Magical Girl LaFee von witchboy13 (The Destiny of Christina Klein) ================================================================================ Kapitel 2: Prinzesschen ----------------------- Kapitel 2: Prinzesschen Christina erwachte durch die ersten Strahlen der Sonne, welche durch das gelichtete Geäst der Bäume fiel. Erst war sie verwirrt. Sie wusste nicht, was geschehen war, und wieso sie hier im Wald lag. Langsam kamen ihr die Bilder wieder in den Sinn. Und sie wusste, dass sie voller Hass gewesen war, doch dann war es wie abgeschnitten. Was war denn nur geschehen? Sie nahm ihr Handy hervor. Es waren zwölf Anrufe in Abwesenheit angezeigt. Sie musste wirklich tief geschlafen haben, wenn sie das nicht mitbekommen hatte. Alle Anrufe waren aus ihrem Elternhaus gekommen. Langsam machte sie sich auf den Weg. Ihr war etwas schummrig. Nach etwa zehn Minuten kam sie zu Hause an. Sie schloss die Tür auf und trat ein. Sofort kam ihr Vater angestürmt. „Wo warst du, Christina? Ich hab gesagt, um zehn, spätesten elf bist du zu Hause. Um halb zwölf hab ich angerufen, aber du bist nicht drangegangen. Ich habs noch zweimal probiert, dann bin ich zur Party gefahren, aber die haben gesagt, du wärst schon lange gegangen. Wo warst du denn verdammt noch mal? Ich wollte jetzt egrade die Polizei informieren. Hast du dich mit deinem Freund rumgetrieben, diesem Alexander?“ Christina schüttelte langsam den Kopf. „Ja, wo warst du denn dann?“, entgegnete Bernhard Klein aufgebracht. „Ich... Ich weiß es nicht.“ „Wie, du weißt es nicht? Willst du mich verarschen? Oder hast du dich vollgesoffen, bis zum Blackout? Lass mich mal riechen.“ Das blonde Mädchen wich zurück. Sie wollte den Kopf schütteln, dch vielleicht hatte ihr Vater Recht. Vielleicht hattes sie sich aus Frust vor Alex` Untreue betrunken, bis sie gar nichts mehr wusste. Ihr Vater schnüffelte. „Nein, ich rieche nichts. Also, wo warst du? Antowrte mir endlich!“ „Ich weiß es wirklich nicht!“, schrie Christina unter Tränen und rannte die Treppe rauf zu ihrem Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich zu und warf sich aufs Bett, wo sie weinte. Was war nur mit ihr los? Bernhard war ihr nachgelaufen. Er hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür. „Mach sofort wieder auf! Sonst kriegst du richtig Ärger!“ Die Schläge gegen das Holz der Tür hallten in Christinas Kopf wieder. Sie wollte einfach nur noch ihre Ruhe. Sie ertrug es nicht mehr. „Na gut, wie du willst. Aber eins sag ich dir: in den nächsten Monaten bist du um Punkt sieben Uhr zu Hause, und mit deinem Freund triffst du dich ab sofort gar nicht mehr. Er scheint einen sehr schlechten Einfluss auf dich zu haben.“ Und wenn schon, dachte sich die hübsche Halbgriechin. Den wollte sie sowieso nie wieder sehen. Gegen zwei Uhr nachmittags kam Christinas Vater an die Zimmertür seiner Tochter und klpfte vorsichtig an. „Darf ich reinkommen.“, fragte er mit normaler Stimme. Oh, er ist nicht mehr sauer?, wunderte sich Christina und stand von ihrem Bett auf, in dem sie gelegen und nachgedacht hatte. „Ja, du kannst reinkommen. Ich mach die Tür auf. Moment.“ Bernhard kam langsam ins Zimmer, welches mit Postern von Evanescence und Christina Aguiliera vollgeklebt war. Er setzte sich aufs Bett und bedeutete seiner Tochter, sich neben ihn zu setzen. Er atmete einmal tief ein und aus, bevor er begann, zu erzählen. Schon bei diesem Verhalten wusste Christina gleich, dass etwas nicht in Ordnung war. „Crhistina, die Polizei hat eben angerufen. Man hat vor wenigen Stunden die Überreste von zwei Leichen gefunden. Und zwar... In der Wohnung deines Freundes Alex, weshalb man davon ausgeht, dass... Alex eine der beiden Leichen ist.