Reunion von MichiruKaiou (Die letzte Instanz) ================================================================================ Kapitel 19: Zurück in Alabastia ------------------------------- ~ Kapitel 19 ~ Kanto, Zinnoberinsel Koga saß im Schneideritz auf einem Felsen und blickte auf das Meer hinaus. Am anderen Ufer läge Alabastia, wenn es die Stadt noch geben würde. Doch das war ein Sieg, den sie bereits errungen hatten, seither war nicht mehr viel passiert, an dem beteiligt gewesen wäre. Koga wollte endlich wissen, was Giovanni hier auf der Zinnoberinsel plante. Zu seinem Ärgernis gab der Team Rocket Boss nicht allzu viel Preis. Es interessierte nur allzu sehr, was für eine Art von Macht dieser Mann anstrebte und was für ihn dann dabei raus springen würde. Doch er würde sich schon sein Stück vom Kuchen nehmen, da konnte Giovanni sich sicher sein. „Wie siehst du das?“, Koga hielt sein Funkgerät an sein Ohr und hatte genau über dieses Thema mit einem Leidensgenossen diskutiert. „Im Moment ist es mir recht egal, was dieser Mann nun plant, aber hier soll endlich was passieren!“, kam die mürrische Antwort von Major Bob. „Mir ist hier stinklangweilig. Das Kraftwerk ist fertig und jetzt darf ich hier Wache schieben. Ich frag mich wirklich, wozu er so viel Strom braucht.“. „In der Tat sehr merkwürdig.“, Koga überlegte einen Moment, er schloss für eine Sekunde die Augen, um sie dann wieder zu öffnen, „Er will wohl auf Nummer sicher gehen, nicht gestört zu werden, deshalb überlässt er uns diese sinnlosen Wachaufgaben. Aber genauso verdächtig finde ich es, dass Sabrina offensichtlich eine andere Aufgabe zugeteilt bekommen hat. Sie scheint mehr zu wissen als wir.“. Diese Tatsache ärgerte den einstigen Arenaleiter aus Fuchsania City am meisten. „Schon möglich. Vielleicht solltest du sie das einfach mal fragen? Ich gebe zu, dass ich noch kein einziges Wort mit ihr gewechselt habe seit wir hier sind, aber sie ist wohl auch nicht die Gesprächigste.“. „Das ist wahr, sie geht nämlich auch nicht an ihr Funkgerät.“. „Wir haben wohl keine andere Wahl, als das hier auszusitzen.“. „Ja.“, Koga gefiel das gar nicht, er hasste es, im Unwissen gelassen zu werden. Mit einem kurzen Knopfdruck beendete er das Gespräch dann einfach ohne Vorwarnung. Er wurde einfach nach getaner Arbeit abgeschoben, Sabrina wurde in Dinge eingeweiht, die ihn sicherlich auch interessierten und auf wen wartete er hier eigentlich? Wenn nicht bald etwas passierte, würde er andere Regeln aufstellen, nämlich seine Regeln! ~*~ Reunion – Zurück in Alabastia Oder: Es muss weiter gehen! ~*~ Hoenn, Prachtpolis City Maike hatte aufgehört zu weinen, doch sie und Drew standen immer noch auf dem Küstenhügel, inmitten der Zerstörung. Eine leichte Brise zog vorbei, keiner von beiden sagte etwas, so verstrichen die Momente. „Maike, ich muss dir noch etwas sagen.“, Drew durchbrach die Stille und löste die Umarmung, um Maike direkt anzublicken. Es gab noch etwas, was Maike nicht wusste und was er ihr nicht vorenthalten könnte, auch wenn er sie nicht noch trauriger stimmen wollte. „Was denn?“, Maike traute sich kaum nachzufragen. „Es geht um Solidad. Sie-sie ist in der Flutwelle ertrunken.“, es fiel ihm schwer, das zu sagen, doch diese Wahrheit war nun einmal nicht zu verbergen. Die genaueren Umstände würde er allerdings für sich behalten. „Nein!“, stieß Maike verzweifelt hervor, „Nein, das kann ich nicht sein. Ich dachte, sie wartet am Strand auf dich, da kam die Welle doch gar nicht hin. Sie kann gar nicht-“. „Sie kam zurück in die Stadt.“, schnitt Drew ihr das Wort ab, „Sie kam zurück, um Troy zu retten. Ich weiß nicht, warum sie nicht auf mich gewartet hat.“, Drew kniff bitter die Augen zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten. Er würde es selbst gerne verstehen, aber vermutlich hätte er genauso gehandelt wie sie, wenn es um Maike gegangen wäre. Er hätte auch nicht einfach nur warten können. Maike schluchzte. Sollte sie Solidad wirklich nie wieder sehen? Sie konnte sich das gar nicht vorstellen. Es war das erste Mal, dass ihr nun wirklich bewusst wurde, was alles auf dem Spiel stand, was sie einsetzten, um diesen Terror zu beenden. Sie könnten ihre Freunde verlieren, die Menschen, die sie liebten, und ihr eigenes Leben. Die Realität schien Maike mit einem Mal einen kräftigen Schlag ins Gesicht verpasst zu haben. Es war eine schwerwiegende Wahrheit. „Maike, wir sollten zu Troy gehen.“, sagte Drew behutsam. „Troy lebt noch?“. „Er ist nur vollkommen verzweifelt, weil er Solidad verloren hat.“. Maike blickte Drew ein wenig verständnislos an. „Solidad hat uns nur angegriffen, damit Team Magma Troy nichts antun würde. Sie haben sich geliebt.“. „Oh mein Gott.“, Maike hielt sich eine Hand vor dem Mund, um das Schluchzen und die erneuten Tränen zu unterdrücken. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Warum passierte das bloß? „Also lass uns zu ihm gehen.