Why can't I? von Seikara ([ReitaxUruha]) ================================================================================ Kapitel 18: Save me - Staind ---------------------------- Save me - Staind Und nun, SHOWDOWN!!!!! Ich hoffe ich entäusche niemanden.Ich habs versucht.>.< Lyriks: http://www.songtexte.com/songtext/staind/save-me-23ce401b.html Mein Arzt hatte mir Sport verboten, dieser brachte nur mein Kreislauf durcheinander. Und gerade schwindelte mir ganz schön. Die Gänge der Schule durchzurennen war sicherlich keine gute Idee, jedoch war dieser verdammte Kerl von einem Blondi verschwunden. Es kam mir schon komisch vor, dass er nicht an seinem üblichen Platz zum Rauchen gesessen hatte. Doch nun, kurz vor der ersten Stunde, fehlte immer noch jede Spur von ihm. Gestern hatte er mir noch versprochen in dem Chemie-Test eine 2 zu schreiben. Er sah nicht wirklich krank aus und wenn es ihm nicht gut gegangen wäre, hätte er sich gemeldet. Was war denn nun schon wieder passiert, dass er nicht mal das Ohr ans Handy setzten konnte? Meine Füße stampften über den grauen Boden der Schule. Jeder in meinem Blickfeld ging mir zum Glück schnell aus dem Weg. Ich vermag sogar gesehen zu haben, dass unter ihnen auch Leona gewesen war. Konnte mir nur recht sein, dass sie mir des weiteren aus dem Weg ging. Nach 5 Minuten Umherhasten sah mein Auge endlich zwei Personen die mir vielleicht helfen konnten. Schon als Tora mich sah, verzog sich leicht sein Gesicht. Natürlich hatte er davon Wind bekommen, dass ich gemutmaßt habe über ihn und Saga. Genauso, dass ich wusste was zwischen ihm und Takumi war. Jedoch schien der Knackpunkt nur Saga zu sein. Was konnte denn ich auch dafür, dass er sich an dem Abend mit Saga von Takumi ablenken musste? Sollte ihn doch freuen, dass ich es zur Kenntnis genommen hatte. Vielleicht hatte er Angst, ich würde ihn bei Akira verpetzten, denn dieser kam immer zu ihm angeheult, wenn ich sein Weltbild zerstörte. Takumi neben Tora schaute nur fragend, er würde mir nie Argwohn entgegen bringen. Beide standen in einer Ecke am Wasserspender. „Hat von euch jemand Akira gesehen? Wir schreiben gleich einen Test und er ist immer noch nicht da.“ „Nich da!“, war die einzige Antwort von Toras knurrenden Stimme. Der war wirklich griesgrämig. Tora war sicherlich einer der Personen, aus denen man nie schlau wurde. Denn mal fand ich ihn auf seine grobe Art sehr sympathisch und dann wollte ich ihn nur wieder in ein tiefes Loch werfen. Sollte ihn doch endlich mal ein Psychologe therapieren. „Das sehe ich. WO ist er?“, fragte ich noch einmal und ich sah, wie sich der Kiefer anspannte und seine rechte Hand zu einer Faust wurde. Hauptsache Akiras Fernbleiben hatte nichts mit mir zu tun, denn irgendwie erweckte Toras Reaktion diese Mutmaßung in mir. „Tora!“, wurde kurz neben ihm von seinem kleinen Begleiter geschnalzt und er entspannte sich. Er war gut geprägt auf den Kleinen. „Zu Hause!“, gab er mir endlich die Antwort und doch war ich nur ein Stück weiter. Warum war er zu Hause? Takumi schien die imaginären Fragezeichen über meinen Kopf zu sehen und lächelte sanft. Er war wirklich eine so sanfte Person, dass es schon wieder ulkig war, wie er zu so einem groben Kerl kam. Da hatte das Schicksal wohl gute Laune gehabt. „Wir wissen es auch nicht. Aber ich kann dich ja nach der Schule mal zu ihm bringen.“ Okay, da bat er mir mehr an, als ich wissen wollte und verlangt hatte. Das war ja mal wohl besser als jemanden alles aus der Nase zu ziehen, so wie bei Tora. „J-Ja… das wäre nett.