The Circle von Linchan (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 2: Konohagakure ----------------------- Die Nachricht, dass Sasuke nach Konoha zurückgekehrt war, verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Dorf. Und bald war ein riesiger Stau von Schaulustigen vor der Tür des Krankenhauses, die alle sehen wollten, ob es wahr war. Sakura hatte alle Mühe, die drängelnden Dorfbewohner von der Tür fernzuhalten. „Seid ihr noch ganz dicht??!“ keifte sie empört, „Das ist ein Krankenhaus, also RUHE!!!“ „Stimmt es, Sakura-san?!“ fragten einige, „Ist Uchiha Sasuke wirklich zurückgekehrt?!“ „Ich dachte, er wäre ein Nuke-Nin?“ „Ja, genau, hat er nicht Orochimaru geholfen?“ „Aber an sich ist es doch ganz cool, wenn der Kleine vom Uchiha-Clan wieder bei uns ist, oder?“ So quasselten die Leute durcheinander und versuchten, sich an Sakura vorbeizudrängeln. „Wir wollen ihn sehen!“ „Echt mal! Warum ist er denn im Krankenhaus??“ „Aargh!!“ schimpfte Sakura, „Geht nach Hause!! – HEY!! Keiner kommt hier rein, die Besucherzeit ist um drei, und außerdem glaube ich kaum, dass Sasuke Lust auf eure Fragen hat!! Er braucht viel Ruhe und darf sowieso keine Besucher empfangen, kapiert?!“ Zumindest sprach die Rosahaarige da in Tsunades Sinn. Ob es auch in Sasukes Sinn war, konnte sie nur raten – so, wie sie ihn kannte, würde er sicherlich lieber niemanden sehen. Wer waren diese ganzen Spacken hier überhaupt, die kannten Sasuke doch garnicht richtig... In all dem Getümmel entdeckte Sakura plötzlich ihre Freundinnen Hinata und Ino. Aber sie vor allen anderen als einzige reinzulassen, erschien ihr auch nicht fair, also winkte sie die beiden zu sich heran. „Sakuraaaa!!“ grölte Ino sofort, ehe Sakura zu Wort kam, „Oh mein Gott, ist es echt wahr??! Sasuke-kun ist wieder zurück??! Wo habt ihr ihn gefunden??!“ „Ino!“ zischte Sakura, „Ich kann euch beide jetzt auch nicht reinlassen! Tsunade hat angeordnet, dass niemand reinkommen soll, keine Ausnahmen... kommt um drei und fragt nach mir, ich kann euch alles erklären, was gewesen ist. Okay?“ Hinata nickte, und Ino seufzte. „Mann, das ist aber auch ein Trubel hier! – HEY, SIE FETTWANST, GEHEN SIE VON MEINEM FUSS RUNTER!!“ Sakura schluckte nur und schüttelte den Kopf über Inos Unhöflichkeit. Das konnte man doch auch netter sagen... „Sakura-chan...“ begann Hinata in all dem Geschrei kleinlaut, und Sakura sah sie an. „Ja?“ „I-ist Naruto-kun noch hier?“ „Ja, er ist drinnen. – Soll ich ihm was ausrichten?“ Hinata wurde rot und sah verlegen zur Seite. „A-also, ähm... ich meine... ... n-nein, grüß ihn nur von mir!“ Dann nahm sie Ino am Arm, die immer noch zeterte. „K-komm, Ino-chan, lass uns besser gehen!“ „Dem werd ich was, mir einfach auf den Fuß zu treten!“ grummelte die Blonde, bevor sie von Hinata weggezogen wurde, „Hey!! Wo willst du denn hin??!“ Sakura fragte sich gerade, wann Hinata es endlich schaffen würde, Naruto zu sagen, wie sehr sie ihn mochte – so ging das doch schon seit Jahren! Und Naruto war wirklich der einzige Oberdepp im ganzen Dorf, der noch nicht geschnallt hatte, dass Hinata in ihn verliebt war. Wie kann man nur so blöd sein?! fragte Sakura sich und fuchtelte mit der Faust in der Luft herum, nachdem sie es endlich geschafft hatte, die Leute abzuwimmeln, die Tür zu schließen und wieder durch den Korridor zu gehen. Wenn Hinata sich nicht bald mal zusammenreißt, muss ich diesem Baka namens Naruto wohl mal nachhelfen!! Sie ließ die Faust mit einem Seufzen sinken. Jetzt machte sie sich schon Gedanken um die Liebesleben der anderen – dabei musste sie doch erstmal mit ihrem eigenen klarkommen! Sasuke-kun. Als wäre dieser Gedanke ein Stichwort gewesen, tauchte plötzlich Sasukes Bild in ihrem Kopf auf. Wie völlig fertig er im Wald gewesen war, quasi halb tot. Und wie er sie angestarrt hatte mit einem Blick, als könnte er bereits die Ufer der