Brüder auf Reisen von Mondvogel ================================================================================ Kapitel 5: Gefährliche Düfte ---------------------------- Dieses Kapitel ist etwas seltsam. Ich weiß auch nicht was ich mir dabei gedacht habe so etwas zu schreiben....- - Trotzdem viel Vergnügen beim Lesen! Der Schrei eines Falken drang majestätisch ins Tal hinab, gefolgt vom Ziepen eines kleineren Vogels, der beindruckende Manöver vollführe, um dem Jäger geschickt auszuweichen. Ein See glitzerte in der Sonne. Er wurde von einem breiten Fluss gespeist, der sich wie eine glänzende Schlange durch den Talkessel schlängelte. Der Wald rauschte leise. Auf einem Hügel saß eine Gestalt, ganz in rot gekleidet. Weiße Hundeohren zuckten leicht, nahmen alle Geräusche in sich auf. Eine sanfte Briese strich durch die silbernen Haare. Behaglich streckte sich die Gestalt aus und sog die frische Luft mit einem tiefen Atemzug ein. "Inuyasha!" rief eine sanfte Stimme. Sie gehörte einem Mädchen mit langen schwarzen Haaren und einer seltsamen Kleidung. Fröhlich ging sie auf den im Gras sitzenden zu und lächelte ihn an. "Was machst du hier?" fragte sie. Inuyasha blickte auf und musterte sie. Diese Augen, dieses Gesicht.... Verwirrt runzelte er die Stirn. Er müsste dieses Mädchen eigentlich kennen.... Aber woher? Während er darüber grübelte setzte sie sich plötzlich zu ihm. Sie saß dicht neben ihm, schien vertrauen zu ihm zu haben. Dabei war er ein Halbdämon. Man konnte nie wissen, was so einer tun konnte. Sie waren unberechenbar. Das Mädchen bemerkte seinen schrägen Blick und lächelte amüsiert. "Ist etwas?" "N- nein." "Na dann hör bitte auf mich so anzustarren, Inuyasha. Außerdem hast du meine Frage noch nicht beantwortet." "Hmmm...?" "Ich meine was du hier machst." Inuyasha zuckte mit den Schultern und blickte in die Ferne. "Weiß nicht. Ist das nicht egal?" "Na ja... etwas komisch ist das schon. Einfach nur so da zu sitzen." "Wieso?" Plötzlich hob er den Kopf und blickte sich um, als ob er erst jetzt seine Umgebung wahrnehmen würde. "Wo sind wir eigentlich?" Er schnupperte. Dieser Geruch hatte etwas Falsches an sich. Er beunruhigte ihn. "Ich.... ich glaube ich muss weg..." begann er, wurde aber sofort von einem erfreuten Schrei unterbrochen. "Hast du bemerkt, wie hübsch diese Blume hier ist?" Das Mädchen bückte sich begeistert nach vorn, um die kleine Pflanze besser zu betrachten. Vorsichtig strich sie über die blauen Blüten und lachte dabei vor Begeisterung, wie ein kleines Kind. "Schau doch, was für eine schöne Form sie hat!" Inuyasha drehte leicht den Kopf. "Wieso wechselst du plötzlich das Thema?" fragte er. "Hm? Wieso Thema? Haben wir gerade über etwas gesprochen?" Gute Frage. Inuyasha kratzte sich nachdenklich hinterm Ohr. "Nein, ich glaube nicht." antwortete er langsam. "Ja, du hast wohl Recht." Das Mädchen seufzte und ließ sich nach hinten ins Gras fallen. Die blaue Blume steckte sie sich ins Haar. Sie sah schön damit aus. Inuyasha fragte sich wieder woher er dieses Mädchen kannte. Sie schien auf jeden Fall genau zu wissen, wer er war. Inuyasha, hatte sie ihn genannt. Ja, das war wohl sein Name. Wieso auch nicht? Er würde nur zu gern wissen, wie ihr Name lautete. Sollte er sie danach fragen? Er warf ihr einen verstohlenen Blick zu. Sie hatte die Augen