Not mine to tell von Arianrhod- ([NaruHina][PeinKonan][KisaKure]) ================================================================================ Kapitel 5: In dem es sehr still ist ----------------------------------- Titel: Not mine to tell Teil: 6/? Autor: SorceressKonan Fandom: Naruto Rating: PG-14(?) Warning: AU, (Am Rande wird Shoujo-ai (& evt. Shounen-ai) vorkommen), Language, Charakterdeath Pairing: Einige, die meisten Het Disclaimer: Ich verdiene kein Geld mit der FF. Die meisten Charaktere gehören Masashi Kishimoto, ein paar klitzekleine Nebencharas mir und Kagura, Abi und ein paar mehr gehören Rumiko Takahashi. ~~~~~~~ Sry... Hätte das Kapitel vielleicht hochladen sollen, bevor ich auf Exkursion bin. Oo Naja, jetzt kommt's halt etwas später. ^^" Ich weiß sowieso nicht, ob ich halbwegs zufrieden damit sein soll. Ist übrigens auch nicht alles drin, was drin hätte sein sollen. Wie auch immer... Vielen Dank für die Kommentare beim letzten Kapitel. :) Ino muss nicht mit jemandem zusammen sein, um einen Besitzanspruch auf jemanden auszusprechen (ob der gerechtfertigt ist oder nicht steht hier nicht zur Debatte. Ich sehe Ino so.) und zu denken, sie wüsste, was das beste für ihn ist. [Edit] MeiMei = Kleine Schwester, Gegensatz zu JieJie. ~~~~~~~ Kapitel 5, in dem es sehr still ist Pein und Konan ließen die letzte Stunde ausfallen und nutzten den kleinen Schleichweg durch den Schulgarten und über die Mauer, den die Lehrer (noch) nicht kannten. Es war eher selten, dass sie diesen Weg nahmen – man wollte ja niemanden darauf aufmerksam machen – aber sie hatten heute keine Lust darauf, erwischt zu werden und nachsitzen zu müssen. Sie verzichteten darauf, auf die nächste Bahn zu warten und nahmen den Weg durch den Hokage-Park, hinter dem Chinatown lag. Die Hokage High befand sich nur ein paar Blocks davon entfernt. Die Straßen hier waren häufig befahren und geschäftig, wenn auch keine der Hauptverkehrsadern der Stadt. Einige Geschäfte erhoben sich hier, das meiste aber waren moderne Wohnhäuser, Apartments und dergleichen. Chinatown lag am Rand der ursprünglichen Stadt, darum war es kein Wunder, dass alle Viertel außen herum zeitgemäß und weiträumig waren, im Gegensatz zu dem engen Stadtkern, der bereits einige Jahrhunderte alt war. Konan liebte die engen Gässchen, die verwinkelten Wege und die im chinesischen Stil erbauten Gebäude. Viele waren zwar mit der Zeit modernisiert worden, einige andere abgerissen und neu aufgebaut, allerdings fügte sich alles zu einem wunderbaren Wirrwarr zusammen, das zeitlos zu sein schien, das verschiedene Epochen in sich vereinte und doch etwas eigenes zu sein schien. Sie hatte hier gewohnt, seit sie sich erinnern konnte. Ihre Eltern waren aus China eingewandert, nachdem eine entfernte Großtante ihnen das Haus vermacht hatte, und hatten ein kleines Chinarestaurant eröffnet, das nun ihre älteste Tochter führte. Sie waren beide früh gestorben, so dass Konan sich kaum mehr an sie erinnerte, aber das Lokal lief unter der begabten Hand Muis weiter und warf nun genug zum Leben für beide Schwestern ab und auch, um Geld zurückzulegen. Das Yin Yang, so der Name des Gasthauses, lag nicht sonderlich tief in dem Viertel verborgen, aber tief genug, dass man sich durch einige verwinkelte Gassen schlängeln musste, nachdem man den großen Hokage-Park verlassen hatte, der einem manchmal den Eindruck gab, dass man sich gar nicht in einer Stadt befand, so ruhig war es. Er schien eine Insel der Ruhe im Meer voller Lärm zu sein. Dennoch waren es zwei völlig verschiedene Arten des Lärms, auf den verschiedenen Seiten