Ah... Whatever~ von Kayurinya (A SasuSaku Story) ================================================================================ Kapitel 22: Judgement --------------------- Es vergingen die Wochen und es war ruhig geworden. Beinahe zu ruhig. Aber sie wollten nicht wissen warum, sondern waren nur froh, dass der Alltag sie einholte. Was manch einen um den Verstand brachte, machte die anderen glücklich. Es war so herrlichst normal. Die Schule zog ihren Stoff durch. Und auch die Zusatzkurse trugen Früchte. Sakura und Sasuke konnten dem normalen Unterricht bereits wieder folgen und schrieben gute Noten. Es war ein Freitag. Am Sonntag würde Sakura endlich 18 werden. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass etwas dazwischen kommt. Ob es nun etwas Gutes oder wie sonst eigentlich immer etwas Schlechtes war, konnte niemand wissen. Man vermutete allerdings Zweiteres. Aus Gewohnheit. Es war doch viel zu still. Der Sportunterricht zog sich so daher. Völkerball war die Tagesordnung. Doch Sakura und Sasuke wurden zur Schulleitung gerufen. „Was? Häh?“ Die beiden sahen sich an. „Sakura-san. Sie können sich dann umziehen gehen.“ „Bis später.“ Die Rosahaarige verabschiedete sich von ihren Freunden und verließ wenig später mit ihrem Freund die Sporthalle. „Hast du ne Ahnung, was die von uns wollen könnte?“ fragte der Schwarzhaarige. „Ich bin so neugierig wie du.“ Antwortete die Haruno. So liefen sie die letzten Gänge durch den Schulflur ehe sie an der Bürotüre klopften. Ein „Herein“ ließ die beiden eintreten. „Oh. Da seid ihr ja schon.“ Der junge Mann hob eine Augenbraue. „Gut. Ich habe heute einen Brief erhalten, der ist von der Polizei. Aber nicht von unserer. Sondern einen Status darüber.“ „Wie bitte? Und was haben wir damit zu tun?“ fragte die Rosahaarige geschockt. „Nun ja. Es ist ein Vorwurf gegen deine Familie. Hier steht etwas von Ermittlungen gegen sie. Es sieht so aus, als würde die Polizei nun handeln können. Gerade jetzt werden die Verdächtigen festgenommen.“ Die blonde Schulleiterin zeigte bei dem Brief auf einen Absatz, der beschrieb, dass und wann die Festnahme der Beschuldigten stattfinden soll. Völlig irritiert las Sakura die Zeilen. „Sie sind gefasst?“ „So in etwa. Jedenfalls warten im Nebenzimmer einige Polizisten, die euch mit zum Revier nehmen, um eure Aussagen aufzunehmen…“ Der Schwarzhaarige blickte zur Haruno. Sie zitterte. „Es ist also soweit?“ fragte sie. Ihr Freund nickte. „Sie bekommen ihre Strafe.“ Irgendwie konnte sie es nicht glauben. So einfach? Sie waren doch so sicher, dass die Polizei nichts tun würde. Das schrie wieder nach einer Falle. Es war so lange ruhig. Das kann nicht wahr sein. „Ihr seid vom Unterricht befreit. Bitte begleitet die Beamten und gebt eure Aussage zu Protokoll.“ Sasuke nahm ihre Hand und drückte diese. Sie zitterte immer noch. „Es ist bestimmt eine Falle…“ flüsterte sie. Er hatte sie verstanden, reagierte jedoch nicht. Somit fuhren sie gemeinsam in eine Polizeiwache und gaben dort an, was sie wussten. Sie wurden unabhängig voneinander befragt. Über persönliche Angelegenheiten, wie sich das alles entwickelte, warum und was alles geschehen war. Überraschenderweise konnte Sakura relativ gut über ihre Vergangenheit sprechen. Als sie von Kabuto gefangen gehalten wurde. Wie er sie misshandelt hatte. Die Entführungen. Und auch die Nacht, in der sie Sasuke beinahe umgebracht hätten. Das schien wie aus