The Circle von Linchan (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 30: Lauter Pflanzen --------------------------- Sakura war darüber überrascht, wie schwer man an derartige Informationen bezüglich Kiri kam. Was die Soma-Familie anging, so dauerte es allen Ernstes fast ein ganzes Jahr, bis sie endlich herausfinden konnten, was es mit dieser Familie auf sich hatte. Und nachdem sie quasi jede Bibliothek auf den Kopf gestellt und jede Person, die aussah, als könnte sie ihr weiterhelfen, gelöchert hatte, hatte Sakura Ende Juni endlich einen winzigen Post-it Zettel mit Informationen über den Soma-Clan, aus dem der Mizukage stammte. Und dann wusste sie nicht mal, wie weit sie das tatsächlich weiterbringen sollte. „Du hast wirklich was rausgefunden?!“ machte Ino erstaunt, als sie gemeinsam mit Sakura, Hinata und sogar TenTen in der Sonne des Nachmittags auf einer kleinen Bank an der Straße saß und Eistee trank. Auf TenTens Schoß saß die inzwischen einjährige Haruka und spielte an den Knöpfen der Bluse ihrer Mutter herum. „So viel,“ sagte Sakura und hielt den Post-it Zettel hoch. „Und dafür war das ganze Dorf jetzt ein Jahr auf Achse? Es verwirrt mich ein bisschen... soll ich euch erzählen, was ich mir aufgeschrieben habe, bevor ich es gleich Tsunade-sama bringe?“ „Ja!“ kam es einstimmig von den Mädchen. Haruka quakte. „Also, hört zu: Offenbar ist der Soma-Clan ein recht kleiner, aber sehr bedeutender Clan für Kiri. Wie es aussieht, ist Hiromi Soma der einzige Erbe dieses Clans und alle Älteren sind bereits gestorben. Wobei ich das nicht hundert Prozentig sagen kann. Der Soma-Clan vererbt ein Kekkei genkai, das für Kiri echt nützlich ist – sie können das Wasser in der Luft manipulieren und verdoppeln, sodass Wasser entsteht an Orten, an denen normalerweise keins ist! Und sie können es so oft verdoppeln, wie sie Bock haben, wie es scheint, das heißt, sie könnten locker in einer Wüste eine riesige Springflut entstehen lassen, wobei das echt anstrengend sein dürfte. Genaue Jutsus konnte ich natürlich nicht herausfinden, sowas verrät einem ja keiner und das steht in keinem Buch. Was Hiromi Soma angeht, so muss er eine irre Menge an Chakra haben, wenn er dieses Monster Kurame irgendwie besiegt hat und ihm seinen Willen aufzwingen kann... oder irgendeine andere gruselige Kraft...“ Die Mädchen sahen sich erstaunt an. „Sie können Wassermoleküle verdoppeln?“ staunte Hinata. „Falls Kiri uns also tatsächlich hintergeht und angreift, können wir also getrost davon ausgehen, dass sie mit Suiton-Jutsus keine Probleme haben werden, egal, ob hier gerade ein Fluss oder See in der Nähe ist!“ meinte TenTen und wippte ihr Kind auf ihren Knien auf und ab. Haruka wedelte mit den Armen und sah aus, als versuchte sie zu fliegen. Ino nahm den Strohhalm in den Mund und trank etwas Eistee aus dem Glas, das sie in der Hand hielt. „Ja, toll,“ machte die Blonde genervt, „Das macht es denen natürlich einfach! Wasser ist immerhin ihr stärkstes Element...“ „Ach!“ machte TenTen, „Dann holen wir uns Suna als Verstärkung und Gaara bombardiert die Kiris so lange mit Sand, bis alle voller Wasser-Sand-Matsch sind, dann können wir Schlammcatchen spielen und darin bin ich inzwischen Profi.“ Ino lachte los, aber Sakura sah die Braunhaarige groß an. „Wie jetzt?“ „Na, ich habe ein kleines Mädchen,“ Sie hielt Haruka hoch, „Das unglaublich gerne auf jedem Spielplatz im Matsch rumwühlt! Was meinst du, wie es aussieht, wenn es geregnet hat und vor dem Tor diese riesige Schlammpfütze ist?“ Sie sah Hinata an, „Kann nicht mal irgendwer diese Kuhle im Boden begradigen, überhaupt??“ Das Tor, von dem TenTen sprach, war natürlich das Tor des Hyuuga-Anwesens, in dem auch TenTen seit ihrer Hochzeit mit Neji lebte. Neji war allerdings genervt vom Rest der Verwandtschaft und hatte beschlossen, demnächst irgendwo anders hinzuziehen mit seiner kleinen Familie. „Also,“ sagte TenTen erneut, „Was meint ihr, wie das läuft? Dieses Kind springt volle Kanone in diese dämliche Kuhle und steht bis zur Hüfte im Schlamm!“ Haruka lachte, als würde sie verstehen, was die Erwachsenen redeten, und sich über den Ärger ihrer Mutter lustig machen. Ino grinste. „Tja, das kommt davon, wenn man so früh Babys bekommt!!“ sagte sie schadenfroh, „Wobei ich dich irgendwie auch beneide um die kleine süße Haruka... darf ich sie mal auf den Schoß nehmen?