Wolvesmoon Hogwarts von Badou (my name is Leverence Lissette Shipley) ================================================================================ Kapitel 1: Im Hogwarts-Express ------------------------------ Irgendwo in einer Kabine im Hogwarts-Express saß ein braun haariges Mädchen und döste vor sich hin. Auf ihrem Schoß lag eine schwarz-weiße Katze. Ihr gegenüber saß ein schwarzhaariger Junge, der gerade ein kleines, handgeschriebenes Notizbuch studierte. Das Mädchen hieß Leverence Lissette Shipley, war bereits 14 Jahre als und würde nach ihrer Ankunft in Hogwarts ihr 4. Schuljahr im Hause Gryffindor antreten. Ihr Gegenüber war ihr bester Freund Daniel Isaac Johnson, mit dem sie seit ihrer gemeinsamen Einschulung in Hogwarts befreundet war. Das Büchlein, in dem er las, war sein Heiligtum. Ein Buch, welches er in seinem 2. Schuljahr in der Bibliothek, hinter einem Buch fand. Dieses Buch gehörte einer ehemaligen Schülerin, in dem alle möglichen nützlichen Zaubersprüche, diverse Geheimgänge und Tipps für Streiche, sowie seine eigenen Ideen geschrieben stehen. Plötzlich durchschnitt die himmlische Ruhe ein markerschütternder Schrei. Leverence kannte diese Stimme nur zu gut und kniff ihre Augen fester zusammen, versuchte es zu ignorieren, doch es klappte leider nicht. Als ihr Name zum ungefähr 10. Mal wiederholt durch den Express gebrüllt wurde, öffnete sie gereizt die Augen und blickte zu Daniel, der sie frech angrinste. „Lizbeth, ich denke, du solltest ihn zum schweigen bringen, bevor es ein anderer tut.“ Sie seufzte genervt. Warum er sie auch immer Lizbeth nannte, zumal sie ja Lissette mit Zweitnamen hieß. Sie hasste es! Yin sprang von ihrem Schoß und machte es sich auf dem freien Sitz neben ihr gemütlich. Währenddessen verließ Leverence ihre Kabine, zog ihren Zauberstab aus der Halterung ihres Pollunders und stapfte brummelnd dem Tumult entgegen. Während sie sich der Abteiltür näherte, hörte sie die Stimmen der Jungs, die sich im anderen Wagon befanden. Die ihres kleinen Cousins, Gabriel , hörte sie direkt heraus. Er hatte bereits aufgehört nach ihr zu rufen und lachte nur noch böse. Leverence lächelte dumpf, als sie durch die Tür trat und ihren kleinen Cousin mit hoch erhobenem Zauberstab auffand. Vor ihm, am Boden, sah sie einen jungen Slytherin, vermutlich 3.-Klässler, der ihn erschrocken ansah. „Na, wer ist denn nun der hilflose, kleine Schwächling?“, Gabriel tippte sich mit seinem Zauberstab auf die Handfläche und stellte dabei seinen Fuß auf den Zauberstab seines Gegners, der ihm zu Füßen lag. Leverence überlegte kurz, ob sie dem Slytherin nun wirklich helfen sollte. Immerhin war er jünger, und so wie er dreinschaute hatte er auch schon genug, also entschied sie sich doch dafür, ihren Gerechtigkeitssinn siegen zu lassen und stellte sich zwischen die beiden, während sie Gabriel tief in die Augen schaute. Gabriels fiese Art und Weise, wie er gerade auftrat, sagte ihr, dass er wieder einmal nicht er selbst war, sondern seine Multiple Persönlichkeit Ian ihn gerade übernommen hatte. Der Slytherin musste mit irgendetwas zu sehr gestresst haben, schlussfolgerte sie. Womöglich war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte, die Begebenheit, dass Gabriel nicht zu Leverence gelangt war, da sich der Slytherin ihm in den Weg gestellt hatte. „Hallo, Ian, lange nicht gesehen.“, lächelte Leverence müde und hob ihren Zauberstab unter sein Gesicht. „Oh! Hi, Lev!“, Gabriels Grinsen wurde breiter, als er die grünen Augen erblickte und den Zauberstab betrachtete, der sich nun unter seinen Augen befand. Seinen eigenen Zauberstab hielt er in der rechten Hand und klopfte sich damit ungeduldig gegen sein Bein. „Ian, du sollst es gefälligst lassen, gegen irgendwen diesen Zauberstab zu erheben. Vollkommen egal, wieso Gabriel dir die Oberhand gelassen hat.“ „Aber du darfst es, oder wie?“, Ians Grinsen wurde nun mehr als nur provokant, ebenso die Tonlage seiner Stimme. „Ja, darf ich. Immerhin ist dies mein eigener Körper und ich versaue nicht das Leben eines anderen, so wie du es mit Gabriels Image tust.