The Circle von Linchan (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 31: Hochzeit I ---------------------- Sakura wunderte sich über Sasuke in den nächsten Tagen bis zu Inos Hochzeit. Nachdem sie den Besuch bei ihren Eltern unbeschadet überlebt hatten und sie das Gefühl hatte, dass wenigstens ihr Vater auf ihrer Seite sein würde, falls ihre Mutter einmal hinter Sasukes Lüge von wegen Anstand käme, hatte die Rosahaarige eigentlich gedacht, es würde sich etwas entspannen... deshalb war sie doch erstaunt und enttäuscht zugleich, als Sasuke in den folgenden Tagen so gut wie gar nicht mehr verfügbar und andauernd mit Training oder irgendeinem anderen Kram beschäftigt war. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass er mir mal wieder aus dem Weg geht,“ murmelte sie genervt am Tag von Inos Hochzeit, während sie zusammen mit den anderen Mädchen in Inos Zimmer stand und sie ihrer Freundin beim Anziehen des Hochzeitskleides halfen. Ino ließ sich heute durch gar nichts die Laune verderben. „Dann rede mit ihm, nerv ihn so lange, bis er dir sagt, was los ist!“ schlug sie vor, „So mach ich's mit Shikamaru auch, der ist immer zu faul zum Reden!“ Die Mädchen kicherten. TenTen hatte ihre kleine Tochter in ein hübsches Kleid gestopft. Das kleine Mädchen saß jetzt auf Inos Bett und pulte an einem ziemlich abgenutzten Stofftier herum. „Ist auch okay...“ seufzte Sakura dann, „Heute ist dein Tag, Ino! Ich will dich nicht schon wieder mit Sasuke-kun nerven... ich bin gespannt, ob er hier aufkreuzt, ich hab ich heute noch nicht gesehen!“ „Noch gar nicht?“ wunderte sich Hinata. „Pff, ich bin morgens aufgewacht und Sasuke war verschwunden, auf dem Küchentisch klebte ein Zettel mit Bin schon weg, wir sehen uns später, oder so...“ „Was hat er denn heute bitte wichtiges zu erledigen, dass er es so eilig hat?“ brummte Ino, „Hallo?! Heute ist außer meiner Hochzeit nichts wichtig...“ Die Mädchen lachten erneut. –– Draußen bezog sich der Himmel. Sasuke beobachtete halb interessiert einen Vogel in dem Baum, unter dem er am Boden lag und die Arme im Nacken verschränkt hatte. Der Vogel putzte ausgiebig sein Gefieder, hüpfte dann ein Stück nach rechts, zwitscherte und hüpfte zurück nach links... eigentlich interessierte dieser dumme Vogel ihn einen Dreck. Sasuke zog sich hoch und setzte sich auf, bevor er sich gegen die dicken Baumstamm lehnte, aus dessen Rinde ein Kunai zog, das er da beim Training vorhin selbst reingeworfen hatte, und mit der Waffe im Gras herumzustochern begann, als wolle er Würmer ausgraben. Wie spät war es überhaupt? Er verpasste wahrscheinlich gerade Inos Hochzeit... ihm war es wurst, aber Sakura würde sicher wütend werden, wenn er da gar nicht auftauchte. Sie wütend zu machen war schlecht... und er war sicher, dass sie auch jetzt schon grantig über sein ständiges Verschwinden war. Und an dem Morgen hatte er sich vermutlich mit seinem lieblosen Zettel den Gipfel geleistet und es sich für's Erste komplett verdorben. Toll, Sasuke. Er lehnte missmutig den Kopf gegen den Baumstamm und sah, wie der Vogel auf dem Ast jetzt davonflatterte. Der hat es einfach... alles, was der im Leben tut, ist Futter sammeln, eine Frau suchen und dann seine Babys füttern. Und er muss sich keine Gedanken darüber machen, warum er dieses tut und jenes nicht tut, nein, eigentlich machen Vögel sich gar keine Gedanken! Wie angenehm... Er ließ die Gedanken sein. Frau suchen und Kinder kriegen, huh? Pff... Mit einem gewissen Missmut dachte er an Sakuras überschwängliche Mutter, die ihn behandelt hatte, als wäre er bereits der perfekte Schwiegersohn für sie. Er hatte nie mit irgendeinem Wort gesagt, dass er Sakura heiraten würde... er wollte gar nicht wissen, was diese Frau tun würde, wenn er jetzt sagte, dass er sie nicht heiraten würde. Vermutlich würde sie ihm jeglichen Umgang mit Sakura verbieten, weil sie ihn für einen Rammler hielt, der in Sakura nur eine Affäre sah. Aber er konnte Sakura doch jetzt nicht einfach heiraten, weil ihre Mutter das gut fand! Das war sowohl für ihn als auch für Sakura eine totale Entwürdigung... Sasuke murrte. Und was wurde dann aus dem Uchiha-Clan? Er dachte flüchtig an den letzten Tag seines Bruders. „Dieser Clan ist für den Teufel! Ich habe dafür gesorgt, dass er verschwindet, und... ich werde nicht zulassen, dass es von vorne beginnt, wenn du ihn wieder aufbaust... kleiner Bruder. Merkst du es... denn immer noch nicht? Wir alle sind Kinder der Finsternis und an sie gebunden. Der Uchiha-Clan hat keine Chance, ihr zu entkommen, deswegen muss er sterben...“ Er runzelte die Stirn. Ein Teufelskreis... ... Er war nicht abergläubisch. So etwas würde sich auf keinen Fall wiederholen! Was hatte Itachi gedacht, dass Sasuke lauter Psychopathenkinder zeugen würde, die genau wie ihr Onkel Itachi einmal den ganzen Clan niedermetzeln und dann einer Sekte beitreten würden? Von wegen an die Finsternis gebunden, das war doch idiotisch... ... Aber wieso sträubte er sich dann dagegen...? Wieso drehten sich seine Gedanken und Träume dann noch immer im Kreis...? Ich hasse Kreise... Er hob den Kopf und starrte durch die dichten Blätter des Baumes in die Sonne, die ihn blendete. Dann griff er in seine Hosentasche und schloss eine Faust um das kleine Teilchen darin, bevor er die Faust wieder hob und in den Himmel streckte. „Hörst du, Nii-san?!