The Circle von Linchan (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 38: Konohas Willenskraft -------------------------------- Die dunklen Wolken schienen dünner zu werden und der Regen hörte ganz auf, seit Tagen zum ersten Mal. Im Zentrum des Dorfes stand das Wasser noch immer sicher einen Meter hoch und wollte offenbar nicht ganz absickern. Als Sakura auf Bunta mit all den geretteten Zivilisten wieder das Dorf betrat, bot sich ihr ein furchtbarer Anblick. Konoha war ein Haufen Schrott. Die meisten Häuser, vor allem im nördlichen Teil des Dorfes, waren entweder ganz zerstört oder zumindest arg mitgenommen. Im Süden sah es besser aus... ihr fiel ein Stein vom herzen, als sie daran dachte, dass ihr und Sasukes Haus im Südwesten des Dorfes stand, also genau in der Richtung, in der es weniger schlimm war. Aber das Haus ihrer Eltern war im Nordwesten und dürfte ziemlich hinüber sein... „Aber sie sind weg!“ keuchte die Frau trotz des Desasters erleichtert und ließ den Blick zum Hokage-Felsen schweifen... oder zu dem, was davon übrig war. Der erste Hokage war nur noch halb zu sehen und dem zweiten fehlten die Haare und die Nase. Ansonsten sah der Felsen von vorne aus wie immer. Aber dahinter gähnte ein riesigen Loch hinter einem Haufen Felsbrocken. „Das Ungetüm ist hinüber,“ sagte Bunta und kaute auf seiner Pfeife, „Reife Leistung. Dann wäre Konoha wohl erst mal in Sicherheit!“ „Gott sei Dank...“ seufzte Sakura und ließ sich erschöpft auf Buntas Rücken sinken, bis sie lag. –– Im Zentrum hatten sich alle noch lebenden Shinobi versammelt, auch Tsunade, Jiraiya und ein ziemlich müder Naruto waren gekommen. TenTen und Kiba rannten zuerst auf den Blonden zu. „Du Held!!“ brüllte Kiba ihn an, „D-du hast Kurame getötet!! Du hast... das Dorf gerettet, Naruto!“ „Ach was,“ gähnte Naruto bescheiden, „Sasuke hat ja Orochimaru übernommen, mit beiden wäre ich wohl nicht fertig geworden...“ „Sasuke, genau,“ machte Tsunade plötzlich, „W-wo ist er?!“ Alle sahen sich um – kein Sasuke zu sehen. Jiraiya blinzelte, während Tsunade beunruhigt erbleichte. „Aber würde Orochimaru noch leben, würde er jetzt hier sein und Terror machen,“ meinte Jiraiya dann, „Wo war er zuletzt?!“ „Am Haupttor, draußen irgendwo!“ meinte Tsunade, und Jiraiya lief schon los in besagte Richtung, zwei Shinobi von der Anbu folgten ihm eilig. „Bis das Wasser hier ganz abgelaufen ist, wird es Wochen dauern, bei dem Regen in den letzten Wochen,“ meldete Neji und sah sich um. „Vor allem wird alles hier in die Mitte laufen,“ stöhnte Shino, „Das Dorf liegt in einer großen Mulde, deshalb läuft das ganze Wasser auch hier herunter. Der Boden müsste komplett im Arsch sein.“ „Das kriegen wir in Griff, und die Häuser im Norden kann man neu bauen,“ erklärte Tsunade jetzt gefasster, obwohl sie der Gedanke beunruhigte, dass niemand wusste, was mit Orochimaru oder Sasuke war. „jetzt gilt es, die Verletzten zu versorgen und die Toten angemessen zu bestatten! – Wie sieht's aus, wie viele Verwundete haben wir?“ „Eine Menge,“ machte Neji. „Bringt sie alle umgehend ins Krankenhaus, da sehen wir weiter! – Oh, da ist ja Sakura mit den übrigen Zivilisten!