“, Leverence war bereits wieder von Ians Art überreizt und trat zwei Schritte auf ihn zu, während sie ihm mit dem Zauberstab ins Gesicht stach, um ihn zum Zurückweichen zu zwingen. Mit anfänglichem Zögern trat Ian dann auch zurück und vom Zauberstab herunter, welchen Leverence an seinen eigentümlichen Besitzer zurückgab, in dem sie ihn mit dem Fuß zu diesem hinüber trat. Ohne zu zögern nahm der 3.-Klässler seinen Zauberstab an sich und ergriff die Flucht. „Und, was hast du nun vor, Lev?“, Ians Augen blitzten überlegen auf, trotz allem steckte er den Zauberstab wieder weg. Die Frage war rethorisch gestellt, er wusste genau was nun geschehen würde, auch wenn er vor Leverence niemals freiwillig klein bei gab. Aber er wusste er hatte keine Chance gegen sie. „Du weißt es doch, Gabriel André Walles.“, Leverences Blick wurde bei diesen Worten eiskalt und ihr Ton verschärfte sich. Wenige Augenblicke der Stille vergingen, ehe Gabriel den Kopf schüttelte und Leverence verwirrt ansah. „Leverence!!“ Gabriel fiehl Leverence um den Hals, noch bevor diese den Zauberstab weggesteckt hatte. Ja, Gabriel war wieder er selbst. Ihr kleiner, vertrottelter, anhänglicher Cousin. In diesem Moment ertönte das Horn des Expresses und verkündete die baldige Ankunft am Ziel, so dass Leverence ihren Cousin von sich fort schob, um wieder in ihre Kabine und zu ihren Koffern zu gelangen. Gabriel grinste noch ein wenig vor sich her, bevor auch er nach seinen Koffern suchte, da er mittlerweile vergessen hatte, wo sie abgestellt waren. Kapitel 2: Neuankömmlinge ------------------------- Endlich waren sie alle wieder in Hogwarts. Das Abendessen, die Ansprache und die Häusereinteilungen der 1.-Klässler waren bereits beendet. Die meisten Schüler waren derweil damit beschäftigt ihre Koffer aus zu räumen oder unterhielten sich über die vergangenen Sommerferien. Leverence saß am Fenster in ihrem Schlafsaal und betrachtete die Dämmerung. Sie wollte dem Trubel mit den Neuankömmlingen entgehen. Daniel war mitten im Geschehen und inspizierte die Erstklässler des neuen Schuljahres. Und Gabriel versuchte Ordnung in seine Sachen zu bringen. Yin sprang zu Leverence aufs Fensterbrett und maunzte sie leise an. Einen Augenblick betrachtete sie Leverence stumm, ehe sie sich dann wieder davon machte. Leverence sah ihrer Katze nach und folgte ihr dann den halben Weg hinunter, bis in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Als sie den Raum betrat, fiel ihr erst auf, wie laut es durch die ganzen Schüler war. Sie blickte sich kurz um und sah Daniel und ein paar andere Mitschüler bei den Erstklässlern stehen. Leverences Blick schweifte über die Erstklässler. Am Rand der Gruppe stand ein rothaariger Junge, der sein langes Haar zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Leverence wusste nicht, was es war, doch sie fand diesen Jungen irgendwie interessant. Wenige Augenblicke später stand sie auch schon neben ihm. „Hallo. Mein Name ist Leverence Lissette Shipley. 4.ter Jahrgang. Und du bist...?“ Der Junge schaute ein wenig unsicher auf und musterte sie eindringlich, ehe er ihr eine Antwort gab. „Jonathan Kingsley...1.ter Jahrgang.“ Leverence lächelte ihn freundlich an, um ihm seine Unsicherheit zu nehmen. „Also, John, wenn was sein sollte, kannst du zu mir kommen, okay? Egal, bei welchen Problemen. Von mir aus auch, wenn's um Quidditch geht. Ich werde wohl wieder in der Mannschaft sein...“ Jonathan bedankte sich, sichtlich erleichtert, und Leverence nickte ihm kurz zu, ehe sich sich auf die Suche nach ihren Freunden machte. Sie hatte es ihm angesehen, dass er nicht gerade gerne in dieses Haus oder gar auf diese Schule ging, doch sie wollte ihn damit nun nicht verunsichern und lies ihn wieder alleine stehen. Sie wunderte sich zwar, worin wohl der Grund zu ihrer Annahme lag, aber selbst wenn dies der Wahrheit entsprach, er würde es ihr jetzt wahrscheinlich sowieso nicht erzählen. Während sie sich durch die Neuankömmlinge schob, hatte sie ihr Ziel fest vor Augen. Und dieses Ziel war Daniel, der dabei war, die Neuen mit Scherzartikeln zu versorgen. „Dan! Komm mal her!