“ zischte er, „Ich werde nicht länger nach deiner Pfeife tanzen! Ich habe es getan, als ich dich getötet habe, du hattest es geplant und ich habe genau so gehandelt, wie du es geplant hattest! Tse! Aber jetzt bist du tot und ich lebe! Ich werde nie wieder nach deiner Pfeife tanzen, ich werde meine Zukunft selbst bestimmen und werde mir nicht von dir reinreden lassen! Hast du das kapiert?!“ Er schnappte nach Luft, stand auf und ließ die Hand wieder in die Tasche gleiten, den Blick noch immer finster gen Himmel gerichtet. Die Dunkelheit ist mir egal! Und der Teufel ist mir egal, ich werde nicht zulassen, dass du weiterhin mein Leben dirigierst, als sei ich eine Puppe, Nii-san! „HAST DU DAS KAPIERT, UCHIHA ITACHI?!“ „Ach, hier bist du, Teme!!“ Sasuke fuhr erschrocken herum und sah Naruto auf sich zurennen. Wie hatte er den denn nicht bemerken können? War er so vertieft gewesen in seine Beschimpfungen? „Hn,“ knurrte der Schwarzhaarige und wandte sich Naruto verwirrt zu, „Was willst du von mir?“ „Ich hab dich überall gesucht!“ meckerte Naruto, „Hast du vergessen, dass Shikamaru und Ino gleich heiraten?! Und du Idiot bist noch nicht mal umgezogen, beeil dich mal! Du wirst langsam wie Kakashi und kommst dauernd zu spät!“ „Halt die Klappe, du hast ja keine Ahnung,“ grummelte Sasuke, ging aber gehorsam an Naruto vorbei Richtung seiner Wohnung, um sich für das Fest umzuziehen. Dass der Blonde ihm hartnäckig nachlief, hatte er nicht mit einkalkuliert. „Hey, hey! – Was machst du überhaupt die ganze Zeit? Nach Training sah das gerade nicht aus... und Sakura-chan ist zutiefst beleidigt, weil du nie da bist! Das hat Hinata-chan mir neulich gesagt!“ „Schön,“ zischte Sasuke, „Hör auf, dich in meine Privatsachen einzumischen. Es geht dich gar nichts an, was zwischen Sakura und mir läuft.“ „Doch, wenn du sie unglücklich machst, bekommst du Ärger von mir! – Und von Tsunade no baa-chan sicher auch! Und von Ino...“ „Ich mache sie nicht unglücklich, du Penner.“ „Ach ja?“ maulte Naruto, „Wieso bist du dann dauernd weg und sagst ihr nicht mal, was genau du machst? Sakura-chan macht darüber keinen sehr glücklichen Eindruck, weißt du?“ Sasuke blieb stehen. „Misch dich nicht ein!“ wiederholte er scharf und stierte seinen Freund lauernd an, „Ich krieg das alleine hin und brauche keine Ratschläge, erst recht nicht von einem, der jahrelang nicht gerallt hat, dass Hinata in ihn verknallt ist!!“ Jetzt wurde Naruto rot. „Das war unfair... ich meine... ähm...“ Haha, geschlagen. Siegessicher ging Sasuke weiter seines Weges, aber Naruto war noch nicht fertig. „Heey!! Warte!! – Du hast mir immer noch nicht gesagt, was du da gerade gemacht hast! Und wieso brüllst du Itachi an, der ist doch tot!“ Sasuke verdrehte die Augen. „Zum allerletzten Mal: Lass-mich-in-RUHE!!“ Damit drehte er sich um und ging schneller. Naruto blieb jetzt schmollend stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sturer Bock! Und jetzt kommt er garantiert zu spät, echt jetzt!!“ –– Natürlich kam er zu spät und die Zeremonie im Tempel war schon in vollem Gang, als Sasuke durch die Tür schlüpfte, Sakura mit ihren Eltern zwischen all den anderen Gästen entdeckte und sich möglichst unauffällig zu ihr stellte. Dummerweise vergaß er dabei die Tür, die dann mit einem ziemlich lauten Krachen zuschlug, worauf alle geschlossen herumfuhren. „Was zum Geier...?! – Oh, Sasuke-kun!“ rief Ino durch den Tempel und winkte grinsend. „Wie nervig,“ stöhnte Shikamaru, der so im Kimono wirklich eigenartig aussah. Sasuke sagte nichts und tat, als hätte er nichts gehört. „Du lässt dich ja doch blicken...“ murmelte Sakura gedämpft, während die Zeremonie weiterging und der Priester den beiden vorne eine kleine Sakeschale reichte, aus der sie beide trinken sollten. Sasuke sparte sich einen Kommentar. Als er Sakura ansah, sah sie schon wieder nach vorne und schenkte ihm keine Beachtung mehr. Verdammt... sie ist doch wütend... –– Die Zeremonie war noch das Langweiligste an der Veranstaltung. Danach ging es zur Hochzeitsfeier in ein Restaurant und es gab massig zu essen. Sasuke hatte nicht gedacht, dass ein einziges Brautpaar so viele Leute einladen konnte (wobei Ino vermutlich die meisten eingeladen hatte, Shikamaru machte einen eher genervten Eindruck ob der vielen Menschen, sicher an die hundert, in dem Restaurant). Natürlich passten keine hunderte Leute an einen Tisch, es gab größere Gruppentische und bald hatte jeder einen Platz gefunden. „Wer sind denn all diese Typen hier?!“ wunderte sich TenTen und sah sich verwundert um, während sie Neji gegenüber an einem der Tische saß. Neben ihr stand ein Hochstuhl, in dem die kleine Haruka saß und sich zu Tode langweilte. „Keine Ahnung, offenbar haben die halb Konoha eingeladen!