Ohne jedes Wort von Rizumu ([Sakura-Center; Sasuke/Sakura; Naruto/Hinata]) ================================================================================ Prolog: Prolog ▷ Ein Unfall der alles verändert ----------------------------------------------- Ein Mensch kann auf einen Schlag eine ganze Welt verlieren, dass habe ich mit sechs Jahren selbst erleben müssen. Es war eine wirklich düstere und kalte Nacht gewesen, in der wir, meine Eltern und ich, in dem Auto gefahren waren um nach Hause zu kommen. Es war eine Winternacht gewesen, um genau zu sein, der zweite Weihnachtsfeiertag. Wir waren bei den Eltern meines Vaters gewesen. Ich hatte viele tolle Geschenke bekommen, darunter einen großen Teddybär, der viel größer war als ich damals. Genau in diesen hatte ich mich gekuschelt, während meine Eltern vor mir miteinander stritten. Worum es ging weiß ich gar nicht mehr, die Erinnerung war in den letzten Jahren immer mehr verblasst. Nur an eines erinnere ich mich: »Nicht streiten!«, hatte ich gejammert und war den Tränen nahe. Der Streit hinderte mich daran einzuschlafen und ich kuschelte mich Trost suchend in den Teddybären. Meine Eltern ignorierten mich, weswegen ich immer wieder »Nicht streiten!«, jammerte und das immer lauter. Irgendwann drehte sich mein Vater wütend zu mir um und schrie mich an: »Jetzt schweig endlich, verdammt nochmal!« Was dann passierte, weiß ich schon gar nicht mehr. Wahrscheinlich war es ein Schutzmecharnissmus meiner Psyche, oder meines Körpers, der einsetzte. Das Einzige was ich noch weiß, war die Tatsache, dass mein Vater mir in dem Moment mehr Angst gemacht hatte, als jeder Horrorfilm es heute jemals tun könnte. Das Nächste, woran ich mich erinnere, war ein Zeitungsartikel, den mir meine Mutter vorgelesen hatte. Er handelte von dem Tod meines Vaters, welchen meine Mutter und ich mit einigen Wunden und Prellungen überlebt hatten. Mir ging es besser wie meiner Mutter, denn das Einzige was mir fehlte, war meine Stimme. Seit diesem Unfall, kann ich nicht mehr sprechen. Ärzte und Psychologen sind zwar der Meinung, dass ich meine Stimme nicht wirklich verloren hätte, sondern, dass es etwas mit meiner Psyche und dem Unfall zu tun hätte, doch auch sie konnten mir keinen Laut entlocken. Kein Wort verließ meinen Mund, kein einziges und irgendwann habe ich aufgegeben es noch großartig zu versuchen, sondern damit begonnen mit Hilfe meiner Hände, meiner Mimik und meines Körpers zu sprechen und das wirklich erfolgreich. Nur meine Mitmenschen scheinen mich nicht sonderlich gut zu verstehen. Zumindest niemand, außer meiner Mutter. In der Schule fällt mir der Unterricht deswegen nicht leicht. Immer muss ich aufstehen und zur Tafel laufen um die Antworten anzuschreiben, denn meine Mutter will, dass ich ganz normal, wie andere in meinem Alter zur Schule gehe und lerne. Doch eigentlich ist das Ganze eine richtige Tortur, denn meine Klassenkameraden meiden mich, sie sprechen nur die wichtigsten Worte mit mir und verschwinden dann wieder. Allein meine Freundinnen, Hyuuga Hinata und Yamanaka Ino, unterhalten sich weit aus mehr mit mir. Wobei Hinata meinen Fingern besser folgen kann, als Ino, der ich noch so vieles aufschreiben muss. Beide sind völlig unterschiedliche Mädchen. Ino ist ein Wildfang, die kein Blatt vor dem Mund nimmt und Hinata ist ein fast schon verschüchtertes, aber schlaues Mädchen. Am schlimmsten ist es, wenn sie vor ihrem Schwarm, Uzumaki Naruto, steht. So wie sie dann herum stammelt, bringe ich mehr Worte mit meinen Finger zustande. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Naruto sich nicht für Hinata zu interessieren scheint, dabei ist sie doch ein wirklich niedliches und hübsches Mädchen. Außerdem kann er es wirklich gebrauchen, eine intelligente Freundin zu haben, denn seine Noten sind eindeutig grenzwertig. Die Person, für die ich schwärme, ist wirklich cool, doch er lässt niemanden an sich heran und vor allem keine Mädchen. Es scheint so, als wäre er immer von der Traube um ihn herum genervt. Doch das ist nicht der Grund, der mich davon abhält mich mit ihm zu unterhalten. Es ist eher die Tatsache, dass er mich nicht verstehen wird, so wie all die Anderen in meiner Klasse. Wenn ich daran denke, wie ungern meine Mitschüler sich mit mir unterhalten, verliere ich jeden Mut ihm gegenüber zutreten und wenn ich ehrlich bin, hatten wir bisher auch noch gar nichts miteinander zu tun. Ich weiß nicht, ob ich es jemals schaffen werde ihn anzusprechen, oder mit ihm in Kontakt zu kommen, auf irgendeine Weise. Sakura Kapitel 1 ▷ Das Mädchen ohne Worte ---------------------------------- Es war ein sonniger Frühlingstag, das neue Schuljahr hatte erst vor einer Woche begonnen und somit hatten die Schüler des dritten Jahrgangs der Konohagakura Mittelschule sich in ihrer neuen Klassengemeinschaft einleben können. Haruno Sakura hatte es richtig gut getroffen, denn sie war mit ihren besten Freundinnen in einer Klasse. Das dies nur so war damit sie es leichter hatte dem Unterricht zu folgen ignorierte sie gekonnt. Sie wollte nicht daran denken, dass man mit ihr Mitleid hatte, oder dass sie gegenüber den anderen benachteiligt war. Sie hatte sich schließlich mit ihrer Situation abgefunden und lebte somit ein wirklich glückliches Leben. Sakuras Problem, nicht sprechen zu können, war mittlerweile an der ganzen Schule bekannt. Jeder kannte sie. Man zeigte mit dem Fingern auf das Mädchen und tuschelte. Sie kannte das Getuschel der Anderen und sie wusste, dass sie es nicht verstehen konnten, dass sie auf eine normale Schule ging und nicht auf eine, die extra für solche wie sie eingerichtet war. Für Menschen die nicht sprechen konnten … »Haruno-san?« Sakura stand auf als ihre Lehrerin Yuuhi Kurenai sie aufrief. Sie hatten Kunst, oder eher die Geschichte der Kunst. Yuuhi-Sensei koppelte es immer. »Sonst wäre es zu leicht«, hatte sie ihnen letzte Woche gesagt. Zudem war sie die einzige Lehrerin, die ihren Fingern folgen konnte. Ihre Schwester ist Taubstumm, deswegen musste sie die Gebärdensprache lernen, dass hatte sie Sakura direkt in ihrem ersten Jahr erklärt. »Kannst du erklären, welche Bedeutung die Kirschblüte in der japanischen Literatur hat?« Sakura liebte solche Fragen und die Literatur. Sie las viel und gerne. Schnell antworteten ihre Finger, während Yuuhi-Sensei für die anderen Schüler der Klasse übersetzte. »Das ist richtig«, lobte die Lehrerin das Mädchen. Sakura lächelte und nickte kurz, ehe sie sich hinsetzte und dem restlichen Unterricht lauschte. Kein Unterricht war so einfach für sie, so wie der von Yuuhi. Oft wünschte sich das Mädchen, dass auch ihre anderen Lehrer so viel Verständnis für sie aufbringen würden, doch nicht jeder Lehrer sah es als nötig. »Sie hat sich für diese Schule entschieden! Sie hätte es einfacher haben können!«, hatte ihr Biologielehrer Orochimaru gesagt und das mit einer arroganten und verletzenden Tonlage. Er hatte kein Verständnis für das junge Mädchen, dass ein so normales Leben wie möglich führen wollte, weswegen er ihr das Leben im Unterricht oft schwerer machte als es überhaupt nötig war. Dann gab es da noch ihren Klassenlehrer Hatake Kakashi, der das alles sehr nüchtern betrachtete. Hin und wieder durfte Sakura an der Tafel im Matheunterricht vorrechnen, doch das kam auch nicht immer vor. Dann gab es noch ihren Englisch- und Japanischlehrer, Jiraiya, der sie meist überging. Es kursierten Gerüchte, dass er Mädchen mit ausgeprägtem Vorbau bevorzugte. Also könnte es nicht daran liegen, dass Sakura nicht sprach, sondern an ihrer mangelnden Oberweite. Das einzige Fach, indem sie, neben Kunst, keine Probleme hatte war Sport, weil sie da nicht sprechen musste, dennoch war sich eine Niete was Bewegung anging. Ihre Stärke hatte schon immer im Denken gelegen, nicht in Körperkraft, oder Ausdauer. Im Musikunterricht, den sie als Kurs zusätzlich belegt hatte, glänzte sie durch ihr Talent in Liedtexte schreiben. Aber selbst damit hatte sie sich bewähren müssen. Ihre Kursleiterin, Mitarashi Anko, war anfangs skeptisch gewesen, ob das reichen würde um am Kurs teilzunehmen. Außer Blockflöte, beherrschte sie nämlich kein weiteres Instrument. In den anderen Fächern hatte sie, so weit es ging, weniger Probleme. Sarutobi Asuma, ihr Geschichtslehrer, ließ sie gerne irgendwelche Aufsätze schreiben und da Sakura da nicht sprechen musste, hatte sie keine Probleme mit dem Stoff hinterher zu kommen. Die Schulglocke ertönte und sofort sprangen die Schüler auf, um endlich den mittlerweile recht stickigen Raum zu verlassen und auf dem Pausenhof frische Luft zu schnappen. Etwas zu trinken, zu essen und etwas Spaß zu haben. »Sakura-chan?« Das Mädchen hörte eine etwas schüchterne, leise Stimme und wusste gleich von wem sie kam: Hyuuga Hinata. Sie spielte verlegen mit einer schwarzen Haarsträhne, während ihr Blick immer wieder flüchtig in eine bestimmte Richtung huschte. Sakura folgte dem Blick ihrer Freundin und entdeckte einen blonden Jungen, der an einem der hintersten Tische der Fensterreihe saß und sich zu seinem Hintermann lehnte: Uzumaki Naruto. Unter den Mädchen und einigen Jungs der Klasse war es bekannt dass Hinata für den blonden Klassenclown starke Gefühle hegte, doch sie traute sich nicht es auszusprechen, egal vor wem. »Was gibt es Hinata-chan?«, fragte Sakura mit ihren Händen, wissend, dass ihre Freundin sie verstand und sah zu dem Jungen mit dem sich Naruto unterhielt. Es war der Schönling der Klasse. Die Person, die alle Mädchen auf dieser Schule liebten: Uchiha Sasuke. Schwarze Haare, eine blasse Haut und dunkle, mysteriös wirkende Augen die so tief wirkten, dass man sich darin verlor sobald man hineinblickte. Doch der Junge war genauso mysteriös wie seine Augen. Er sprach mit niemanden, außer Naruto und den Lehrern. Er grenzte sich aus. »Er ist schüchtern«, hatte Naruto, Sasukes bester Freund, aus Scherz gesagt. Doch Hinata wusste es besser. Sie kannte den Uchiha schon genauso lang wie Naruto es tat und hatte Sakura erklärt, dass Sasuke Menschenmassen hasste und sich eher zurückhielt. Er empfand es als unheimlich lästig, dass er von den Mädchen umgarnt wurde als wäre er ein Star. In gewisser Weise traf das schon zu, denn sein Vater war der Leiter der Konohapolizei, die schon seit Generationen von der Familie Uchiha geleitet wurde. Daher waren er und seine Familie fast schon die Stars der Stadt. »Ich ...«, fing die Schwarzhaarige an zu sprechen, blickte noch einmal kurz zu Naruto herüber und wand sich dann mit leuchtend rotem Gesicht zu Sakura. »Ich ...