einem Film. Ein Schauspiel. Aber als die Thematik auf die Firmenangelegenheiten fiel, schwiegen beide. Sie wussten selbst nicht wirklich viel. Doch bevor sie zu viel erzählten und dies hier wirklich eine Falle war, so wussten beide. Das war ihr Tabuthema. Es war eine sehr seltsame Befragung. Es kam ihnen vor, als wären sie die Verdächtigen und sie würden lügen. Doch wurden sie später nach Hause gefahren. Sie hatten den kompletten Unterricht verpasst gehabt. Und das für solche Fragen. Dennoch saßen sie nun auf der Couch in der Uchiha-Wohnung. „Ob das ihr Plan war? Ich habe nichts gesagt…“ „Ich weiß es nicht. Ich hab geschwiegen. Aber wir können wie immer nichts tun, außer abwarten.“ Es war so ein mulmiges Gefühl abzuwarten. Für Sakura’s Verwandte war solch ein Vorgehen allerdings schon zu durchdacht. Mehr und mehr glaubten sie, dass es sich um echte Vernehmungen und Fahndungen handelte. Sollte endlich, wirklich alles gut werden? Zwei Tage später war es dann soweit. Ein Sonntag. Sakura’s Geburtstag. „Herzlichen Glückwunsch!“ Es trötete und Konfetti flog umher und das bereits am Morgen. All ihre Freunde und Naruto’s Eltern stimmten in einem Liedchen ein. Sie wurde rot. „Mensch…“ grinste sie bloss. „Ihr seid mega Banane!“ Es gab Kuchen und Geschenke. Es wurde viel gelacht. Ausgelassene Stimmung herrschte über den sonnigen Tag. Ein Picknick im Stadtpark klang den Nachmittag aus. Das Abendessen verbrachten die Freunde in einem ihrer Lieblingslokale in der Stadt. „Jetzt müssen wir warten, bis Sasuke Geburtstag hat, dann können wir ENDLICH an das Bankschließfach. Endlich…“ Meinte Naruto. „Naruto… Bitte nicht heute!“ Ermahnte Ino den Blonden. Der Abend klang feucht fröhlich aus. Etwas Alkohol erheiterte die Stimmung zusätzlich. Später begaben sie sich zum „weiterfeiern“ zu den Uzumakis zurück. Die Nacht brach heran und die 6 Freunde kamen einfach nicht zum Ende. Am Morgen danach lagen die Freunde quer in Naruto‘s Zimmer verteilt. Schlafend versteht sich. Shikamaru hatte knall roten Lippenstift auf den Lippen, blauem Lidschatten und lag in Boxershort rum, während Naruto rosa Schleifchen im Haar hatte, mit passenden Fingernägeln, versteht sich. Hinata war mit einem Seil an Ino gefesselt. Hinata hatte eine Brille mit Edding in ihrem Gesicht und Ino hatte blaue Haarspitzen. Was zur Hölle war hier passiert? Was nur. Flaschendrehen. Ist doch klar oder? Sakura hatte den Geburtstagsbonus und wurde nur mit Filzstiften bekritzelt. Auf ihr wurde Tic-Tac-Toe, Käsekästchen gespielt, von einem „Sasuke was here“ mit passenden Pfeil in Sakuras Schritt mal abgesehen gab es noch viel perversere Schmiereien. Sasuke hatte dafür Glück gehabt und hatte keine körperlichen Makel. Lediglich seine lockigen Haare ließen ihm am Morgen danach vor dem Spiegel erschrecken. Wie betrunken mussten sie gewesen sein, dass sich wirklich KEINER mehr an diesen Spielablauf erinnern konnte?! Fröhliches Treiben auf einer Party. Mit nicht nur etwas Alkohol, wie sich herausstellte. Wie Ino bewies, die grinsend Vodka geschmuggelt hatte. Ebenso wie Shikamaru, der etwas Liquer dabei hatte. Ein vollkommener Hangover war die Folge. Doch sie lachten. Es war zu komisch. „Sasuke, ich frohLOCKE dich zu sehen!“ lachte Naruto seinen besten Freund aus. „Ich nicht. Bei dir Prinzessin in pink bekomme ich Augenkrebs…“ Schallendes Gelächter folgte. „OH MEIN GOTT! WAS ZUR HÖLLE?!“ „Nicht schön, Ino?