Magical Girl LaFee von witchboy13 (The Destiny of Christina Klein) ================================================================================ Kapitel 15: Heul doch --------------------- Kapitel 15: Heul doch Christina Klein dachte genau nach. Wie groß war die Chance, dass er die Wahrheit sprach? Was, wenn es wirklich so war? Dann tat sie ihm Unrecht, falls er seine Fehler eingesehen hätte, und sie hätte ihm nicht verziehen. Sie konnte es mit rationalem Denken nicht hundertprozentig herausfinden. Sie musste ihrer intuition vertrauen. Sie sah ihm erneut ganz tief in die Augen, welche vor Tränenwasser nur so trieften. Doch die Augen waren leer. Er meinte es nicht ehrlich, er weinte sich nur selbst zu, um Mitleid zu erregen. Sie hatte lange genug seinen Lügen geglaubt. Liebe hatte sie doof und blind gemacht, doch nun konnte sie wieder sehen. „Wenn ich deine Fresse sehe, dann brennt mein Herz wie Feuer, und mein Magen kocht sowas von über, dass ich kotzen könnte!“, schrie sie ihm ins Gesicht. „Verschwinde, ich will dich nie wieder sehen! Es hat keinen zweck, du lügst, sobald du den mund aufmachst. Am Liebsten würde ich dir den Hals umdrehen. Sei bloß froh, dass ich kein messer bei mir trage, sonst hätte ich dich jetzt so richtig rasiert.“ „Aber, Habibi... Du bist doch meine Lady...“, schluchzte Anis weiterhin. „Habibi, Schätzchen, Lady, Babe! Kannst du mich nicht einmal bei meinem Namen nennen?“, wollte die blonde Halbgriechin wissen. „Was... Was willst du denn noch? Hau endlich ab.“ „Hab doch Mitleid mit mir! Es tut mir ja alles so leid, Hab... Christina.“, flehte Anis, während er vor ihr auf die Knie fiel. „Ach, weißt du was? Heul doch!“, rief die junge Frau ihm zu. „Ja, heul doch! Und wenn du damit fertig bist, verpiss dich.“ Anis stand auf. „Hast du mir sonst wirklich nichts mehr zu sagen?“ „Doch, noch eins.“, entgegnete sie. „Arschloch!“ Der Halbtunesier wischte sich die Tränen weg. Sein Gesichtsausdruck hatte sich von einem auf den anderen Moment radikal verändert. „Ich habs auf die freundliche Art versucht, doch wenn du nicht gehorchen willst, du kleine Bitch, dann eben auf die harte Tour!“ Christina wich keinen Schritt zurück. „Was willst du damit sagen?“ „Dass ich mir nehmen werde, was ich brauche. Oder hast du etwas schon vergessen, dass ich sexsüchtig bin?“ Mit einem irren Ausdruck in den Augen fasste er Christina grob an den Oberarmen und drückte sie fest an die Wand. Peter kam schnell dazu. „Ich werde dir dabei helfen, Anis.“, lachte er voll Vorfreude. Hasserfüllt sah er Christina an. Diese billige Schlampe würde es noch bereuen, dass sie sich über ihn lustig gemacht hatte! Christina selbst wurde immer wütender.Sie spürte die Energie in sich aufkommen, sodass sie am ganzen Leib erzitterte. Die Kraft war stark, sehr stark, doch Christina versuchte gar nicht erst, sie zu bändigen. Sie wollte, dass die Energie diese beiden Typen angreift und sie vernichtet, ganz egal, welche Folgen daraus entstehen könnten. Sie wollte den Tod dieser Männer. Ja, vernichte sie, bring sie um. Hörte sie eine Stimme tief in sich, und sie wusste, dass es das dunkle Elemental in ihr war. Warum sollte sie nicht auf es hören? Es hatte schließlich immer nur