Not mine to tell von Arianrhod- ([NaruHina][PeinKonan][KisaKure]) ================================================================================ Kapitel 3: In dem es unerwünschte Angebote gibt (und ein erwünschtes) --------------------------------------------------------------------- Titel: Not mine to tell Teil: 4/? Autor: SorceressKonan Fandom: Naruto Rating: PG-14(?) Warning: AU, (Am Rande wird Shoujo-ai (& evt. Shounen-ai) vorkommen), Language, Charakterdeath Pairing: Einige, die meisten Het Disclaimer: Ich verdiene kein Geld mit der FF. Die meisten Charaktere gehören Masashi Kishimoto, ein paar klitzekleine Nebencharas mir und Kagura, Abi und ein paar mehr gehören Rumiko Takahashi. ~~~~~~~ Also... Hier ist das nächste Kapitel. :D Ja, ich weiß, es ist (für mich zumindest) abnormal früh dran, aber das war auch das letzte. öö Könnte sein, dass das in diesem Rhythmus weitergeht. uu" Das nächste Kapitel ist auch schon fertig und ich sollte diese Woche noch mindestens ein weiteres beenden. (sonst werd ich bis Einsendeschluss des WBs niemals fertig. X____X Warum muss ich immer so lange FFs haben? T___T) Und um es noch einmal zu wiederholen, da das letztes Mal anscheinend nicht ganz ankam... Es gibt (so gern ich das Pairing auch habe) kein NaruSaku in dieser FF. Ja, Naruto war mal in sie verschossen, aber das ist vorbei. Es wäre mir zu kompliziert, wenn er noch immer in sie verliebt wäre oder so. Ich dachte wirklich, dass Hidan der erste ist, der sein Schandmaul auspackt. oô Manche Leute erstaunen mich immer wieder... (Okay, liegt vielleicht daran, dass Hidan bis jetzt noch keinen größeren Auftritt hatte. *grübel*) Takano ist Abis Nachname. (Abi ist wie Kagura aus IY.) Sie wird demnächst ihren Auftritt haben. oo; Kurenai hat immer noch miese Laune. :D ~~~~~~~ Kapitel 3, in dem es unerwünschte Angebote gibt (und ein erwünschtes) Der Kerl hatte Nerven! Schwänzte die ersten drei Stunden und kam dann zu spät zur Vierten in den Raum gezockelt, unterbrach Umino-sensei bei seinen Einführungssätzen und kümmerte sich noch nicht einmal um die strafenden Worte, die der Lehrer in seine Richtung sandte, sondern ließ sich einfach auf seinen Stuhl am Ende des Klassenzimmers fallen. Um wahrscheinlich sofort wieder abzuschalten und den Worten des Lehrers kein Gehör zu schenken. Wie konnte man nur so unverschämt sein?! Konnte der keine Rücksicht auf andere Leute nehmen, die hier vielleicht lernen und nicht ständig unterbrochen werden wollten?! Ärgerlich kritzelte Kurenai auf ihrem Block herum, während sie dem hochgewachsenen Jungen in der Ecke einen letzten, wütenden Blick zuwarf. Sein orangerotes Haar stand ungebändigt in alle Richtungen ab und die Piercings, die er in Ohren, Unterlippe und Nase trug, schimmerten matt im Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel. Seine markanten Gesichtszüge zeigten deutlich, dass ihn der Unterricht nicht interessierte und er ganz woanders sein wollte und nur aus einer perversen Art von Höflichkeit überhaupt anwesend war. Kurenai schnaubte und drehte sich wieder um. Konnte man ihn und seine ganze Bande nicht von der Schule schmeißen oder so? Ohne die wäre es hier ganz bestimmt viel ruhiger und niemand müsste sich über ihr unverschämtes Verhalten aufregen. Allerdings bräuchte Kurenai dann etwas anderes, worüber sie sich aufregen konnte. Ihr war absolut klar, dass sie gerade auf alles und jeden wütend war. Und Akatsuki boten ein willkommenes Ziel für sie. Sie seufzte und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder zu Umino-seinsei zurück, der gerade einen Stapel Blätter aufnahm. „Ihr werdet die Aufgaben in Gruppen jeweils zu zweit lösen. Die Gruppen werde ich einteilen.