“ Alle fuhren herum, als Sakura gefolgt von den Menschen durch das Wasser in Richtung Zentrum gewatet kam. Sie war zu müde, um Chakra zu benutzen, um auf dem Wasser zu gehen, und die Zivilisten konnten es ohnehin nicht. Die Shinobi begannen umgehend, die Verletzten aufzuheben und sie zum Krankenhaus zu tragen. Bevor Tsunade ihnen folgte, wandte sie sich an Sakura und Naruto. „Mir fehlen die Worte,“ sagte sie langsam und heftete den Blick besonders auf Naruto. „Ich... möchte so viel zu euch sagen... aber mir fehlen einfach die Worte. Vielleicht fällt mir etwas ein, wenn wir uns etwas erholt haben... bis dahin... ... ja. Ich weiß nichts mehr...“ Sakura legte ihrer leicht aufgelösten Meisterin sachte eine Hand auf die Schulter. „Ist schon okay,“ sagte sie leise. „Ich verstehe schon. – Kümmern wir uns lieber zuerst um die Verwundeten...“ „Wo ist eigentlich Hinata-chan?“ wollte Naruto jetzt wissen und sah Sakura skeptisch an. Unter den Zivilisten war sie nicht... dabei hätte sie doch eigentlich bei ihnen sein müssen...? Ein Anflug von Panik schlich sich auf sein Gesicht. „W-wo ist sie?!“ schrie er, „Sie ist doch okay...?! Sakura-chan!! Sprich mit mir...“ „Hinata ist okay,“ sagte Sakura, „Hoffe ich zumindest... sie hat plötzlich während des Angriffs ihre Wehen bekommen...“ Naruto erbleichte. „I-ich habe sie zusammen mit meiner Familie, Inos Mutter und Baby und Hanabi zum Krankenhaus geschickt, seitdem habe ich nicht mehr daran gedacht-...“ „S-sie liegt in den Wehen?!“ keuchte der werdende Vater völlig außer Atem, „D-das-... jetzt?!“ „Schnell!“ befahl Tsunade und rannte los zum Krankenhaus, so schnell sie es ob der Erschöpfung noch konnte, „Wir kümmern uns darum, Naruto, keine Angst!“ Dann fuhr Sakura herum, als auch Naruto losrannte. „W-wo ist eigentlich Sasuke-kun?!“ –– Als Sasuke aufwachte, war das erste, das er noch mit geschlossenen Augen wahrnahm, dass etwas an seinem Bein herumtastete wie um zu prüfen, ob alles heil war. Nein, es war vielmehr ein unbeholfenes, zielloses Grabbeln. Er lag auf irgendetwas mäßig weichem auf dem Rücken, das stellte er als nächstes fest, während das Gegrabbel an seinem Bein abwärts wanderte bis zu seinem Fuß, der offenbar in seinem Schuh steckte. In einiger Entfernung hörte er geschäftiges Reden, Rufen und Trappeln von vielen Füßen. Die Stimmen hallten eigenartig... er musste also in irgendeinem recht großen Raum sein. Als er den ersten Versuch startete, die Augen zu öffnen, stach das Licht in seine Augen und betäubte sie mit einem bohrenden Schmerz, der sich anfühlte, als hätte jemand Feuer in seine Augen gegossen, sodass er unwillkürlich aufstöhnte. Dann hörte er eine Stimme neben sich, die er kannte. „Ausgeschlafen?“ Sasuke hielt sich stöhnend die Hände vor die Augen und drehte den Kopf hin und her, bevor er es wagte, hinter den Händen die Augen erneut zu öffnen. Es brannte noch immer, aber nicht so arg wie vorher, so blinzelte er ein paar mal, wobei seine Augen zu tränen begannen. Das Grabbeln an seinem Fuß hatte aufgehört. Sasuke versuchte angestrengt, die Stimme, die er eben gehört hatte, einer Person zuzuordnen, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen... und die Hände von den Augen zu nehmen wagte er nicht. „Uhh... wo bin ich...?“ war das erste, das er von sich gab, ohne die Hände zu bewegen. „In der Eingangshalle vom Krankenhaus,“ antwortete die Stimme, „Auf der Couch.“ „Häh...?