geschlossen. Den gleichmäßigen Atemstößen nach zu schließen schien sie eingeschlafen zu sein. Ihr Gesicht war entspannt und friedlich. Davon wurde Inuyasha angesteckt und seine Augen wurden ihm schwer. Er wollte die Schlafende auf keinen Fall wecken. Leise ließ er sich auch ins Gras sinken und vergaß, dass er gerade vorgehabt hatte dem Mädchen nach den Namen zu fragen. An einem anderen Ort, vielleicht auch zu einer anderen Zeit, stand eine Gestalt auf einem Felsen. Sie sah sehr stattlich aus. Auch sie hatte lange silberne Haare, aber im Gegensatz zu der anderen Gestalt im roten Gewand, wusste diese sofort, wer sie war. Ich bin Sesshomaru, dachte sie. Und dann: Was mache ich hier? Aufmerksam blickte sie sich um. Dieser Ort war ziemlich trostlos. Der Boden war ausgetrocknet und rissig. Verdorrte Pflanzen klammerten sich verzweifelt irgendwo fest, in der Hoffnung doch noch irgendwie zu überleben. In der Ferne ragten dunkle Berge auf. Sesshomaru kam dieser Ort bekannt vor. Es war zwar lange her, dass er das Letzte Mal hier gewesen war, aber er erinnerte sich als wäre es erst gestern gewesen. Sein Vater hatte mit dem Rücken zu ihm gestanden. "Du weißt, dass du etwas zu beschützen hast?" hatte er eindinglich gefragt. Das war kurz vor seinem Tod gewesen. Sesshomaru hatte damals beteuert nichts beschützen zu müssen, aber im Grunde wusste er genau, dass das nicht stimmte. Da war jemand gewesen. Vielleicht auch mehrere. Er musste sie finden. Langsam setzte er sich in Bewegung. Es sah so aus, als ob er seine Beine zum ersten Mal benutzen würde. Unsicher setzte er einen Schritt vor den anderen. Allmählich ging es immer besser, bis er nur mehr so dahinglitt. Oder bildete er sich das nur ein? Er müsste sich schon sehr täuschen, aber ihm kam es so vor, als ob der Boden unter ihm sich nicht veränderte. Sprich: Er kam keinen Zentimeter vorwärts. Entschlossen ging er einfach weiter, machte größere Schritte und beschleunigte sein Tempo. Es half nichts. Er kam einfach nicht von der Stelle. Damit musste er sich wohl abfinden. "Sesshomaru- sama!" rief plötzlich eine Stimme. Sie klang wie ein Peitschenhieb, der die Stille zerriss, hatte aber nichts bedrohliches an sich. Im Gegenteil: Ihr Klang war hell und frisch. Sesshomaru hob den Kopf. Ein kleines Mädchen kam auf ihn zugelaufen. Ihre Beine trugen sie so schnell sie konnten, aber sie kam dennoch nicht vom Fleck. "Sesshomaru- sama!" wiederholte sie. " Wieso bleibst du so lange weg?" Das Mädchen begann vor Anstrengung zu keuchen und fiel auf die Knie. Ihr Gesicht war gerötet und sie atmete schwer vom schnellen Sprint. Da erkannte Sesshomaru sie. "Rin!" rief er. "Was willst du hier?" Das Mädchen blickte auf und begann fröhlich zu lachen. Ihr Augen leuchteten lebhaft. Sesshomaru betrachtete sie Stirnrunzelnd. War sie vielleicht eine von denen, die er finden sollte? Ja, das konnte sein, aber er spürte, dass da noch jemand zu suchen war. Das Mädchen rappelte sich auf und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Traurigkeit spiegelte sich nun in ihrem Blick. Dieser plötzliche Stimmungswandel verwirrte Sesshomaru. Das Mädchen blickte ihn mit gequältem Gesichtsausdruck an. "Bitte... du... du darfst ihn nicht..." stammelte sie hilflos und brach den Satz abrupt ab. Flehend blickte sie den großen Youkai an. Sesshomaru starrte verwirrt