“ Ein Murren ging durch die Klasse, aber jeder nahm brav eines der Blätter, die der Lehrer durchgab. Zu zweit? Von Umino eingeteilt? Na, das konnte ja etwas werden. Kurenai nahm sich eines der Blätter und reichte den Stoß an ihre Sitznachbarin weiter, ein hübsches Mädchen mit Brille und einem schüchternen Lächeln. „Ich les jetzt die jeweiligen Partner vor. Und ich will keine Beschwerden hören. Ich könnte euch jetzt etwas von wertvoller pädagogischer Arbeit erzählen, aber da das sowieso niemanden hier interessiert, werde ich mir das sparen.“ Umino kratzte sich an der Nase. „Aber ihr werdet diese Aufgaben trotzdem in den Gruppen lösen, die ich jetzt aufstelle, und zwar beide gemeinsam zu zweit und nicht jeder halbe-halbe. Ich habe Möglichkeiten, das zu überprüfen und diese Arbeiten werden benotet. Und manche von euch haben diese Noten bitter nötig, also strengt euch an.“ Dabei ließ er seinen Blick über ein paar Leute schweifen, die entweder schuldbewusst schrumpften oder herausfordernd zurückblickten. „Akabeko und Chan. Motoyama und Kazebara...“ Kurenai schaltete ab und überflog die Aufgaben. So schwer war das nicht. Das ließ sich in ein paar Schulstunden und mit ein bisschen Arbeit zuhause erledigen. Sie schreckte erst auf, als sie ihren Namen vernahm. „Yuuhi und Hoshigaki. Mokume und...“ Hoshigaki! Auch das noch! Missmutig warf sie einen Blick zu der großen, muskelbepackten Gestalt, die vor Kurosaki auf dem Stuhl fläzte, die Beine von sich gestreckt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Der Stuhl wirkte viel zu klein für ihn. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen und als er ihren Blick bemerkte, grinste er breiter. Kurenai hätte am liebsten den Kopf auf den Tisch geknallt und wandte sich wieder ab. Umino-sensei legte seine Liste auf den Tisch zurück. „Ich werde heute das aktuelle Thema abschließen. Sobald wir fertig sind, könnt ihr mit den Aufgaben anfangen. Wir werden die nächsten sechs Stunden daran verbringen, was ihr nicht während des Unterrichts schafft – und das wird einiges sein – werdet ihr zuhause erledigen. Gemeinsam mit eurem Partner. Ich hoffe, ihr reißt euch währenddessen nicht die Köpfe ab.“ Er trat zur Tafel zurück und Kurenai vergrub den Kopf in ihren Armen. Würde es ihr möglich sein, Hoshigaki zu ertragen? Und noch wichtiger – wie viel der Arbeit würde sie tun und wie viel ihr Partner, der noch immer dieses Raubtiergrinsen im Gesicht trug und gar nicht beunruhigt wirkte, sondern im Gegenteil, eher amüsiert. Ob er sich wenigstens an seinem Part der Arbeit versuchen würde? Und wie würde sich das am Ende auf die Note auswirken? Hoshigaki sah nicht aus, als könne er eins und eins zusammenzählen und auch das, was er im Unterricht tat trug nicht dazu bei, diesen Eindruck zu ändern. Kurz, er wirkte wie ein hirnloser Schläger. Sie hoffte inständig, dass dem nicht so war. Genervt schob sie den Gedanken zur Seite und konzentrierte sich auf den Lehrer und die Tafel. Es war nicht so, als ob sie etwas ändern konnte. Fragen würde nichts nutzen, das wusste sie. Sie kannte Umino-sensei inzwischen gut genug. Und so würde sie wenigstens bei diesem Thema gut abschneiden. Sie brauchte ihre guten Noten. Außerdem war der Unterricht eines der wenigen Dinge, worauf sie sich zur Zeit konzentrieren konnte, ohne dass ihre Gedanken ständig abschweiften zu jenem alles ändernden Ereignis im letzten Jahr... Nachdem die Stunde geendet hatte – Umino war mal wieder ins Reden geraten, so dass er das Thema vor Stundenschluss gerade so hatte abschließen können – kam Hoshigaki langsam zu ihr herübergezockelt. Die Hände in die Hosentaschen gestopft, die Jacke offen und das Hemd unsauber über dem Hosenbund hängend sah er lässig und gar nicht wie eine Person aus, mit der Kurenai zu tun haben wollte. Sie schob ihren Block in die Schultasche und stopfte das Federmäppchen hinterher. Hoshigaki stand nur neben ihrem Tisch und starrte sie aus unleserlichen, sturmgrauen Augen an. Der Blick war abschätzend und kühl, doch da lag noch etwas anderes darunter. Er machte sie nervös, aber sie tat, als bemerke sie ihn nicht. Kurenai war es, die die Stimme zuerst erhob. Sie wollte das Gespräch so schnell wie möglich hinter sich bringen und dann zur nächsten Stunde. Während sie ihren Rucksack über die Schulter schwang, musterte sie ihn kühl und meinte: „Ich schlage vor, wir treffen uns vor der nächsten Stunde und besprechen das da, damit wir gleich anfangen können. Wann würde das für dich passen?