家 Kazoku 族 von Mephysto (The Next Generation) ================================================================================ Kapitel 7 --------- Mittlerweile war die Party in das Innere des Hauses verlegt worden. Draußen war es dunkel und die Drillinge lagen auf einer weichen Decke in einer Ecke des Wohnzimmers und schliefen seelenruhig. Die anderen hatten sich auf den Sitzmöbeln verteilt und führten ihre Gespräche weiter. Im Gegensatz zu seinem Vater hatte Chiaki es jedoch geschafft, sich von der Gesellschaft abzuseilen. Da er immer schweigsam war, suchte keiner das Gespräch mit ihm und so fiel seine Abwesenheit auch nicht weiter auf. Als seine Mutter ihn und seinen Vater nach unten gerufen hatte, war er einfach auf seinem Zimmer geblieben und hatte auf die Dunkelheit gewartet. Wenn er schon in das Archiv der Hokage einbrach, dann wollte er wenigstens nicht entdeckt werden. Und so befand er sich jetzt in den Straßen Konohas auf dem Weg zum Hokageturm. Chiaki rannte schnell und achtete auf mögliche Shinobi in seiner Nähe, die auf ihn aufmerksam werden könnten. Er näherte sich dem Hokageturm und blieb plötzlich stehen. Pfeilschnell schoss er nach rechts und nagelte seinen Verfolger in einer dunklen Gasse an die Hauswand. Ein Kunai suchte sich den Weg an die Kehle des Fremden. „Immer langsam! Ich bin's!", Chiaki knurrte leise, als er die vertraute Stimme hörte. Das konnte doch nicht wahr sein! Musste ihn diese Nervensäge verfolgen? „Was willst du?", er dachte nicht daran seinen Griff zu lockern. „Das habe ich dir doch gesagt. Ich komme mit." „Tu der Welt einen Gefallen und stirb einfach!", langsam ließ er das Kunai sinken. Erleichtert rieb sich Kojiro den Hals und sah den anderen genervt an: „Weißt du? Du wärst mir richtig sympathisch, wenn du weniger zickig und aggressiv wärst." „Und du wärst mir sympathischer, wenn du überall wärst, nur nicht hier!", schwungvoll drehte Chiaki sich um und machte sich wieder auf den Weg. Kojiro grinste nur und folgte ihm. Als sie vor dem Hokageturm standen, sah sich Chiaki aufmerksam um. Sie mussten vorsichtig sein, schließlich wohnte Tsunade in diesem Gebäude und es war nicht auszuschließen, dass einige Chuunin Wache hielten. Immerhin befand sich im Keller dieses Gebäudes das Archiv aller jemals vergebenen Aufträge und der Raum mit den Schriftrollen der verbotenen Künste. Durch die Haustür konnten sie nicht eindringen, das wäre töricht und so dumm, dass noch nicht einmal Ryotaka auf diesen Gedanken kommen würde. Also mussten sie nach einem möglicherweise offen stehenden Fenster suchen. Kojiro wartete neugierig, während Chiaki das Haus einmal umrundete und die Fenster mit seinen Augen scannte. Sie hatten Glück! Auffordernd bedeutete er Kojiro mit einer Handbewegung her zu kommen. Dieser sah ihn abwartend an. „Wir müssen da hoch", deutete der Rothaarige mit einem Fingerzeig und flüsterte leise. Kojiro nickte und tat es Chiaki gleich, der sein Chakra in den Füßen sammelte. Schnell und lautlos kletterten sie die Hauswand hoch. Unterwegs mussten sie stoppen, denn ein Fenster links von ihnen wurde plötzlich beleuchtet. Angespannt hielten sie den Atem an und drängten sich an die Hauswand. Zwei Männer betraten den Raum und gingen zum Fenster. Sie waren schon ein wenig älter und Chiaki erkannte sie vom sehen. Zwei Chuunin auf Streifzug. Einer von ihnen streckte seine Hand nach dem Fenster aus. Kojiro atmete tief ein. Sie würden erwischt werden! Chiaki reagierte schnell und formte ein paar Fingerzeichen. Der Mann öffnete das Fenster und sah in die Nacht hinaus, dann warf er eine Kippe nach unten auf die Straße. „Voll öde, der Job!", murrte er. Der andere lachte und schloss das Fenster wieder. Dann verließen sie das Zimmer und der Raum lag wieder im Dunkeln. Kojiro seufzte erleichtert. „Warum haben sie