“ machte Sasuke darauf orientierungslos – dann hörte er eine zweite Stimme, die von seinen Füßen kam. Und die konnte er sehr gut zuordnen. „Babaaaa-aaaa...!“ „S-Sanosuke...?!“ keuchte der Angesprochene, und mit etwas Mühe schaffte er es, sich aufzusetzen, die Hände ließ er aber, wo er war. Er wagte es aber, durch einen Spalt zwischen seinen Fingern zu blinzeln, um sein Söhnchen putzmunter am ‚Fußende‘ der Bank stehen sah, wie es mit den Händen auf seinen Füßen herumpatschte. „Eieiei,“ machte der Kleine und patschte weiter. Er war wohlauf und unverletzt, das beruhigte Sasuke zutiefst... wo war Sakura? Was war mit der Schlacht passiert? War sie vorbei? Er drehte sich um und blinzelte durch den Spalt in die Richtung, aus der die andere Stimme gekommen war – und erkannte Sakuras Vater auf einem Hocker sitzen und Zeitung lesen. „Haruno-san...?“ murmelte Sasuke benommen, „Was ist hier los?“ „Na, da du nicht schwer verletzt zu sein schienst, haben die Ärzte den richtigen Betten lieber für die ernsthaft verletzten aufgespart und dich hierher gebracht. Du lagst ohnmächtig vor dem Tor, neben der Leiche von Orochimaru, hab ich mir sagen lassen. Hast du ihn getötet?“ Sasuke stutzte. Orochimaru war tot? Ach ja... er erinnerte sich. „Ja... habe ich...“ machte er dann noch immer etwas benommen, bevor er sich endlich dazu durchrang, die Hände vom Gesicht zu nehmen. Einwandfrei sehen konnte er noch nicht, aber es brannte nicht mehr so furchtbar, sodass er beschloss, sich an den dumpfen Schmerz zu gewöhnen, der wohl bald nachlassen würde. Das muss an den Mangekyou-Sharingan liegen... wenn ich sie benutze, brennen meine Augen noch immer, weil sie es nicht gewohnt sind... „Wo sind die anderen? Wo ist Sakura...?“ fragte er dann, während er den kleinen Sanosuke hochnahm und auf und ab zu wippen begann. „Ist die Schlacht vorbei?“ „Längst,“ sagte Momotaro Haruno, „Das Dorf ist ein einziger See und es werden immer noch Tote oder Verletzte angeschleppt. Aber das Monster ist geplatzt und die Kiri-Nins haben sich verdrückt. Sakura kümmert sich um irgendeine Freundin, die ein Baby bekommt.“ „Ein Baby?!“ machte Sasuke verdutzt, „Du meinst sicher Hinata...?“ „Ja, so hieß sie.“ „Hinata kriegt ihr Baby? Jetzt? Na toll...“ –– „Pressen, Hinata!“ Hinata wimmerte. „I-ich... kann nicht mehr!... Ich will nur, d-dass es aufhört...!“ Sie schrie, als ein neuer, furchtbarer Schmerz ihren Unterleib durchbohrte. Sakura schnappte nach Luft und schüttelte ratlos den Kopf hin und her. Von dem Baby war noch keine Spur zu sehen. Kein Kopf, kein Gar nichts. Und dabei dauerte die Geburt schon Stunden. In dem Moment, in dem Hinata mit den anderen das Krankenhaus erreicht hatte, war die Fruchtblase geplatzt. Nach einiger Zeit waren aber die Wehen ausgeblieben und eine Zeit lang war nichts passiert... bis sich die gewaltige Wasserwelle über das Dorf ergossen und auch die unteren Krankenhausflure unter Wasser gesetzt hatte. Die Gruppe war dann einige Stockwerke höher geflüchtet, dabei hatten die Wehen wieder eingesetzt... und seitdem lag die Erbin des Hyuuga-Clans gepeinigt von Schmerzen auf einem Bett im dritten Stock und nichts geschah. „Mich wundert schon, dass es nicht vor Schreck schon mitten im Kampf rausgekommen ist!