auf ihr Gesicht. Sie benahm sich irgendwie seltsam. Vielleicht war sie ja krank, obwohl sie nicht danach aussah. "Was?" fragte er nach. "Es... es tut mir leid, aber du kannst ihn doch nicht töten. Er ist immerhin dein Bruder, das hat mir Jaken gesagt!" "Wer?" Sesshomaru verstand immer weniger was hier vor sich ging. Aber diese Worte hatte er schon einmal gehört. Was meinte dieses Mädchen eigentlich mit " deinem Bruder"? Wollte sie ihm etwas mitteilen? Er wollte sie danach fragen, als sie plötzlich ein strahlendes Lächeln aufsetzte und begeistert in die Hände klatschte. "Ich heiße Rin. Weißt du Sesshomaru- sama hat mich gere...." Wieder brach sie mitten im Wort ab, als ob sie diesen Satz schon einmal gesagt hätte und dabei von jemanden unterbrochen worden war. "Mit wem sprichst du da?" fragte Sesshomaru, der jetzt bald genug von diesen Spielchen hatte. Rin blickte in irritiert an. "Mit deinem Bruder, Sesshomaru- sama." erklärte sie geduldig. Sie sprang entzückt in die Luft und fing wieder an zu lachen. Vor sich hin summend drehte sie sich um die eigene Achse, vollführte einen kleinen Tanz. "Und wo ist er?" wollte der Youkai wissen. Das ganze war ihm gar nicht geheuer. Er musste unbedingt etwas mehr in Erfahrung bringen, um von hier wegzukommen. "Es hat so flauschige Ohren!" rief das Mädchen. Das war definitiv keine klare Antwort. Dem Mädchen kümmerte das jedoch nicht. Sie drehte sich singend um und hüpfte davon. Ihre Haare wippten im Takt mit. Allmählich verblasste ihre Gestalt. "Wo ist er?" rief Sesshomaru nochmals, diesmal etwas lauter. Langsam begann er sich zu ärgern. Was sollte dieser ganze Zirkus? Erlaubte sich da jemand einen Scherz mit ihm? Rin drehte sich nicht um. Sie ging unbeirrt weiter, aber plötzlich verstummte ihr Lied. Fünf Worte drangen zu Sesshomaru: "So flauschige Ohren hat er...!" Sie stieß ein amüsiertes Lachen aus, das langsam leiser und leiser wurde, bis es sich mit ihrer Gestalt auflöste. Stille breitete sich aus. Sesshomaru stand regungslos auf dem ausgedörrten Boden. Jetzt war er sich ziemlich sicher, dass er nur träumte. Aber er schlief doch fast nie und wenn, dann träumte er nicht. Niemals. Er beschloss einfach mal weiterzugehen. Oder es zumindest versuchen. Diesem Mädchen, Rin, schien es auf jedem Fall gut zu gehen. Das beruhigte ihn. Vielleicht konnte er jetzt endlich weiter. Nicht nur das: Als er einen Fuß hob stürzte plötzlich die Welt unter ihm ein. Dunkelheit umgab ihn . Irgendwo lachte jemand. Es war nicht das glockenhelle Lachen von Rin. Dieses war ein totes Lachen. "Wer ist da?" erkundigte sich Sesshomaru. Als Antwort wurde das Lachen nur noch lauter. Es klang nun spöttisch und voller Hass. Je lauter es wurde, umso mehr verdichtete sich die Dunkelheit. Man konnte sie jetzt beinahe anfassen. Sesshomaru fiel. Fiel in ein finsteres Loch. Da überkam ihm mit einem Mal die Erinnerung wie ein Schwall eiskalten Wassers. Er erinnerte sich jetzt wieder an alles. Tenseiga, die Insekten, der Youkai im Osten.... das Blumenfeld. Sie mussten dieses Feld sofort verlassen! Es war gefährlich! Sie konnten darin umkommen! Sie? Ach ja, Inuyasha war bei ihm. Das war wohl sein kleiner Halbbruder. Er musste ihn finden. Was hatte Rin gesagt? Flauschige Ohren. So was dämliches. Etwas stach ihm plötzlich in den Hals und er wachte mit einem Ruck