Wo Bu Mi - ich zweifle nicht von Hypsilon (So gehts nach dem Turnier bzw. Haos Vernichtung weiter) ================================================================================ Kapitel 10: Rache ----------------- Krankenhaus Ich fühle einen sanften Luftzug. Wo bin ich? Ich kann meine Augen nicht offnen. Ich liege in einem Bett soviel ist klar. Das Kissen ist weich und die Decke auch. Bei Anna und Yo kann ich nicht sein…da gibt es nur Futons. Wo bin ich nur? Stimmen dringen an mein Ohr. Annas ist dabei und die anderen, wer sind die? Das eine ist meine Schwester. Die andere kenne ich nicht, die Stimme gehört einem Mann. „Aber Herr Doktor…wann wird er wieder aufstehen?“, höre ich meine Schwester ängstlich protestieren. „Das kann ich nicht sagen…eigentlich sollte er schon bei Bewusstsein sein“, sagt der Mann, den ich jetzt für den Arzt identifiziere. „Horohoro, du bist wach“, schreit sie plötzlich und nimmt meine Hand. Ich bin wach? Ja, aber woran merkt sie das, meine Augen sind doch geschlossen. Oder doch nicht. Bin ich Blind? Was ist passiert? Wo ist…wo ist Ren? „Doch nicht“, sagt sie und seufzt traurig. Häh, das verstehe ich nicht. Ah…vielleicht hat sich nur meine Hand bewegt. „Pi…Pelica“, hauche ich und öffne vorsichtig meine Augen. Es geht, aber alles ist so hell. „Horohoro“, ruft sie und umarmt mich. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht“, sagt sie und lässt mich los. Sie sieht mich besorgt an. „Was ist passiert?“, fragt sie mich und alles kommt wieder hoch. Alles…sogar das spärliche Frühstück. Doch zum Glück konnte ich mich abwenden und mich neben das Bett erleichtern. „Du musst noch nicht darüber sprechen“, sagt Pelica, doch Anna ist anderer Meinung. „Doch, ich will wissen was mit meinem Ehemann und dem Vater meines Kindes passiert ist“, schreit sie wütend. „Wo ist er? Wo ist Yo?!“, schreit sie verzweifelt. Ich kann sie verstehen, die Sorge. „Hao“, kann ich nur sagen. „Hao“ „Wie bitte? Hao ist tot, red keinen Schwachsinn?“, giftet sie mich an. „Aber hallo, so gehst du mit meinem Bruder nicht um. Reiß dich zusammen, er wird sicher gleich sagen, was los ist“, weißt meine Schwester sie zurück. „Hao…er ist wieder da. Er…er hat Ren kontrolliert…er…er hat Yo“, sage ich so rasch es geht. Er hat Yo…sind wir verloren? Anna lässt einen Klageschrei los. „Und warum bist du hier? Warum hat dich dieser Irre verschont?“, schreit sie mich an und weint. Anna weint. „Wo ist Ren?“, frage ich plötzlich. Wo ist er? Ist er noch dort? „Ren? Ren ist tot“, sagt Anna barsch und versucht sich die Tränen zu trocknen. Berührt sie sein Tod so wenig? Oder kommt es mir nur so vor? „Anna, es tut mir so leid, aber Hao hat mich nur verschont, weil er mich sowieso noch töten wird“, sage ich ihr und behalte die Wahrheit für mich. Die muss sie nicht wissen. Die muss keiner wissen. Nicht einmal ich wollte sie wissen. Also wollen sie es sicher auch nicht. Die Krankenzimmertüre geht plötzlich auf und Faust steht in der Türe. „Ich konnte nichts mehr machen…gar nichts mehr…es liegt jetzt an ihm“, sagt er und sieht mich schlagartig an. „Das heißt er liegt im Koma…aber…naja, ich will euch keine Hoffnungen machen, deswegen sage ich es wie es ist. Ich rechne nicht, damit, dass er wieder zu sich kommt“, sagt er. „Hauptsache einer hat es überlebt. Was ist passiert?“, fragt nun auch er mich. „Hao hat Yo und wird uns sicher bald alle töten“, sagt Anna und hebt ihren Sohn, der die ganze Zeit lautlos am Boden saß, zu sich hoch. „Hao? Der ist doch…dann etwa doch nicht“, Faust sieht betrübt zu Boden. „Ich kann das nicht verstehen, er war doch tot, er war besiegt, ausgelöscht“, flüstert er und fasst sich mit der Hand auf den Mund. „Wer weiß, was er alles war, er ist wieder da und…und er hat Yo und wir müssen was tun“, sagt Anna entschlossen und geht aus dem Zimmer. Wahrscheinlich um die Tränen zu verbergen, die schon wieder zum überfluten drohten. Pelica steht immer noch von dieser sehr schlechten Neuigkeit schockiert mitten im Raum. „Er wird uns alle töten“, sagt sie langsam und verängstigt. „Nein, Pelica, er WILL uns alle töten, aber das wird er nicht schaffen“, sage ich plötzlich mit einer Sicherheit, die ich mir selber nicht erklären kann. „Wir lassen uns doch nicht von diesem Arsch in die Enge zwingen“, sage ich und auf einmal überkommt mich die Ungewissheit. Wie sollen wir das ohne Ren schaffen? Wie soll ich überhaupt noch irgendetwas ohne Ren schaffen? Pelica sieht mich an. „Du musst hier nicht den Optimisten machen. Yo ist wahrscheinlich schon absorbiert und Ren ist bereits tot. Was willst du tun?“, fragt sie mich und setzt sich betrübt auf den Stuhl. „Wie wollen wir ihn besiegen? Es gibt nichts, das wir tun könnten“, sagt sie und sieht auf den Boden. „Ich verstehe dich ja…aber wir dürfen nicht aufgeben“, sage ich und versuche zu lächeln, aber es funktioniert nicht. Aufgeber gewinnen nicht, Verlierer geben nicht auf. Das hat Ren gesagt, kurz bevor er tot war. „Wir dürfen nicht aufgeben“, sage ich nur noch einmal. Es ist still. Run steht mit verweinten Augen in der Tür. Blitzartig ist die Stimmung drückender als zuvor und sie war schon sehr drückend. „Horo…horo…wie geht es dir?“, fragt sie mich und sieht mir mit ihren leeren Augen in meine. „Den Umständen entsprechend?“, frage ich schon eher, als es zu sagen. Sie schnieft und kommt dann beinahe taumelnd an mein Bett. „Was hat mein Bruder in seinen letzten Minuten gesagt und getan?“, fragt sie mich und sieht mir dabei nicht mehr in die Augen. Ich könnte das bestimmt auch nicht. „Er hat gesagt, es tut ihm leid und dass er aufgibt, er war beinahe bewegungsunfähig…es ging schnell…er musste nicht zu sehr leiden, denke ich“, sage ich und nehme ihre Hand. „Run, wir müssen jetzt stark sein“, sage ich zu ihr und streichle sanft ihre Hand. „Er hätte das nicht gewollt. Er hätte nicht gewollt, dass wir um ihn trauern anstatt ihn zu rächen“, sage ich kämpferisch und fühle wie sich endlich wieder leben in mir sammelt. Ich muss Ren rächen. Wir müssen Ren rächen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)