uns nicht bemerkt?", fragte er. „Genjutsu." Den Rest des Weges verbrachten sie schweigend, bis sie an dem geöffneten Fenster angelangten. Kojiro hockte sich auf das Fensterbrett und erstarrte. „Das ist nicht dein Ernst oder?", fragte er ein wenig ungläubig seinen Begleiter. Dieser zog nur kurz die Stirn kraus und warf einen Blick in das Zimmer. Nun war auch er überrascht. „Mist!", fluchte er leise. „Du hast uns zum Schlafzimmer der Hokage gebracht!", meinte Kojiro ein wenig vorwurfsvoll. Chiaki sparte sich einen Kommentar, biss sich in seinen Daumen und schloss wieder Fingerzeichen. Wildschwein. Hund. Hahn. Affe. Schaf. Kuchiyose no Jutsu! Chiaki legte seine rechte Hand auf die Hauswand und eine mittelgroße Schlange erschien, die sich augenblicklich an seinem Arm entlang schlängelte. Begrüßend zischte ihm die Schlange über die Wange: „Du hast mich gerufen?" „Sie spricht!", entfuhr es Kojiro und Chiaki legte ihm schnell die Hand auf den Mund: „Sei leise!" Er wandte sich an die Schlange: „Manira? Du musst auf die Hokage achten. Wenn sie aufwacht, dann benachrichtige uns." Die Schlange nickte und glitt dann über das Fensterbrett in das Schlafzimmer und platzierte sich auf dem Nachttisch. Chiaki folgte ihr schnell in das Zimmer und schlich zur Tür. Dort drehte er sich um und sah Kojiro genervt an. Dieser fasste sich langsam wieder und huschte zu Chiaki.   Nachdenklich beobachtete Itachi das Uchiha-Anwesen aus der Ferne. Er sah das Wohnzimmer, das hell erleuchtet war und Stimmengewirr drang aus den geöffneten Wohnzimmertüren an sein Ohr. Es war erstaunlich, wie sein kleiner Bruder es geschafft hatte, diesem Haus wieder Leben einzuhauchen. Itachi hatte die Gesellschaft schon den ganzen Nachmittag über betrachtet. Ihm waren besonders die kleinen Zwillinge ins Auge gefallen. Mit ihrem Aussehen konnten sie eigentlich nur Sasukes Kinder sein. Sie waren so fröhlich, vielleicht wäre Sasuke auch so geworden, wenn er in einer glücklichen Familie aufgewachsen wäre. Itachi war auch ziemlich überrascht gewesen, als er die junge Frau entdeckt hatte, die Sasuke Dad gerufen hatte. Der alte Schwerenöter hatte also vier Kinder. Da musste es in dem Haus ja ziemlich wild sein! Bei diesen Gedanken hatte er ein Lächeln nicht unterdrücken. Sasuke hatte es trotz allen Geschehnissen geschafft, ein glückliches Familienleben zu führen. Und darauf war er stolz. In diesem Augenblick trat Sasuke an das Fenster und sah hinaus. Schien so, als bräuchte er ein wenig Abstand von dem ganzen Trubel. Itachi wäre jetzt gerne zu ihm hinunter gegangen und hätte mit ihm geredet. Aber so, wie er seinen kleinen Bruder einschätzte, würde dieser ihm nicht zuhören und versuchen, ihn umzubringen. Es wunderte ihn sowieso, dass Chiaki doch vergleichsweise ruhig Itachis Bericht gelauscht hatte. Er hätte mit einer Weigerung gerechnet, oder mit einem Angriff. Aber Chiaki war nach diesem Gespräch ganz normal aus der Höhle gegangen und mit ihm und Kojiro zur Waldlichtung zurückgegangen. Und genau dieses Verhalten machte Itachi misstrauisch. Es war selten, dass jemand so die Ruhe weghatte, besonders, wenn er so jung war. Und um Chiaki ein wenig zu beobachten, war er zum alten Familienanwesen gegangen. Kojiro hatte er vorher den Auftrag gegeben, den Rothaarigen aufzusuchen, damit dieser mit Tsunade sprach. Er wollte Chiakis Reaktion darauf sehen. Den ganzen Vormittag war nicht viel passiert. Nur Sakura und eine blonde Frau wirbelten im ganzen Haus herum. Vorzugsweise im Wohnzimmer und im Garten. Meist mit Staubwedeln und etlichem bewaffnet. Schien wohl eine große Feier anzuliegen. Später kam noch eine schwarzhaarige, junge Frau mit pinken Strähnen hinzu. Sasukes Tochter. Sasukes Tochter. Sie sah ihren Eltern sehr ähnlich, genau wie die Zwillinge, die gegen Mittag mit einem Freund den