“. Maike nickte schwach. Lohgock nahm die beiden Koordinatoren wieder auf seine Arme und ließ sich von Drew den Weg zeigen. Er ging auch richtig in der Annahme, dass Troy immer noch in der Baustelle hockte und Solidad in seinen Armen hielt. Seine Tränen schienen schon lange versiegt zu sein, sein Stolloß und ihr Tauboss hatte er zurück gerufen und Solidads Augen hatte er mittlerweile auch geschlossen, er starrte nur noch in ihr schlafendes Gesicht. „Troy?“, Drew hoffte dieses Mal auf eine Reaktion von ihm. Und tatsächlich, Troy wandte langsam seinen Kopf zu seinem Ansprecher um, sein Gesicht war blass. „Wieso war sie hier?“, diese Frage hatte ihn die ganze Zeit über beschäftigt. Drew hatte ihm gesagt, sie wäre in Sicherheit und sie würde am Strand auf sie warten. Warum war sie dann hierher gekommen? „Sie wollte dich retten.“, gab Drew nur zurück. Troy wusste, dass er von niemandem eine bessere Antwort bekommen würde. Er hatte den Menschen verloren, den er liebte, damit musste er nun leben, egal wieso das passiert war. „Lass uns ins Pokémon-Center gehen, sie sollte nicht so mit Schlamm bedeckt sein.“, teilte Drew Troy den Vorschlag mit, den er unterwegs auch schon Maike gemacht hatte, damit sie sich waschen und ein wenig ausruhen könnten. Aber bewusst so, dass er es vorrangig auf Solidad bezog, denn Troy schien es egal zu sein, dass seine Kleidung sich mit Schlamm voll gesogen hatte. Er antwortete ihm auch nicht, doch einen Moment später erhob sich, mit Solidad auf den Armen. Zu Fuß wateten sie durch den Schlamm der Baustelle und ließen sich von Maikes Lohgock aus dem Krater helfen. Gemeinsam aber schweigend gingen sie bis zum verlassenen Pokémon-Center. Drew warf immer wieder einen Blick zu Maike, leises Schluchzen war zwischendurch von ihr zu hören, aber weinen tat sie nicht. Doch er sah ihr an, wie schrecklich der Anblick ihrer toten Freundin für sie war. Im Pokémon-Center schritt Drew hinter die Anmeldetheke, hinter der für gewöhnlich eine Schwester Joy ihre Besucher begrüßte, und nahm sich drei Zimmerschlüssel von der Wand. Einen gab er Troy, der nach einem kurzen Nicken sein Zimmer bereits aufsuchte. Den anderen hielt er Maike hin, doch sie zögerte, ihn anzunehmen. „Können wir uns ein Zimmer teilen und nacheinander duschen? Ich möchte- nicht alleine auf einem Zimmer sein.“, gab Maike ein wenig schüchtern zu. Sie hatte Angst, dass doch noch etwas passieren würde, vor allem wenn sie gerade unter der Dusche stünde, außerdem wollte sie bei Drew bleiben, er sollte sie jetzt nicht allein lassen. „Von mir aus.“, erwiderte Drew ein wenig überrascht und hing den überflüssigen Schlüssel zurück ans Schlüsselbrett. Eigentlich war ihm das auch ganz recht so, wenn er ehrlich war. Ihm war auch nicht danach, jetzt alleine zu sein, außerdem wollte auch er lieber mit Maike zusammen bleiben, wer wusste schließlich, was noch passieren würde. Maike rief noch ihr Lohgock zurück in dessen Ball, ehe sie gemeinsam auf ihr Zimmer gingen. Das Bad befand sich sofort rechts von dem kleinen Flur, der in den weiteren Raum führte, wo an der rechten Wand zwei Betten standen, die in den Raum hinein ragten und an der anderen Wand war eine kleine Sitzgelegenheit bestehend aus einem kleinen Rundtisch und zwei Stühlen eingerichtet. Maike ließ sich auf das Fußende des ersten Bettes sinken, „Du solltest zuerst duschen und deine Kleidung waschen.“. Drew hatte gerade die Zimmertür hinter sich geschlossen und blickte Maike kurz schweigend an, wie sie so da saß. Er entschied sich dagegen, mit ihr erst über die geschehenen Dinge zu sprechen. „Es wird auch höchste Zeit, dass ich aus den Sachen rauskomme, ich fühle mich schon wie eingepanzert.“, meinte er stattdessen und versuchte die Stimmung damit ein wenig zu lockern. Als Maike darüber schließlich schmunzeln musste, verschwand Drew mit einem leicht zufriedenen Lächeln im Bad. Maike ließ sich nach hinten fallen und starrte gegen die weiße Decke. Diese Ruhe war irgendwie merkwürdig. Doch ihr Adrenalin sank wieder, sie sollte auch ihre Gedanken ein wenig beruhigen. Sie sollten die Zeit, die sie hier hatten, nutzen, um ein wenig auszuruhen. Doch Maike wusste nicht, ob sie das könnte. Zwar fühlte sie sich mehr als erschöpft, aber es war so viel passiert. Und dann war da noch Drew. Sie hatte so große Angst um ihn gehabt und dann hatte sie Troy gesehen, wie er Solidad in den Armen hielt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Drew etwas passieren könnte, und doch war es wahrscheinlich. Es könnte jeden treffen, sogar sie selbst. Wie Drew wohl darüber dachte? Jedenfalls schien er sehr betroffen zu sein, er sah die ganze Zeit über so traurig aus. Ob noch etwas passiert war, von dem sie nichts wusste und er es ihr nicht erzählen wollte? Drew hatte die Badewanne gefüllt und seine Kleidung darin versucht zu waschen. Der viele Schlamm sorgte allerdings beim Ablassen des Wassers für eine ordentliche Verstopfung des Abflusses. Die Wanne würde er wohl nicht wieder sauber bekommen. Doch das interessierte ihn jetzt reichlich wenig. Seine nassen Klamotten hängte er einfach über die Heizung und sprang endlich unter die wohltuende, warme Dusche. Er spürte, wie sich seine Muskeln entspannten und die Anspannung allgemein merklich nachließ. Die Schmerzen, die die ganze Zeit über an seinem Körper gezerrt hatten, wurden erträglicher, bis er endlich die Schlaffheit und Erschöpfung bemerkte, die die Ereignisse ihm abverlangt hatten. Das Wasser konnte den Schlamm und die Schmerzen von seinem Körper abwaschen, doch was auf seinem Herzen lastete, vermochte es nicht hinfort zu spülen. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich verantwortlich für Solidads Tod, denn es war seine Entscheidung gewesen, die Flutwelle so früh zu starten. Hätte er noch gewartet, hätte Solidad vielleicht nicht sterben müssen und sie hätten die Situation vielleicht anders bewältigen können. Und dann die ganze Zerstörung in Prachtpolis City, die Groudon verursacht hatte. Team Magma und Team Aqua waren beide gnadenlos nieder gemetzelt und verbrannt worden, nur weil er Groudon frei gelassen hatte. Er kam sich schon so vor, als wäre er genau wie seine Feinde, grausam und rücksichtslos. War er wirklich so geworden? Hätte er nicht eine andere Lösung finden müssen? Drew schlug mit der Faust gegen die Fliesenwand, „Verdammt.“, murmelte er leise vor sich hin. Nein, er war nicht so wie die Befehlshaber dieser Teams, denn es gab einen großen Unterschied zwischen ihnen: er konnte seine Taten nicht so einfach ertragen. Sie belasteten sein Gewissen und er konnte sie definitiv nicht gut heißen. Doch das machte das Ganze nur noch schwerer. Maike schreckte hoch, als plötzlich die Badezimmertür aufging. Sie war beinahe auf dem Bett eingenickt und hatte schon befürchtet, jemand anderes hätte vielleicht das Zimmer betreten. Drew trat ihr in einem weißen Bademantel entgegen und hatte einen Erste-Hilfe-Koffer unterm Arm. Diesen stellte er auf dem Tisch ab und setzte sich selbst auf einen der Stühle. „Du kannst jetzt duschen. Deine Klamotten musst du allerdings im Waschbecken waschen, denn der Schlamm hat den Abfluss in der Wanne verstopft.“, meinte er zu ihr. „Ok.“, gab sie leise zurück. Doch unbewusst starrte sie Drew einige Momente an. Komischerweise sah er einfach nur stumm zurück. Maike fand, dass er irgendwie noch trauriger aussah als zuvor. Er war nicht mehr von Schlamm bedeckt, er sah nicht mehr so schrecklich und mitgenommen aus, aber sein Gesichtsausdruck wirkte so schwach und verletzt. Und wie er sie ansah. Als wenn etwas in ihm zusammenbrechen würde, wenn er den Blick abwendete. „Soll ich dir gleich den Arm verbinden?“, fragte sie auf einmal und durchbrach damit diese merkwürdige Stille zwischen ihnen. „Das wäre gut.“. Maike nickte noch kurz, bevor sie endlich aufstand und im Badezimmer verschwand. Drew schob sich den Ärmel von seinem Bademantel hoch und blickte auf seine Wunde. Sein ganzer Arm war rot und blau, es schmerzte, ihn nur Millimeter zu bewegen. Der Schlamm hatte der Wunde sicherlich nicht gut getan, das müsste sich eigentlich ein Arzt ansehen. Dumm nur, dass keiner in der Nähe war. Maike lehnte sich mit dem Rücken gegen die Badezimmertür und lauschte dem schnellen Klopfen ihres Herzens. „Oh Drew.“, sie hätte ihn die ganze Zeit über so ansehen können, wenn er sich dadurch besser fühlen würde. Sie wollte ihm helfen, ihn beschützen, alles für ihn tun. Auf einmal waren diese Bedürfnisse so stark. Es war also geschehen, sie hatte sich in ihren Rivalen verliebt. Ihr Herzklopfen war der Beweis dafür. Sie wollte nicht mehr ohne ihn sein. Deswegen würde sie weiter kämpfen. Für ihn, für sich und für eine Zukunft, die sie miteinander teilen konnten. Mit Erleichterung entledigte sie sich endlich ihrer Team Aqua Uniform, bevor sie ihre eigene Kleidung darunter waschen und ihrem Körper eine wohltuende Dusche gönnen konnte. Drew wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, doch er war froh, als Maike endlich wieder aus dem Badezimmer trat. Die ganze Zeit über hatte er nur auf das Bett gestarrt, auf dem sie gesessen hatte. Es war, als wäre sie einfach verschwunden, ohne ihn. Deswegen war es ein schönes Gefühl, als er wieder ansehen konnte. Maike hatte sich den zweiten Bademantel übergezogen und trug ihre Haare einmal offen. Sie sah wunderschön aus. „Dann zeig mir mal deinen Arm.“, meinte sie und setzte sich auf den freien Stuhl zu Drew. Kommentarlos legte er seinen freien Unterarm auf den Tisch. Maike musste kurz die Wunde anstarren, der Arm sah schrecklich aus. Aber sie sagte nichts dazu, sondern öffnete den Erste-Hilfe-Koffer und nahm sich Desinfektionsmittel und Wattebäuschchen raus. „Das wird sicher weh tun.“, meinte sie, als sie ein getränktes Bäuschchen über die Wunde hielt. „Mach einfach.“. Maike fing an, mit dem Desinfektionsmittel über die Wunde zu tupfen. Drew biss die Zähne zusammen, ein ziehender Schmerz durchfuhr seinen ganzen Arm. Maike ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen, sie wusste, dass er nichts sagen würde und die Wunde musste wenigstens ein wenig behandelt werden. Nach der Anwendung von drei Wattebäuschchen entschied Maike, den Arm endlich zu verbinden. Mehr konnte sie nicht tun. Behutsam wickelte sie die weiße Bandage um den Arm, auch wenn sie sich kaum traute, ihn anzufassen. Jede Berührung musste ihn schmerzen. Auf einmal legte Drew seine Hand auf die Ihre, als er merkte, dass sie immer langsamer vorging, denn er schaffte es einfach nicht, das Gesicht nicht ein wenig vor Schmerz zu verziehen. Überrascht blickte Maike ihn an. „Du tust mir nicht weh.