“ „Von wegen! Du Kunstwerk von Pikasso auf Drogen!“ „Ja, ich bin angemalt. Ist ja gut… Aber Naruto sieht noch geiler aus Und Shikamaru ist auch ein Traum von Frau!“ Es folgte ein Grummeln. „Ehm… Könntet ihr mich vielleicht endlich mal von Ino losbinden? Wäre ZU freundlich…“ „Hina-chan? Du trägst eine Brille?“ gackerte Sakura. So ging es den ganzen Tag. Und auch noch einige Wochen. Die gute Stimmung hielt für das komplette Frühjahr. Die Schüler wurden auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet und auf die Lerninhalte getrimmt. Die Tage traten immer näher. Zwischenzeitlich hörten unsere Freunde sogar von der Staatsanwaltschaft. Die korrupten Beamten wurden entlassen und zu schweren Strafen verurteilt. Sie würden ihr Amt nie mehr nachgehen dürfen. Gleichzeitig hat man aufgrund der Beweislage etlich weitere Anklagen gegen Irina, Kabuto und deren Eltern bzw. Familie erhoben. Sakura war bewusst, dass es auch ihre Familie war. Onkel und Tante… Jedoch war ihr das absolut egal. Nie hatten sie sich wie eine Familie verhalten. Auch was mir ihrer Cousine Minako passieren sollte, wenn es zu einer Verurteilung kommen sollte, interessierte sie nicht. Sie war ebenso schlecht, wie ihre Eltern. Auch wenn vermutlich nur an der Erziehung lag. Trotzdem. Die Verhandlungen liefen. Sasuke und Sakura wurden als Zeugen geladen. Ihre Freunde konnten dabei sein. Es dauerte nicht lange. Man hat bereits die korrupten Polizisten befragt, darum wurden sich die Richter eigentlich auch schnell einig. So viel Niedertracht und Böses hatten sie selten erlebt. Als man sich etwa eine Woche später im Gericht wieder sah und der oberste Richter den Schuldspruch vorlas, sprangen unsere Freunde im Gericht vor Freude in die Luft, ernteten böse Blicke der Verurteilten, aber auch Verwunderte der weiteren Anwesenden. Sakura lag weinend in den Armen ihres Freundes. Und diesmal weinte sie aus Freude. Es war nun endlich entschieden. Sie waren jetzt frei. Und ihre Peiniger hinter Gitter. Für immer. Sie würden nie wieder aus dem Gefängnis kommen. Es waren, laut Richter, so schwerwiegende Fälle, dass man vermuten muss, es könnte nach Entlassung erneut zu solchen Fällen kommen. Rache, war hier das Stichwort. Sie wären eine Gefahr für die Gesellschaft. Besonders wenn man überlegt, dass auch schon Sakura’s und Sasuke’s Familie durch deren Hände ums Leben kamen. Nein. Mord verjährt nicht. Niemals. Nun konnte sich die Clique sorglos um schulische Angelegenheiten kümmern. Sprich Lernen. Lernen. Lernen. Und ehe man es vergisst… Lernen! Zwischen Tränen und Freudenschreien gaben die Schüler in unterschiedlichster Weise ihre Antworten zu ihren Prüfungen ab. Es war nun endlich geschafft. Jetzt mussten nur noch die Ergebnisse stimmen. Via Post würden sie ganz unüblich ihre Ergebnisse bekommen. Das bedeutete, dass sie nur noch einen Tag zu ihrer Schule mussten. Einen Tag um ihre Zeugnisse abzuholen mit anschließender Abendgala. Dann stand der Zukunft nichts mehr in den Weg. Ein überaus befreiendes Gefühl. Sakura schaute an ihrem ersten lernfreien Tag in den Briefkasten der Uzumakis. Die Rosahaarige war ein Familienmitglied geworden und hatte ihre Rechte und Pflichten dort. Über diese Aufnahme war sie den Uzumaki’s auch auf ewig dankbar. Das wussten Diese auch. Ein Brief für mich? Waren ihre Gedanken, als sie den Umschlag betrachtete, der ihren Namen trug. Was das wohl ist… Die Ergebnisse können es wohl kaum schon