Reunion von MichiruKaiou (Die letzte Instanz) ================================================================================ Kapitel 9: Zerstörtes Zuhause ----------------------------- Irgendwo in Sinnoh Der Team-Rocket-Helikopter hatte irgendwo in Sinnoh notlanden müssen und dieser Umstand missfiel jemandem zunehmend. „Habt ihr den Helikopter immer noch nicht repariert?“, wollte Giovanni ungeduldig von seinen Leuten wissen. „In ein paar Stunden können wir weiter.“. „Das dauert zu lange.“, schrie er, weswegen seine Handlanger kurz zusammen zuckten, doch leider beschleunigte das die Arbeiten auch nicht. Schon seit einem Tag saß er hier fest, weil Team Galaktik den Helikopter abgeschossen hatte. Grundsätzlich gefiel ihm die Vorgehensweise dieser Organisation, doch im Moment war sie nur hinderlich für seine Pläne. Er steckte irgendwo im Nirgendwo fest. Die, die ihn abgeschossen hatten, hatten sich auch nicht blicken lassen, dabei hatte er einem Zusammentreffen bereits entgegen gesehnt und es hätte Zeit sparen können. Mit wem er sprach, war ihm zunächst egal, irgend so ein Handlanger würde ihn schon so einem höheren Mitglied der Gruppe bringen, doch hier in der Gegend gab es nichts. Keine Stadt, keine Menschen, nur ein paar harmlose wilde Pokémon. Nichts von Interesse. Zum Glück hatten sie alles Nötige selbst dabei. So saß Giovanni in einem seiner edlen Sessel, den man ihm an einem schönen Plätzchen aufgestellt hatte, kraulte sein Snobilikat und trank eine Tasse Tee. Seine Zeit würde noch kommen. ~*~ Reunion – Zerstörtes Zuhause Oder: Im Angesicht des Feindes ~*~ Hoenn, zwischen Wurzelheim und Blütenburg City Maike und Drew waren problemlos mit der Fähre in Wurzelheim angekommen. Nachdem Anlegen hatten sie noch einige Zeit gewartet, bevor sie mit Hilfe von Drews Libeldra ebenfalls aus dem Rettungsboot ausstiegen und an Land flogen. Alles war glatt gelaufen, man hatte sie nicht entdeckt und so gelangten sie schließlich nach Wurzelheim und wollten Prof. Birks Labor aufsuchen. Ja, alles lief problemlos. Sie hatten Joshua, Prof. Birks Assistenten angetroffen, der sie nun mit dem Jeep nach Blütenburg City fuhr. Maike fühlte sich schlecht. Sie saß auf dem Beifahrersitz und starrte ihre Hände auf ihrem Schoss an. Angst machte sich in ihr breit, die Angst, in Blütenburg dasselbe zu sehen wie in Wurzelheim. „Lass dich nicht von deiner Angst blockieren.“, kam es irgendwann von Drew, der hinter Maike im Jeep saß. Sie zuckte kurz zusammen, sie hatte nicht damit gerechnet, angesprochen zu werden. Wie immer hatte Drew Recht, mit dem was er sagte, aber seine Worte konnten ihr ungutes Gefühl nicht vertreiben. „Deinen Eltern geht es sicher gut, vielleicht hat Max sie auch bereits gefunden.“, versuchte auch Joshua Maike zu beruhigen. „Ich hoffe es.“, meinte Maike nur niedergeschlagen. „Wie kommt es eigentlich, dass dir nichts passiert ist?“, wollte Drew von Joshua wissen. „Als wir hörten, was in Alabastia passiert ist, haben wir das Labor sofort evakuiert. Wir dachten uns schon, dass sie auch Wurzelheim angreifen würden. Naja, und einen Tag später waren sie auch schon da. Team Magma hatte es Team Rocket nachgemacht, sie wollten den Professor haben. Glücklicherweise war Maikes Bruder Max zu der Zeit gerade hier, er hatte sich bereit erklärt, Prof. Birk von hier weg zu bringen. Leider habe ich keine Ahnung, wo die beiden sind oder wo sie hinwollten. Ich habe mich derweil hier im Wald versteckt, falls doch nichts passieren sollte.“, Joshua hielt kurz inne, er musste einmal tief durchatmen, „Leider war dies nicht der Fall. Jetzt versuche ich, dass Labor wieder aufzubauen.“. „Verstehe. Also ist davon auszugehen, dass der Professor noch auf der Flucht ist?“. „Ich bete jeden Tag dafür, dass es ihm gut geht, aber ich habe vollstes Vertrauen in Max. Ich frage mich nur, was aus Prof. Eich, Prof. Lind und Prof. Eibe geworden ist. Wisst ihr was darüber?“. „Nein.