“ „Klar,“ machte TenTen und gab ihr das strampelnde Kind. Sakura war aufgestanden und hatte noch immer den Post-it Zettel in der Hand. „Ich werde dann mal gehen und das Tsunade-sama erzählen. Wenn die anderen von ihren Missionen zurückkehren, kann sie es denen dann sagen... wann wollten Neji und Naruto zurückkommen?“ Die beiden Männer waren nämlich seit einigen Tagen auf (verschiedenen) Missionen, die in etwa dasselbe Ziel hatten wie alle Missionen in letzter Zeit... etwas über den Mizukage und seine Fähigkeiten herausfinden. „Keine Ahnung, sehen wir dann,“ machte TenTen, „Vielleicht morgen, vielleicht übermorgen, und Naruto kommt sicher sowieso zu spät.“ „Er ist doch nicht Kakashi!“ machte Ino lachend und tätschelte amüsiert Harukas hübschen Kopf. Das Mädchen griff nach Inos langen, blonden Haaren – und zog mit aller Kraft daran, worauf Ino laut schrie und das Baby vor Vergnügen johlte. „AUA, du kleine Bratze!! Boah, TenTen, von wegen süß, ich hab mich geirrt!!“ Sie gab TenTen das immer noch johlende Kind zurück, während die anderen Mädchen lauthals zu lachen anfingen. Murrend fuhr sich Ino durch die Haare, dann hob sie einen Zeigefinger. „Sakura!! Bleib mal hier, ich war noch nicht fertig mit euch! Was meinst du, wieso ich euch hier alle hergeschleppt habe, sicher nicht, um über Hiromi Soma zu quatschen! Es gibt was zu feiern, wisst ihr?“ „Was zu feiern?“ machte TenTen, „Dass Haruka dir deine Haare versaut hat?“ Sie sah auf die geballte Faust ihrer sabbernden Tochter, in der ein Büschel blonder Haare hing. „Aargh!! Nein!!“ rief Ino und fing plötzlich an, herumzuhibbeln und zu giggeln. „Shikamaru und ich werden bald heiraten!“ –– Rumms. Diese Nachricht erschreckte quasi genauso wie die Nachricht vor beinahe zwei Jahren, als TenTen schwanger geworden war. Sakura riss Mund und Augen auf. „Wie jetzt?!“ machte sie zum zweiten Mal an dem Tag. Auch Hinata und TenTen waren erstaunt. „Was denn, er hat dir ´nen Antrag gemacht?!“ schrie Letztere und strahlte, „Oh mein Gott, herzlichen Glückwunsch!! Wie cool, wann ist es soweit?“ „Ich war ja auch ganz entsetzt und hab mich gefragt, ob er was genommen hat, weil er doch sonst immer so faul ist!“ rief Ino und strahlte. Sakura musste lächeln. Wie sehr man Ino die Freude darüber ansehen konnte... sie freute sich für ihre beste Freundin. „Das wird sicher toll,“ machte sie dann, während TenTen schon aufgeregt zu plappern begann und Haruka zu nölen anfing, weil sie nicht mehr im Mittelpunkt des Geschehens war. „Jaaa!“ grinste Ino ihr zu, „Wenn alles klappt, heiraten wir schon nächste Woche! – Oh Gott, dabei muss ich doch noch so viel machen!! Brautkleider besorgen und so, und oh Gott, wer organisiert dann die Party?!“ „Wir helfen dir!“ freute sich TenTen, „Nicht, Hinata, Sakura?!“ „Maaaama!“ nervte Haruka. „Ja, du auch, aber wehe, du springst in eine Schlammpfütze!“ Allgemeines Lachen. –– Nachdem Sakura Tsunade ihre Informationen überbracht hatte und sich auf den Weg zurück nach Hause machte, dachte sie nochmal an Ino. Sie würde tatsächlich heiraten! Und verdammt, das vor ihr... das hieß, Ino war ihr mal wieder voraus. Super. Bis Sasuke-kun auf die Idee kommt, mich zu heiraten, vergehen ja Zeitalter! dachte sie schmollend und wurde etwas langsamer. Er kennt ja noch nicht mal meine Eltern, zumindest nicht wirklich! Sie hielt ganz an. Eltern. Überhaupt. Kurzer Hand machte sie Kehrt und machte sich auf den Weg, Sasuke zu suchen. Es wurde langsam Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen, wo sie schon eineinhalb Jahre zusammen waren! Sasuke war in den letzten Wochen meistens genervt gewesen. Vor allem deshalb, weil alle Idioten losziehen und nach Informationen über Kiri suchen sollten... alle außer ihm, weil Tsunade es für zu riskant hielt, ihn in die Nähe von Kiri zu lassen, falls Orochimaru doch irgendwo noch Leben sollte. Das hieß, alle spionierten herum und bereiteten sich unterschwellig und inoffiziell auf einen Krieg vor, der vielleicht kommen würde und vielleicht auch nicht, und er, Sasuke, war der Dummkopf, der in der Zwischenzeit allen anderen Müll erledigen musste. Das war so, als würden alle ein großes Fest planen und er musste den Keller aufräumen. Und fast alles an geeigneten Missionen, das nichts mit Kiri zu tun hatte, bekam dann er auf's Auge gedrückt. „Du bist jetzt in der Anbu, zeig mal Verantwortung,“ hatte Tsunade zu ihm gesagt, das hatte er Sakura zumindest einmal erzählt. Und Sasuke kotzte diese Situation einfach nur an... und seine Freundin konnte ihn irgendwo auch verstehen. In der letzten Zeit hatten sie selten Gelegenheit gehabt, zusammen zu sein. Alle waren viel unterwegs, Sakura hatte Informationen