auf. Das schwarzhaarige Mädchen öffnete ihre müden Augenlider. Sie gähnte und streckte die Arme. Schlaftrunken wandte sie den Kopf und ihr Blick bleib auf Inuyasha hängen. Er schien noch zu schlafen. Das Mädchen beugte sich leise zu ihm hinüber. Er sah so friedlich aus. Anscheinend war er sehr müde gewesen, denn er schlief tief und fest. Was das Mädchen nicht bemerkte war, dass er eigentlich schon halb wach war. Er spürte ihren Blick auf sich ruhen und drehte sich zu ihr um. Sie lächelte. "War das nicht schön? Einfach mal zu entspannen und nichts zu tun." Inuyasha setzte sich auf. "Ja. Du hast recht" stimmte er ihr zu. Er runzelte die Stirn. Etwas kam ihm merkwürdig vor. Er betrachtete das schöne Tal unter sich, aber dieses Bild kam ihm unwirklich vor. Es war nicht mehr so idyllisch wie vorher. Die Farben waren verblasst und die Geräusche klangen gedämpft, wie durch Watte. Beunruhigt stand er auf und betrachtete seine Umgebung mit scharfen Augen. Was war das für ein Gefühl? Irgendetwas war hier eindeutig falsch. Eigentlich konnte er gar nicht hier sein, fiel ihm ein. In Wahrheit war er irgendwo anders. In Wahrheit war dieses Mädchen.... "Inuyasha!" Die Stimme des Mädchens riss ihn aus seiner Gedankenwelt. "Schau, da kommen die anderen!" Sie sprang auf und lief einer Gruppe von Menschen zu. Nun ja, nicht ganz. Nur zwei von ihnen waren Menschen, die anderen beiden sahen wie Dämonen aus. "Sango, Miroku! Wo wart ihr so lange?" Die vier schienen sich gut zu kennen. Sie lachten und scherzten miteinander. Eine kleine cremefarbene Katze saß auf der Schulter eines anderen Mädchens und ein kleines Kind mit einem buschigen Schwanz sprang aufgeregt auf und ab. Außerdem sahen sie alle glücklich und gesund aus. Das war es! Inuyasha fuhr wie elektrisiert zusammen. Genau das war nicht richtig! Sie konnten nicht glücklich und schon gar nicht gesund sein. Sie waren nämlich alle... "Tot." sagte Inuyasha. Das schwarzhaarige Mädchen drehte sich fragend zu ihm um. "Was hast du gesagt?" "Ihr... ihr seid doch tot! Dieser Schatten des Todes er... Ich muss Tenseiga finden!" Das Mädchen ging besorgt auf ihn zu und streckte die Hände nach ihm aus. "Inuyasha, was.... was redest du da?" Der Angesprochene wandte sich ihr zu. Es tat ihm leid sie so zu sehen. Sie machte einen hilflosen und verletzlichen Eindruck. Er musste ihr und den anderen helfen. Dazu hatte er sich doch mit seinem Bruder auf dem Weg gemacht. Ach ja sein Bruder. Er musste ihn finden. Traurig blickte er das Mädchen an. "Hör zu, ich......" Er kam nicht weiter zu sprechen, denn plötzlich senkte sich Dunkelheit über ihm und die Gestalten des Mädchens und der anderen verblassten schnell. Inuyasha streckte die Hand aus. "Nein, warte Kagome!" Kagome. Das war ihr Name. Jetzt, da Inuyasha ihn wieder wusste rief er ihn viele Male hintereinander, aber er erhielt keine Antwort. Stattdessen erklang ein hässliches Lachen. Es war ein Lachen ohne jeglichen Humor. Ein totes Lachen. Inuyasha wollte etwas rufen, wollte wissen wer da war, aber etwas piekste in seine Wange und er wurde schlagartig in die Wirklichkeit zurückgeholt. Patsch! Inuyasha strich mit der Handfläche über seine Wange. Ein ersticktes Geräusch machte sich bemerkbar. Der Hanyou öffnete langsam seine Hand. "Myoga!" rief er erstaunt. Der Floh richtete sich taumelnd auf