhnen kam aus seiner Kehle. „Shht... ganz ruhig... Seiji-chan... i-ich bin hier...“ flüsterte Sakura erneut, und plötzlich tauchte Sanosuke neben Seiji auf. „Ich warne dich,“ sagte er drohend, „Denk nichtmal daran, zu sterben, du Idiot! Wir haben noch ´ne Rechnung offen, Seiji!!“ „Deshalb w-willst... du, dass ich... überlebe??!“ fragte Seiji entsetzt und hustete, Blut rann aus seinem Mundwinkel und Sanosuke sah an ihm vorbei zu Haruka, die in einiger Entfernung von ihren Eltern geknuddelt und umarmt wurde. „Nein... weil du mein Bruder bist und ich dich lieb habe. Du Trottel.“ „Katon!! Gokakyuu no jutsu!!“ Wieder stießen die Feuerbälle aufeinander und Izumi schnaubte und verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen. Mist... sie ist schon wieder entwischt! Langsam aber sicher wurde es lästig. Am Rande registrierte er auch, dass halb Konoha angekommen war, was ihn ärgerte. „Wage es nicht, zuzulassen, dass die sich alle einmischen!“ schimpfte er mit Yu, als das Feuer verrauchte und sie sich beide keuchend gegenüberstanden, die Schwerter in der Hand. „Das hier... ist allein unsere Sache!“ „Es ist die Sache des Uchiha-Clans,“ erwiderte Yu grimmig, „Des Uchiha-Clans, dem du auch angehörst, egal, wie sehr du es auch bestreiten magst!! Du kannst dein Blut nicht verleugnen, Izumi!“ Damit stürzte sie sich wieder auf ihn und erneut krachten die Waffen aneinander. Sie riss die Hand hoch und schloss die Fingerzeichen mit nur einer Hand, die Augen ließ sie die ganze Zeit geschlossen. Sie öffnete den Mund: „Katon!! Ryuuka no jutsu!!“ „Tsk!“ machte Izumi, riss das Schwert zurück, duckte sich, sprang dann hoch und schmetterte dem riesigen Feuerstrahl ein kopiertes Suiton-Jutsu entgegen. „So kriegst du mich nicht dran!! Da musst du dir schon was besseres einfallen lassen, Schwester!!“ Er stürzte sich auf sie und es flogen wieder Feuerbälle und Shuriken durch die Luft, ein Klirren nach dem anderen ertönte, als die Schwerter wieder und wieder aneinanderkrachten. Yu sah ihn nicht an, während sie kämpfte, aber sie sah sein zorniges Gesicht vor ihrem inneren Auge, jedes mal, wenn sich ihre Schwerter trafen. Was ist nur aus dir geworden, Izumi-kun? Was hat diese ewige Dunkelheit aus dir gemacht...? Es ist sinnlos, zu versuchen, dir die Dunkelheit auszutreiben... sie sitzt zu tief. Sie sprang zurück, riss das Schwert zurück und schloss blitzschnell die Fingerzeichen, Izumi tat es ihr gleich. Wieder holten sie gleichzeitig Luft. „Katon!! Ryuuka no jutsu!!“ Die Macht der Feuerbälle war so groß, dass der Himmel grollte, als sie aneinanderkrachten und mit einem kurzen Erdbeben explodierten. Beide Gegner wurden zu Boden geworfen. Etwas entfernt riss Naruto den Kopf herum. „K-können wir das nicht irgendwie stoppen...?! Wir können Yu doch nicht einfach die ganze Arbeit alleine machen lassen!“ rief der Hokage solidarisch und wollte schon losrennen, da unterbrach ihn ein verzweifeltes Stöhnen von Sasuke, der gerade wieder halbwegs zu sich kam, aber noch unter Schock stand. „I-Izu-...Izumi i-ist... gefährlich-... Dobe-...!“ keuchte er und Naruto fuhr zu ihm herum. „Sasuke!! Du bist wach!“ Sasukes Kopf lag auf dem Schoß seiner Frau und Sakura beugte sich glücklich über ihn und streichelte sein Gesicht. „Schatz... es w-wird alles gut...! Sanosuke und Seiji sind am Leben, und Chidori auch...