“ Christina brauchte einen Moment, um zu begreifen, was sie da hörte. „Alex ist tot? Wurde er etwa umgebracht?“ „Das weiß die Polizei noch nicht, aber sie gehen von einem Verbrechen aus. Die Leichen müssen ziemlich schlimm zugerichtet sein, wobei Fremdeinwirkung noch nicht nachgewiesen werden konnte. Sie haben deine Telefonnumer bei seinen Sachen gefunden, und deshalb bei mir angerufen.“ „Und seine Eltern?“ „Die wurden informiert. Und es ist noch etwas... Janines Eltern haben bei mir angerufen, weil du ja ihre beste Freundin bist. Sie ist heute morgen nicht aufgetaucht. Sie fragten, ob sie mit dir zusammen gewesen sei, was ich verneinte. Der zweite Tote, den sie gefunden haben, war weiblich. Es wäre möglich...“ „Dass es Janine ist. Oh Gott.“ Christina wusste nicht, ob dies alles wirklich passierte, oder ob es einfach nur ein böser Traum war. Plötzlich waren zwei für sie wichtige Menschen verschwunden. Nach dem gestern wären sie sowieso für sie ein für allemal gestorben gewesen, aber... Gestorben. Ständig verliert sie Menschen aus ihrem Leben, die sie doch so nötig braucht. Das verschwinden ihrer Mutter. Der Tod ihrer geliebten Tante, der ebenfalls bis heute ungeklärt ist. Es ist schrecklich, was tagtäglich geschieht. So viele einzelne Schicksale, und alle betreffen sie. „Christina?“, fragte ihr Vater vorsichtig. „Tina?“ Er nahm sie tröstend in den Arm. Doch obwohl er sie damit warm hielt, fröstelte es sie, und sie wusste nicht, warum. Zwei Tage später, am Montag, ging die Schule weiter. Die DNA-Tests waren noch nicht ausgewertet, doch man ging inzwischen davon aus, dass die beiden Toten Alexander Merten und Janine Engstler waren. Und diese Gerüchte hatten sich rasend schnell in Stolberg verbreitet. Auch unter den Hauptschülern machte es rasend schnell die Runde. Christina betrat den Klassenraum und war von den Blicken der Mitschüler wie erstochen. Sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, ignorierte sie und setzte sich auf ihren Platz. Der Stuhl neben ihr war leer. Es war Janines Stuhl. Sie war normalerweise noch vor Christina da. Niemand sprach sie an, niemand fragte nach ihrem Wohlbefinden. Man sprach nicht mit ihr, sondern nur über sie. Und Christina spürte jeden einzelnen negativen Gedanken, der ungehemmt auf sie eindrang. Dankbar sah sie Herrn Hinzer an, welcher gerade die Klasse betrat. Das Getuschel verstummte zusehends, als der Lehrer seine unterrichtsmaterialien auf den Tisch legte. Er atmete einmal tief und lang ein und aus. Dann sprach er: „Ihr habt bestimmt schon von Janines Verschwinden und dem Fund zweier Leichen gehört. Ich bitte euch, mit dem Gerede aufzuhören, solange wir nichts Genaues wissen. Es kann genausogut sein, dass es für alles eine andere Erklärung gibt, als die, die euch vorschwebt. Und jetzt,... Beginnen wir mit dem Unterricht. Schlagt alle bitte Seite. 72 im Buch auf.“ „Tina..“, wurde Christina auf dem Schulflur angesprochen. Sie drehte sich zu der Stimme um. Es war Katharina Feuersinger, ein befreundetes Mädchen aus der Parallelklasse. Sie war ziemlich klein für ihr Alter, hatte braune gelockte Haare, haselnussbraune Augen und eine niedliche Stupsnase. „Hi, Katha.“, begrüßte Christina sie. „Ich hab von der Geschichte mit Janine erfahren. Wie gehts dir?“ „Nicht gut. Können wir bitte über etwas Anderes reden? Ich will nicht ständig an sie denken müssen.