“ sagte Hanabi mit verschränkten Armen, während Sakura sich immer noch ratlos umsah. Hinata jammerte und ließ sich entkräftet auf das Bett fallen. Unter ihrem heftigen Atmen hob und senkte sich ihr Oberkörper auf und ab. Als sie eine neue Wehe durchschüttelte und der Schmerz sie durchstach wie ein scharfes Messer, schrie sie laut auf. „Hinata, streng dich an!“ versuchte Sakura es noch einmal, „Du wirst es schaffen! Pressen!“ Hinata schrie nur, in dem Moment flog die Tür auf und alle fuhren herum, als Naruto in den Raum geschneit kam. „HINATA-CHAN!“ plärrte er und erbleichte im nächsten Moment beim Anblick seiner zitternden und angestrengten Frau. „Hinata-chan, bist du okay...?!“ „Naruto! Ich hatte doch gesagt, du sollst draußen warten, du bist uns hier drinnen keine Hilfe-... – Naruto!!“ rief Sakura, als Naruto an Hinatas Seite eilte und ihre Hand packte. „Wohl!“ maulte er, „Ich unterstütze sie moralisch! Es ist doch auch mein Baby, das da kommt, warum soll ich dann draußen warten?!“ Sakura sagte nichts – darauf hatte sie keine Antwort. Es war nur einfach immer so gemacht worden... aber irgendwo hatte Naruto ja recht! Sie schnappte nach Luft und sah zu Hanabi. „Bitte geh du nach Tsunade-sama suchen, Hanabi!“ sagte sie, „Ich bleibe hier und passe auf! beeil dich!“ „Ja, ja,“ machte Hanabi und stürmte aus dem Zimmer. Hinata keuchte. „Oh mein Gott – oh mein Gott, i-ich glaube, es kommt! Naruto-kun, geh nicht weg!“ „Ich bleibe, echt jetzt!“ sagte der Mann, der sich aber sehr zusammenriss, während er fest ihre Hand drückte und sie nicht losließ. Er würde alles tun, was Hinata die Schmerzen erleichtern würde... auch, wenn seine bloße Anwesenheit das wohl kaum vermochte. Dachte er. Hinata war glücklich, dass er da war und ihre Hand hielt. Plötzlich fühlte sie sich sicherer als zuvor und die Angst, die ihr Herz hatte rasen lassen, wurde geringer und geringer, obwohl sich die Schmerzen steigerten. Und plötzlich hörte sie Sakura rufen: „Ich sehe den Kopf! Ich sehe ihn, press, Hinata-chan! Du hast es bald hinter dir!“ „Komm, Hinata-chan!“ machte auch Naruto, und sie presste und drückte seine Hand so fest, dass sie das Blut aus seinen Fingern abschnürte, worauf er schmerzhaft keuchte. „Nicht aufgeben, Hinata-chan!“ „Oh Gooott...!“ presste Hinata zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und Sakura bückte sich zwischen ihre Schenkel, um nach dem Baby zu sehen. „Ja, noch ein kleines Stück! – Jetzt, Hinata-chan!“ Hinata presste mit aller Kraft, die sie übrig hatte... und gebar in dem Moment das Baby, das plötzlich, nach so langer Wartezeit, ganz eilig und schnell auf die Welt kam. Der Schrei des Baby erfüllte das Zimmer, bevor die Tür aufging und Hanabi mit Tsunade hereinkam. –– Es war ein Mädchen. Sakura lehnte sich müde gegen die Wand neben Tsunade und betrachtete die frische Familie. Hinata, überglücklich und erschöpft im Bett, Naruto saß neben ihr und in ihren Armen lag das kleine Mädchen. Es hatte einen dunklen Haarflaum auf dem Kopf, und als die Kleine zum ersten Mal die Augen öffnete, blinzelte sie ihren Eltern aus blauen Augen entgegen. Keine Byakugan. „Na,“ flüsterte Tsunade darauf, „Da wird Hiashi Hyuuga aber unglücklich sein, dass seine Stammhalterin ein Kind ohne Byakugan geboren hat...“ Sakura grinste darauf nur schwach. Sie sah zu einem über beide backen grinsenden Naruto. „Wie soll eure Tochter denn heißen?