“, gab Drew einfach zurück. Über Prof. Lind und Prof. Eibe wussten sie schließlich wirklich nichts, aber die Wahrheit über das Schicksal von Prof. Eich wollte er ihm noch ersparen. Joshua war so voller Hoffnung und Optimismus, diese Motivation wollte Drew ihm nicht nehmen. Joshua hatte auch offensichtlich selbst genug miterlebt, sie hatten Prof. Birks Labor gesehen oder viel mehr das, was davon noch übrig war. Der Anblick war wirklich schockierend gewesen und nun stellte sich Maike auch noch vor, dass es in Blütenburg genauso aussah. Hoffentlich nicht zurecht. Sie waren sichtlich erleichtert gewesen, als sie die Häuser von Wurzelheim gesehen hatten und es nicht wie Alabastia von der Landkarte gestrichen wurde. In der Stadt war ihnen auch schon Joshua entgegen gekommen, es schien nichts passiert zu sein. Doch der Schein konnte trügen. Joshua hatte es nicht fertig gebracht, den Anschlag näher zu beschreiben, also hatte er sie zum Labor geführt, welches ein wenig außerhalb der Stadt lag, damit sie sich selbst ein Bild machen konnten. Und es war ein schreckliches Bild gewesen: vor ihnen erstreckte sich beinahe ein richtiger Krater, das reinste Ödland. Von dem Laborgebäude war kaum noch etwas zu sehen gewesen, es war unter Erdmassen begraben worden. Schließlich hatte Joshua ihnen doch die Geschichte erzählen können. Der Professor war geflohen und einen Tag später kam Team Magma mit einer gewaltigen Maschine angefahren. Da die Bewohner von Wurzelheim alle friedliebend waren, hatte natürlich keiner etwas tun können. Als Team Magma dann rausbekommen hatte, dass der Professor nicht mehr da war, hatten sie ihre Maschine beim Labor in Position gebracht und gestartet. Plötzlich hatte die Erde angefangen zu beben. Erst leicht, dann immer stärker, bis das ganze Umland von der Erde verschlungen wurde. Team Magma besaß eine Erdbebenmaschine mit der sie vermutlich ganz Wurzelheim hätten dem Erdboden gleich machen können. Als Glück im Unglück hatten sie es ‚nur’ auf das Labor abgesehen und das Erdbeben hatte der Stadt kaum geschadet. Nur die nächstgelegenen Häuser hatten einige Schäden davon getragen, aber niemand war verletzt worden. Doch wer wusste schon, was Team Magma mit dieser Maschine noch alles angerichtet hatte oder noch anrichten würde. Drew konnte Maikes Angst verstehen, deshalb hoffte er, dass sie Maikes Eltern schnell finden würden, damit Maike wieder nach vorn blicken konnte. Sie hatten schließlich eine wichtige Mission zu erfüllen. Doch in Kürze würden sie bereits Blütenburg City erreichen. Vorhin hatten sie bereits Rosalstadt passiert, es lag also nichts mehr zwischen ihnen und Blütenburg bis auf ein paar weite Wiesenfelder. Den ganzen Weg über sind sie lieber querfeldein gefahren, um nicht aufzufallen und eventuell Prof. Birk oder eben Maikes Eltern zu finden, doch sie waren keiner Menschenseele begegnet. „Die Leute haben Angst.“, erklärte sich Joshua diesen Umstand. „Alle Arenastädte wurden angegriffen, wer weiß, was da los ist. Da traut man sich dann nicht mehr vor die Tür.“. Damit hatte er wahrscheinlich Recht. Drew knirschte mit den Zähnen. Ob es hier wohl schlimmer zugehen könnte als in Kanto? Bis jetzt ging es immer nur um Team Rocket und dass sie Vorreiter im Kampf um die Machtherrschaft waren, doch eigentlich wussten sie über Team Aqua und Team Magma überhaupt nichts. Wenn Drew genauer darüber nachdachte, hielt er die beiden vielleicht sogar für gefährlicher. Immerhin hatten sich hier zwei Feinde verbündet, außerdem schienen sie diese Region auch gut unter Kontrolle zu haben. Nur weil sie weniger Gebiet kontrollierten, hieß das ja nicht, dass sie nicht mächtiger sein konnten. Weniger war manchmal schließlich mehr. Sie könnten ihre Ressourcen aufsparen, um dann Team Rocket mit einem Schlag zu vernichten, wenn dieses sich zu sehr zersplittet hatte. Vielleicht war das sogar ihr Plan. Auf jeden Fall sollte man die Entwicklung einer Erdbebenmaschine nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Wir sind gleich da, ich kann die ersten Häuser bereits sehen.“, verkündete Joshua. Selbst Maike musste ob dieser Bemerkung aufsehen. Dort war ihre Heimatstadt. Was würde sie wohl vorfinden? Was erwartete sie vorzufinden? „Soll ich euch bis zur Arena bringen?“, wollte Joshua wissen, der mit dem Jeep kurz vor der Stadt angehalten hatte. „Lieber nicht, den Rest gehen wir zu Fuß, wir haben schließlich keine Ahnung, was uns erwartet oder wie man hier als Trainer behandelt wird.“, entgegnete Drew, der an die Sache mit den Steckbriefen und die Situation in Sinnoh denken musste. „Alles klar, dann wünsche ich euch viel Glück. Und solltet ihr Professor Birk treffen, richtet ihm doch bitte aus, dass ich das Labor wieder aufbauen will und dass es den Bewohnern von Wurzelheim gut geht.