“ „Hast du jetzt Zeit?“ Sie starrte ihn an. „Nein. Ich hab jetzt was anderes.“ Und er eigentlich auch, wenn sie das richtig sah? „Und?“ Am liebsten hätte sie ihm das Buch über den Kopf gezogen. Bei so etwas fragte man doch nicht einfach ‚Und?’, als würde das niemanden interessieren! „Oder wir lesen uns ein bis zum nächsten Mal und besprechen das Ganze während der Stunde.“ „Okay.“ Ihm schien es sehr egal zu sein, was sie mit den Aufgaben machten. Wahrscheinlich würde es ihn nicht stören, wenn sie es einfach unter den Tisch fallen lassen oder nur während des Unterrichts arbeiten und damit die Hälfte nicht erledigt haben würden, wenn es darauf ankam. Sie unterließ es mit den Augen zu rollen und sagte nichts, seufzte aber tief. Das konnte ja heiter werden! Sie langte nach der Türklinke um aus dem Zimmer zu verschwinden. Inzwischen waren sie die letzten. Hoshigakis Stimme hielt sie auf. „Hey, Yuuhi.“ „Ja?“ Die Hand noch auf der Klinke drehte sie sich um, um ihn mit hochgezogener Augenbraue anzublicken. Er schenkte ihr ein breites Grinsen. „Lust auf Kino?“ Sie starrte ihn an, als hätte er gerade angeboten, aus dem Fenster zu springen und dabei sicher zu gehen, mit dem Kopf zuerst aufzukommen. Meinte er tatsächlich das, was sie dachte?! Lud er ... sie ... gerade ... tatsächlich ... ins Kino ein? Auf ein Date?! ER!? SIE?! „Nun?“ „Nein!“, fauchte sie, riss die Tür auf und stürzte hinaus. „Dann eben nicht...“, hörte sie ihn hinter sich murmeln, ehe die Tür wieder in Schloss fiel. Sie wünschte sich wirklich, dass er sich irgendwie gekränkt anhörte, aber das tat er nicht, sondern eher ... resigniert. Wahrscheinlich hatte er erwartet, dass sie ‚Nein’ sagte und es nur probiert, falls doch… Da konnte er lange warten! Sie hatte sicher nicht vor, irgendwann mit Hoshigaki Kisame auszugehen! Oder irgendeinem seiner furchtbaren Freunde. Rasch lief sie den Gang hinunter, vorbei an Kurosaki und restlichem Anhang – Kazebara und Chan – die mit ihr Biologie hatten. Sie ignorierte die Blicke, die sie ihr nachwarfen. Wahrscheinlich wussten sie von der ganzen Sache mit Hoshigaki. Vielleicht war es auch nur irgendeine blöde Wette oder dergleichen und gar nicht ernst gemeint. Sie konnte es sich gut vorstellen. Denn was wollte jemand wie Kisame von jemandem wie … ja, ihr? Vielleicht hätte sie heftiger reagieren sollen. Gekränkt fühlte sie sich trotzdem. Auch wenn es im Grunde keine Rolle spielte – wer wollte schon mit Hoshigaki Kisame ausgehen? Sie sicher nicht! „Er scheint sie endlich gefragt zu haben.“, meinte Kagura und blickte der davoneilenden Schülerin mit dem rabenschwarzen Haar nach. Konan zog eine feine Augenbraue hoch und zuckte die Schultern. „Wurde langsam auch Zeit.“ Er hatte sie lange genug genervt. Sie hätte nie gedacht, dass gerade Kisame so ein Feigling war, was dies anging. Pein sagte gar nichts. Sie alle drehten sich um, als der Gegenstand ihrer Gedanken aus dem Klassenzimmer geschlendert kam, die Hände in den Hosentaschen, einen düsteren Ausdruck im Gesicht. „Und?“, wollte Kagura sofort wissen. „Huh?“, machte er als Antwort und sah sie ziemlich seltsam an. „Was ist denn nun mit Yuuhi?“ „Was soll schon sein. Sie hat nein gesagt. Nicht, dass ich etwas anderes erwartet hätte...“ Er fuhr sich durch die Haare. „Oder irgendwer von euch.“ „Aber du hast sie trotzdem gefragt.“, zeigte Konan auf. „Hey, probieren ist alles.“ Er schob die Hand wieder in die Tasche zurück und zuckte mit den Schultern. „Ich glaub, ich verzieh mich mal kurz aufs Dach.