sein… Englische Anschrift? Aus New York? Häh? Die restliche Post auf die Kommode legend, öffnete sie den Umschlag auf den Weg in ihr Zimmer. „Congratulations Miss Haruno! You are the chosen artist for our new music-audition! Your tape from june last year… Bla Bla Hereby is a ticket to NY. The flight is going to be on the 24th of July, 8:00am. Tell us soon if you can’t join this audition! Yours, XY-Agents“ Gekrakete Unterschriften zierten den Brief. Ihre Augen glitzerten. Ernsthaft? Sie war ausgewählt worden? Diese Bewerbung hatte sie schon völlig verdrängt. Es war inzwischen viel passiert. Es war immer ihr großer Traum gewesen. In Amerika durchstarten. Das wär’s. Aber nun. Gerade im Moment? Jetzt hatte sie andere Pläne. Sie musste bald eine Firma leiten. Die ihrer Eltern. Sie setzte sich auf ihr Bett. Immer wieder die Zeilen lesend. Ihr Traum war so nah. Zum Greifen nah. Und wenn sie so nachdachte. War es still und heimlich immer noch ihr Traum, als Sängerin zu leben. Zweifel stiegen in ihr hoch. Aber Sasuke verlassen. Das könnte sie ihm doch nicht antun. Es würde ihn in den Abgrund stürzen. Aber könnte sie damit leben? Ihren Traum an sich vorbei ziehen zu lassen? Würde sie Sasuke früher oder später dafür Vorwürfe machen? Und überhaupt. Diese Firma leiten? Wollte sie das denn? Hatte sie da überhaupt das gewisse Verständnis für? Was würden ihre Eltern davon halten, würde sie es nicht tun. Doch sie würden ihre Entscheidung verstehen. Und Sasuke? Er ist mit der Firma seiner Eltern aufgewachsen oder? Könnte er dann nicht viel besser die Firmenleitung übernehmen? Oder gar Naruto’s Eltern? Sie war so verwirrt. Aber was wollte sie. Wollte sie diese Firma? Die Zukunft mit Sasuke? Sicherheit? Oder wollte sie ihre Leidenschaft ausleben? Die unbekannte Ferne auskundschaften? Das leben, was sie liebt. Oder bei der Person leben, die sie liebt? Könnte sie denn beides? Das wäre vermutlich nicht möglich. Niemals würde Sasuke mit ihr kommen. Das Vermächtnis seiner Familie würde er sicherlich nicht verkommen lassen. Als Sängerin hätte sie hier eh keine Chance. Nicht hier. Dafür fehlt diesem Land das westliche Verständnis. International könnte sie hier nicht erfolgreich sein. Ob nun als renomierte Firmeninhaberin, noch als Künstlerin. Es war ein Zwiespalt. Was sollte sie nun tun. Einfach festgerannt… Sie blickte auf das Datum. Der 24. Juli… Das ist der Tag nach Sasuke’s Geburtstag und dem Abschlussball. Beides war am 23. Juli. Abends. Und am morgen danach direkt in den Flieger? In die USA? Ihn einen Tag nach seinem Geburtstag verlassen? Sie musste mit jemanden darüber reden. Besonders mit Sasuke. Nur… Wie sollte sie anfangen? Nie hatte sie über diese Bewerbung geredet. Hatte es ja selbst vergessen. Ob sich die Gelegenheit überhaupt ergibt, es anzusprechen? Kann sich für so etwas überhaupt eine Gelegenheit ergeben? Die Wochen begannen an den Freunden vorbei zu rauschen. Freie Zeit ging eben doch gefühlt viel schneller um, als Zeit, in der man zu Schule musste. Sie trafen sich oft. Ein Eis hier, da mal ins Kino, Shoppen, Disco, oder einfach mal einen gemütlichen Grillabend reden und mit einem Bierchen ausklingen lassen. Natürlich bemerkten die anderen, dass mit Sakura etwas nicht stimmte, jedoch wies sie bei jeder Frage nach ihrem Wohlbefinden ab. Ihr ginge es gut, sagte sie. Es gäbe nichts, was sie belasten würde, sagte sie. Log sie. Selbst Sasuke hatte in einigen Momenten