Garten unsicher gemacht hatten. Chiaki fiel da irgendwie sehr aus der Rolle. Er hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit seinem Vater, bis auf die Haare. Auch sein Verhalten war anders, aber das interessierte Itachi im Moment nicht im Geringsten. Überrascht war er gewesen, als sein Sohn doch noch endlich aufgetaucht war. Und nachdem dieser Chiaki verlassen hatte, blieb er auf dem Baum vor dessen Fenster sitzen. Auf was wartete der? Noch seltsamer war es, als der Rothaarige das Haus verlassen hatte und Kojiro ihm unbemerkt gefolgt war. Was auch immer die beiden vorhatten, Itachi hoffte, dass sein Sohn sich dabei nicht erwischen ließ. Nachdem sich immer mehr Gäste von den beiden Uchihas verabschiedeten, hatte auch Itachi genug davon und verließ seinen Platz auf dem dicken Ast. Schnell rannte er zurück in die Pension, die er mit seinem Sohn bewohnte. Eigentlich hatte er andere Dinge zu erledigen...   Lautlos schlichen die beiden durch das Gebäude. Ihr Ziel war der Keller mit dem Archiv. Es war nicht so einfach wie Kojiro es sich gedacht hatte. In seiner Vorstellung waren sie in das Gebäude gegangen, hatten das Archiv aufgebrochen und die Akte gelesen. In Wirklichkeit mussten sie darauf achten, nicht von den beiden Chuunin entdeckt zu werden. Der Schwarzhaarige war der Meinung, es wäre besser die beiden einfach ruhig zu stellen. Aber Chiaki hatte eine andere Ansicht, wie so oft! Und nach etwas Nachdenken musste Kojiro ihm auch zustimmen, denn es würde sich bei der Hokage bestimmt nicht gut machen, wenn er zwei ihrer Chuunin tötete. Also liefen sie gemütlich an der Decke entlang, darauf achtend, dass niemand zufällig nach oben schaute. Nach einer schier endlosen Weile waren sie an ihrem Ziel angelangt. Chiaki sprang runter und sah die Tür nachdenklich an. Gelangweilt stand Kojiro daneben. „Wie lange willst du hier noch rumdümpeln? Gehen wir endlich rein!", er machte einen Schritt nach vorn, doch Chiaki hielt ihn davon ab, das Holz zu berühren. „Die Tür ist durch ein Siegel gesichert." „Wer macht denn solch einen Aufriss, bloß um ein paar Akten zu lagern?", fragte Kojiro wenig verständnisvoll. „Vielleicht jemand, der nicht möchte, dass hochsensible Akten gelesen werden", der Rothaarige holte eine Schriftrolle aus seiner Weste hervor und entrollte sie auf dem Boden, „da drin sind Akten, die die Sicherheit des Dorfes gefährden könnten, weil sie sich mit der Politik der fünf Reiche befassen." „Schon gut, schon gut!", genervt lehnten sich der Ältere an die Wand, „Warum ist der Gang hier eigentlich hell erleuchtet?" „Um mögliche Eindringlinge abzuschrecken." „Aha, mögliche Eindringlinge", doch Chiaki reagierte nicht auf diesen Sarkasmus und Kojiro beobachtete den Anderen stillschweigend bei seiner Arbeit. Zuerst holte Chiaki ein kleines Fläschchen aus einer seiner Brusttaschen. Dann stand er auf und träufelte einige Tropfen der klaren, grünen Flüssigkeit vorsichtig auf die Tür, ohne diese selbst zu berühren. In schimmerndem Blau wurden einige Zeichen sichtbar, die in einem Kreis angeordnet waren. Für Kojiro ergaben sie keinerlei Sinn und er hätte an diesem Punkt nicht gewusst, wie er weiter verfahren sollte. Doch Chiaki war besser vorbereitet an die Sache gegangen und führte zielstrebig die rechte Hand über das Siegel. Er schmiedete Chakra, das in seine Hand floss. Vorsichtig ertastete er damit die Eigenschaften des Siegels. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass der Plan an dieser Stelle scheitern würde. Er hatte fest angenommen, dass nur die Hokage mit ihrem Chakra dieses Siegel lösen konnte. Doch dem war nicht so. Jeder, der sich damit auskannte, konnte hier eindringen. Also war das Glück auf seiner Seite. Seiner und Kojiros. Schnell schloss er die nötigen Fingerzeichen, um das Siegel auf die Schriftrolle zu bannen. Er ließ seine Hand wieder über das Siegel schweben und die Schriftzeichen verschwanden, um dann auf dem weißen Papier wieder aufzutauchen, als er die Finger darauf legte. Chiaki nahm die Rolle an sich und betrat das Archiv. Kojiro folgte ihm dicht auf den Fersen und schloss die Tür hinter sich. Es musste ja nicht gleich jeder von ihnen erfahren. Im Gegensatz zum Flur, war es hier stockdunkel. „Wie soll man hier denn etwas erkennen können?", murrte Kojiro. Ein unangenehmes Gefühl sagte ihm, dass Chiaki ihn gerade ansah und das nicht mit einem fröhlich strahlendem Lächeln. „Dann mach doch Licht!", war dieser Typ eigentlich zu irgendwas gebrauchen? Diese Frage stellte sich Chiaki ganz ernsthaft, während er zur Wand neben der Tür trat. Dort zündete er eine Fackel an und nahm sie aus der Halterung. „Woher wusstest du das?", Kojiro schien überrascht. „Recherche." „Und so was kann man überall nachlesen oder wie?" „Man kann auch seinen Vater fragen", schlug Chiaki mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen vor und der Schwarzhaarige knurrte frustriert. Dieser Kerl nervte echt. Konnte der nicht mal ein bisschen relaxter sein? Dabei hatte er gar keinen so schlechten Eindruck gemacht, als Itachi ihm alles erzählt hatte. Er erinnerte sich an das doch eigentlich gemütliche Beisammensein mit Lagerfeuer:   „Hast du ein wenig Zeit für Familiengeschichte?" Nach dieser Frage hatten sie eine Weile geschwiegen. Kojiro, weil er das Reden lieber seinem Vater überließ und Itachi, weil er auf eine Reaktion von Chiaki wartete. Dieser saß einfach nur da und starrte Itachi an. „Familiengeschichte?", fragte er, nicht sicher, was er davon halten sollte. Sein Onkel nickte nur. „Was meinst du damit? Willst du mir erzählen, weshalb du den Clan ausgerottet hast oder wie?", Chiakis Stimme war mit Ironie durchtränkt. „Zum Beispiel." Daraufhin stockte Chiaki. Itachi sah seinen Neffen ruhig an und wartete. Schnell ließ der Rothaarige seinen Blick durch die Höhle schweifen. Seine Augen blieben bei seinen schlafenden Teamkameraden hängen, dann sah er den jungen Mann daneben an. Dieser grinste ihn an und Chiaki wandte sich wieder an Itachi: „Dann erzähle." Itachi nickte und begann: „Vor ein paar Jahren hatten sich die Uchiha vom Hokage ungerecht behandelt gefühlt, obwohl dieser ihnen die Würde der Militär-Polizei übertragen hatte. Aber die Zustände spitzten sich zu und die Verwaltung von Konohagakure hatte Angst vor einem Aufstand seitens des Uchiha-Clans. Zu diesen Zeiten hätte ein Aufstand alle anderen Länder praktisch dazu aufgefordert, in Konoha einzufallen." Itachi machte eine Pause und Chiaki runzelte die Stirn: „Warum sollten die Uchiha einen Aufstand planen, wenn sie einen der wichtigsten Posten des Dorfes bekleiden?" „Macht. Der Uchiha-Clan war mächtig, aber ihnen noch nicht mächtig genug. Sie haben sich durch ihr Kekkai-Genkai überschätzt und wurden arrogant gegenüber den anderen Dorfbewohnern." „Aber es konnten unmöglich alle Clanmitglieder das Sharingan besitzen. Die Vererbung und das Auftreten ist zufällig bestimmt." Itachi musste zugeben, dass er ein wenig beeindruckt war von Sasukes Sohn: „Das stimmt, aber damals bestand der Clan aus über zweihundert Menschen, eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass viele Angehörige das zumindest das einfache oder zweifache Sharingan besaßen." „Und das hat ausgereicht, um sie überschnappen zu lassen?" Itachis Mundwinkel zuckten, als er diese Formulierung hörte. Der Junge war ja klasse! Da konnten ihm die Teampartner ja fast leid tun. Sasuke hatte wirklich einen amüsanten Sohn. „Was ist?", fragte Chiaki skeptisch, dem das kleine Lächeln nicht entgangen war. Aber sein Onkel schüttelte nur den Kopf und knüpfte an das ursprüngliche Thema an: „Wenn du denkst, du wärst besser