“ „Schön. Wenn Dei oben ist, sag ihm, ich reiß ihm alle Haare aus, falls er nachher nicht da sein sollte. Ich habe keine Lust auf eine einsame Stunde Geo.“, erklärte Kagura. „Sicher.“ Er nickte und zockelte davon. Kagura sah Pein einen Moment an, aber der rührte sich nicht, und ihr Blick wanderte zu Konan und dann wieder zurück. Dann zuckte sie die Schultern und sagte bereits im Weggehen: „Wir sehen uns.“ Die Zurückbleibenden sahen ihr hinterher, bis sie um das nächste Eck verschwunden war. Dann drehte Konan den Kopf und musterte ihren Freund. Pein sah schlecht aus, mit zu blasser Haut und dunklen Ringen unter den Augen, als hätte er nächtelang nicht mehr richtig geschlafen – wenn überhaupt. Sein Haar wirkte noch struppiger als normal und seine Uniform hatte unordentliche Falten. „Pein? Alles in Ordnung?“ Er antwortete nicht und das sagte ihr mehr als tausend Worte, dass alles nicht in Ordnung war. Sie hätte es sich denken können. Mit Pein war selten etwas in Ordnung. Sie streckte die Hand aus und strich über seine, eine kurze Geste, die so viel bedeutete wie das Händchenhalten bei normalen Paaren oder das Zeigefinger-ineinander-haken von Deidara und Kagura. Konan wusste nie, was hinter seiner Stirn vor sich ging. Er war brillant. Die meisten Leute würden ihn ein ‚Genie’ nennen, wenn sie auch nur etwas besser über ihn Bescheid wüssten. Mehr als das, wenn sie ihn wirklich kennen würden, aber Konan war sich nicht einmal sicher, ob man ihn überhaupt wirklich kennen konnte. Selbst für sie, die ihn mit Abstand am besten kannte, war er ein Enigma, war er oft genug ein vollkommenes Rätsel. Es hinderte sie nicht daran, ihm völlig zu vertrauen. Sie wusste, dass er ihr vertraute und das war genug. Es hinderte sie ebenfalls nicht daran, in ihm und seinen Handlungen zu lesen wie in einem offenem Buch. Manchmal wusste sie, was er dachte – zumindest oberflächlich. Doch was wirklich in seinem Gehirn verborgen lag, dass wusste niemand, nur er. Aber sie wusste, dass er nicht der war, für den die anderen ihn hielten. Er war nicht der brutale Gangleader, der gegen seine Eltern rebellierte, der deswegen den Unterricht schwänzte, seine Noten verhaute, rauchte, trank, stahl oder Leute aus Spaß verprügelte. Er war auch kein aufsässiger Rebell, der alles nur aus Trotz tat, weil ihn sein Leben ankotzte oder die Gesellschaft oder einfach nur die Vorschriften, die seine Eltern ihm stellten. Er war auch kein aufmerksamkeitssüchtiger Aufschneider, der sich ein Image aufbaute und dieses um jeden Preis zu halten versuchte – so schlecht dieses Image auch war. Die Aufmerksamkeit bekam er jedoch auf jeden Fall mit seinem Verhalten. Wahrscheinlich gab es nichts, was er nicht lieber mochte, als sich dieser Aufmerksamkeit zu entziehen. Aber er würde sich nicht ändern dafür – niemals ändern. Dies, sagte er, war er ihm schuldig. Genie und Wahnsinn gingen Hand in Hand, sagte man, und manchmal wusste sie nicht, welches der beiden auf Pein zutraf. Vielleicht war es letzteres. Vielleicht ersteres. Vielleicht – nein, wahrscheinlich beides. Es machte ihn gefährlich und unberechenbar. Aber wenn er sagte, er brauchte sie, um seine geistige Gesundheit zu behalten, reichte ihr das, um bei ihm zu bleiben. Selbst wenn er noch jemand anderem hinterher hing, selbst wenn er jenen Anderen nicht loslassen konnte, selbst wenn sie hinter diesem Anderen zurückstehen musste und vielleicht – wahrscheinlich niemals an erster Stelle kommen würde. Sie bereute nichts und sie bedauerte nichts. Aber wenn sie etwas ändern konnte, für ihn ändern konnte, würde sie es tun, ohne zu zögern. Würde ihm helfen und zur Seite stehen oder hinter ihm, wie sie es stets tat und immer tun würde. Aber all dies zusammengefasst bedeutete, dass er nicht der war für den andere ihn hielten, nicht der, den anderen ihn im sahen oder sehen