des Parkes. Auf der einen war es Motorenlärm, auf der anderen eher das Gewirr von verschiedenen Stimmen, die redeten, feilschten, lachten, stritten. Pein und Konan suchten sich langsam ihren Weg zwischen den Leuten hindurch, schlenderten an kleinen Läden vorbei, an Wohnungstüren, alte Menschen, die vor ihrer Haustür Mahjongg oder Go spielten, Kinder, die mit Bällen auf den Straßen herumrannten, und zerrupften Katzen oder Hunden, die sich ihr Futter suchten und meistens weggejagt wurden, um dann in den hintersten Gässchen zu verschwinden. Zwischendurch konnte man Lieferwagen sehen, die kaum voran kamen, oder kleinere Motorroller, die es in der Menge weitaus besser hatten. Die meisten Leute wussten allerdings, dass man hier motorisiert nicht schneller voran kam als zu Fuß und konnten es sich auch leisten, den Weg ohne fahrbaren Untersatz zurückzulegen. Konan und Pein wichen den Leuten so gut wie möglich aus, aber sie beide waren froh, als sie endlich in dem kleinen, ruhigen Hinterhof standen, der zum Yin Yang gehörte. Zwei Straßenkatzen stritten sich gerade unter lautem Gekreische um etwas, dass sie anscheinend aus dem großen, blauen Müllcontainer geholt hatten, der in einer Ecke stand, und die alte Frau, die in den kleinen Hinterzimmern im Nachbarhaus wohnte, goss ihre sorgfältig gepflegten Blumen, die unter ihren Fenstern standen. Sie nickte ihnen grüßend zu und Konan winkte leicht zurück und führte Pein durch die Hintertür in den kurzen Gang des Gebäudes. Er war dunkel und wahrscheinlich höchst dreckig. Vier Türen und ein Rahmen, wo die Tür schon lange fehlte und der den Blick auf einen eiserne Wendeltreppe freigab, führten davon ab. Sie duckten sich unter dem niedrigen Türrahmen hindurch und stiegen die quietschende Treppe hinauf, zwei Stockwerke. Der obere Treppenabsatz war nur schmal, aber das Mädchen schloss die Tür zu dem Appartement, das sie und ihre Schwester bewohnten, rasch auf und trat in die kleine Diele ein. Rechts von ihr hingen die Jacken und Mäntel, darunter standen zu viele Schuhe, zu denen sie ihre noch hinzufügten. Ein langer Gang führte quer durch die gesamte Wohnung und weitere sechs Türen führten davon weg. Von dem schmalen Flur waren die meisten Zimmer der Wohnung erreichbar, bis auf den kleinen Abstellraum hinter ihrem Wohnzimmer und die Waschküche, die an die Küche anschloss. Eigentlich hatten sie zu viele Zimmer, aber dafür war alles recht eng. Keine der beiden Schwestern hatte es je groß gestört, sie kamen gut miteinander aus und hatten es sich bis jetzt bewährt. Selbst dass Pein schon beinahe hier wohnte, störte Mui nicht und Konan noch weniger. Für sie gehörte er sowieso schon lange mit zur Familie. Sie beide hatten zuviel gemeinsam durchgemacht, dass es irgendwie anders sein konnte. Und die Götter wussten, dass er zuhause keine Familie mehr hatte, obwohl seine Eltern noch da waren und ihn zumindest finanziell versorgten. Aber sie erschauderte jedes Mal, wenn sie in jene unpersönliche, abweisende, unversöhnliche Atmosphäre trat, die zwischen ihm und seinen Eltern herrschte. Für sie konnte er nicht oft genug in dieser kleinen, engen Wohnung sein, auch wenn er sich weigerte längere Zeit bei ihnen zu bleiben. Selbst zu dieser Zeit im Jahr… Es war ruhig in der Wohnung, wahrscheinlich befand Mui sich unten im Yin Yang, wo sie sich die meiste Zeit des Tages aufhielt. Die Tür in den Wohnraum stand offen und gab den Blick frei auf den gemütlich eingerichteten Raum, mit dem niedrigen Tisch in der Mitte und den Fernseher und die Stereoanlage an der Stirnwand, auf denen ein paar Origamitiere saßen. Unter