“, meinte er zu ihr. „Drew.“, er nickte, also machte sie weiter. „Fertig.“, atmete sie schließlich erleichtert aus. Drew musste zugeben, dass sich der Arm nun besser anfühlte. „Danke.“, Maike hörte dieses Wort selten von ihm, aber wie er es jetzt sagte, klang es erst recht merkwürdig. Es lag so eine Schwere in diesem einen Wort. „Warum siehst du so-“, sie wollte endlich eine Antwort dafür haben, warum seine Augen so traurig aussahen, doch sie durfte diese Fragen nicht stellen. Drew hatte es verhindert. Er hatte sich kurzerhand nach vorne gebeugt und ihre Lippen mit einem Kuss versiegelt. Er wollte diese Frage nicht hören, denn er wollte ihr darauf nicht antworten. Da er sie auch nicht länger so ansehen konnte, war das seine einzige Möglichkeit gewesen. Kurz trennten sie sich von einander, doch ihre Gesichter blieben in Zentimeterabstand stehen. Keiner konnte etwas sagen. Sie mussten nichts sagen, denn es gab Dinge, die nichts ausgesprochen werden wollten und Dinge, die nicht ausgesprochen werden mussten. Maike spürte, wie ein Glücksgefühl in ihr aufstieg. Sein Kuss war so sanft und liebevoll gewesen. Er empfand dasselbe wie sie. Also schenkte sie ihm als Antwort ebenfalls so einen Kuss. Sie rutschte auf seinen Schoß und umarmte ihn, jetzt wollte sie ihn erst recht nicht mehr los lassen. Drew umfasste sie ebenfalls und von ihren Küssen beflügelt, hob er Maike, trotz des verletzten Arms, ins Bett, welches ihnen am nächsten war. Er legte sie nieder und blickte ihr erneut in die Augen. Er glaubte, ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Sie öffnete den Knoten seines Bademantels und streichelte seine Brust. Als er sich zu ihr runter beugte, schoben ihre Hände den Mantel über seine Schultern und ruhten auf seinem Rücken. Seine Lippen küssten dafür ihren Hals, ihre Brust, eröffneten sich den Weg bis zu ihrem mittlerweile frei gelegten Bauchnabel und wieder zurück bis zu ihren Lippen. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich. Die Welt schien stehen zu bleiben oder sich ohne sie weiter zu drehen. All die Sorgen, die Zerstörungen, nichts von Bedeutung schien jetzt noch Geltung zu haben, es gab nur sie und ihn und das Glück, das sie in der Nähe und der Berührung des anderen spürten. „Drew.“, keuchte Maike auf, als der letzte Kuss endete. Fragend blickte er ihr in die Augen. „Lass mich nie mehr allein.“. „Ich werde immer bei dir bleiben.“, diese Worte besiegelte er mit einem weiteren, leidenschaftlichen Kuss, bevor sie mehr miteinander teilten, als sie es je erwartet hätten. Sinnoh, ehemals Jubelstadt Die Trauer stand jedem ins Gesicht geschrieben. Lucia kauerte immer noch am Boden, doch ihre Tränen waren mittlerweile versiegt. Aber es war offensichtlich, dass sie Zoeys Tod noch nicht so wirklich realisieren konnte. Die Realität hatte sie nun endgültig eingeholt. Dies hier war kein einfacher Kampf mehr, es glich einem Krieg. Es hieß Kämpfen oder Sterben oder sich einfach Unterwerfen, doch egal wofür man sich auch entschied, es hätte immer noch mehr Leid zur Folge. Prof. Eibe hatte sich nachdenklich auf einen Felsen gesetzt, Primo saß in einer hockenden Position und starrte den Boden vor sich an, es ging ihm sichtlich nahe, seine beiden Kollegen und Freunde verloren zu haben. Was in Pauls Kopf vorging, konnte man nicht mal erahnen, aber auch an ihm schienen die Ereignisse nicht einfach so vorbei zu gehen. Bei Silvanas Anblick fragte sich Gary, wie viele Arenaleiter in Sinnoh eigentlich noch am Leben waren. Waren sie alle nur vertrieben worden und wurden sie auch wie Silvana verfolgt und sollten ausgemerzt werden? Gary wollte ihr diese Frage nicht stellen, denn die Antwort würde ihn vermutlich nur weiter belasten. Doch jetzt wäre es vorbei, in Sinnoh war das Schlimmste überstanden, um den Rest würde sich Cynthia kümmern, da war sich Gary sicher. Eines gab es noch zu tun. Gary schaltete seinen PokéCom ein, er schuldete jemandem noch einen Rückruf. Das Klicken der Tasten machte auf ihn aufmerksam. Mit fragenden Blicken sah jeder zu Gary auf. „Ash? Ich bin’s.“, meldete er sich, als jemand am anderen Ende der Leitung abgenommen hatte. „Bin ich froh, dass du endlich anrufst! Warum hat das so lange gedauert?“, ungeduldig wie immer schallte ihm Ashs Antwort entgegen, aber Gary hörte seinem Freund auch an, wie besorgt er war. „Ash, habt ihr noch was zu erledigen?“, fragte Gary allerdings seine Frage ignorierend. „Wir wollten uns jetzt auf den Weg zur Zinnoberinsel machen.“. „Macht euch bitte auf den Weg nach Alabastia.“. Schweigen. Ash war offenbar irritiert von dieser Aussage, aber Gary hatte in den vergangenen Minuten, die sie hier nur stillschweigend gesessen hatten, gut darüber nachgedacht. Aufgeben konnte er nicht. Er hatte zwar schon so viel verloren, aber alle wären umsonst gestorben, wenn er jetzt nicht weiter kämpfen würde. Für diesen Weg hatte er sich entschieden und er würde ihn zu Ende und er wusste, dass auf jeden Fall Ash genauso dachte. Aber für ihr weiteres Vorgehen brauchten sie einen Plan. Es wäre zu gefährlich, sich auf der Insel zu treffen, da sie nicht wussten, wie gut Team Rocket dort organisiert war. Also wollte er vorschlagen, sich in Alabastia zu treffen und von dort aus gemeinsam in die entscheidende Schlacht zu ziehen. Es sollte keine Opfer mehr geben, er wollte seine Freunde nicht auch noch an diese Sache verlieren. „Treffen wir uns dort?