Jenseitswelt erkennen. Sie hatte in dem Moment, in dem sie ihn festgehalten hatte, wirklich Angst gehabt, er könnte sterben. Hey, ich habe ihn im Arm gehalten... Sie kniff verärgert über sich selbst die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, um diese dämlichen Gedanken aus ihrem Hirn zu verbannen. Was dachte sie da? Sasuke war gerade erst zurückgekommen, psychisch und körperlich völlig am Ende, und sie dachte darüber nach, dass sie ihn umarmt hatte. Ihre Gefühle für ihn waren mit Sicherheit momentan das Letzte, um das er sich scheren wollte. Hey!! Ich habe keine Gefühle mehr für ihn!! Die Zeiten sind längst vorbei, verdammt!! Ich bin nicht mehr zwölf!! empörte sie sich innerlich und öffnete die Augen wieder. Sie blieb stehen. Sie wusste, dass sie sich selbst belog. Aber sie glaubte bis jetzt noch daran, dass sie es sich so am einfachsten ausreden könnte, immer noch Gefühle für Sasuke zu haben... Eigentlich kam sie sich vollkommen dämlich vor, immer noch ihrem Schwarm aus der Kindheit nachzuhängen. Als Sasuke weg gewesen war, hatte sie so lange versucht, ihn zu vergessen – zumindest in diesem Bereich, ihn völlig zu vergessen fand sie auch nicht okay. Und eine Weile hatte sie tatsächlich geglaubt, sie wäre über ihn hinweg. Anscheinend hatte sie sich geirrt. „Sakura!! He, träumst du?!“ „Was??!“ Erschrocken durch die plötzliche Stimme hinter ihr fuhr das Mädchen herum. Tsunade stand hinter ihr. „Ich habe mit den Ältesten gesprochen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass Sasuke die Rückkehr nach Konoha erlaubt werden kann, zumal er es selbst verlangt hat. Da – wie Naruto sagte... – Orochimaru tot ist, besteht die Gefahr der Wiederholungstat nicht, also... geben wir ihm eine Chance.“ Plötzlich waren die Liebesgedanken an Sasuke weg, und Sakuras Gesicht hellte sich ob der guten Nachricht deutlich auf. „Wirklich?! Das ist großartig, Tsunade-sama! Weiß Naruto es schon??“ „Ich suche ihn gerade. Tu mir den Gefallen und sieh nach Sasuke, während ich deinen chaotischen Freund Naruto suche...!“ „Hai, Hokage-sama!“ –– Im Zimmer, in dem Sasuke lag, war es finster, als Sakura hereinkam, worüber sie sich wunderte. Hatten sie die Vorhänge nicht offen gelassen, als sie gegangen waren? Wieso waren sie jetzt zugezogen? Ihr Blick fiel auf Sasuke, der am Kopfende seines Bettes saß, die Beine angezogen und die Arme auf den Knien. „D-du bist wach?!“ rief Sakura, „Hast du die Vorhänge zugemacht?? Du darfst noch nicht aufstehen, Sasuke-kun, du bist völlig kaputt!!“ Sasuke drehte den Kopf zu ihr und sah sie emotionslos an. „Es war zu hell hier drinnen.“ Sakura keuchte kurz, als er sie so anstarrte. Sein Blick war noch immer so leer... noch immer so tot wie vorhin. Sie zwang sich, an etwas anderes zu denken. „Wie lange bist du schon auf?“ „Hn,“ war die einzige Antwort. Das beruhigte Sakura irgendwie – das war ja wie der alte Sasuke, den sie kannte... dann hatte er sich garnicht verändert? Sie lächelte kurz und kam etwas näher. „Wie geht es dir? Besser als vorhin?“ fragte sie. Er sagte erstmal nichts. Dann kam eine Gegenfrage: „Bin ich in Konoha?“ „Ja.“ „Bin ich nicht ein Deserteur?“ „Doch.“ „Wieso bin ich dann hier?“ Sakura lachte. „Du hast doch gewollt, dass wir dich herbringen... erinnerst du dich? Du hast zu mir gesagt... Bring mich nach Hause.“ Sasuke sah sie eine Weile an. Ja, das hatte er gesagt, er erinnerte sich. An den Wald, an die Dunkelheit um ihn herum. An das Gefühl, zu fallen... aber jemand hatte ihn festgehalten. Das war sie gewesen. Sakura. Er hatte sie gesehen, und sie war ganz warm gewesen... Wärme. Das Gefühl hatte er schon vergessen gehabt... „Ich erinnere mich,“ verkündete er knapp und sah auf die zugezogenen Vorhänge. Er konnte kein Licht vertragen, wo er doch so lange nur in der Dunkelheit herumgeirrt war... und es immer noch tat. Er fasste nach seinem Kopf, als er plötzlich den Schmerz wieder zurückkehren spürte. Eben hatte er seine Kopfschmerzen doch tatsächlich für eine Weile vergessen – er hatte sich eher über seine Umgebung gewundert... „Sasuke-kun...