Post Me von In-Genius ================================================================================ Prolog: In Train ---------------- Die Landschaft flog an seinem Fenster vorüber. Flüchtig sah er das Grün vorbeischweben, wie sich die Büsche und Bäume zu einem langen Band vermischten. Nur manchmal von dem Braun und Weiß der Stämme unterbrochen, zog es an seinem Fenster entlang. In seinen Ohren hörte er seine Lieblungsmusik dröhnen und der Bass erschütterte sein Trommelfell. Der Zug schien sich rhythmisch anzupassen und im Takt zu ruckeln. Gelangweilt kaute er auf seinem Kaugummi herum. Schon seit drei Stunden saß er hier und war noch immer nicht angekommen. Er wusste nicht, was er tun sollte, um sich die lange Zeit zu vertreiben. Man konnte ja auch nichts machen, als einfach nur gelangweilt in einem Abteil zu sitzen und sich von den grünen Schlieren draußen einnebeln zu lassen. Dabei war er so nervös und aufgeregt. Heute war es endlich so weit. Heute würde er ihm zum ersten Mal wirklich gegenüber treten, ihn wirklich sehen und mit ihm sprechen können. Sie waren nicht mehr auf ein paar Zeichen auf einem Monitor als Verbindung angewiesen, nicht auf ein paar Kabel und elektrische Impulse, die sie verbanden. Sie würden sich heute gegenüber stehen, wirklich mit einander reden, sich sehen – sie könnten sich sogar berühren! Auf eine unbestimmte Art und Weise beunruhigte ihn diese Vorstellung ein wenig. Seine Hände zitterten und er hatte das Gefühl, als wäre das eine Brötchen am Morgen, für seinen Magen schon zu viel gewesen. Aber es blieb auch noch die Frage offen, ob sie sich wirklich verstehen würden – so in Wirklichkeit. Es war vielleicht ja doch etwas anderes, wenn man sich plötzlich tatsächlich gegenüber saß und nicht noch so viele Kilometer getrennt und nur durch das Internet verbunden war. Trotzdem freute er sich genauso sehr über seinen Besuch. Auch, wenn er eigentlich nur endlich da sein wollte, überwog seine Freude Sanji bald wirklich zu sehen; endlich seine Stimme zu hören, seinen Bewegungen zu folgen oder auch einfach nur seinen Geruch aufnehmen zu können. Ihre Freundschaft würde etwas Handfestes bekommen. Sie könnte auf etwas Gemeinsames zurückgreifen, wenn das Wochenende vorbei wäre. Sie hätten etwas zusammen erlebt. Er freute sich wirklich darüber. Als Sanji ihn gefragt hatte, ob er nicht zu seinem Geburtstag kommen wollte, hatte er sein Glück kaum fassen können. Auch wenn ihn so etwas wie Angst befallen hatte und noch immer befiel, wenn er darüber nachdachte. Sie beide trennten Welten, auch wenn sie sich schon fast über ein Jahr kannten. Er schmunzelte leicht. Er wusste schon kaum noch, wie es angefangen hatte. Er hatte sich irgendwann einmal in einem Forum über Kampfsport angemeldet. Er wusste zwar nicht mehr warum, aber heute war er froh, dass er es getan hatte. Denn in einem Thread hatte er Sanji kennen gelernt – oder viel mehr, hatten sie die ersten Worte gewechselt. Es war um Kickboxen und Schwertkampf gegangen und was besser war. Natürlich hatte er auf Schwertkampf gesetzt. Er liebte diesen Sport. Sanji hatte Kickboxen verteidigt, denn das liebte er. Sie hatten sich heftig darüber gestritten und waren sogar beleidigend geworden. Deswegen waren sie aus dem Thread geworfen worden, aber ihren Streit hatte das nicht beendet. Sie hatten ihn einfach über ICQ weiter geführt. Er grinste in sich hinein. Zwischen ihren Streitgesprächen hatte sich eine Freundschaft entwickelt. Sie waren sich näher gekommen, erzählten sich alles und teilten alles miteinander. Dass es bisher nur virtuell war, störte keinen von ihnen. Und nun war er von Sanji zu dessen zwanzigsten Geburtstag eingeladen worden. Er konnte es wirklich kaum fassen. Seine Freunde hielten ihn für verrückt, dass er so große Stücke auf einen Fremden hielt. Oft hatte er schon versucht ihnen zu erklären, dass Sanji kein Fremder für ihn war, sondern ein Freund. Sein bester Freund. Er wusste, dass es seltsam klang und sie verstanden ihn auch nicht so recht. Er konnte es auch nicht genau fest machen. Aber trotz der Ferne, die sie stets trennte, waren sie sich so unglaublich nah. Es war ihm fast