“ Vielleicht war ich doch ein wenig überfordert… denn ich wusste nicht wo er wohnte, wie er wohnte, mit wem er wohnte. In diesem Moment fiel mir auf, dass ich rein gar nichts von dem Mensch Namens Suzuki Akira wusste. Er saß fast jeden Nachmittag auf unserer Couch, hatte meine Eltern kennen gelernt und alle meine Probleme. Und was wusste ich? Nichts. Akira war anders. Das hatte er mir mehrere Male eindrucksvoll bewiesen. Er rülpste das Alphabet vorwärts und rückwärts. Er aß ohne dick zu werden fast jeden Tag Sahnetorte. Seine Klamotten konnte man nicht in einem normalen Laden finden. Aber SO anders? „Takumi? Bist du dir auch wirklich sicher, dass es hier ist?“, fragte ich vollkommen aus der Fassung. Die Häuser in der Umgebung sahen dagegen mickrig aus. Der Garten war mit vielen bunten Blumen bestückt und der Architekturstil war sehr neumodisch. Meine Gedanken rasten und ich erinnerte mich an einen Tag, als mir mein Dad sagte, sein Geschäftspartner war Suzuki. Vielleicht hatte er doch den richtigen Mann gemeint. „Natürlich bin ich richtig. Ich war schon 10mal hier gewesen.“, erklärte er mir entrüstet und ich verstand die Entrüstung nicht. Denn dies war kein Ort, wo sich ein angeblicher Punk aufhielt. Ein paar Häuser weiter wohnten mein Vater und mein Dad. „Aber den Rest musst du gehen. Ich telefoniere lieber später mit ihm.“ ALLEINE??? Mit großen Augen schaute ich den kleinen Mann an, als würde er mir sagen ich sollte Japan einmal zu Fuß umrunden. Akira hatte es so leicht fertig gebracht in mein Heim zu kommen und zu sehen, wer ich war. Doch ich blieb ehrfürchtig vor seinem Haus stehen, als wäre es etwas Schlechtes, zu wissen wie er war. Als würde ich damit etwas zerstören. Aber was würde ich schon zerstören, wo wir doch gerade mal ein Haus aufbauten? Das Haus würde schief werden, wenn ich weiterhin so unwissend wäre. Und dann sicherlich einbrechen. Das Lächeln auf dem Gesicht von Takumi erreichte mich nicht, denn meine Beine trugen mich bereits zum Eingang des großen Hauses. Ja, ich wollte endlich alles wissen. Ich wollte wissen wer Suzuki Akira wirklich war und was er mir verschwieg. Nur das Geld konnte es nicht sein. Die Treppe auf der ich stand war aus Marmor und die Klingel glänzte schön golden im Licht. Es graute mir draufzudrücken, doch ich bediente den verräterischen Knopf, um ein helles Glockenspiel zu hören. Es war genau die gleiche Melodie wie die von seinen Vätern. Wirklich gruselig wie sich die Häuser ähnelten. Nach einer Minute wurde die große Tür mit buntem Glas leicht aufgeschoben. Es dauerte keine Sekunde in der ich wusste, dass das Mädchen vor mir eine Gyaru war. Helles Gesicht, Augen mit Eyeliner umrandet und falschen Wimpern und hell-braune Locken, die um das Gesicht herum drapiert waren. Solche Mädchen geizten nicht mit Reizen und eigentlich hatte ich sie noch nie länger als nötig angeschaut. Akira schaute sie nur immer allzu deutlich an. Dabei musste ich zugeben, diese sah gar nicht mal schlecht aus. „Ähm, ich wollte zu Suzuki Akira. Ist der da?