“, kam schließlich Ashs Gegenfrage. „Ja. Sag auch Maike und Drew Bescheid. Wir werden uns in Alabastia treffen und entscheiden, wie wir weiter vorgehen wollen, wir sollten nicht getrennt zur Insel gehen.“. „Ok, so machen wir’s.“. „Dann sehen wir uns.“, verabschiedete sich Gary bereits. „Gary?“. „Was ist denn noch?“. „Alles in Ordnung?“. Gary schwieg einen Moment. Was sollte er darauf jetzt antworten? Er könnte ihm weder die Wahrheit sagen noch lügen, also entschied er sich für die einfachste Alternative. „Nein.“. Erneutes Schweigen. Ash hoffte offenbar auf eine längere Antwort oder wusste einfach nur nichts darauf zu erwidern, aber auch Gary fand nichts weiter zu sagen. „Wir sehen uns.“, kam es nun von Ashs Seite und das Gespräch fand dadurch sein Ende. Gary steckte seinen PokéCom wieder ein und stellte sich den fragenden Blicken seiner Freunde. „Was hast du vor?“, Primo wagte es als Erstes zu fragen. „Ich werde zur Zinnoberinsel gehen und Team Rocket besiegen. Dieses Mal endgültig.“, harte Worte aus seinem Mund, aber sie ließen keinen Zweifel an der Entschlossenheit, zu seiner Entscheidung zu stehen. „Es hätte mich auch irgendwie überrascht, wenn du nicht an deinem Ziel festhalten würdest.“, meinte Prof. Eibe mit einem zustimmenden Nicken, „Du bist genau wie dein Großvater.“. „Hören Sie auf damit!“, fauchte er den Professor an, so dass dieser ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Irritation anblickte, „Ich bin nicht wie mein Großvater. Vielleicht werde ich mal so sein wie er, doch soweit ist es noch lange nicht. Ich regele die Dinge auf meine Weise.“. Er hatte es satt, ständig mit seinem Großvater verglichen zu werden. Er hatte diese Reise schließlich nicht angetreten, weil sein Großvater gestorben war oder weil dieser ihn als letzten Wunsch darum gebeten hatte. Er tat es aus freien Stücken, aus eigenem Willen und er würde es aus eigener Kraft schaffen oder durch die Konsequenzen untergehen. Außerdem wusste er doch überhaupt nicht, wie sein Großvater gewesen war, als er in seinem Alter steckte. Kannte Prof. Eibe ihn etwa schon so lange, um dies beurteilen zu können? Seines Wissens nach nicht. Es gab nur eine Person, die Samuel Eich noch aus seiner Jugend kannte und das war Agathe. Gary musste zugeben, dass er gehofft hatte, sie zu treffen, ihr würde er als Einzige den Vergleich zu seinem Großvater glauben. „Es tut mir Leid. Gehe deinen Weg, ich wünsche dir, dass du erfolgreich sein und wohlbehalten zurückkehren wirst.“. Gary nickte dem Professor zu. Genau das wäre der optimale Ausgang seines Plans. „Ich wusste ja schon immer, dass du sehr ehrgeizig bist, aber damit übertriffst du wirklich alle Erwartungen. Du hast meinen größten Respekt. Ich hoffe, dass wir uns wieder sehen werden.“, kam es nun auch von Primo, der sich aus seiner hockenden Position erhob und Gary leicht angrinste. Er musste sich eingestehen, dass er selbst nicht wusste, wie er noch weiter kämpfen sollte und bewunderte Gary dafür, dass dieser noch Kraft und Hoffnung hatte, an seinem Ziel festzuhalten und weiter zu machen. „Du wirst es bestimmt schaffen.“, pflichtete auch Silvana ihren Vorrednern bei. „Ohne dich wäre bestimmt noch Einiges anders. Schlimmer. Nimm all deine Kraft zusammen und beende den Schrecken, den diese Welt befallen hat.“. „Ich danke euch.“, Gary wusste wieder, woher er seine Kraft nahm. Es gab genug Menschen, die hinter ihm standen und deren einzige Hoffnung er noch war. Wenn er aufgab, dann würde er die Hoffnung vieler Menschen mit sich reißen. Er kämpfte nicht nur für sich oder für seine Freunde. Er kämpfte für die Welt, in der sie alle leben wollten. „Ich möchte mitkommen.“, überraschte Blicke wanderten nun zu Lucia. Die junge Koordinatorin hatte sich erhoben und blickte Gary aus geröteten aber entschlossenen Augen an. „Bist du sicher? Es könnte noch schlimmer werden als hier. Ich weiß nicht, was uns im Kampf gegen Team Rocket erwarten wird. Hast du dir das auch gut überlegt?“, Gary blickte sie seinerseits eindringlich an. „Ich bin mir sicher.“. „Aber Lucia, denkst du wirklich, dass du schon reif dafür bist? Wäre es nicht besser, wenn du nach Hause gehen würdest, deine Mutter macht sich sicher große Sorgen um dich.“, gab Prof. Eibe zu bedenken. „Ich kann nicht nach Hause. Ich gebe zu, ich bin zutiefst betroffen, wenn ich mich hier umsehe, aber ich weiß, dass ich etwas tun kann. Ich kann nicht zu Hause rumsitzen, wenn ich weiß, dass meine Freunde gerade gegen den Feind kämpfen. Professor, könnten Sie sich bitte um meine Mutter kümmern?! Ich würde sie zwar gerne sehen und wissen, wie es ihr geht, aber- ich habe meine Entscheidung getroffen. Bitte Gary, ich möchte dich und Ash begleiten.“. „Lucia, überleg es dir doch-“. „Einverstanden.