so, als ob er Sanji schon sein ganzes Leben lang kannte. Er konnte sich nicht mehr vorstellen, wie er ohne ihre Freundschaft auskommen konnte. Sie war so frei, so ungezwungen. Manchmal redeten sie (schrieben sie viel mehr) tagelang nicht miteinander und dann wieder beichteten sie sich ihre herzlichsten, innersten Wünsche und Geheimnisse. Es war ihm eine Erleichterung mit Sanji. Er konnte ihn anschreien und ärgern, ihn aufziehen und necken oder in Rage bringen und wütend machen und oft zahlte Sanji es ihm heim, doch nichts erschütterte ihre Freundschaft, wenn sie sich brauchten und sich alles von der Seele beichteten. Dabei basierte ihre Freundschaft, ihre Unterhaltungen nur auf dem Buchstabensalat auf ihren Monitoren. Wenn er so darüber nachdachte, erschien es ihm wie ein Wunder. Wie konnten zwei Menschen sich in so einem großen, nicht existenten Raum wie dem World Wide Web treffen und so eine tiefe und starke Freundschaft entfalten? Er vertraute Sanji so viel mehr Dinge und so viel genauer, dichter an als er es bei Ace je geglaubt hätte. Nur eines hatte er Sanji gegenüber noch nie erwähnt. Obwohl es ihm eigentlich immer egal war, was andere von ihm dachten. Bei Sanji war das anders. Er wollte, dass Sanji nur das Beste von ihm dachte, wollte ihn nicht vergraulen oder verlieren, nur weil er in irgendeiner Weise anders war. Er lebte in ärmlichen Verhältnissen. Das sah vielleicht nicht für jeden wie ein Grund aus Panik zu schieben, aber er wusste, dass Sanjis Stiefvater ein Nobelrestaurant besaß. Ein ausgesprochen gut gehendes Nobelrestaurant. Sanji war von Haus aus nur das Beste gewöhnt, auch wenn er selbst behauptete, sein Stiefvater wäre knauserig und geizig. Für Zoro aber klang Sanjis Leben nach dem Paradies. Zoro wollte Sanji nicht wegen so etwas trivialem wie Geld verlieren, doch er hatte oft genug schon Leute erst groß prahlen hören, wie tolerant und aufgeschlossen sie wären, wie sehr sie jedem eine Chance geben würden – und dann sahen diese einen nicht einmal mit dem Arsch an. Er kannte doch solche Snobs! Auch wenn er nicht glaubte, dass Sanji eben so ein Snob und Schnösel war, wollte er es lieber nicht riskieren. Man musste ja nichts heraufbeschwören. Zwar hatte er auch immer gesagt, er würde sich nie mit solchen Leuten abgeben – Sanji war anders. Er zwang seine Gedanken wieder auf die Fahrt. Nur noch eine Haltestelle, dann wäre er da. Dann würde er endlich Sanji begegnen. Er konnte das Zittern seiner Hände kaum mehr kontrollieren, sich kaum beruhigen. Er war einfach viel zu aufgeregt und nervös. Er! Dabei prahlte er doch immer, wie cool und abgebrüht ruhig er in jeder Situation blieb, sein konnte Bei Sanji war eben alles anders. Die Frauenstimme schallte aus dem Lautsprecher und sagte seine Station an. Hier musste er raus! Hier wartete Sanji auf ihn! Zoro schüttelte über sich selbst den Kopf. Er benahm sich wie ein kleines Kind, das auf Weihnachten wartete… Er schnappte sich seine Reisetasche, zog sie unter seinem Sitz hervor und zog sie zum Ausgang, stellte sich ungeduldig davor. Er konnte es kaum abwarten. Schleppend fuhr der Zug in den Bahnhof ein, kam schleichend langsam auf dem Gleis zum stehen. Zoro zögerte, die Tür zu öffnen; da wurde sie schon von außen aufgedrückt und Zoro von anderen Passagieren hinaus auf den Bahnsteig gedrängt. Er sah sich verwirrt um. Wo war Sanji? War er überhaupt gekommen? Würde er ihn abholen? Wollte er ihn überhaupt wirklich bei sich haben? Vielleicht war es auch ein Missverständnis? Tausend Fragen schwirrten durch seinen Kopf. Kapitel 1: First Meeting ------------------------ „Zoro! Hier!“, hörte er jemanden rufen, sah sich um. Dort stand Sanji. Groß, blond, schlank, gut aussehend. Der schwarze Anzug stand ihm gut, wenn man Zoro fragte, auch wenn er Sanji sehr blass machte. Aber es passte zu ihm – und seinen Stand. Zoro seufzte leise. Er passte wirklich nicht zu Sanji… Besonders nicht in seinen zerschlissenen, schwarz-grauen Jeans, dem ausgewaschenen Shirt und seinen grünen Haaren. Jeder dachte von ihm, er wäre ein Punker und zu nichts zu gebrauchen. Dabei liebte er HipHop und arbeitete hart – So konnte man sich eben irren. „Hey Zoro – Bist du doch“, er grinste und deutete auf seine grünen Haare. Zoro nickte: „Dann musst du Sanji sein…“ Es war ein seltsames Gefühl, endlich voreinander zu stehen und sich ansprechen, ansehen zu können. Sanji nickte, grinste und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Ausgang: „Kann ich dir was abnehmen oder so? War’s sehr lang?