“ machte ihr Mann ebenfalls verwundert. „Na ja,“ machte Sakura, die zusammen mit Sasuke und ihren Eltern auch bei ihnen saß, „Wenn Ino alle ihre Freunde samt Eltern hierher eingeladen hat... da kommt schon was zusammen!“ Zu ihnen an den Tisch kamen gerade Naruto, Hinata, Kiba und Shino, die sich auch alle fein herausgeputzt hatten. „Wann gibt’s Essen?!“ nörgelte Naruto und sah sich schmollend nach allen Seiten um. Kiba haut ihm gegen den Kopf. „heul nicht!“ Zu den anderen sagte er: „Wenn Naruto mal heiratet, gibt’s sicher Festmahl bei Ichiraku!“ Allgemeines Gelächter. Sogar Sasuke musste darüber grinsen. Die Vorstellung einer pompösen Hochzeit in einer Ramenbar war einfach zu herrlich. Er sah schon die Schlagzeilen vor sich: Hokage-Sohn heiratet ausgelassen in Ramenbar! In Konoha geht die Tradition vor die Hunde! Hunde, genau, fiel Sasuke gerade ein, weil Akamaru unter dem Tisch mit seinem Fuß herumspielte und er ärgerlich versuchte, den Hund loszuwerden. „Kiba... nimm deinen Köter unter‘m Tisch weg!!“ „Akamaru, aus!“ Der große Hund trottete beleidigt unter dem Tisch hervor und Sasuke hatte seine Füße wieder für sich. Als er den Kopf hob, sah er direkt in Sakuras hübsches Gesicht, da sie ihm gegenüber saß. Er hatte einen wütenden Blick erwartet und war überrascht, als er feststellte, dass sie einfach nur... etwas müde aussah. „Alles in Ordnung?“ hörte er sich fragen, bevor er darüber nachgedacht hatte. Hey, seit wann fragte er sowas...? Sakura hob den Kopf etwas und lächelte kurz. Sasuke zuckte und sein Gesicht wurde jetzt kalt. Ihr falsches Lächeln. Er hasste es... Was zum Geier ist jetzt wieder kaputt?! Wieso können Frauen eigentlich nicht einfach Klartext sprechen?! „Schon in Ordnung, ich bin bloß etwas fertig von all dem Trubel,“ gestand sie und nahm einen Schluck Wasser aus ihrem Glas. Neben ihr fing Naruto laut mit Kiba an zu streiten, wann denn wohl das Essen käme, während Hinata und Shino stillschweigend dasaßen und sich doof anguckten. Sakura sah Sasuke eine Weile an. „Wieso bist du zu spät zur Zeremonie gekommen?“ Sasuke seufzte. „War beim Training und hab die Zeit verplant.“ „Naruto und ich haben schon gewitzelt, ob du auch solche dummen Ausreden erfindest wie Kakashi-sensei, offenbar nicht...“ „Das war die Wahrheit, Sakura.“ „Und was hast du schönes trainiert?“ fragte sie scheinheilig weiter, „Was war so wichtig, dass du heute morgen grußlos verschwunden bist und mich einfach im Bett liegen gelassen hast? Und dann noch zu spät zur Hochzeit meiner besten Freundin gekommen bist?“ „Ich bin nicht grußlos gegangen, ich hab dir ´nen Zettel geschrieben,“ protestierte er feindselig, und sie verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, wie er es sonst oft tat. Sasuke sagte nichts. Verdammt, falsche Antwort. Er sollte langsam wissen, wie er auf Sakuras Gefrage nicht reagieren sollte... Er wandte überraschenderweise den Blick von ihr ab und auf den Tisch, während er nervös die Hände in den Hosentaschen vergrub. Sakura hatte jetzt eigentlich vorgehabt, so lange beleidigt zu spielen, bis er mit einer Erklärung rausrückte, aber sein Verhalten verwirrte sie etwas. Was war nur mit ihm los in letzter Zeit? Erst diese ewige Distanzierung und jetzt...? Irgendwas lief hier eindeutig schief und Sakura war froh, dass ihre Mutter die Spannung anscheinend noch nicht bemerkt hatte... die wäre vermutlich sofort auf die Barrikaden gegangen, um ihre Tochter vor dem bösen Sasuke zu beschützen. Sasuke hob den Kopf und tat gerade den Mund auf, um etwas zu sagen, da sprang plötzlich etwas von hinten auf Sakura drauf und knuddelte sie fest, dabei stieß es ein lautes Quieken aus. „STIRNIII!!“ grölte Ino ihr ins Ohr, die sich an sie gehängt hatte. Inzwischen hatte sie sich umgezogen und trug statt des traditionellen Brautgewandes ein violettes Abendkleid. „Na, du?!“ grinste die Blonde ihre Freundin an, „Haha, ich hab dich mal wieder überholt... ich bin vor dir verheiratet, ätsch!“ „Prost auf Ino!“ freute sich Naruto und nahm sein Glas hoch, „Echt jetzt!“ „Und?“ fragte Sakura ihre Freundin lachend, „Wo hast du deinen nöligen Ehemann gelassen?!“ „Der könnte mal dafür sorgen, dass das Essen kommt...“ merkte Naruto an, doch Ino ignorierte ihn und lachte blöd. „Der schläft sicher irgendwo...“ „Ino...“ fiel jetzt auch Sakuras Mutter in das Gespräch ein, und als Ino sie ansah, strahlte die Mutter ihrer Freundin über das ganze Gesicht. „Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, dich zu beglückwünschen! Dann wollen wir doch hoffen, dass ihr glücklich werdet zusammen!“ Sie stand auf und umarmte Ino mütterlich, worauf die Blonde erneut fröhlich grinste. „na, bekommt ihr auch süße kleine Babys wie Haruka da?“ fragte Sakura feixend und sah dabei Ino an, die laut loslachte. „Najaaa... warten wir noch etwas.... – überhaupt, was ist mit dir, Stirni?! Wenn du mich wenigstens damit einholen willst, solltest du Sasuke-kun auch bald heiraten!“ Sie warf Sasuke einen gespielt bösen Blick zu. „Komm in die Hufe, Uchiha!“ „Sonst kannst du ja deinen coolen Clan gar nicht aufbauen!