“ Naruto sah zu seiner Frau – und Hinata strahlte. „Asayo!“ –– Das Haus der kleinen Familie Uchiha war noch intakt. Als Sakura endlich zusammen mit Sasuke und dem kleinen Sanosuke wieder zu Hause war, schlug sie innerlich drei Kreuze. Es war so viel passiert. Die Nacht war längst vorüber, es war beinahe Mittag, aber sie war todmüde. Orochimaru war tot. Kurame war geplatzt. Kiri hatte kapituliert... und jetzt herrschte wieder Frieden in Konoha. Hinata hatte ihre Tochter Asayo geboren. Shikamarus Team war übrigens mit der kompletten Suna-Armee aufmarschiert, als der Morgen beinahe vorbei gewesen war. Nachdem sie festgestellt hatten, dass sie umsonst gekommen waren, hatten sich die Suna-Nins wieder auf den Heimweg gemacht und hatten sich leicht verarscht gefühlt, wofür Tsunade sich sehr häufig bei Gaara entschuldigt hatte, der darauf nur grimmig gebrummt hatte. Sakura ließ sich müde auf das Sofa in der Stube fallen und lehnte sich zurück. Mit den Händen fuhr sie sich über das Gesicht... alles, was passiert war, musste sie erst mal verarbeiten. Sie konnte noch gar nicht begreifen, dass es jetzt vorbei war. All der Stress... um Orochimaru, um Kiri, um Kurame. Sie dachte zwischendurch an Hazuki Soma, die gestorben war. Sie tat ihr leid... und sie dachte an den kleinen Sohn der Somas. Was wohl aus ihm geworden war? Hoffentlich hatte wenigstens er die Familientragödie überlebt. Wer würde wohl jetzt in Kiri Mizukage werden? Das Haus ihrer Eltern war leicht nass geworden und das Dach hatte auch einige Blessuren. Sakura hatte ihren Eltern angeboten, solange zu ihnen zu ziehen, bis das Haus repariert war, aber ihr Vater war da stur gewesen und hatte darauf bestanden, lieber bei sich selbst zu Hause zu bleiben. Es würde schon gehen, hatte er gesagt. Na, wenn er meint. Sie hob verschlafen den Kopf, als Sasuke in der Stubentür erschien. Sie sah in sein Gesicht und erkannte darin dieselbe Müdigkeit wie in ihrem eigenen. „Sanosuke schläft jetzt,“ erklärte Sasuke dumpf, während er sich gegen den Türrahmen lehnte. „M-hmm,“ machte Sakura. Schweigen. „Gehen wir ins Bett?“ seufzte Sasuke dann, „Ich bin erledigt.“ Seine Frau erhob sich sehr langsam und strauchelnd. „Du hast irgendwas von einem Genjutsu in Kiri gesagt...?“ fiel ihr unverhofft ein, und Sasuke sah sie aus seinen obsidianschwarzen Augen an mit einem ziemlich nichtssagenden Blick voller Erschöpfung. „Können wir das morgen klären?“ „Hnn...“ machte sie und schlurfte zu ihm und dann in Richtung Treppe. Verdammt, jetzt gewöhnte sie sich schon an, wie er zu sprechen. –– Der Regen hörte auf, als hätte er nur darauf gewartet, dass Orochimaru ins Jenseits überging. Plötzlich sahen die Bewohner von Konoha wieder die Sonne. Nach einigen Wochen war das Wasser vom Boden so gut wie verschwunden – und auch der Sommer neigte sich wieder dem Ende zu. Die Reparaturen gingen gut voran und der Großteil des Dorfes war wieder hergestellt. Tsunade hatte sich mit dem jetzt amtierenden Mizukage getroffen und sie hatten den Friedensvertrag zwischen ihren Dörfern erneuert. Auch Kiri hatte durch Orochimarus Herrschaft einige Verluste erlitten, besonders natürlich den Tod von Hiromi Soma und seiner Frau. Der kleine Kouzui war am Leben und wurde jetzt von Pflegeeltern