“ „Geht schon… Ne, nicht wirklich. 3 Stunden ungefähr.“ Sanji nickte: „Aha…“ Sanji führte ihn zu seinem Auto, er schmiss seine Reisetasche in den Kofferraum und setzte sich auf den Beifahrersitz. Seine Hände zitterten noch immer und er wusste nicht, wohin mit sich. Sanji setzte sich ans Lenkrad und fuhr sie quer durch die Stadt zu dem Haus, in dem er mit Jeff lebte und in welchem sich auch das Restaurant befand. Während der Fahrt bekamen sie zu ihrem Verdruss leider kein vernünftiges Gespräch zustande. Nur die Musik aus dem Radio dudelte leise und vertrieb das Schweigen zwischen ihnen, wenn auch nur unzulänglich. Sie wussten einfach nicht, was sie sagen sollte, wollten. Worüber sie sprechen könnten – oder auch nicht. Zoro schaute wieder aus dem Fenster, sah sich die fremde Stadt an, die sich kaum von seinem eigenen Zuhause zu unterscheiden schien. Wenn er Sanji so ansah, korrekt im Anzug, ordentlich gebürstet, mit Krawatte und so akkurat, fühlte er sich falsch, fehl am Platz. Er gehörte nicht in seine Kreise und er hatte bedenken, wie die Woche bei Sanji Zuhause laufen würde. Auch die Ankunft in Sanjis Heim war nicht besser. Er und Jeff wohnten oberhalb des Restaurants und Zoro trug seine Tasche hinauf, in die groß ausgebaute Wohnung der beiden. Sanji führte ihn zuerst in sein Zimmer, wo sie beide die nächste Woche schlafen würden. Dann ging der Blonde mit ihm ins Wohnzimmer. Es war ein großer, ausladender Raum. An der Kopfseite war ein großes MediaCenter eingerichtet, dem gegenüber stand eine schöne, leichte Sitzgarnitur. In einem der Sessel saß Jeff, zumindest vermutete Zoro das. Jeff war ein alter Kauz, zumindest sah er danach aus. Er hatte noch immer seine Kochschürze um und der zu langen Zöpfen geflochtene rotblonde Bart wippte leicht, als er den Kopf zur Tür wandte. „Hättet euch ja ruhig beeilen können“, brummte er und erhob sich. Sein Holzbein klackte auf den Fliesen. Im Wohnzimmer lag nur ein Läufer unter den Sofas. Jeff humpelte auf ihn zu und Zoro versuchte, nicht auf das Holzbein zu starren. Aber wer hätte gedacht, dass heutzutage noch jemand mit einem Holzbein durch die Gegend lief? Sanji verdrehte die Augen: „Du hast auch immer was zu meckern – das ist Zoro.“ „’n Punk?“, fragte Jeff und musterte Zoro argwöhnisch. Zoro fühlte sich unwohl, schüttelte leicht den Kopf: „Nein…“ Jeff nickte leicht: „Wenn du das sagst, Jungchen.“ Zoro wusste nicht, ob Jeff ihn jetzt ernst nahm oder nichts auf seine Worte gab. Er war schon ein seltsamer alter Kauz, da hatte Sanji schon Recht. Sie setzten sich aufs Sofa, schlürften an heißem Tee, den Sanji aufsetzten musste, und versuchten sich an Smalltalk. Zoro hatte Smalltalk noch nie viel abgewinnen können und den anderen beiden schien es ähnlich zu gehen. Sanji bemühte sich zwar sehr, aber seine Fragen waren eigentlich nur das Übliche, was man so fragte, sagte. Zoro überlegte, ob Sanji Jeff vielleicht dazu angestiftete hatte, hier zu sitzen, Tee zu trinken und Smalltalk zu halten. Er glaubte, ihn nämlich, als nicht besonders Smalltalk geübt einstufen zu können. So wie er selbst eben auch. Wollte Sanji einen guten Eindruck hinterlassen? Konnte sich Zoro schwerlich vorstellen… Bei ihm hatte Sanji schon gewaltigen Eindruck hinterlassen – und das, wo sie sich doch eigentlich schon ein gefühltes Leben kannten, übers Internet. Aber hätte Zoro geglaubt, ungemütlicher als dieses Hindroppeln könnte das Gespräch an diesem Abend nicht mehr werden, hatte er sich geirrt. Vielleicht wurde es Jeff zu langweilig oder er wollte Sanji mal zeigen wie es richtig ging (Sanji erzählte immer, wie sehr ihn Jeff kritisierte und bei allem verbesserte), aber was es auch war, Zoro empfand es als noch schlimmer. Der alte Kauz begann, ihn richtig auszufragen. Über sich, über