“, bat Joshua noch, als Drew und Maike bereits ausgestiegen waren. „Das machen wir.“, gab Drew nickend zurück, „Und vielen Dank.“. „Keine Ursache. Passt auf euch auf!“, damit fuhr Joshua wieder zurück Richtung Wurzelheim. „Dann schauen wir uns die Stadt doch mal an.“, meinte Drew, steckte die Hände in die Hosentaschen und trabte los. Maike folgte versetzt neben ihm. An der Stadtgrenze waren keine Wachen oder Ähnliches postiert, sie konnten also unbehelligt eintreten. Es liefen sogar Leute auf den Bürgersteigen, Autos fuhren über die Straßen, es wirkte alles wie der gewohnte Alltagsverkehr. „Da vorne.“, meinte Drew und deutete mit einem Nicken geradeaus. Ein paar Hundertmeter weiter patrouillierten zwei Mitglieder von Team Magma durch die Stadt, an ihrer Seite hatten sie zwei Magnayen und zudem noch gewehrähnliche Geräte geschultert. Doch es schien niemanden zu stören, dass die beiden da vorne über den Platz wanderten, aber solange niemand ihnen einen Grund gab, würden sie vermutlich keine Bedrohung darstellen. „Hier laufen bestimmt noch mehr von denen rum, die Stadt wird überwacht.“, stellte Drew missbilligend fest. Es wurde den Menschen gerade mal der Freiraum gelassen, um ein gewisses Alltagsleben aufzubauen. Gefallen tat es sicherlich keinem. „Denkst du, wir können einfach bis zur Arena durchgehen?“, fragte Maike unsicher. „Ich denke schon. Solange wir uns normal verhalten, sollten wir nicht weiter auffallen. Jedoch sollten wir versuchen, jedes Zusammentreffen zu vermeiden, hier in der Region sind wir als Koordinatoren erst recht keine Unbekannten.“. „Stimmt.“. Das könnte in der Tat ein Problem darstellen, sie müssten auf jeden Fall vorsichtig sein. In normalem Gang liefen sie weiter, die beiden Team Magma Männer stets im Auge. Diese gingen plaudernd weiter, so dass sie bereits in eine andere Straße abgebogen waren, als Drew und Maike den Platz erreichten. Sie hatten damit das Stadtzentrum erreicht, zur Arena war es nicht mehr weit. Ohne sich lange aufhalten zu lassen, gingen sie die Straße weiter runter, die sie zur Arena führen würde. Drew bemerkte, dass Maikes Gang unmerklich aber stetig ein wenig schneller wurde. Sie hatte zwar Angst vor dem, was sie vielleicht sehen würde, doch sie konnte die Ungewissheit wahrscheinlich noch weniger ertragen. Sie wollte ihr zu Hause sehen. Das letzte Stück rannte sie sogar, sie musste nur noch um eine Ecke biegen. Drew sprintete ihr nach und wäre beinahe in sie rein gerannt, weil Maike abrupt stehen geblieben war und ins Leere starrte. Hier standen viele Baugerüste an den Häusern, weil diese enorme Schäden aufwiesen. Bei manchen fehlte gleich die ganze Wand, so dass man ins Innere hinein sehen konnte. Doch das interessierte Maike reichlich wenig, ihr Blick galt etwas anderem. Ihre Beine begannen zu zittern, sie hatte das Gefühl, jeden Moment einfach umzukippen. Tränen strömten aus ihren Augen, sie begann zu schluchzen, bis sie lautes Losheulen nicht länger unterdrücken konnte. Drew nahm sie ihn den Arm und drückte sie sanft an sich. Eine Hand legte er auf ihren Kopf und führte diesen an seine Schulter. Maike sollte nicht länger hinsehen, denn dann würde sie vielleicht nie mehr aufhören zu weinen. Drew konnte kaum glauben, was er sah, denn es war: Nichts. Vor ihnen war einfach nichts außer das offene Erdreich. Tiefe Risse zogen sich durch den Boden, sie hatten alles verschlungen, was hier einmal gewesen war. Und wenn sie nicht gewusst hätten, was hier einmal gestanden hatte, so würden sie es nicht mehr erkennen können. Die Arena von Blütenburg war mit seinem nahegelegenen Umkreis spurlos verschwunden. Maike weinte sich unaufhaltsam an Drews Schulter aus. Ihr Zuhause gab es nicht mehr, es war einfach weg. Die Arena von Blütenburg wurde einfach ausradiert. Sie hatte Alabastia gesehen, sie hatte Wurzelheim gesehen, doch Maike hatte sich einfach nicht vorstellen können, dass sie hier dasselbe schreckliche Bild erwarten würde. Wie konnte jemand nur so grausam sein?! Was hatten sie davon? Maike wollte es gar nicht verstehen. Es tat einfach nur weh, das alles mit ansehen zu müssen. „Maike.