“, fragte ich lieber nach dem vollen Namen. Vielleicht wollte Takumi mich auch nur total veräppeln und hatte mich absichtlich an ein falsches Haus gesetzt. Das Mädchen hingegen verzog nicht einmal das Gesicht, schaute nur kurz von unten nach oben, nickte und ließ mich eintreten. Also lebte Reita wirklich in diesem riesigen Haus. Wo hatte er denn hier seine Manieren versteckt? Das Haus war auch im Inneren sehr verschnörkelt aber doch modern. Genau rechts von einem ging es geradeaus die Treppe hoch und links neben einen war ein großer Durchbruch zu einem großzügigen hellen Wohnzimmer. Ein Plasmabildschirm durfte nicht fehlen. Auf dem Sofa saß, mit dem Rücken zu mir, ein weiteres Mädchen mit ellenlangen, lockigen Haaren. Sie weinte, ich sah es an ihrem bebenden dünnen Rücken und den leisen und hauchzarten Schniefen. Da war wohl Freundinnen trösten angesagt. Vielleicht hatte sie ihren Freund oder so verloren oder ihre teure Gucci Tasche. „Treppe rauf, das letzte Zimmer links.“, waren ihre knappen Worte. Anscheinend war ich wirklich in einem ungünstigen Moment gekommen. Ihre ausdruckslose Stimme verriet es mir. Lieber nickte ich nur und trat dann langsam die Treppe hoch. Sie war glänzend geputzt, sodass ich Angst hatte auf ihr auszurutschen. Und trotz den beigen Farben wirkte dieses Haus kalt und tot. Ich kannte das große Haus meiner Väter und es war auch hell eingerichtet, aber es war nicht so kalt wie dieses. Akira war warm und fröhlich, wie konnte er in so einem Haus überleben? Der Gang war ebenfalls hell und steril. Zwei Türen recht, zwei Türen links und eine ganz hinten. Kein Bild, keine Möbel. Alles ganz einfach. Es war ein langer Weg bis zu der Tür. Ich zählte 22 gelassene Schritte bis zur Tür. Wenn man bedachte, dass man nur 2 und ein halber Schritt brauchte um mein Zimmer zu durchqueren. Nun war ich aber vor dem Zimmer meines besten Freundes und war mir gar nicht so sicher, ob ich hinein gehen konnte. Das ganze Haus wirkte so traurig. War er auch traurig? Alle Emotionen hatte ich an ihm gesehen, aber nie Trauer. Zögerlich klopfte ich an die blanke Tür und lauschte in die Stille. Es kam keine Antwort. Seine Stimme war nicht zu vernehmen. Noch ein mal klopfte ich, doch diesmal lauter. Vielleicht hatte man mich nicht gehört. Erst dann hörte ich das tiefe und zustimmende Grummeln Reitas. Das tat er immer wenn er zu faul war zum Reden. Also öffnete ich die Tür langsam und setzte einen Fuß hinein. Es war kein Licht im Zimmer und die Fenster schienen behangen. Dunkel und trostlos. Ich sah nicht mal die Hand vor Augen, nur den Teppich der durch den Türspalt beleuchtet worden war. Wie groß war dieses Zimmer und wo waren die Möbel? Und wo war Reita? In meinem Inneren fing es an zu rattern. Wenn ich das Zimmer komplett abdunkelte wollte ich nicht gesehen werden und es hatte immer beschissene Gründe. Also musste es Akira auch beschissen gehen. Bloß wie fing man an? Ich war nicht gut im Trösten. Die Frage ,wie es ihm ging war überflüssig. Denn ich wusste es bereits. Genau fragen was los war wirkte mir auch zu plump. Fünf Schritte vor mir flammte ein Zipper auf und ich erkannte das Gesicht Akiras, der zwischen seine Lippen eine Zigarette hatte, die er anzündete. Das Zipper ging wieder aus und doch wusste ich nun wo er war und dass er auf einem hohen Bett saß. Das Glimmen seiner Zigarette zeigte mir den Weg und das ließ mich diesmal grummeln. This dark room, another cigarette The carpet's strewn, I'm getting sick of it „Weißt du, wie viel Nikotin sich in der Tapete sammeln und einen krank machen kann? Die wird noch grau.