den Fenstern, die den Blick freigaben auf die tristen Hauswände gegenüber, standen Blumen und Windspiele hingen davor. Sie hingen hier vor den meisten Fenstern. Auf dem Tisch lagen, sehr zu Konans Verwunderung, die prachtvollen, alten Festkleider ausgebreitet, mitsamt den Seidenschirmen. Für was Mui die wohl ausgepackt hatte? Pein und sie schoben sich an dem Raum vorbei und steuerten die letzte Tür an, hinter der sich Konans Zimmer verbarg. Rechts in der Ecke unter dem Fenster befand sich ihr Futon, daneben eine kleine Kommode. An der linken Wand in der Mitte stand ein niedriger Tisch, ansonsten gab es keine weiteren Möbel, bis auf die Einbauschränke und die langen Regalbretter an den Wänden, auf denen sich ihre Büchersammlung befanden. Dafür schmückten Origami über und über den Raum, einige waren geplättet und an die Wand gepinnt, andere hockten auf den Regalen, ein paar auf der Fensterbank zwischen den drei Blumentöpfen. Konan hatte schon immer ein Faible für die grazilen, komplizierten Papiergebilde gehabt und eine Art Hobby daraus gemacht. Sie ließ ihre Schultasche auf den Boden fallen und setzte sich daneben, Pein glitt auf seinen Lieblingsplatz neben dem Tisch. In kürzester Zeit hatten sie ihre Ordner und Bücher über Tisch und Boden dausgebreitet. Im Gegensatz zum allgemeinen Glauben an der Schule erledigten sie ihre Hausaufgaben – zumindest, so fern sie sie mitbekamen und die Stunde nicht einfach fallen ließen und blau machten. Vielleicht kam der irrige Glauben, sie würden sie nicht tun, daher, dass Deidara des öfteren nur das tat, was ihn interessierte, dass Hidan gerne mal schlampte und dass Kisame manchmal nur die Hälfte machte. Aber für Pein bedeutete die ganze Sache kaum ein großer Aufwand und sie – sie wollte ihre Schwester nicht enttäuschen. Es gab einen Unterschied darin, Stunden zu schwänzen, was Mui wohl wusste, aber nicht unbedingt billigte, und schlechte Noten nach Hause zu bringen. Das eine konnte man immer irgendwie ausbügeln; das andere nur bis zu einem bestimmten Punkt. Pein dagegen hatte niemals Probleme gehabt in der Schule. Wäre sein Leben verlaufen, wie es hätte verlaufen sollen – ohne Schwierigkeiten, ohne jenes Ereignis und ohne dessen Folgen – wäre er wahrscheinlich schon lange in der Universität oder hätte selbst diese schon hinter sich. Er war viel zu intelligent für das Tempo, das er sich oder man ihm vorgegeben hatte, aber dass er sich im Unterricht nicht anstrengte und sowieso als jemand galt, der die Schule nicht so ernst nahm, war es zu verdanken, dass man diese Tatsache einfach unter den Tisch fallen lassen konnte. Keinem der Schüler und kaum einem der Lehrer war es aufgefallen, dass Pein regelmäßig als Stufenbester auf der Liste erschien – dicht gefolgt von Itachi. Der Rest von ihnen war nicht so gut – oder vielleicht besser, nicht so intelligent – wie ihre beiden Genies, aber dumm waren sie keinesfalls. Kakuzu und Sasori hatten im letzten Jahr beide einen recht guten Abschluss hingelegt und beide hatten sie gute Jobs gefunden, auch wenn Kakuzu nicht ganz so begeistert davon gewesen war. Aber inzwischen schien er sich daran zu gewöhnen. Konan konnte sich noch ganz genau daran erinnern, sie sie alle gelacht hatten, als der damit angekommen war… Der schlechteste von ihnen war wohl Deidara, was allerdings auch nicht an seiner Intelligenz lag, sondern eher an seiner Tendenz, des öfteren nur Dinge zu tun, die ihn interessieren, und den Rest einfach zu vergessen oder zu verpennen. Sie hatte schon mehrmals mitbekommen, dass er im Unterricht einschlief, also war es kein Wunder, dass