als alle anderen, dann unterschätzt du leicht die anderen und wenn du dann besessen bist, von dem Gedanken an Macht bedeutet das deinen sicheren Untergang", Itachi streckte seine Beine vor und fuhr mit lockerer Stimme fort, „letztendlich war es auch der Sargnagel zum Untergang des Uchiha-Clans." „Ich dachte, das wärst du?", die Stimme des Rothaarigen war noch immer leicht vorwurfsvoll, aber Itachi konnte sich diesmal ein Lächeln wirklich nicht verbeißen. „Woher hast du das nur?", fragte er und Chiaki zuckte mit den Schultern, während er seinen Onkel nicht aus den Augen ließ und ihn aufforderte weiter zu erzählen. „Im Endeffekt hatte der Rat der Alten Angst vor einem Staatsstreich durch die Uchiha, also haben sie einen Spion gesucht." „Und der warst du?", Chiaki klang wenig überzeugt und das änderte sich auch nicht, als Itachi nickte. „Der Hokage war gegen dieses Vorhaben. Er suchte nach einer friedlichen Lösung, einem Abkommen mit dem Clan, aber der Druck von seinen Beratern und Danzou wuchs, also sah er sich gezwungen zu handeln." Itachi schwieg. Es fiel ihm schwer, all das wieder zu erzählen und seinen Gegenüber dabei überzeugen zu müssen. Chiaki starrte eine Zeit lang in das Feuer, ehe er seine nächste Frage stellte: „War es dein direkter Auftrag gewesen, den Clan zu töten?" Itachi nickte nur und beobachtete ebenfalls die Flammen. „Es war deine Familie", Chiaki war nicht aufgebracht, aber er konnte einfach nicht verstehen, wie jemand so etwas tun konnte. „Sie waren meine Familie, das war ja der Punkt, nicht wahr?", Itachis Lächeln war mit Traurigkeit und Ironie getränkt. Ganz allmählich begann sein Neffe daran zu glauben, aber er hatte immer noch fragen: „Warum haben sie ausgerechnet dich gewählt?" „Weil ich anscheinend der Einzige war, dem das Wohl Konohagakures am Herzen lag." „Aber sie konnten dich doch nicht dazu zwingen! Man kann doch von niemandem verlangen, seine eigene Familie umzubringen!" Das seltsame Lächeln in Itachis Gesicht war noch immer nicht gewichen: „Was wäre passiert, wenn ich den Befehl verweigert hätte?" Es war dem Rothaarigen unmöglich, diesem intensiven Blick stand zu halten und seine Augen wanderten wieder zum Feuer. „Wenn ich es nicht getan hätte, wenn ich sie nicht getötet hätte, dann wäre ich im schlimmsten Fall verbannt worden. Vergiss nicht: Die Aufgabe jeden Shinobis ist die Sicherheit des Dorfes und des Landes. Er muss seine Emotionen unterdrücken, um diese Aufgaben ausführen zu können. Dann muss selbst die Familie hinten anstehen. Bei Ninja-Clanen wie dem unseren ist das auch nichts Unbekanntes." Eine Pause folgte, in der Itachi Chiakis Reaktionen beobachtete. Dieser wagte es nicht aufzublicken. „Ich glaube nicht, dass der Sandaime mich verbannt hätte. Ich denke, er hätte mich ohne Strafe davonkommen lassen. Er war ja selbst gegen dieses Vorhaben. Vielleicht wäre es zu einem Ausschluss aus den Anbu gekommen. Im schlimmsten Fall." „Aber jemand anderes hätte diese Mission bekommen, oder?", Chiaki war froh, dass keine Regung in seiner Stimme zu hören war. Er wollte das alles nicht wahrhaben und er wollte im Angesicht dieser schrecklichen Offenbarung seine Ruhe beibehalten. Seine leicht zitternden Finger verkrallten sich in dem Stoff seiner Hose. „Es stimmt, ein anderer Shinobi hätte diesen Auftrag erhalten, aber er wäre höchstwahrscheinlich gescheitert. Du kannst ein Sharingan nur mit einem Sharingan kontern. Und wenn es gescheitert wäre, dann hätte eine Revolution ausbrechen können. Auch wenn wir annehmen, dass die Uchiha diesen Kampf verloren hätten, Konoha wäre in seinem Inneren geschwächt gewesen und somit angreifbar für seine Feinde." „Ich verstehe", diesmal sah Chiaki ihm in die Augen und Itachi war überzeugt, dass er wirklich verstand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)