Wo Bu Mi - ich zweifle nicht von Hypsilon (So gehts nach dem Turnier bzw. Haos Vernichtung weiter) ================================================================================ Epilog: Nichts ist unendlich ---------------------------- NICHTS IST UNENDLICH [Als ich fort ging von Staubkind] Die Straße ist nass, der Himmel ist dunkel und der Nebel zieht von einer Seite auf die andere. Der Regen hat sich gerade erst eingestellt. Diese Straße kommt mir überhaupt nicht bekannt vor. Habe ich mich verlaufen? „Horo?“, fragt mich eine Stimme hinter mir und ich drehe mich sofort um. Ren? Was tut er hier? Geht es ihm gut? „Was machst du hier?“, fragt er mich und bleibt stehen. „Ich ähm, ich weiß nicht“, sage ich und will auf ihn zugehen doch er deutet mir, das nicht zu tun. „Du solltest nicht hier sein“, sagt er schüttelt langsam den Kopf. „Was? Warum nicht? Wo sind wir hier?“, frage ich ihn. Es fällt mir schwer, nicht zu ihm gehen zu dürfen. „Du solltest dort sein, bei den Anderen“, sagt er. „Wie bei den Anderen? Wo sind sie?“, frage ich. „Du kannst nicht hier bleiben, das hier ist mein Platz, so gehört es, du gehörst nicht hier hin“, sagt er und dreht sich um. „Ren warte doch. Jetzt sag mir erst mal wo wir hier sind“, sage ich und laufe ihm hinterher. Ich fasse ihn an der Schulter und will ihn zu mir drehen, doch er zerfällt zu Staub. „Was…was soll das?“, flüstere ich. Ich verstehe das nicht. Wo bin ich? Und warum? Was ist mit Ren? War er das wirklich? Ich sehe zu dem Haufen Staub. Mein Herz schlägt auf einmal langsamer. So langsam hat es noch nie geschlagen. Was ist nur los? Bin ich…bin ich etwa tot? Aber der Kampf ist doch gut verlaufen oder? Oder ist Hao entkommen und hat uns alle im Schlaf umgebracht. Ich schrecke hoch. Nein, das kann doch nicht sein. Wir haben alle gesehen, wie er verbrannt ist. „Horohoro, willst du nicht wieder weggehen?“, sagt plötzlich eine andere Stimme hinter mir und auch zu dieser drehe ich mich um. „HAO, was machst du hier?“, schreie ich ihn an. „Hast du das Ren angetan?“, frage ich und mache mich Kampfbereit. „Nein, das war ich nicht, das warst du“, sagt er. „Ich? Wie meinst du das?“, frage ich ihn warum kann mir hier keiner sagen, wo ich hier bin? „Das ist deine Erinnerung an ihn. Du scheinst mit ihm abgeschlossen zu haben, scheinst ihn aufgegeben zu haben und deine Erinnerungen an ihn werden zu Staub verfallen, wie er“, sagt Hao und zeigt auf den Haufen Staub. „Ich gebe ihn nicht auf“, schreie ich und will auf ihn zulaufen. Doch ich komme irgendwie nicht näher. Was soll das? „Das scheinst du jetzt noch glauben, aber dein Herz hat ihn aufgegeben und abgeschlossen, mit meiner Vernichtung ist deine ganze Hoffnung gestorben, denn ich hätte ihn als Einziger retten können“, sagt Hao und sieht mir tief in die Augen. Mein Herz pocht ganz laut, aber immer noch langsam. Ich atme ganz langsam, irgendwie kann ich nicht schneller atmen. „Als du mit Anna und den Anderen weggegangen bist um mich zu zerstören, bist du weg von ihm und ab dem Zeitpunkt war er ganz alleine. Anna hat auch noch deine Macht bekommen, deine Macht kämpft für Ren, doch Anna nicht. Ren hat also eine Menge Macht verloren, die für ihn gekämpft hat“, sagt Hao. „Wa…was? Dann muss ich mir meine Macht sofort wieder holen und zu Ren gehen“, sage ich und bleibe stehen, ich versuche nicht mehr auf ihn zuzulaufen. „Wenn du nicht schon zu spät kommst. Ich wünsche dir viel Glück“, sagt Hao und hebt seine Hand. „Lebe wohl“, sagt er ehe ich mich wieder im Schlafraum finde. Was war das denn? So ein seltsamer Traum. Ich sehe mich um. Die anderen sind nicht da. Wo sind sie nur? „Na endlich bist du wach“, sagt Pilika als sie hereinkommt. „Komm schnell, Kino hat dieses