“ Eigentlich gerade ein total unwichtiger Fakt, doch mein Kopf und mein Mund waren gleich schnell. Keine gute Angewohnheit. Doch ich hörte ein Lachen. Ein verdammt freudloses Lachen, was es in meiner Brust ziehen ließ. Gut, dass ich seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte, denn es hätte mich noch mehr verletzt. Ein Mantra schwirrte in meinem Kopf. Es ist nicht meine Schuld! Es ist nicht meine Schuld! Es ist nicht meine Schuld! Aber Akiras Trauer wog auch ohne Worte zentnerschwer. Langsam und bedächtig verringerte ich den Abstand, immer darauf achtend nicht bei der Bettkante an zu ecken. Mir kam es ganz recht, dass es so hoch war und ich mich auch ohne große Mühe auf den Rand setzten konnte. „Warum kannst du mir nicht sagen, wenn es dir schlecht geht?“ Ein schlechter Ansatz, wenn man bedachte, dass ich nicht anders war. „Hmpf.“, war alles, was ich hörte und es machte mich krank. Seine Abweisung machte mich krank. Abweisung war etwas, was ich nie vorher mit ihm in Verbindung hätte bringen können. Doch nun zeigte er mir auch ein anderes Gesicht. Ein Gesicht, was sich abschottete von Allem um sich herum, als Mauer für seinen eigenen Frieden. Vorsichtig krabbelte ich auf die glimmende Zigarette zu. Langsam gewöhnten sich auch meine Augen an die Dunkelheit und sah die Umrisse. Neben ihm ließ ich mich nieder. In Gedanken fragte ich mich warum wir nie hier schliefen. Mein Bett war dagegen klein und hart. Die letzte Nacht, nach dem missglückten Porno-Versuch hatte ich steife Gliedmaßen, weil ich versucht hatte ihm aus dem Weg zu gehen. „Was ist passiert?“ Vielleicht half die direkte Tour besser bei ihm. Also wartete ich auf seine Stimme, denn ich spürte seine Bewegungen, roch seinen Geruch... doch seine Stimme blieb aus. Ich wartete weiter, bis die Zigarette ihren Tot fand in einem Aschenbecher neben dem Bett. Meine Umgebung interessierte mich schon gar nicht mehr. Meine Gedanken kreisten nur noch um den Jungen neben mir. Und das war der Grund, warum das Mädchen unten geweint hatte. Vielleicht war es auch der Grund, warum Akira so traurig war. Wieder wagte ich einen Schritt, legte langsam eine Hand auf seinen warmen Unterarm. Kurz zuckte er zurück und seine Härchen stellten sich auf. Aber er entspannte sich schnell wieder. Mein Oberkörper beugte sich rüber zu ihm, nah an sein Gesicht. Langsam wurde ich ungeduldig und ich wollte eine Reaktion. „Akira, was ist passiert? Was ist los mit dir?“, hauchte ich ihm leise an die Wange. Wenn ich nur ein wenig lauter war, hatte ich das Gefühl, würde er wegzucken. Vielleicht gab ihn das Flüstern auch das Gefühl niemand würde uns hören. Schwarze glänzende Iriden fanden meinen Blick und mir wurde wieder schwindelig. Er sah in der Dunkelheit plötzlich so verdammt zerbrechlich aus. Sein Blick wirkte so wehmütig, dass ich Angst hatte er könnte überschwappen. Vielleicht war es zu früh. Vielleicht war es auch gar nicht nötig. Vielleicht fehlinterpretierte ich in diesem Moment. Doch gegen alle diese 'Vielleicht's wickelte ich die Arme um die Schultern des Blonden und zog ihn an mich, nah an meine Körperwärme und meinem schlagenden Herzen, welches nur noch fester schlug mit dem Gefühl von Reita in meinem Arm. Es fühlte sich verdammt gut an und doch wollte ich es nicht missbrauchen in diesem Moment. Egal wie gut er roch und wie verdammt geschmeidig seine Haut war, an solche Sachen konnte der Andere wahrscheinlich gar nicht denken. In all meinen Gedanken lehnte er sich gegen mich und wir rutschten langsam am Kopfgestell des Bettes hinunter, damit wir uns beide nichts verrenkten. „Gestern Abend kam ich nach unseren Kaffee wieder nach Hause. Die Koffer meiner Mutter standen bereits im Flur uns sie küsste mich auf die Stirn zum Abschied.