“ addierte Naruto und dachte sorgsam daran, dass Sakuras Eltern nicht wissen durften, dass vor der Hochzeit doch etwas mehr als nichts lief... Dummerweise war Kiba in diese Sache nicht eingeweiht. „Wie jetzt?“ machte der Inuzuka glucksend, „Wie wollt ihr das denn so lange aufschieben, so viel, wie ihr rumvögelt?“ Er bemerkte zu spät die entsetzten Gesichter seiner Freunde, die ganze deutlich sagten: WAS hast du getan?! Er stockte und sah in das erbleichende Gesicht von Sakuras Mutter. „So ein Trottel,“ bemerkte Sakuras Vater kopfschüttelnd, während sich alle Sakuras Mutter zuwendeten, die Ino losgelassen hatte und sich jetzt doch wieder an ihr festhielt. „I-ihr... wie jetzt...?!“ machte sie und starrte Sasuke an, „D-du hat doch neulich gesagt, du würdest meine Tochter nicht anrühren...?!“ „Hätte ich das nicht sagen sollen?!“ flüsterte Kiba völlig konfus. Naruto haute ihm gegen den Kopf. „Du Hornochse!! Sakuras Mutter durfte das nicht erfahren, toll gemacht!!“ Zu Sasuke sagte er: „Dieses Mal bin nicht ich Schuld daran!“ „Ich weiß...“ murrte Sasuke und warf Kiba einen tötenden Blick zu. „Bete besser, dass du nicht mit mir in eine Anbu-Einheit gesteckt wirst, Inuzuka...!“ „Sakura!“ keuchte die Mutter inzwischen, „I-ist das dann wahr? Ihr seid noch nicht veheiratet und... und... ... tut so etwas?“ „Ayame...“ stöhnte ihr Mann genervt und begann, sich am Kinn zu kratzen. „W-wollen Sie sich erst mal setzen...?!“ fragte Ino verwirrt und hielt die taumelnde Frau fest, „S-sie sind ganz bleich...?“ Hilfesuchend drehte sie sich um: „Hallo...? Ein Glas Wasser bitte...?!“ „Mama,“ begann Sakura, „Es tut mir leid... wir hätten euch nicht anlügen dürfen. Ich... es tut mir wirklich leid! – Halt Sasuke-kun jetzt nicht für einen Rammler, es war auch meine Entscheidung! Mama... sieh einfach ein, dass die... Bräuche sich ändern, okay?“ „Oh mein Gott...!“ stammelte ihre Mutter und wurde immer bleicher, „Schatz, s-sie hatten Sex!“ „Ich weiß,“ machte der Vater ziemlich desinteressiert. Sasuke stellte erneut fest, dass er diesen Mann wirklich schätzte. Als er jedoch erneut zu Sakuras Mutter sah, fühlte er sich zunehmend unwohl in seiner Haut. „Mama,“ hakte seine Freundin scharf nach, „Krieg dich wieder ein, wir sind nicht im Mittelalter, verdammt!“ „Sakura...“ warf Sasuke ein, doch sie hörte nicht auf ihn und erhob sich. „Dass ich gelogen habe, tut mir leid, aber ich hatte einfach Angst, du würdest mir verbieten, meinen Freund zu treffen! Ich bin neunzehn, ich kann durchaus alleine entscheiden, was ich tue, und ich bin mir der Konsequenzen ziemlich bewusst, ich arbeite schließlich als Medic-Nin! Also mach dich bitte nicht lächerlich, du tust so, als hättest du erfahren, dass ich Drogen nehme oder sonst etwas Schlimmes!“ Bevor ihre Mutter oder sonst jemand sie aufhalten konnte, verließ Sakura das Restaurant und war verschwunden. Ihre Mutter kippte Ino keuchend in die Arme und die beobachtete empört, wie Sakuras Vater ziemlich gelassen auf seinem Platz sitzen blieb und die Speisekarte studierte. „Ähm... könnten Sie mir bitte mal Ihre Frau abnehmen?!“ Sasuke ignorierte die anderen und beeilte sich, Sakura zu folgen. –– Sakura war nicht weit gekommen, als Sasuke sie einholte. Sie saß auf einer Bank an der Straße und raufte sich die rosa Haare, weil sie nicht wusste, was sie tun sollte... „Sakura,“ machte Sasuke dann auf sich aufmerksam, nachdem er sie eine Weile angesehen hatte, und sie drehte erschüttert den Kopf in seine Richtung. Irgendetwas in ihm zuckte, als er sah, dass sie traurig war. Er hasste es, wenn sie traurig war... und irgendwie war sie es ja auch seinetwegen. Sie drehte den Kopf wieder weg. „Entschuldige,“ murmelte sie, „Ich... ich hasse es, mit meiner Mutter zu streiten-...“ Sasuke fiel dazu nichts ein. Er hatte mit seiner Mutter nie gestritten, aber so viel hatte er ja auch nicht von ihr gehabt, wenn man ehrlich war. So setzte er sich stumm neben sie auf die Bank und starrte geradeaus. „Alle streiten sich mal,“ sagte er dann sinnloserweise, nur um irgendwas von sich zu geben. Er war erstaunt über sich selbst – seit wann wollte er etwas sagen? Sakura war anders. Bei keinem anderen hätte er sich die Mühe gemacht, etwas zu sagen... „Das ist nicht einfach streiten,“ erwiderte seine Freundin da deprimiert, „Ich habe sicher ihr ganzes Weltbild zerstört! Na ja, sie hat... mich wohl für das brave Mädchen gehalten, das ich mal war... haha...“ Ein bitteres Lachen. „Mach dich nicht lächerlich,“ sagte Sasuke und klang unabsichtlich kälter, als er geplant hatte. „Du hast doch recht, irgendwann muss sie doch mal aus ihrem Märchenschloss geholt werden, wenn sie echt geglaubt hat, die Leute würden heutzutage bis nach der Hochzeit auf Sex warten! Kennst du irgendwen, der das tun würde?“ Nein, natürlich nicht. Sakura seufzte. „Aber jetzt hält sie dich sicher für einen Perversen... ich wollte nicht, dass sie schlecht über dich denkt, Sasuke-kun...“ Er murrte. „Was schert's mich, wie sie über mich denkt? Ändert ihre Meinung über mich irgendwas an deiner?