“ „Klar. Hast du heute nachmittag schon was vor? Wenn nicht, könnten wir ja zusammen Eis essen gehen, wenn du Lust hast.“ „Das ist eine gute Idee. Wieviel Uhr sollen wirs denn machen?“ „Gegen drei?“ „In Ordnung, Katha. Ich komm dann so um zehn vor drei bei dir zu Hause vorbei, und dann gehen wir zusammen zu Eisdiele.“ „Einverstanden. So machen wirs.“ Als die Schulglocke läutete und damit das Ende der letzten Schulstunde verkündete, packte Christina ihre Schulsachen in den Rucksack und ging durch die Klassentür. Auf dem Flur begegnete sie Caroline. Sie unterhielt sich gerade mit ihren beiden ständigen Begleiterinnen über Selbstbräunungscreme, als sie die junge Halbgriechin erblickte. „Christina, du warst am Wochenende so schnell verschwunden? War etwas nicht in Ordnung, war dir schlecht gewesen, oder was war da los gewesen.“ „Ich möchte nicht darüber reden.“, entgegnete sie knapp. Und mit dieser blöden Zicke schon gar nicht. „Ach, ist es was Privates? Hast du Stress mit deinem Freund gehabt? Hat er dich etwa wegen einer anderen verlassen?“, fragte sie hämisch. „Ach, du Arme...“ „Nein, und jetzt lass mich in Ruhe.“ Christina wollte zum Ausgang, doch Janine versperrte ihr zusammen mit ihren beiden Freundinnen den Weg. „Warum bist du so unhöflich? Etwa, weil ich Recht habe?“ „Gar nichts hast du!“ „Ach, und ich dachte, Janine hätte was mit ihm. Tja.“ „Du... Du weißt davon? Sie hat es dir erzählt!?“ „Das war gar nicht nötig. Jeder wusste das. Nur du hast natürlich nichts mitgekriegt, blöd wie du bist. Aber was will man auch schon von so einer aus der Arbeiterklasse erwarten? Und so scheiße wie du aussiehst, wundert es mich sowieso, wieso du überhaupt einen Freund abgekriegt hast:“ „Was bist du doch für ein Miststück...!“, erwiderte Christina wütend. „Achte auf deine Worte. Wir wissen ja, wo du herkommst, du brauchst es nicht jedes Mal aufs Neue mit deinem Wortschatz zu beweisen. Und da wundert es dich noch, dass dich niemand leiden kann?“ „Mich kann niemand leiden? Das ist nicht wahr.“ „Du hast hier in der Schule keine Freunde, und das weißt du selbst ganz genau, wenn du ehrlich bist.“ „Natürlich hab ich die. Zum Beispiel Ja...“ „Ja, nenn mir nur fünf, ach Quatsch, drei Personen dieser Schule, die dich ansatzweise mögen.“ „Katha,...“ „Die ist ein blödes kleines Kind. Die läuft ja genau so assozial ru, wie du. Kein Wunder.“ „Die ist wenigstens lieber als du.“ „Lieber. Du redest auch wie jemand Zurückgebliebenes, und das bist du wohl auch.“ „Halt die Fresse!“, schrie Christina aufgebracht. „Sehr schön. Mach nur wieter so. So kriegst du auch nicht mehr Freunde. Apropos: Ist deine Aufzählung schon zu Ende? Sieht etwas mager aus.“ „Sarah, Julia, Jessy...“, sprach sie schnell. Sie spürte den Schweiß unter ihren Achseln hinunterlaufen. „Das glaubst du doch selbst nicht! Soll ich mal lachen?“ Christina wurde schwindlig. Sie lief schnell den gang die andere Richtung entlang, während sie weibliches Gelächter im Hintergrund hört. Sie lief zu Toilette und hielt sich am Rand des Waschbeckens fest. Alles um sie herum schien sich zu drehen. Nach zwei Minuten ging die Tür auf. Dort stand Caroline. „Na, hast du dich hier verkrochen, du dummes Ding?“ „Verschwinde. Lass mich allein.“ „Na, na, nicht so unhöflich. Die Toilette ist für alle da.“ Christinas Augen funkelten gefährlich. „Verschwinde, hab ich gesagt!“ „Wie redest du denn mit mir? Beherrsch dich.