“ Bei all diesen Worten schwieg ich, denn es könnte seine Ehrlichkeit stoppen. Seine raue Stimme, die fast brach... sie ließ mich schlucken und meine Augen brennen. Ich kannte dieses Gefühl nicht und auch nicht die Situation, denn meine Eltern waren nie zusammen und in dem Sinne hatte ich eine Familie. Es ist nicht deine Schuld! Es ist nicht deine Schuld! Du hättest es nicht verhindern können. „Es ist nicht so, als hätte ich es nicht geahnt. Es ist nicht so, als wäre sie oft hier gewesen. Aber nun wird sie gar nicht mehr hier sein. Und Amaya und Miharu weinen die ganze Zeit. Ich kann nicht trösten. Nich mal nen Teddy kann ich klauen. Amaya hat ja alles.“ Egal was passierte. Er dachte zuerst an Andere, nicht an seinen eigenen Schmerz. Ich wollte ihn in dem Moment küssen. Wollte ihm zeigen das mein Herz raste wie ein Meerschwein auf Cola, doch das Einzige was ich zu Stande brachte war ein Streicheln über den Rücken. Leicht drückte ich meine Lippen an seine Stirn und genoss den Geruch seiner Haare. „Du solltest erstmal getröstet werden.“, nuschelte ich in das blonde Geflecht. Da ich da war, würde ich ihn zwingen sich trösten zu lassen. „Mir geht es gut.“ So hoffnungslose und leere Worte. Sie könnten von mir stammen. „Ja klar, deshalb sitzt du apathisch rauchend in der Dunkelheit.“, vereitelte ich seinen Plan. Er würde mit der Lüge nicht durchkommen. Lügner erkannte ich langsam gut. „Mir geht es gut!“, wurde er nun hysterischer. Damit verriet er sich. Er war so verdammt durchschaubar. Wann würde er lernen, dass ich recht hatte? Just save me, from all that I am You save me, for the fuck of it „Ich bin jetzt hier. Also lass es gut sein.“ Enger schloss ich meine Arme um seine Taille. Alles war so anders und mit jedem Gefühl hatte ich Angst, es könnte nicht richtig sein. Wenigstens beruhigte sich Akira wieder und mein Körper schüttete noch mehr Endorphine aus, als sich seine Arme eng um meine Schultern legten. Der Zigarettengeruch, der an ihm klebte, störte mich nicht mehr. Es hatte sich vermischt mit dem eigenen Körpergeruch des Blonden und dessen Duschbad. Es bildete eine ganz andere völlig neue Komponente, die mich vergessen ließ, dass ich Zigaretten hasste. Vielleicht sollte ich endlich einsehen, dass ich ihm das nicht abgewöhnen konnte. „Ich hasse diesen Ort und doch versteck ich mich immer hier.“, kam es schon fast geflüstert in mein Ohr und ich drückte ihn noch fester an mich. Kein Wunder, dass wir nie hier waren, wenn er es hier schrecklich fand. Obwohl ich mir nicht vorstellen konnte mein zu Hause nicht zu lieben. Dort waren meine Mütter, die mich liebten und all die Sachen, die mir wichtig waren. „Ich bin jetzt hier. Du kannst dich hier ruhig verstecken.“ Keine Ahnung ob es eingebildet war aber ich hoffte ihm ging es wie mir. Als nach der Trennung von Leona meine Welt kippte, stand sie wieder stabil als Reita neben mir war und meinen Stolz anfeuerte. Nun würde ihn das bestimmt auch helfen wenn ich bei ihm war und er nicht wieder alleine in seinem Zimmer vegitierte. „Lass uns fernsehen. Das lenkt ab.“, hauchte ich ebenfalls in die Dunkelheit und merkte das mich einige blonde Haare plötzlich kitzelten. Wenn wir den Fernseher anschalten würden, würde Reita endlich aus der Dunkelheit raus und ich würde mich nicht mehr so unbehaglich fühlen. Denn ich sah die Emotionen in seinem Gesicht nicht. „Es ist ne beschissene Zeit um Fernseh zu schauen. Außer du stehst auf Shojo Animes mit 12-jährigen Herren und seinen dämonischen Bishi-Butler.“ Ein kleines Lächeln legte sich bei Akiras Worten auf mein Gesicht. War klar das er nur wieder an seine Anime-Serie dachte. Diese Serien waren wirklich lustig, doch ich war nicht dafür in Stimmung. „Lass uns 'Nightmare before Christmas' schauen.