wollten. Es gab nur wenig Leute, die die Wahrheit wussten. Und sie alle waren ein Teil von Akatsuki, ein Teil von einer verkorksten, verrückten, ausnehmenden Gang (oder wie auch immer sie sich einteilen wollten, wenn das überhaupt möglich war. Sie waren nicht normal, keiner von ihnen.), die einander absolut vertrauten, auch wenn sie nicht die ganze Wahrheit übereinander wussten. Warum Deidara alleine wohnte. Warum Kagura ihren Vater derartig verabscheute. Warum Itachi so an seinem Bruder hing, obwohl dieser ihn hasste. Warum Sasori sich über seine Familie ausschwieg. Warum Pein und Konan ein so enges Verhältnis hatten, dass es schon beinahe ungesund war. Sie waren loyal zueinander, vielleicht, weil es nicht viele andere Leute gab, denen sie dieses Zugeständnis machen konnten. Sie fragten nicht nach Dingen, die sie einander absolut verschweigen wollten. Sie waren da füreinander, wenn sie doch jemanden brauchten, der half. Sie waren Akatsuki und niemand würde sie verstehen, außer ihnen selbst. Und das war ihnen genug. Dies war auch der Grund, warum niemand Pein fragte, was damals in jenem November, von dem kaum jemand wusste, wann er gewesen war, geschehen war. Alle wussten, dass etwas passiert war, denn sie sahen jedes Jahr die Auswirkungen. Nur Konan wusste es, denn sie war dabei gewesen. Sie hatte längst losgelassen, doch er konnte es nicht und sie würde ihm beistehen, bis er es konnte. Sie würde da sein für ihn, einfach um ihm das Gefühl zu geben, dass jemand da war. „Was hältst du von Chinesisch heute Abend? Wir verkriechen uns in mein Zimmer und schauen alle Folgen von ‚Stirb langsam’ hintereinander und verschlafen morgen.“ Er schwieg einen Moment. „Hört sich gut an.“ Dann folgte er ohne ein weiteres Wort Kagura den Gang hinunter. Sie blickte ihm eine Sekunde hinterher, drehte sich dann auf dem Absatz um und ging in die entgegengesetzte Richtung davon. „Endlich Schluss!“, jubelte Ino und streckte sich, dass Hinata etwas in ihrem Körper knacken hörte. „Man, bin ich froh.“ Hinata lächelte still in sich hinein und bückte sich, um ihren Rucksack aufzuheben. Auch sie war froh, dass sie heute schon so früh Schluss hatten. Noch viel länger hätte sie es hier wohl nicht ausgehalten. Es war nicht, so dass etwas passiert war – aber es hatte sich auch nichts geändert. Die penetranten Blicke von einigen Leuten hier ließen sie noch immer wünschen, sie könne vor Scham im Boden versinken. Ino schickte zwar jedem böse Blicke, aber zurück kam meistens nur ein gehässiges oder höhnisches Grinsen, das besagte, dass Ino sich um ihre eigenen Sachen zu kümmern hatte. Wenigstens versuchten die Leute nicht noch mehr. Da waren nur die Blicke und die geflüsterten Unterhaltungen, aber das war schon genug, um Hinata zu paranoiden Anfällen und damit fast zu einem Kollaps zu bringen. Warum musste auch ausgerechnet sie dieses Schicksal erleiden?! „Also, vergesst nicht die Seiten Zwölf bis Zwanzig zu lesen und die Fragen an der Tafel zu beantworten. Und die Vokabeln zu lernen.“, rief Sarutobi-sensei und schloss seine Tasche. „Ich frage ab!“ Ein kollektives Stöhnen ging durch den Klassenraum, während der bärtige Lehrer nur grinste, sich verabschiedete und aus dem Zimmer entschwand. „Man, so ein Scheiß!“, murrte Ino. „Und ich dachte, ich könnte mich dieses Wochenende auf die faule Haut legen. Aber nein...!“ Sakura kicherte währenddessen nur in sich hinein. Sie brauchte nicht lange, um sich Dinge wie Vokabeln zu merken und ihre Lektüre, die sie gerade durchnahmen, hatte sie längst gelesen. Hinata hörte nicht mehr zu, denn hinter ihr sagte jemand: „Hey, Hinata-chan.