Post Me von In-Genius ================================================================================ Kapitel 2: The Celebration -------------------------- Der nächste Morgen verlief ähnlich wie der bereits vergangene: Um neun Uhr morgens aus den Federn und ein muffliger Zoro am Frühstückstisch. Er würde sich im Leben nicht an diese Zeiten gewöhnen und schon gar nicht innerhalb einer Woche. Besonders nicht, wenn Sanji, der das gewohnt war, und er erst gegen Mitternacht ins Bett stiefelten. Der Abend war besser gelaufen als der erste und zu Zoros Freude nur mit ihm und Sanji. So hatte er sich das vorgestellt. Nur sie zwei, auf dem Sofa und reden, wie sie es sonst auch immer taten, auch wenn sie hier schwerer in Gang kamen. Aber es war schön, dabei Sanjis Gesicht zu sehen und es sich nicht bloß vorzustellen. Heute war Sanjis Geburtstag, auch wenn Zoro das zuerst total verschlief und es ihm erst auffiel, als Sanji die Karte auf dem Frühstückstisch mit lieben Grüßen zum Geburtstag von Jeff vorlas. „Äh… oh ja… Herzlichen Glückwunsch…“, murmelte er betreten. Wie konnte er nur so etwas vergessen? Deswegen war er doch hier! Sanji lächelte nachsichtig: „Danke – Ich freu mich schon auf die Party heute Abend. Da kann ich dich allen meinen Freunden vorstellen! Die werden sicher begeistert von dir sein…!“ Sanji grinste ihn an. Zoro bezweifelte das. Auch wenn Sanji sich sichtlich und ehrlich über sein Dasein freute, glaubte Zoro nicht, dass seine Freunde das auch so sahen. Er nickte leicht: „Bestimmt…“ Der Rest des Tages verlief schon fast langweilig. Sanji erinnerte sich, dass er Zoro immer schon mal seinen Lieblingsfilm zeigen wollte. Denn Zoro kannte ihn nicht. Er kannte eigentlich so gut wie keine Filme; er sah eben nie welche. Aber nun sah er einen, eben Sanjis Lieblingsfilm: Infernal Affairs. Zoro musste gestehen, der Film war gut, wirklich gut. Er überlegte, ob er sich vielleicht nicht doch ab und an mal einen Film ansehen sollte. Ace und Ruffy wären sicherlich dabei. Sie diskutierten über den Film und über sein amerikanisches Remake, was Sanji ihm erläuterte. Zoro teilte Sanjis Meinung, dass das Original besser war, besonders im Ende. Über den Film und die Diskussion, die von einem zum anderen führte, hinweg, vergaßen sie fast die Zeit. Als Sanji streifenden Blickes auf die Uhr sah, sprang er auf und erklärte, dass er bald ins Restaurant müsse, die Party bald anfing. Sie machten sich fertig. Sanji trug wieder einen schwarzen Anzug (er trug immer einen Anzug, wie Zoro wusste), aber diesmal mit feinen, orangen Nadelstreifen und passend dazu ein oranges Hemd. Es stand ihm wirklich gut und Zoro fühlte sich ziemlich underdressed. Er trug bloß ein neues, schwarzes Shirt (hatte er sich extra für diesen Tag gekauft) auf dem ein weißer Tribaldrache abgedruckt war. Dazu schwarze Jeans, ebenso neu, da seine anderen alle zerschlissen oder ausgewaschen waren. Er hätte sich eigentlich denken sollen, dass er damit nicht weit kommen würde. Sie feierten in einem Nobelrestaurant und Sanji war in eben solchen noblen Kreisen aufgewachsen und hatte hier seine Freunde. Daran hätte er denken müssen. Als Zoro das Baratié betrat, fühlte er sich nur noch mehr fehl am Platz. Es war ein großer, edler Saal, die Tische mit feinem Service gedeckt und die Kellner, in ihren feinen Roben, wuselten durch die Reihen um noch die letzten Handgriffe zu erledigen. Sanji lies ihn dort stehen und ging nach hinten in die Küche. Zoro folgte ihm in kleinen Schritten und blieb in der Tür zur Küche stehen. Jeff scheuchte seine Köche hin und her und Sanji redete auf ihn ein. Zoro verstand zwar nicht ein Wort von dem, was sie sagten, aber es musste alles schon seine Richtigkeit haben, wie er dachte. Sanji wollte sicher, dass zu seinem zwanzigsten Geburtstag auch alles genauso wurde, wie er es sich vorstellte. Jeff scheuchte Zoro und die „Aubergine“ aus der Küche, um den Kellnern zu helfen und die Gäste zu empfangen, die sicher bald auftauchen würden. Das taten sie auch. Es war eine große Schar an Leuten und Freunden, die kamen. Sanji stand an der Tür und hieß sie alle willkommen, Zoro an seiner Seite. „Ah, Nami!