seine Familie und Zuhause, über seine Freunde, was er so tat den ganzen Tag oder arbeitete. Zoro kam sich ein bisschen wie bei einem Verhör vor. Vor allem: Er konnte nicht viel sagen. Er war 19 Jahre alt, so wie Sanji jetzt noch, lebte in einer WG mit seinem besten Freund und dessen Bruder (viel mehr lebten sie beide in Ace’ Wohnung, aber das verschwieg er) und hatte sich mit seinen Eltern und seinem großen Bruder zerstritten. Sie waren eine sehr hitzige Familie und Streit gab es immer. Er erzählte notgedrungen (Sanji hatte davon angefangen und sein Stiefvater musste natürlich gleich darauf anspringen), dass er Kendo-Profi werden wollte, der beste Schwertkämpfer der Welt. Jeffs skeptischen Blick hatte er sich schon vorher ausgerechnet. Er war nur unendlich froh, als Jeff ihnen gestattet oder viel mehr befahl, endlich ins Bett zu gehen. Es wäre schon spät und was Eltern nicht alles sagten. Er scheuchte sie regelrecht ins Bad und dann in Sanjis Zimmer. Aber vielleicht kam es Zoro auch nur so vor, weil der ganze Abend seit seiner Ankunft so seltsam lief. „Lass dich nicht abschrecken“, grinste Sanji leicht und wickelte sich in seine Bettdecke ein. „Hm…“, murmelte Zoro und machte es sich selbst auf dem rollbaren Gästebett so bequem wie möglich. „Er ist ’n wenig verschroben, aber ganz nett eigentlich. Ich glaube, er mag dich…“ „Tatsächlich?“, Zoro sah auf, „Den Eindruck hatte ich nicht gerade…“ Sanji nickte, lächelte ihn zuversichtlich an: „Ich denke schon. Wirst sehen – Gute Nacht.“ „Gut’ Nacht“, gab Zoro zurück und Sanji löschte das Licht. Am nächsten Morgen, es war erst neun Uhr in der Früh, stürmte Jeff in ihr Zimmer und machte mit Sanjis Wecker zusammen so viel Lärm, dass sich Zoro fragte, ob das Haus brannte oder eine Atombombe fiel. Das war ja nicht zum aushalten! Verschlafen blinzelte Zoro in die Morgensonne, die ihn durch das Fenster anlachen wollte und schlurfte ins Bad. Oberflächlich brachte er seine Morgentoilette hinter sich und schlurfte in die Küche, setzte sich an den Frühstückstisch und wollte nur wieder zurück ins Bett. Er hasste frühes Aufstehen. Sanji und Jeff schienen munter, als hätten sie ausgeschlafen und ließen sich das Frühstück schmecken. Zoro fiel dabei gar nicht auf, dass Jeff eigentlich schon längst im Restaurant gewesen sein müsste, so wie Sanji ihm das erzählt hatte. Dafür hatte er um diese Uhrzeit aber einfach kein Auge. Er mümmelte lustlos und mufflig an seinem Toast und schlürfte müde seinen Kakao. Er brummte nur, als Sanji ihn fragte, ob er gut geschlafen hätte und achtete gar nicht darauf, was seine Gastgeber wohl von ihm dachten oder das Jeffs Holzbein noch immer über die Fliesen klackte. „Ich zeig dir nachher die Stadt“, schlug Sanji vor. Zoro nickte nur leicht und gähnte herzhaft. Aus den Augenwinkeln sah er Jeff leicht grinsen, aber richtig aufnehmen tat er diese Bewegung nicht. „Keinen richtigen Tagesanfang gewöhnt, was?“, Jeff klopfte ihm freundlich auf die Schulter. Zoro brummte nur zustimmend, war er nicht. War auch nicht nötig. Er war arbeitslos und hatte den ganzen restlichen Tag Zeit zu trainieren. Aber das hatte er am Vortag verschwiegen. Es machte nicht sonderlich viel Eindruck zu erklären, dass man sich durch Gelegenheitsjobs über Wasser hielt, weil man keinen Abschluss hatte und nichts Richtiges kriegte. Nach dem Frühstück gönnte Sanji ihm eine Aufwachphase, worüber er auch sehr erleichtert war. Erst dann gingen sie zur Mittagszeit zum Hafen und sahen sich auf dem großen Markt um. Sanji zeigte ihm, woran man erkennen konnte, welcher Fisch noch frisch oder welches Obst noch gut war. Aber auf dem Markt gab es natürlich auch andere Stände. Marktschreier für Nahrungsmittel, für Stoffe und Kleidungen, für Schmuck und allerlei Krimskrams. Man konnte wirklich alles finden, von teuren Edelsteinen (zumindest als solche angepriesen) über irgendwelche Porzellankaffekännchen, bis hin zu alten, verstaubten Büchern und vieles, vieles mehr. Auch besahen sie sich den schönen Hafen, die Boote und Schiffchen, die anlegten und die großen Frachter, die weiter hinten in den Hafen fuhren. Es war schon ein aufregendes Bild. Zoro