“ Sie sah auf und ihm ins Gesicht, völlig erstaunt. „N-nein! Natürlich nicht!“ „Siehst du, was schert es mich also.“ Pause. Dann addierte er, um nicht den Eindruck zu erwecken, ihre Eltern wären ihm vollkommen egal: „Sie wird sich schon damit abfinden. Dein Vater hat ja auch kein Problem mit mir.“ Jetzt lachte Sakura. „Mein Vater hat mit fast niemandem ein Problem, weil er zu faul ist, sich zu streiten!“ erklärte sie grinsend und jetzt wieder besserer Dinge. „Na ja...“ machte sie dann, „Wir hätten meine Mutter nicht anlügen dürfen, das ist schon wahr.“ „Ach, komm,“ murmelte er, „Sie wird schon nicht von ´ner Klippe springen, nur, weil du vor der Hochzeit Sex hattest. Sie ist auch echt etwas naiv, wenn sie wirklich glaubt...“ Er brach ab, weil sie ohnehin wusste, was er sagen wollte. So sparte er Worte und sagte nicht zweimal denselben Satz. Sakura lächelte und lehnte den Kopf gegen seine Schulter. „Du bist voll süß gerade... danke, Sasuke-kun...“ nuschelte sie immer noch lächelnd, und Sasuke seufzte leise und linste nach rechts. Das hier ist eine Gelegenheit... mach endlich die Klappe auf, Sasuke... Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und lehnte den Kopf zurück, worauf Sakura sich wieder aufsetzte. „Ich wollte mit dir reden,“ begann er dann unschlüssig. Sie sah ihn groß an. „Huh? Was gibt’s denn?“ „Es ist wegen... ich meine... ... ich bin oft weg gewesen in letzter Zeit, ich musste was mit mir ausmachen-... und... ...“ Er versuchte, ihr ins Gesicht zu sehen, und stellte fest, dass es schwerer war als sonst. Sakura bemerkte seine Anspannung und runzelte die Stirn. „Alles... okay, Sasuke-kun? Was ist denn los??“ Er schnappte nach Luft. „Sakura!“ sagte er dann gezwungen gefasst und zwang sich, sie anzusehen, „Ich-...!“ „STIRNI!! – Da seid ihr ja, verdammt!!“ Sasuke fuhr empört und erschrocken zugleich herum und sah eine aufgebrachte Ino im Abendkleid auf ihre Bank zustampfen. Verdammt... schlechtes Timing, du blöde Nuss!! Grummelnd zog er die Hände aus den Hosentaschen und erhob sich. Sakura tat es ihm gleich. „Ino!“ machte sie, „Entschuldige-... ich musste einfach an die frische Luft. – W-was macht meine Mutter?“ „Ich glaube sie ist wieder aufgewacht,“ murmelte Ino, „Und bevor ihr anfangt hier auf der Bank rumzumachen – da es ja jedes Mal so endet, wenn ihr mal alleine seid – kommt ihr gefälligst zu meiner Hochzeitsfeier zurück!“ Sasuke grinste kurz, unterdrückte das aber schnell, während Sakura schnaubte und rot wurde. „Hallo?! Für wen hältst du uns, Ino?! – Hey, Schweini!!“ „Nenn mich nicht Schweini, Stirni!“ Sasuke brummte und machte sich schon mal alleine auf den Weg zum Restaurant, während die Mädchen weiter ‚stritten‘. –– Sakuras Mutter schmollte beleidigt, als sie ihre Tochter und Sasuke erblickte, die zusammen mit Ino zurück zum Restaurant kamen. Sakuras Vaters sparte sich einen Kommentar, inzwischen redete er mit Kiba über Hunde. „Nicht wahr, Ayame? Wir kaufen uns auch mal einen Hund,“ sagte er dann grinsend zu seiner Frau. Ayame Haruno schnaubte. „Ja, genau, und wer geht dann mit dem Gassi?! Das bleibt sicher an mir hängen, du würdest doch keinen Fuß vor die Tür setzen!! Als ob ich sonst nichts zu tun hätte!“ „Mama...“ wendete sich Sakura an ihre Mutter, und die Frau sah sie entgeistert an. Nachdem sie sich umgesehen hatte und merkte, dass ihr Mann wieder mit Kiba über Hunde diskutierte, winkte sie ihre Tochter zu sich heran und flüsterte: „Ich hoffe, ihr habt wenigstens gut verhütet... denn ein uneheliches Kind kommt mir wirklich nicht ins Haus! Das macht nur Ärger...“ Sakura musste lächeln. Extrem böse schien ihre Mutter ihr ja nicht mehr zu sein... vielleicht hatte ihre Standpauke vorhin wirklich geholfen. „Ich nehm die Pille, keine Angst,“ versicherte sie ihrer Mutter vergnügt. „Bist du mir sehr böse...? Oder Sasuke-kun?“ „Sagen wir, entsetzt,“ lächelte ihre Mutter etwas gequält, „Ich meine... ... ich meine...“ Sie rang verzweifelt um Worte, aber es wollte nicht so auf ihre Zunge kommen, wie es in ihrem Kopf zu sein schien. Sie seufzte ergeben. Da unterbrach sie ihr Mann in ihren Gedanken: „Sieh einer an, das Essen kommt doch noch dieses Jahrhundert!“ Er erntete einen halb beschämten und halb verärgerten Blick des Kellners, der gerade das Essen an den Tisch brachte, und Sakura verkniff sich ein Grinsen, bevor sie sich zurück auf ihren Platz setzte. Ihr gegenüber saß immer noch Sasuke. Als sie ihn ansah, warf er ihr nur einen genervten Blick zu, was sie verwirrte. Was zum Geier war denn mit ihm jetzt wieder los? Aus dem Kerl soll mal einer schlau werden! –– Die Feier dauerte bis spät in die Nacht hinein. Nach dem Essen wurde ausgelassen gefeiert, getratscht, getanzt und alles mögliche andere. Es gab auch eine ziemlich große Hochzeitstorte, die leider ein trauriges Schicksal ereilte, als ein ziemlich betrunkener Lee beim Gehen zu torkeln begann und seitlings genau auf die Torte kippte, die daraufhin weder wiederzuerkennen noch genießbar war. Lee versuchte in betrunkenem Zustand, das Restaurant zu demolieren, zum Glück konnten Neji und Gai ihn zusammen nach Hause bringen. Die drei waren zusammen mit TenTen und Haruka auch die Ersten, die gingen, TenTen musste das bereits schlafende Kleinkind ins Bett bringen. Naruto und Kiba hatten irgendwann angefangen, aus kleinen Pappuntersetzern Kartenhäuschen zu bauen, wobei sie sich ständig gegenseitig dieses Vorhaben versauten, weil sie die Mühen des anderen mit Vergnügen und einem heftigen Pusten zum Einstürzen brachten. Weil die zwei beschäftigt und Sasuke immer noch genervt wirkte, unterhielt Sakura sich mit Shino und Hinata. „Was wird eigentlich aus Orochimaru und Kiri?