ihren Feinden geschadet. Also ließ Christina den Energien freien Lauf. Ihre Augen färbten sich schwarz, ihre Fingernägel wuchsen zu krallen. Lass den hass dich nicht kontrollieren, erinnerte sie sich an Deros Mahnung. Zu spät, dachte sie sich, und es war ihr in diesem Augenblick vollkommen egal. Ihre Haare wuchsen bis fast auf den Boden und ihre Kleidung transformierte ebenfalls. Sie wurde zu einer langen Robe, welche die Farbe getrockneten Blutes besaß. Ein Urschrei, ähnlich der einer Banshee, einer Todesfee, schoss aus ihrem Mund und im selben Augenblick riss sie ihre Arme auseinander und eine gewaltige Woge psychokinetischer Energie traf auf Anis und Peter. Beide wurden auf die andere Seite des Raumes geschleudert und prallten mit einem Geräusch, welches verhieß, dass die Wand Risse bekommen hatte, gegen die Steinmauer. Christina schritt energisch auf Anis zu, um ihm den rest zu geben. Doch er war nicht bewusstlos oder betäubt, sondern stand wieder auf. Ohne jede Gefühlregung sah Anis sie an. „Habibi, du weißt ja nicht, worauf du dich da eingelassen hast. Spiel niemals mit den Feuer, sonst verbrennt es dich.“ Dann streckte er beide Arme aus und eine kalte Energie traf Christina unvorbereitet und schleuderte sie zu Boden. Wütend stand sie auf. „Du... Du gehörst zum Feind! Mich zu verarschen, gehörte zu deinem Plan, die gute Seite auszuschalten!“ „Die gute Seite?“, lachte Anis höhnisch. „Sieh dich doch mal an. Du gehörst nicht zur guten Seite. Du bist ein Monster.“ Christina spürte die langen Eckzähne in ihrem Mund (oder Maul?) und betrachtete ihre langen Krallen. Anis hatte tatsächlich Recht. Die dunkle Energie veränderte sie. Es war wie eine Droge, als ob sie Methamphetamine genommen hätte, so hatte sich ihr Körper verändert. Sie schloss die Augen, aus welcher schwarze Flüssigkeit lief. Ihr Geist war stark, sagte sie sich immer wieder. Es war ihr Körper, nicht der des Elementals. Ihr Geist konnte das Elemental kontrollieren, wenn er nur wollte. Und das wollte sie jetzt unbedingt. In diesem Augenblick der höchsten Konzentration traf sie erneut eine Energiewoge des Halbtunesiers. Schutzlos prallte sie gegen die Wand. Ihr Oberarm schmerzte. Das würde schlimme Blutergüsse geben. „Habibi, jetzt ist wirklich nicht der Zeitpunkt, in dich zu kehren. Jetzt wird gekämpft.“ „Halts Maul.“, schrie sie, doch war wirklich sie es, die da schrie? War es nicht ihr Elemental? Lass mich. Nein, wieso denn? Er hat es verdient, er muss vernichtet werden. Aber nicht mit diesem Hass. Der Hass gibt dir Kraft, Christina. Nein, er gibt nur dir Kraft, du Energie-Vampir! Er nährt nur dich und deinen gierigen Astralkörper! Was denkst du von mir? Ich will dir helfen? Verschwinde! Gib mir die Knotrolle zurück, sonst werde ich dich mit meinem überlegenen Geist auflösen. Du weißt, dass ich das kann. Dann würdest du einen Großteil deiner Kraft verlieren. Dieses Risiko bin ich bereit einzugehen, und außerdem ist die Kraft tief in mir drin, sie kommt nicht nur von dir. Na gut, ich werde mich zurückhalten. Christinas Metamorphose wurde rückgängig gemacht, sie sah wieder aus, wie die Christina, die sie eigentlich auch war. Ihre grünen Augen blickten Anis entschlossen an. „Hat dich die Kraft verlassen, mein Schätzchen?