“ sagte Sakura besorgt, „Hast du Schmerzen?“ Er starrte zu ihr hinauf, als sie plötzlich direkt neben seinem Bett stand. Schmerzen?! Was wusste sie schon? Was wusste sie von dem, was er seit Tagen durchmachte? Seit Monaten? Seit Jahren? Wie konnte sie es wagen, ihm so eine dämliche Frage zu stellen...? Sie streckte die Hand nach seinem Kopf aus, und er schlug sie zur Seite. „Fass mich nicht an!“ zischte er gefährlich, und sie weitete erschrocken die Augen. „Sasuke-kun... ich wollte nur sehen, ob du verletzt bist-... das ist mein Job als Krankenschwester!“ Er gab ihr seine Antwort darauf in einem tötenden Blick, und sie verstand schon. „Ist gut, ich... rühr dich nicht an... tut mir leid.“ Er ergriff mit beiden Händen seinen Kopf, raufte sich die schwarzen Haare und stöhnte kurz. Dieses Pochen... wann hört das auf?! Wann höre ich auf, im Schlaf diese Bilder zu sehen...?! Er weitete wie in Trance die Augen, als er das Gefühl hatte, der Raum um ihn herum würde immer kleiner werden. Wann finde ich den Weg aus dieser endlosen Dunkelheit...? Sakura sah ihn besorgt an. Was sollte sie tun? Ganz offensichtlich fühlte er sich schlecht... sollte sie etwa einfach nur daneben stehen und zusehen? Aber er wollte nicht angefasst werden... sie wusste nicht, was er erlebt hatte, dass er so durch den Wind war. Es konnte nur etwas Schlimmes gewesen sein, deswegen nahm sie Rücksicht und würde ihn sicher nicht zu irgendetwas zwingen. Noch nicht zumindest. Als Krankenschwester hatte sie auch ihre Pflichten. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als die Tür aufging und Naruto und Tsunade hereinkamen. „Ich hab ihn endlich gefunden!“ stöhnte die Hokage, und Sakura musste leise lachen. Naruto strahlte. „Sasukeee!“ grölte er los, und Tsunade hielt ihm den Mund zu, als Sasuke erschrocken den Kopf hob. „Pssst!! In einem Krankenhaus wird nicht gebrüllt, du Baka!!“ „Mmpfblbmpf,“ machte Naruto hinter Tsunades Hand, was ‘Tschuldigung heißen sollte. „Ich hab dir eben schon gesagt, sei nicht so laut!“ tadelte Tsunade ihn gedämpft und ließ ihn los, um sich die Naruto-Sabber an der Jacke abzuwischen. „Sasuke!!“ wiederholte der Blonde dann leiser und eilte zum Bett seines Freundes, „Hast du gehört? Du darfst hier bleiben, Tsunade no baa-chan und die Ältesten haben das beschlossen! – Wie geht’s dir?“ Sakura sah Naruto unsicher an, während er plapperte, und blickte dann auf Sasuke – der ihre Vermutung bestätigte und alles andere als erfreut aussah. „Was wollt ihr alle hier...?!“ stöhnte er, „Ich will... ... alleine sein...“ Er zuckte kurz. Wollte er das wirklich? Er erinnerte sich kurz an die Wärme, die er ganz kurz gespürt hatte, bevor sie ihn hergebracht hatten. Das war gut gewesen... und plötzlich war die Dunkelheit nur noch halb so dunkel gewesen... Er wollte das Gefühl nochmal spüren... Rede keinen Unsinn, Sasuke, dachte er dann verbittert. Du kommst aus dieser Dunkelheit nie wieder raus. Das vorhin war... doch nur eine Täuschung. „Sollen wir gehen?“ fragte Sakura vorsichtig, „Ich wollte nur kurz nach dir sehen.“ „Schlaf dich erstmal aus, dann geht’s dir besser!“ freute sich Naruto aufgeregt, „Wir gehen solange Ramen essen, ne, Sakura-chaaaan?!“ Sakura sagte nichts, während Tsunade bereits zur Tür ging. Sie und Naruto folgten der Fünften, und kurz, bevor sie den Raum verließ, hörte Sakura Sasuke gegen die Wand murmeln: „Ich wünschte, ich müsste nie wieder schlafen, verdammt.