Machtrückerhaltungsritualdings schon vorbereitet“, sagt sie und zerrt mich nach draußen. Als wir wieder vor dem Tempel ankommen, merke ich, dass ich irgendwie nur Unterwäsche anhabe. „Na du kleine Schlafmütze, hattest du keine Lust dich anzuziehen“, sagt Ryo und lacht. „Hey, das ist nicht lustig, machen wir jetzt dieses Ritual, ich muss zu Ren“, sage ich und die anderen sehen mich traurig an. „Dann beeilen wir uns am besten“, sagt Kino und wir gehen wieder mit ihr in den Tempel. „Bitte bildet alle einen Kreis um Anna“, sagt sie und wir tun es. Diesmal ist es nicht so dunkel hier. Man kann ein bisschen was sehen. „Konzentriert euch bitte auf eure Macht“, sagt Kino und wir tun auch das. „Geh nach Hause“, ruft sie und auf einmal trifft mich eine Druckwelle, ich falle zu Boden und auf einmal wird alles ganz warm. Meine Macht ist wieder da. Es fühlt sich toll an. Ich, das ist einfach der Wahnsinn. [Vergiss nicht von Staubkind] „Wir sehen uns nachher“, sage ich und laufe aus dem Tempel hinaus. Ich habe nur mehr Ren im Kopf, wie er so da liegt, ohne sich zu rühren So schnell ich kann, laufe ich zum Krankenhaus. Der Weg scheint mir so ewig lange zu sein. Ich laufe an Kindern vor bei an alten Frauen und Männern und an Bäumen. Sie rasen alle an mir vorbei und doch ist es wie ein ewig langer Weg. „Ren“, schreie. „Halte durch!“ und ich beeile mich noch mehr. Ich komme gerade in die Gasse des Krankenhauses. Endlich bin ich da. Jetzt muss ich nur mehr rauf. Ich nehme die Stiegen, der Aufzug braucht mir viel zu lange und ich muss eh nur in den vierten Stock. Oben angekommen laufe ich sofort zu Rens Krankenzimmer. Ich bin öfter mal davor gestanden, aber ich habe mich nie getraut hinein zu gehen, ich hatte viel zu viel Angst. Vor seiner Türe bleibe ich stehen. Meine Hand zittert während ich die Türe öffnen will, aber ich öffne sie. Ren liegt im Bett, neben ihm steht diese komische Maschine, die ihm am leben hält. Am leben… „Ren?“, frage ich sanft und stelle mich neben ihn. „Es tut mir leid, dass ich nie bei dir war. Ich hatte einfach Angst vor dem hier“, sage ich und nehme seine Hand in meine. „Ich hatte Angst zu sehen, wie schwach du hier liegst, solange ich das hier nicht sah, war die Hoffnung noch da und ich dachte, sobald ich dich so sehe, verschwindet sie, aber ich lag wohl falsch“, sage ich und seufze auf. „Jetzt wo ich dich so sehe, hoffe ich noch viel mehr. Ich will, dass du endlich wieder zu mir zurück kommst. Ich halte es einfach nicht mehr aus Ren, ich brauche dich“, sage ich und drücke seine Hand fest. Ich sage nichts mehr, ich stehe nur da und sehe zu ihm. Die ganze Szene damals schwirrt mir wieder im Kopf herum. Wie Ren den Angriff gegen mich nicht durchführen konnte und wie er dann gemeinsam mit Yo angegriffen hat und…und das was dann geschah. Plötzlich spüre ich einen Druck auf meiner Hand. Ich sehe schnell hin, es ist nichts. Habe ich mir das nur eingebildet? Doch wieder spüre ich einen Druck. Oh mein Gott, was hat das zu bedeuten. „Horo“, flüstert Ren ganz ganz leise, so dass man es kaum hören kann. Ich springe weg. Ich muss einen Arzt holen. Ich laufe bei der Türe hinaus. „Hilfe! Ich brauche sofort einen Arzt“, rufe ich und merke dabei nicht, dass ich beinahe in einen hineingelaufen bin, diesen schnappe ich auch gleich und zerre ihn in Rens Zimmer. „Was ist denn jetzt?“, fragt mich der Arzt doch ich stoße ihn Richtung Ren. „Er hat sich bewegt und gesprochen“, sage ich zu dem Arzt. „Horo?“, flüstert er wieder und seine Augen öffnen sich auf einmal ein wenig. „Und was ist das Problem?“, fragt der Arzt und sieht mich verdutzt an. „Na wollen sie nichts machen?