“, fiel Gary dem Professor ins Wort. „Gary?“. „Sie hat es sich gut überlegt.“, gab er dem Professor zurück, „Du kannst mitkommen.“, er lächelte Lucia leicht an, „Ich bin froh über jede Unterstützung.“. „Auf mich kannst du zählen!“, Lucia erhob entschlossen die Faust. „Dann sollten wir uns auf den Weg machen, mit meinem Tauboss können wir nach Alabastia fliegen.“. „Gut.“, Lucia nickte Gary zu, doch da wandte sie sich plötzlich an Paul, „Komm auch mit.“. Eine Überraschung schien die nächste zu jagen, keiner erwartete von Paul irgendeine Aussage und so einen heroischen Aufbruch ganz sicher nicht. Doch Lucia blickte ihn fordernd an. Sein eigener Schock wich schnell einem prüfenden Blick, der in Lucias Augen nach dem Grund für ihre absurde Idee suchte. „Komm mit. Du wolltest doch gegen Team Galaktik kämpfen, jetzt hast du die Chance gegen Team Rocket anzutreten. Vielleicht erkennst du ja dabei, was du eigentlich willst. Außerdem denke ich, dass Reiji genauso gehandelt hätte.“. Paul starrte sie weiter an. Ihre Worte klangen so absurd und doch hielten sie die Hoffnung auf Antworten bereit. Was sollte er tun? Hier bleiben und so tun als wäre nichts geschehen? Sein Bruder war gestorben, sein Haus zerstört, an welchen Ort sollte er gehen? Hier hielt ihn nichts mehr, er hatte nichts zu verlieren. Vielleicht würde er in diesem Kampf wirklich das finden, wonach er schon die ganze Zeit über suchte. „Ich komme mit.“, gab er nüchtern zurück und erhob sich langsam. Ihm tat immer noch alles weh, aber die Pause hatte wieder Kräfte regeneriert, so dass er alleine stehen und gehen konnte. Diese Kraft würde er nutzen und in den Kampf ziehen. Wenn er zu schwach wäre, wäre der Tod die hinnehmbare Strafe. Doch er wollte nicht sterben. Nicht bevor er seine Antworten und sein Ziel gefunden hätte. Vielleicht würde er auch seinen Bruder besser verstehen lernen, wenn er mit diesen Leuten in den Kampf zog. Paul blickte von Lucia zu Gary. Die überraschten Blicke der anderen wurden ignoriert. Gary hielt dem Blick stand und trat ihm mit gleicher Intensität entgegen. „Na schön.“, er wusste nicht, was er von Paul halten sollte, aber vielleicht steckte ja mehr in ihm, als er selbst wusste. Außerdem schien Lucia ihm zu vertrauen, also würde er es auch riskieren. „Hast du ein Flug-Pokémon?“. Paul nickte und holte einen Pokéball hervor. Im nächsten Moment erschien ein Kramshef vor ihm. „Sehr gut. Tauboss, du bist dran!“, auch Gary ließ sein Flug-Pokémon frei. Da Tauboss geeigneter war, zwei Personen zu tragen, stieg Lucia also bei Gary mit auf, während Paul sich auf den Rücken seines eigenen Pokémon begab. „Tut mir Leid, dass wir euch hier lassen müssen.“, meinte Gary noch zu den anderen. „Mach dir um uns keine Sorgen, wir kommen schon klar. Jetzt funktioniert der Funk ja wieder, wir werden also schon irgendwo Hilfe herbekommen.“, gab Primo zurück, „Euch viel Glück.“. Alle bedachten ihre Hoffnungsträger noch einmal, bevor die beiden Pokémon sich in die Lüfte erhoben und schon bald nicht mehr zu sehen waren. Alle drei hielten ihren Blick in Richtung des Horizonts gerichtet, keiner sah nach unten auf die zerstörte Stadt. Diese würden sie hinter sich lassen, es galt sich auf das zu konzentrieren, was vor ihnen lag. Die untergehende Sonne kündigte das Ende dieses Tages an. Einerseits wirkte es beruhigend, denn die Kämpfe wären für heute vorbei und doch hatte dieser Anblick etwas Trauriges. Wie oft würden sie wohl noch einen Sonnenuntergang bewundern können? Diese Welt durfte ihren Glanz nicht für immer verlieren. Hoenn, Prachtpolis City Irgendwas piepte leise. Es piepte mehrmals. Maike stöhnte leicht, dieser Ton nervte und hatte sie aufgeweckt. Sie lag gerade so gemütlich auf Drews warmer Brust, gemeinsam eingewickelt in die beiden Bademäntel. Doch nach einigen Pieptönen fiel ihr ein, dass sie nur von einem PokéCom kommen könnten. Sie hatte keine Lust aufzustehen, doch wenn sie einer anrief, dann musste es wichtig sein, schließlich konnte nur ein bestimmter Personenkreis sie erreichen. Maike rutschte aus dem Bett, zog ihren Bademantel unter Drews Beinen hervor und zog ihn sich schnell über, bevor sie nach dem piependen Gerät suchte. Die PokéComs mussten noch im Badezimmer sein, wo auch noch ihre Klamotten lagen. Als Maike ihre Gürteltasche überprüfte, blinkte tatsächlich das Display ihres PokéComs und machte durch das Piepen auf einen eingehenden Anruf aufmerksam. Auf dem Display stand ‚Ash’. „Hallo Ash.“, schnell hatte sie das Gespräch angenommen, bevor Ash aufgegeben hätte. „Warum dauert das bei euch immer so lange, bis einer rangeht!“, beschwerte sich der Pokémon-Trainer als Erstes. „Entschuldige, man hat vielleicht auch noch was anderes zu tun!“, blaffte Maike genauso zurück. Was für eine Begrüßung. Außerdem hatte sie doch noch nie so lange zum Abnehmen gebraucht, also was beschwerte er sich eigentlich?! „Ist denn alles in Ordnung bei euch?“, wollte Ash schließlich wissen. „Uns geht es gut.“, auch Maikes Ton wurde wieder freundlicher, Ash hatte sich ja nur Sorgen gemacht. „Wie steht es mit Team Aqua und Team Magma?“. „Gibt es nicht mehr.