“ Sie fragte sich erschüttert, was er damit meinte, aber sie kam nicht dazu, weiterzudenken, da zog Naruto sie schon aus dem Raum und fing an, von Ichiraku und Ramen zu reden, Sakura schloss die Tür und entschloss sich, später weiterzudenken. –– Sakura konnte ihre Nudeln garnicht richtig genießen, als sie zusammen mit Naruto und auch Tsunade und Hinata bei Ichiraku saß. Ja, Naruto, dieser Freak, hatte sogar die Hokage zu Ramen eingeladen. Und Tsunade, die auch ein Freak war, hatte auch noch ja gesagt. Erstaunlich. „Bevor sie es sich anders überlegt und Sasuke doch wieder rauswirft, bin ich lieber ganz nett zu Tsunade no baa-chan!“ hatte Naruto Sakura breit grinsend offenbart. Tsunade hatte erwidert: „Wenn mich schonmal jemand einläd, warum sollte ich nein sagen?“ Dann war Hinata überraschend an Ichiraku vorbeigegangen, und Naruto hatte sie gleich mit eingeladen, worauf der Tag sich zu Hinatas schönstem Tag ihres Lebens entwickelt hatte. Naruto lud sie zum Essen ein! Wie schön! Naruto war so übereifrig und völlig gut gelaunt, dass er am liebsten das ganze Dorf zu Ramen eingeladen hätte – hätte er so viel Geld gehabt. Sasuke war wieder da! Sie hatten es tatsächlich endlich geschafft, ihn zurück nach Konoha zu holen! Es war quasi, als hätte sich Narutos Lebensziel erfüllt, so kam es ihm jedenfalls gerade vor, als er vergnügt Ramen in sich hineinschaufelte und garnicht merkte, dass die scheue Hinata ihn die ganze Zeit schüchtern, aber total verliebt von der Seite anblickte und jedes mal erschrocken errötend wegsah, wenn sie dachte, er würde sich zu ihr umdrehen. Tsunade musste die gute Laune, so leid es ihr auch tat, etwas trüben. „Sasuke ist wieder zurück, ja,“ begann sie, als sie ihre Stäbchen weglegte, „Aber nichtsdestotrotz ist viel geschehen, seit er weggegangen ist!“ Die drei anderen sahen die Fünfte erwartungsvoll an. Selbst Naruto wurde ernst. „Orochimaru ist tot. Der kann uns zumindest nichts mehr anhaben,“ bemerkte er richtig. „Ja,“ sagte Tsunade, „Aber was mit Itachi passiert ist, wissen wir nicht! Es ist möglich, dass er noch lebt, da draußen rumläuft und wir uns also vor ihm in acht nehmen müssen. – Andererseits ist es genauso gut möglich, dass er tot ist. Und ich denke, dass Sasuke uns diese Frage nach Itachis Verbleib unter Umständen beantworten könnte.“ Schweigen. „Meinst du, Sasuke weiß was über ihn?“ fragte Naruto gespannt. „Naja, Itachi ist sein Bruder, und Sasukes Lebensziel war es, ihn umzubringen!“ sagte Tsunade gedämpft, damit nicht die ganzen Bürger auf sie aufmerksam wurden. An sich fast alle, die Ninja waren, wussten zwar vom Schicksal des Uchiha-Clans und auch von Sasukes Racheplänen, aber es gab auch immer noch Nicht-Ninjas in Konoha, und Tsunade wollte nicht unbedingt auf offener Straße über Mord und Totschlag reden und alle arglosen Bürger in Angst und Schrecken versetzen. „Meinst du...“ begann Sakura langsam und ließ ihre Stäbchen sinken, „Tsunade-sama, glaubst du, Sasuke-kun... hat Itachi getötet?“ „Keine Ahnung,“ erwiderte die Fünfte, „Es ist möglich. Wir wissen garnichts. Nur, dass wir Itachi nicht getötet haben. Wenn er tot ist, ist die Wahrscheinlichkeit meines Erachtens nach durchaus groß, dass Sasuke es war... – hört mal zu. Ihr beide, du und Naruto, seid Sasukes beste Freunde. Sasukes ist im Moment in einem recht abgekapselten Zustand. Wenn er sich jemandem anvertrauen würde, dann bestimmt eher euch als mir. Ich muss irgendwann wissen, was mit Itachi passiert ist. Vorzugsweise schnell, denn wenn er noch lebt, kriegen wir bestimmt Probleme, die es schnell zu beseitigen gilt. – Ihr versteht wohl, was ich meine, Sakura, Naruto.“ Sakura und Naruto sahen sich an, und auch Hinata sah die Hokage groß an. „Soll das heißen, wir sollen ihn ausquetschen?!“ fragte Sakura ungewollt heftiger, als sie geplant hatte. Tsunade erwiderte ihren Emotionsausbruch nur mit einem eisernen Blick. „Tsunade-sama, Sasuke ist psychisch gerade völlig fertig! Ich glaube, darüber zu reden ist das Letzte, was er jetzt brauchen kann! Was auch immer passiert ist, vielleicht ist es der Grund für seinen Zustand! Da können wir selbst als beste Freunde – wenn er uns überhaupt als sowas betrachtet, meine ich... – nicht einfach antanzen und ihm Fragen stellen!