« Das war einer der Momente, in denen das stumme Mädchen nur den Kopf schütteln konnte. Es ging um Naruto, das konnte sie aus Hinatas Körperhaltung und von ihrem nervösem Gestotter ablesen. »Wieso fragen wir nicht Ino, ob sie mit uns hoch aufs Schuldach geht?«, fragten Sakuras Finger und sie lächelte. »Ino stimmt sicherlich zu«, murmelte Hinata, die die Ablenkung von dem Blonden willkommen hieß. Ihr war es unangenehm, dass sie, sobald es um Naruto ging, kein Wort herausbekam und manchmal sogar ohnmächtig wurde. »Gehen wir aufs Schuldach.« Das Schuldach war der Treffpunkt vieler Schüler. Unter anderem auch der von Naruto und seinen Freunden. »Habe ich da etwa meinen Namen gehört?« Grinsend legte ein blondes Mädchen der Rosahaarigen einen Arm um die Schultern. Kumpelhaft. So war Ino. Laut und Wild. Ein Grund warum sie wahrscheinlich noch keinen Freund abbekommen hatte, doch das behielt Sakura für sich. Bei Yamanaka Ino musste die Stumme einen Block zur Hilfe nehmen, denn sie war nicht so talentiert wie Hinata und verstand es nicht, ihre Handsprache zu lesen. »Handarbeit lag mir noch nie«, sagte sie immer scherzend, wenn Sakura deswegen genervt war. »Ihr wollt also aufs Dach?«, fragte die Blonde, während Sakura ihr einen vielsagenden Blick schenke. Nachdem sie Hinata angesehen hatte, verstand sie den auch. »Ah!« »Ich ...«, fing Hinata erneut an, doch sie kam nicht wirklich weiter, blickte immer wieder kurz zu Naruto rüber, der sich nun erhob. »Dann lass uns mal keine Zeit verlieren, damit wir noch einen guten Platz abbekommen!« Ino war die schnellste. Sie hatte den Raum bereits verlassen, bevor Sakura überhaupt aufstehen konnte. »Typisch Ino«, ging es ihr da durch den Kopf und hob ihre Umhängetasche vom Boden hoch. »Lass uns gehen«, sagte sie mit ihren Fingern zu ihrer Freundin. Sie wollten sich gerade in Bewegung setzten, als sich eine blonde Person ihr in den Weg stellte. »Sakura-chan!«, sagte Naruto und grinste. »Hast du nicht Lust mit hoch aufs Dach zu kommen?« Verwundert sah die Rosahaarige ihn an und dann zu Hinata. Doch von der zu einer Salzsäule versteinerten Freundin konnte sie wohl keine Hilfe erwarten, also kramte sie ihren Block hervor und schrieb ihm eine Nachricht auf diesen, ehe sie ihm den Gegenstand vorhielt. »Ah, ihr wollt euch oben mit Ino treffen, hm?«, gab der Blonde grinsend von sich. »Dann kommt doch mit uns!« Erst jetzt bemerkte Sakura, dass Naruto nicht alleine war. Sasuke stand mit etwas Abstand zu ihnen in der Tür des Klassenzimmers und schien auf seinen Freund zu warten. Wirkte dabei recht gelassen. Sakura nickte und lächelte. Sie drückte ihren Block an die Brust und setzte sich dann in Bewegung. Naruto lief neben ihr und Hinata folgte den beiden. Der Blonde nickte Sasuke zu, als sie an ihm vorbei gingen und dieser folgte ihnen, mit einem mürrischen Gesichtsausdruck und etwas Abstand. Während die Gruppe den nicht wirklich langen Weg zum Schuldach hinter sich brachte, schaffte es Naruto einen wahren Roman von sich zu geben. Er konnte einem sprichwörtlich ein ganzes Kotelett ans Ohr faseln. Ino würde sogar behaupten, es wäre eine ganze Rinderfarm, jedoch musste man bei ihr bedenken, dass sie nicht viel von dem Blonden hielt. Dafür war sie umso erfreuter, als sie Sasuke entdeckte. »Ich sollte öfters vorgehen, wenn ihr dann einen gutaussehenden Jungen mitbringt!« Erneut legte Ino ihren Arm um Sakuras Schultern und zog diese etwas plötzlich an sich. »Da geht mein Plan doch auf, oder?« Das Mädchen ging auf das Flüstern der Blonden nicht ein, denn so ein Treffen hatte es schon oft genug gegeben und es war nie daraus etwas entstanden. Weder hatte Hinata mit Naruto geredet noch Sakura mit Sasuke. Dieser saß, wie immer etwas abseits von ihnen auf dem Dach und lehnte gegen das Geländer, das die Schüler davon abhalten sollte, zu springen. Das Gitter war drei Meter hoch und somit gab es da keinerlei Gefahren. Auch heute war es Naruto derjenige der am meisten redete: »Habt ihr euch schon entschieden, ob ihr dieses Jahr noch dieselben Clubs besucht?« »Ich bin mit dem Schülerrat völlig ausgelastet. Da bleibt mir keine Zeit für Clubs. Zudem sind ja dieses Schuljahr Abschlussprüfungen.« »Erinnere mich bloß nicht daran, Ino«, schluckte der Blonde. »Ich will das Jahr genießen! Sasuke und ich werden auf jeden Fall weiter im Fußballteam spielen. Unser Eisklotz wurde sogar als Team-Kapitän vorgeschlagen.« »Es passt ja auch zu ihm!«, gab Ino von sich und naschte einen ihrer Kekse, die ihre Mutter ihr jeden Tag mit gab. »Unter deiner Führung wäre das ein Chaos!« »Was soll das heißen?« Hinata und Sakura hielten sich aus der Unterhaltung heraus. Die Schwarzhaarige, weil sie einfach zu schüchtern war und sie, weil sie einfach nicht hinterher kam. Ino und Naruto waren einfach zu schnell, wenn es ums Reden ging. So gesehen passten sie perfekt zusammen. Sakura beobachtete, wie ihre schwarzhaarige Freundin immer wieder flüchtig zu dem blonden Jungen hinüber sah, doch auch auf ein unauffälliges Stupsen in ihre Seite tat sie nichts. Sie schwieg einfach. »Was ist mit dir, Sakura-chan?«, fragte Naruto und riss das Mädchen aus seinen Gedanken. »Willst du dieses Jahr mal einem Club beitreten?« Abwehrend schüttelte die Rosahaarige den Kopf und sah etwas verlegen zur Seite. »Ich versuche immer noch, Sakura dazu zu bekommen, dass sie dem Schülerrat beitritt«, gab Ino von sich und seufzte als Zeichen, dass dies ein aussichtsloses Unterfangen war. »Aber sie lehnt es immer wieder ab.« »Sa-Sakura-san«, fing Hinata an und die Gruppe war sichtlich überrascht, ihre zarte und zerbrechlich klingende Stimme doch noch zu hören. »Sie hilft in der Schulbibliothek aus.« Zum Ende hin wurde Hinatas Stimme immer leiser, weil sie es nicht ertrug, dass alle sie ansahen. Doch keiner der Anwesenden schien sich darum großartig zu kümmern. Sie waren das schon von ihr gewohnt und hatten irgendwann beschlossen, sie nicht mehr darauf hinzuweisen, denn ändern würde sich eh nichts an der Situation. Sie würde immer weiter stottern und vor sich hin brabbeln. »Aber das kann doch nicht alles sein Sakura-chan.« Sakura schrieb ihre Antwort auf den Block und hielt diesen Naruto hin. »Was du sonst machen könntest?« Der Blonde kratzte sich an der Wange. »Du schreibst doch gerne oder?« Das Mädchen nickte. »Und du bist gut im Musikkurs!« Erneut nickte das Mädchen. Sie wusste nicht, worauf ihr Klassenkamerad hinaus wollte. »Du schreibst für den Kurs Liedtexte, oder?« Ein tonloses Seufzen entglitt Sakuras Lippen und sie sah Naruto etwas genervt an. Am liebsten würde sie ihn nun an meckern, dass er endlich Klartext sprechen sollte, doch die Option blieb aus. Also musste sie warten. »Jetzt hör auf, hier um den heißen Brei zu reden! Fängst du nun auch noch an, zu stottern wie Hinata?«, gab Ino gereizt von sich. Sakura sah im Augenwinkel, wie Hinata durch die Worte ihrer Freundin rot anlief. Sie tat ihr schon ein wenig leid, doch im Moment wollte sie sich mehr den Worten des Blonden widmen. »Na ja, Sasuke ist im Musik-Club«, deutete er auf den Schwarzhaarigen, der ihre Unterhaltung nicht beachtete. Ob er sie einfach nicht hörte, oder es ihn nicht interessierte, das wusste jedoch keiner von ihnen. »Und sie können immer jemanden gebrauchten der gute Songs schreibt.« Es dämmerte Sakura, worauf der Blonde hinaus wollte, weswegen sie eilig etwas auf ihren Block kritzelte. »Und du denkst, ich könnte das machen?« Naruto nickte. »Ich war doch in der ersten Klasse auch im Musik-Kurs, tehehe«, kratzte der Junge sich verlegen am Kopf. Naruto hatte sich nicht lange dort halten können, denn er war einfach viel zu hibbelig, und das war etwas, was Mitarashi-Sensei überhaupt nicht leiden konnte. Seitdem besuchte er mit Sasuke den Computer-Kurs und hatte da keine Probleme. »Deswegen weiß ich, dass du wirklich unglaublich gute Songtexte schreiben kannst!« Sie malte ein großes Fragezeichen über die ganze Seite. »Ich muss ihm zustimmen, Sakura!«, gab Ino begeistert von sich. Natürlich kannte sie die Texte die Sakura verfasste. »Du solltest es wirklich ausprobieren!« Das Mädchen selbst war skeptisch. Anko hatte mit ihr Probleme gehabt. Warum sollte es im Musik-Club anders sein? Sakura drehte das Blatt um, damit sie Platz für einen weiteren Satz hatte und schrieb ihn auf. Doch nur zur Hälfte, denn dann beendete die Schulglocke ihre Pause und Naruto und Ino standen auf. Die beiden Blonden streckten sich. Es wirkte fast schon synchron. »Lasst uns zurück zum Unterricht gehen«, gab Ino von sich. Es war merkwürdig von ihr, so etwas zu hören. »Nur noch die zwei Stunden und dann geht es nach Hause.« »Was haben wir eigentlich, Sas?«, fragte Naruto an den Uchiha gewandt, der ebenfalls aufgestanden war. »Mathe«, antwortete Sasuke kurz und ging dann zu der Tür, die ins Treppenhaus und in das Gebäude führte. »Ah, dann können wir uns noch ein wenig Zeit lassen. Hatake-sensei trödelt ja immer!«, bemerkte Naruto. Ino stimmte dem begeistert zu. Sie waren beide keine großen Leuchten in dem Fach. Wobei Naruto es mit keinem wirklich hatte – außer Sport. Sakura konnte darüber nur den Kopf schütteln und deutete Hinata, dass sie schon mal gehen sollten. Sollten die beiden Blonden doch zu spät zum Unterricht kommen. Sie würde es nicht riskieren, dass ihr Lehrer vielleicht doch mal pünktlich erschien. Der Klassenraum war nur mäßig gefüllt. Wahrscheinlich dachten die meisten Schüler genauso wie Ino und Naruto. Sakura und Hinata setzten sich auf ihre Plätze weiter vorne, während Sasuke bereits auf dem hintersten der Fensterreihe saß. Die Haruno sah zu ihm und überlegte wegen Narutos Bemerkung. Ob sie es wirklich beim Musik-Club versuchen sollte? »Sakura-san«, Hinata lehnte sich zu ihrer Freundin. Sie saß rechts neben der Rosahaarigen. »Ich … Habe gehört, dass der Musik-Club dieses Jahr an einem Wettbewerb teilnehmen will.« »Wirklich? Was für einen?«, fragten Sakuras flinken Hände, während sie zu Sasuke hinüber sah. »Die Schulen der Präfektur treten gegeneinander an.« Es war immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich Hinata sein konnte. Wenn Naruto nicht in der Nähe war, oder es nicht um ihn ging, brachte sie ohne Probleme klare Sätze rüber. »Und unsere Schule nimmt daran teil?« Hinata nickte. »Eine Bedingung ist dabei, dass die Songtexte selbst geschrieben sind.