“, Sanji empfing ein rothaariges Mädchen mit weit geöffneten Armen, setzte Küsschen auf ihre Wangen, „Wie schön, dass du gekommen bist.“ Dann wandte er sich an Zoro: „Das ist Nami – Nami, Zoro“, stellte er sie vor. Zoro nickte leicht: „Hi…“ Nami streifte ihn mit einem Blick, nickte nur leicht und sah wieder zu Sanji, überreichte ihm ihr kleines, hübsch verpacktes Präsent: „Dein Geschenk – Alles Gute“, und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange. Sanji bedankte sich artig und begrüßte Vivi Nefeltari und Nico Robin auf die gleiche Art und Weise, stellte sie Zoro vor und nahm ihre Geschenke entgegen. Zoro wusste, dass diese drei jungen Frauen Sanjis beste Freundinnen waren und er große Stücke auf sie hielt. Auch die anderen Gäste stellte Sanji ihm vor, erzählte auch kleine Anekdoten über sie, wenn er glaubte, dass Zoro sie unbedingt wissen müsste. Zoro nickte nur, begrüßte sie und hörte Sanji zu. Aber er wusste, er würde sich nichts davon merken können. Es waren viel zu viele Informationen. Zoro war nur froh, als endlich alle eingetroffen waren und die Feierlichkeiten anfingen konnten. Er saß mit Sanji und seinen drei Freundinnen an einem der vielen Tische zum Dinner. Zoro hatte nie geglaubt, dass man wirklich so viele Messer und Gabeln zu einem Essen bräuchte. Aber er wurde eines Besseren belehrt und hoffte, dass er sich nicht allzu auffällig damit verhielt. Glücklicherweise steckte ihm Sanji immer wieder Tipps zu und beruhigte ihn, dass er und seine Freunde nicht auf Etikette achteten. Das war für Zoro zwar ein Segen, aber er hatte trotzdem das Gefühl, dass ihm jeder Patzer und jeder Fehler nachgetragen werden würde. Vivi war eine sehr nette, redselige junge Frau und versucht ihn immer wieder in das Gespräch mit einzubeziehen, sich mit ihm zu unterhalten. Auch Robin, die eine sehr stille Person war, wie Sanji ihm erzählte, sprach mit ihm, freundlich und zuvorkommend und sogar Nami beteiligte sich daran, ihn mit einzubeziehen, auch wenn Zoro das Gefühl nicht los wurde, dass sie ihn nicht zwingend mochte und nach seiner Abreise schwer über ihn herziehen würde. Leider war es für Zoro nicht so einfach, in ihre Gespräche einzusteigen, wie die Mädchen und Sanji sich das vielleicht dachten. Sie sprachen zwar nur über alttägliche Sachen wie Musik, Filme, Unterhaltung eben, aber Zoros Alltag war so grundverschieden von dem ihren, dass er vieles von dem, was sie erzählten kaum oder gar nicht kannte. Je länger sie miteinander sprachen, desto mehr bekümmerte es ihn. Er wollte vor Sanji nicht wie ein Versager dastehen, aber genauso fühlte er sich in diesem Moment und versuchte alle Fragen auf sein Leben und Umfeld zu umgehen. Selbst sein Geschenk für Sanji kam ihm jetzt banal und wie billiger Ramsch vor. Es war ein Buch über Kampfsportarten, über Kickboxen und Schwertkampf im Vergleich. Eben ihr stetiger Streitpunkt. Sanji schien sich zwar zu freuen und dankte ihm mit einem breiten, glücklich wirkenden Lächeln. Aber Zoro konnte sich nicht vorstellen, dass ihm das Buch wirklich Freude machte zwischen all den teueren und exklusiven Geschenken. Über den Abend hinweg, von dem noch viel vor ihnen lag, wollte Zoro nur nicht ohne Sanji in dieser Masse von Freunden schwimmen und merkte gar nicht wirklich, wie sie sich zusammen langsam von der Party abseilten. Sanji führte sie langsam von seinen Freunden weg, denen es ebenso wenig aufzufallen schien und brachte sie beide wieder hinauf in die Wohnung. „Und deine Party…?“, fragte Zoro. Doch Sanji machte eine wegwerfende Handbewegung: „Feiern können die auch ohne mich“, lächelte er ihn an. „Aber – is’ doch dein B-Day!“ Sanji zuckte mit den Schultern: „Machen wir uns zusammen doch noch ’nen schönen Abend. Ein viel besseres Geschenk.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)