家 Kazoku 族 von Mephysto (The Next Generation) ================================================================================ Kapitel 23 ---------- Unzufriedenheit machte sich in Chiaki breit. Seit dem Beenden der Chuunin-Prüfung war ein Tag vergangen und er hatte immer noch keine Gelegenheit gehabt, mit seinem Vater zu sprechen. Zuerst musste Sasuke seinen Bericht über das Examen vorlegen und dann war Naruto bei den Uchiha vorbei gekommen. Mit Itachi konnte er auch nicht sprechen, denn zu dem hatte er keinen richtigen Draht. Gut, all das wäre an sich ja nicht so schlimm gewesen. Dann hätte er eben ein paar Tage gewartet und in aller Ruhe mit seinem Vater gesprochen. Doch die Hokage hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem sie ihm eine Mission gegeben hatte. Nicht irgendeine Mission. Nein, eine verdammte C-Rang-Mission! Er war Jo-nin, sowas war weit unter seinem Niveau! Was glaubte Tsunade, wer er war? Ein lächerlicher Ge-nin? Erst hatte gedacht Iruka hätte sich geirrt, als er ihm den Auftrag gegeben hatte. Und als ihm klar wurde, er sollte das machen, war er nur noch froh, dass Kojiro zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend gewesen war.Der hättte sich totgelacht! Aber er hatte es nicht ändern können, also saß er nun neben diesem reichen Kaufmann in einem Boot zu den Inseln von Mizu-no-Kuni. Der Mann lächelte ihn seit Stunden immer wieder so seltsam an als wüsste er etwas, das Chiaki verborgen blieb. Und das trug nicht gerade positiv zu seiner Laune bei. Doch ansonsten war der Typ ganz in Ordnung, denn er schwieg die meiste Zeit. Die Beiden waren schon seit vier Tagen unterwegs und hatten vor anderthalb Stunden die Grenze zewischen Hi-no-Kuni und Mizu-no-Kuni hinter sich gebracht. Das Meer war ruhig und Chiaki starrte blicklos ins Wasser. Er wollte diesen Auftrag so schnelll wie möglich hinter sich bringen und endlich mit seinem Vater reden. Es machte ihn verrückt ständig darüber nachdenken zu müssen, ob Madara nicht vielleicht Recht hatte. Und was, wenn es stimmte? Wenn Sakura wirklich nicht seine Mutter war? Wie sollte er sich ihr gegenüber dann verhalten? Bisher war sie ja nicht wirklich eine Mutter für ihn gewesen. Etwas stach in seiner Brust und Chiaki biss sich auf Unterlippe. Wenn Madara Recht hatte,dann bedeutete das, dass sein Vater ihn belogen hatte. Aber das würde Sasuke niemals tun, nicht wahr? Sasuke würde seine Kinder nie anlügen. Aber was, wenn Madara die Wahrheit gesagt hatte? Doch das konnte nicht sein. Sein Vater würde Sakura nie betrügen, dazu war sie ihm zu wichtig. Familie bedeutete seinem Vater alles. Das würde er doch niemals aufs Spiel setzen! Oder doch? Chiakis Gedanken wurden unterbrochen, als er einen dunklen Schatten im Wasser sah. Er konzentrierte sich und starrte in das dunkle Wasser. Die Sonne erschwerte ihm die Sicht, denn sie stand direkt im Zenit und wurde von den seichten Wellen reflektiert. Natürlich konnte der Schatten auch nur ein großer Fisch sein, aber irgendwie bezweifelte Chiaki das. Laut Auftrag soltte sie ja nicht auf Shinobi stoßen, aber das wussten die Kiri-nin ja nicht. Möglichst unauffällig griff Chiaki nach einem Kunai. Er beobachtete den Bootsmann. Der sah ziemlich arglos aus und war mit dem Motor beschäftigt. Doch der Schein konnte trügen. Chiaki wandte sich zu seiner Zielperson um und wollte sie warnen, aber Tanako wählte diesen Moment, um die Stille zu brechen: „Hast du dich mittlerweile entschieden?" Chiaki verstand die Frage nicht, aber das war ihm egal. Aber er hatte jetzt wichtigeres zu tun, nämlich seine Arbeit. „Hören sie, wir-" „Ich bin neugierig", unterbrach ihn der Mann, „hast du deine Eltern gefragt?" Der Rothaarige runzelte die Stirn, was sollte das? Ihm blieb keine Zeit zum