« Das wäre natürlich eine gute Gelegenheit für Sakura, sich zu beweisen, wenn man sie überhaupt aufnahm. Schließlich hatten viele Probleme damit, dass sie nicht sprach und nicht jeder gewöhnte sich daran, dass sie Schreiben musste, um sich mit ihnen zu unterhalten. Aber vielleicht war das auch ihre Chance, um mit Sasuke in Kontakt zu kommen? Ihre Aufmerksamkeit wurde von Sasuke abgelenkt, als Ino und Naruto lauthals streitend in den Raum kamen, gefolgt von ihrem Mathe- und Klassenlehrer. Anscheinend gab Ino dem Jungen die Schuld dafür, dass ihre Flasche heruntergefallen und nun leer war, doch genau konnte Sakura es nicht verstehen. Das einzige, was klar war, war der dunkle Fleck auf dem blauen Faltenrock ihrer Freundin. Murrend setzte sich Ino auf ihren Platz ganz vorne in derselben Reihe, in der Sakura saß, während Naruto seinen vor Sasuke einnahm. Hatake Kakashi schritt dabei seufzend nach vorne zum Pult, wo er seine Tasche absetzte. »Guten Tag«, gab er nüchtern von sich und wurde von seiner Klasse ebenfalls begrüßt. »Bevor ich die Anwesenheit überprüfe, wärst du so lieb, Haruno-san und schreibst die Hausaufgaben an die Tafel?« Das Mädchen nickte und stand sofort auf, um ihrer Arbeit nachzugehen. Sie war mittlerweile geübt darin, mit Kreide an der Tafel zu schreiben, und ihre Schrift war wirklich gut lesbar, auch wenn es im Grunde nur Zahlen waren. Kurz nachdem ihr Lehrer auch mit der Überprüfung der Anwesenheit fertig gewesen war, schrieb auch Sakura die letzte Zahl an. »Vielen Dank, Haruno-san«, sagte der Mann, der immer einen Mundschutz trug. Noch niemand hatte ihn ohne diesen gesehen. Es wurde getuschelt dass er den Mundschutz nur tragen würde weil sein Gesicht furchtbar entstellt war, doch ihn danach zu fragen traute sich keiner. »Ich werde nun kontrollieren wer die Hausaufgaben gemacht hat und wer nicht. Ihr kennt das Spiel ja schon!« Die Maske dämpfte die Worte des Lehrers etwas, dennoch waren sie klar und deutlich zu verstehen. »Naruto-kun ...«, sagte Hinata mit gedämpfter Stimme, als sich Sakura auf ihren Platz gesetzt hatte. »Er … hat die Hausaufgaben nicht.« Das Mädchen sah etwas nervös auf ihr Heft, in dem in sauberer Schrift dieselben Rechnungen standen, wie auch bei Sakura. »Das ist doch nichts Neues«, sagten die Hände der Stummen. »Er wird es wohl nie lernen.« »Aber ...«, gab Hinata von sich und sah zu dem Blonden herüber, der noch schnell versuchte, die Hausaufgaben von Sasuke abzuschreibe, doch es war vergeblich – so wie jedes Mal. Hatake-Sensei stand bereits vor ihm und sah ihn mahnend an. »Was soll ich nur mit dir tun, Uzumaki-san?« »Tehehehehe«, der Blonde kratzte sich verlegen am Hinterkopf. »Wie wäre es mit weniger Hausaufgaben?« Schweigen trat ein für ein paar Sekunden, dann seufzte der Lehrer. »Dafür wirst du neben den heutigen Hausaufgaben noch eine Zusatzaufgabe bekommen. Wehe du machst sie nicht.« Der Lehrer ging weiter und kontrollierte die restlichen Aufgaben. Bis auf ein paar wenigen hatten alle Schüler sie gemacht und sie konnten diese problemlos besprechen. »Naruto sollte sich wirklich mal etwas mehr anstrengen im Unterricht! Wie will er so seinen Abschluss schaffen?«, beschwerte sich Ino lautstark, als sie mit Hinata und Sakura auf dem Weg war, um das Schulgelände zu verlassen. »Wir sind im Abschlussjahrgang! Nächstes Jahr schreiben wir Prüfungen!« »Du bist auch nicht besonders gut in Mathe, Ino-san«, bemerkte Hinata, womit sie recht hatte. Das wusste Ino genau. Ausnahmsweise war es mal die Blonde, die im Gesicht rot anlief. »Das ist etwas anderes! Ich mache wenigstens meine Hausaufgaben!«, stellte sie klar. Sie war schon immer eine sehr rechthaberische Person gewesen. Sie war willensstark und bekam immer das, was sie wollte. Wenn sie denn etwas wollte. »Aber wisst ihr was?« Hinata und Sakura sahen sie verwirrt an, denn woher sollten sie denn wissen, was sich Ino so dachte? »Wir werden mit den Jungs zusammen lernen und Hausaufgaben machen!« »W-wa-was?«, gab die Schwarzhaarige von sich und blieb verdattert stehen, genauso wie Sakura, die ihre blonde Freundin nur fassungslos ansah. »Zusammen mit Naruto und Sasuke!«, verkündete Ino stolz. »Sagt mir nun nicht, dass euch die Idee nicht gefällt!« Sakura wollte gerade ihren Block heraus kramen, als sie erst ein schrilles Pfeifen und dann Sasukes Stimme vernahm. Sie kam vom Sportplatz. »Fußballtraining«, ging es dem Mädchen durch den Kopf. In der Unterstufe hatte sie dem oft zugesehen. Sakura wandte sich Hinata zu, teilte ihr mit, dass sie später heimgehen würde und lief dann zum Platz. Warum sollte sie das nicht heute auch noch tun? Außerdem musste sie doch noch mit Sasuke reden wegen des Musik-Clubs. Sakura hatte sich entschieden. Jetzt gerade eben – sie wollte dem Club beitreten und für ihn Songtexte schreiben, und somit ein Teil des Wettbewerbs und Sasuke nahe sein. Es war Sakuras eigenes Unglück gewesen. Sie hatte am Rand des Feldes gestanden um den Jungs des Fußball-Clubs beim Training zusehen zu können, dabei hatte sie einen Ball an den Kopf bekommen. Es war Naruto gewesen, der ihn geschossen hatte. Es war nichts dramatisch Schlimmes geschehen. Sie hatte es noch nicht einmal wirklich mitbekommen. Da war ein Schmerz gewesen und plötzlich hatte sie auf dem Boden gelegen. Naruto hatte sich mit einem panischen Gesichtsausdruck über sie gebeugt und auch Sasuke hatte in der Nähe gestanden und sich etwas um sie gesorgt, doch statt sie zu fragen wie es ihr ging, hatte er Naruto zusammen geschissen dass er doch besser aufpassen sollte. Ein Lehrer, Umino Iruka, war zufällig vorbei gekommen und hatte den Blonden dazu verdonnert sie nach Hause zu begleiten. Vor wenigen Minuten war er auch erst gegangen. Es dämmerte bereits draußen und Sakura hatte noch keinerlei Hausaufgaben machen können weil Naruto sie einfach nicht in Ruhe gelassen hatte. Rausschmeißen konnte sie ihn jedoch auch nicht. Er hatte so einen reuevollen Blick wie ein Hund. Das musste der berühmte Dackelblick sein, oder? Sakura seufzte und ließ sich auf ihr Bett fallen. Sie war müde und ihr Kopf schmerzte immer noch von dem Ball, doch zum Arzt wollte sie nicht gehen. Sie hatte von ihnen wahrlich die Schnauze voll. Ihr Blick glitt zum Kalender. Nächsten Monat hatte sie wieder einen Termin beim Psychologen, der mit ihr über ihre Stimme sprechen wollte. »Warum kapieren die nicht, dass ich glücklich bin so wie ich bin! Die sollen mich in Ruhe lassen!« Sie kannte die Fragen, die man ihr stellen würde jetzt schon: »Träumst du davon, sprechen zu können?« »Fühlt es sich nicht komisch an, nicht zu sprechen?« »Bist du nicht neidisch auf alle, die sprechen können?« Wie sie diese Fragen hasste. Sie sprach nun schon seid neun Jahren nicht mehr und war glücklich! Sie hatte sich daran gewöhnt und kam mit ihrer Situation klar, da gab es nichts Verwerfliches! Nichts, dass sie ändern wollte! »Hast du den Träume und Wünsche?« »Was willst du später einmal werden?« Sakura hatte kaum Träume und Wünsche in ihrem Leben. Sie wollte einfach glücklich sein. Eine Familie haben und dafür brauchte sie keine Stimme. Sie kam doch auch in der Schule prima zurecht. Sie drehte sich auf den Bauch, sodass sie ihr Gesicht im Kopfkissen vergraben konnte. Dieser Tag war einfach schrecklich gewesen, oder eher ihr Besuch auf dem Fußballplatz. Sie hatte nur Sasuke sehen und sprechen wollen, doch das wurde ihr ja prima vermasselt. Ob ihr Schicksal nicht wollte, dass sie mit ihm sprach? Waren sie einfach nicht füreinander bestimmt? In keinster Weise? Sakura wusste es nicht. Innerlich seufzend stand das Mädchen auf, um sich noch an ihre Hausaufgaben zu setzen, ehe ihre Mutter mit dem Abendessen fertig war. Außerdem würde sie dann in der Nacht nicht so lange daran sitzen und könnte lang genug schlafen. Es waren gar nicht so viele. Japanisch und Mathematik. Sakura musste an Inos Worte denken. Sie sollten alle zusammen die Hausaufgaben machen. Ob das wirklich gut ging? Für Naruto und auch für Ino würde es nur Vorteile bringen, doch sie wusste genauso wie Sakura, dass Hinata nicht in der Lage war ordentliche Sätze über die Lippen zu bringen wenn Naruto in der Nähe war. Und sie selbst würde auch nur schwer erklären können, wenn sie alles notieren musste. Sie konnte es nicht erklären, während sie rechnete und Sasuke … Sasuke hielt sich doch bisher immer aus allem raus. »Es geht um den Abschluss seines Freundes!«, sagte eine Stimme in ihrem Kopf, die verdächtig nach ihrer Freundin Ino klang. »Das wird ihn doch wohl kaum kalt lassen, oder gar egal sein!« Die Stimme hatte recht. Vielleicht lernte Sasuke ja auch schon mit Naruto zusammen. Das wussten sie nicht. Wahrscheinlich würde er noch Unterstützung begrüßen. Doch waren sie wirklich eine Hilfe? Das würde doch alles in einem Chaos enden. Sakura seufzte erneut innerlich. Noch nie hatte sie sich so unentschlossen, oder ratlos gefühlt. Es war eine einfach grausame Situation, für die sie einfach keine Lösung hatte. »Fragen wir die Jungs einfach!«, sagte Inos entschlossene Stimme in ihrem Kopf. Ja, für sie war immer alles so einfach. Sie hatte da keine Hemmungen. Sakura konnte in solchen Situationen schon verstehen, wie sich Hinata fühlte, auch wenn diese übertrieb. Für sie war es einfach nicht so leicht, mit den Jungs zu reden, die sie liebten. Es war ihr Handy, das sie aus ihren Gedanken riss. Auf dem Display stand der Name Ino, und da sie anrief, musste es um etwas gehen, dass Sakura nicht abschlagen sollte. Ihre Freundin machte es oft, wenn sie eine Entscheidung traf, über die Sakura noch lange grübeln würde, oder um ihr einfach nur etwas mitzuteilen. Nachdem sie den Anruf abgenommen hatte, klopfte sie mit dem Finger gegen das Mikrofon des Handys. »Sakura!«, ertönte auch sogleich dumpf die Stimme der Blonden. Sie schien wirklich erfreut zu sein. »Wir werden, ab morgen zusammen mit Sasuke und Naruto in der Bibliothek lernen!« Wenn Sakura gekonnt hätte, hätte sie nun ein übertrieben langgezogenes »Was?!« von sich gegeben. »Ich werde unsere Idee in die Tatumsetzen! Ich habe schon alles geplant!«, berichtete Ino. »Kakashi-sensei sagte wir können nach dem Unterricht die Bibliothek zum lernen in Beschlag nehmen! Wir müssen nur noch mit den Jungs darüber sprechen und du kannst dir Vorstellen, dass ich mich nicht mit einem nein oder einem vielleicht zufrieden stellen werde.« Sakura konnte sich vorstellen, was Ino plante um Sasuke und Naruto herum zu kriegen. Sie würde ihnen solange auf die Nerven gehen bis sie keine andere Wahl hatten als zuzusagen. »Ist das nicht klasse?« Erneut klopfte Sakura einmal gegen das Mikrofon des Handys, um ihrer Freundin ein Ja zu übermitteln. »Gut, wir sehen uns dann ja morgen in der Schule und dann besprechen wir alles weitere!