und schüttelte sich. "Inuyasha- sama! Alles in Ordnung?" erkundigte er sich. "Ja.... was ist passiert? Wo ist Sesshomaru?" Er stand auf und blickte sich um. Die Nacht war hereingebrochen und sie befanden sich immer noch auf dem Blumenfeld. Inuyasha fühlte sich etwas benommen. Außerdem war seine Nase von den Pollen betäubt und er konnte nichts riechen. Etwas raschelte. Inuyasha wirbelte alamiert herum, aber es war nur Sesshomaru, der auf ihn zukam. Auch er wirkte ein bisschen Orientierungslos. "Sesshomaru!" rief Inuyasha. "Was ist denn passiert?" "Das kann ich euch sagen!" meldete sich Myoga und hüpfte in die Luft, um auf sich aufmerksam zu machen. Er sprang auf Inuyashas Schulter und räusperte sich vielsagend. Die Brüder blickten ihn erwartungsvoll an. "Jetzt, wo der Zauber des Blütenstaubs nachgelassen hat erinnere ich mich wieder. Dieses Feld, aber vor allem diese Blumen sind eine gefährliche Falle. Die Blumen nennt man Wyraden. Schon mal davon gehört?" Inuyasha schüttelte den Kopf, während es bei Sesshomaru klingelte. Natürlich! Jetzt war ihm alles klar. Das erklärte auch diese seltsamen "Träume". Er ärgerte sich, dass er diese offensichtliche Falle nicht gesehen hatte. Da hatten sie verdammtes Glück gehabt, dass es Nacht geworden ist. Dadurch hatten sich auch die Blütenkelche geschlossen. Ansonsten hätten sie den Morgen mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr überlebt. "Nun wie auch immer," fuhr der Floh fort. "Diese Wyraden haben auf jeden Fall eine tödliche Wirkung. Jeder, der ihre Pollen einatmet verliert sofort jegliche Lust irgendetwas zu tun. Das Einzige, was einem dann interessiert, ist sich einfach hinzusetzen und die Ruhe zu genießen." "Ja stimmt!" erinnerte sich Inuyasha. "Ich hatte sogar keine Lust mehr nach Tenseiga zu suchen." Gleichzeitig fragte er sich, wie er an so etwas Absurdem hatte denken können. Fast hätte er seine Freunde im Stich gelassen. Der Blütenstaub war anscheinend sehr wirkungsvoll und stark. "Genau. Nichts ist mehr von Bedeutung. Das geht so weit, bis man in einer Art Lethargie fällt und Dinge sieht, die Freude bereiten oder Dinge, die man gern tun würde." Dinge die Freude bereiten.... Ja, richtig. Inuyasha hatte seine Freunde gesehen. Sie waren lebendig und glücklich gewesen. Kagome war auch bei ihm gewesen. Sie hatte so heiter und sorglos gewirkt. Er erinnerte sich, dass das Gespräch mit ihr ziemlich seltsam gewesen war. Als er weggehen wollte, hatte sie schnell das Thema gewechselt. Wahrscheinlich, weil sie nur das tun wollte, was ihr gefiel und der Gedanke, dass Inuyasha sie verlassen wollte gefiel ihr nicht. Aber es war schön gewesen mit ihr zusammen zu sein ohne Angst zu haben von jemanden angegriffen zu werden. "Was ist schlecht daran, zu sehen was einem gefällt?" fragte er deshalb. Myoga warf ihm einen ernsten Blick zu. "Nun, du bist in dieser Gedankenwelt gefangen und irgendwann tötet sie dich. Entweder sie zerstört deinen Willen oder du verhungerst und verdurstest, da du ja nichts wirklich zu dir nimmst." Inuyasha ließ seinen Blick durch die Gegend streifen. Es schauderte ihn bei dem Gedanken an so einem schrecklichen und würdelosen Tod. "Dann hat uns die Nacht gerettet." vermutete er und betrachtete die geschlossenen Blütenkelche. Myoga nickte nur. Der Hanyou drehte sich um. "Was ist mit dir