“, lachte Anis. „Ach, das tut mir aber Leid für dich, Habibi.“ „Nein, sie hat mich nicht verlassen.“, antwortete sie ruhig. „Ganz im Gegenteil.“ „Halt die Fresse.“, entgegnete Anis unwirsch und schickte seine Energie. Doch die junge Halbgriechin erwiderte den Angriff und die Kräfte prallten zusammen. Christinas Energie war stärker. „Das... Das gibts doch nicht!“, rief Anis mit weit aufgerissenen Augen, bevor ihn die starke Energie traf und zu Boden drückte. Peter lief schnell zu Anis hin. „Ist alles in Ordnung, Alter?“ Anis schmeckt Blut in seinem mund uns spuckte in seine Hand. Dort lagen nun zwei Zähne von ihm. „Halt die Fresse, Atze. Kümmer dich lieber um die kleine Schlampe.“ „Geht klar.“, erwiderte der Österreicher und konzentrierte dunkle Energie in seinen Händen, während er auf Christina zulief. Diese sagte jedoch nur: „Du kommst später dran.“ Und schleuderte ihn wie mit einer beiläufigen Handbewegung zur Seite. Anis schickte mehrere starke Energiebälle in Christinas Richtung, doch diese wich geschickt aus, indem sie über sie hinweg sprang. Anschließend schleuderte sie ihm als Antwort ebenfalls mehrere Attacken, bestehend aus mentaler Materie, entgegen. Nur knapp konnte er ausweichen, indem er sich zur Seite rollte, und neben ihm der Boden kleine Krater bildete. Er bemerkte, dass er schwitzte. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, und ließ eine ganze Energiesalve auf die junge Halbgriechin herniederprasseln, doch sie wehrte dies mit Leichtigkeit ab, indem sie ein temporäres Energieschild errichtete. Christina blieb ungerührt stehen. „Bleib ruhig sitzen, während ich dich endgültig besiege.“, riet sie ihm. Sie hielt ihre Hand vor sich hin mit der Handfläche nach oben. Sie konzentrierte sich und es prickelte in ihren Fingern. Schließlich sammelte sie eine gewaltige Energie an, die nur so zischte und bratzelte. Anis’ Augen weiteten sich vor Entsetzen und alle Farbe wich aus seinem Gesicht. Er stand auf. Er wollte fliehen. Direkt hinter ihm war das große Fenster. Er überlegte. Würde er es erreichen, bevor die Energiemasse ihn erreichen würde? Er kam zu dem Entschluss, dass er sowieso keine andere Wahl hatte, da er den Angriff nicht abwehren konnte. Schnell drehte er sich um und lief los. Christina sah, was er vorhatte. Sie durfte ihn nicht entkommen lassen. Sie streckte ihre Hand aus, und die lethale Energie strömte gewaltig heraus und auf den tunesischstämmigen Mann zu, welcher gerade zum Sprung aus dem Fenster ansetzte. Von der Seite kam Peter gelaufen. Der Österreicher warf sich zwischen die Energiewoge und Anis Ferchichi. Die starke Kraft ergriff Peter Pangerl und zerfetzte ihn in einer gewaltigen Explosion, sodass nichts mehr von ihm überblieb, bis auf ein paar blutige Hautfetzen. Diese Aktion seines Homies hatte dem Nymphomanen genug Zeit eingeräumt, dass er aus dem Fenster springen konnte. Christina lief schnell hin und sah hinaus. Sie konnte Anis nirgends sehen. „Verdammt.