« Kurz darauf hatte Ino aufgelegt, und ihr drang nur noch das unangenehme Tuten des Kommunikationsgeräts in ihre Ohren. Das konnte ja noch was werden. Kapitel 2 ▷ Ein chaotischer Morgen ---------------------------------- Frühling. Die Zeit der Kirschblüten. In dieser Jahreszeit ist fast die komplette Stadt in einen rosa Farbton gehüllt, so dominant sind die Kirschbäume in diesem Ort. Zu dieser Zeit, tragen die Bäume die selbe Farbe wie die Haare Sakuras, die sie von ihrem Vater geerbt hatte. Das letzte, dass ihr von ihrem Vater geblieben war. Früher, war sie immer für die Farbe gehänselt worden, sodass sie sich gewünscht hatte, ihre Haare hätten die selbe Farbe wie dir ihrer Mutter: Blond. Oft hatte sie sich gefragt warum sie mit dieser knalligen, Farbe bestraft wurde. Klar, so knallig waren ihre Haare nicht, doch die Farbe stach überall heraus. Sie konnte nicht in der Menschenmenge untergehen, nicht mal in einer überfüllten S-Bahn. Sie saß in der Straßenbahn auf dem Weg zur Schule und versuchte sich klein zu machen, denn in jedem Moment hielt die Bahn an der Haltestelle an der Ino immer dazu stieg. Und genau das war es, vordem sich das eigentlich so selbstbewusste Mädchen fürchtete. Klar freute sie sich, bei dem Gedanken eventuell mehr Zeit mit Sasuke verbringen zu können, doch gleichsam hatte sie Angst davor. Schließlich hatten sie noch nie ein paar Worte wechseln können. Zudem fragte sie sich, ob sie wirklich helfen konnte. Klar, sie war nicht dumm, doch musste sie immer alles schriftlich erklären, außer bei Hinata, doch die würde ihre Hilfe wohl kaum gebrauchen können. Sie war selbst sehr gut in der Schule, es haperte eben nur beim mündlichen. Die Haltestelle wurde angesagt und die Bahn fuhr langsamer, bis sie stoppte. Ruckelnd kam die Bahn zum stehen, die zwei Türen ihres Wagons öffneten sich und die wenigen Leute, die hier raus mussten, stiegen aus. Erst danach, stiegen die neuen Fahrtgäste ein, wobei es zu 90 % nur Schüler waren. Sakuras Hände krallten sich an dem Block fest, der auf ihrem Schoß lag und wünschte sich nicht aufzufallen, oder dass Ino in den falschen Wagon stieg. Doch all das würde sie nicht retten, sondern die Begegnung nur aufschieben. Spätestens in der Schule würden sie sich treffen. Eine Stimme drang aus den Lautsprechern und forderte die Gäste auf, zurückzutreten. Kurz darauf gingen die Türen zu und die Straßenbahn setzte sich ruckelnd in Bewegung. Von Ino war nichts zu sehen. Ein tonloses Seufzen entglitt Sakuras Lippen und sie sah hinaus aus dem Fenster, an dem alles mögliche vorbeiraste: Häuser, Autos, Menschen und diese wundervollen rosafarbenen Bäume. Der Frühling war schon immer ihre liebste Jahreszeit gewesen. »Zzzt, zzzt«, ein surrender Ton drang an ihre Ohren, als würde irgendetwas vibrieren. Wahrscheinlich nur ein Handy. »Zzzt, zzzt«, nun spürte sie das Vibrieren in der Tasche ihres Rockes und sofort realisierte sie, dass es ihr eigenes Handy war, das vibrierte. Es musste eine Nachricht, oder ein Anruf von Ino sein. Wohl eher eine SMS, denn auf die Frage nach ihrem Aufenthaltsort, konnte sie ihr nicht antworten, also musste es eine Textnachricht sein. Sakura griff in ihre Rocktasche und zog das Kommunikationsgerät heraus, auf dessen Display die Meldung »Eine neue Nachricht« stand. Mit flinken Finger drückte sie auf den Tasten und öffnete die Nachricht. Von: Ino Betreff: D: Wo bist du? Ich hoffe du sitzt im anderem Wagon und bist nicht krank! DX Wir müssen doch noch unsere Lerngruppe besprechen. XP Wir treffen uns dann unter der Anzeigetafel, Stirnie! >3 Ino war wirklich in den falschen Wagon eingestiegen. Vielleicht sollten sie mal einen festen Platz ausmachen. Immer im letztem, oder im ersten Wagon. Irgend etwas. Schnell tippte Sakura eine Antwort und sendete sie an ihre Freundin. An: Ino Betreff: Re: D: Ich sitze im letztem Wagon. Ich dachte du schaust nach meinen Haaren, dabei hab ich erst jetzt bemerkt, dass ich am falschen Fenster sitze, sorry. ;P Du meinst das wirklich ernst, dass wir mit den Jungs zusammen lernen sollen, oder? Glaubst du nicht, dass es nach Hinten losgehen wird, wegen Hinata und Naruto? :/ Ich mache mir da einige Sorgen, weil sie kein Wort heraus bekommt und ich alles aufschreiben muss. Das einer der Beiden meine Fingersprache verstehen wird, bezweifle ich. .3. An der Anzeigetafel, ja, aber auch nur weil ich mich da mit Hinata treffen werde :P Als würde ich wegen dir da hin gehen! XD Wer ihre SMS' las, der würde nicht darauf schließen, dass sie von Sakura stammen würden, den sie schien wie ausgewechselt zu sein, wenn sie mit jemanden schrieb. Ja natürlich war es ihr irgendwie unangenehm, wenn sie immer alles aufschreiben musste, während ihr Gegenüber sprach. Wer würde sich da nicht so fühlen? Doch sehnte sie sich nun nicht nach einer Stimme. Sie lebte damit und kam damit klar, es war schließlich alles nur eine Frage der Gewöhnung. Außerdem sprachen mit ihr auch nicht so viele Menschen. Sakura seufzte und sah wieder aus dem Fenster, in der Hand ihr Handy haltend. Um sie herum unterhielten sich viele Schüler und Schülerinnen und sie seufzte. Sie wusste gar nicht mehr wie es war, sich mit anderen zu unterhalten, auch nicht wie ihre Stimme klang. Das hatte sie über die Jahre hinweg vergessen. Erneut vibrierte ihr Handy und sie überlegte, ob sie überhaupt nachsehen wollte, denn irgendwie, fehlte ihr dazu die Lust. Es durfte eh nichts wichtiges sein. Nur Sachen, die sie auch noch später besprechen konnten. Trotzdem, die Neugierde und der Drang nach Ablenkung brachte sie dazu nach der Nachricht zu sehen. Von: Hinata Betreff: Wir warten auf euch. Ich stehe unter der Anzeigetafel, wie immer und warte auf euch. Sasuke steht hier bei mir. Er sagt, er wolle dich etwas fragen wollen. Vielleicht ist es ja wegen dem Musik-Club? Ich mein, es kann doch sein, dass Naruto-kun mit ihm wegen seiner Idee geredet hat und Sasuke dich nun selbst fragen will, ob du mit machst, weil er es ebenfalls für eine gute Idee hält? Das wäre doch klasse, oder? Hinatas Nachrichten unterschieden sich von denen Inos: Keine Smiles, ein vernünftiger Fließtext. Es wirkte alles einfach viel edler. Kein Wunder, denn Hinata stammt aus dem wohlhabenden Clan der Hyuugas. Das einzig nervige daran war ihr Cousin Neji, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, auf das Mädchen aufzupassen und sie vor jeder Art von Unheil beschützen wollte. Vor wirklich Jeder. Somit war ihm Naruto ein Dorn im Auge. Letztes Jahr, als Neji noch ihre Schule besucht hatte, gab es wirklich kaum eine Gelegenheit, zu der er dem Blondem nicht klar machen musste, dass er unter ihm stand und das nur, weil Hinata für Naruto Gefühle hegte, von denen der Uzumaki selbst keine Ahnung hatte. Von daher ahnte er auch gar nicht, woher die Antipathien des Hyuugas ihm gegenüber kamen. Doch das war nun nichts, was Sakura interessierte, denn ihre Freundin schrieb das Sasuke auf sie wartete. Er wartete auf sie. Auf sie. Warum? Hinata schrieb eine Vermutung. Die naheliegend war, deswegen stimmte Sakura ihr auch in der Sache zu, doch war es wirklich der Grund? Hatte Naruto ihm von ihren Liedtexten erzählt, oder ihm womöglich auch noch welche gezeigt, die den Uchiha überzeugen konnten? War es am Ende wirklich so einfach den Uchiha auf ihre Seite zu ziehen? Mit, vor Aufregung, zitternden Händen tippte sie die Antwort an Hinata. Das mittlerweile noch eine Nachricht von Ino angekommen war, interessierte sie gerade nicht. An: Hinata Betreff: Re: Wir warten auf euch. Sasuke-kun wartet mit dir an der Anzeigetafel? Hat er denn nicht gesagt was er will? Wartet er wirklich auf mich? Sakura war viel zu aufgeregt um eine vernünftige Antwort zu tippen. Sie überflog den Text nur kurz um zu sehen, ob es Fehler gab und schickte ihn dann ab. Uchiha Sasuke wartete also auf sie. Mit laut schlagendem Herz öffnete sie die Nachricht von Ino und drückte auf Antworten, ohne den Inhalt der Massage zu lesen. Ihr war gerade alles egal, sie wollte nur ihren Gefühlen und Gedanken Luft machen. An: Ino Betreff: Re[2]: D: Sasuke-kun steht zusammen mit Hinata an der Anzeigetafel! Sie meinte, er wartet auf mich! O////////////////O Aufregung, das war gerade das Gefühl, dass sie verspürte, zusammen mit einer leichten Übelkeit. Das war normal, so erging es ihr immer, wenn sie aufgeregt war, so wie jetzt. Außerdem war sie in solchen Momenten sehr schreckhaft und zuckte wegen jeder Kleinigkeit zusammen. Auch wegen dem vibrierendem Handy in ihrer Hand, das sie die ganze Zeit wie gebannt angestarrt hatte. Aufgeregt öffnete sie die Nachricht von Hinata, begierig den Grund zu erfahren, warum Sasuke ausgerechnet auf sie wartete. Von: Hinata Betreff: Re[1]: Wir warten auf euch. Er kam zu mir und hat mich gefragt, ob ich mich hier mit dir treffen würde und als ich sagte, dass dies stimmt, sagte er, dass er hier mit mir warten würde, mehr nicht. Mehr nicht. Mehr nicht. Die zwei Wörter las sie öfters, ehe sie die Nachricht schloss. Sie konnte Hinata nicht antworten, vor Aufregung. Es war doch verrückt, da wartete ein Junge aus ihrer Klasse auf sie und schon konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie war nur noch in der Lage an ihn zu denken, etwas anderes schaffte sie gar nicht. Somit erschrak sie auch, als das Handy erneut vibrierte. Eine Nachricht von Ino, die sie gleich öffnete. Von: Ino Betreff: Re[2]: D: Sag mal wo bist du? Ich stehe hier mit Hinata und Sasuke unter der Anzeigetafel, doch von dir ist keine Spur zu sehen! Unter der Anzeigetafel? Sakura musste die Nachricht noch einmal lesen, ehe sie ahnte was geschehen war. Sie sah fast schon panisch zu dem Bildschirm, auf dem die nächsten Stationen angezeigt wurden und erkannte, dass sie ihre Haltestation verpasst hatte. Sie hatte noch nicht einmal mit bekommen, wie die Bahn gehalten hatte! Sakura stand auf und lief zur Tür. Sie musste raus und zum anderen Gleis laufen, denn sie wusste, dass die Bahn, mit der Naruto fuhr, nur wenige Minuten später an dem kleinen Bahnhof ankam. Das heißt, wenn ihre nun keine Verspätung hatte und sie schnell genug lief, dann konnte sie die Bahn noch erwischen. Die Straßenbahn wurde langsamer, bis sie endlich stehen blieb. Panisch drückte Sakura auf den Knopf, durch den sich die Tür öffnen sollte. Es ging alles viel zu langsam. Als die Türen endlich sich geöffnet hatten, sprang sie hinaus und drängte sich an denen vorbei, die in diese Bahn steigen wollten. Zu ihrem Glück war die Treppe ganz in ihrer Nähe. Mit nur wenigen Schritten hatte sie diese erreicht und rannte die Stufen hinunter. Auf welchem Gleis hielt die Bahn mit der sie fahren musste? Sie hatte keine Ahnung und Zeit jemandem eine SMS zu schreiben hatte sie schon mal gar nicht. Aufgeregt sah sie hinunter und fragte sich wie viele Stufen diese Treppe hatte. Es kam ihr so vor, als würde sie eine Rolltreppe runter laufen, die hoch fuhr. Gut, dann musste sie also ihr sportliches Glück heraufbeschwören und sprang. Sie entdeckte noch in der Luft Naruto, der ihr in dem Moment in die Augen sah. »Sakura-chan!