Sesshomaru? Du hast noch gar nichts gesagt." Der Youkai blickte ihn durchdringend an. "Ich sage, dass wir gehen sollten solange es noch Nacht ist." Ohne eine Antwort abzuwarten ging er bereits los. Inuyasha trat mit einem Schritt neben ihm. Er wollte zu gern wissen, was Sesshomaru in seiner Gedankenwelt erlebt hatte, aber er wagte nicht danach zu fragen. Etwas anderes beschäftigte ihn dafür: Dieses kalte Lachen, welches er am Ende gehört hatte. Er wollte wissen, wer das gewesen war.... schließlich raffte er sich zusammen und fragte Sesshomaru danach. Der Youkai schwieg nachdenklich. Inuyasha hatte das also auch gehört. Das konnte nur eines bedeuten. "Das war bestimmt der Youkai im Osten." antwortete er. "Ja das denke ich auch! Er hat euer friedliches Bild vertrieben." fügte Myoga hinzu. "Das heißt er wird das auch in der Wirklichkeit tun." "Du meinst er wird unsere Freunde töten?" fragte Inuyasha erschrocken. "Wenn ihr es nicht schafft ihn zu besiegen wird er all jene beseitigen an denen euch etwas liegt, ja." Der Hanyou schwieg betroffen. Das war eigentlich klar gewesen und trotzdem beunruhigte ihn das. Er würde aber niemals zulassen, dass so geschehen würde! Mit allen Mitteln würde er seine Freunde beschützen und wenn er dabei sein Leben lassen müsste. Das war eine beschlossene Sache. "Äh.... Myoga?" sagte Inuyasha plötzlich. "Ja?" "Was hast du gesehen?" "Das ist eine sehr persönliche Frage Inuyasha- sama!" "T´schuldigung." Er schwieg eine Weile betroffen. Schließlich sagte er leise. "Ich nehme an, dass du uns aufgeweckt hast." Myoga nickte heftig. "Das stimmt. Ich bin vor euch wieder zu mir gekommen und als ich euch da liegen sah, habe ich sofort eingegriffen." Stolz schwellte er die Brust. "Danke. Da hast du mal etwas richtiges getan, ohne gleich wegzulaufen." "Inuyasha- sama! Wie respektlos ihr seid!" Der Hanyou tat so als hätte er ihn nicht gehört, aber er machte eine ruckartige Bewegung, sodass der Floh fast von seiner Schulter gefallen wäre. Schnell krallte er sich im Stoff fest und brummte etwas vor sich hin, das sich wie "Ungehobelter Bengel" anhörte. Sesshomaru beachtete die beiden nicht. Ihn beschäftigte immer noch das Erlebte. Myoga hatte recht: Durch den Blütenstaub sah man Dinge, die man tun wollte oder die Freude machten. Der Youkai erinnerte sich, dass Rin wohlauf und fröhlich gewesen war. Sie hatte ihn mit ihren seltsamen Worten an seinen Bruder erinnert und Sesshomaru wollte sich daraufhin aufmachen ihn zu finden. Er konnte sich kaum vorstellen, dass er dies tatsächlich vorgehabt hatte, aber... so unangenehm fand er Inuyasha gar nicht mehr. Er war zwar wie immer voreilig, hitzig und impulsiv, aber er hatte auch ein großes Selbstvertrauen. Das beeindruckte Sesshomaru. Diese Reise mit seinem Bruder schien wohl bereits Nebenwirkungen zu zeigen. Ich hoffe ihr habt mitbekommen, was hier passiert ist. Man sieht, dass die beiden Brüder sind, da zum Schluss jeder den anderen finden wollte. Ich glaube jetzt haben sie endlich kapiert, dass sie aufeinander angewiesen sind! Das nächste Kapitel heißt "Im Team gegen eine Riesenlibelle" Das heißt es gibt endlich mal wieder etwas zu kämpfen und wie man schon aus dem Titel hört wird es ein Teamkampf werden..... lasst euch überraschen! Bis zum nächsten Mal! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)