gesammelt und Sasuke hatte allen anderen Blödsinn gemacht oder eben trainiert, wenn er nichts Besseres zu tun gehabt hatte. Und Sakura wusste nicht mal genau, ob es nur das war, was ihn so nervte, oder ob er noch irgendwas anderes hatte, das ihn dermaßen beschäftigte, dass er ständig nur angepisst war. Da er, wenn er überhaupt mal mit Menschen zusammen war, mit Sakura zusammen war, bekam sie seine schlechte Laune auch am meisten zu spüren. Aber da sie ihn inzwischen kannte, wusste sie auch ganz gut, wie sie damit umzugehen hatte. Da er momentan nicht auf Mission war, wie sie wusste, würde er wohl beim Training sein... und da fand sie ihn dann auch im nahen Wäldchen. Aber Sasuke hatte ohnehin gerade vorgehabt, zurückzugehen. „Sakura...“ machte er dumpf, als er sie auf sich zukommen sah, und in seinem grimmigen Gesicht veränderte sich etwas, als sie vor ihm stand, als sie sich streckte und ihn zur Begrüßung zärtlich auf die Lippen küsste. Eigentlich wollte er sie gar nicht sehen... aber dennoch mochte er das Gefühl, das er spürte, sobald sie bei ihm war. Ihre einfache Anwesenheit... dieses Gefühl, das er etwa ein halbes Jahr zu erklären versucht hatte, bis er seine Antwort vor quasi einem Jahr endlich gefunden hatte. Für einen Begrüßungskuss wurde dieser hier recht intensiv, und als sie sich voneinander lösten, lächelte Sakura. „Hey...“ machte sie, „Ich dachte mir, ich hol dich vom Training ab und wir verbringen zur Abwechslung mal wieder etwas zeit miteinander... in letzter Zeit sind wir so beschäftigt gewesen...“ Sasuke seufzte und strich gedankenverloren mit einer Hand über ihre rosa Haare. „Ich weiß...“ murmelte er. „Alles in Ordnung mit dir?“ erkundigte sie sich zögernd, „Du wirkst so apathisch...?“ Sasuke sagte eine Weile gar nichts. Tss, apathisch. Was wusste sie schon... Orochimarus Juin hatte sich in dem Jahr kein einziges Mal auch nur das kleinste bisschen gerührt. Sasukes Bedenken, dass Orochimaru vielleicht noch leben könnte, wurden mit jedem Tag kleiner, und das verwirrte ihn auf beunruhigende Weise. Dieser Typ konnte doch nicht echt von einem neunköpfigen Monstrum gefressen worden sein... Oder doch? Was, wenn letzten Endes all ihre Panik doch umsonst war und Orochimaru echt einfach nur tot war? Aber besser zu viel Panik als zu wenig... Aber es war nicht nur Orochimaru, der ihm Kopfschmerzen bereitete. Da war noch etwas anderes, das ihn nervte und die ganze Zeit über an ihm nagte wie ein bösartiges Insekt. Er warf seiner hübschen Freundin einen unschlüssigen Blick zu und bereute es sofort wieder, sie intensiver angesehen zu haben. Seine hübsche, kluge Sakura... Nervös fuhr er sich durch die Haare und über die verschwitzte Stirn, bevor er wortlos an ihr vorbei in Richtung Dorf ging. „Lass uns gehen... wir haben wirklich lange keine Zeit mehr füreinander gehabt.“ Das war's dann. Sakura sah ihm erst nach und seufzte dann. Sasukes Launen waren merkwürdig... sie wusste nicht, was los war, aber wenn sie es wagte, danach zu fragen, bekam sie keine Antwort. Und er wich ihren Fragen aus... Genau wie ihren Blicken. –– Sasukes Wohnung hatte sich im Großen und Ganzen nicht verändert. Außer, dass Sakura für etwas mehr Deko gesorgt hatte und ab und zu Blumen in die Küche stellte. An der Tatsache, dass Sakura den größten Teil ihrer Freizeit in dieser Wohnung verbrachte, hatte sich auch nicht geändert... sie war öfter hier als bei sich zu Hause, was ihre Eltern nicht ganz offiziell wussten. Sie sagte ihnen zwar, dass sie oft bei Sasuke war, aber sie ließ zum Beispiel aus, dass sie über Nacht auch dort war... ihre hysterische Mutter würde sich ja wer wusste schon was denken! Wobei wer wusste schon was durchaus kein falscher Gedanke war... –– Sasuke murrte und lehnte den Kopf in das Kopfkissen, auf dem er lag, während seine Hände leicht unruhig über Sakuras Kopf strichen, der auf seiner nackten Brust lag. „Die Rollos sind schon wieder nicht unten...“ bemerkte Sakura dumpf und sah zum Fenster, während ihre Finger zärtlich über seinen Oberkörper strichen. „Macht nichts, Naruto ist auf Mission.“ „Hmm... na ja, wer weiß, wie plötzlich der doch zurückkommt und dann wieder à la Taraaa auf dem Balkon steht und das sieht...“ Sasuke musste darüber leicht grinsen und versuchte es zu unterdrücken. Er hoffte einfach ganz optimistisch, dass Naruto dazugelernt hatte, seit er das zum ersten und letzten Mal gebracht hatte, einfach auf dem Balkon aufzutauchen und durch das Fenster zu gucken. Sakura küsste zärtlich seine Brust, bevor sie den Kopf hob und sich auf die Ellenbogen stützte, ihm ins Gesicht sehend. „Sag mal, Sasuke-kun... findest du nicht, dass du das verdaddelte Treffen mit meinen Eltern langsam mal nachholen könntest? Wir sind seit über einem Jahr zusammen und die kennen dich nicht mal.