«, sagte er begeistert. Seine blauen Augen funkelten wie ein glasklarer See im Sommer. Sie lächelte, also hatte sie noch Zeit um die Bahn zu erwischen. Was ein Glück. Doch das war auch alles. Als sie auf eine der Treppenstufen aufkam, knickte sie weg und fiel nach vorne, die restlichen Stufen hinunter. Sie schloss die Augen und erwartete den Schmerz, doch der blieb aus. Stattdessen spürte sie wie kräftige Arme sie auffingen und hielten. »Nicht so stürmisch, Sakura-chan, teheheheh.« Das Mädchen öffnete die Augen und sah in die des Blonden. Er war erleichtert, dass konnte sie in seinem Gesicht lesen. Genauso wie Sakura es war. Darüber, das sie sich nicht verletzt hatte. »Was machst du den hier?«, fragte der Blonde und verlegend wollte Sakura ihr Geständnis auf den Block malen, doch er war weg! Sie sah sich um, vielleicht hatte sie ihn ja bei dem Sturz verloren. Doch hier war keiner. Er war nirgends zu sehen. Dabei hatte sie ihn in der Bahn die ganze Zeit festgehalten. Es fiel ihr wieder ein. Als sie aufgestanden war, hatte sie nicht nur ihr Handy zurück in die Rocktasche geschoben, sondern auch den Block neben sich auf den Sitz gelegt und dort gelassen. Oh nein, das war ihr Ende. Wie sollte sie sich mitteilen, oder am Unterricht mitmachen? Sie musste sich doch Notizen machen! »Was hast du, Sakura-chan?«, fragte Naruto besorgt. Das Mädchen konnte ihm jedoch nicht antworten. Nicht ohne etwas zu schreiben. Da vibrierte ihr Handy. Sie zog es heraus und sah, dass sie eine Nachricht von Hinata bekommen hatte, doch sie öffnete sie nicht, sondern rief die Funktion auf, mit der sie eine SMS schreiben konnte. Dort tippte sie die Erklärung für Naruto ein und hielt das Kommunikationssystem vor seine Nase. »Ich habe meine Haltestelle verpasst und meinen Block in der Bahn liegen lassen«, las er vor. »Hm, dann solltest du dich beeilen, denn die Bahn zurück fährt gleich.« Eine Lautsprecherdurchsage ertönte, die verkündete, dass die Bahn die Sakura und Naruto nehmen mussten, einfuhr. Das war das Stichwort für den Blonden und er packte das Handgelenk des Mädchens um sie mit sich zu ziehen. »Entschuldige, Sakura-chan. Wir müssen uns beeilen!« Das Mädchen hatte Probleme damit Schritt zu halten, denn sie war noch nie die sportlichste gewesen. Ein typisches Mädchen halt. Somit stolperte sie dem Jungen eher nach, doch dadurch schaffte sie es noch rechtzeitig die Bahn zu erwischen. Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, musste sie erst einmal zu Atem kommen und wäre am liebsten auf den Boden gesunken, beschränkte sich jedoch eher damit, sich an die Haltestange zu lehnen. »Das war knapp!«, sagte Naruto und das Mädchen nickte ihm zustimmend zu. Sakura zog ihr Handy hervor und öffnete die Nachricht von Hinata in der sie ihr schrieb, dass sie sich um sie Sorgen machte, dass Sasuke schon vor gegangen war und dass Ino und sie noch auf sie warten würde. Lächelnd tippte Sakura eine Antwort. An: Hinata Betref: Re[3]: Wir warten auf euch. Danke Liebes. Ich habe irgendwie ganz verschlafen, dass ich aussteigen musste und bin eine Station zu weit gefahren, vor lauter Aufregung. Zu allem Übeln habe ich meinen Block und meinen Kugelschreiber in der Bahn liegen lassen. Macht euch keine Sorgen um mich. Ich habe Naruto getroffen und stehe nun in der Bahn. In ein paar Minuten bin ich bei euch. Sakura schickte die Nachricht ab und wollte das Handy in ihre Rocktasche schieben, als Naruto sie etwas fragte: »Wem hast du geschrieben?« Gar nicht neugierig, ging es Sakura durch den Kopf und öffnete das Textfenster erneut. »Hinata«, schrieb sie und hielt ihm das kleine Gerät entgegen. »Ah. Wartet sie am Bahnhof auf dich?« Sakura nickte. Zusammen mit Ino würden sie dann zur Schule gehen. Hoffentlich schafften sie es noch rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn. Naruto war es ja immer egal gewesen, ob er pünktlich kam, oder nicht. Die Straßenbahn hielt und Naruto betonte noch ein mal, dass sie hier aussteigen müssen. Sakura blickte, als sie auf dem Bahnsteig stand, auf den Display ihres Handys um sich zu vergewissern, dass sie keine Nachricht bekommen hatte. Danach schob sie es für den Rest des Tages in ihre Rocktasche. Zusammen mit Naruto, ging sie den Bahnsteig entlang, die Treppe hinunter und dann zur Anzeigetafel. Es waren nicht mehr all zu viele Schüler unterwegs, die ihnen über den Weg liefen, die meisten waren bereits auf dem Schulgelände. Somit fielen Hinata und Ino, die nervös auf die Uhr sahen richtig auf und das ohne rosafarbenen Haaren. Sakura lächelte Naruto an und bedankte sich bei ihm, in dem sie mit den Kopf nickte, dann lief sie los und ließ den blonden Jungen stehen. »Da bist du ja Sakura!«, Ino war die Erste, die das Mädchen bemerkte und meckerte direkt mit ihr. »Was träumst du so vor dich hin! Sasuke sah wirklich schlecht gelaunt aus! So jemanden lässt man nicht einfach stehen!« »Ino … So schlimm war es doch gar nicht«, Hinata versuchte die Lage zu beruhigen, jedoch war es unmöglich, wenn Ino sich erst einmal über irgendetwas aufregte, dann konnte sie niemand davon abbringen. »Oh doch! Ihr hätte wer weiß was passieren können!« »Es ist ihr doch nichts passiert.« Sakura drehte sich um. Naruto stand hinter ihr, so als wollte er ihr den Rücken stärken. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und lächelte aufmunternd. »Ich habe sie ja noch rechtzeitig gefunden. Sie ist mir quasi wie ein Engel in die Arme geflogen.« Eigentlich war das ja richtig süß, doch keiner hatte dafür momentan den Kopf. Hinata brachte eh nichts in Narutos Gegenwart über die Lippen, Sakura sprach generell nicht und Ino war viel zu aufgebracht. »Ach? Ich denke das deine Gegenwart schon Strafe genug war!«, gab die Blonde von sich und wand sich ab. »Wir sollten gehen, damit wir nicht wie Naruto zu spät kommen.« Das stürmische Mädchen packte ihre beiden Freundinnen etwas grob an den Handgelenken und zog sie eilenden Schrittes mit sich. Sie war wohl immer noch sauer wegen dem Fleck auf ihrem Rock. »Aber Ino, Naruto-kun wollte doch nur nett sein«, gab Hinata mit zitternder Stimme von sich. Sie war noch unsportlicher als Sakura und hatte schon bei Ino Probleme schritt zu halten. Da konnte man sehen, was das Cheerleeding bei der Blonden brachte, sie hatte eine prima Ausdauer, im Gegensatz zu ihren Freundinnen. 『 Die erste Pause in der Schule 』 Sakura hatte während des Unterrichts öfters zu Sasuke gesehen, doch dieser hatte sich nicht für sie interessiert, sondern sich nur um den Unterricht gekümmert. Verständlich, doch Sakura verunsicherte es. Sie machte sich Sorgen darum, ob er wirklich sauer auf sie war. Es war so schlimm, dass sie sich nicht traute auf ihn zu warten um mit ihm zu reden. Hinata hatte ihr ein paar Blätter geliehen und zum Glück hatte sie noch ihr Federmäppchen in der Schultasche, so konnte sie mit schreiben und sich auch mit Sasuke unterhalten, sofern es dazu kommen sollte. Ino hatte ihr immer wieder zu geflüstert, dass sie sich trauen sollte zu ihm zu gehen. In der Klasse schnatterten alle wild drauf los, es war der letzte Tag vor dem Wochenende, das Hauptthema waren ihre Vorhaben, für die beiden freien Tage die vor ihnen lagen. Verabredungen, Shoppingtouren, Kinobesuche. Doch Sakura konnte sich gar nicht auf das Wochenende konzentrieren. Sie fragte sich was Sasuke von ihr gewollt hatte. War es denn so unwichtig, dass er nun gar nicht mehr mit dem Mädchen sprechen wollte? Ein tonloser Seufzer entglitt ihren Lippen, während sie alle ihre Sachen zusammen räumte um mit ihren beiden Freundinnen in die Kantine zu gehen. Ino wollte sich dort etwas zu Essen holen. Jedoch hielt ein Schatten, der sich plötzlich auf ihren Tisch legte, davon ab. Erschrocken sah sie auf und blickte in tief schwarze Augen. Sasuke. Der Junge wirkte, als wüsste er nicht so ganz, was er hier wollte. Man könnte meinen, er wäre genauso schüchtern wie Hinata, doch seine Körperhaltung war eine ganz Andere. Selbstsicher, stolz, anmutig. »Haruno-san«, sagte der Schwarzhaarige, ohne das Mädchen wirklich anzusehen. Es schien so, als würde er durch sie hindurch sehen. Sakuras Lippen bewegten sich, zu einem stummen Wort und es dauerte ein paar wenige Minuten, bis sie bemerkte, dass ihr Gegenüber nichts hörte. Sie war wie gebannt von dem Aussehen Sasukes. Schnell nahm sie Blatt und Stift zur Hand und schrieb auf diesem: »Du darfst mich Sakura nennen.« Sasukes Augen schlossen sich halb, nachdem er den Text gelesen hatte, erwiderte jedoch nichts. Also schrieb das Mädchen den nächsten Satz. Diesmal war es eine Frage: »Du wolltest heute morgen etwas von mir? Hinata hat es mir erzählt.« Sie ließ ihm Zeit den Satz zu lesen, ehe sie weiter schrieb und sich erklärte. »Ich bin aus versehen eine Station zu weit gefahren, deswegen haben wir uns verpasst.« »Naruto hat es mir erzählt«, sagte Sasuke mit einer reservierten Stimmlage und schob ihr das Blatt hin. »Ich wollte dich nur fragen, wie es dir geht, nach dem Unfall gestern.« Schnell schrieb das Mädchen die Antwort auf das Blattpapier. »Gestern hatte ich noch Kopfschmerzen, aber jetzt ist es okay. Mir geht es wieder gut«, sie schob dem Schwarzhaarigem den Zettel zu und lächelte ihn an. Sie hoffte, dass sie sich noch weiter unterhalten könnten, doch da irrte sie sich. Sasuke nickte. »Gut«, sagte er nur und ging, ohne ein weiteres Wort ihr zu wechseln. Sakura sah ihm nach. Enttäuschung machte sich in ihr breit, jedoch auch einige Glücksgefühle, denn er hatte sich um sie gesorgt. Deswegen hatte er zusammen mit Hinata auf sie gewartet und sie stellte sich so dumm an und verpasste es auszusteigen. Wahrscheinlich dachte er das Schlimmste von ihr. Eine Hand schlug ihr auf den Rücken, freundschaftlich und wenige Sekunden später sah Sakura in das Gesicht von Ino. »Na? Hast du nichts anbrennen lassen?«, fragte die Blonde mit einem breitem Lächeln. »Was macht ihr denn am Wochenende?