“ „Keine Ahnung,“ murmelte Hinata, „Also, soweit ich weiß, ist in Kiri nichts Auffälliges passiert, da ist alles normal. Vielleicht... hat Orochimaru ja doch nichts mit Kiri zu tun und wir verschwenden unsere Zeit.“ „Ja, gut möglich, langsam bin ich auch dieser Ansicht...“ murmelte Sakura und nahm noch einen Schluck Wasser. „Wir sollten das mit Tsunade-sama noch mal durchgehen...“ Sie warf nebenbei einen Blick auf Sasuke, der sich zurückgelehnt und die Arme trotzig vor der Brust verschränkt hatte. Sie warf ihrem Freund einen komischen Blick zu. „Was ist mit dir, bist du irgendwie auf mich sauer oder ist es was anderes?“ „Hnn,“ knurrte Sasuke nur. Wie informativ... „Dann nicht,“ zischte die Rosahaarige und wandte sich wieder ab. Wenn er bockig war, war sie es eben auch. Und sie konnte sehr gut bockig sein... –– Es war sehr lange nach Mitternacht, als Sakura zusammen mit Sasuke endlich die Feier verließ, sie waren auch welche der letzten, die gingen. Sakura als Inos beste Freundin konnte ja schlecht früh gehen. Es war dunkel, als die beiden nebeneinander her durch die Straßen zu Sasukes Wohnung gingen. Sakura dachte kurz darüber nach, ob sie nicht besser nach Hause gehen sollte, gerade weil ihre Mutter auf so dumme Weise von ihrem Geheimnis erfahren hatte... Sie gingen ungewöhnlich langsam voran, selbst Sasuke schien es ausnahmsweise mal gar nicht eilig zu haben, nach hause zu kommen. Sakura wunderte sich von Minute zu Minute mehr über ihn. „Okay,“ sagte sie irgendwann und blieb stehen, „Du hast zwei Optionen. Entweder sagst du mir jetzt, was mit dir los ist und wieso du so schmollst, oder ich schlafe ab heute wieder bei mir zu Hause und du kannst sehen, wie du dir die Nächte um die Ohren haust!“ Sasuke zischte. „Ich mag deinen Ton nicht, Sakura...“ warnte er sie, und sie schnaubte. „Hallo?! Ich bin nicht deine Sklavin! Ich kann mit dir reden, wie ich will, egal, ob du Uchiha oder Heckmeck oder Poppenmeier heißt!!“ Poppenmeier, was für ein passender Name für ihn. Sie musste über ihren eigens erfundenen Namen grinsen. Sasuke schwieg zu ihrer Zufriedenheit eine Weile, offenbar fiel ihm darauf nichts mehr ein. Ha, geschlagen! Dann hob er eine Hand und... strich ihr damit zärtlich über die Haare. Sakura sah ihn verwirrt an. Sie hatte erwartet, dass er sie jetzt gegen die nächste Hauswand schmeißen und dann wie immer über sie herfallen würde, und irgendwas in ihr war fast enttäuscht, dass er das nicht tat, weil sie plötzlich den inneren Drang verspürte, ihn zu küssen... mehr als nur küssen, sehr viel mehr... Eine so zärtliche Geste von ihm war überraschend und sie sah ihm ins Gesicht. Zu ihrer Verwunderung zeigte es keine Regung, er war offenbar nicht böse oder sonst etwas... „Sasuke-...kun?“ fragte sie dann vorsichtig. „Alles in Ordnung?“ Sasuke brummte leise, aber das Brummen klang nicht feindselig oder verärgert. Es war einfach ein ruhiges Brummen wie etwa das Schnurren einer Katze es war. Er blickte sie lange einfach nur an, ohne irgendetwas sagen zu wollen. Er sah sie einfach nur an, wie sie vor ihm stand und ihn verwundert anblickte aus ihren großen grünen Augen, die er so mochte. Seine Hand fuhr noch immer sanft über ihre weichen Haare, seine Finger spielten mit einzelnen Strähnen. Plötzlich hatte er gar keine Lust mehr, etwas zu sagen... er wollte einfach hier so stehen bleiben, die ganze Nacht lang. Einfach so stehen und ihre Haare streicheln und sie ansehen, seine hübsche, anmutige Sakura. In dem Moment hatte er das Gefühl, sie noch niemals zuvor so sehr geliebt zu haben wie in diesem Augenblick. Dann öffnete er doch den Mund. „Sakura...“ murmelte er so leise, dass sie ihn beinahe nicht gehört hätte. Sie erzitterte mit einem leichten Windhauch, der plötzlich durch die Straße fuhr, auf der sie immer noch standen. „Bitte hör... nicht auf...“ flüsterte sie und sah ihn immer noch an, das angenehme Gefühl seiner Berührungen genießend... seine simple Zärtlichkeit genießend, die an ihm echt selten zu sehen war. Sasukes Mundwinkel zuckten kurz, als versuche er, zu lächeln. „Hn... hab ich auch nicht vor.“ Er machte eine Pause, in der er sie wieder eingehend betrachtete. „Du bist hübsch, Sakura...