stammte aus einer Stadt mitten auf dem Land. Um sie herum gab es kein Wasser, außer vielleicht mal einen stillgelegten Brunnen. Dann gingen sie in die Stadt und Sanji zeigte ihm all seine Lieblingsplätze und –orte. Zeigte ihm Geschäfte, in denen er gerne einkaufte und die Bars und Kneipen, in die er gerne ging auch wenn da um diese Uhrzeit noch nichts zu bestaunen war. Zoro war trotzdem für seinen Teil überwältigt. Auch wenn diese Stadt auf den ersten Blick genauso erschienen war, wie seine eigene Heimatstadt, war sie doch ganz anders. Die Stadt war anders, die Menschen waren anders – ja selbst die Tauben, die die Parks verstopften, waren anders. Und Sanji war hier aufgewachsen, war genauso anders und konnte mit allem hier umgehen, kannte so viele Menschen. Auf dem Markt hatte er immer wieder Leute gegrüßt, sich mit den Verkäufern unterhalten und auch in der Stadt waren immer wieder Bekannte von ihm aufgetaucht, die kurz mit ihm sprechen wollten. Der kleine Smalltalk im Vorbeigehen eben. Die einzigen, die Zoro ansprachen, wenn er durch seine Heimatstraßen ging, waren Leute, die sich entweder mit ihm prügeln wollten oder denen er noch Geld schuldete… Es konnte so anders sein. Kapitel 2: The Celebration -------------------------- Der nächste Morgen verlief ähnlich wie der bereits vergangene: Um neun Uhr morgens aus den Federn und ein muffliger Zoro am Frühstückstisch. Er würde sich im Leben nicht an diese Zeiten gewöhnen und schon gar nicht innerhalb einer Woche. Besonders nicht, wenn Sanji, der das gewohnt war, und er erst gegen Mitternacht ins Bett stiefelten. Der Abend war besser gelaufen als der erste und zu Zoros Freude nur mit ihm und Sanji. So hatte er sich das vorgestellt. Nur sie zwei, auf dem Sofa und reden, wie sie es sonst auch immer taten, auch wenn sie hier schwerer in Gang kamen. Aber es war schön, dabei Sanjis Gesicht zu sehen und es sich nicht bloß vorzustellen. Heute war Sanjis Geburtstag, auch wenn Zoro das zuerst total verschlief und es ihm erst auffiel, als Sanji die Karte auf dem Frühstückstisch mit lieben Grüßen zum Geburtstag von Jeff vorlas. „Äh… oh ja… Herzlichen Glückwunsch…“, murmelte er betreten. Wie konnte er nur so etwas vergessen? Deswegen war er doch hier! Sanji lächelte nachsichtig: „Danke – Ich freu mich schon auf die Party heute Abend. Da kann ich dich allen meinen Freunden vorstellen! Die werden sicher begeistert von dir sein…!“ Sanji grinste ihn an. Zoro bezweifelte das. Auch wenn Sanji sich sichtlich und ehrlich über sein Dasein freute, glaubte Zoro nicht, dass seine Freunde das auch so sahen. Er nickte leicht: „Bestimmt…“ Der Rest des Tages verlief schon fast langweilig. Sanji erinnerte sich, dass er Zoro immer schon mal seinen Lieblingsfilm zeigen wollte. Denn Zoro kannte ihn nicht. Er kannte eigentlich so gut wie keine Filme; er sah eben nie welche. Aber nun sah er einen, eben Sanjis Lieblingsfilm: Infernal Affairs. Zoro musste gestehen, der Film war gut, wirklich gut. Er überlegte, ob er sich vielleicht nicht doch ab und an mal einen Film ansehen sollte. Ace und Ruffy wären sicherlich dabei. Sie diskutierten über den Film und über sein amerikanisches Remake, was Sanji ihm erläuterte. Zoro teilte Sanjis Meinung, dass das Original besser war, besonders im Ende. Über den Film und die Diskussion, die von einem zum anderen führte, hinweg, vergaßen sie fast die Zeit. Als Sanji streifenden Blickes auf die Uhr sah, sprang er auf und erklärte, dass er bald ins Restaurant müsse, die Party bald anfing. Sie machten sich fertig. Sanji trug wieder einen schwarzen Anzug (er trug immer einen Anzug, wie Zoro wusste), aber diesmal mit feinen, orangen Nadelstreifen und passend dazu ein oranges Hemd. Es stand ihm wirklich gut und Zoro fühlte sich ziemlich underdressed. Er trug bloß ein neues, schwarzes Shirt (hatte er sich extra für diesen Tag gekauft) auf dem ein weißer Tribaldrache abgedruckt war. Dazu schwarze Jeans, ebenso neu, da seine anderen alle zerschlissen oder ausgewaschen waren. Er hätte sich eigentlich denken sollen, dass er damit nicht weit kommen würde. Sie feierten in einem Nobelrestaurant und Sanji war in eben