“ Sasuke starrte sie empört an. Das war gemein... jetzt mit so einem Thema zu kommen, wo er müde war und keine Lust zum Reden hatte. Da fielen ihm doch keine Argumente ein, verdammt... Na ja, vermutlich wusste sie das... „Sasukeee...?!“ hakte sie nach, als er nichts sagte, und sie begann, seinen Bauch zu pieken. „Du drückst dich schon eineinhalb Jahre davor! Ich möchte, dass du meine Eltern triffst, okay?!“ „Ich möchte es... lieber nicht,“ widersprach er und kratzte sich ihrem Blick ausweichend am Kopf. Er hasste es... er hasste dieses Thema und er hasste es, dass sie so lange weiter bohren würde, bis er freiwillig aufgab. Das hatte sie raus... dummerweise. Er dachte flüchtig an den Tag, an dem er tatsächlich vergessen hatte, dass Sakuras Eltern ihn zum Essen eingeladen hatten. Und er wusste von Sakura, dass vor allem ihre Mutter ein Problem damit hatte, wenn Mädchen vor der Hochzeit Sex hatten... Hey, das war doch ein Argument. „Sakura, wenn ich deiner Mutter gegenübertrete, wird sie von mir erwarten, dass ich dich mit keinem Finger anrühre, weil wir nicht verheiratet sind! Das heißt, ich müsste sie anlügen... soll ich etwa deine Eltern belügen?“ „Besser das, als sie gar nicht zu treffen! Weißt du, meine Mutter hat kein sehr gutes Bild von dir, wo du doch das Essen verschlampt hast... und weil du kein bisschen Interesse an ihr zeigst, ist sie nur noch stinkiger, wenn wir über dich sprechen.“ „Ihr sprecht über mich?!“ empörte er sich verärgert. „Ja, ich erzähle ihr immer, was für ein Vollidiot du bist und wie grässlich gemein du doch immer bist,“ stichelte sie sarkastisch. Sasuke knurrte. „Das ist nicht witzig.“ „Stell dich nicht so an, ich regel mit meiner Mutter einen Termin und du kommst gefälligst, okay?!“ Sasuke schnaubte und fühlte sich wie ein in die Enge getriebenes Beutetier. Mist... –– Der Termin kam drei Tage später. Und Sasuke stand genervt im Badezimmer, richtete seine Haare und dachte fieberhaft nach, ob es nicht doch noch irgendeinen Ausweg aus diesem Desaster gäbe. Er könnte ja so tun, als wäre er krank... aber Mist, Sakura als Medic-Nin erkannte Krankheiten und Nicht-Krankheiten. Er könnte sich klammheimlich zu Tsunade schleichen und ihr irgendeine Mission aus der Nase ziehen, die gaaaanz furchtbar wichtig wäre... aber verdammt, alle Missionen, die wichtig waren, waren die mit Kiri, die er nicht machen durfte. Und Sakura wusste das dummerweise. Er könnte sich vom Balkon stürzen und sich ein Bein brechen... aber hm... war es das wirklich wert, Wochenlang unbeweglich herumzuliegen? Sakura sah um die Ecke aus dem Flur ins Bad und linste ihn an. „Komm ja nicht auf die Idee, dich krank zu stellen oder dir absichtlich was zu brechen!“ warnte sie ihn, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Er grummelte irgendetwas verärgertes vor sich hin, Sakura hörte nur ein nicht völlig ernst gemeintes Ich hasse dich. Sie grinste amüsiert über seine Nervosität, strich sich eine rosa Haarsträhne hinter das rechte Ohr und zog bereits ihre Sandalen an. „Sasuke-kun, beeil dich, wir müssen los!“ „Hnn!“ schnarrte er aus dem Bad, und sie musste wieder kichern. Dann kam er endlich aus dem Badezimmer, zog auch seine Schuhe an und warf ihr noch einen grantigen Blick zu, der ihr sagte: Wie kannst du mir sowas antun, hm?! , bevor er aus der Tür ging und sie ihm kichernd folgte. Das Wetter war herrlich, als sie am frühen Abend durch die Straßen zu Sakuras Elternhaus schlenderten. Sakura lächelte wohlwollend. „Hab dich nicht so, eines Tages musst du es ja doch hinter dich bringen... dann bringst du es eben heute hinter dich!“ „Was heißt hier eines Tages muss ich?!“ murrte er, „Gar nichts muss ich, sie sind schließlich nicht meine Schwiegereltern...“ Er brach den Satz besser ab, bevor er in irgendwelche Fettnäpfchen treten konnte. Nein. Sie waren wirklich nicht seine Schwiegereltern. „Apropos, in fünf Tagen ist Inos und Shikamarus Hochzeit, nicht, dass du die auch wieder vergisst, Sasuke-kun! Hast du dir schon was Ordentliches zum Anziehen gekauft dafür?“ „Muss ich?“ stöhnte er, „Ich bin ja nicht der Bräutigam, was soll's also...“ „Jetzt gib dir doch wenigstens ein bisschen Mühe!! – Da sind wir.