“, leise vernahm sie Drews Stimme in ihrem Ohr. Ihr Weinen war mittlerweile zu einem schweren Schluchzen abgeschwächt und sie blickte ihren Begleiter mit verweinten Augen an. „Lass uns gehen, wir müssen schließlich noch deine Eltern finden.“, sanft lächelte er sie an. „Du hast Recht.“, hickste Maike und rieb sich über die Augen, was allerdings nicht viel brachte. Ihre Augen waren immer noch feucht und ihr Gesicht war rot vor Weinen, doch in ihrem Blick spiegelte sich auch Entschlossenheit wieder. Immerhin hatte sie bereits gehört, dass ihre Eltern fliehen konnten, sie waren also noch am Leben. Sie musste sich zusammen reißen. Wenn sie diese schrecklichen Dinge nicht mehr sehen wollte, dann musste sie sie eben verhindern. Sie würde nicht mehr tatenlos zusehen, wie alles zerstört wurde, es war an der Zeit sich zu wehren. „Wir müssen diese Erdbebenmaschine stoppen.“, sagte Maike. Es war offensichtlich, dass die Arena von Blütenburg auch auf das Konto dieser zerstörerischen Maschine ging. „Auf jeden Fall.“, stimmte Drew, „Und ich habe auch eine Idee, wo sie diese Maschinen herstellen.“. Maike nickte. „Metarost City.“, sagten sich beide ins Gesicht. Troy hatte es doch vorhergesagt, sie hatten es auf die Devon Korporation abgesehen und von Erika wussten sie, dass die Firma nun wirklich unter der Kontrolle von Team Aqua und Team Magma stand. „Auf dem Weg dorthin treffen wir vielleicht auch deine Eltern.“. „Ich hoffe es.“. „Ich könnte mir vorstellen, dass sie ebenfalls die Idee hatten, nach Felicia zu suchen.“. Erneut nickte Maike. Den Gedanken hatte sie auch gerade. Ihre Eltern würden sich auf jeden Fall einer Gegenoffensive anschließen, also wäre es gut möglich, dass sie sie bei Felicia antreffen würden. „Lass uns gehen.“, meinte Maike entschlossen und zusammen mit Drew machte sie sich schnellstmöglich auf den Weg raus aus der Stadt Richtung Blütenburg Wald. Hoffentlich würden sie Felicia erreichen, bevor diese ihre Gegenoffensive startete, damit es nicht noch mehr Verletzte gab. Denn welche schrecklichen Erfindungen würden sie noch erwarten?! Johto, bei Azalea City Währenddessen hatten Ash und Misty zusammen mit Casey und Macy die Pokéball-Fabrik erreicht. Hinter einem parkenden Lastwagen versteckt spähten sie über das Gelände. Hier standen ein Duzend LKWs, die entweder beladen wurden oder so wie der, hinter dem sie Deckung suchten, momentan für nichts gebraucht wurden und auf ihren nächsten Einsatz warteten. Geradeaus befand sich ein Hangar zum Beladen der Pokébälle und dahinter das Fabrikgebäude. Viele Team Rocket Rüpel streiften über den Platz und gaben ihren Arbeitern Anweisungen. „Diese Leute sind die Bewohner von Azalea City, Team Rocket zwingt sie, hier in der Fabrik zu arbeiten. Wer nicht gehorcht, dessen Haus wieder niedergebrannt.“, erklärte Macy bedrückt. Wer würde bei dieser Drohung nicht nachgeben?! „Sie werden nicht mehr lange hier arbeiten müssen.“, knirschte Ash. „Trotzdem wissen wir immer noch nicht, wie wir unbemerkt zum Hauptreaktor gelangen. Wir können uns hier nicht ewig verstecken. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man uns hier entdeckt.“, warf Misty ein. „Ach, die sind doch viel zu blöd dazu. Außerdem bin ich immer noch dafür, dass wir einfach reinstürmen.“. „Ash...“, Casey zeigte mit schockiertem Gesicht hinter ihn. „Eindringlinge!“, schrie in dem Moment auch schon der Rocket Rüpel, der hinter Ash in Sicht gekommen war. In ein paar Sekunden würden sie umstellt sein. „Wir müssen durchbrechen, sonst schnappen sie uns auf jeden Fall.“, meinte Ash und rannte auch schon los. Er steuerte direkt auf den Liefereingang der Fabrik dazu, wo gerade ein weiterer Lastwagen hinein fuhr. Für einen kurzen Moment wurde er so von den auf ihn zu eilenden Rocket Rüpeln getrennt. Als der Lastwagen eingefahren war, hatte Ash bereits sein Relaxo aus seinem Pokéball befreit. „Relaxo, Bodyslam!“. Das riesige Pokémon lief auf die Team Rocket Mitglieder zu. Diese waren viel zu schockiert von der rennenden Masse, dass sie kaum reagieren konnten. Sie schafften es gerade so zur Seite zu hechten, bevor das Pokémon sich auf sie warf. „Relaxo, zurück.“, das Pokémon hatte seine Schuldigkeit getan, doch es war zu groß, um damit hier zu kämpfen, am Ende würde nur noch jemand verletzt werden. „Jetzt kommt schon.