“, frage ich ihn. „Nein, er wacht auf, das ist gut, da muss man nichts tun. Das ist toll, aber ich kann da nichts machen“, sagt der Arzt und stellt sich weiter abseits. „Ren?“, frage ich und gehe wieder mehr auf ihn zu. „Horo, was ist passiert?“, fragt er mich und sieht sich im Raum um. „Wo bin ich?“, fragt er noch. „Du bist im Krankenhaus, du bist ins Koma gefallen, aber jetzt ist alles gut Ren, es geht dir wieder gut“, sage ich und bin total außer mir. „Dann, dann stimmt das mit Hao, er ist wieder da?“, fragt er mich und setzt sich auf. „Naja, leg dich erst wieder hin, ist vielleicht besser so“, sage ich. „Nein, ich brauche das nicht, es geht mir gut“, sagt er etwas schärfer. „Ok, dann nicht. Also das mit Hao stimmt mehr oder weniger, es ist schon wahr, dass er wieder zurückgekommen ist, aber Anna hat sich einen gewaltigen Kampf mit ihm geleistet“, sage ich und erzähle ihm die ganze Geschichte seit er im Koma lag. „Und ich konnte nichts dazu beitragen“, sagt er und schüttelt den Kopf. „Warum bin ich so schwach und falle einfach in dieses verdammte Koma“, sagt er und macht sich damit total fertig. „Ren, es geht doch nicht darum, wer ihn vernichtet hat, sondern, dass er einfach vernichtet ist“, sage ich. „Du hast recht“, sagt er und sieht zu Boden. „Und du bist dir sicher, dass es dir gut geht?“, frage ich Ren vorsichtig und lächle ihn an, so wie immer. „Na klar, ich kann mich nur nicht an die Dinge erinnern, als mich dieser Irre gesteuert hat“, sagt er und weicht meinem Blick. Warum weicht er? „Was ist denn das Letzte an das du dich erinnern kannst?“, frage ich ihn, ich habe irgendwie Angst, ein schlechtes Gefühl. [Nichts in der Welt von den Ärzten] „Naja, das letzte ist der Abflug nach Japan, wegen Yos Hochzeit, oh nein, ich habe die Hochzeit verpasst“, sagt er und greift sich auf die Stirn. Mir fällt das Herz in die Hose. Soll das heißen, dass er mich gar nicht liebt? Das würde diese komische Art erklären, die er hatte, als er mir bei seiner Ankunft im Taxi sagte, dass er mein Kätzchen sei und dass er sich erinnern konnte. Er sagte, er würde mich lieben, das war alles nur eine Lüge, denn er sagte es eigentlich nie. Ich stehe fassungslos da, ich kann das nicht, es bricht mir das Herz. Diese ganze Liebe bestand nur aus einer blöden Lüge. Ich fasse es nicht, Ich sinke zu Boden, meine Hände ballen sich zu Fäusten. Warum musste er das tun? Das ist doch lächerlich, es kann doch nicht alles vorbei sein. Tränen laufen meine Wangen hinunter. „Was flennst du jetzt?“, fragt er mich kalt, kalt wie er immer war, wie er auch gewesen wäre. Trotzdem, seine Stimme kling so schön, zwar kalt, aber mit wärme dahinter. Wärme, die er wohl keinem Menschen zeigt. Ich antworte ihm nicht, ich kann nicht. Nicht einmal, wenn ich wollte, denn meine Stimme würde versagen. Er richtet sich aus dem Bett weiter zu mir, sieht mir in die Augen und nein, nichts und, er sieht mir nur ihn die Augen. Nichts sagend blitzen mich seine Augen an. Gefühllos, wie immer. Ich senke meinen Kopf. Es ist als würde vor mir ein Abgrund aufgehen und ich würde einfach weitergehen und hinunter fallen. Alles dunkel, alles Helle unerreichbar. „He, Horo“, sagt er plötzlich und der Abgrund verschwindet, seine Stimme klingt besorgt. Seine Stimme klang auch anders, als er den Angriff auf mich zurückzog. In seiner Stimme lag eine gewisse Art von Liebe. Er hatte Tränen in den Augen, die hätte er doch nicht gehabt, wenn ich ihm so egal wäre. Aber er hätte Yo wohl auch nichts getan, es ist einfach nur Freundschaft. Naja, wenigstens hasst er mich nicht mehr. Warum aber klingt seine Stimme besorgt? Warum ist er eigentlich stehen geblieben? Ich sehe zu ihm hoch. Es ist vorbei, es hat eigentlich nie angefangen. Es ist einfach vorbei bevor es begonnen hat. Seine Augen sehen leer aus, sein