solchen noblen Kreisen aufgewachsen und hatte hier seine Freunde. Daran hätte er denken müssen. Als Zoro das Baratié betrat, fühlte er sich nur noch mehr fehl am Platz. Es war ein großer, edler Saal, die Tische mit feinem Service gedeckt und die Kellner, in ihren feinen Roben, wuselten durch die Reihen um noch die letzten Handgriffe zu erledigen. Sanji lies ihn dort stehen und ging nach hinten in die Küche. Zoro folgte ihm in kleinen Schritten und blieb in der Tür zur Küche stehen. Jeff scheuchte seine Köche hin und her und Sanji redete auf ihn ein. Zoro verstand zwar nicht ein Wort von dem, was sie sagten, aber es musste alles schon seine Richtigkeit haben, wie er dachte. Sanji wollte sicher, dass zu seinem zwanzigsten Geburtstag auch alles genauso wurde, wie er es sich vorstellte. Jeff scheuchte Zoro und die „Aubergine“ aus der Küche, um den Kellnern zu helfen und die Gäste zu empfangen, die sicher bald auftauchen würden. Das taten sie auch. Es war eine große Schar an Leuten und Freunden, die kamen. Sanji stand an der Tür und hieß sie alle willkommen, Zoro an seiner Seite. „Ah, Nami!“, Sanji empfing ein rothaariges Mädchen mit weit geöffneten Armen, setzte Küsschen auf ihre Wangen, „Wie schön, dass du gekommen bist.“ Dann wandte er sich an Zoro: „Das ist Nami – Nami, Zoro“, stellte er sie vor. Zoro nickte leicht: „Hi…“ Nami streifte ihn mit einem Blick, nickte nur leicht und sah wieder zu Sanji, überreichte ihm ihr kleines, hübsch verpacktes Präsent: „Dein Geschenk – Alles Gute“, und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange. Sanji bedankte sich artig und begrüßte Vivi Nefeltari und Nico Robin auf die gleiche Art und Weise, stellte sie Zoro vor und nahm ihre Geschenke entgegen. Zoro wusste, dass diese drei jungen Frauen Sanjis beste Freundinnen waren und er große Stücke auf sie hielt. Auch die anderen Gäste stellte Sanji ihm vor, erzählte auch kleine Anekdoten über sie, wenn er glaubte, dass Zoro sie unbedingt wissen müsste. Zoro nickte nur, begrüßte sie und hörte Sanji zu. Aber er wusste, er würde sich nichts davon merken können. Es waren viel zu viele Informationen. Zoro war nur froh, als endlich alle eingetroffen waren und die Feierlichkeiten anfingen konnten. Er saß mit Sanji und seinen drei Freundinnen an einem der vielen Tische zum Dinner. Zoro hatte nie geglaubt, dass man wirklich so viele Messer und Gabeln zu einem Essen bräuchte. Aber er wurde eines Besseren belehrt und hoffte, dass er sich nicht allzu auffällig damit verhielt. Glücklicherweise steckte ihm Sanji immer wieder Tipps zu und beruhigte ihn, dass er und seine Freunde nicht auf Etikette achteten. Das war für Zoro zwar ein Segen, aber er hatte trotzdem das Gefühl, dass ihm jeder Patzer und jeder Fehler nachgetragen werden würde. Vivi war eine sehr nette, redselige junge Frau und versucht ihn immer wieder in das Gespräch mit einzubeziehen, sich mit ihm zu unterhalten. Auch Robin, die eine sehr stille Person war, wie Sanji ihm erzählte, sprach mit ihm, freundlich und zuvorkommend und sogar Nami beteiligte sich daran, ihn mit einzubeziehen, auch wenn Zoro das Gefühl nicht los wurde, dass sie ihn nicht zwingend mochte und nach seiner Abreise schwer über ihn herziehen würde. Leider war es für Zoro nicht so einfach, in ihre Gespräche einzusteigen, wie die Mädchen und Sanji sich das vielleicht dachten. Sie sprachen zwar nur über alttägliche Sachen wie Musik, Filme, Unterhaltung eben, aber Zoros Alltag war so grundverschieden von dem ihren, dass er vieles von dem, was sie erzählten kaum oder gar nicht kannte. Je länger sie miteinander sprachen, desto mehr bekümmerte es ihn. Er wollte vor Sanji nicht wie ein Versager dastehen, aber genauso fühlte er sich in diesem Moment und versuchte alle Fragen auf sein Leben und Umfeld zu umgehen. Selbst sein Geschenk für Sanji kam ihm jetzt banal und wie billiger Ramsch vor. Es war ein Buch über Kampfsportarten, über Kickboxen und Schwertkampf im Vergleich. Eben ihr stetiger Streitpunkt. Sanji schien sich zwar zu freuen und dankte ihm mit einem breiten, glücklich wirkenden Lächeln. Aber Zoro konnte sich nicht vorstellen, dass ihm das Buch wirklich Freude machte zwischen all den teueren und exklusiven Geschenken. Über den Abend hinweg, von dem noch viel vor ihnen lag, wollte Zoro nur nicht ohne Sanji in dieser Masse von Freunden schwimmen und merkte gar nicht wirklich, wie sie sich zusammen langsam von der Party abseilten. Sanji führte sie langsam von seinen Freunden weg, denen es ebenso wenig aufzufallen schien und brachte sie beide wieder hinauf in die Wohnung. „Und deine Party…?