“ Sie waren vor dem Haus angekommen. Sakura klingelte, während Sasuke genervt neben ihr stand. Sie zerrte an seinem Arm. „Nimm die Hände aus den Hosentaschen, du siehst ja aus wie ein Penner!!“ „Tss,“ schnaubte er, da flog die Haustür auf und sie standen Sakuras Mutter gegenüber. „Da seid ihr ja endlich!!“ rief sie strahlend, umarmte ihre Tochter herzlich und sah dann Sasuke an, „Ich freue mich schon den ganzen Tag darauf, euch zu sehen! – Sasuke-kun, wir haben uns ja noch nicht so wirklich kennengelernt... ich bin Ayame Haruno, Sakuras Mutter!“ Sie strahlte ihn an und schüttelte ihm eifrig die Hände. Sasuke runzelte die Stirn. Ja, so weit war er auch schon gewesen. Na geil, die Mutter hieß Iris und die Tochter Kirschblüte. Wie der Vater wohl hieß? Karottenkopf? Sie kamen ins Haus. Sasuke erinnerte sich dunkel daran, dass er einmal hier gewesen war... aber damals war niemand hier und alles verwüstet gewesen. Das war der Tag gewesen, als Kabuto Sakura entführt hatte... böse Erinnerungen. „Kommt doch hinten durch auf die Terrasse, bei dem schönen Wetter können wir draußen essen!“ sagte Sakuras Mutter frohen Mutes und addierte, während sie in die Küche wuselte: „Oder willst du Sasuke-kun erstmal unser bescheidenes Häuschen zeigen, Sakura?“ Sakura räusperte sich nur. Als sie Sasuke ansah, der ihrer Mutter nur fassungslos nachstarrte, hielt sie es für eine gute Idee, ihm das Haus zu zeigen und ihn damit eine Weile von ihrer (heute irre aufgedrehten) Mutter fernzuhalten... „Komm, wir gehen mal rum,“ sagte sie darum und lächelte. „Also... na ja, da drüben ist die Stube, da ist ja auch mein Vater – hi!“ Sie winkte ihrem Vater zu, der auf der Couch in der Stube saß und sich nicht dazu aufraffen wollte, aufzustehen. Er sah von seiner Zeitung auf, nickte und grüßte sogar: „Tag auch.“ Sasuke blinzelte. Sakuras Vater war ihm auf Anhieb ein angenehmerer Geselle als ihre Mutter... der redete wenigstens nicht so viel! Jetzt wusste Sasuke jedenfalls, von wem Sakura diese Eigenart hatte, viel zu reden... Sakura führte Sasuke schleunigst nach oben, bevor ihre Mutter wieder ankommen konnte. Schließlich zeigte sie ihm ihr Zimmer. „Ähem,“ machte sie grinsend, „Etwas unordentlich gerade, na ja, ich bin so selten hier!“ Sasuke sagte nichts und betrachtete das kleine Zimmer. „Wie heißt dein Vater?“ fragte er dann nach einer Weile, um irgendetwas zu sagen – und um zu erfahren, ob er wirklich Karottenkopf hieß. „Momotaro.“ Sasuke starrte sie an. „M-Momotaro?!“ machte er. Pfirsich! Jetzt hieß die gesamte Familie nach irgendwelchen Pflanzen! Waren die komisch? „Lach bloß nicht,“ sagte Sakura zu ihm, „Meine Oma, die Mutter meines Vaters, hieß Umeko!“ Und eine Pflaume hatten sie auch. Sasuke verkniff sich gekonnt ein Lachen und dachte daran, dass es gut war, dass Naruto das nicht wusste... Naruto hätte jetzt vor Lachen am Boden gelegen. „Heißt auch jemand Banane?“ hörte er sich fragen und erntete prompt einen beleidigten Blick von seiner Freundin. „Machst du dich über meine Familie lustig?!“ „Nein... – aber ihr könntet mit euren Namen ein Stilleben bauen!“ „Sasuke...!!“ warnte sie ihn lauernd, und er sparte sich alle weiteren Kommentare, die ihm einfielen. Sakura seufzte und lehnte die Zimmertür an. „Also... falls meine Mutter echt... das Thema ansprechen sollte, du weißt schon... du hast mich nie angerührt und würdest nie auf die Idee kommen, vor der Hochzeit Sex zu haben. Kapiert?“ Er murrte. „Hnn.“ Hoffentlich war dieses dumme Essen bald vorbei... –– Nein... es fing gerade erst an! Dieses Mal bekam Sasuke mehr von den Kochkünsten Frau Harunos zu sehen als Onigiri. Die Frau hatte sich große Mühe gegeben, das sah man. Und der Uchiha sah perplex auf die Massen an Essen, die auf den Terrassentisch gestellt wurden. Wer sollte das alles aufessen? Hielten die ihn für einen Hund, der so lange fraß, bis der Napf eben leer war? Zum Essen kam auch der Pfirsich-Vater auf die Terrasse und hatte sogar seine Zeitung weggelegt. „Das sieht aber lecker aus,“ strahlte Sakura mit Blick auf das Essen. „Na, wenn das mal reicht,“ sagte ihr Vater und meinte das in keinster Weise ernst. „Hör auf, mich zu veräppeln!“ murrte seine Frau beleidigt und der Vater grinste. Frau Haruno wandte sich lächelnd an Sasuke. „Greif zu, iss, so viel du willst, ich hoffe, es schmeckt dir, Sasuke-kun!“ Sasuke sagte nichts, nickte aber. Wieso nannte sie ihn eigentlich –kun, als gehörte er zur Familie? „Jetzt erzähl mal was von dir!“ verlangte die Frau dann neugierig, während sich alle Essen nahmen und Sakura an alle Reis verteilte. „davon abgesehen, dass du aus dem Uchiha-Clan kommst, weiß ich ja gar nichts über dich! Und mich interessiert doch, was meine Tochter für Freunde hat...