“ „Ich weiß, ich bin doch nicht bescheuert!“ meckerte Tsunade unnachgiebig, „Ich habe nichts davon gesagt, dass ihr unsensibel wie Elefanten im Porzellanladen da hinlatschen und ihm „Hey Sasuke, hast du Itachi ermordet?!“ an den Kopf knallen sollt! – Natürlich ist er fertig. Deswegen lasst euch ruhig ein bisschen Zeit.“ „Du widersprichst dir selbst, Tsunade no baa-chan!“ empörte sich Naruto, „Eben hast du noch gesagt, möglichst schnell!“ Die Fünfte verdrehte die Augen. „Ja, ich meinte verhältnismäßig schnell. So schnell es eben möglich ist! Mir ist schon klar, dass das sicher noch mindestens eine Woche dauern wird. – Ich möchte euch nur anhalten, ab und zu mal vorsichtig nachzuhaken, okay? – Hey. Ich will nur wissen, ob Itachi tot ist oder nicht. Wenn er tot ist, hat alles weitere sowieso Zeit!“ Sie erhob sich, und Naruto schmollte. „Du gehst schon, Tsunade no baa-chan?“ „Ja. Danke für die Einladung. – Hinata, Sakura... bis dann.“ „Gute Nacht, Hokage-sama,“ sagte Hinata lächelnd, und weg war die Fünfte. Dann saßen die drei Jounin noch eine Weile bei Ichiraku. Sakura hatte ihre Nudeln garnicht aufgegessen. Es herrschte eine solche Unruhe, schon den ganzen Tag. Sasuke war wieder da, und wo war dieser verdammte Itachi? Sakura wusste genau, dass Tsunade recht hatte. Sie mussten schnell herausfinden, was mit Itachi passiert war. Aber so, wie sie Sasuke an jenem Tag erlebt hatte, hatte sie Bedenken, dass ihr Vorhaben so einfach klappen würde. Sie wurde von Naruto unterbrochen. „Sakura-chan! Was ist los mit dir?? Du bist so betrübt!“ Sie drehte sich zu ihm und Hinata um. Ein verwirrtes Lachen. „Ach was... entschuldigt, ich bin bloß etwas müde. All die Aufregung, du weißt schon...“ Sie brach unsicher ab, als sie Narutos Blick bemerkte, der immer wieder verstohlen auf ihre fast volle Ramenschüssel wanderte. Sie seufzte und schob sie ihm hin. „Hier, du darfst den Rest haben, Naruto!“ „Yeah!!“ strahlte er, und sofort war er wieder ins Essen vertieft. Unsensibler Trottel, dachte Sakura mit schrägem Blick auf Naruto, aber sie konnte ihm nicht böse sein. An sich war sie ganz froh, dass er nicht nachhakte, was denn los wäre. An sich wusste sie selber nicht, was mit ihr los war. Eigentlich freute sie sich tierisch darüber, dass Sasuke zurück in Konoha war. Aber irgendetwas blockierte ihr diese Freude auch, sie wusste nur nicht, was es war. Vielleicht einfach die Tatsache, dass Sasuke sie einst alle verraten und verlassen hatte... er war weggegangen. Er hatte sie alleine gelassen. Ja, wenn sie recht darüber nachdachte, war sie wütend auf ihn. Denk sowas nicht, redete sie sich verbissen ein, Er ist völlig apathisch. Er hat irgendetwas Furchtbares durchgemacht, wir wissen nicht, was es ist, aber es geht ihm echt schlecht! Da kannst du nicht auch noch böse auf ihn sein... Doch, kannst du! widersprach sie sich dann sofort selbst. Er ist abgehauen! Er hat das Dorf verraten und Naruto und mich alleine hier gelassen! Wir waren ihm egal!! ICH war ihm egal... ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe, und es war ihm scheissegal! Warum sollte ich mich noch einen Dreck um ihn scheren, um diesen arroganten, egoistischen, blöden..??! Sie stand auf. Das war zu viel. „Ich muss nach Hause,“ sagte sie zu Naruto und Hinata, „Ich fühle mich nicht gut, ich... gehe besser schlafen. Macht's gut, ihr zwei... bis morgen!“ Weg war sie, und Naruto, dem noch eine Nudel aus dem Mund hing, blinzelte. „Wapf hap bfie benn?