“, flüsterte sie. Er war ihr entkommen. Aber wenigstens hatte es seinen Freund erwischt. Die hübsche Halbgriechin schüttelte den Kopf. Sie hätte nie erwartet, dass Peter sich für Anis opfern würde. Doch dann hielt sie sich vor Augen, dass Peter es unmöglich aus Freundschaft getan hatte, sondern aus gehorsam. Er musste gewusst haben, dass dieses Opfer von ihm verlangt wurde. Geschwind machte Christina Klein auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum. Christinas Herz schlug schmerzvoll in ihrer Brust, als sie durch den wohlbekannten Flur ihres Ausbildungszetrums ging. Wie hatte sie nur so blöd sein können, auf diesen Idioten reinzufallen? Und dafür hatte sie ihre Kollegen im Stich gelassen. Sie war so gemein zu Lulu gewesen. Was würden die anderen jetzt nur über sie denken? Ihre große Angst war, dass Dero und Jasmin sie aus der Gruppe ausschlossen, weil sie von ihrem Verhalten enttäuscht waren und ihr nicht mehr vertrauen konnten. Sie spürte, wie ihr das blut heiß in den Kopf stieg und sich warme Tränen in ihren Augen bildeten. Sie atmete noch einmal tief durch, dann öffnete sie die Tür zum Trainingsraum. Alle Blicke richteten sich auf sie, als sie das sehr große Zimmer betrat. Sie kam den Anderen näher, bis sie mitten unter ihnen stand. „Hallo, Christina!“, durchbrach Dero Goi die Stille. „Schön, dass du wieder da bist.“ Lulu lief zu Christina hin, und nahm sie in den Arm, ohne ein Wort zu sagen. Christina konnte die Tränen nun nicht mehr zurückhalten. „Es tut mir so Leid, Lulu. Ich hab mich so scheiße benommen. Bitte verzeih mir.“ „Schon gut, Christina.“, flüsterte diese in beruhigendem Ton. „Es ist gut, ich bin dir nicht böse.“ Als sie sich voneinander lösten, sprach Christina. „Anis... Er hat mich nur benutzt, er gehört zum Feind. Wie konnte ich nur so blöd sein...?“ „Was?“, rief Senna erschrocken. „Anis ist einer von der dunklen Seite? Habe ich das richtig verstanden?“ „Ja.“, meinte Christina nickend. „Ich will mich bei euch allen für mein Verhalten entschuldigen.“ Jasmin Wagner trat an sie heran und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Christina, sieh mich an.“ Sie tat es. „Es ist alles in Ordnung. Jeder macht mal Fehler, niemand ist perfekt. Wichtig ist nur, dass man aus den Fehlern lernt. Es ist dir niemand böse. Vergeben und vergessen, einverstanden?“ Die junge Halbgriechin weinte nun noch mehr. „Ihr seid alle so lieb zu mir... Wieso seid ihr so nett? Ich habe das vorher noch nie erlebt, dass so viele Leute so nett zu mir waren.“ „Christina, du bist Bestandteil unserer Gruppe.“, sagte Dero ruhig. „Du gehörst fest zu uns, egal, was du tust. Wir sind ein Team und unterstützen uns gegenseitig. Das ist der Grund, warum wir am Ende auch gewinnen werden. Wir sind hier eine soziale Gemeinschaft.“ Der jungen Frau wurde wieder bewusst, dass sie hier wirklich glücklich sein konnte. Außerdem erinnerte sie diese Situation an die Geschichte vom verlorenen Sohn aus dem Neuen Testament. So schlimm hatte sie sich natürlich nicht benommen, wie der junge Mann aus dem Gleichnis, aber es kam in etwa auf das Gleiche heraus. „Aber was ist denn jetzt eigentlich genau passiert?“, wollte Senna wissen. „Was hat Anis getan?“ „Er wollte Sex, ich aber nicht, da wollte er mich vergewaltigen.“ „Dieses Dreckschwein!“, rief Liza empört aus. „Hoffentlich hast du ihn fertig gemacht!