seine Zweifel. Was verbarg sie? Vor ihm und den anderen. Was nur? Die Woche, in der die Ergebnisse in der Post waren, wurde mit einer kleinen Sause gefeiert. Alle hatten sie bestanden. Naruto hatte sogar eine 3 in Mathe. Was ihn mehr als nur glücklich stimmte. Geradezu euphorisch hatte er den Trost auf alle gesprochen. „Auf dass wir alle unsere Ziele, die wir uns im Leben stecken, erreichen und das was uns wichtig ist und vor allem unsere Träume nie aus den Augen verlieren! Und vielen Dank an die, die mich bei der Mathenachhilfe ertragen und unterstützt haben! Hinata-chan!“ „CHEERS!“ Kam im Chor zurück. Sakura blieb stumm. Ihre Träume nicht aus den Augen verlieren? Jetzt konnten sich unsere Freunde langsam für die Studiengänge einschreiben, die sie für sich auswählten. Shikamaru richtete sich da nach der Mathematik und Physik. Kein Wunder, bei seiner Intelligenz. Ino entschied sich für Pädagogik. Naruto versuchte sich ans Bankwesen, während sich Hinata für die Biologie interessierte. „Wo schreibst du dich ein Teme?“ „Baka… Management und Finanzen. Ist doch klar!“ „Bild dir doch nix drauf ein….“ Kam die trotzige Antwort. „Dafür dass du so schlecht in Mathe warst, willst du nun Bankwesen studieren? Bist du irre?“ fiel Ino ihm ins Wort. „Nun ja… Eltern halt…“ der Chaosjunge kratzte sich am Kopf. „Eltern halt, was?“ fragte Sasuke nach. „Sie haben gesagt, die Mathemathik dort ist komplett anders…“ „Oh man… Mathe ist eines der Dinge, die überall auf der Welt gleich sind… Das ist keine Sprache, die in jeder Region anders ist…“ „Teme, lass mich doch einfach!“ Alle lachten. Nur Sakura hatte sich bisher rausgehalten. Sie hatte sich bisher an keiner Uni eingeschrieben. Sie wüsste auch nicht wofür. Aber was sollte sie den anderen sagen. Was würde Sasuke davon halten, würde sie etwas anderes studieren. Es war so festgelegt, so geplant, so unflexibel. Keine Luft für Andersdenkende. Kein Raum für persönliche Entfaltung. Sie wollte das nicht. Das rosahaarige Mädchen wehrte sich gegen den Gedanken, diese Firma eines Tages zu leiten. Stumm beschloss sie nicht hier zu studieren. Es würde ihm das Herz brechen, würde sie es ihm sagen. Auch so würde er sehr verletzt sein, doch wollte sie ihm noch so lange wie möglich die heile Welt vorgaukeln. Gute Miene zu ihrem eigenen bösen Spiel. Bis der Tag kommt. Sie wusste, wenn sie diese Chance nicht wahrnehmen würde, dann würde sie mit Sicherheit, alles infrage stellen. Die passenden „Was wäre, wenn“ fragen stellen. Ihr ganzes Leben. Bis sie Sasuke die Schuld geben würde. Doch er war nichts Schuld. Er war… er war ihre große Liebe.Darum konnte sie es ihm nicht sagen. Sie würde ihn so niedergeschlagen nicht sehen wollen, geschweige denn können. Könnten sie sich überhaupt noch an dem gleichen Ort sein, wenn er wüsste, dass sie ihn verlässt? So viele Fragen und nur die Zukunft kennt die Antworten. Fakt war. Sie war so unglaublich egoistisch. Sie hasste sich dafür, doch ihre Träume sollten nicht wie Seifenblasen zerplatzen. Der Gedanke, dass auch wenn sie in den USA ist ihre Träume zerplatzen könnten, kam ihr nicht in den Sinn. Auch, dass sie, wenn sie mit allenreden würde, sich anvertrauen würde, deren Segen kriegen könnte. Falls etwas schief geht, wieder einen Rückzugsort, einen Weg zurück haben könnte. Nein. Der Egoismus und die Überzeugung ihrer Träume und Fähigkeiten behielten die Oberhand. Es gibt so viele richtige Wege. Warum