“, das war die wirklich knappe Version der Ereignisse dieses Tages, aber mehr wollte Maike auch nicht dazu sagen. „Dann würdet ihr euch also auch bald auf den Weg zur Zinnoberinsel machen? Oder seid ihr etwa schon da?“. „Nein, wir sind noch in Prachtpolis City, wir wollten uns aber bald auf den Weg machen.“. „Es gibt eine Planänderung. Gary hat mich vorhin angerufen, er möchte, dass wir uns alle wieder in Alabastia treffen.“, erklärte Ash schließlich. „In Alabastia?“, Maike war doch verwundert darüber. Wieso ausgerechnet wieder da? Wieso wieder in seiner zerstörten Heimatstadt? „Er möchte, dass wir Morgen gemeinsam zur Insel reisen. Schafft ihr es noch heute Abend dorthin?“. „Das sollte zu machen sein. Es ist auch eine gute Idee.“, Maike war froh darüber, dass sie alle zusammen dorthin wollten, so würde sie alle ihre Freunde noch einmal sehen, bevor sie wohl in die letzte Schlacht ziehen würden. „Dann sehen wir uns dort. Bis dann!“. „Ja, bis dann.“, damit war das Gespräch beendet. Maike steckte ihren PokéCom wieder in die Tasche, das war wirklich eine gute Nachricht. Offenbar hatten sie es alle geschafft. Das war ein beruhigendes Gefühl. Als sie zurück ins Zimmer trat, hatte sich Drew mittlerweile ebenfalls mit dem zweiten Bademantel bekleidet und saß erwartungsvoll auf der Bettkante. „Wer hat angerufen?“. „Es war Ash. Gary will, dass wir alle nach Alabastia kommen, um Morgen früh von dort aus gemeinsam zur Zinnoberinsel zu reisen.“, gab Maike die wesentlichen Inhalte des Gesprächs wieder und setzte sich dabei neben Drew aufs Bett. Er legte einen Arm um ihren Körper und schenkte ihr einen zärtlichen Kuss. „Dann haben die anderen es also auch geschafft.“. „Sieht so aus.“, flüsterte Maike zurück. Im nächsten Moment ließ Drew von ihr ab und erhob sich, um ins Badezimmer zu gehen. Maike sah ihm ein wenig nachdenklich hinterher, bevor sie ihren Blick auf das zerknuddelte Bett richtete, in dem sie bis eben noch gemeinsam, Körper an Körper, gelegen hatten. Sie hatte immer noch das Gefühl, die Wärme seines Körpers auf ihrer Haut zu spüren, immer noch seinem Atem zu lauschen, der seinen Brustkorb leicht auf und ab schwingen ließ, während ihr Kopf darauf lag. Es war so wundervoll gewesen, ihn in seinem ganzen Sein zu spüren, dass sie sich nun fragte, ob sie die Situation nicht gegenseitig einfach nur ausgenutzt hatten. Sie waren beide am Ende ihrer Kräfte, körperlich sowie auch mental, sie wollten beide nicht alleine sein und wissen, dass jemand an ihrer Seite sein würde, egal was auch passierte. War das zwischen ihnen einfach nur passiert, um sich gegenseitig Trost zu spenden? Um die Situation einfach nur erträglicher zu machen? Maike wusste es nicht. Sie konnte nicht einmal sagen, was sie selbst darüber dachte. Sie wusste nur, dass sie es nicht riskieren könnte, Drew zu verlieren. Drew nahm seine mittlerweile trockenen Kleidungsstücke von der Heizung und zog sich an. Den Bademantel brachte er ordnungsgemäß in der Wäschetonne unter, die neben dem Waschbecken stand. Er stemmte seine Arme an den Waschbeckenrand und blickte sich selbst im Spiegel an. Er sah furchtbar aus. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so blass und erschöpft ausgesehen zu haben und er fühlte sich einfach nur schrecklich. Und dass nicht nur wegen der Sache mit Team Aqua und Team Magma, sondern nun auch wegen Maike. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hatte sie einfach geküsst, sie berührt und sie hatte sich nicht dagegen gewehrt, nichts dazu gesagt. Konnte sie es nicht, wollte sie es nicht? Doch hatte er ihre momentane Situation nicht ausgenutzt? Sie hatten beide viel durchgemacht, aber rechtfertigte das so ein Handeln? War es wirklich in Ordnung? War es einfach nur aus Verzweiflung heraus passiert oder war es wirklich mehr? Er sehnte sich zurück in ihre Arme und das nicht, um der Realität zu entkommen. Nein, es war einfach nur ein schönes Gefühl gewesen, sie zu berühren, sie zu küssen und sie zu spüren. Doch welche Bedeutung hatte das schon, vermutlich hatten sie sich beide einfach nur gehen lassen. Aber von nun an wäre es zwischen ihnen nie wieder so, wie es einmal war. Doch wer konnte momentan schon an sein altes Leben denken, wenn die Welt um einen herum in Zerstörung dahin raffte. Mit betrübter Miene wandte er sich von seinem Spiegelbild ab. Maikes Sachen waren auch bereits so gut wie trocken, sie könnten also bald aufbrechen. Mit schweren Schritten ging er zur Tür. Am besten wäre es wohl, das hier als einen nicht erwähnenswerten Zwischenfall abzustempeln. Maike sah zu Drew auf, als dieser wieder aus dem Bad trat. „Du kannst dich auch schon umziehen. Wir sollten dann mal nach Troy sehen.“, meinte Drew zu ihr und Maike nickte nur stumm. Troy hatte sie auch schon fast vergessen gehabt. Wie er wohl die vergangene Zeit verbracht hatte? Er war ganz allein, denn er hatte seinen geliebten Menschen in diesem Kampf verloren. Maike ging nun ebenfalls ins Bad und beeilte sich mit dem Umziehen, damit sie nach ihm sehen könnten. In der Zwischenzeit hatte Drew sogar das Bett wieder ordentlich hergerichtet und kam ihr mit dem Erste-Hilfe-Koffer entgegen, den er wieder zurück an seinen Platz im Badezimmer stellte. Das Einzige, was noch augenscheinlich von ihrem Aufenthalt hier zeugte, war die verschmutzte Badewanne und die gefüllte Wäschetonne. Maikes Magen durchzog ein merkwürdiges Gefühl, alles wirkte so surreal. „Wir sollten gehen.