“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis Daniel Leverence erblickt hatte. „Lizbeth! Was willst du?“ „Du sollst mich nicht so nennen! Komm mal eben her, ich muss dir was sagen.“ Der Schwarzhaarige sackte noch schnell ein paar Knuts ein, ehe er sich von den Jüngeren abwandte und zu ihr rüber kam. „Also, was ist?“ „Du siehst doch den kleinen Rothaarigen dort hinten?“, Leverence deutete auf Jonathan, ehe sie fort fuhr. Daniel nickte. „Behalte ihn bitte mal im Auge, aber halte ihn aus deinen Streichen raus, okay?“ „Und wieso sollte ich, Lizbeth?“, Daniel musterte den Erstklässler ein wenig misstrauisch. „Ich hab doch überhaupt keinen Grund ihn zu beachten.“ Er grinste. „Ich weiß nicht wieso, aber ich denke, man sollte ihn im Blick behalten... Ich hab so ein eigenartiges Gefühl, was ihn betrifft...“, auch Leverence betrachtete Jonathan nun ein wenig misstrauisch, dann blickte sie Daniel in die Augen, um ihrer Aussage Nachdruck zu verleihen. Daniel zögerte noch einen Augenblick, dann nickte er nur stumm und schaute sich wieder im Gemeinschaftsraum um. Die Neuen waren mittlerweile dazu übergegangen, ihre Schlafsäle zu beziehen und ein Großteil war bereits aus dem geräumigen, großen Saal verschwunden, was den Lärmpegel erheblich senkte. ~*~*~ Leverence war in der Zwischenzeit aus dem Gemeinschaftssaal verschwunden und lief in Richtung Eulerei. Sie wollte den ganzen Tumult mit den Erstklässlern erst einmal abklingen lassen und von dort oben konnte man das Schloss schön überblicken, vielleicht gab es ja etwas Interessantes. Man hörte schon deutlich das Geraschel der Eulenflügel, während sie die letzten Stufen erklomm. Wenn sie sich nicht irrte würde sie Yin hier oben wiederfinden. Leverence wusste nicht woran es lag, aber ihre Katze mochte die Eulen und diese störten die regelmäßigen Besuche der Katze seltsamerweise recht wenig. Leverence betrat die Eulerei und fand dort wie erwartet ihre Katze vor, selig vor sich hin schnurrend auf dem Schoß eines ihr unbekannten Jungen. Skeptisch betrachtete sie ihn. Sein blondes Haar fiehl ihm in Strähnen ins Gesicht. Für gewöhnlich traute Yin keinem Fremden und lies sich, wenn überhaupt, nur von Daniel, Leverence und Gabriel streicheln. Bei dem Neuen jedoch genoss sie es sichtlich, sich kraulen zu lassen. „Hey, du! Wer bist du?“ Der Junge hatte Leverences Ankunft nicht bemerkt und hob ruckartig den Kopf. „Hallo... Ich bin Jason Fringe.“ erwiderte er unsicher. Yin zuckte kurz mit den Ohren, ehe sie die Augen aufschlug und mit einem erfreuten Maunzen zu ihrem Frauchen herüber kam und sich an ihre Beine schmiegte. „Oh, ist das deine Katze?“, Jason beobachtete Yin überrascht und Leverence nickte. „Ja, sie heißt Yin.Wie hast du sie rumbekommen? Normalerweise ist sie die Skepsis in Person“, Leverence nahm ihre Katze auf den Arm, worauf diese wieder in ein wohliges Schnurrkonzert verfiel un es sich auf ihrem Arm bequem machte. „Wie meinst du das? Ich kam hier hoch und wollte einen Brief verschicken, da war sie bereits hier und gesellte sich zu mir, nachdem die Eule mit dem Brief fort war.“, fragend blickte er die Beiden an. „Das ist seltsam... Aber anscheinend mag sie dich. Woher bist du, wenn man fragen darf? Du siehst nicht aus wie einer der Erstklässler, aber ich erinnere mich auch nicht dich jemals bei uns gesehen zu haben“ „Meine Familie ist in den Sommerferien umgezogen. Wir wohnen nun in England, in Canterbury. Wir kommen ursprünglich aus Newcastle, Australien. Deswegen musste ich die Schule wechseln. Und so kam ich hier nach Hogwarts um mein 4. Schuljahr zu machen. Ich hoffe, dass ich auch die weiteren Schuljahre hier verbringen werde und wir nicht schon wieder wegen des Jobs meines Vaters umziehen müssen.