sucht man sich denn immer den schweren aus? Weil dieser so einfach ist. Sich mit Problemen nicht auseinandersetzt. Schweigt. Doch ist es das wirklich wert? Ist der Rückweg auf den richtigen Pfad nicht umso schwerer? Der Tag der Zeugnisvergabe rückte immer näher und selbst wenn sich mal eine Gelegenheit bot, hatte sie nicht den Mut, mit ihm darüber zu reden. Es wäre eigentlich nur fair ihm davon zu erzählen. Doch sie wollte ihm nicht wehtun. Es war so egoistisch von ihr. Sie würde ihn verlassen, ihm das Herz herausreißen, wollte ihn dabei aber nicht ansehen. All diese Ängste, er würde sie hassen ließen sie zögern. Er würde sie bestimmt hassen, doch würde sie es nicht ertragen können, es auch von ihm zu hören. Sie beschloss es für sich zu behalten. Es sollte nicht sein. Und dann. War es zu spät. Am 22. Juli stand in dem Uchiha-Anwesen eine Feier an. Sie hatten vor in seinen Geburtstag reinzufeiern. Sasuke und Sakura hatten reichlich Gebäck und Getränke besorgt. Sogar die alkoholischen Sachen. Das würde was geben, dachte sich der Schwarzhaarige, als er einen Blick auf den Kühlschrank erhaschte. Wieder seufzte er. Hoffentlich wachte er nicht wieder mit einer Lockenpracht auf. Nachdem alles dekoriert war, setzte sich das Paar auf die Couch und machten es sich gemütlich. „Sasuke?“ „Hmm?“ entwich es ihm leise. Er schien zu dösen. „Ach nichts…“ sie kuschelte sich an ihn ran. Sie würde sich alleine entscheiden. Vermutlich wird sie alle verletzen, mit ihrem stummen Verschwinden, ohne ein sterbenswort von sich zu geben, doch das war nunmal ihre Bürde. Sie wusste, sie war gut und hatte Chancen in den USA. Da sollte es doch nicht so schwierig sein, sich bei ihren Freunden zu melden. Ein Lebenszeichen von sich zu geben. Sasuke musste das einfach verstehen. Musste er das wirklich? Sie beschloss auf dem Geburtstag und der Gala ihre Freunde zu feiern. Sie würde ausgelassen sein, als gäbe es nichts, was sie belastet. Und auf dem Geburtstag schaffte sie das. Etwas Alkohol half ihr Man redete viel, ob man schon Zusagen hatte oder nicht. Ob man weitere oder alternative Pläne hatte oder nicht. Sakura log gekonnt. „Management“ sagte sie, ohne es sich anmerken zu lassen. „Ich war mir nicht sicher, ob es wirklich das Richtige für mich ist. Aber doch!“ lachte sie. Der Alkohol half. „Darum warst du in den letzten Wochen so komisch! Hättest auch was sagen können! Sind immer für dich da!!“ gackerte der blonde Trunkenbold herum. Es folgte eine allgemeine Zustimmung. „Kannst dich auf uns verlassen, Schätzchen!“ grinste Ino ihr mit einem Tequila-Sunrise entgegen. „Ich weiß!“ Sasuke zog die Haruno zu einer Umarmung. „Was auch immer auf deinem Herzen liegt. Was auch immer dich belasten sollte, du sollst wissen, dass ich dir zuhören werde. Und nie einen Vorwurf dafür machen würde. Es ist nicht einfach sich mit etwas anzufreunden, was nicht seinen Vorstellungen entspricht.“ Tränen drangen in ihre Augen. „Sasuke… Ich…“ Doch er erstickte ihre Stimme in einem Kuss. „Wenn du reden möchtest, dann lass uns das tun, wenn alles vorbei ist…“ Er ahnte es. Klar. Er war auch nicht dumm. Er hat bemerkt, dass sie log? Dann war es nicht genug Alkohol. Wenn alles vorbei war, war es allerdings auch schon zu spät. Denn schon morgen früh wird sie in die Bahn steigen um schlussendlich das Land zu verlassen. Und damit auch ihn. Hosted by Animexx e.V. 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