Gesichtsausdruck verrät mir gar nichts. „Jetzt komm schon, du Idiot“, sagt er und steht auf. Ich schluchze laut. Ich kann es nicht einmal vor ihm verheimlichen, dass wir in dieser Zeit so eine Art Beziehung hatten, denn die anderen wissen es doch und sie werden fragen, sie werden fragen, warum nicht mehr alles so ist wie vorher. Warum konnte er mich nicht einfach töten? Warum musste er zögern? Warum? Ich müsste nicht damit leben, dass er mich auslachen wird, weil ich dachte, seine Liebe empfangen zu dürfen. Er wird es lächerlich finden, dass ich dachte, ein Ren Tao würde Liebe empfinden. Er wird es wohl ebenso lächerlich finden, dass ich mir vielleicht Hoffnung machte, Hoffnung mache. [Can’t stop loving you von Phil Collins] Stopp, ich muss aufhören zu glauben, dass es noch etwas zu retten gibt. Er lebt, das ist das wichtigste und wenn es ihn glücklich macht, mich nicht zu lieben, macht es mich auch glücklich. Denn sein Glück ist mein Glück. Ich muss diese Gefühle verdrängen, ich muss sie einfach ignorieren. Aber ich kann nicht, ich kann meine Gefühle nicht einfach durchstreichen, zerknüllen und dann in den Papierkorb werfen. Das geht nicht so einfach. Nein, ich kann es nicht vergessen. Ich werde nie aufhören können ihn zu lieben. Ich kann einfach nicht aufhören ihn zu lieben, ich will nicht. „Ich will nicht!“, schreie ich. „Was?“, fragt er und kniet beugt sich zu mir hinunter. Hab ich das eben laut gesagt? Ich sehe ihn schockiert an. Ich kann dieses Gesicht einfach nicht ansehen und dabei keine Liebe empfinden. „Was willst du nicht?“, fragt er mich und kniet sich weiter hinunter. Plötzlich entdecke ich in eine gewisse wärme in seinen Augen, er ist wohl wirklich besorgt. Ich kann ihn nicht einfach gehen lassen, ich kann nicht. Seinetwegen weine ich, seinetwegen schaue ich böse, seinetwegen drehe ich anderen den Rücken zu und seinetwegen lache ich, denn seinetwegen lebe ich. Ich kann ihn nicht gehen lassen, denn er ist der Sinn meines Lebens, er ist alles, was mir wichtig ist. „Iku na“, sage ich leise. Er sieht mich komisch an. Ich hole tief Luft und sehe auf den Boden. Er schaut wieder nur doof, er kann mich nicht einfach wie einen normalen Menschen anschauen. Enttäuscht atme ich aus. Ich kann nicht einfach damit leben, dass er nichts von dieser Liebe weiß, ich kann nicht. Ich will auch nicht, dass es ihm jemand anderes sagt. In meinem Kopf schwirren diese Bilder umher, Bilder von mir und ihm. Bilder, wo er mich umarmt, meine Hand hält und mich küsst. Sie soll nicht einfach vorbei sein, diese wunderschöne Zeit. Tränen laufen wieder aus meinen Augen, ich halte es nicht mehr aus. Ich muss was tun, ich muss. Ich balle meine Fäuste fester und hole tief Luft. „Ren. Ich liebe dich!“, schreie ich und spüre eine neue Flut Tränen aus meinen Augen rinnen. „Ich liebe dich, verdammt noch mal.“ Er sieht mich erst schockiert an, lächelt dann aber. „Na und ich dich doch auch.“ ENDE Letzte Schlussworte: Ich habe hiermit Ende 2005 angefangen und hatte nach den Sommerferien 2006 nicht mehr regelmäßig Zeit weiter zuschreiben, meisten waren es nur ein paar Sätze, die mir beim nächsten mal eh nicht mehr passten und dann hatte ich beinahe ein Jahr total Pause, weil ich in der Schule so viel Stress hatte und es wirklich überhaupt nicht rosig aussah. Es hat sich bei mir einiges verändert, vielleicht merkt man das im Laufe der Geschichte, ich zum Beispiel würde jetzt nicht mehr meinen, dass Hao Horohoro unbedingt für sich haben will. Und nun ja, ich hoffe, es hat euch gefallen, ich freu mich über jedes einzelne Kommi und ich bin froh und doch ein wenig stolz, dass ich endlich fertig bin. Nach 2 ½ Jahren. ^_^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)