“ Christinas Blut hämmerte in ihren Adern. Sie zitterte vor Wut am ganzen Körper. „Christina, ich glaube, ich lasse dich mal wirklich alleine. Du siehst heute mal wieder schrecklich aus, allein deine Frisur. Die Haare stehen ja nach allen Seiten ab. Du solltest mal einen Friseur aufsuchen. Falls dein Geld dazu reicht.“ „Halt deine Fresse.“, stieß die junge Frau hervor. „Du bildest dir was darauf ein, dass du Geld hast, aber das hast du nur, weil deine Eltern stinkreich sind, du verwöhntes Prinzesschen.“ „Was erlaubst du dir?“ „Du fragst mich, ob ich Feunde habe? Du fragst mich, ob mich jemand mag? Dabei bist du es doch, die von niemandem geliebt wird. Die Typen sind nur geil auf deine dicken Titten, deshalb läuft dir jeder Arsch nach. Weshalb denn auch sonst? Ein Gehirn scheintst du ja nicht zu haben.“ „Jetzt reichts!“, erwiderte die Blondine empört. „Das muss ich mir wirklich nicht länger anhören, und schon gar nicht von so einer Bitch wie dir!“ „Und warum nicht? Weil es die Wahrheit ist. Du bist hübsch, du bist sexy, du hast eins chönes Gesicht, aber das war es auch schon. Ohne das un dein Geld würde sich niemand für dich interessieren. Und weißt du auch wieso?“ Bei den nächsten Worten zeigte Christina mit ihren plötlich schwarzlackierten langen Fingernägeln auf Carolines Herzgegend. „Weil tief in dir, da wo andere Menschen ein mitfühlendes Herz, nicht, überhaupt nichts ist!“ Christina schloss die ausgestreckte Hand zu einer Faust und drehte sie in der Luft herum. Im gleichen Augenblick nahm Christina, die alles automatisch gesagt und getan hatte, den Ausdruck puren Entsetzens in Carolines Gesicht. Diese fasste sich krampfhaft an die Brust. Dann schrie sie vor Schmerzen laut auf. Ihr Blick schaute fassungslos Christina an, dann wurde er leer. Die junge Frau fiel zu Boden und blieb reglos auf den kalten weißen Fließen liegen. Die Luft stank nach Urin. Christina ging erschöpft in die Knie. Die Energie verließ sie, und sie betrachtete den leblosen Körper am Boden. Was war das gewesen? War sie das? Wieso hatte sie eben diese ganzen Dinge gesagt, und was war das für eine Energie, die sie durchflossen hatte? Caroline bewegte sich nicht mehr. Ob sie tot war? Sie war ganz sicher tot, dass wusste Christina einfach, so wie sie im Grunde ihres Herzens auch schon gewusst hatte, dass Alex und Janine tot waren, noch lange, bevor sie vom Fund der zwei leichen erfahren hatte. Doch hatte sie selbst sie umgebracht? Wie war das möglich. Ihr war wieder so schwindlig, und sie war so müde. Die Kopfschmwerzen verstärktens ich. Wie in Trance stand sie auf und ging aus der Toilette und schließlich aus dem Schulgebäude heraus. Im Nachhinein konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, wie sie nach Hause in ihr Bett gekommen war. Als sie gegen siebzehn Uhr aufwachte, bemerkte sie mehrere verpasste Anrufe von Katharina. Sie musste das Handy überhört haben, so tief hatte sie geschlafen. Sie erinnerte sich wieder and as Geschehene. Sie betrachtete ihre Hände. Ging von ihr eine Macht aus, die andere zerstören konnte? Sie bemerkte, dass sie wieder geweint hatte. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und wählte Kathas Nummer. Sie hoffte, dass ihr Stimme einigermaßen festklang, als sie Katha erzählte, dass sie wohl eingeschlafen sein musste und das Handy überhört hatte. Sie entschuldigte sich und Katha wollte wissen, ob alles in Ordnung sei. „Ja, es ist alles in Ordnung.“, beteuerte sie langsam. Als sie aufgelegt hatte, begann sie erneut zu weinen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)