Nachdenken, denn plötzlicj schossen fünf Ninja aus dem Wasser hervor. Chiaki erkannte die stilisierten Wellen auf ihren Stirnbändern und machte sich kampfbereit. Ehe er auch nur einen Muskel bewegen konnte, wurde er von hinten niedergeschlagen. Itachi gab es nur ungern zu, aber das gespannte Verhältnis zwischen ihm und Sasuke machte ihn langsam fertig. Sein Bruder sprach nicht ein Wort mit ihm, starrte ihn kalt an und ging ihm ansonsten aus dem Weg. Der Ältere hatte schon oft versucht, einfach mal mit Sasuke zu reden, aber der war genauso stur wie schwarzhaarig. Gerade eben hatte sein kleiner Bruder den Raum betreten und war wortlos an ihm vorbeigegangen. Itachi seufzte. Diese Situation zerrte an seinen Nerven. Er ließ sich in einen der Sessel im Wohnzimmer fallen. Im Haus war es ruhig, denn die Zwillinge und Kazutaka hatten Kojiro überrreden können mit ihnen zu spielen. Lachend tobten die Vier im Garten. Sein Sohn schien sich kaum Gedanken um die Kämpfe in weniger als einem Monat zu machen. Sakura trat in das Wohnzimmer, die Arme beladen mit Blättern und Umschlägen. Sie legte ihre Last auf dem Tisch ab und lächelte ihren Schwager an. „Du siehst so aus, als hättest du nichts zu tun, Itachi." „Nicht wirklich. Aber du scheinst ziemlich beschäftigt." „Na ja", die Pinkhaarige ordnete die Materialien, „ich schreibe Einladungen für Chiakis Geburtstag nächste Woche." „Wird er denn bis dahin wieder hier sein?" „Klar. Kirigakure ist ja nicht weit entfernt und auf dem Rückweg kann er ja sein eigenes Tempo bestimmen." Itachi runzelte die Stirn: „Kirigakure? Hat ihn die Hokage dort hingeschickt?" Sakura sah auf: „Natürlich. Wer denn sonst?" Itachi sprang auf. Wie konnte die Godaime nur so blöd sein? Er hatte ihr doch erzählt, dass Madara Mizukage war! Er musste schnell zu ihr. Als er aus dem Wohnzimmer stürmte, rannte er beinahe Sasuke über den Haufen. „Was sollte das denn, du Trottel?", fuhr der ihn an, doch Itachi hatte für einen Streit keine Zeit. „Tut mir leid, aber ich muss zu Tsunade", er schlüpfte in seine Schuhe und öffnete die Haustür. „Weswegen das denn?" „Chiaki!", und dann lief er die Straße entlang. Nur kurze Zeit später rannte Sasuke neben ihm her. „Was ist mit meinem Sohn", seine Stimme klang herausfordernd. Itachi hob eine Augenbraue. Sasuke, die Übermutter? „Es gibt Probleme", dann betrat er den Hokageturm und lief in die große Halle, seinen Bruder dicht auf den Fersen.. Itachi blieb erst kurz vor Tsunade stehen, die verwirrt von einem Dokument hochblickte. „Itachi?", fragte sie, „Was willst du? Ich habe zu tun", damit wies sie auf einen Klienten vor ihr. „Ist es wahr, dass sie Chiaki nach Kirigakure geschickt haben?" „Ja. Wieso auch nicht? Dort kann Madara ihn nicht finden, er vermutet den Jungen schließlich hier." Itachi war kurz davor, sich an die Stirn zu schlagen. Das war nicht wahr, oder? Sie haben ihn nicht wirklich ausgerechnet da hingeschickt, oder?", fragte Itachi nach und versuchte sich zu beruhigen. „Ich verstehe den Wirbel nicht ganz", meinte Tsunade leicht genervt, „Chiaki ist in Kirigakure, weil das sehr weit entfernt von Oto oder Ame liegt. Dort kann ihn keiner – Oh!" Nun fiel der blonden Frau wieder ein, was Itachi ihr erzählt hatte. „Oh!", sagte sie noch einmal und wurde leichenblass. Sasuke hatte das Ganze misstrauisch betrachtet. Nun platzte ihm der Kragen: „Könnte mir mal bitte jemand erklären was hier los ist?" „Gleich", winkte Tsunade ab, „Shizune, übernimm mal hier für mich!" Sie verließ, von den Uchiha-Brüdern gefolgt, die Halle und schritt geradewegs zu ihrem Büro. „Also Sasuke, wir haben ein großes Problem", begann sie und Itachi erzählte ihm das, was er Tsunade schon gesagt hatte. Das erste, was Chiaki sah, als er die Augen wieder aufschlug, war die Leiche