«, Ino schielte auf das Blattpapier, dem stummen Zeugen ihrer Unterhaltung und las direkt, dass nichts Großartiges geschehen war, ohne das Sakura sich die Mühe machen musste, ihr alles zu erklären. Das blonde Mädchen war nicht dumm, sie wusste, dass sie mit diesem Thema gar nicht erst weiter machen musste. Außerdem wäre es Taktlos ihrer Freundin gegenüber, also entschied sie sich sie abzulenken. »Was hältst du davon, wenn wir am Wochenende etwas unternehmen?« Sakura reagierte nicht wirklich darauf. Sie sah in die blauen Augen ihrer Freundin, nahm dann ihre Bentobox und verließ den Klassenraum. Die Haruno ließ ihre Schreibsachen zurück, was immer hieß, dass sie sich nicht unterhalten wollte. Wahrscheinlich zog sie sich zurück um nachzudenken. Würde sie nun Sasuke fallen lassen? Dabei liebte Sakura ihn so ehrlich, wie niemand anderes, doch auf der anderen Seite, hatte Ino dann freie Bahn und musste sich nicht mehr zurück halten. Doch zunächst, stand das Aufmuntern Sakuras im Vordergrund. Ohne jede Vorwarnung erklang Hinatas Stimme hinter der Blonden, welche zusammen zuckte, als wäre sie ertappt worden. »Sakura scheint es nicht sehr gut zu gehen.« Ino schüttelte den Kopf. »Ich denke ihr macht die Sache mit Sasuke ziemlich zu schaffen.« »Hm«, die Schwarzhaarige ging zu ihrem Platz und nahm ihre Tasche. Hinata gehörte zu den Mädchen, die immer und über all ihre Handtasche, mit all den Schulsachen mit schleppte. Was Ino auch bei dem Preis des Modeaccessoires verstehen konnte. Sie kannte nicht mehr den Preis der Tasche, nur dass diese aus Frankreich kommt und von einem Markendesigner stammt. Ihr Vater hatte sie ihr mitgebracht. Ino war damals total neidisch auf sie gewesen. Welches Mädchen würde das nicht sein? Hinata bekommt so viele teuer und schöne Sachen, ohne dass sie diese trägt. Stattdessen rennt sie immer wie eines dieser Mauerblümchen herum. Kein Wunder, dass Naruto sie nicht beachtet. Was für eine Verschwendung. »Wir sollten sie aufmuntern«, gab die Hyuuga von sich. »Es gibt bestimmt etwas, über dass sich Sakura freuen wird.« Ino ließ ihren Blick durch den Klassenraum schweifen und blieb an einem blonden Haarschopf hängen. »Ich glaube, ich habe eine Idee!«, sagte sie und deutete mit der Hand, dass ihre Freundin hier auf sie warten sollte. Es war besser, denn bei Inos Vorhaben, würde sie nur stören. Das blonde Mädchen, ging auf den Haarschopf zu. Der Junge kramte gerade in seiner Tasche, so als würde er etwas suchen und sah ziemlich verzweifelt aus. »Hey, Naruto!« Der Angesprochene wand dem Mädchen seinen Kopf zu und Ino konnte es nicht glauben, doch der sonst so immer heitere Naruto weinte. Es waren so große Tränen, dass Ino sich diese gar nicht erklären konnte. »Ist ...«, ungläubig sah sie ihn an. »Alles in Ordnung mit dir?« Naruto schüttelte den Kopf und zog den Schnodder in seiner Nase hoch. »Ganz und gar nicht!«, jappste er vor Tränen. Das Mädchen konnte sich nicht erklären, ob das alles nur Show, oder Ernst war. Ino hoffte, dass es nur ein Schauspiel war. »Jetzt reiß dich mal zusammen!«, beschwerte sie sich. Wenn Naruto ihr nur was vor spielte, dann würde sie richtig sauer werden! »Du siehst aus wie ein heulendes Baby, das nach seiner Mama schreit! So was ist kein richtiger Mann!« »Du hast ja gar keine Ahnung!«, Naruto wand sich beleidigt zum Fenster. Zumindest hatte er aufgehört zu heulen. »Nein habe ich nicht und irgendwas in mir sagt, dass du es mir gleich sagen wirst, obwohl ich es gar nicht wissen will«, Ino verdrehte die Augen. »Also sprich schon. Bring es hinter mich!« »Vergessen wir es«, murrte der Blonde und schubste seine Schultasche vom Tisch, sodass diese auf den Boden fiel. »Lass mich raten«, Ino grinste. »Du hast deine Bento Box zu Hause vergessen.« »Hnn«, brummte Naruto zunächst nur. »Meine Mutter hat es einfach nicht geschafft vor der Arbeit eines für mich fertig zu machen.« »Sag bloß, du bist noch nicht in der Lage dir selber eines zu machen«, Ino war ja schon viel von Naruto gewohnt, doch das überraschte selbst sie. »Hey, ich bin sehr wohl in der Lage dazu, mich um mich selbst zu kümmern!«, empört blickte der Blonde das Mädchen an, das rechts neben ihm stand. »Ich verschlafe einfach nur! Mir fehlt die Zeit um mir selbst das Essen für die Schule fertig zu machen!«, rechtfertigte er sich. Doch warum tat er das eigentlich? Die Blonde hatte kein Recht dazu, ihn wegen irgendetwas zu verurteilen. »Was machst du denn, dass du so lange wach bleibst?« »Pff, das wirst du als Mädchen nicht verstehen.« »Du hast doch sicherlich die halbe Nacht lang irgendwelche Videospiele gespielt«, vermutete Ino. »Und wenn schon.« »Deswegen hast du auch immer so schlechte Noten.« »Warum interessiert dich das eigentlich?«, fragte der blonde Junge empört. Ihm war das Mädchen nur lästig. Vor allem bei dem Lächeln, das auf ihren Lippen lag. Er wusste es nicht einzuschätzen. »Was willst du überhaupt von mir?« »Ich will dir helfen«, erklärte Ino und setzte sich auf das Pult des Jungen. »Ich schlage dir einen Deal vor.« »Was für einen Deal?«, fragte Naruto misstrauisch. Sein Gefühl hatte sich nicht geirrt. Ino heckte wirklich etwas aus. »Du hast Hunger, aber nichts zu essen und wie ich dich einschätze hast du auch kein Geld um dir etwas in der Kantine zu kaufen«, zählte das Mädchen auf. Sie war sich sicher, dass ihr Plan klappen und die Falle zuschnappen würde. »Also leihe ich dir etwas Geld, dafür ...« Skeptisch legte Naruto seine Stirn in Falten. Es war doch klar, dass ein Angebot von Ino einen Hacken hatte. Jetzt war nur noch die Frage, was das für einer war. Kapitel 3 ▷ Erdbeeren & Nudelsuppe ---------------------------------- »Warte doch Sasuke!«, rief Ino dem schwarzhaarigen Uchiha hinter her, doch dieser reagierte gar nicht erst darauf und verließ das Schulgelände. »Menno! Was ist nur mit Sasuke los?«, jammerte das Mädchen und strich sich genervt eine Haarsträhne hinters Ohr. Noch während dieser Bewegung wand sie sich an Naruto und ließ all ihren Frust mittels eines Blicks an ihm aus. »Was schaust du mich so an?«, fragte der blonde junge genervt. Den ganzen Tag hatte er schon die Schlechte Laune des Mädchens ertragen müssen, nur weil er Sasuke nicht überreden konnte zusammen mit ihnen zu lernen. »Ich kann nichts dafür, dass Sasuke keinen Bock auf dich hat!«, murrte Naruto und wand sich Sakura und Hinata zu. Letztere murmelte etwas unverständliches, mit vor dem Mund gehaltenen Hand. »Sorry, aber ist doch so. Ich kann auch nichts dafür. Wenn Sasuke nicht will, dann will er eben nicht.« »Und warum nicht?«, fauchte Ino, ihre beiden Freundinnen wussten das sie nichts gegen sie ausrichten konnten. Wenn sie sich erst einmal aufregte, dann richtig und vor allem ohne Kompromisse. »Dein bester Freund scheint sich überhaupt nicht für deine Schulnoten zu interessieren.« Naruto zuckte unbekümmert mit den Schultern. »Er hat eher kein Interesse daran mit euch zu lernen. Mir hilft er oft genug.« Falsche Wortwohl und vor allem falsche Tonlage, dass hätte Sakura Naruto gerne gesagt, denn dann wäre er vorgewarnt gewesen. Ino stampfte regelrecht auf den blonden Schüler zu und packte ihn am Kragen seines Hemdes. Sie zog ihn hoch und sah zu ihm auf, mit einem wütenden Blick. Hinata versuchte sie noch mit Worten zu beruhigen und Sakura legte ihre Hand auf die Schulter ihrer temperamentvollen Freundin um sie von Naruto weg zu ziehen, doch nichts half. »Hör mal Freundchen!«, gab Ino wütend von sich. »Lass mich los! Was soll die Scheiße?!« Die Blonde ließ Naruto los, weniger weil ihr „Gegner“ sich wehrte, sondern eher weil sie keine aggressive Person war. Dennoch blieb ihre Schlechte Laune und die ließ sie nun vollkommen an Naruto aus. »Es geht hier definitiv nicht um dich! Mir kann es doch egal sein was aus deinen Noten wird, wir wollen einfach nur mal Zeit mit Sasuke verbringen!« »Ach so«, Naruto richtete seinen Kragen, dann wand er sich Hinata und Sakura zu. Er brauchte die Frage nicht stellen, die ihm auf dem Herzen lag, denn man konnte sie in seinen Augen ablesen: »Und wie sieht es mit euch aus? Seit ihr der selben Meinung?« Sakura teilte jedenfalls nicht die Meinung ihrer Freundin und bei Hinata wahr es wohl genauso. Eigentlich hoffte sie sogar inständig, dass Ino diese verletzenden Worte nur aus Wut gesagt hatte und sie gar nicht so meinte, jedoch kannte sie ihre Freundin schon zu lang. »E-es ist n-nicht s-so, Na-naruto-kun.« Sakura hätte es nicht geglaubt, wenn sie es nicht mit eigenen Ohren gehört hätte. Hinata hatte noch nicht oft in Narutos Gegenwart einen Satz über die Lippen gebracht, zumindest nicht wenn er direkt an ihn gerichtet war. Genau deswegen war es auch immer wieder eine Besonderheit. Jedoch teilte Ino nicht das Denken Sakuras über diesen Moment. Sie fühlte sich verraten und machte sich keine Mühen dies zu verbergen. »Jetzt fall´ mir nicht in den Rücken Hinata!« Irgendwann war doch auch mal Schluss, oder? Dass Ino nun auch noch Hinata anfuhr, die die Situation nur beruhigen wollte war eindeutig zu viel, weswegen Sakura dazwischen ging. Ihre Möglichkeiten waren beschränkt, schließlich hatte sie ihren Block am Morgen in der bahn vergessen, deswegen musste sie hoffen das ihre Gestik und Mimik ausreichten. Es vergingen Minuten, in denen die beiden Freundinnen sich gegenseitig anstarrten. Hinata und Naruto waren still und bis auf den Lärm der anderen Schüler war nichts zu hören. Bis Ino sich völlig genervt ab wand. »Ich habe besseres zu tun als mich mit dir zu streiten«, sagte sie und hob ihre Tasche vom Boden. »Kommt ihr Mädels?« Hinata schenkte Naruto einen schüchternen Blick und wand sich dann Ino zu. Nur Sakura blieb auf der Stelle stehen. »Kommst du Sakura?«, fragte Ino, wobei ihre Stimme ziemlich genervt klang. Doch ihre Freundin schüttelte lediglich den Kopf und deutete auf Narto. »Gut«, Ino biss sich auf die Unterlippe. »Komm Hinata, Sakura hat anscheinend keinen Bock etwas mit uns zu machen« »A-aber Ino!“« Sakura beobachtete wie ihre beiden Freundinnen sich von ihnen entfernten, wobei Hinata ihr noch einen „um Hilfe bittenden“-Blick schenkte. Sie nickte ihrer Freundin aufmunternd und wand sich dann Naruto zu. Sie lächelte ihn an. Eine Unterhaltung mit ihm war immer sehr anstrengend, zumindest wenn niemand da war der ihm „übersetzen“ konnte. »Du musst auf mich keine Rücksicht nehmen Sakura-chan.« Das Mädchen sah ihn verwundert an, dann griff sie in ihre Tasche um einen Stift und ein Blatt Papier herauszuholen. Sie schrieb: »Was meinst du damit?« und hielt ihm diesen hin. Sie konnte sehen wie sein Blick über die Worte glitt. »Naja, du willst sicherlich lieber was mit deinen Freundinnen machen, als bei mir zu sein.