“ Um sie zu kontrollieren...? addierte Sasuke in Gedanken, hütete sich aber, das auszusprechen. Verdrossen begann er zu essen und sah unschlüssig auf seine Freundin, die aber damit beschäftigt war, mit ihrem Vater über Holz- und Plastikstäbchen zu diskutieren, weil der statt Plastik- lieber Holzstäbchen haben wollte. Er hatte keine Lust, über sich zu reden... außerdem gab es da nichts zu sagen... „Na ja,“ machte er deshalb, um nicht den Eindruck zu erwecken, er würde der Frau nicht zuhören. „Eigentlich... gibt es da auch nicht mehr zu wissen... ich bin in der Anbu...“ „Wirklich?“ staunte Sakuras Mutter fröhlich, „Oh, toll! – Aber ist das nicht gefährlich in der Anbu? Mein Mann und ich sind keine Ninjas, aber man kriegt ja doch einiges mit, wenn man hier lebt! Die Anbus sind doch die mit den schnuckeligen Masken?“ Sasuke zuckte. „Die sind nicht schnuckelig, die sind zur Tarnung und extrem wichtig,“ entgegnete er unabsichtlich kälter als geplant... und bereute es sofort. Verdammt, so konnte er doch nicht mit Sakuras Mutter reden! – Wieso laberte Sakura überhaupt mit ihrem Vater und half ihm nicht weiter, während er hier mit ihrer durchgeknallten Mutter festsaß? „Papa, wo ist der Unterschied zwischen Holz- oder Plastikstäbchen?“ „Mit den Holzstäbchen isst es sich besser.“ „Meinst du das jetzt ernst?“ „Gibst du mir mal die Sojasoße?“ Das war alles, was Sasuke hörte, denn dann lenkte Frau Haruno seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ihr seid ja echt schon beachtlich lange zusammen!“ sagte sie fröhlich grinsend zu ihm, „Eineinhalb Jahre, habe ich mitbekommen? Wow!“ „Hn,“ machte Sasuke und nickte hinterher, weil ihm mal wieder zu spät einfiel, dass er vor Sakuras Mutter irgendwie einen guten Eindruck machen musste. „Und wie sieht die Zukunft aus? Wollt ihr heiraten?“ Wumm. Sasuke starrte die Frau mit weit aufgerissenen Augen an – und in dem Moment hatten auch Sakura und Pfirsich-Papa geschwiegen und drehten sich jetzt mit Augen wie Tellerminen der Mutter zu. „M-...Mutter!!“ keuchte die Rosahaarige erschrocken und sah auf Sasuke, dessen Gesichtszüge völlig entgleist waren. Das Mädchen räusperte sich. „Ich meine... ist es dafür nicht... etwas... früh...?“ „Wieso?“ fragte die Mutter beleidigt, „Ich habe Frau Yamanaka getroffen, Ino heiratet doch nächste Woche auch? Die ist doch genauso alt wie ihr?“ Sie strahlte weiter: „Außerdem ist er doch der Uchiha-Erbe! Der wird doch bestimmt seinen Clan wieder aufbauen wollen, und dazu müsstet ihr ja wohl erstmal heiraten, damit ihr... euren Spaß haben könnt!“ Hust, hust, war alles, was Sasuke dachte, und er wagte es nicht, der Frau weiterhin ins Gesicht zu sehen, geschweige denn seiner Freundin oder deren Vater. Jener räusperte sich. „Ayame, du glaubst doch nicht wirklich, dass diese veralteten Ansichten bei den jungen Leuten...“ Ayame Haruno starrte ihn an, in dem Moment trat Sakura ihrem Freund unter dem Tisch auf den Fuß. Er riss ruckartig den Kopf wieder hoch. „Kein Grund zur Sorge, ich würde es nie wagen, vor der Hochzeit irgendetwas derartiges zu versuchen!“ versetzte er erstaunlich gefasst. Sakura sah lächelnd auf ihre Mutter. „Er ist so wohlerzogen!“ Ihre Eltern – vor allem ihr Vater – wirkten überrascht. Dann strahlte ihre Mutter mit aller Wärme, die sie zu bieten hatte. „Oh, wie wunderbar! – Siehst du, Schatz, von wegen veraltet. Diese Traditionen gelten heute genau wie früher!“ Sasuke hätte schwören können, dass Pfirsich-Papa ihm einen mitleidigen Blick zuwarf. „Aha...“ machte der Vater darauf betont langsam und klang absolut nicht überzeugt von de Worten seiner Frau. Sakura sparte sich einen Kommentar und verkniff sich ein Grinsen. Aber wenn sie geglaubt hatte, das Thema wäre durch, hatte sie sich geschnitten. „Also?“ machte Frau Haruno wieder, „Was ist denn nun, heiratet ihr, Sakura?“ „Ähm...?!“ machte sie und tauschte einen blöden Blick mit Sasuke, der sie zu ihrem Erstaunen ziemlich kalt ansah. Irgendwas an seinem Blick versetzte ihr einen zaghaften Stich, obwohl sie nicht sagen konnte, was es war... Sie drehte sich von ihm weg und sah wieder auf ihre Mutter. „Sieht nicht so aus, oder?? Und jetzt stell nicht solche peinlichen Fragen, Mama...