aufgezogen. Naruto hatte angekündigt, mit Hinata zusammen in ein neues Haus zu ziehen, sobald er das Geld dazu hätte... das könnte lange dauern, hatte Kiba gefeixt, aber Hinata hatte eingewendet, dass sie ja auch noch etwas Geld habe. Mit dem Baby in Narutos kleiner Wohnung würde es schwer werden, und dank Hiashi Hyuugas Bockigkeit hätten sie auch keine große Chance, im Hyuuga-Anwesen unterzukommen. Die kleine Asayo hatte sich in ihren ersten Wochen gut entwickelt und Ino alberte schon herum, ob sie eines Tages Sanosukes oder Yuujis Frau sein würde. „Und wen bekommt Haruka?“ fragte Naruto dann, und Ino feixte: „Entweder den der beiden, der übrig bleibt, oder unsere Restkumpanen strengen sich auch mal an und zeugen Kinder, gell, Kiba, Chouji, Shino und so...?“ „Ne, danke...“ stöhnten alle drei darauf im Chor, dann brach lautes Gelächter aus. –– Tsunade hatte ein sehr wichtiges Anliegen. Sie hatte quasi das gesamte Dorf auf dem großen Platz vor dem Hokage-Gebäude versammelt, in den ersten Reihen alle wichtigsten Shinobi des Dorfes und einige Anbus, natürlich waren auch Naruto, Sasuke und Sakura ganz vorne. Neben Naruto stand Hinata, die die kleine Asayo auf dem Arm hielt. „Was gibt’s denn, Tsunade no baa-chan?!“ fragte Naruto ungeduldig, während er erstaunt bemerkte, dass selbst Jiraiya anwesend war. „Hey, perverser Eremit, heiho!“ „Hallo?!“ motzte Jiraiya, und Tsunade brachte ihn mit einem bösen Blick zum Schweigen. „Bewohner von Konohagakure,“ begann sie sehr förmlich und ernst. „In den vergangenen Wochen ist viel geschehen und das wird nicht in Vergessenheit geraten. Der gefährlichste und grässlichste Nuke, den Konoha je geboren hat, Orochimaru, ist tot, ich denke, das ist durchaus ein Meilenstein für unser Dorf. Wir verdanken diesen Verdienst Uchiha Sasuke, Oberhaupt des Uchiha-Clans. Ich möchte jetzt nicht noch mal erläutern, was Sasuke in den vergangenen Jahren alles angerichtet hat... statt dessen möchte ich anmerken, dass der Sieg über Orochimaru wohl festlegt, dass er wahrlich nach Konoha gehört... wie einige von uns ja schon die ganze Zeit gewusst haben.“ Ihr Blick galt Naruto, der breit grinste. „Ich hab gesagt, Sasuke-teme ist ein Poser! Klar gehört er nach Konoha, echt jetzt!“ Sasuke sagte nichts und stand stocksteif da, aber mit einer Würde in der Haltung, die Sakura neben ihm lächeln ließ. Er ließ sich nicht anmerken, ob ihn die Blicke und das raunen, das er gerade erntete, freuten oder nervten. „Papa!“ grölte Sanosuke in die Stille hinein, der um Sakuras Beine herumwuselte, und sie musste kichern. Tsunade räusperte sich. „Am liebsten würde ich jetzt über jeden einzelnen Shinobi Dinge sagen, die ich bewundere, denn jeder von euch hat in dieser Schlacht neulich sein Bestes gegeben und verdient Respekt und Ehre vom Rest des Dorfes. Aber ich möchte mich lieber kurz fassen.“ Sie tauschte einen Blick mit den Dorfältesten, die knapp hinter ihr standen, die nichts sagten. „Ich werde das Amt des Hokage niederlegen.“ –– Sakura glaubte, sich verhört zu haben. Ebenso alle anderen, selbst Sasuke machte ein entsetztes Gesicht. „WAS?!“ schrie die Rosahaarige – sie kam nicht weiter, weil Naruto ihr ins Wort fiel. Er war völlig in Rage. „Wie bitte, wieso, Tsunade no baa-chan?!