“ „Ich habe gegen ihn gekämpft, doch er hatte ebenfalls starke Kräfte, nämlich die Mächte der Finsternis. Dennoch war ich ihm in diesem Kampf überlegen. Gerade als ich ihm den Rest geben wollte, warf sich dieser Peter Pangerl zwischen uns beide, sodass Anis entkommen konnte, aber Peter vernichtet worden. Er gehörte ebenfalls zum Feind.“ „Das ist scheiße, dass dieser Drecksack entkommen ist.“, meinte Senna verstimmt. „Er wird sich bestimmt für seine Schande, gegen dich verloren zu haben, rächen wollen. Wir müssen in Zukunft noch vorsichtiger sein, als wir es sowieso sein müssen.“ „Du hast Recht, Senna.“, bestätigte Jasmin. „Vor allem bei unseren Gefühlen. Anis hatte sich in Christinas Herz geschlichen und versucht, sie von innen zu vergiften. Nicht immer sind die Gefahren sichtbar oder klar erkennbar. Wenn unsere Gefühle negativ beeinflusst werden, dann besitzen wir keine Macht mehr. Wir müssen uns stets sicher sein, dass wir diejenigen sind, die entscheiden, was wir tun.“ Mandy und Bahar umarmten nun ebenfalls Christina. „Du Arme.“, sagte Mandy Capristo leise. „Wir werden alles tun, was wir können, um deine seelischen Schmerzen zu lindern.“ Auch Matt war wütend geworden, dass jemand Christinas Gefühle so benutzt hatte. Am Liebsten wäre er jetzt auch zu ihr hingegangen und hätte sie in den Arm genommen, doch leider hatten sie noch nicht viel miteinander zu tun gehabt, und deshalb hätte Christina es vielleicht als etwas seltsam empfunden. Er spürte durch Emphatie eine große Traurigkeit tief in sich drinnen. Er hätte sie wirklich gerne getröstet. Auch jemand anders sah lediglich zu. Es waren Eliana, Elvira und Kristina. Eliana flüsterte ihren beiden Freundinnen zu: „Ich finde das einfach nur lächerlich. Jetzt wird hier einer auf Friede, Freude, Eierkuchen gemacht, und ach, was haben wir uns alle so lieb. Richtig idiotisch, dieses Verhalten.“ „Stimmt.“, meinte Elvira . „Wir sind hier, um unsere Kräfte richtig auszubilden, und nicht, um mit irgendwelchen anderen Leuten, die zufällig das Gleiche machen, großartig Freundschaften zu knüpfen. In einpaar Jahren sehen wir uns vielleicht sowieso nie wieder. Und gerade diese blöde Kuh da, selbst Schuld, wenn sie sich erst so an ihn ranschmeißt, und sich anschließend wundert, dass er sauer wird, wnen sie rumzickt. Ich hab wirklich Besseres zu tun, als mich um so eine dämliche Ziege zu kümmern.“ „Ich weiß sowieso nicht, was Anis an der gefunden hatte.“ Elvira spürte eine große Zufriedenheit in sich drinnen, eine Art Genugtuung. Sie hatte Anis nicht gekriegt, und nun sah Christina mal, was sie davon hatte, dass sie ihn sich gekrallt hatte. Und Peter war tot, der sie auch nur benutzt hatte. Elvira grinste. Später, als Christina und Lulu auf ihrem zimmer waren, hörten sie ein wenig Radio. Es liefen gerade Nachrichten. „Hamburg. Die Polizei hat noch keine weiteren Anhaltspunkte zu dem Anschlag auf eine Hamburger Disko gefunden. Die Explosion, welche vor zwei Tagen innerhalb der Toillettenräume erfolgte, hatte einen Mann getötet gehabt. Ein terroristischer Hintergrund wird jedoch ausgeschlossen.“ Christina drehte das Radio ab. Dann sagte sie leise: „Ich glaube, ich werde mich nie mehr verlieben.“ „Nein, sag sowas nicht.