“ „Was ist mit Izumi?“ stöhnte Sasuke, „Er lebt noch... wo steckt er? Was ist los...?“ „Yu kämpft mit ihm,“ sagte Sakura und sah dann hilflos zu den beiden Kämpfenden herüber, die sich gerade wieder aufrappelten. „Macht... ihn wütend, dann... funktionieren seine Instinkte nicht mehr... dann können wir... seine Schale zerbrechen!“ hustete Sasuke, „Ich... konnte es nicht... ich war nicht... gut genug dafür...“ „Rede keinen Unsinn, du bist großartig!“ rief Naruto und trat Sasuke leicht auf den Fuß, ohne ihm wehzutun, „Du hast deinen Kindern das Leben gerettet! Wenn du nicht so eilig losgerannt wärst und auf uns gewartet hättest, wären Seiji, Sanosuke und Chidori jetzt vielleicht tot! Izumi ist eine Nummer zu groß für uns...“ „Tötet ihn!“ zischte Haruka aus einer anderen Ecke, die zwischen ihren Eltern saß und in eine Decke gehüllt worden war, „Tötet diesen Flachwichser!! Tötet den Scheisskerl, der an allem Schuld ist!!“ „Ja, das werden wir!“ sagte Naruto zu ihr und erhob sich, „Kakashi!! Neji!! Kommt!“ „NEIN!!“ wurden sie da plötzlich von Yu angefahren, die sich immer noch mit ihrem Bruder duellierte, und sie drehte den Kopf und öffnete die Augen, um Naruto aus ihren roten Sharingan anzustarren. „Keiner... mischt sich ein! Das ist eine Sache, die nur meinen Bruder und mich angeht! Ich will nicht... dass noch mehr Menschen unnötig sterben oder verletzt werden!!“ „Und was ist mit dir?!“ empörte sich Naruto, „Ich bin Hokage! Ich lasse nicht zu, dass du-...!“ Ein riesiger Feuerball unterbrach ihn, der mit einem Krachen auf ihn zugeschossen kam, Naruto schrie erschrocken auf und sprang gerade noch zur Seite. Izumi starrte zu ihnen herüber, die Hand noch ausgestreckt, mit der er das Feuer nach Naruto geschleudert hatte. „Halt dich raus, du Narr...“ zischte er gefährlich, „Das hier... ist Schicksal! Meine Schwester gehört zu mir... ich werde dich nicht gehen lassen, Yu! Du kannst mir... nicht entkommen.“ Yu umklammerte ihr Schwert fester und senkte den Kopf, als sie die Augen wieder schloss. Das weiß ich, Izumi. Sie sah ihm ins Gesicht, ohne die Augen zu öffnen. Und sie sah die Finsternis... all den Hass, all den Zorn und all das Leid, das er erfahren hatte und vor allem anderen zugefügt hatte. Unser Vater war ein Werkzeug der Dunkelheit, genau wie du es jetzt bist. Es war sein Schicksal, zu sterben. Genauso ist es deines. Sie erinnerte sich an ihre Mutter. An eine frühere Zeit, in der die Welt noch eine Dose voller Bonbons gewesen war. Aber es waren bittere Bonbons gewesen... „Guck mal, Mama, die beiden Vögel da! Glaubst du, die machen da einen Paarungstanz?!“ Das kleine Mädchen zeigte aufgeregt auf zwei Vögel, die in der Luft umeinander herumflogen und sich immer wieder gegenseitig trafen, wobei sie laut kreischten. Die Mutter lachte kurz. „Nein, Yu-chan! Sieh genauer hin, das sind zwei verschiedene Vögel. Das da ist ein Kleiber, und das große ist ein Falke. Die passen nicht zusammen, die kämpfen gegeneinander.“ „Oh,“ machte das Mädchen enttäuscht. „So, wie Nii-san gegen die anderen Kinder im Dorf kämpft?“ Die Mutter lachte. „Nein, das ist etwas anderes. Nii-san kämpft nicht mit ihnen, um sie zu töten, sondern, um seine Fähigkeiten als Ninja zu trainieren. Wir sind zwar kein Ninja-Dorf, aber es ist trotz allem gut, wenn man sich verteidigen kann.