“ Kouyou hatte nicht mal nach Gründen gefragt oder versucht einen auf Beschützer zu machen. Dafür dankte ich ihm. Noch mehr Melodrama hätte mich wirklich verweichlichen lassen. Eine meiner älteren Schwestern hatte ihren Zustand als ertrinkend beschrieben. Doch ich war leer. Da war kein Ozean, der mich hätte ertränken können. Keine Wut, die mich hätte gestärkt. Und vielleicht war es ja noch nicht mal Trauer, die ich spürte, denn da waren keine Tränen gewesen. Ich wollte alleine sein und doch schrie ich nach Jemanden, der mir sagen konnte wie es mir geht. I try to speak myself, you can do it too I need no ones help, I'm needing only you Nun saß hinter mir jemand, der mir gesagt hatte, wie es mir ging. Wir saßen im Dämmerlicht einer kleinen Leselampe und des Lichtes des Fernsehers auf dem Sofa . Mir war es peinlich, dass er hinter mir saß und seine Arme wie Schraubstöcke um mich gelegt hatte. Andererseits würde mir so verdammt kalt sein, wenn ich nicht zwischen seinen Beinen liegen würde. An meinem Rücken fühlte ich sein Herz schlagen, und sein Atem hauchte warm gegen meine Kopfhaut. Schon lange konnte ich mich nicht mehr auf den Film konzentrieren und auf irgendetwas, was mit Trauer zu tun hatte. Immerhin war das hier alles so ungewohnt. Wir hatten nebeneinander geschlafen. Wir hatten uns geküsst. Aber nie waren wir uns so nah gewesen ohne den Einfluss von Alkohol. Seine Finger sahen im Licht der Schreibtischlampe, die so weit entfernt war, sehr dünn und blass aus. So als würden sie bei jeder Berührung auseinander fallen. Kurz überlegte ich, doch was war schon das Berühren einer Hand im Gegensatz zu einem Kuss? Mir war zwar warm, doch er war noch wärmer. Langsam zogen meine kalten Finger über seinen Handrücken. Ein minimales Zucken war zu spüren, doch seine Hand blieb still auf meinem Bauch liegen. War es nicht eigentlich so wie ich es gehofft hatte? Dass wir uns keine Vorwürfe machen würden und wir keinen Abstand voneinander nahmen, aus Sicherheit, es könnte uns noch einmal entgleiten? War es nicht eigentlich so, wie ich es mir erhofft hatte in der Nacht, in der ich seit Langem wieder bei ihm übernachtet hatte? Das wir uns einfach trauten wie vorher zu sein...? Nein, uns trauten weiter zu machen und unseren Weg forzusetzten. Mit diesen Gedanken verwob ich meine Finger mit seinen. In meinem Zimmer wurde es gefühlte 2 Grad wärmer und mein Herz schien fast auszusetzten. Der Atem in meinem Haar schien plötzlich anzuhalten. Er hatte es natürlich gemerkt. Kouyou hatte die besten Reaktionsfähigkeiten, die ich kannte. Er bemerkte sogar wenn ich einen Stift anders hin drehte und drehte sie wieder in ihre ursprüngliche Form zurück, als wäre nie etwas anders gewesen. Diesmal legte er nichts zurück, er schien es einfach passieren zu lassen. In anderen Worten war es für ihn also okay, wenn ich ihm so auf die Pelle rückte. Schließlich hatte er mich in diese Position verfrachtet.Ich spürte heißen Atem an meinen Ohren und eine Nase die sich durch mein Haar bewegte. Roch er da gerade an meinem Haar? „Was machst du da?“, fragte ich doof nach. „Was machst du da?