“ schmatzte er mit vollem Mund, und Hinata musste leise kichern. –– Zu Hause angekommen schloss Sakura sich in ihrem Zimmer ein. Ihre Eltern schliefen bereits – die gingen immer so früh ins Bett. Sie war froh darüber, so musste sie nicht auch noch mit denen reden über den ganzen Mist, der passiert war. Sie ließ sich seufzend auf das Bett fallen und nahm das Konoha-Stirnband ab, das sie auf dem Kopf trug. Sasuke-kun. Verdammt, jetzt dachte sie immer noch über ihn nach! Furchtbar. Hatte dieser Verräter es überhaupt verdient, dass sie so viele Gedanken an ihn verschwendete? Er scherte sich doch sowieso einen Dreck um sie. Dummerweise konnte sie machen, was sie wollte – sie mochte ihn trotz allem immer noch. Ist das echt mögen...? Sie fragte sich, was sie an ihm mochte. Mal abgesehen von seinem Aussehen, das zählte nicht. Hatte er irgendetwas liebenswertes an sich? Sakura dachte angestrengt nach, aber ihr fiel nichts ein. Okay, er hatte viel durchgemacht... moment mal, sie liebte ihn doch nicht aus purem Mitleid, verdammt! Ich muss es wissen. Ich muss wissen, was zum Geier ich an ihm so mag... was mich so zu ihm hinzieht... Sie setzte sich auf. Kurz war sie drauf und dran, los ins Krankenhaus zu laufen und nachzusehen. Dann entschied sie sich anders. Hey, es ist mitten in der Nacht... ich gucke morgen nach. Wenn ich sowieso da bin. Nicht jetzt. Sie hielt wieder inne, als sie sich gerade wieder hinlegen wollte. Aber es reizte sie so, ihn zu sehen... sie wollte gucken, wie es ihm ging... besser als am Nachmittag? Guck morgen nach, Sakura. Morgen... –– Sasuke lag in seinem stockdüsteren Zimmer im Krankenhaus wach und starrte an die Decke. Jetzt, wo es dunkel war, war ihm gleich wohler. Dieses Tageslicht war verwirrend gewesen... Er war müde, und er hätte viel darum gegeben, einfach schlafen zu können. Aber er konnte es nicht... Nur ein bisschen... eine Stunde... ... Seine Augen fielen zu. Sofort riss er sie wieder auf und schüttelte heftig den Kopf. „Nicht einschlafen!!“ schimpfte er laut mit sich selbst, griff nach seinem Kopf und rollte sich auf die Seite. Das Pochen war immer noch da. Sein Kopf schmerzte immer noch und fühlte sich an, als würde er explodieren. Warum machten sie nichts gegen seine verdammten Kopfschmerzen, wenn er schon in diesem verfluchten Krankenhaus liegen musste? Er wollte nicht schlafen, er durfte es nicht... diese Bilder würden wiederkommen. Diese Bilder würden kommen und ihn jagen, wie jedes mal, wenn seine Müdigkeit ihn übermannte und er doch einschlief. Er wollte sie nicht mehr sehen... und er wollte nicht wieder auf diesem schwarzen, verlassenen Korridor stehen und vor sich eine Tür sehen. Er hasste Türen. Ich kann nicht mehr... Er hob zitternd die Hände von seinem Kopf und hielt sie sich dicht vor das Gesicht, starrte auf seine eigenen Hände. Dann riss er hysterisch die Augen auf. Es war immer noch da. Das Blut. Es war einfach da, als wäre es an seiner Haut festgewachsen. Er sah es von seinen Fingern über seine Handfläche an seinem Arm hinunterrinnen, und er öffnete den Mund, um zu schreien, doch es kam kein Ton aus seiner Kehle. Wann würde das aufhören?! Wann würden diese Bilder ihn endlich in Ruhe lassen...? Hoffentlich dann, wenn ich endlich sterbe und diese Scheisswelt hinter mir lasse... Es war dunkel. Der kleine Junge fand sich auf dem Bauch auf einem kalten Steinboden liegen. Es war still, nichtmal ein Lüftchen wehte um ihn herum. Sasuke rappelte sich auf und wischte sich die Augen. „Wo bin ich?! Hallo??! Ist hier jemand?!“ Aber keiner war da, der dem kleinen Kind antworten konnte. Als er sich umsah, erkannte er den Korridor wieder. Düster und leer. Ob er nach links oder nach rechts sah, der Gang schien ewig lang zu sein. Er schien kein Ende zu haben. Er rannte. Er rannte einfach geradeaus los in irgendeine Richtung. Links neben ihm waren Türen, eine neben der anderen wie in einem großen Hotel. Und alle sahen gleich aus. Kalt und dunkel. Er rannte und rannte, aber der Gang veränderte sich nicht, es kam eine Tür nach der anderen und kein Ende. Sasuke blieb keuchend stehen und schüttelte den kleinen Kopf. Er blickte zurück. Wie lange war er gerannt? Und wofür? Die Türen bäumten sich vor ihm auf wie eine Armee, stramm und gerade in Reih und Glied. Was ist dahinter? Er trat zitternd auf eine der Türen zu, die ihm am nächsten war, streckte die Hand nach dem Griff aus. Aber je näher er der Tür kam, desto weiter entfernte sich die Tür von ihm, als würde sie vor seiner Hand fliehen. „Hey!!