“ Die Kleine stützte den Kopf auf die Hände und sah den Vögeln grübelnd zu. „Du lügst.“ „Wie bitte?“ fragte ihre Mutter und die Kleine schmollte. „Du lügst. Nii-san spricht viel davon, dass er Leute umbringen will. Nii-san will die umbringen, die Papa getötet haben. Er sagt, er hasst diese Leute so sehr, dass er sie töten wird, wenn er groß ist.“ Die Mutter sah ihre Tochter nicht an und schwieg eine Weile. „Weißt du, Yu-chan... Hass ist ein böses, schwarzes Gefühl. Es ist sehr stark und kann schnell von Menschen Besitz ergreifen. Mit dem Hass kommt die Wut... aber auf die Wut folgt der Schmerz. Die Traurigkeit. Hass ist ein Mittel der Dunkelheit, in die Seelen der Menschen einzudringen und sie langsam von innen heraus zu zerstören... so... ist es mit eurem Vater gewesen.“ Yu sah sie groß an. „Dann hat der Hass ihn also getötet, und garkein anderer Mensch?“ „Doch, er wurde von einem Menschen getötet, von seinem eigenen, kleinen Bruder. Aber die Dunkelheit in deinem Vater ist Schuld daran, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Er konnte sich nicht mehr von der Dunkelheit befreien und musste darum sterben. Ich fürchte, Izumi hat diese Dunkelheit seines Vaters geerbt... in ihm ist zu viel Hass. Eines Tages wird das böse enden, Yu...“ Sie drehte den Kopf weg und Yu sah sie groß an. „Mama...?“ „Was ich dir jetzt sage, ist eine Warnung... achte darauf, wenn du älter bist. Die Dunkelheit ist überall und kann in jeden eindringen. Und sie breitet sich in einer Familie besonders schnell aus... je stärker die Bande zwischen Menschen sind, desto einfacher ist es für die Finsternis, diese zu trennen. Deswegen konnte diese Dunkelheit von deinem Vater auf Izumi übertragen werden. Es gibt eine Chance, der Dunkelheit zu entkommen. Wenn man Menschen findet, die man liebt – die einen auch lieben. Es gibt bestimmte Arten von Menschen, die können mit ihrer bloßen Anwesenheit die Finsternis vertreiben, wenn man es zulässt. Wenn ein finsterer Mensch von einem anderen so aus seinem dunklen Loch geholt wird, haben seine Kinder, ihre Familie, vielleicht eine Chance. Aber wird der finstere Mensch nicht aus der Finsternis geholt... werden seine Kinder an die Finsternis gebunden sein. Und bei dem Versuch, ihr zu entkommen... werden sie hinfallen und sterben. – Dein Vater hat seine Dunkelheit nicht verlieren können...“ Yu drehte den Kopf, als sie die Bilder ihrer Mutter aus ihrem Gedächtnis verbannte. Aber diese Warnung von damals hatte sie nicht vergessen. Und obwohl sie noch klein gewesen war, hatte sie die Bedeutung erkannt. Wir sind die Kinder der Finsternis, Izumi und ich. Wir gehören zusammen... wir sind eins, wir sind aus demselben Blut, aus derselben Finsternis entsprungen. Deswegen werden wir bei dem Versuch, ihr zu entkommen... hinfallen und sterben. Sie öffnete die Augen und ließ die Arme sinken, die langen Ärmel ihres Mantels fielen über ihre Hände. Izumi blieb vor ihr stehen, das Schwert erhoben. „Warum zögerst du, Schwester?“ fragte er sie grimmig, „Willst du wieder laufen? Lauf doch... lauf doch!“ Sie blickte hoch und ihm ins Gesicht. „Nein. Ich werde nicht mehr laufen.