“, kam die Gegenfrage und ich machte mich kleiner. Ertappt. Wir machten trotzdem keinen Rückzieher. Mein Mut schien in dieser Nacht ungebrochen, schließlich wollte ich heute alles auf eine Karte legen. Weiter der Tatsache aus dem Weg gehend, dass ich ihn verdammt nochmal wollte, konnte ich nicht. Nur meine Aufregung machte es mir schwerer als gedacht. Langsam ließ ich meine Finger über die warme und weiche Haut wandern, über das dünne Handgelenk hinüber zum Daumen und in die kleinen Zwischenräume. Hinter mir hörte ich das kleine Herz schlagen. Ein wenig schneller als vorher. Als würde es mit meinem Harmonieren. Zusammen ergab es eine kleine Melodie, so wie damals an der kleinen Lichtung. Genau wie damals fühlte ich mich in diesem Moment. Aber diesmal war ich dabei nicht allein. Die anderen Finger kamen mir langsam entgegen, imitierten die Bewegungen und spielten mit den einzelnen Fingern. Es war ein schönes Spiel, indem mich der warme Atem an meinem Hals nicht störte. In meinem Inneren kribbelte es so sehr, als würde dort eine Ameisenstraße durch gehen. Meine Armhärchen stellten sich auf und ich ließ den Kopf zurückfallen, auf die Schulter hinter mir. Ich hatte solche Gefühle noch nie gehabt, nur weil ich von jemanden die Finger berührte und den Atem spürte. Sein Arm schlang sich um meinen Bauch und meine Finger fanden eine lose Haarsträhne von seinem goldenen Haar. Sie waren so verdammt geschmeidig für einen Mann. „Akira, dreh dich um.“, hörte ich es leise an meinem Ohr und es ging mir durch Mark und Bein. Ihm jetzt in ins Gesicht zu sehen würde sicherlich ein Problem werden. Aber ich versuchte mich in dieser Umarmung zu drehen. Raus fallen würden wir sicherlich nicht. Dafür war das Sofa zu breit und wir zu weit vom Rand entfernt. Kouyous Gesicht war nicht ernst und war auch nicht fröhlich. Diese Mischung aus Gefühlen hatte ich noch nie gesehen. Kurz flammte ein Lächeln auf und zwei Hände verwoben sich in meinem Haar. So viel wie ich sagen wollte, doch ich war schon immer der Idiot von uns beiden gewesen. And all that I've become is you The only good in me is you „Sollen wir den offiziellen Teil überspringen?“, fragte Kou belustigt und ich spürte mal wieder seine Überlegenheit. Gut, dass er so gut wie unter mir lag sonst würde ich mich noch viel überforderter fühlen wie in diesem Moment. Was meinte er mit offiziellen Teil? In meiner Überraschung wurde ich hinunter gezogen und fühlte dieses kribbelnde Gefühl auf meinen Lippen wieder, genau wie damals vor dem verdreckten Club. Nur wusste ich diesmal nur allzu gut was wir hier taten. Hitze stieg in meinen Kopf, machte es mir unmöglich etwas anderes zu wollen. Sein Geruch, seine Hände, seine Lippen... alles machte es mir unmöglich hier weg zu wollen. Seine Lippen und meine Lippen öffneten sich um Luft zu holen und danach wieder zu verschmelzen, so als wäre es nie anders gewesen. Seine Lippen waren so weich wie Kissen und der Geschmack auf seiner Zunge war bitter und gleichzeitig so unendlich süß. Die warme Zunge die meine Unterlippe umschmeichelte ließ mich nur noch unruhiger werden, meine Finger fest in sein Haar zu greifen. Jeder Kuss, selbst der in der dreckigen Gasse ließ dieses Gefühl alt aussehen. Das Umschmeicheln der Zungen hatte ich noch nie als so prickelnd empfunden und mein Körper wollte nur explodieren. Kaum Platz zum Atmen hatten wir und Hände krallten sich in mein T-Shirt. Vielleicht sollte ich ihm auch ein wenig Platz lassen. Vorsichtig zog ich mich zurück nur um wieder kräftig zurück gezogen zu werden in einen weiteren Kuss. Immer wieder erschauderte ich bei der Erkundung von Kou's Mund oder wenn er meine Zunge zurück stupste. Finger tasteten über meinen nackten Rücken und ich konnte mir einen Seufzer nicht verkneifen. Seine Finger waren so verdammt