“ schrie der Kleine ängstlich, „Bleib stehen, du Tür!! HALT AN!!“ Er hielt inne, und die Tür tat es auch. Sasuke sah zurück in die Richtung, aus der er gekommen war, weil er dachte, Schritte gehört zu haben. Dann sah er auf den Fußboden. Auf dem Boden waren viele, blutige Fußspuren. Sasuke schrak zurück. Hier war noch jemand außer ihm! Jemand, dessen Füße bluteten... Er blickte nach rechts. Auch dort, wo er selbst noch nicht gerannt war, waren die Fußspuren. Jemand war denselben Weg gerannt wie er, nur noch weiter! „Warte!!“ brüllte er in die Finsternis und rannte wieder los in die Richtung, folgte den Fußspuren aus Blut. Hinter sich hörte er Schritte, und er sah panisch zurück. „Wer ist da??! Hallo!!“ schrie er, aber die Schritte wurden lauter und schneller, sie kamen auf ihn zu. Sasuke keuchte und rannte panisch schneller. So oft er auch zurücksah, er sah niemanden in der Dunkelheit. Wer verfolgte ihn? „Lass mich in Ruhe!! LASS MICH IN RUHE!!“ Und er rannte und rannte und sah immer nur Türen, Türen, die sich neben ihm aufbäumten und ihn höhnisch anzugrinsen schienen. Die Schritte wurden lauter, und er hörte eine Stimme hinter sich. „Ssssasuke-kun...“ Mit einem panischen Schrei schoss Sasuke aus dem Bett hoch und saß sofort kerzengerade da. Neben ihm fuhr etwas erschrocken zurück, und er wirbelte herum und hob abwehrend die Hände... dann erkannte er Sakura, die neben dem Bett stand. „Sasuke-kun!!“ keuchte sie, „Um Gottes Willen, was ist passiert??!“ Er keuchte auch. Wieso war sie hier? Wo war er, verdammt? Er sah sich um. Ja, er erinnerte sich... er war im Krankenhaus. In Konoha. Sasuke seufzte leise, als er sein Herz immer noch pochen spürte vor Schreck und sein Kopf wieder zu dröhnen begann. Es war mitten in der Nacht... war er etwa wieder eingeschlafen? „Was machst du hier?“ fragte er Sakura sichtlich verwirrt und noch nicht so ganz bei Bewusstsein. Sie erholte sich auch wieder von ihrem Schrecken, die Hand noch auf ihrer Brust, und atmete langsam aus. „Ich wollte nochmal nach dir sehen... als ich kam, hingst du halb aus dem Bett und hast gestrampelt-... ich-... ich wollte dich nur gerade hinlegen, da bist du aufgewacht und hast wie am Spieß geschrien, du... hast mich zu Tode erschreckt!“ Er atmete noch immer heftiger als sonst. Zu Tode erschreckt? Er sie? Nein, sie ihn, verflucht! Waren es dann ihre Schritte gewesen, die er im Traum gehört hatte? Allmählich besann er sich auch wieder, und langsam tröpfelte der Schreck von ihm ab wie schmelzendes Eis. Es war bloß Sakura. Alles in Ordnung. Keiner verfolgte ihn. Außer den Bildern natürlich. Sakura sah ihn besorgt an. „Wie geht es dir?“ fragte sie vorsichtig. Er sah noch schlechter aus als am Nachmittag, fand sie. Sie hatte das Licht aus gelassen, weil sie daran gedacht hatte, dass er Helligkeit scheinbar nicht so mochte, aber sie sah trotzdem, dass er schlecht aussah. „Sasuke, sprich mit mir. Bitte.“ „Mir geht’s scheisse.“ Dämliche Frage, das musste sie doch sehen, diese blöde Nuss! Er sah zur Seite. „Lass mich in Ruhe.“ Sakura gab nicht so einfach nach. Ihr fiel ein, was er am Nachmittag gesagt hatte... „Ich wünschte, ich müsste nie wieder schlafen, verdammt.“ Sie blickte ihn an, wie er unruhig hin und her sah. „Du hat wohl schlecht geträumt, hm?“ machte sie leise, und er sah kurz zu ihr hoch. Er hasste es, zu anderen aufsehen zu müssen, aber er saß nunmal, und sie stand. Sasuke zischte gefährlich. „Ich sagte Lass mich in Ruhe,“ wiederholte er düster. „Hast du deswegen gesagt... dass du nie wieder schlafen möchtest?