“, fragte Zoro. Doch Sanji machte eine wegwerfende Handbewegung: „Feiern können die auch ohne mich“, lächelte er ihn an. „Aber – is’ doch dein B-Day!“ Sanji zuckte mit den Schultern: „Machen wir uns zusammen doch noch ’nen schönen Abend. Ein viel besseres Geschenk.“ Kapitel 3: Some Calls --------------------- Gegen Sanjis Vorschlag hatte Zoro eigentlich nichts einzuwenden. Er war lieber mit ihm alleine, wo er wirklich wusste, dass Sanji ihn mochte, weil er Zoro war und er ihn kannte und nicht abschmettern würde, weil er in seinen Augen ein Versager und Loser sein musste. Sie saßen auf dem Sofa in Sanjis Zimmer, er eine Dose Bier in der Hand und Sanji ein Glas Wein. Sanji war ein Weinliebhaber. Er hatte auch die eine oder andere Flasche geschenkt bekommen, aber Zoro konnte sich keinen guten Wein leisten, zumal er sich damit auch nicht auskannte und das nicht beurteilen konnte. Aber jetzt saßen sie auf der Couch, nippten an ihren Getränken und schwiegen sich erneut an. Irgendwie bekamen sie kaum richtige Gespräche zustande, wenn ihnen nicht ein Thema zuflog. „Du solltest doch zurück gehen…“, meinte Zoro schließlich nach einer langen Schweigeminute, „Is’ doch deine Party und so.“ Sanji schüttelte leicht den Kopf: „Nein.“ „Doch…“ „Nein.“ „Ach komm schon. Die schmeißen extra DEINE Party und du bist gar nicht da. Das is’ doch dämlich!“ Sanji zuckte mit den Schultern: „Macht mir nichts. Machen wir doch unsere eigene Party für mich.“ Zoro schmunzelte: „Du bist schon ’ne Marke…“ „Ich weiß.“ Wieder verfielen sie in Schweigen, wussten nichts weiter zu sagen. Hin und wieder nippten sie an ihren Getränken und Zoro, für seinen Teil, genoss es mit Sanji auf der Couch zu sitzen. Sanji lehnte sich ein wenig an ihn, machte es sich wohl gerade sehr gemütlich neben ihm. Schließlich, nach einer längeren Zeit, erhob Zoro wieder das Wort: „Vielleicht sollte ich schon eher abreisen… morgen oder so…“ „Was? Wieso denn?“, Sanji sah ihn entrüstete an, „Is’ doch Quatsch! Du bleibst, wie geplant.“ „Aber ich pass hier doch gar nicht rein!“, äußerte er seine Sorge, die schon die ganze Zeit in seinem Kopf spukte. „Natürlich tust du das! Sonst wärst du sicherlich nicht hier!“ „Aber ich bin keiner von euch! Wir sind grundverschieden!“ „Ja und? Deswegen sind wir doch Freunde oder nicht? Wär’ doch langweilig, wenn ich mit mir selbst befreundet wär’.“ „Schon… Vielleicht – Aber ihr…“, er wusste nicht, wie er das sagen sollte, „Ihr seid so… na ja reich eben, für mich. Ihr habt alles, was ihr euch wünscht; könnt machen, wozu ihr grad Lust habt. Braucht euch wegen nichts Gedanken machen und all das…“ „Zoro“, unterbrach Sanji seinen Redefluss, schüttelte missbilligend den Kopf, „Willst du mir sagen, du willst hier weg, weil ich in einem großen Haus wohne und du in einer kleinen WG? Weil ich ein paar CDs und DVDs mehr besitze als du und eine Lehrstelle hab? Das ist doch nicht dein Ernst!“ Zoro sah nur betreten auf seine Fußspitzen, die leicht erhört auf einem Hocker lagen. Wenn Sanji das so nüchtern benannte, klang es wie ein Witz, dass er sich deswegen Gedanken machte. Aber er machte sich eben deswegen Gedanken! „Ich mein… Du hast ganz andere Freunde als ich. Ihr geht ganz anders miteinander um und so… Ihr lacht über ganz andere Dinge als wir und… Ihr schmeißt so schicke und noble Parties und so…“ „Ja und? Wenn ich zu dir gekommen wär’, wär’s doch auch so gewesen. Das ist doch immer so“, Sanji zuckte leicht mit den Schultern, „Du hast andere Freunde als ich, meine Freunde sind anders als deine – aber Vivis Freunde sind anders als unsere. Sie wohnt doch auch nicht hier in der Stadt und kommt nur ab und an zu Besuch. Ihre Freunde sind auch anders. Das ist eben so. Jeder Mensch sucht sich andere Freunde – mit anderen Umgangsformen, anderem Humor, anderem Kummer und was sonst noch so alles unterschiedlich sein kann. Das ist doch kein Grund abzuhauen.