er, wenn er alleine war, auch nicht mehr hinbekam. Vor allem wenn sich die wirklich interessanten Sachen in Griffweite befanden. Allerdings brauchte man sich um ihn wohl keine Sorgen zu machen. Kagura würde ihn schon dazu bringen, seine Prüfungen zu bestehen und sei es auch nur, um sich nicht sein Gejammer anhören zu müssen, sie wiederholen zu müssen… Konan riss sich aus den Gedanken und legte ihren Kugelschreiber weg. Etwas in ihrem Körper knackte leise, als sie sich streckte, ehe sie sich erhob. „Ich besorg uns mal was zu essen. Das übliche?“ Pein nickte wortlos und fuhr sich durch die Haare. Sie schlüpfte in ihre Hausschuhe und lief durch den Wohnungsflur, die Treppe hinunter und in eine der anderen Türen, die sich in dem dunklen Gang befanden, die in die Küche des Lokals führte. Das gesamte untere Stockwerk wurde für Geschäfte verwendet. In zwei Dritteln befand sich das Yin Yang, eingeteilt in Küche und Essraum mit großer Theke, in dem letzten Drittel befand sich der kleine Laden der Longs, die ebenfalls im Haus wohnten. Es roch intensiv nach Essen – Reis, Nudeln, Fleisch, Sojasoße, Gemüse – und es war heiß. Fünf Leute arbeiteten geschäftig in verschiedenen Teilen des Raumes, durch den offenen Durchgang in den vorderen Raum konnte Konan ihre Schwester sehen, die freundlich lächelnd eine Bestellung entgegen nahm. Die kleine, mollige Frau, die der Tür am nächsten stand, hob den Kopf, als sie eintrat und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. Ihr Name war Maito Meng und sie war die Frau ihres Mathematiklehrers, jedoch war sie immer freundlich und schenkte jedem ein Lächeln. „Hallo, Konan-chan.“ Und sie nannte sie immer noch ‘-chan’ und würde es wohl auch immer tun. Meng hatte hier als fünfundzwanzigjährige Frau angefangen, als Konans Eltern noch gelebt hatten. Sie kannte sie schon, seit sie ein kleines Mädchen gewesen und auf nackten Füßen durch die Küche gerannt war, um Gemüse und kleine Brocken Fleisch zu stibitzen oder stolz ihre neueste Errungenschaft herumzuzeigen. Einmal waren zwei dürre, rothaarige Jungen dabei gewesen, genauso alt wie sie selbst… „Guten Tag, Meng.“, antwortete sie, die Stimme kühl, aber die Matrone ließ sich davon nicht beeindrucken. „Etwas zu essen?“ „Bitte. Pein ist auch da.“ „Schön, ich mach’s schnell. Sprich nur kurz mit deiner Schwester, zur Zeit ist sowieso nichts los.“ Die energische Frau schob sie in die Richtung des Durchgangs und sie trat widerstandslos zu ihrer Schwester hinüber. „Hi, MeiMei.“ „JieJie.“ Sie ließ sich von Mui kurz in die Arme nehmen. Es war tatsächlich nicht viel los. In einer Ecke saß ein altes Ehepaar, das öfter hierher kam und immer dasselbe bestellte, bei den Fenstern hatte eine Gruppe von lauten Jugendlichen ein paar Tische besetzt. „Alles klar?“ Mui warf ihrer Schwester einen fast besorgten Blick zu. „Was sollte sein?“, wollte diese wissen. „Du … hast nur diesen Blick drauf.“ Konan dachte an den Tag zurück und schloss für einen Moment die Augen. Erst ihre Migräne, die während der Schulstunden langsam verschwunden war, dann diese Liste – sie hatte Gerüchte gehört, dass jemand deswegen die kleine Hyuuga blöd angemacht hatte – und dann natürlich Peins Stimmung. Und Peins Stimmung beeinträchtigte sie ebenfalls. Immer. Sie fühlte sich verantwortlich für ihn. Sie war ja die einzige, die er noch hatte, die einzige, die alles wusste. „Es ist nichts.“ „Wenn du da sagst.“ Muis Tonfall zeigte deutlich, dass sie ihr nicht glaubte. Sie kannte sie einfach zu gut. Konan zog es vor, rasch das Thema zu wechseln. „Pein und ich machen heute einen Fernsehabend.