“ Sie wurde rot, ohne sich erklären zu können, warum. Dann strahlte sie und er hielt mit dem Streicheln inne, als er sie so sah. Ihr Strahlen... er hatte ihr Strahlen vermisst. Ihr Licht, das ihn daran erinnerte, dass er die Dunkelheit endlich los geworden war... Sie trat drei Schritte auf ihn zu, streckte sich und küsste ihn zärtlich. Weil er das erwartet hatte, hatte er den Kopf bereits etwas in ihre Richtung gesenkt, und ihre Lippen trafen sich in einer Zärtlichkeit, dass Sakura kurz das Gefühl hatte, ein ganzer Schwall von Emotionen bräche über sie herein wie ein Wasserfall. Sie liebte ihn so sehr... „Sasuke-kun...!“ keuchte sie glücklich, als er von ihr abließ, doch er fiel ihr sofort ins Wort und erfasste mit den Händen ihre Wangen. „Sakura, ich will, dass du m-...!“ „Hey, ihr Turteltauben!!“ hörten sie plötzlich Narutos Stimme von hinten, und die zwei fuhren erschrocken auseinander, als de blonde Shinobi grinsend angelaufen kam. „Da seid ihr ja, ihr seid ja noch nicht weit gekommen, hehe!“ Sasuke schnaubte. „Du störst!!“ platzte er heraus, „Wie immer!!“ „Oh, mann!!“ meckerte Sakura auch. Toll, was immer Sasuke ihr unbedingt sagen wollte, jetzt wurde er zum zweiten Mal daran gehindert – sie vermutete einfach, dass es dasselbe wie vorhin auf der Bank sein musste... „Ich störe?“ fragte Naruto, „Wobei? Also hier auf der Straße könnt ihr ja wohl echt nicht rumvögeln...“ „Das meine ich auch nicht, du Idiot!“ zischte Sasuke, „Ach, vergiss es einfach!!“ Verärgert stampfte er davon in Richtung seiner Wohnung und ließ Sakura und Naruto stehen. Der Blonde sah Sakura verwirrt an. „Eigentlich wollte ich nichts weiter als Gute Nacht sagen!“ schmollte er, „Wieso ist Sasuke eigentlich dauernd so angepisst, streitet ihr?“ „Quatsch...“ machte Sakura, „Ich weiß ja selbst nicht, was abgeht. Ich glaube, er versucht mir irgendetwas Wichtiges zu erzählen...“ Sie verstummte und grübelte angestrengt, was es wohl sein mochte, das er ihr sagen wollte. Wenn es ihm so schwer fiel, musste es ja was Unangenehmes sein... in ihr kam ein ungutes Gefühl hoch. Was, wenn das Juin doch wieder aktiv geworden war...? Oder wenn sonst etwas Furchtbares passiert war...? Sie hob den Kopf und sah Naruto an. „Entschuldige, ich... ich gehe ihm lieber nach... ich mache mir gerade Sorgen-... w-wir sehen uns sicher morgen, Naruto. Gute Nacht!“ „Ähm...“ machte Naruto, als das Mädchen Sasuke eilig folgte. „Äh, Nacht... ja...“ Irgendwie waren sie doch beide komisch. –– Sasuke sagte gar nichts mehr. Egal, wie oft Sakura ihn an dem Abend noch fragte, was er ihr hatte sagen wollen, jetzt kam nur noch ein völlig beleidigtes Hn. Sakura ging seine schlechte Laune auf die Dauer echt auf die Nerven. „Sasuke-kun!“ murrte sie, als sie in seinem Bett auf dem Rücken lag und in sein finsteres Gesicht starrte, das sich über sie beugte. „Jetzt sag endlich, was los ist! Du nervst mich mit deinem Hn, und du beschwerst dich, Frauen könnten nicht auf den Punkt kommen!“ Da hatte sie irgendwo recht, musste er sich eingestehen, aber das vor ihr zuzugeben kam ja gar nicht in Frage. Er war doch Uchiha Sasuke, alles was er tat war richtig so, basta. „Tss,“ machte er (zur Abwechslung einmal nicht Hn). Als er sich auf sie legte, schob sie sein Gesicht energisch von sich weg. „Ich schlaf doch nicht mit dir, bei der Laune!“ versetzte sie prompt, „Sag's mir endlich, was immer du so schlimmes loswerden willst, danach bist du vielleicht besserer Laune! So hab ich ja Angst, dass du mich totvögelst!“ Sasuke hätte bei dem Wort totvögeln beinahe grinsen müssen. Schon eine lustige Vorstellung... Er rollte sich mit einem Murren von ihr herunter und legte sich neben sie, ihr den Rücken kehrend. „Auch gut,“ machte er eingeschnappt, „Gute Nacht.“ Sakura verdrehte die Augen. „Sag mal...?!“ brachte sie nur fassungslos über diese elende Sturheit hervor, „Jetzt erklär mir bitte, wieso du so eingeschnappt bist!“ „Hör du endlich auf, mich so anzublubbern!“ meckerte er zornig. „Hallo?! Du blubberst mich doch auch an!“ Er schwieg eine Weile. Als er sich auch aufsetzte, erwartete sie schon, dass er endlich aufgab, aber statt dessen spürte sie erst mal seine Hände, die sanft ihre Wangen streichelten. Sie hielt verwundert über sein Tun inne, ließ ihn aber gewähren. „‘Tschuldige,“ murmelte er kaum hörbar. „Ich wollte nicht streiten.“ Nein... dafür war sie ihm zu wichtig. Und ausgerechnet jetzt durfte sie nicht wütend sein... Sakura war verwirrt. Er entschuldigte sich! Das war ja völlig neu. Und dann noch auf so sanfte Weise... „Du machst mir Angst, Sasuke-kun...“ murmelte sie skeptisch, als er sie vorsichtig rückwärts wieder auf das Bett drückte und sich erneut über sie beugte. „Hn...“ brummelte er leise. Sie wollte protestieren, doch da fanden sich ihre Lippen erneut in einem zärtlichen, liebevollen Kuss. Und sie gab sich dem Gefühl seiner Lippen auf ihren hin, als der Kuss tiefer und verlangender wurde – aber auf andere Weise verlangend als sonst. Sie wusste nicht, wie sie es hätte beschreiben können... es war einfach anders. „Sasuke-kun...