des Bootsmannes, die über Bord geworfen wurde. Wie beruhigend, dass der zumindest kein Verräter gewesen war! Der Rothaarige wandte den Blick von dem dahintreibenden leblosen Körper ab und sah direkt vor ihm sitzend Madara Uchiha. Er trug die gleichen Kleider wie Yukihiro Tanako und Chiaki fragte sich, wie er so blöd sein und die Genjutsu nicht bemerken konnte. Er musste wirklich gepennt haben. „Wie ich sehe, bist du wieder aufgewacht", Madara überschlug seine Beine und wirkte wie ein arroganter, reicher Herr, ganz seiner Rolle entsprecghend. Chiaki knurrte nur und bemerkte mit Unwillen, dass sein Arme hinter seinem Rücken gefesselt waren. Er wandte seinen Kopf nach hinten und sah vier Kiri-nin, die ihn scharf beobachteten, zwischen ihren Füßen lagen sein Gepäck und die Waffen. Herrlich! Vor ihm saß Madara und hinter ihm ein Shinobi, der den Motor bediente. Es war unglaublich, dass sieben Leute in diese kleine Nussschale mit Antrieb passten. „Was wollen sie?", wandte er sich wieder an Madara. Man konnte ihm deutlich aus dem Gesicht ablesen, dass er diese Situation nicht mochte. „Nun, ich dachte, ich beschleunige die Sache ein wenig", meinte der Schwarzhaarige ganz galant, „Hast du mit deinen Eltern gesprochen?" „Und wenn?", Chiaki bemerkte, dass es sinnlos war, die Fesseln lösen zu wollen. Er war dem Uchiha vollkommen ausgeliefert. „Nun, ich hoffe, du freust dich darauf, deine Mutter kennenzulernen. Sie erwartet die jedenfalls sehnsüchtig." „Nicht wirklich. Warum kommt sie nicht nach Konoha, wenn sie so wild drauf ist?" Madara lachte: „Es gibt da ein kleines Problem. Sie hat früher für Orochimaru gearbeitet. Das macht sie in Tsunades Augen bestimmt nicht gerade vertrauenswürdig." „Das ist mir ziemlich egal. Aber ich glaube nicht, dass sie nur bei einer glücklichen Familienzusammenfüh-rung dabei seiin wollen", meinte Chiaki bissig. „Ah, und immer noch so höflich", bemerkte Madara und nahm die alberne, verzierte Kappe ab, Der Rothaarige spießte ihn mit den Blicken auf. „Es stimmt, ich verfolge ein etwas anderes Ziel." Chiaki drehte seinen Körper zur Seite, kreuzte seine Beine übereinander und lehnte sich mit dem Rücken an die Bootswand. Madara hatte die Bewegung mit einem fragenden Blick verfolgt und hob eine Augenbraue. „Scheint eine längere Geschichte zu werden", sagte Chiaki gelangweilt und starrte auf das blaue Meer hinaus. „Nun, im Grunde ist es einfach Rache an Konoha." „Aha, und warum das?" „Als Konohagakure noch nicht gegründet war, befand sich der Uchiha-Clan in einer ewigen Fehde mit den Senju. Wir waren erbitterte Gegner auf dem Schlachtfeld und unter meiner Führung habe ich unsere oft gegen sie angeführt." Chiaki schwieg. Was sollte er dazu schon sagen? „Ich hatte auch einen jüngeren Bruder. Wir waren uns sehr ähnlich und haben uns oft aneinander gemessen, um stärker zu werden. Wir beide beherrschten Sharingan perfekt, aber-" Madara stockte und sein Blick schien weit weg. Fast als befände er sich wieder in seiner Vergangenheit, die so viele Jahre zurücklag. „Der Nachteil am Meangekyou-Sharingan ist die Blindheit, die dich allmählich befällt. Deine Augen können nur dann geheilt werden, wenn ein Familienmitglied dir seine gibt. Das liegt an unseren Genen." Chiaki wartete darauf, dass Madara fortfuhr. Aber der schwieg und blickte in den Himmel. Stumm trieben sie über das Meer. Ein paar Möwen rissen den alten Uchiha nach einer Weile aus den Gedanken. „Mein Bruder hat mir seine Augen bereitwillig gegeben und starb bei der Operation", plötzlich änderte sich Madaras Gesichtsausdruck. Er wurde aggressiv: „Was wir nicht wussten, hinter meinem Rücken hatte der Clan beschlossen sich mit den Senju zu verbünden und ein gemeinsames Dorf zu gründen. Mein Bruder war ganz umsonst