“ –– Ab da ging es bergauf. Nachdem sie das Thema gewechselt hatten, wurde die Runde irgendwie entspannter, was vor allem Sakura sehr freute. Während die Atmosphäre zwischen Sasuke und ihrer Mutter offenbar relativ kühl blieb, freute es Sakura zu sehen, dass ihr Freund dagegen hervorragend mit ihrem Vater klarkam und stundenlang mit ihm über Waffen diskutierte – obwohl er kein Ninja war, hatte Herr Haruno erstaunlich viel Ahnung von Waffen. Als es dunkel und kühl draußen wurde, verlagerten sich die vier nach drinnen in die Stube. Während dort die Waffendebatte weiterging, half Sakura ihrer Mutter beim Geschirr einräumen. „Und?“ fragte sie dann lächelnd, „Was hältst du von Sasuke-kun? – Er ist... etwas reserviert, nimm es ihm nicht übel. Er trifft euch ja zum ersten Mal...“ „Ich weiß,“ antwortete die Mutter ebenfalls lächelnd, „Papa scheint ihn jedenfalls zu mögen!“ Beide Frauen kicherten. „Wenn er dir gefällt und du ihn liebst, muss er ja ein guter Kerl sein, oder? Etwas reserviert ist er in der Tat... aber das war dein Vater ja auch, nicht so der Menschenliebende Typ.“ Sakura nickte lachend. „Glaub mir, Sasuke kann auch ganz anders sein, das merkt nur niemand außer mir. Wenn wir alleine sind, ist er natürlich anders. – Wobei er da drüben mit Papa ja irre redefreudig ist...“ Sie lauschten kurz den immer noch interessierten Diskussionen über Waffen und Kriege der Männer in der Stube. „Und...“ flüsterte die Mutter dann, „Er ist wirklich so ein anständiger Kerl, wie er gesagt hat, nicht wahr? Als er das Essen damals vergessen hat und sich auch sonst nie blicken lassen hat, hatte ich Angst, er wäre so ein Playboy und würde nur mit dir spielen! Ich meine... ihr tut doch nichts... Unsittliches, nicht wahr?“ „Mama...!“ bremste Sakura ihre Mutter mit verdrehten Augen aus, „Es ist, wie er gesagt hat, also mach dir bitte keine Sorgen.“ Sie musste unbedingt dieses Thema abwürgen... je öfter sie darüber sprachen, desto größer war die Gefahr, dass ihre Mutter merkte, dass sie beide logen und alles andere als anständig waren. Aber sie musste noch etwas loswerden. „Mama... ich habe schon öfter bei ihm übernachtet. Und ich versichere dir, kein einziges Mal ist irgendwas passiert, was dir Sorgen gemacht hätte.“ „Da hast bei ihm geschlafen?“ staunte Frau Haruno, „W-wieso erfahre ich das erst jetzt?!“ „Na ja, ich hatte Angst, du würdest alles falsch verstehen. – Entschuldige also, okay? – Du... glaubst mir doch, was ich sage!“ Frau Haruno sah sie an... dann lächelte sie glücklich. „Natürlich tue ich das. Du bist meine Tochter...“ Und dann kam der nächste Schock für den Abend. „Du liebe Zeit!“ rief die Mutter, „Es ist ja schon nach zwölf!“ Die Männer in der Stube verstummten. „Ist das ein Rausschmiss?“ fragte Sasuke. Ayame Haruno eilte in die Stube und wedelte mit den Händen. „Ach, so ein Unsinn! Bis zu deiner Wohnung ist es sicher ein ganzes Stück... vielleicht solltest du besser hier übernachten, um dir den Weg zu sparen!“ Schon wieder Wumm. Sasuke erstarrte zu Salzsäulen und Sakura erbleichte hinter ihrer Mutter im Flur. „W-was?“ machte sie perplex. „Na, ist doch selbstverständlich! Und da ihr doch zusammen seid, ist das doch wohl für euch kein Problem, zusammen in Sakuras Zimmer zu schlafen...? Ich meine, ein Gästezimmer haben wir leider nicht... aber eine Ersatzmatratze!“ „Nein, nein, ist gar nicht nötig...“ murmelte Sasuke und erhob sich von der Couch, „Ich gehe lieber nach Hause, es ist gar nicht so weit...“ Auf was für Ideen kam diese Frau? Dass Sakura hier blieb, hielt sie offenbar für selbstverständlich... immerhin wohnte sie ja auch hier. Dass er also mit Sakura zurück in seine Wohnung ging, kam gar nicht in Frage. Aber hier konnte er garantiert nicht in ihrem Zimmer schlafen... sollte er seelenruhig neben Sakura liegen und nicht mal daran denken, sie anzurühren, wie er selbst vorhin so großkotzig behauptet hatte? Das ging nicht! „Ach was!“ machte die Frau, „Ich kann dich doch so spät nicht mehr auf die Straße schicken, keine Widerrede, Sasuke-kun! Sei nicht so bescheiden, uns macht es wirklich nichts aus... oder, Schatz?“ Sie meinte ihren Mann, der sich seiner Stimme lieber enthielt und gar nichts sagte. Er schüttelte über den Elan seiner Frau den Kopf und beschloss, für heute genug geredet zu haben, deswegen nahm er seine Zeitung und begann zu lesen. „Mama... also...“ begann Sakura kleinlaut, aber ihre Mutter wuselte bereits die Treppe hinauf. „Ich suche die Matratze und das Bettzeug, keine Sorge!“ Weg war sie, und die beiden im Flur stehenden sahen sich verzweifelt an. „Keine gute Idee,“ knurrte Sasuke, vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Vermutlich beleidigst du sie zutiefst, wenn du ihr Angebot ausschlägst...