“ Zuerst dachte sie, es wäre Naruto, denn Naruto war der einzige Junge – außer Neji natürlich und der ging nicht in ihre Klasse – der sie beim Vornamen nannte. Aber der Junge, der vor ihr stand, war nicht Naruto und sie hatte auch noch nie ein Wort mit ihm gewechselt. Er war ziemlich groß und sein dunkles Haar hing ihm verwegen in das hübsche Gesicht. Wäre sie Sakura oder Ino oder irgendwer mit mehr Selbstbewusst sein gewesen, hätte sie ihn darauf aufmerksam gemacht, dass es extrem unhöflich war, sie so vertraulich beim Vornamen zu nennen. So aber lief sie nur rot an und stotterte etwas vor sich hin, was er weder verstehen konnte noch ihn interessierte. Er hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger an und musterte ihr Gesicht, ehe er fragte: „Was hast du getan, damit du so gut küssen kannst? Viel geübt? Wie sagt man? Stille Wasser sind tief…? Darf ich auch mal?“ Hinata war wie erstarrt. Sie wünschte sich, sie wäre woanders, jemand anderes oder einfach irgendwann anders, wo die Sache mit der Liste nie passiert war. Sie hatte das Gefühl, gleich müsste sie sich übergeben, so schlecht war ihr. Das würde ihn wenigstens von ihr fern halten... Er grinste und nahm ihr Kinn zwischen zwei Finger, ehe er sich vorbeugte um sie zu küssen, und – bekam Inos Block ins Gesicht. Mit einem erschrockenen Ausruf ließ er Hinata los und stolperte einen halben Schritt zurück. „Hey, was soll die Scheiße?“, schnaubte die Blonde und drängte sich zwischen Hinata und den Jungen. Sakura legte von hinten einen Arm um ihre dunkelhaarige Freundin und ihre grünen Augen blitzten vor Wut. Doch der Schwarzhaarige grinste nur, während er sich über die Nase rieb, die den Schlag abbekommen hatte. „Was soll sein? Ich wollte nur was ausprobieren. Und dich geht das sowieso nichts an.“ „Es geht mich nichts an?! Es geht mich nichts an!“ Ino hörte sich beinahe hysterisch an, aber ihre Stimme schlug rasch zu einem eisigen Ton um, den Hinata nicht an sie selbst gerichtet hören wollte. Er jagte ihr eiskalte Schauer über den Rücken, ebenso das Lächeln, dass sich auf Inos Gesicht ausgebreitet hatte. Es wirkte süß, aber der starre Ausdruck ihres Gesichts und das Blitzen in ihren Augen zeigten, dass sie wütend genug war, jemanden krankenhausreif zu prügeln. „Hinata ist meine Freundin, natürlich geht es mich etwas an! Und sie hat ganz gewaltig etwas dagegen, dass du dich in ihre Angelegenheiten einmischst! Und ihre Küsse sind ihre Sache, auch wenn irgendein Scheißkerl denkt, es wäre anders, nur weil sie ganz oben auf einer Liste steht! Willst du nachher auch noch Yukimura küssen? Ich habe gehört, ihr Freund prügelt sich gerne mal und hat noch nie einen ernsthaften Kampf verloren. Oder Chan? Gehst du nachher zu Chan und fragst sie, ob du einen Kuss bekommst, weil sie auf irgendeiner bescheuerten, hirnrissigen Liste steht, die ein perverses Schwein aufgestellt hat?! Pass aber auf, dass der gesamte Rest der Akatsuki dabei ist. Dann kannst du ja auch noch Takano und Kazebara fragen, ob sie wirklich so gut küssen, sie waren immerhin auch beide unter den ersten Dreißig. Und wenn du das bedacht hast, kannst du zurückkommen und Hinata-chan fragen. Aber wenn du es wagst, sie anzufassen, schlag ich dich kurz und klein, so dass du nächstes Jahr noch im Krankenhaus liegst, hast du das verstanden? Hat das jeder hier verstanden?“ Wäre sie ein Mangacharakter, hätte der Zeichner ihr ein Herzchen in die Sprechblase verpasst um ihren liebenswürdig-eisigen Ton deutlicher zu machen. Aber mit diesem eingefrorenen Lächeln und dem gefährlichen Funkeln in den Augen sah sie erschreckend genug aus. „Komm, Hinata-chan, hast du alles?“ Sakura drückte der noch immer wie versteinerten Hinata ihren Rucksack in die Arme, drehte sie um und schob sie Richtung Tür. „Ino-chan, lass noch etwas von dem armen Kerl übrig oder sie werfen dich von der Schule!“, rief sie über die Schuler zurück. Um sie herum wisperten die noch anwesenden Schüler miteinander, die den Austausch zwischen Ino und dem Jungen sowie die vorangegangene Situation, in der Hinata sich befunden hatte, interessiert verfolgt hatten. „Du? Schlägst mich zusammen? Das möchte ich sehen. Aber erst sollte ich vielleicht sehen, ob du deinen Platz auf dieser Liste auch verdient hast, Ino-chan, auch wenn du so weit hinten stehst und...