gestorben!" Chiaki wusste das von Itachi-san, doch es jetzt mit aller Emotionalität von Madara zu hören war etwas ganz anderes. Vielleicht konnte er den Zorn des alten Uchiha sogar ein wenig verstehen. „Sie hatten beschlossen, dasss Hashirama Senju der erste Hokage werden sollte. Mir war klar, dass er, sobald er an der Macht war, versuchen würde uns Uchiha ins Aus zu drängen. Aber der Clan wollte nciht auf mich hören! Hashirama versuchte die Familie zu beruhigen, indem er ihr die Polizeiarbeit zuteilte und dieser wichtige Aufgaben versprach. Doch wer braucht schon eine Polizei, wenn er die Anbu hat?" Chiaki schwieg. Deshalb war Madara so hasserfüllt. Er hatte seine Leute gewarnt, aber diese dankten ihm diese Sorge nur mit Ignoranz. Außerdem war sein Bruder einen völlig sinnlosen Tod gestorben, der leicht hätte vermieden werden können. Doch all das war Jahre vorbei. „Was nützt Ihnen die Rache jetzt noch? Der erste Hokage ist längst gestorben." „Ich werde mcih an seiner Familie rächen. Die Uchiha haben für ihre Dummheit schon vor Jahren bezahlt. Jetzt wird die einzig übrig gebliebene Senju für den Tod meines Bruders sterben!" Madaras Gesichtszüge verhärteten sich und er wirkte auf Chiaki nun wie ein Besessener. Dem Rothaarigen stockte der Atem. Die Hokage war die einzige noch lebende Senju. Madara wollte Tsunade töten! Und ein Mord am Dorfoberhaupt würde Konoha ins Chaos stürzen, denn Chiaki vermutete zu recht, dass Madara nebenbei noch ein wenig Zerstörung hinterlassen würde. „Wenn die Hokage stirbt, dann ist Konoha ungeschützt und die anderen Dörfer werden das ausnutzen", keuchte Chiaki. „Ganz recht", Madaras Laune schien sich wieder verbessert zu haben bei diesen Gedanken. „Suna kann in einem solchen Fall nicht alle Feinde allein abwehren. Und wenn sich Oto, Ame und Kiri miteinander verbünden, dann hat Konohagakure keine Chance mehr. Viele andere Dörfer werden sich an diesem Krieg beteiligen und Konoha wird restlos zerstört!" Bleich starrte Chiaki Madara an. Die Fassungslosigkeit war ihm ins Gesicht geschrieben. „Das geht nicht! Das ist das totale Chaos!", flüsterte er heiser. Madara beugte sich zu ihm hinunter und legte ihm eine Hand auf die Schulter: „Es wird all das passieren. Und ich biete dir an, an meiner Seite zu kämpfen. Wie werden siegen und Kirigakure wird zur neuen und einzigen Weltmacht aufstiegen." „Warum?", Chiaki konnte das alles noch nicht glauben. „Ich bin schließlich der Mizukage und Mizu-no-Kuni ist ein starkes Reich!", meinte Madara überzeugt. Nun war es eindeutig für Chiaki: Madara war verrückt! Ungläubig starrte Sasuke Itachi und Tsunade an. „Soll das heißen, mein Sohn ist in den Fängen von irgend so einem Irren?", er klang fast ein wenig hysterisch, allein bei dieser Vorstellung. „Es scheint fast so", seufzte Tsunade, „auf jeden Fall werden wor sofort einen Trupp losschicken, der Chiaki wieder zurückholt. Am besten bevor Madara ihn bekommt. Und ich werde dem Kazekage eine Nachricht senden und ihn warnen." „Wen wollen Sie schicken?", fragte Itachi, „Madara ist gefährlich." „Nun, ich halte es für angebracht, wenn ihr beide geht. Am besten nehmt ihr Kojiro und Shigeko mit. Dein Sohn hatte schließlich schon das Vergnügen und kennt den Gegner. Und es wäre gut, wenn die Familie Chiaki zurückholt, sollte Madara erfolgreich. Die Familie hat mehr Wirkung als irgendwelche Außenstehenden." Die Uchihas nickte, obwohl es Sasuke überhaupt nicht behagte seine Tochter auf eine solch gefährliche Reise mitzunehmen. Aber sie war eine Kunoichi - und sie war stark. „Beeilt euch und seid so schnell wie möglich wieder hier!" Die Männer nickten und verließen das Büro. Sasuke beschloss keinem die Chance zu geben ihm seinen Sohn wegzunehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)