“ „Ah…“, machte Mui. „Ich hoffe, ihr schlaft morgen nicht zu lange.“ Konan zuckte die Schultern. „Sicher.“ „Das sagst du immer und am nächsten Tag…“ „Konan-chan!“ Mengs Stimme unterbrach sie und Konan war froh für einen Grund, ihrer Schwester zuzuwinken und wieder zu gehen. Die Köchin lächelte ihr zu und reichte ihr zwei Teller, ehe sie ihr die Tür aufhielt. „Danke, Meng. Schönen Tag noch.“ „Dir auch, Konan-chan.“ Pein saß noch immer dort, wo sie ihn zurückgelassen hatte, allerdings hatte er die Arme auf den Tisch gestützt und das Gesicht in den Händen vergraben. Er blickte nicht auf, als sie eintrat, auch nicht als sie die Teller auf dem leer geräumten Tisch abstellte und sich auf dem Kissen niederließ. Aber er hatte ihnen Gläser und Essstäbchen geholt. Sie griff nach dem Essbesteck und begann, während sie ihm mehrmals Blicke zuwarf. Schließlich seufzte sie und legte ihre Stäbchen wieder weg. „Du denkst zu viel nach, Nagato.“ Er blickte auf bei dem Klang des Namens, den ihm seine Eltern gegeben hatten, und brachte ein halbherziges Lächeln zustande. „Vielleicht.“ Er verfiel wieder in Wortlosigkeit und die schwere Stille kehrte zurück. Sie und er, sie waren schweigsam, sie redeten nie viel und hatten es auch nie getan. Es stimmte, früher war Konan lauter gewesen, hatte mehr geredet und öfter gelacht, aber nicht sie oder Pein waren es, die Lärm und Worte zu ihnen gebracht hatten. Nein, das war er gewesen, er, der jetzt nicht mehr da war… Aber nicht die Stille war es, die sie erdrückte. Mit der Stille kamen sie beide gut klar, denn auch in Ruhe war Leben. Nur manchmal, manchmal wurde es eher zu einem tödlichen Schweigen. Und manchmal wussten sie einfach nicht, was sie sagen sollen. Dann wirkten alle Worte überflüssig oder kamen einfach nicht zu ihnen, fühlten sich fremd und umständlich in ihren Mündern an. Und jetzt schien so ein Zeitpunkt zu sein. Sie widmete sich wieder ihrem Essen und war erleichtert, dass er dasselbe tat. Manchmal aß er einfach zu wenig. Die wortkarge Stille wechselte zu einvernehmender Ruhe, während sie ihre Teller leerten. Schließlich griff Konan wieder nach ihren Hausaufgaben, während er das Geschirr zusammenstellte und in die Küche brachte. Sie hörte das Porzellan klappern, als er es in das Spülbecken stellte, und vertiefte sich wieder in ihr Englischbuch. Es dauerte, bis er zurückkam, und sie blickte auf. Er stand an den Türrahmen gelehnt und blickte sie direkt an. Den Ausdruck in seinem Gesicht – nachdenklich, entschlossen und noch so viel mehr – konnte sie nicht ganz deuten und dennoch jagte er ihr Schauer über den Rücken. Sie zog eine Augenbraue hoch. Einige Zeit blieb es still und sie wollte sich schon wieder ihren Aufgaben zuwenden, als er erklärte: „Ich hab nachgedacht.“ Und war zu einem Ergebnis gekommen. Sie legte fragend den Kopf schief. „Über … Dinge.“ Er fuhr sich einmal durch das Haar, schien sich nicht sicher zu sein, wie er es sagen sollte. „Über damals. Und … was passiert ist. Über uns.“ Sie sagte nichts, legte aber das Buch weg. Wie kam er jetzt auf dieses Thema? Normalerweise schob er es weit von sich, auch wenn es sich ihm förmlich aufdrängte, auch wenn er nicht davonlaufen konnte… Er versuchte es dennoch, wieder und wieder, und kam auf diese Art nicht dazu, sich damit auseinander zu setzen. Sich den Dämonen zu stellen, die dort lauerten. Loszulassen und wieder nach vorne zu blicken. Und dabei fraß es ihn auf. Sie konnte es sehen, konnte sehen, wie sie ihn Stück für Stück verlor, langsam und schleichend. Sie konnte es sehen. Und nichts dagegen tun. Sie fühlte sich so hilflos. Schwach. Unnütz. Sie