« Sakura musste schmunzeln, denn sie hatte Naruto noch nie schmollen gesehen. Der Blonde schien das jedoch gar nicht zu bemerken, denn er redete einfach weiter: »Ich bin kein … naja … Mädchen, du brauchst mich nicht zu trösten weil Ino mich angebölkt hat. Die ist mir so was von egal.« Sakura schrieb erneut auf ihren Zettel: »Ich bin alt genug um für mich selbst zu entscheiden was ich wann und mit wem mache. Ich bin in der Lage auch mit anderen als meinen Freundinnen etwas zu unternehmen, also komm schon.« »Meinst du wirklich?« Wenn Sakura gekonnt hätte, dann hätte sie nun völlig genervt geseufzt. Was sollte sie machen um diesem, auf jeden Fall blondem, Jungen beizubringen, dass es okay war? Da hatte das Mädchen auch gleich den perfekten Einfall. Flink schrieb sie auf ihr Blatt neue Worte, die zugegebener Maße, nicht besonders schön geschrieben waren, weil Sakura sich beeilt hatte. »Du möchtest mit mir ein Eis essen gehen?«, fragte Naruto und musste schon etwas schmunzeln. Er fand Sakura schon immer süß, auch wenn sie sich anscheinend nicht so viel für ihn zu interessieren schien, aber nun sah das ganz anders aus. Er beobachtete wie sie erneut etwas schrieb und las dann ihre, nun wieder, ordentliche Mädchenhandschrift. »Du musst mich nicht einladen. Ich habe dir doch gerne geholfen.« Sakura schüttelte den Kopf und lächelte. Sie hatte das schönste Lächeln auf der ganzen Schule, wie der Blonde fand. »Normalerweise werden Mädchen von den Jungs eingeladen, aber ...«, er griff in die Tasche seiner Jacke und zog das Innenfutter heraus, aus dem nur Flusen und Dreck fiel. »Ich bin momentan echt pleite, weil mir meine Mum das Taschengeld gekürzt hat.« »Ich schulde dir eh etwas, also komm schon.« Naruto war vollkommen überrascht wie schnell Sakura schreiben konnte. Es war fast schon so, als hätte sie die Worte ausgesprochen. »Wie ihre Stimme wohl klingt ...«, fragte Naruto sich und sah ihr nach. Er kannte sie nur so stumm wie sie jetzt war. Zu gerne hätte er ihre Stimme gehört. »Bestimmt ist sie genauso süß wie ihr Lächeln«, murmelte Naruto und grinste beschämt. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lachte. »Itsch- Was war das?«, etwas hatte ihm am Kopf getroffen und als er zu Boden sah, erblickte er eine Papierkugel. Die konnte ja nur von einer sein. Sakura stand vor dem Schultor, nicht viele Meter von ihm entfernt und wartete, mit einer ziemlich ungeduldigen Mine. »Warum musstest du mich denn gleich damit bewerfen?«, fragte der Junge und folgte der offensichtlichen Anweisung sich endlich in Bewegung zu setzen. Sakura verdrehte die Augen wegen der unsinnigen Frage ihres Mitschülers und tippte mit den Fingern auf ihre Handgelenk. Was so viel heißen sollte wie: »Wenn wir uns nicht beeilen, dann verpasse wir die Bahn.« »Hast du schon eine Ahnung wo du hin möchtest Sakura-chan?« Als Antwort zuckte sie mit den Schultern. Sie war mit Ino und Hinata schon in so vielen Eiscafés gewesen. Weil sie alle ausprobieren wollten, aber eines, wo sie wirklich gerne hinging hatte sie nicht. Vielleicht sollte sie das mal ändern? Ein Stammlokal. Dieser Gedanke gefiel ihr wirklich sehr. »Im Einkaufszentrum ist eines«, sagte Naruto und riss das Mädchen aus ihren Gedanken heraus. Skeptisch sah Sakura ihn an. Da war sie schon einmal gewesen, jedoch hatte ihr das nicht gefallen. Es war so dunkel und alt. »Ich weiß was du sagen möchtest«, sagte er und hob den Zeigefinger seiner rechten Hand als würde er sie wie ein Lehrer belehren wollen. »Sie haben es im Winter renoviert und nun sieht es viel besser aus.« Ja, da war etwas gewesen. Sie hatte nicht sehr darauf geachtet was mit diesem Café war, weil sie es nicht mochte, aber ihr war aufgefallen das im Einkaufszentrum ein paar Geschäfte renoviert wurde. »Wenn du bisher noch nicht da gewesen bist, dann lass uns doch dahin gehen.« Sakura stimmte mit einem Nicken zu. Was anderes blieb ihr ja auch nicht übrig, weil ihr Vorrat an Blättern sich nun in Luft aufgelöst hatte. Vielleicht hätte sie das Blatt nicht Naruto an den Kopf werfen sollen. Wobei es komplett vollgeschrieben war und es somit auch keinen Platz für sie mehr bot. Aber wenn sie nun ins Einkaufszentrum fuhren, dann war es sicherlich nicht schlimm, wenn sie vor dem Eis noch in ein Schreibwarenladen gingen, damit sich Sakura einen neuen Block kaufen konnte. »Warum lasse ich meinen fast neuen Block auch in der Bahn liegen«, dachte sie, während sie neben Naruto, der von irgendeinem Videospiel redete, die Straße entlang zur Bahnstation ging. Eigentlich konnte sie ja froh sein, dass es nur der Block war, schließlich hätte es auch ihr Handy, oder ihr Portmonee sein können. Manchmal fühlte sie sich so tollpatschig, wie Naruto war. »... Sakura-chan? Hörst du mir eigentlich zu?«, Naruto stellte sich so plötzlich vor ihr, dass sie beinahe gegen ihn gelaufen wäre. Er war einfach vor ihr aufgetaucht, wie aus dem Nichts heraus. War sie etwa so in Gedanken gewesen? »Du hast mir gar nicht zugehört«, Naruto sah sie fast schon beleidigt an. Entschuldigend sah Sakura zu ihm hoch. Er war zwar genauso alt wie sie, wobei sie im März und er im Oktober geboren wurde und sie damit ein paar Monate älter war, aber dennoch war er so groß als wäre er viel älter, oder sie war einfach zu klein. Sie lächelte ihn an und zog die Schultern an, dann versuchte sie ihn mit einer Handbewegung darum zu bitten weiter zu erzählen. Es funktionierte, Naruto seufzte, dann setzte er seinen Weg fort und sprach weiter: »Auf jeden Fall hat mir meine Mum das Taschengeld gekürzt weil ich mir das neue Spiel gekauft habe«, beschwerte er sich. Sakura hatte also doch mitbekommen, was er gesagt hatte. Okay, sie wusste nur, dass es um Videospiele ging, was eigentlich nicht besonders verwunderlich war, denn Naruto sprach nicht gerade selten darüber wie viel Zeit er mit den Spielen verbrachte. »Aber ich musste es einfach haben, verstehst du? Ich kann mir ein Spiel doch nicht von Sasuke ausleihen, wenn es gerade erst auf dem Markt ist. Manchmal beneide ich ihn echt ...« Sasuke spielte also auch diese Videospiele? Das hatte sie gar nicht gewusst. Gut, sie wusste nicht viel von Sasuke, eigentlich war ihr nur bekannt, dass er der Captain der Fußballmannschaft ihrer Schule, in der Musik AG und das er schlau war. Sie dachte immer er würde seine Freizeit mit Lernen und anderen vernünftigen Dingen verbringen als mit Videospielen. »Ha! Das hast du nicht gewusst, oder?« Sakura sah Naruto fragend an. »Du bist erstaunt darüber, dass Sasuke zockt stimmt es?« Sie nickte zustimmend, Warum sollte sie es verbergen? »So ist das immer. Es passt nicht zu Sasuke, das gebe selbst ich zu. Er benimmt sich oft genug wie ein feiner Pinkel, oder wie ein unnahbarer Idiot«, Naruto verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Aber das ist alles nur eine Fassade. Er ist weder Schüchtern, noch eingebildet. Er mag einfach seine Ruhe und ist der Meinung das sein Leben niemanden etwas angeht.« Sakura hatte so etwas schon die ganze Zeit geahnt, aber das es dann doch so drastisch ist, hätte sie nie gedacht. Das spielen von Videospielen passte wirklich nicht zu einem so gut organisierten und gebildeten Schüler wie Sasuke. Eher zu Naruto. Da konnte man erkennen das auch sie, ganz unbewusst, Leute in Schemen einordnete, die nicht unbedingt stimmen mussten. »Aber warum reden wir über Sasuke?«, Fragte Naruto. Sakure würde ihn nur zu gerne daran erinnern, dass er mit Sasuke angefangen hatte. Doch selbst wenn sie in der Lage dazu wäre, dann würde sie es wohl nicht tun. Es dauerte nicht lang bis sie an der bahnstation angekommen waren und sie sich an Gleis zwei stellen konnten um mit der nächsten Bahn zum Einkaufszentrum zu fahren, welches gerade mal vier Stationen von dieser Station entfernt lag. Eigentlich könnten sie die Strecke auch laufen, doch warum sollten sie das tun? Naruto hatte wieder von seinem Spiel und dem gekürzten Taschengeld angefangen. Anscheinend war das ein wirklich wichtiges Thema für ihn. Hin und wieder hatte Sakura ihm texte auf ihren Handy geschrieben um sich ein wenig mit unterhalten zu können, weil es doch sonst recht eintönig war, wenn Naruto den Alleinunterhalter spielen musste. (Wobei Sakura nicht sagen konnte, dass Naruto nicht gerne redete, er war fast schon so schlimm wie Ino.) Einmal hatte Ino sich bei ihr via SMS gemeldet und sie gefragt, ob sie sich denn nun wieder ein gekriegt hatte und zu ihnen kam. Sie wollten ein wenig Shoppen und weil Hinata dabei genauso gut zu gebrauchen war, wie bei einer Unterhaltung mit Naruto, wollte sie unbedingt Sakura dabei haben. Aber das einzige was Sakura in ihre Antwort schrieb war »Es ist doch nichts. Ich mache heute nur einfach mal was mit Naruto. Wir können doch noch ein anderes Mal shoppen gehen.« Darauf hatte sie nichts mehr geschrieben. Was völlig in Ordnung war. Auch wenn Sakura sich schuldig fühlte, denn nun musste Hinata den ganzen Frust von Ino ertragen und das obwohl die beiden Mädchen überhaupt nicht zusammen passten. (Obwohl sie wirklich gute Freundinnen waren.) Ihre Charaktere waren einfach zu unterschiedlich. »Hast du eigentlich eine Lieblingseissorte?«, fragte Naruto, dem es gar nicht wirklich bewusst war, wie schwer es Sakura hatte, wenn er ihr eine Frage stellte. Woher denn auch? Sie überlegte und deutete dann auf ihr rosafarbenes Haar. »Was meinst du damit?«, murmelte der Blonde. Er überlegte, während über Lautsprecher ausgerufen wurde, dass ihre Bahn einfuhr und die warteten Passagiere bei der Einfahrt der Bahn aufpassen sollten. »Deine Haare, okay, aber was meinst du damit?«, er wirkte fast schon ratlos. Jedoch lächelte Sakura nur und wiegte ihren Kopf einmal nach links und einmal nach rechts. Die Bahn fuhr ein, hielt an und die Türen öffneten sich, während Naruto immer noch weiter überlegte. Selbst als er Sakura folgte und sie einstiegen kam er nicht auf die Antwort. »Ichigo, sei vorsichtig beim Einsteigen!« Erst nachdem eine Mutter ihre Tochter rief, kam er darauf, welche Sakuras Lieblingseissorte sein könnte. »Erdbeereis«, rief er überzeugt, als sie sich in einen freien Vierer setzten. »Es muss Erdbeereis sein! Sag mir das ich richtig liege.« Sakura lächelte und nickte zustimmend. »Das habe ich mir schon gedacht. Jedes Mädchen mag Erdbeereis.« Sakura wog abschätzend ihren Kopf hin und her. Ino, zum Beispiel, mochte mehr Schokoladen- und Nusssorten, aber ihm das nun zu erklären war umständlich und sehr wahrscheinlich auch unnötig, weil Naruto sich wohl kaum dafür interessierte. »Du magst das Eis hoffentlich nicht nur weil deine Haare rosa sind, oder?« Sakura schüttelte den Kopf und strich sich mit den Fingern durch ihr Haar. »Ist es dann weil rosa deine Lieblingsfarbe ist?