“ „Aber trotzdem…“ Sanji lehnte sich wieder an ihn an, knuffte ihm freundschaftlich in die Seite: „Und wenn unsere Freunde vollkommen unterschiedlich sind; und wenn WIR vollkommen unterschiedlich sind: Dann hat das schon seine Richtigkeit. Ich mag dich so, wie du bist – wie in diesen kitschigen Filmen.“ Er grinste. Zoro lächelte schmal, nickte leicht: „Ich weiß ja…“ “Siehst du! Dann mach dir nicht so viele Gedanken und lass uns den Abend hier noch schön zu Ende bringen. Deswegen bist du doch hier: Dass wir was Schönes zusammen machen.“ Wieder nickte Zoro, gab Sanji Recht. Deswegen war er hier. Er wollte eine schöne Zeit mit Sanji verbringen – weil sie Freunde waren. Egal, wie unterschiedlich sie oder ihre Herkunft auch waren. Noch lange saßen sie aneinandergelehnt und –gekuschelt auf der Couch und redeten über Gott und die Welt. Sie hatten es geschafft, von Sanjis Erklärungen ein richtiges Gespräch zu beginnen und bauten es aus. Sprachen über alles, was ihnen gerade einfiel, auch wenn es noch so dämlich war – so, wie sie es sonst auch immer taten. Es wurde schon wieder Hell draußen, als ihre Stimmen versiegten und sie auf dem Sofa einschliefen, zusammen. Kapitel 4: The Kiss ------------------- An diesem Morgen konnten sie ausschlafen. Was bei Zoro bedeutet, dass er erst nach Mittag aufstand. Aber Sanji sagte dazu nichts, als musste das für ihn in Ordnung gehen. Sanji kochte ihm ein schönes Mittagessen und sie verbrachten den ganzen Tag zusammen. Zoro schien dieser Tag viel freier und ungezwungener zu sein, als die beiden vorangegangenen. Aber das konnte er sich natürlich auch nur einbilden. Wer wusste so was schon? Aber sie hatten sehr viel Spaß, und das war die Hauptsache. Ihm kam es sogar fast so schon so vor, als wenn sie ihre Freundschaft noch mehr ausbauten, noch mehr vertieften, sie festigten. Das war ihm nur recht. Er mochte Sanji sehr, sonst hätte er sich auch nicht so viele Gedanken gemacht. Auch die anderen Tage ihrer gemeinsamen Woche vergingen und leider viel zu schnell. Die Zeit schien davon zu fliegen. Doch alsbald fanden sie sich auf dem Bahnsteig wieder. Zoro wollte nicht schon gehen müssen, aber er musste. Es ging ja nicht anders. Viel zu früh kam der Abschied, wenn man ihn fragte – aber ihn fragte niemand. Zoros Zug stand schon am Gleis, als sie den Bahnsteig betraten und nun forderte eine Lautsprecherdurchsage die Fahrgäste auf, endlich den Zug zu betreten. „Dann also bis bald…“, murmelte Sanji. Zoro nickte leicht: „Kannst ja dann mal zu mir kommen… oder so…“ Zoro hasste Abschiede. Sanji erwiderte sein Nicken: „Auf jeden Fall… Wir schreiben uns ja noch.“ „Ja, schon… Dann also…“, der Pfiff des Schaffners unterbrach ihn. Das letzte Signal zum Einsteigen. „Bis bald“, brachte Zoro hastig hervor, drückte Sanji einen Kuss auf die Lippen und hastete in den Zug. Er schollt sich zwar einen Feigling und Idioten, dass er sich erst und ausgerechnet jetzt noch dazu durchgerungen hatte, Sanji zu küssen, aber ändern konnte er es jetzt auch nicht mehr. Davon abgesehen, dass er es auch irgendwie nicht wollte. Er hatte sich eben in Sanji verliebt, irgendwie. Wann genau wusste er zwar nicht, aber er hatte nun einmal das Bedürfnis gehabt, Sanji zu küssen. Gab ja auch schlimmeres als das… „Du bist mir einer, tse. Lässt mich da einfach so stehen…“ Zoro sah auf, sah in Sanjis lächelndes Gesicht. „Was?… Wie?… ähm…“, stotterte er sich zu recht. Wie kam Sanji denn in den Zug? Und er lächelte? Sanjis Lächeln wurde noch ein bisschen breiter und er beugte sich zu Zoro, küsste ihn sanft. „Hab’s noch eben so hier reingeschafft…“, murmelte er, „Das konnt’ ich doch nicht auf mir sitzen lassen!“ Er grinste. Irritiert erwiderte Zoro das Grinsen: „Du bist schon ’ne Marke…“ „Ich weiß… Du aber auch. Machst das in den letzten paar Sekunden, also echt mal!“ „Dafür fährst du jetzt mit mir nach Hause. Nächster Halt: My Home.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)