“ Damit ließ sie das Schwert fallen und weiter hinten erstarrten Naruto und alle anderen zu Salzsäulen. Das Mädchen ließ ihre Sharingan wieder aufblitzen, und Izumi verfinsterte seinen Blick. „Das Laufen hat keinen Sinn, Nii-san. Das hast du doch selbst gesagt? Was denn... bist du mir nichtmal böse? Immerhin habe ich dich doch verraten... und habe den ach so bösen Sasuke unterstützt...“ Während sie sprach, spannten sich seine Gesichtszüge immer mehr, und sie sah zufrieden zu, wie seine Wut wuchs... und wuchs... und er ballte wütend die Fäuste und riss das Schwert hoch, um sich auf sie zu stürzen. „Du wirst sterben, Schwester!! Du bist... tot!! Dafür werde ich sorgen, und zwar mit meinen eigenen Händen!!“ Doch als er sich auf sie stürzte, verschwand sie wieder vor seinen Augen, und er riss wütend und verwirrt den Kopf herum, als sie plötzlich hinter ihm war und die Arme um seinen Oberkörper schlang. „W-was zum-...??!“ „Du irrst dich!“ zischte sie, „Ich werde dafür sorgen, dass du stirbst!“ Und ehe einer eine Chance hatte, sich zu rühren, riss sie aus ihrem Ärmel ein zweites, dünnes Schwert hervor, drehte es geschickt herum und stieß es ihm durch die Brust. Allgemeines Lufteinziehen von hinten und Naruto erbleichte. „W-wie, sie-... sie hat ihn-...??!“ Izumi erstarrte und mit einem mal schoss ein irrer Schmerz durch jede Faser seines Körpers, als das Schwert seine Lungen durchstieß. „D-du...“ röchelte er, und Yu ließ ihn etwas lockerer, als er den Kopf zu ihr hindrehte. Er keuchte, und Blut rann aus seinem Mund, und sie sah ihn kalt an. „Stirb und ertrinke in deiner Dunkelheit... du Idiot.“ Sie kehrte ihm den Rücken. Sie sah aus dem inneren Auge, dass er zu ihr herumfuhr und mit dem Schwert nach ihr stieß. Und dann drehte sie sich um und sah ihm in die vom Wahnsinn unterlaufenen Augen – in die Augen voller Finsternis. Im selben Moment stieß er sein Schwert in ihre Brust. –– „YUU!!!“ schrie Sakura und sprang hoch, Sasuke schrie auch und versuchte, sich ebenfalls aufzurappeln, strauchelte aber, worauf einer der anderen Sanitäter ihn am Arm packte. „Ruhig bleiben, Sasuke-sama! Ihr dürft Euch noch nicht so überlas-...“ „SCHNAUZE!!“ brüllte Sasuke und riss sich los, taumelte Sakura schnellstmöglich hinterher zu der Stelle, an der seine Nichte zu Boden gegangen war. Izumi brach ebenfalls zusammen und blieb röchelnd und keuchend am Boden liegen. Als sich seine Lungen mit Blut füllten, erstickte er langsam. Keiner achtete auf ihn. „Yu-chan!! Yu-chan!!“ schrie Sakura und stürzte neben Yu zu Boden und das schwarzhaarige Mädchen drehte apathisch den Kopf, das Schwert noch in der Brust. Sie keuchte schwer und spürte, dass sie am ganzen Körper zitterte. „Oh m-mein Gott, Yu-chan-...!! Beweg dich nicht, i-ich helfe dir!!“ Sie begann sofort, die Wunde mit Chakra zu versorgen, aber schon als sie das Schwert herauszog und ihr Blut entgegenkam, weitete sie vor Entsetzen die Augen. Sie war eine gute Heilerin. Und sie wusste mit nur einem Blick, dass die Wunde zu tief war, um sie heilen zu können. „Oh mein Gott-...!!“ schluchzte Sakura und versuchte trotzdem, die Wunde zu heilen, „Halt durch!! D-du schaffst das, Yu-chan!!“ Yu keuchte und atmete schwer ein und aus, sie suchte hektisch Sasukes Blick. „Sasu-...ke...!“ hustete sie, „Ich... ich war... ich war so spät da-... es tut... mir leid-...!“ „Rede nicht!!“ schrie Sasuke und packte ihre Hand, drückte sie fest. Da war so viel Blut... viel zu viel... Ich kann kein Blut mehr sehen... „Ich konnte... ich konnte sie... nicht früher finden, Sasuke...