“ Er seufzte. Leverence konnte es sich nicht vorstellen, wegen ihres Vaters jemals diese Schule verlassen zu müssen. „Du bist bei den Gryffindors, oder?“ Man konnte nicht sagen, ob dem so war, da der Blonde weder seine Schulrobe noch seinen Pollunder mit dem Hauswappen an hatte. Jedoch hatte Leverence von dem Gerücht gehört, dass ein 4. Klässler nach Gryffindor kommen sollte. Jason nickte. „Okay, dann will ich mal sagen, herzlich willkommen in meinem Haus und meiner Klasse, Jason. Mein Name ist Leverence.“ sie grinste. „Falls du die Unterrichtsräume nicht finden solltest, oder sonstwie Anschluss suchst, kannst du dich gerne an mich hängen.“ Der Blondhaarige freute sich sichtlich über diese freundliche Aufnahme. Er schien dies wohl nicht erwartet zu haben. Leverence drehte sich zur Tür um und schaute noch einmal über die Schulter zu Jason zurück. „Kommst du mit in den Gemeinschaftsraum? Ich hab nur ein bisschen Ruhe vor den Erstklässern hier oben gesucht, aber mittlerweile dürften die sich hoffentlich verteilt haben.“ „Gern. Alleine verlauf ich mich wahrscheinlich.“ Er stand auf, wischte sich mit den Händen ein paar Federn von der Kleidung und folgte ihr Richtung Gryffindor Turm. Leverence lies Jason den Vortritt beim Gemälde der fetten Dame. Wie erwartet hatte der Neue das Passwort bereits vergessen und Leverence sprach es aus. „Du darfst das Losungswort nicht vergessen. Sonst bist du dem Spott der zufällig vorbeikommenden Slyths wunderbar schutzlos ausgeliefert.“, schmunzelte sie, als sie den Gemeinschaftsraum betraten. „Äh... äh... Leverence!!“ Gabriel sprang mit einem Mal aus dem Sessel au, in welchem er eben noch auf seine Cousine gewartet hatte, als er sie erblickte und stolperte auf sie zu. „Wo warst du? Wer ist das? Ich hab dich gesucht!“ Leverence seufzte leise, als Gabriel brabbelnd vor ihnen stand. „Das ist Jason, er ist ab heute in unserer Klasse. Ich habe ihn in der Eulerei getroffen.“, erklärte sie kurz, ehe sie sich Jason zu wandte. „Und das ist mein jüngerer Cousin Gabriel. Er kann sich keine Namen merken und ist das verschusselte Chaos in Person.“ Jason musterte Gabriel eindringlich mit einem Blick, den man nicht deuten konnte. „Aha... Und? Woher kommst du? Auf welcher Schule warst du vorher? Waren die Lehrer nett? Welchen Unterricht magst du? ...“ „Ah, Gabriel!! Gabriel! Halt!! Du musst ihn jetzt nicht gleich und auf der Stelle von vorne bis hinten ausfragen!“, Leverence fuchtelte erschrocken mit den Händen und drückte Gabriel dann ihre Handfläche auf den Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Und er ist meist unnötig neugierig...“, seufzte Leverence. Jason lachte. „Macht nichts.“ Durch das Aufsehen, das Leverence und Gabriel erregten, hatte Daniel mitbekommen, dass Leverence wieder da war, also gesellte er sich zu ihnen. „Wer ist das denn?“, Daniel hob eine Augenbraue an, als er den Neuankömmling erblickte. „Jason, unser neuer Klassenkamerad.“ „Aha... Aber mal ganz abgesehen davon... Was hälst du davon, wenn du dir jetzt deinen Cousin Gab schnappst, und wir runter zum Abendessen gehen? Ich hab richtig Kohldampf!“ Leverence schnaubte. „Du wirst wohl nie satt...? Du könntest dich wenigstens anständig gegenüber Jason verhalten, und dich mal vorstellen.“ „Nein!“, er zwinkerte. „Ich muss noch wachsen.“ Er wandte sich an Jason und hob ihm die Hand hin. „Hi, ich bin Dan. Hör nich auf Lizbeth, die ist schwanger, da spielen die Hormone verrückt.“ Jason lächtelte nur verwirrt und schüttelte Daniel die Hand. Leverence versuchte Daniel zu boxen, doch dieser konnte sich gerade noch so aus der Reichweite ihrer Faust bringen. Sie seufzte. „So, nachdem du das Schlimmste überstanden hast...“, sie blickte zu Daniel, „... gegen was zu Essen hätte ich auch nichts, wenn ich ehrlich bin.“, sie griff Gabriel, der sich gerade bei ihr beschweren wollte, am Arm und schleifte ihn hinter sich und Daniel her, während sie zusammen mit Jason den Gemeinschaftsraum durch das Portrait verließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)