“ murmelte Sakura gedämpft, und er murrte. Na toll, dann war das also besiegelt. „Wie stellst du dir das vor?!“ zischte er, aber sie hielt ihm warnend einen Finger auf den Mund und linste in Richtung ihres Vaters. Sasuke runzelte die Stirn. Hm, der Vater war nicht sein Problem... Sasuke war sich ziemlich sicher, dass der nicht ganz so naiv war wie seine Frau in diesem Punkt. Sasuke seufzte und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. „Das wird eine tolle Nacht, bestimmt.“ –– Sakura lag in ihrem Bett und Sasuke auf der Gästematratze auf dem Fußboden daneben. Im Zimmer war es dunkel und totenstill. Keiner der beiden wagte es, auch nur ein Wort zum anderen zu sagen. Sakura war genervt von der Situation. Wieso musste ihre Mutter auch so pingelig sein? Dabei hatte sie Sasuke bloß den Weg ersparen und ihm einen Gefallen tun wollen – und sie tat das Gegenteil, ohne es ahnen zu können! Unruhig drehte das Mädchen sich im Bett um und versuchte jetzt zum hundertsten Mal, einzuschlafen. Es gelang ihr einfach nicht, egal, wie rum sie sich drehte oder wie oft sie es versuchte. Außerdem war es ungewohnt, alleine in so einem kleinen Bett zu liegen... Dann wurde ihr die Stille zu dumm. „Sasuke-kun... bist du jetzt sauer auf meine Mutter?“ „Hnn,“ knurrte er bloß und meinte weder Ja noch Nein. Sakura seufzte und sah zu ihm herüber und grinste höhnisch, was er aber im Dunkeln nicht sah, zumal er ihr den Rücken zukehrte. „Wirklich so schlimm, eine Nacht ohne durchzuhalten?“ „Halt die Klappe...“ warnte er sie, und sie musste noch breiter grinsen. „Oooh,“ machte sie theatralisch, „Mister Uchiha ist aber ein ganz Versessener...“ „Halt die Klappe...“ wiederholte er jetzt mit mehr Nachdruck. „Soll ich rausgehen, damit du's dir in Ruhe selber machen kannst?!“ „Halt die KLAPPE!!“ schnappte er verärgert, „So niveaulos bin ich nicht, für wen hältst du mich?!“ „Na ja, wenn du so genervt bist von einer Nacht...“ Er setzte sich murrend auf, raufte sich die schwarzen Haare und linste sie feindselig an. „Mann, es ist nicht nur das... ich bin... einfach genervt.“ „Ja, merk ich,“ seufzte sie, „Willst du sagen, was los ist?“ Wieso fragte sie überhaupt... sie kannte ihn ja. Als ob er je mit ihr spräche, wenn er Probleme hatte, egal, worum es ging. Deswegen war sie wenig überrascht, als er antwortete: „Nein.“ Klare Aussage. Sie sah ihn an, als er sich wieder hinlegte und ihr erneut den Rücken kehrte. Stille. „Sasuke-kun...?“ kam dann, und er murrte, die Augen bereits geschlossen. Jetzt setzte sie sich auf. „Darf ich zu dir runterkommen?“ Er drehte sich auf den Rücken und starrte zu ihr hinauf. „Wie jetzt?“ machte er, „Willst du, dass deine Eltern von unserem Anstand erfahren?!“ „Nein... aber irgendwie fühlt es sich komisch an, ohne dich neben mir zu schlafen... ich...“ Sie zögerte einen Moment, bevor sie begann, wie ein verlegenes Kind mit dem Fuß auf dem Boden zu scharren. „Ich will nur... ein bisschen kuscheln.“ Sasuke musterte sie eine Weile, wie sie da saß und ihn einfach nur ansah. Seine Sakura... Er seufzte leise und rutschte kommentarlos etwas zur Seite, worauf sie sich lächelnd neben ihn auf die Matratze legte und unter seine Decke krabbelte, sich an seinen Rücken kuschelnd. Er spürte, wie sie ihn zärtlich in den Nacken küsste und sanft seine Schulter streichelte. Und es erstaunte ihn... dass er entgegen seiner eigenen Erwartungen kein bisschen Lüsternheit verspürte, als sie einfach nur hinter ihm lag. Nur einen warmen, angenehmen Schauer, der in ihm hochkroch... Als sie zärtlich einen Arm um ihn legte und ihre Hand auf seinem Bauch lag, schloss er die Augen. Er hatte erwartet, dass ihre Nähe ihn nur noch nervöser machen würde und er dann gar nicht schlafen könnte... und jetzt war das Gegenteil der Fall. Die Wärme ihres Körpers an seinem war warm und tat gut... Sie küsste seinen Nacken erneut ganz vorsichtig und fuhr mit der Nase verspielt durch seine schwarzen Haarsträhnen am Hinterkopf. „Ich liebe dich, Sasuke-kun...“ gestand sie glücklich und umarmte ihn ein kleines bisschen fester. Er lächelte, aber sie sah es nicht. „Ah...“ –– -- XD Der Titel bezieht sich natürlich auf die Namen der Harunos^^ Momo heißt Pfirsich^^ Die kleine Haruka ist süß wa? XDDDD und yaay Ino und Shika heiraten zuerst XDD Neji und tenTen haben übrigens schon vor Harukas geburt geheiratet^^ sonst würde Haruka ja nicht Hyuuga heißen^^' aber ich kann ja nicht alle hochzeiten beschreiben, das wird doch langweilig uû Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)