“, rief er dann den anderen zu, während er selbst wieder in Richtung des Liefereingangs sprintete. Die drei Mädels fackelten nicht lange und rannten ihm nach, jetzt war es für einen anderen Plan zu spät. Ash hatte jedoch vermutlich nicht gerade den besten Eingang gewählt. Da gerade ein Lastwagen mit Bällen beladen werden sollte, standen ihm viele Menschen im Weg, zudem gab es hier in dem Ladehangar auch viele Aufpasser. Was nun? Wo lang? Misty und die anderen hatten auch noch nicht zu ihm aufgeschlossen und nur Macy wusste, wo sich der Reaktor befand. Die Aufpasser hatten ihn bereits erspäht und versuchten, zu ihm durch zu dringen. „Bereit Pikachu?“, fragte er seinen Freund. Das Pokémon nickte entschlossen und Funken sprühten aus seinen Backen. „Junge, lass hier bloß keine Elektroattacke los, nachher triffst du noch Leitungen zu den Öfen. dann fliegt hier alles in die Luft.“, rief ihm ein Mann zu. Irritiert blickte Ash ihn an. Was sollte er dann tun? „Wir machen das schon. Lauf einfach.“. Nun verstand er. Die Arbeiter dachten sich schon, warum er hier war. Sie würden die Aufpasser in Schach halten, so dass er in die Fabrik eindringen könnte. „Wir werden diese Fabrik gleich dicht machen!“, rief er den Arbeitern noch zu, die hoffnungsvoll grinsten. Kurz danach brach auch schon das Gerangel los, die Arbeiter schrieen auf und gingen auf die Aufpasser los, Pokébälle flogen durch die Gegend und Ash kämpfte sich gerade mal so bis zu einer schmalen Metalltür durch, die in das Gebäude führte. Da er Stimmen nicht weit von ihm hörte, sprang er sofort durch die nächstgelegene Zimmertür hoffentlich in Sicherheit. Die Stimmen zogen an dem Raum vorbei. Seufzend lehnte Ash sich gegen die Tür, das war alles ziemlich knapp. Der Raum, in dem er gelandet war, war glücklicherweise ein verwaistes Büro, jedoch stand hier noch eine Tasse dampfender Kaffee, der Bewohner würde vielleicht also bald wiederkommen. Ash öffnete die Tür einen Spalt und spähte in den Gang. Niemand zu sehen. Er öffnete die Tür, um auch den Gang in die andere Richtung hinunter zu sehen. Auch niemand zu sehen. Die Luft schien rein zu sein. „Hey Ash!“, hörte er plötzlich jemanden hinter sich und wäre vor Schreck beinahe umgekippt. Abrupt drehte er sich um und blickte in das Gesicht von Casey. „Musst du mich so erschrecken.“, Ash atmete erleichtert aus. „War keine Absicht.“, grinste sie. „Wo sind Misty und Macy?“. „Ich hab keine Ahnung. In der Halle ist ganz schön was los. Die Stadtbewohner haben alle Pokébälle ausgekippt, die rollen da über den ganzen Boden. Ich hätte mich auch beinahe lang gelegt. Aber sie haben ganze Arbeit geleistet, damit hat Team Rocket nicht gerechnet.“, meinte Casey beeindruckt, „Ich hoffe nur, dass man sie nicht hart bestrafen wird. Wir sollten schnell diesen Reaktor finden.“. „Leider weiß nur Macy, wo der steht.“, grübelte Ash. „Tja, wir haben uns leider in dem Trubel verloren, sie haben bestimmt eine andere Tür genommen.“, meinte Casey. „Ich denke, wir sollten uns selbst auf die Suche machen.“. „Ok.“. Damit war der Entschluss gefasst und die beiden liefen los, immer die Augen für alles offen. Man konnte ja nie wissen, wer hinter der nächsten Ecke lauerte. Misty und Macy hatten sich durch eine der Arbeitertüren aus dem Tumult verdrückt und befanden sich im Bereich der Arbeiterräume. „Da hinten geht es zu den Fließbändern und den Öfen, mein Großvater ist auch dort.“, meinte Macy und senkte traurig den Blick. „Aber der Reaktor ist woanders, oder?“, meinte Misty mit einem verständnisvollen Lächeln. Macy nickte stumm. Sie hätte gerne ihren Großvater befreit, aber dazu wäre Gelegenheit, wenn sie den Reaktor ausgeschaltet hätten. „Wo lang?“, Misty wollte keine Zeit verlieren. „Sollten wir nicht erst Casey und Ash suchen?“. „Die können auch auf sich selbst aufpassen.“, meinte Misty, verzog jedoch bei dem Gedanken leicht das Gesicht, „Ich denke, wir zwei schaffen das auch allein, wir dürfen uns nur nicht erwischen lassen.“. „Na gut. Der Reaktor liegt da hinten.“, Macy lief in die ‚besagte’ Richtung und Misty folgte ihr. Misty war zwar nicht wohl bei dem Gedanken, dass sie von Ash und Casey getrennt waren, aber es würde nichts bringen, hier nach ihnen zu suchen, sie könnten schließlich überall sein. So würden sie nicht weiter kommen, also musste sie das eben alleine regeln. Durch den Aufruhr in der Ladehalle waren nicht viele Wachen in den Gängen. Vermutlich versuchten sie dort die Lage wieder unter Kontrolle zu kriegen und die restlichen Arbeiter in der Fabrik ruhig zu halten, falls diese etwas davon mitbekommen haben sollten, denn an zwei Orten konnten sie sicherlich keinen Aufstand gebrauchen. „Denkst du, dass der Reaktor bewacht ist?