“ flüsterte sie, und er seufzte leise und strich mit den Händen über ihre nackten Oberarme, dann über ihren Oberkörper, während er den Kopf abermals zu ihrem hinsenkte. Als ihre Zungen sich erneut zärtlich umspielten, spürte sie seine Finger ganz sanft ihre nackten Brüste umkreisen. Die Berührung war nicht so energisch und fordern wie sie es sonst war, wenn er das tat, in diesem einen Moment war sie einfach nur sanft. Sakura reckte sich etwas und beugte ihren Oberkörper seinen fleißigen Händen entgegen, das Gefühl seiner Finger auf ihrer haut genießend... und vor allem diese ungewohnte Zärtlichkeit. Sanft schlang sie die Arme um seinen Nacken und fuhr mit den Fingern durch seine schwarzen Haarsträhnen. „Du bist so sanft heute...“ wisperte sie atemlos, als sie den Kuss lösten, und er sah, dass sie glücklich lächelte. Er mochte es, wenn sie glücklich war... natürlich besonders, wenn sie es seinetwegen war. Er senkte den Kopf und küsste zärtlich ihr Schlüsselbein, worauf sie ihren Kopf zurück ins Kissen lehnte und ihn dichter an sich heranzog. Inzwischen fuhren seine Hände über ihren flachen Bauch, streichelten nach oben und nach unten und dann im Kreis, wieder und wieder in diesem ungewohnt langsamen Tempo. „Soll ich nicht?“ flüsterte er und musste ungehalten grinsen, was sie nicht sah, weil er ihren Hals zu küssen begonnen hatte. „Doch... ich mag es, wenn du so bist.“ „Hn...“ Ihre Hände verließen seinen Nacken und glitten hinunter über seine Schultern bis auf seinen Oberkörper. Sie grinste leicht, als er bei ihren Berührungen leise seufzte, erst recht, als sie ein Knie anhob und damit seinen Unterkörper streifte. Er erzitterte über ihr. „So nervös, Mister Uchiha...?“ flüsterte sie in sein Ohr und lächelte, „Dabei haben wir doch gerade erst angefangen...“ „Sakura...“ murmelte er und hob jetzt leicht den Kopf, seine Hände hielten auf ihrem Bauch inne, als sich ihre Blicke trafen. Und jetzt hielt sie auch inne. Sein Blick hatte sich verändert. „Sakura... ich... ...“ Er schnappte nach Luft und sie sah ihn groß an. Kommt jetzt der große Moment der Wahrheit?? Sie wagte es in der Dunkelheit kaum anzunehmen – aber war das ein Hauch eines Rotschimmers auf seinem Gesicht? Wie ungewohnt... Er holte erneut Luft, als wolle er zu einem großen Sprung über eine breite Schlucht ansetzen. „Sakura... ich möchte... dass du mit mir den Uchiha-Clan wieder aufbaust-... ... ich möchte... ich möchte, dass du meine Frau wirst!“ –– Sakura starrte ihn an. Sie hatte mit manchem gerechnet – aber damit nicht. Augenblicklich war an Sex gar nicht mehr zu denken und sie setzte sich erschrocken im Bett auf, Sasuke, der auf ihr lag, tat es ihr gezwungenermaßen gleich. „D-das... das war es, was du mir die ganze Zeit sagen wolltest?“ fragte die Rosahaarige erstaunt. Sasuke sagt nichts. Er streckte sich etwas, bis er an seine Hose ankam, die auf dem Boden lag. Aus der Tasche förderte er einen kleinen, schlichten Ring zu Tage, den er seiner Freundin verlegen hinhielt. Er kam sich dumm vor, so vor ihr zu sitzen und auf eine Antwort zu warten. Irgendwie hätte er das professioneller angehen sollen... aber verdammt, hatte er Ahnung, wie man einer Frau am besten einen Antrag machte?! Er wollte sie doch nur für immer bei sich haben... Sakura sah auf den Ring, bevor sie Sasuke anstarrte und zitternd die Hand nach ihm ausstreckte. Auf ihr Gesicht schlich sich ein Lächeln, das sehr schnell zu einem überglücklichen Strahlen wurde. „Du meinst das ernst, oder?“ fragte sie vorsichtshalber, „D-du willst mich heiraten?!“ „Würde ich es sonst sa-... mmpf!“ machte Sasuke, denn plötzlich sprang sie ihn an wie ein Kampfhund, aber statt ihn totzubeißen küsste sie ihn mit solcher Leidenschaft und so viel Freude auf die Lippen, dass er sich für einen Moment nicht rühren konnte. Er kippte um auf das Bett und sie hing an seinem Hals. Sasuke schloss etwas unsicher die Augen und erwiderte ihren innigen Kuss. Als seine Hände nach ihrer Taille fassten, um sie näher an sich heranzuziehen, hob sie den Kopf – nur, um ihm danach gleich noch mal um den Hals zu fallen. „Oh mein Gott, Sasuke-kun!“ keuchte sie, „Natürlich will ich deine Frau werden! Ich werde gerne deine Frau und... und auch die Mutter deiner Babys!“ Bei dem Gedanken an lauter kleine Baby-Sasukes wurde sie noch aufgeregter als sie es ohnehin schon war. „Oh ja!! Oh mein Gott... d-das war ja süß von dir eben...“ „Erwürg mich nicht...!“ röchelte Sasuke unter ihr, und sie erhob sich leicht, bis sie jetzt über ihn gebeugt auf dem Bett kniete. Als sie auf sein Gesicht heruntersah und ihre rosa Haarsträhnen ihr über die Schultern fielen, sah sie, dass er lächelte. „Ich liebe dich, Sasuke-kun...“ flüsterte sie und lächelte ebenfalls. Sie sah suchend nach seiner Hand. „Steckst du mir den Ring auf?“ „Hn...“ machte er, nahm ihre Hand in seine und steckte ihr den simplen Ring auf den Finger. Sie sah erst auf den Ring, dann auf sein Gesicht, und strahlte. Für Sasuke war es das schönste Strahlen der Welt... –– -- ums mal so zu sagen...... WHAAAM! XDD na endlich uû' Und hey, Kiba hat alles versaut XDD es konnte ja in dem fall nicht Naruto alles verplappern, der war ja ausnahmsweise mal eingeweiht^^ außerdem isses ganz lustig wenn mal wer anderes als Naruto alles versaut XDDD Und ja, Sani kommt auch bald ^.^ juchee^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)