“, entgegnete Lulu mitfühlend. „Wieso? Ich fall sowieso immer auf die Idioten rein. Mein Ex, der Alex, war schon ein Drecksack, und Anis erst recht. Es ist jetzt endgültig Schluss mit Beziehungen. Ich brauche das jetzt sowieso nicht. Ich werde mich jetzt nur auf die Kampfausbildung konzentrieren, dass ich Anis nächstes Mal direkt fertig machen kann, wenn ich ihn treffe.“ „Du weißt, Rache ist nicht sehr gut, als Antrieb.“ „Ich weiß.“ „Du solltest wegen dieser beiden schlechten Erfahrungen nicht den Mut verlieren. Du wirst bestimmt auch noch den Mann treffen, der dich wirklich liebt, den du liebst, und ihr werdet gemeinsam glücklich sein.“ „Ich bin da wirklich nicht so sicher, aber vielleicht wird es eines Tages tatsächlich so sein, wie du sagst. Doch momentan kann ich in dieser Sache kein Licht sehen. Nein, mit Jungs hab ich fürs Erste abgeschlossen. Schluss damit.“ Anis betrat den großen dunklen Raum, welcher zum Gebäude gehörte, welches als Basis für seine Verbündeten diente. Da saßen sie, seine Mitstreiter. Aldo und Fabio Cataldi, Manuel Romeike und noch einige Andere. „Wir wissen schon, was du gemacht hast, Alter.“, meinte Aldo geringschätzig. „Dass ich was gemacht hab? Mach dein Maul auf!“, entgegnte Anis wütend. „Dass du voll abgeloost hast, du Opfer.“, kam eine Stimme von oben. Anis schaute dorthin, wo die Stimme herkam. Auf einem dunlen Thron, behängt mit vielen goldenen Ketten, saß ein mann mit einer Totenkopfmaske aus Metall. Es war der größte Rivale von Anis. Sein Name war Paul Würdig. „Woher weißt du das, du Fotzenknecht?“ „Als ob ich dir das sagen würde, du Schwuchtel.“ „Ach, halts Maul, Paul“, entgegnete Anis gereizt. „Ich schlag dir gleich deine hässliche Kanacken-Visage ein, wenn du nicht deine Fresse hältst.“ „Ich weiß sowieso schon, wer dein Spitzel ist.“ Er blickte einen Mann an, der direkt neben Paul stand. Er hatte eine dunkle Hautfarbe, trug eine Sonnenbrille, ein schwarzes T-Shirt und silberne Ketten. „Patrick Losensky, du Assi. Du Scheiß-Verräter! Ich schlag dir die fresse zu Brei!“ Anis ging wütend auf ihn zu. „Das würde ich nicht tun.“ Ein Mann mit Glatze, Tatoo am Arm und afroamerikanischen Aussehen stellte sich dazwischen. „Willst du auch eins auf die Fresse, du Spast?“, antwortete Anis wütend. „Denkst du, du kleine Schwuchtel könntest es mit uns allen aufnehmen?“, fragte Robert Edward Davis grinsend und knackte mit seinen Fingerknöcheln. „Ach, halts Maul, du Nigger.“ Paul würdig sah auf seinen Konkurrenten herab. Er war sehr erfreut darüber, dass Anis versagt hatte. Damit würden seine eigenen Chancen, aufzusteigen, sehr steigen. Die Bosse würden mehrmaliges Versagen nicht tolerieren. Anis stand nun unter Leistungsdruck. Wenn er es nicht schnell schaffen würde, seine beschmutzte Ehre zu reinigen, war er weg vom fenster. Dass Robert Davis und Patrick Losensky zu ihm übergelaufen waren, war das erste Anzeichen für den baldigen Fall von Anis. Paul fasste sich an seine Maske und rückte sie zurecht. Es juckte ihn sehr darunter. Verdammte Schuppenflechte! Anis ballte die Fäuste vor Wut. Wir werden sehen, wer den längeren Atem hat. Ich, Paul, Manuel, oder wer auch immer. Er würde nicht aufgeben, er würde es vom Bordstein zur Skyline schaffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)