“, wollte Misty wissen. „Er wird eher gut verriegelt sein. Der Reaktor befindet sich in einem eigenen Raum und die Tür sieht ziemlich dick aus und ist bestimmt gut verschlossen oder extra gesichert.“, entgegnete Macy. „Na großartig.“, seufzte Misty, das hatte ihr noch gefehlt. Aber wie sie in den Raum reinkämen, könnten sie sich immer noch überlegen, wenn sie dort angekommen waren. „Wir sind gleich da.“, kündigte Macy an. Sie bogen noch einmal um eine Ecke in einen breiteren Gang ein und von dort aus konnten sie bereits eine große Metalltür erblicken, auf der ‚Reaktorraum’ stand. „Niemand da.“, stellte Misty schon mal erleichtert fest. „Aber sieh mal.“, Macy zeigte auf ein Gerät neben der Tür. Wie sie es vermutet hatte, ein Sicherheitssystem. Misty besah sich die technische Vorrichtung: es verlangte eine Chipkarte und einen Fingerabdruck. Beides hatten sie nicht, jedenfalls nicht die Richtigen. „Und was jetzt?“, fragte Macy ratlos. Misty schlug mit dem Ellenbogen fest gegen die Tür. Sie schien eigentlich nicht besonders dick zu sein. Mit einem Pokémon könnte sie sie vielleicht durchbrechen, aber das würde sicherlich auch Alarm auslösen. Unzufrieden stemmte Misty die Hände in die Hüften. Einen Augenblick später ging die Tür auf und sie und Macy blickten in das Gesicht eines Team Rocket Aufsehers. Allen dreien war die Überraschung deutlich anzusehen. Doch sofort griff Misty nach einem ihrer Pokébälle, aber zu langsam. Bevor sie den Ball auch nur in der Hand hatte, hatte sie schon einen Pistolenauslauf zwischen den Augen. „Bist du sicher, dass du weißt, wo du hinläufst?“, fragte Casey skeptisch, die nicht das Gefühl hatte, jemals irgendwo anzukommen. „Wie sollte ich, ich geh einfach nur der Nase nach.“, grinste Ash. „Na toll.“. „Weißt du etwas wo’s lang geht?!“. „Schon gut, ich habe trotzdem das Gefühl, als würden wir im Kreis laufen.“, offenbarte Casey. „Ach was, das bildest du dir ein.“, gab Ash zurück, „Sieh mal da vorn, da ist eine Metalltür, die führt uns bestimmt weiter.“. Als sie bei der Tür angekommen waren, musterte Casey diese mit einem misstrauischen Blick. „Ich glaube eher, hier sind wir reingekommen.“. „Meinst du?“, wunderte sich Ash und öffnete einfach die Tür. Sofort bereute er es. Casey hatte Recht gehabt, sie standen wir in der Ladehalle, doch der Trubel hatte sich gelegt. Aber sie konnten noch genau sehen, wie der Aufstand beendet wurde: es gab überall Blutspritzer auf dem Boden, die Leute stöhnten, manche humpelten verletzt durch den Hangar, aber sie wurden trotzdem zum Weiterarbeiten getrieben. Die, die zu verletzt waren, wurden einfach aus der Halle geschmissen, weil man sie nicht mehr gebrauchen konnte. Ash und Casey stand das blanke Entsetzen ins Gesicht, wenigstens hatten sie noch keinen Toten entdeckt. Ash fing sich als Erstes wieder und schloss die Tür, bevor sie noch entdeckt wurden. „Das glaub ich einfach nicht.“, Casey war fassungslos. „Wir hätten es eigentlich besser wissen müssen.“, knirschte Ash und ballte die Hände zu Fäusten. Er wusste doch, dass nicht mehr nur mit Pokémon gekämpft wurde, das war doch auch der Grund gewesen, warum Erika sich zurück gezogen hatte. Damit niemand verletzt wurde. Und was war jetzt? Erst Gary und nun hatte er all diese Leute in Gefahr gebracht. Casey blickte unsicher zu Ash, da bemerkte sie, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. „Ash...“. „Wir müssen Misty finden.“, seine Stimme war nur ein Flüstern. „Was?“. „Wir müssen Misty und Macy finden.“, meinte Ash nun entschieden. „Wir müssen uns beeilen, bevor noch jemandem etwas passiert.“. „Richtig.“, auch Caseys Zuversicht kehrte langsam wieder zurück. Ash wischte sich kurz mit dem Handrücken über die Augen, bevor die beiden sich wieder in dieses Gängelabyrinth stürzten. „Aber dieses Mal geb ich die Richtung an.