“ keuchte das Mädchen und zwang ihn, sie wieder anzusehen. Erst jetzt deaktivierte sie ihre Sharingan, und ihre Augen wurden schwarz. „Das Auge... hat... mir zu spät gezeigt, welche-... welche Insel... die richtige... ist...“ „Das ist egal!“ hustete Sasuke, „Du wirst wieder gesund! Es ist alles gut! Izumi ist tot... wir können zusammen nach Konoha zurückkehren!“ Sie lächelte leicht und erzitterte, Sasuke erstarrte, als sein Blick ihren traf. „Nein, Sasuke,“ sagte sie leise zu ihm und Sakura fing während ihrer hoffnungslosen Heilversuche zu weinen an. „Ich komme nicht mit. Mein Bruder und ich... wir sind... Kinder der Finsternis und an... sie gebunden...“ „Nein, nein!!“ schrie Sasuke und schüttelte ihre Hand, „D-du kannst dich dagegen wehren!! Bitte, ich hab es auch gekonnt!! Yu-chan, wir sind für dich da! Wir sind deine Familie!!“ In der Zwischenzeit waren auch Naruto und fast alle anderen dazugestoßen, und wieder einmal stand der Hokage fassungslos neben seinen besten Freunden Sasuke und Sakura, wieder einmal in einer so beschissenen Situation, in der der Tod seine Kralle nach ihnen ausstreckte und wie eine dunkle Gewitterwolke über ihnen schwebte. Wie damals bei Yuusukes Tod. Seit damals hatte Naruto seine Freunde nicht mehr so erlebt... vor allem Sasuke nicht. Yu ist eben in den Jahren fast wie eine eigene Tochter für ihn geworden... schlussfolgerte der Blonde traurig, Es muss schrecklich für die beiden sein-... Er drehte untröstlich den Kopf zur Seite. Warum, verdammt nochmal, konnte er immer nur blöd daneben stehen, wenn andere starben?! Er war Hokage, verflucht! „Sasuke...“ keuchte Yu und sah ihn flackernd an, „Nein... wir können uns nicht dagegen wehren, weißt du? Wenn wir versuchen... der Dunkelheit zu entkommen... sterben wir... Izumi und... und ich... wir teilen dasselbe Schicksal.“ „Sei still!!“ fluchte Sasuke ungehalten und starrte sie verzweifelt an, „Yu, bitte!! Bitte stirb nicht...!!“ Sie lächelte wieder und keuchte heftiger, als sie zitternd eine Hand hob und ihm mit dem Zeigefinger gegen die Stirn piekste. Er erstarrte und sie sah eine einzige, kleine Träne über seine Wange laufen. Wie Nii-san früher... Yu-chan... Sie lächelte immer noch. „Du warst mir... ein guter Vater, Sasuke... der Vater, den ich... nie gehabt... habe. Ich... hab dich lieb.“ Dann schloss sie die Augen und ihre Hand sank zurück zu Boden, die andere, die Sasuke noch umklammerte, erstarrte. Und Sasuke erstarrte mit ihr. Er hörte nichts außer Sakuras ergreifenden Schluchzern neben sich. Er spürte nichtmal die ersten Regentropfen, die fielen. Plötzlich war es so leer... da war nichts mehr, was man fühlen konnte. Nur ein Loch in seiner Seele, das die Dunkelheit gefressen hatte, die ihm seinen Bruder, seine Eltern, zwei seiner Kinder und ein Enkelkind genommen hatte. Was über seine Lippen kam, war kaum mehr als ein von Trauer ersticktes Wimmern. „Ich hab dich auch lieb... Yu-chan...“ –– -- ._.v ich weiß die meisten von euch haben ja schon geahnt, dass sie stirbt ._. ich fands trotzdem traurig .__. so, mann, ich hab Absätze gemacht und tausend Kommata gestrichen, ich hoffe jetzt wird das blöde Kapi endlich mal freigeschaltet!! @__@'' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)