hasste es. „Heute morgen…“, sprach Pein weiter und riss sie aus ihren Gedanken. „…als ich diese Liste gesehen habe…“ Das gab es nicht! Sogar ihn beschäftigte das?! Sie ballte die Hände zu Fäusten. Sie hatte ihm nichts von der Sache erzählt, im Grunde niemanden. Es war nichts Großes, ein unfreiwilliger Kuss, ja, aber es gab Schlimmeres. Es war nur ein Moment – ja, es hatte sie an jenem Tag beschäftigt. Am liebsten hätte sie gekotzt. Aber dann war es wieder im Hintergrund verschwunden, sie hatte es fast vergessen gehabt. Sie hätte nicht mehr daran gedacht, wenn nicht diese Liste aufgetaucht wäre. Es war demütigend gewesen, den eigenen Namen darauf zu sehen, diese Sache in die Welt geschrieen zu haben, alles wieder aufgewärmt zu kriegen. Und jetzt brachte auch noch Pein das Thema auf den Tisch. „Warum hast du nichts gesagt?“ Konan zuckte mit den Schultern. „Es war nicht wichtig.“ Wahrscheinlich war sie die einzige, die das sagen und auch wirklich meinen würde. Selbst unter den Mitgliedern von Akatsuki hatte es Staub aufgewirbelt. Abi hatte getobt. Etwas von sexistischen Machoschweinen erzählt und davon, wie sie sie kastrieren würde – Hidan hatte der blutigen Beschreibung beinahe begeistert zugehört, während Itachi das Gesicht verzogen und Kisame sich darüber beklagt hatte, dass er gerade aß – während sie herumwütete und ihren Zorn in die Welt hinausbrüllte. Kagura hatte ebenfalls darüber geschwiegen, aber sie alle hatten gewusst, wann es passiert war – sie hatten es nur unter den Tisch fallen lassen, da die Schwarzhaarige völlig zusammengeklappt war. Nicht einmal Deidara hatte gewusst, wieso genau, aber seine Anwesenheit hatte ihr geholfen, die Sache wieder zu vergessen. Oder eher – wie Konan vermutete – sie gewaltsam aus ihren Gedanken zu vertreiben. Keiner der Jungs hatte es gut gefunden. Deidara war stinksauer gewesen. Die Sache mit Kagura hatte ihn frustriert, vor allem darum, dass sie ihm nichts erzählte, keine Gründe, keine Erklärungen. Sie schwieg sich einfach darüber aus. Wie Itachi darüber dachte, dass man seine Freundin derartig angegriffen hatte, wusste Konan nicht. Der junge Uchiha brachte selten etwas durch Mimiken zum Ausdruck und er sprach auch nicht viel. Auf der anderen Seite war Abi laut genug gewesen und man wusste sowieso nie, wo die beiden miteinander standen. Ihre Beziehung war eine der seltsamsten, die Konan je gesehen hatte. Dann wiederum – Akatsuki war seltsam in und um sich selbst und alle Beziehungen, die sie mit irgendwem hatten, waren nicht ganz normal. Wenn auch oft besser erklärbar als das, was Itachi und Abi ihnen boten. In Peins Gesicht sah sie, dass er das Thema fallen ließ. Wenn sie ihm sagte, es war nicht wichtig, dann war es so. Er kannte sie ebenso gut wie sie ihn und er wusste, wann sie log. „Und dann ist heute morgen noch etwas passiert.“ Sie zog die Augenbraue hoch. Heute morgen, als er nicht auf dem Dach gewesen war, meinte er vielleicht? Pein hob die Schultern einmal. „Auf der Toilette waren zwei Typen aus deiner Klasse, die über dich und diese Liste gesprochen haben, besser gesagt, über deinen Platz.“ Das war neu… Sie zog eine Augenbraue hoch. Anscheinend hatte ihm nicht gefallen, was er gehört hatte. Ganz und gar nicht. Da war ein Unterton in seiner Stimme, der bedrohlich genug klang, dass man ihn nicht an sich gerichtet hören wollte. Sie wollte nicht genau wissen, was er mit ihnen gemacht hatte. „Was ich sagen will… Du bist mir wichtig. Wichtiger als …“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ den Kopf in den Nacken sinken, fixierte einen wahllosen Punkt an der Decke. Sein Gesichtsausdruck wirkte so offen. Ehrlich. Beinahe … gelöst. So glücklich wie noch nie seit jenem Tag, an dem ihre Welt zusammengebrochen war. „… all das, was damals war. Das hat mir die Sache gezeigt. Ich will dich nicht verlieren.