“, grinste Casey und rannte voraus. Ash widersprach nicht. Er verlief sich doch immer, Misty hatte es ihm oft genug vorgeworfen. Warum nur hörte er nie auf sie? Vielleicht wäre dann alles anders gekommen. Sinnoh, bei Herzhofen Lucia hatte sich mittlerweile neben Paul gesetzt und aufgehört, ihn anzustarren. Doch dieses Schweigen war ihr wirklich unangenehm, sie konnte kaum still sitzen bleiben. Außerdem brannten ihr so viele Fragen auf der Zunge, dass sie es einfach nicht mehr länger aushielt. „Warum hast du uns bei der Flucht geholfen und bist selbst geflohen, obwohl du es gar nicht wolltest?“. Lucia musste diese Frage einfach stellen. Sie starb fast vor Neugierde, außerdem war es das erste Mal, dass Paul etwas Nettes getan hatte. „Antworte mir gefälligst!“, drängte sie nach einer Weile des vergeblichen Wartens. „Ich habe nie gesagt, dass ich nicht fliehen wollte.“, kam leise eine Antwort. Lucia blickte Paul verwundert an, dieser hatte seine Augen immer noch geschlossen. Er schien ihren fragenden Blick zu spüren. „Ich sagte, ich hatte es nur nicht geplant.“. „Ja und? Also hast du unseren Aufruhr für deine eigene Flucht ausgenutzt?“. „Ich hatte schon gar keine andere Wahl mehr.“. „Wieso das?“, nun war Lucia wirklich verwirrt. „Ihr habt die Bande direkt in meine Richtung getrieben, also entweder hätte ich sie euch einfangen lassen oder ich musste ebenfalls fliehen.“, erklärte Paul. „Also wolltest du nicht einfach tatenlos zusehen, wie sie uns wieder einfangen?!“, langsam begann Lucia glücklich zu lächeln. „Ihr wart die Einzigen, die mutig genug waren, einen Fluchtversuch zu starten.“, erwiderte er nur. Er würde es nicht zugeben, aber ihm war kein Weg eingefallen, aus diesem Lager zu entkommen, also hatte er sich mit dem Leben dort arrangiert. Aber als er Lucia und Zoey hatte fliehen sehen, hatte auch er seine Chance ergriffen. Er musste anerkennen, dass die beiden mehr Stärke bewiesen hatten als er. „Ich weiß gar nicht, wie ich dir für deine Hilfe danken soll.“, meinte Lucia und schlang ein wenig betrübt ihre Arme um ihre angezogenen Beine. „Ich dachte, du revanchierst dich, indem du hier auf mich aufpasst.“. Lucia blickte ihn überrascht an. „Aber du wollest es nicht.“. „Wohl wahr. Trotzdem sind wir nun quitt.“. „Bist du so verletzt worden, als du geflohen bist?“, stellte Lucia nun lieber ihre nächste Frage, die sie beschäftigte. „Ja.“, kam nur Pauls knappe Antwort, was Lucias Neugierde nicht wirklich befriedigte. „Wie bist du denn entkommen? Ich habe nur noch gesehen, dass du in eine andere Richtung als wir weiter gerannt bist.“. „Es hätte mir nichts gebracht, euch nachzurennen. Und wenn du zugehört hättest, hättest du dir denken können, dass ich durch das Loch in der Südmauer geflohen bin.“. „Jetzt wird bloß nicht frech.“, erwiderte Lucia auf seinen abfälligen Tonfall, „Ich bin nicht dumm.“. „Ach nein?!“, kam die überraschende Reaktion von Paul und als sie ihn genauer betrachtete, erkannte sie auf einmal, dass er seine Augen geöffnet hatte und sie wütend fixierte. „Wa-was ist?“, stotterte Lucia, die durch die Situation vollkommen überrumpelt worden war. „Warum seid ihr zurück gekommen?“, fragte Paul. „Hast du jetzt nicht zugehört?! Wir wollen die anderen Trainer befreien.“. „Einfach nur dumm. Ihr habt keine Chance, also war alles umsonst.“, enttäuscht wandte Paul seinen Blick von Lucia ab. „Wieso glaubst du das?“, sie verstand nicht, wie er so überzeugt davon sein konnte. „Hitzestrahler.“. „Bitte?“. „Sie setzen Hitzestrahler ein.“. „Du meinst als Waffe? Stammen daher deine Verbrennungen?“. „Sie haben sie auf meine Gliedmaßen gerichtet, damit ich nicht mehr entkommen kann, sie haben nicht damit gerechnet, dass ich nicht sofort umkippe, wenn ich eine Verbrennung spüre.“. Er hatte gar nicht daran gedacht, stehen zu bleiben, nur weil seine Beine oder Arme brannten. Es war seine einzige Chance zu entkommen und die hatte er nicht einmal sich selbst zu verdanken. Warum waren diese beiden Mädchen nur so dumm gewesen und kamen zurück?! „Wow, ich hätte mich vermutlich sofort ergeben.“, meinte Lucia und strich sich über die Unterarme, als wenn sie überprüfen wollte, ob sie noch heil waren. „Also bist du auch nur ein Schwächling.“. „Und du bist hier der große Held oder was?“, langsam wurde es Lucia wirklich zu bunt, „Wir versuchen wenigstens die Situation zu verbessern.“. „Man kämpft keinen Kampf, bei dem man nur verlieren kann.“. „Aber...“. „Gegen ihre Waffen habt ihr keine Chance oder wollt ihr eure Pokémon etwa opfern?