“ fragte Sakura ihn besorgt, „Weil du Alpträume hast... hast du die so oft, dass du nicht mehr schlafen willst??“ Dieser Gedanke war wirklich schrecklich. Sasuke schlug mit der Hand nach ihr, ohne sie zu erwischen. „Verschwinde!!“ schnappte er verärgert, „Hör auf, mir solche bescheuerten Fragen zu stellen!! Hör auf, mit mir zu reden, lass mich einfach in Ruhe!! Ich will nicht mit dir reden!! Nicht mit dir und nicht mit irgendwem anderes!! Also geh endlich!!“ Sakura trat einen Schritt zurück, als er sie jetzt anstarrte. Zum ersten mal sah er ihr heute nacht ins Gesicht, und sie sah so viel Dunkelheit in seinen Augen... so viel Schmerz. Was hast du durchgemacht, Sasuke-kun...? Wenn du es mir sagen würdest.... würde ich dir so gerne helfen, wenn ich könnte... Vielleicht konnte sie das aber garnicht. Der Gedanke machte sie traurig. Sie seufzte leise. „Kann ich irgendwas für dich tun, Sasuke-kun?“ Er schnaubte. „Ja, verschwinden und mich in Ruhe lassen.“ Aber er sah sie nicht an, als er das sagte. Sie verstand seinen Befehl sehr gut und ging zur Tür. Scheinbar war es einfach zu früh für diese Fragen. Es tat ihr leid, dass sie ihn so verärgert hatte... sie hatte nur nach ihm sehen wollen. Und dann hatte er ihr solche Angst gemacht mit seinem Schrei und seiner Panik. Panik, ja, er hatte wirklich Panik gehabt, vor was auch immer. Vermutlich vor seinem Traum, was auch immer er geträumt hatte. „Versuch wenigstens, zu schlafen, ja?“ riet sie ihm noch, bevor sie ging, und sah nochmal auf sein Bett. „Du machst dich nur kaputt, wenn du ewig wach bleibst, das hält kein Mensch aus. Nichtmal ein Uchiha Sasuke.“ Der letzte Satz war schon beinahe schnippisch, worüber sie sich wieder wunderte. War sie letzten Endes doch so wütend auf ihn, weil er weg gewesen war, dass sie ihm sogar jetzt sowas an den Kopf warf? Durfte sie das überhaupt, bei seinem Zustand? Sasuke schien ihre Ironie nicht bemerkt zu haben oder ignorierte sie, denn er sagte keinen Ton. Die Tür fiel ins Schloss, und er erzitterte, bevor er den Kopf senkte und sich die schwarzen Haare raufte. „Kann ich irgendwas für dich tun, Sasuke-kun?“ Konnte sie das? Nein, mir kann niemand helfen, verdammt. Wie soll mir jemand helfen, diese Bilder loszuwerden?! Er starrte zum Fenster und den zugezogenen Vorhängen. Plötzlich dachte er an den Moment im Wald, bevor er ohnmächtig geworden war. Da waren sie beide gewesen, Sakura und Naruto, und Sakura hatte ihn festgehalten. Plötzlich hatte er wieder gewusst, wie sich Wärme anfühlte... Sakura war ganz warm gewesen. Ihre Hände... Er seufzte tief und legte sich auf den Rücken. Dann schloss er die Augen und stellte sich das Gefühl nochmal vor. Es war schön gewesen... Sasuke öffnete die Augen wieder und starrte finster an die Zimmerdecke. Tss. Aber Wärme hilft mir auch nicht, die Bilder zu verjagen... Wärme kann mir auch nicht den Weg aus der Finsternis zeigen... Ich komme da sowieso nie wieder raus. –– -- o.o Sasuke, du bist so ein Pessimist XDDD das geht garnicht, ey! XDDD Ich mag Naruto. Er ist so toll und so lieb und niedlich, wie er mit der Nudel im Mund Sakura blöd nachguckt XDD Sasukes Einstellung nervt mich gerade selbst etwas, also entschuldigt, er wird auch noch wieder cooler, versprochen^^ wär ja blöd sonst....^^ Und ja, bisher is an sich garnicht so SasuSaku gewesen, ich weiß^^ Aber wir wollen ja, dass alles logisch und realistisch ist, und deswegen werden sie sich auch nicht im zweiten kapi in die Arme fallen und sich lieben XDD leider wird das noch dauern^^ Und hey, das kapi hat denselben namen wie ein kapi in Sharingan-Kinder XDDD aber Absicht^^ passt eben^^ weil sie jetzt in Konoha sind, heißt das Kapitel einfach Konoha XD fertig, ey XD Ich hoffe ich habe nichst wichtiges vergessen zu erwähnen XD... naja^^ freut euch^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)