Die verfluchte Zahl von PurplePassion (13. Türchen) ================================================================================ Kapitel 1: Freitag ------------------ Blutunterlaufene Augen, hängende Köpfe, stolpernde Menschen. Der Boden ist nass, schmutzig und klebrig. Spucke und Schweiß. Kotze. Es stinkt. Der akute Geruch nach Alkohol ist in der Luft. Der Bass dröhnt tief im Brustkorb, die Musik schrillt in den Ohren. Vereinzelnt sieht man Leute auf der „Tanzfläche“, sich schleppend bewegen. Manche sitzen auf Sofas und kämpfen mit schweren Augenliedern, oder schauen verwirrt und doch leer in die Gegend. Paare findet man auch, schon grabschend, umschlungen, ineinander verfallen, intensiv anschauend, jegliches Schamgefühl verloren, mit obszönen Worten im Kopf und Munde. In einer dunklen Ecke entdeckt man einen rosa Haarschopf, nah über sie gebeugt steht der junge Uchhia. Sie lächelt, vielleicht etwas verlegen, hat aber dennoch ihre Hand bestimmt um sein Nacken gelegt, die andere umschließt seinen Unterarm, da seine Hand wiederrum auf ihre Hüfte verweilt. Sie lacht, eine leichte Nervosität (oder Ungeduld?) mitschwingend und streicht über seine schwarze Haare. Sie sind noch das halmloseste Bild. Seit wenigen Wochen versuchen sie sich nämlich an einer Beziehung. Ein fauchender, eindringlicher Blick verläuft von einem Ende des Raumes in den anderen. Ein schwarzhaariges Mädchen mit unnatürlich hellen Augen kichert gehalten über die Worte eines jungen Mannes, der gerade seinen Arm um ihre Schultern legt. Vielleicht erkennt man einen Anflug von Unwohlbefinden in dieser Geste, aber Hinata Hyuga ist gutmütig und mit ebendisem Jungen lange bekannt. Auf dem Sofa am anderen Ende entrinnt dem blonden Jungen ein tiefes Knurren. Er könnte Kiba zermöbeln. Ihn zerfelischen, sein Blut an seinen eigenen Händen spüren. Naruto schluckt. Die brutale Vorstellung nüchtert ihn wieder auf. Dann fällt Kibas Hand über den Rücken der hübschen Hyuga und seine Wut kocht wieder auf. Er soll verdammt noch mal seine dreckigen Finger von ihr lassen!, denkt er, Scheiße, so gibt er mir keine Chance mit ihr, der Penner. Ino Yamanaka ist wie üblich umzingelt von einer Horde Männer. Sie tanzt ausgelassen, ist noch sehr aktiv und energisch im Vergleich zu der Mehrheit. In einer Hand hält sie eine Flasche mit dubiosem Inhalt, die andere eine rauchende Zigarette. Ihre Hüften schwingen und kreisen anzüglich rythmisch zum Takt der Musik. Die Männer gaffen. Sie ist genervt, auch wenn das nur der beste Kenner bemerken würde. Genauso sehr würde auch nur eine lange Freundschaft bemerken, dass sie immer wieder in eine Richtung schaut; suchend, neugierig, fast ängstlich. „Verdammt!“, erklingt es hinter sie und darauf wird sie in eine Ecke gezerrt. Dann erst erblickt sie eine verärgerte Temari. „Was soll der Scheiß, Yamanaka?!“ Ino blickt unverständlich drein, aber die ältere verdreht darauf die Augen. „Du hast kein Wort mit ihm gewechselt“, sagt sie dann, etwas beruhigter. Ino zuckt gleichgültig die Schultern: „Er hat kein Wort mit mir gewechselt. Ich sehe nicht ein warum ich mich darum kümmern sollte.“ Mit ihrer Fassung ringend atmet die Sabakuno tief ein ehe sie antwortet: „Ino, lass von deinen absurden Ansichten ab und sage ihm doch wenigstens etwas!“ Die Blondine schaut sturr ins Weite, bis sich ihre leicht arrogante Haltung schließlich in vorsichtige Unsicherheit umwandelt. „Er hat kein Wort mit mir gewechselt. Er hat keine Interesse“, sagt sie leise und fügt etwas munterer dazu, „So einfach ist das halt bei Kerlen.“ In einem Moment der Perplexität schüttelt Temari den Kopf und lächelt ihre, relative neue, Freundin beruhigend an. „Schau mal, ich kenne Shikamaru schon länger. So ist das bei ihm nicht. Das hat nichts zu bedeuten, Süße.“ Es ist spät, bereits gut nach vier Uhr früh. Die junge Studentin Tenten Ama blickt sich im belebtesten Zimmer ihres Zuhauses um. „Untergangsparty“, murmelt sie in sich rein und schnauft, „Was für eine Schnapsidee.“ Die böse Konnotation hatte ihr Mitbewohner Shikamaru dem ganzen verliehen. Freitag der Dreizehnte, mitten zur Adventszeit. Nicht gerade ihre Traumvorstellung eines Mottos für die Einweihungsparty ihrer neuen WG. Sie bestand aus sieben Leuten: Sie selbst, Temari – die einzigen zwei Mädchen in der Gemeinschaft – Shika, Sasuke, Naruto, Chouji und Gaara. Eigentlich war sie sehr zufrieden, sie verstand sich mit allen sehr gut, nur leider war sie der ultimative Anziehungsmagnet für Pech. Den ganzen Abend lang wartete sie schon darauf, dass etwas schlechtes eintraf. Diese Unruhe ließ sie einfach nicht los, sodass sie sich nicht wirklich entspannen konnte. Als sie sich endlich dafür entscheidet eine Runde um die Wohnung zu drehen, geht sie an einzelnen Personen vorbei. Der Flur ist leer und dunkel und erinnert an etwas gespenstigem. Mit der Musik kann sie sich in so einem Zustand noch nicht anfreunden und eigentlich ist der ganze Abend eine Überwindung für sie gewesen. Plötzlich stellt sich eine große, schwarze Gestallt vor sie. Unbehagen steigt in ihr auf und sie zögert. Langsamen Schrittes geht sie weiter, aber die schwarze Figur bleibt unbeweglich im Gang stehen. „Neji?“ „Hi, Tenten.“ Es vergeht alles zu schnell. Ein paar Worte werden ausgetauscht, ehe sie sich an die Wand gepresst wiederfindet. Ihr Herz rast und sie wünscht sich ein Glas Hochprozeniges. Dann spürt sie seine Lippen auf ihre und sie weiß, wie sehr sie das genießt, wie sehr sie das eigentlich will. Später erklingt die Musik immernoch, weiterhin pumpend um die Brust. Die Masse ist deutlich kleiner geworden, Jene die mehr genommen haben als sie ertagen können, liegen schlummernd in den Sofas. Sakura, Gaara, Tenten, Hinata, Chouiji, Ino, Neji, Sasuke, Temari, Shikamaru und Naruto stehen im kleinen Balkon eng beieinander. „Gelungener Abend“, erwähnt der Nara, was alle andere zum Staunen bringt. Sie stehen im Stillen auf dem kleinen Balkon des Apartments, in der Kälte eines Dezembermorgens und sind zufrieden. In der Ferne hört man Glocken irgendeine Uhrzeit läuten. „Oh!“ Sakura klingt erstaunt und alle schauen sie neugierig an. Etwas weißes hat sich auf ihre Nase niedergelassen: Eine Schneeflocke. „Es ist eben doch nur Weihnachtszeit“, meint Chouji und alle anderen könnten ihm nicht mehr zustimmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)