“ rief er fast wütend, „Was wird denn das hier?! Hast du keinen Bock mehr und willst lieber Sake saufen?! Bleib gefälligst Hokage, ey!!“ Tsunade sah ihn empört an und schnappte nach Luft, als Naruto zu seinen Kameraden herumfuhr. „Ist doch wahr?!“ rief er fassungslos, „Soll Tsunade no baa-chan Hokage bleiben?! Sie ist zwar verpeilt, aber sie hat ihre Sache immer gut gemacht und sich für Konoha eingesetzt, genauso wie der alte Sandaime!“ „Echt jetzt!“ stimmte Konohamaru zu, was Tsunade erstaunte. „Tsunade-sama...?!“ machte Sakura auch verblüfft, als diese den Kopf senkte und langsam seufzte. „Naruto... halt's Maul,“ machte sie barsch, und Naruto starrte sie an, immer noch empört. „sagt doch auch mal was, Leute!“ verlangte er von den anderen. Tsunade hob den Kopf wieder. „Ich habe es mir gut überlegt und mit den Ältesten abgesprochen. Ich bin eine alte Frau und denke, dass ich das Dorf in bessere Hände übergeben kann, und das werde ich heut, hier und jetzt, tun, egal, was du sagst, Naruto! Klar?!“ Naruto war wie vom Donner getroffen. Sakura auch. „Hat sie gerade von sich selbst gesagt, sie wäre alt?“ machte Kiba verdutzt. „Jetzt tickt sie ganz aus,“ sagte Sasuke beklommen. „Und wer soll bitte statt dir Hokage werden?“ fragte Ino verwundert und sah sich um, als könnte über irgendwem ein großes Hokage-Schild aufleuchten. Tsunade schnappte erneut nach Luft und sah erst Jiraiya, dann die Ältesten, dann wieder die Bewohner an. „Ein Hokage ist ein Shinobi, dessen größte Aufgabe es ist, Konoha zu beschützen,“ sagte sie, als wüsste das niemand. „Jemand, dem das Dorf das Wichtigste auf der Welt ist und der bereit ist, es mit seinem Leben zu verteidigen, wenn es sein muss. Jemand, der sich auch mit den Bewohnern befassen kann und sich für sie einsetzt, wenn es nötig ist. Jemand, der die Stärke und den Willen hat, dieses Dorf zu führen und zu leiten. – Ich denke, dass das alles auf mehrere hier zutrifft... und trotzdem halte ich einen Shinobi hier für den Würdigsten für den Posten des Hokage. Nach langer Diskussion haben die Ältesten und ich uns geeinigt.“ „Und? Und?“ machte Konohamaru aufgeregt, „Wer ist es?!“ Tsunade konnte nicht anders, als zu lächeln. „Ich möchte, dass Uzumaki Naruto der sechste Hokage wird.“ –– Naruto erbleichte und fragte sich, ob er sich verhört hätte. Plötzlich waren alle erstarrt und still... es lag kein Mucks in der Luft. Als hätte die ganze Welt für einen Moment die Luft angehalten. Und sie alle starrten erst Tsunade an... dann wanderten alle Blicke auf Naruto, der sich plötzlich von Blicken nur so durchbohrt fühlte. Langsam hob er den Kopf und sah Tsunade fassungslos über diese Worte an. „Ähm... ... ich?!“ machte er dann völlig aus der Bahn, um völlig sicherzugehen. Er?! Hatte Tsunade gerade gesagt, dass er Hokage werden sollte? Dass der Traum in Erfüllung gehen sollte, den er seit seiner Kindheit hatte? „Ja, natürlich du!“ machte Tsunade verwundert, „Wer denn sonst?! Wolltest du das nicht immer schon?!“ Sie wandte sich an die Menge. „Ja, in Naruto schlummert der Kyuubi! Das gefürchtete Fuchsmonster, das der Yondaime seiner Zeit versiegelte, im Körper seines eigenen Sohnes! Aber keiner im ganzen Dorf hat sich so oft so brillant bewiesen und von sich überzeugt wie Naruto. Weil er die Stärke hat, die ein Hokage braucht! Das Feuer... Konohagakures! Weil er es ohne den Einfluss des Kyuubi geschafft hat, das Monster Kurame aus Kiri zu besiegen! Weil er... den stärksten Willen hat, den ich jemals bei einem Menschen gesehen habe.