“ Sie blickte ihn an. „Ich bin bei dir, Pein.“ „Bleib bei mir.“, bat er. Wäre er irgendjemand anderes gewesen, hätte seine Stimme beschwörend geklungen, zumindest ein bisschen. Pein klang emotionslos. „Ich bleibe bei dir. Immer, Nagato.“ Er schenkte ihr einen Blick, einen leisen, sanften, ehrlichen Blick, der sie beinahe traf wie ein Schlag. Sie hatte ihn schon lange nicht mehr so gesehen. „Lass es uns hinter uns lassen.“ Und sie wusste, von was er sprach. Damals, davon. „Das habe ich schon lange. Ich halte nur an dir fest.“ „Aber ich nicht, nicht wahr?“ „Nein.“ „Ich habe dich verletzt damit.“ „Nein…“ Er sah sie direkt an, zog eine Augenbraue hoch und schenkte ihr einen Blick. Sie senkte die Lider. „Ja.“ Es tat auch weh, das zuzugeben. Weil sie ihn damit verletzte. Und das war das letzte, das er brauchte. Nicht wahr? Aber er ließ nur den Kopf zurücksinken, dass er wieder am Holz des Türrahmens lag und sein Blick irgendwo an der . „Verzeihung.“ Seine Stimme war nur leise. „Ist … okay. Ich verstehe dich.“ „…“ Er schloss einen Moment die Augen. „Und wenn ich es auch hinter mich lasse?“ Diesmal war sie es, die ihm einen vielsagenden Blick schenkte. Und in seinen Augen leuchtete etwas auf. Dann war der Moment vorbei. Pein sank dort wo er stand auf den Boden und lehnte sich an das Holz zurück, entspannt, und Konan griff wieder nach ihrem Buch. „Bist du schon fertig?“, wollte sie wissen und er machte eine Bewegung zwischen Nicken und Schulterzucken. Sie seufzte. Manchmal wusste sie nicht, ob sie ihn um diese Fähigkeiten beineiden sollte – oder dafür bedauern. Einerseits stürmte er durch die Schuljahre, als würde man nur von ihm verlangen, ein dünnes Büchlein zu lesen, andererseits langweilte ihn der Unterricht zu Tode. Aber Klassen überspringen, den Abschluss hinklatschen und auf die Universität gehen wollte er nicht. Das würde Aufmerksamkeit bedeuten. Von Lehrern, Schülern, Professoren, von der Umwelt, die in ihm den leichtfertigen Rebell sehen sollte, einen Jugendlichen, der dachte, er hätte Probleme und darum die Schule schwänzte. Von seinen Eltern, mit denen sein Verhältnis sowieso mehr als angespannt war – was würden sie tun, wenn sie erfahren würden, was ihr Sohn tatsächlich war? Sie hatten ihn nie wirklich gekannt und nach jenem Ereignis war alles nur noch schlimmer geworden. Nur Akatsuki durfte ihn wirklich kennen, aber Akatsuki war anders, also war das okay. „Ja.“, antwortete er. „Brauchst du Hilfe?“ „Nein.“ Sie wandte sich wieder dem Buch zu und ließ die Stille zurückkehren und über ihnen zusammenschlagen wie Wasser. Pein schien es nicht zu stören – er war zufrieden damit, einfach dort zu sitzen und ihr zuzusehen und ihre Anwesenheit zu genießen. Schließlich zogen sie ins Wohnzimmer um, wo sie – wie Konan versprochen hatte – alle Stirb langsam-Filme hintereinander sahen, bis sie einschliefen. Am nächsten Tag verschliefen sie, obwohl Mui sie dreimal weckte, und kamen erst zur dritten Stunde in die Schule. ~~~~~~~ Abi ist Feministin. *g* Kagura hat einen Grund für ihre Reaktion auf den unfreiwilligen Kuss, das wird in dieser FF allerdings nicht weiter ausgebreitet. Lusami hat übrigens einen Douji zu der FF angefangen, schaut mal vorbei. :) Nächstes Kapitel: Kurenai und Naruto. (Yes. Endlich einer der Jungs. :D) Sorca~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)