warm und sein Herz raste so schnell, dass ich mir Sorgen machte es zu übertreiben. Er würde mich trotzdem nicht gehen lassen egal wie heftig unser Atem ging oder verschwitzt die Finger waren, die nacheinander tasteten, nur ein wenig die warme Haut am Oberkörper ertasteten. Beine schlangen sich enger um mich und ich verlor langsam aber sicher den Bezug zur Realität. Mein Herz feuerte mich an zu mehr, wollte am liebsten alles auf einmal und nichts unberührt lassen. In meinen Armen war er so verdammt zerbrechlich, fühlte jeden Rippenbogen der sich hob und senkte unter dem schnellen Atem und die dünnen Arme, die sich immer wieder um mich wickelten um mich noch näher zu dirigieren. Ja wir klammerten uns aneinander, damit wir nicht alleine waren, damit wir nicht den Verstand verloren. Er brauchte mich um einen geregelten Alltag zu haben. Ich brauchte eine Person, die mir beibrachte, dass es okay war zu fühlen. Und ich fühlte gerade so verdammt viel, dass mein Kopf surrte und mein Körper brannte. Ein weiteres mal versuchte er mich mit seinen Beinen näher zu ziehen doch diesmal keuchte er überrascht auf. Aus Furcht, ich hätte ihm weg getan, ließ ich sofort ab und schaute in das verblüffte und gleichzeitig verschämte Gesicht des Brünetten. An den immer röter werdenden Wangen konnte ich mir Entwarnung geben. Ich hatte ihn nicht verletzt. Aber für das Erste ging das zu weit. Wir waren beide schon jetzt so weit über den Verstand gerumpelt und hatten uns über die Grenzen katapultiert. Verdammt, seine rot geküssten Lippen sahen verfickt noch mal einladend aus. Was war aus meiner Zurückhaltung geworden? Erschlagen legte ich mich zurück auf den heißen Körper, der mich wieder in einer Umarmung empfing. Gerade konnte ich ihm nicht mehr ins Gesicht sehen. Seine Haare boten den perfekten Schutz und ich konnte ungestört seinen Geruch aufsaugen. Ich spürte wieder das Karussell in meinem Kopf, wie es sich so schnell drehte, dass mir flau im Magen war. Doch diesmal hatte es keinen nervigen Klang im Hintergrund. Diesmal hörte ich diese süße und wie Honig tröpfelnden Worte. „I-Ich... ich glaub ich hab mich in dich... verliebt.“ Verliebt. Und ein synchronisierender Herzschlag zu meinem, welches die Melodie darstellte. Ich musste lachen. Kicherte in in das goldene Haar und meine Lippen formten in der seichten Dunkelheit und der schmachtenden Stille den Refrain des Liedes. „Ich ich... Ich auch.“ Wir verdrängten die Nacht und machten dem sanften Morgen platz, in der jeder Zentimeter, den wir uns voneinander entfernten Verschwendung war. Nicht eine Sekunde entfernten wir uns, sprachen kein Wort. Jedes hätte nicht beschreiben können wie wir uns fühlten. Jetzt fing das Leben an, was ich mit ihm leben konnte. OH MEIN GOTT!! Ich habe es fertig. Meine erste FF, die ich fertig geschrieben habe. Mehr oder weniger.*hust* Denn ich werde eine Info-ENS an wieder Kommisschreiber schicken, wenn der Epilog draußen ist. Wer Bescheid bekommen will, wenn die One-Shot-Sammlung anfängt oder das Sequel bitte den Epilog kommentieren. Das ist für mich übersichtlicher. Und ja mit 12-jährigen und dämonischen Bishi-Butler meine ich meinen Fav Anime Black Butler. Wirklich toll. Zu dem habe ich übrigens auch eine FF angefangen. Noch mal Danke an alle Kommischreiber und Favo-Nehmer für die Unterstützung. Ich freue mich, dass die Geschichte so viel Anklang gefunden hat. Ich hoffe wir lesen uns beim Sequel oder anderen Sachen wieder. LG Seika^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)