“ Andächtiges Schweigen. Naruto starrte ins Leere und fand keine Worte für das, was Tsunade über ihn gesagt hatte. „Die wollen echt, dass ich Hokage werde!“ keuchte er dann perplex. Hinata schob ihn nach vorn. „Geh schon!“ drängte sie ihn, „Geh zu Tsunade-sama! Das ist es doch, was du immer gewollt hast!“ Naruto sah ratlos zu Sakura und Sasuke... seinen allerbesten Freunden. Sakura lächelte und sah aus, als wollte sie weinen. „Was Tsunade-sama sagt... kann ich nur unterstützen, denn jedes Wort ist wahr,“ brachte sie gepresst lächelnd heraus. Sasuke sah Naruto eine Weile schweigend an. Als der Blonde sich schon abwenden wollte, weil er dachte, Sasuke würde nichts sagen, sprach er doch: „Ich glaube, keiner hier ist besser dafür geeignet als du. Und vor allem...“ Er machte eine Kunstpause, „...hast du es dir verdient, ohne die Hilfe des Kyuubi zu fordern. Du hast es aus eigener Kraft verdient, und darauf solltest du stolz sein.“ Dann sah Naruto eine Kuriosität – Sasuke zeigte ein ehrliches Lächeln. „Jetzt hau ab nach vorne und zeig mir, dass du der Ehrfurcht würdig bist, die ich dir gegenüber empfinde, Dobe!“ Das waren die Worte eines Uchiha-Oberhauptes. Naruto nahm sie an mit einem breiten Grinsen, bevor er drei Schritte vor zu Tsunade trat. „Nimmst du mein Angebot an, Naruto?“ fragte sie ihn ernst. Und der Blonde drehte sich um und starrte in die Menge Konohas, in das Volk Konohas... seine Familie. Seine sehr große, tolle Familie, die er liebte. Jeden einzelnen von ihnen. Er riss eine Faust in die Luft und grinste über das ganze Gesicht, bevor er brüllte: „YEEEAAH, ICH BIN HOKAGEEE!!“ Tosender Applaus und Gejubel ertönte im Volk Konohas, als Tsunade den Hokage-Hut abnahm, den sie ausnahmsweise einmal trug. „Scheint so, als hätte niemand Einwände,“ sagte sie zu Jiraiya, der nur breit grinste. Sie wandte sich an Naruto und setzte ihm den Hut auf, worauf der junge Mann vor lauter Grinsen und Freude zu zittern begann, als würde er gleich wie eine Rakete in die Luft fliegen. „Du hast mir in der Schlacht das Leben gerettet,“ sagte Tsunade, und in dem tosenden Jubel der Menge hörte es außer Naruto niemand. „Ich bin dir was schuldig.“ „Jetzt nicht mehr,“ sagte er glucksend, und Tsunade musste gegen ihren Willen grinsen. Sie richtete sich auf. „Dieser Typ hat mich immer wieder beeindruckt und tut es immer noch!“ rief sie laut, „Und er verdient meinen höchsten Respekt für alles, was er getan hat für Konohagakure! Und ich verneige mich vor dir, Uzumaki Naruto.“ Sie tat es, worauf sich auch der Rest der Menge verneigte, selbst Jiraiya nickte mit dem Kopf. Naruto blinzelte, als Tsunade sich auch schon wieder erhob. „Ab heute ist Uzumaki Naruto der sechste Hokage von Konohagakure!“ Erneuter, tosender Jubel. Und er schäumte über wie eine Welle und drohte das Dorf und Naruto dieses Mal nicht in Wasser, sondern in Begeisterung zu ertränken... –– -- Jaa, Naruto ist Hokage^^ Sasuke hat diesmal recht wenig gemacht, der kriegt nächstes kapi noch seinen Monolog, keine sorge^^ Ja... es geht aufs Ende zu.... úù Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)