“ „Ino! Komm jetzt!“, brüllte Sakura über die flüsternden und tuschelnden Schüler hinweg und schnitt ihm damit das Wort ab. „Nein, ich will...“ „Ino! Hinata braucht uns jetzt, Pig!“ Ino setzte zu einer Antwort an, aber sie kam nicht dazu, sie auszusprechen, weil Sakura einfach durch die Tür verschwand, Hinata weiterhin an den Schultern gepackt. Keine drei Sekunden später stürzte auch die Blonde aus dem Zimmer. „Hey, Pig...!“, kam es in anzüglichem Ton hinter ihr her. Und Ino brüllte: „Du hast kein Recht mich so zu nennen, du Schwein! Ich werd dir zeigen...“, während Sakura sie bereits den Gang hinunterzerrte. „Ey, Stirnie, ich war so schön dabei, es ihnen zu zeigen.“, jammerte sie ohne Unterbrechung. „Gebracht hätte das aber nichts und du hilfst mir jetzt Hinata vor weiteren solchen Situationen zu bewahren. Oder glaubst du, dass das der einzige Vorfall in diese Richtung bleiben wird?“ Und Hinata blieb stehen, als wäre sie festgewachsen. Nicht der einzige...? Da würden noch mehr...? ...sie küssen...? ...Liste ... Erste...? Es war, als hätte ihr Gehirn einfach ausgeschalten. Sie bemerkte nicht Ino und Sakura oder die wenigen anderen Schüler, die durch den Gang eilten. „Jetzt hast du den Salat, Stirnie!“, schimpfte die Blonde, aber ihre Stimme klang wie von fern. „Du hast ihr einen Schock eingejagt.“ Jemand fuchtelte mit der Hand vor ihren Augen herum, aber sie reagierte nicht. Alles, an das sie denken konnte, war, dass noch mehr Jungen kommen würden, die sie küssen wollten. Nur, weil jemand sie auf eine Liste gesetzt hatte. Eine Liste, die noch nicht einmal echt sein musste. „Tut mir Leid, Hinata. Hinata-chan. Hey, hey, Hinata!” „Sie ist total neben sich.”, meinte Ino von der Seite hilfreich. „Das weiß ich auch!“, schnappte Sakura wütend und tätschelte sie vorsichtig am Arm. „Hinata? Pass auf, Hinata-chan. Wir werden auf dich aufpassen, ja? Versprochen, ja. Komm schon.“ Jemand strich ihr die Haare aus der Stirn. Hinata zuckte heftig zusammen und wich zurück. „Wa...was...?“, stotterte sie. „Du scheinst irgendwie nicht mehr ganz da gewesen zu sein.“, erklärte Ino mit undurchdringlichem Gesicht. „Und jetzt lass uns schnell von hier verschwinden.“ Sie hakte sich bei ihr unter. „Sakura?“ „Jaja.“, murmelte die Pinkhaarige nachdenklich und folgte ihnen. „Wa...was pa...passiert jetzt?“, wollte Hinata leise wissen. „I...ich mei...meine, mit all ... all dem u...und der Liste und so...“ „Meine Güte.“, entfuhr es der Blonden. „Diese Sache ist nicht gut für dich. Du stotterst ja noch mehr als sonst. Das sollte dich nicht so mitnehmen, Hinata.“ Wieder legte sie ihr die Hand auf die Stirn. „Du wirst doch nicht etwa krank?“ „Da...dann könnte i...ich wenigstens zu Hause blei...bleiben.“, antwortete Hinata mit einem schwachen Lachen. Sie war erschrocken über Inos gedankenvollen Gesichtsausdruck. „Das wäre gar keine schlechte Idee.“ „Lass diese Idee sofort wieder fallen, Ino.“, befahl Sakura und sie beide drehten sich zu ihr um. „So wie ich diese Situation hier einschätze, würde ein paar Tage Abwesenheit – denn mehr könnt ihr sicher nicht rausschlagen – von Hinatas Seite aus die Sache nur noch schlimmer. Was denkt ihr, was da alles die Runde in der Schule macht?“ Sie machte eine allumfassende Bewegung, als würden sie wissen müssen, was sie meinte. Hinata hatte keine Ahnung, von was sie sprach. Aber Ino wurde bleich und murmelte: „Oh mein Gott...“ Sakura nickte. „Das kann natürlich so oder so passieren. Was darum wichtiger ist, ist aufzupassen, dass Hinata-chan nie alleine ist, bis die Sache sich von ganz allein gelegt hat, in ein paar Wochen, spätestens am Ende des Schuljahres. Aber das wollen wir natürlich nicht hoffen.