“. „Nein. Das ist doch eher dein Stil.“, entgegnete Lucia barsch. „Für mich zählt eben nur wahre Stärke, außerdem scheint sich Panflam ja nie bei euch Versagern beschwert zu haben.“, er wusste genau, dass sie auf diese alte Sache anspielte. „Du bist hier der Versager, denn du kannst nur unfreundlich und gemein sein und dich interessiert überhaupt nicht, was in der Welt passiert.“, schrie Lucia ihn an. „Denk doch was du willst.“, gab er gleichgültig zurück. Langsam erhob sich Paul auf einmal, indem er sich an dem Baum abstützte, an dem er sich bis jetzt angelehnt hatte. „Paul?“, Lucia war sofort aufgesprungen. Was tat er da, er war doch viel zu schwer verletzt. „Was hast du vor?“. „Deine Freunde davor zu bewahren, auf der Grillplatte zu enden.“, Paul schob Lucia zur Seite und wollte gehen. Schnell hatte sie jedoch ihre Überraschung überwunden und stellte sich ihm erneut in den Weg. „Du bist gerade der, der sich grillen lassen will. Du bist schließlich verletzt, beim nächsten Mal vielleicht sogar noch schlimmer.“. „Geh mir aus dem Weg.“. „Nein.“. „Aus dem Weg.“. „Nein.“, rief Lucia immer lauter. „Dann werden deine Freunde eben gegrillt.“, meinte Paul gleichgültig und steckte in die Hände in seine Jackentaschen. „Erklär’s mir.“, Lucia blickte zu Boden, so dass er ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte. Paul erwiderte nichts, sondern starrte sie nur stumm an. „Erklär mir, warum du das tust, ich verstehe es nicht.“, sie hob wieder den Blick, „Ich verstehe dich nicht.“. Wie oft hatte er diese Frage schon gehört?! Ihr Freund Ash hatte diesen Umstand auch oft genug deutlich gemacht. Wieso sollte er ausgerechnet ihr seine Beweggründe erklären?! „Das wirst du auch nie.“. Lucia schluckte bitter und sie ließ Paul einfach passieren. Momente verstrichen und sie dachte nach, ob er Recht haben könnte. Gab es einen Menschen, den kein anderer verstehen konnte? War es nicht eher so, dass er nicht wollte, dass ihn jemand verstand? Wie sollte man auch, wenn er nie etwas von sich erzählte. Lucia wandte sich um, sie rannte ihm nach und sie schlang von hinten ihre Arme um ihn, um ihn am Weitergehen zu hindern. „Du darfst nicht gehen.“. Paul blieb stumm stehen. Seinen perplexen Gesichtsausdruck konnte sie nicht sehen, doch er war da. So etwas war ihm noch nie passiert. Warum war sie so beharrlich? Außerdem waren ihre Freunde in Gefahr, was kümmerte sie sich um ihn? „Ich weiß, meinen Freunden könnte etwas passieren, aber wenn du jetzt gehst, wird dir auch nur noch mehr passieren. Das kann ich nicht zulassen.“. „Wieso? Wieso tust du das?“. Nun war es Paul, der diese Frage stellen musste. Lucia musste leicht lachen, danach lehnte sie ihre Stirn gegen seinen Rücken. „Ich weiß es selbst nicht. Ich kann darüber nachdenken, so viel ich will, aber ich verstehe dich nicht. Doch ich kann dich nicht einfach so gehen lassen und zulassen, dass dir etwas passiert. Brauche ich einen Grund dafür?“. „Ich verstehe dich auch nicht. Es macht mich wütend, dass du zurück gekommen bist, zurück zu dieser Gefahr. Ich hätte das nicht getan. Jetzt möchte ich deinen Freunden helfen, doch du hältst mich auf. Es hat mich nicht zu interessieren, doch es nervt mich, dass ich dich nicht verstehe.“. „Dann sind wir ja schon zwei.“, Lucia lächelte leicht. „Doch ich habe einen Plan. Wenn das Timing stimmt, dann wird niemandem etwas passieren.“. „Bitte?“, fragte Lucia vollkommen perplex. „Ich hätte deine Freunde vorhin auch aufhalten können, doch sie passen in unseren Plan.”, erklärte Paul. „’Unser’ Plan?“, kam es immer verwirrter von Lucia. „Du wirst schon sehen. Aber dafür sollten wir langsam los.“. Ein wenig zögerlich ließ Lucia ihn los, so dass Paul sich wieder in Bewegung setzen konnte. Stumm folgte sie ihm. Von wem Paul wohl sprach? Und was für einen Plan hatte er bzw. hatten sie? Sie würde sich wohl wieder überraschen lassen müssen, aber sie vertraute ihm. Paul wusste, was er tat, da war sie sich ganz sicher. ~~~ Preview chapter 10: Die Lage in Herzhofen spitzt sich zu. Green hat die Pokémon der gefangenen Trainer gefunden und Gary macht beinahe einen tödlichen Fehler. Derweil findet die Lage in der Pokéball-Fabrik ein jähes Ende. Zu Lesen in Kapitel 10 ‚Freiheit für Azalea City’, upload-Termin 27.10.08 See you soon^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)