« Sakura runzelte die Stirn und schüttelte dann noch einmal ihren Kopf. Auf was für Fragen kam Naruto eigentlich? Weil sie an seinen Augen ablesen konnte, dass er auf der Suche nach der nächsten Frage war, tippte sie ihm schnell die Nachricht auf ihr Handy und zeigte sie ihm dann. »Das ist wirklich eine sehr einfache Begründung«, er lachte. »Wenn es Rameneis geben würde, dann würde ich es wohl auch gerne essen.« Noch während Naruto erzählt hatte, hatte Sakura eine Frage auf ihr Handy geschrieben und hielt diese ihm nun unter die Nase. Ein wenig wurde sie von einem unangenehmen Gefühl übermannt, schließlich hatte Naruto selbst gesagt, das er nicht über ihn reden wollte, oder hatte sie es falsch verstanden? »Sasuke isst nicht gerne Süßes. Eigentlich isst er gar nichts. Kein Eis, keinen Kuchen ...«, Naruto zuckte mit den Schultern. »Wenn er mit mir da war, dann hat er immer nur Wasser, oder höchstens eine Cola getrunken.« Noch etwas, was sie nicht wirklich von Sasuke gewusst hatte. Schließlich hatte sie ihn immer nur in der Schule gesehen, wovon man eine Person nicht wirklich kennen lernen konnte. »Er mag Tomaten«, sagte Naruto. An seiner Stimmlage konnte man erkennen, dass ihm das jedoch so ziemlich egal war. Sakura tippte schnell auf ihr Handy. Diesmal keine Frage über Sasuke, denn sie wollte die Stimmung wieder heben, die so abrupt gesunken war: »Du scheinst schlecht gelaunt zu sein. Habt ihr euch gestritten?« »Nein ganz und gar nicht«, Naruto seufzte und sprach dann weiter. »Eigentlich bin ich es schon gewohnt das Mädchen wie Ino mich nur wegen Sasuke ansprechen. Deswegen hat mir ihr gezicke auch nicht wirklich was ausgemacht.« »Aber trotzdem ist da etwas«, dachte Sakura, wartete jedoch ab, bis Naruto weiter sprach. »Als du sagtest, dass du etwas mit mir unternehmen willst, dachte ich dass du das wegen mir machst, aber nun reden wir wieder über Sasuke.« »Outsch«, dachte Sakura. Es war also ihre Schuld, dass der sonst so fröhliche Naruto nun so niedergeschlagen war. Weswegen sie gleich eine Nachricht an ihn in ihr Handy tippte, doch Naruto hielt sie auf. »Es ist schon in Ordnung Sakura-chan. Ich bin das schon gewohnt. Mach dir wegen mir keine Sorgen.« Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte ihn auf keinen Fall verletzen wollen. Sakura befreite ihr Handy von der Hand Narutos und tippte weiter. »“Ich bin nicht wegen Sasuke-kun hier“«, las er und lächelte. »Es ist schon in Ordnung Sakura-chan. Er ist ja auch mein Freund, da kann ich dir ruhig ein wenig über ihn erzählen. Also … Was willst du wissen?« Sakura war erstaunt über Narutos Handeln, schüttelte dann jedoch ihren Kopf und lächelte. Sie zeigte mit dem Finger erst auf ihn, dann auf sie selbst. Sie war mit Naruto hier und da konnte sie ihn auch gleich etwas besser kennenlernen, denn auch über ihn wusste sie nur das oberflächlichste. »Du magst also Ramen?«, fragte sie mit Hilfe ihres Handys. »Sogar sehr gerne«, während Naruto das sagte, kratzte er sich am Hinterkopf. »Wir haben zu Hause ganz viele Instand Ramen, aber keine Angst ich ernähre mich auch noch von etwas anderem.« Sakura lachte tonlos. Das hätte sie auch nicht von ihm gedacht. Weil er Fußballer war und die mussten sich doch eigentlich gesund ernähren um fit zu bleiben, oder? »Wie stehst du zu Ramen?« Sakura zuckte mit den Schultern und tippte auf ihr Handy: »Wir essen die nicht so oft.« »Ah … Hm … Dann kennst du auch bestimmt nicht Ichirakus Ramen oder?« Sie schüttelte als Antwort mit dem Kopf und konnte in Narutos Augen eine Idee aufkeimen sehen. Ruckelnd kam ihre Bahn zum stehen und ihre Station wurde ausgerufen, also standen sie auf, nahmen ihre Taschen und gingen hinaus auf den Bahnsteig. »Sobald ich wieder Geld habe, dass heißt, wenn meine Mum nicht mehr sauer auf mich ist, werde ich dich zu einer Portion Ramen bei dem alten Ichiraku einladen!« Sakura lief neben Naruto und musste schmunzeln. Auf ihrem Handy tippte sie den Satz: »Du scheinst diesen Mann wohl gut zu kennen« und zeigte ihn ihm. »Naja kennen … Meine Eltern und ich sind so was wie Stammkunden bei ihm.« Sakura hielt ihm erneut ihr Handy hin. »Nein, wir kriegen nicht immer einen Rabatt von ihm«, Naruto lachte. »Nur manchmal. Er kann ein richtiger Geizhals sein. Wie dieser Scrooge aus der Weihnachtsgeschichte.« Sakura stutzte. Konnte es wirklich einen solchen Menschen geben? »Okay, das war vielleicht etwas zu extremst beschrieben. Er ist in keinster Weise so wie der Typ aus dem Film. Er ist eigentlich nett, aber er achtet sehr auf seinen Umsatz. Was auch gut ist.« Sakura sah ihn fragend an, ehe sie die Treppe hinunter gingen, die sie in den Tunnel führte, der in zwei Ausgängen endete. Einmal nach links an einem Vorplatz und dann nach rechts im Untergeschoss des Einkaufzentrums. Sie wanden sich nach rechts und folgten der Menge zum Einkaufszentrum. »So oft wie wir bei ihm essen, würden wir ihm die Haare vom Kopf fressen«, erklärte er völlig nüchtern. »Das hat er uns schon oft gesagt, wenn wir um einen Rabatt gefragt haben. Meine Mutter ist da ein richtiger Sparfuchs.« Den letzte Satz hatte er nur geflüstert, weswegen Sakura ihn bei der Lautstärke um ihnen herum kaum verstanden hatte. Das würde es zumindest erklären, warum seine Mutter so gegen den kauf eines teuren Spieles war. Sakura konnte sie also gut verstehen. Wahrscheinlich gehörte Naruto zu denen die ein Spiel einmal durchspielten und dann nie wieder ansah. Sie wollte gar nicht wissen wie viel Geld, in Form von Videospielen, in Narutos Zimmer vor sich hin staubten. Sakura hatte keine Ahnung ob sie jetzt wieder zu viel in irgendwelche Vorurteile hineinschlidderte, oder ob es wirklich stimmte. Aber darüber noch weiter Gedanken zu machen, brachte es auch nichts. Die beiden liefen an mehreren Treppen, die hoch zu Gleisen führten vorbei und immer mehr Leute gesellten sich zu ihnen und folgten wie sie dem Weg zum Einkaufszentrum, oder gingen in die andere Richtung. An den Seiten hatten sich Händler mit ihren fahrbaren Ständen hingestellt und priesen ihre Waren an, doch Sakura und Naruto gingen einfach an ihnen vorbei. Unterhalten war mittlerweile, wo sie dicht an dicht, oder hinter einander liefen, gar nicht mehr möglich. Somit ließ sie Naruto einfach erzählen, der es zu genießen schien ihr von seinem Leid, ob zu Hause, wenn er beim Haushalt helfen musste, oder in der Schule mit den ganzen Lehrern und Hausaufgaben, zu schildern. Sakura konnte nicht anders als zu schmunzeln, denn wenn sich Naruto nur etwas mehr mit seinem Umfeld arrangieren würde, dann wäre alles etwas leichter. Er müsste nur etwas mehr lernen und müsste dafür halt weniger Spielen. Doch wer war sie schon, dass sie ihm sagen konnte was er zu tun, oder zu lassen hatte? »Ah, da sind wir endlich«, Naruto nahm Sakuras Hand, was das Mädchen fast schon aus dem Konzept brachte, jedoch tat sie nichts dagegen, sondern ließ sich von Naruto mit sich ziehen. Dieser eilte voller Vorfreude durch den Eingang in das Einkaufszentrum der Stadt. Ganz plötzlich änderte sich die Umgebung. Während die Bahnstation eher dunkel, grau und trist gehalten war, was das Zentrum hell und freundlich. Es wurde viel mit Glas gearbeitet und über all hingen bunte Banner, die die einzigen Läden beworben. Musik wurde gespielt und man konnte verschiedene Stimmen hören. Erwachsene, Teenager und Kinder. Man hörte Mütter die ihre Kinder zur Ruhe ermahnten, oder sie zu ihnen zurück riefen und man hörte Mädchen miteinander reden und lachen. »Hehehe«, gab Naruto von sich und ließ Sakura nun los. »Komm wir gehen. Ich hoffe wir finden einen Platz wo wir uns hinsetzen können. Es ist ganz schön voll hier.« Sakura nickte und suchte dann eine Karte. Diese waren immer mal wieder im Zentrum verteilt, damit sich die Besucher zurecht finden konnten. Schnell hatte Sakura eine tafel gefunden und winkte Naruto ihr zu folgen. Über diese wollte sie ihm erklären wo sie noch hin wollte, doch bevor sie das konnte, musste sie erst mal einen Schreibwarenladen finden. Was nicht gerade einfach war, wenn man gerade danach suchte. »Hier.« Sakura sah auf und folgte dem Arm Narutos. Er zeigte auf ein Geschäft im zweiten Obergeschoss. »Hier ist das renovierte Eiscafé. Sie haben die ganze Etage renoviert. Warum auch immer. Aber dem Laden hat es nicht geschadet.« Sie schüttelte jedoch den Kopf und zeigte dann selbst auf die Karte. Sie fuhr mit dem Finger die Läden im Erdgeschoss entlang und hielt über einem Schreibwarengeschäft an. »Was ist damit?«, fragte Naruto. Man konnte ihm keinen Vorwurf machen, weil er nicht verstehen konnte, dass sie dorthin wollte, oder musste, schließlich zeigte sie einfach wohin, ohne eine genauere Erklärung. Also nahm sie erneut ihr Handy zur Hilfe um Naruto die ganze Situation zu erklären. »Ach so, sag das doch gleich.« Naruto erntete einen dieser „Und wie soll ich das machen“-Blicke. »Ah sorry, Sakura-chan das war nicht so gemeint. Echt nicht.« Sakura seufzte. »Gut, dann lass uns erst in das Schreibwarengeschäft und dann zum Eiscafé«, sagte der Junge und führte Sakura zu der nächsten Treppe hin, die sie in das eigentliche Erdgeschoss führte. Selbst von hier aus konnte man noch die Straßenbahnen und Züge die am nahen Bahnhof hielten hören. Es störte die Atmosphäre des Zentrums jedoch nicht im geringsten, weswegen es nichts ausmachte. »Ah, bevor ich es wieder vergesse. Am Sonntag haben wir ein Fußballspiel gegen eine Schule aus einem anderen Bezirk.« Fragend sah Sakura zu dem Jungen herüber, während sie die Stufen hinauf stiegen. Sie hatte noch nie wirklich viel mit Fußball anfangen können, was wohl daran lag, dass sie ein Mädchen war. »Vielleicht … Es würde mich wirklich freuen, wenn du kommen würdest und uns zuschaust. Du könntest uns auch anfeuern, ganz leise für dich. Sasuke ist auch dabei.« Sakura hatte überhaupt keine Ahnung ob Naruto Sasuke erwähnte weil er sie damit ködern wollte, oder es nur beiläufig geschah. War es denn dann richtig zu kommen? Sie könnte Sasuke treffen, vielleicht konnten sie auch miteinander … ein paar Worte wechseln. Aber dann würde Naruto sich doch wieder schlecht fühlen. Schließlich war er dann wieder nicht mehr als ein Sprungbrett, damit sie an Sasuke kam. Aber was war schon dabei ..? Sakura nickte und lächelte Naruto an. Natürlich verstand er direkt was sie ihm damit sagen wollte. »Ich kann dich dann am Morgen abholen, oder wir treffen uns dann an der Schule. Das Spiel findet nämlich bei uns statt!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)