“, fügte sie schnell hinzu, als sie sah, dass ihre dunkelhaarige Freundin wieder schneeweiß geworden war. „Zuallererst steht allerdings auf unserer Liste, erst mal von hier zu verschwinden und dich sicher nach Hause zu bringen, Hinata. Dann sehen wir weiter. Und ich wette, Neji wird auch noch die eine oder andere Sache dazu zu sagen haben.“ Sie grinste verwegen. „Damit haben wir automatisch auch noch Lee, TenTen und Naruto im Boot. Ist doch toll, oder?“ Sie zog andeutungsweise eine Augenbraue hoch und lächelte wissend. Kurz darauf erreichten sie den Hauptflur der Schule, der durch das gesamte Gebäude führte und den im Grunde jeder nutzte, um zu den wirklich wichtigen Orten zu kommen, dem Ausgang, der Mensa und den Schließfächern. Sakura fädelte geschickt durch die Schüler und zog Hinata hinter sich her. Kaum jemand beachtete sie, die meisten waren in ihre eigenen Gespräche vertieft. Ino folgte ihnen und schon kamen ihre eigenen Schließfächer in Sicht. „Ich angel mir Shikamaru und Chouji als Geleitgarde für heute.“, erklärte die Blonde plötzlich. „Die beiden sind gerade da hinten, wartet kurz.“ Und schon war sie zwischen den Schülern verschwunden. „Hey, Ino-“ Sakura hörte sich nicht begeistert an, aber beließ es dann dabei. Ino umzustimmen war in etwa so leicht, wie einen Stein zum Schwimmen zu bringen. Vielleicht war es gar nicht so eine schlechte Idee, Shikamaru und Chouji um Hilfe zu bitten, so wenig Hinata die beiden auch kannte. Aber Ino war schon ewig – immer? – mit den beiden befreundet, sie würden ihr sicher eine helfende Hand reichen und sei es nur um Inos Willen. Sie erreichten ihre Schließfächer ohne einen weiteren Zwischenfall. Nicht zum ersten Mal war Hinata froh, dass sie zwei direkt nebeneinander hatten. Ihre Finger zitterten, als sie das Schloss öffnete. Was brauchte sie überhaupt von hier? „Wow, wenn das nicht die kleine Hyuuga ist.“, rief plötzlich jemand hinter ihr aus und sie quiekte erschrocken auf, während sie herumfuhr. Der Junge, der nun vor ihr stand, war nicht in ihrem Jahrgang, aber sie glaubte, ihn schon ein oder zweimal mit Neji gesehen zu haben – ein Zweitklässler vielleicht? Er war groß und kräftig gebaut und das dunkle Haar hatte er zu einem Zopf zusammengefasst. Seine dunklen Augen hatten einen stechenden Ausdruck und sie wünschte sich, er würde jemand anderen ansehen. „Hau ab!“, schnauzte Sakura von der Seite. „Hey, hey, wer will denn so bissig sein? Ich will mich nur nach etwas versichern.“ „Wenn es etwas mit dieser Liste zu tun hat, verpiss dich!“, raunzte sie ihn an und Hinata wich zurück, vorsichtig, vorsichtig... „Und wenn ich es nicht tue? Keine Sorge, zu dir komm ich auch noch.“ Sakuras Augen blitzten vor Zorn, aber sie hatte nicht Inos Gabe, alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Diese Aufmerksamkeit wurde jetzt Hinata geschenkt, die damit gar nicht gut umgehen konnte – im Gegenteil. Sie wurde rot und klein und versuchte, noch weiter zu schrumpfen. Vielleicht sollte sie einfach in ihr Schließfach klettern und die Tür hinter sich verschließen, auch wenn das sicher unbequem wäre... „I...i...i...ich...“, stotterte Hinata und fragte sich, was sie sagen sollte. Wie sollte sie das jetzt ablenken? Sakura konnte nichts machen und Ino war nicht da und... Was sollte sie jetzt tun?! ~~~~~~~ Hehehe, Cliffie. XP (bzw. Pseudo-Cliffie. uu" Vielleicht krieg ich ja irgendwann noch einen vernünftigen hin.) Der Kerl, der da gerade Hinata belästigt, ist übrigens Kidoumaru. XD Der Spinnenkerl, den Neji gekillt hat, falls sich wer erinnert. Yay! Kisame's first move. X3 Ging aber etwas nach hinten los... >D Aber so leicht lässt er sich dann doch nicht abspeisen. Das nächste Kapitel ist wieder (dummer- & ungeplanterweise) voller Hinata. Aber das übernächste wird völlig ohne ihr auskommen. :D Ich wünsch mir ein paar Kommis. :) Bis dann Sorca~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)