“, Drew war wieder aus dem Bad getreten und öffnete bereits die Zimmertür. Maike trat nach draußen auf den Gang, damit Drew den Raum wieder abschließen konnte. Die Sache zwischen ihnen schien einfach unter die Kategorie ‚nicht erwähnenswert’ einzuordnen zu sein. Vielleicht wäre es momentan einfach besser so. Doch vergessen könnte sie es nicht. Sie könnte Drew nie wieder so ansehen wie früher. Aber jetzt würde sie ohnehin am liebsten das Leid, welches sich immer noch in seinen Augen wieder spiegelte, einfach wegwischen, damit wenigstens wieder ein Stückchen an ihr an vorheriges Leben erinnerte. Doch ihr fiel nichts ein, was sie tun konnte. Sie konnte ihm nur stumm folgen. Als sie gemeinsam wieder die Eingangshalle betraten, trafen sie dort überraschenderweise Troy an. Drew hängte schnell den Schlüssel wieder ans Schlüsselbrett, bevor er und Maike sich ihrem Freund näherten. Er saß auf einem Sessel und blickte den toten Körper seiner Freundin an. Solidad lag mit einem weißen Bettlaken bedeckt auf einem Sofa neben ihm. „Troy?“, fragte Maike vorsichtig und blickte ihn an. „Ich habe sie gewaschen so gut es ging, aber ich kann ihren Anblick nicht mehr ertragen. Ich möchte sie einfach nur noch nach Hause bringen.“. „Wir wollen uns mit den anderen wieder in Alabastia treffen. Ich nehme an, du möchtest uns nicht begleiten?“, fragte ihn Drew. „Nein, ich kann nicht mehr kämpfen, ich weiß nicht mehr wofür.“, Troy blickte seine beiden Freunde an. In seinen Augen war deutlich zu erkennen, dass er alles verloren hatte, was ihm wichtig war. Sein Zuhause, seinen Vater, die Firma und nun auch noch Solidad. Mehr konnte ein Mensch kaum ertragen. Troys Wille und Kampfgeist waren gebrochen, er war nur noch ein trauernder Mann, der nicht mehr wusste, warum ausgerechnet er noch am Leben war. „Kommst du zurecht?“, fragte Drew weiter. Er klang dabei merkwürdig sachlich und Maike warf ihm bereits einen verwirrten Blick zu. „Ihr braucht euch um mich keine Gedanken zu machen. Wenn Solidads Tauboss wieder bei Kräften ist, werde ich sie von hier weg bringen. Aber wenn ihr wirklich euren Weg fortsetzen wollt, solltet ihr keine Zeit verlieren. Und eure Freunde warten doch auf euch.“. „Hoffentlich sehen wir uns mal wieder.“. „Das hoffe ich auch. Und ich hoffe ihr wisst, was ihr riskiert und was ihr aufzugeben bereit seid.“, Troy blickte Drew eindringlich an, dieser nickte entschieden. Troy nickte leicht zurück, „Ich wünsche euch viel Glück.“. „Danke. Lebwohl.“, Drew wandte sich ab und wollte gehen. „Aber Drew-“, Maike wollte widersprechen, sie konnten Troy doch hier nicht allein zurück lassen, aber Drew packte sie am Handgelenk und zog sie mit sich, bis sie das Pokémon-Center verlassen hatten. „Drew!“, rief sie mit Nachdruck und endlich hielt er an und ließ sie los. „Er kommt schon zurecht, wir können ihm nicht helfen.“, in Drews Stimme schwang tiefes Bedauern mit. „Du hast ja Recht, es fällt mir nur so schwer.“, Maike umfasste ihr Handgelenk, welches Drew festgehalten hatte. „Denkst du, dass wir das Richtige tun?“, fragte Drew sie plötzlich, ohne sie dabei anzusehen. „Wie meinst du das?“. „Ich rede von seinen Worten. Was sind wir bereit aufzugeben?“. Maike starrte schweigend den Boden an. Sie wusste, was sie nicht bereit war aufzugeben, dennoch lief sie Gefahr, es zu verlieren. „Ich weiß nur, was ich nicht aufgeben werde, aber vielleicht wird mich das später daran hindern, das Richtige zu tun.“. „Drew.“, Maike blickte ihn wieder an, auch wenn sie nur seinen Rücken anstarren konnte. Er selbst hielt den Kopf leicht gesenkt, es schien ihn sehr zu beschäftigen. Sahen seine Augen vielleicht deswegen immer noch so traurig aus? „Mir geht es genauso.“, meinte sie schließlich und erntete einen überraschten aber auch hoffnungsvollen Blick von ihm, „Vielleicht werden wir zu einem Punkt gelangen, an dem wir nicht das Richtige für unsere Sache tun, aber ich werde so handeln, wie ich mich entschieden habe. Und deswegen werde ich nach Alabastia gehen.“. Drew lächelte leicht, „Und ich werde dich begleiten.“. Maike hatte nichts anderes erwartet, denn er hatte es ihr doch versprochen. Er würde sie nie mehr allein lassen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Küste, wo Panzaeron treu auf sie gewartet hatte. Ein letztes Mal müssten sie die Dienste von Wibkes Pokémon in Anspruch nehmen. Ohne Prostest nahm es die beiden Koordinatoren auch wieder auf seinen Rücken auf und stieg mit ihnen in die Lüfte empor. So konnten sie noch einen letzten Blick auf die Stadt werfen, in der alles geendet hatte. Die Flammen waren fast vollkommen erloschen, nur noch Asche und Trümmer blieben zurück. Was sie zurückließen, waren sie bereit gewesen aufzugeben, doch was vor ihnen lag würde alles entscheiden. Irgendwo in Johto „Schau nicht so nachdenklich, das passt nicht zu dir.“. „Ob du’s glaubst oder nicht, auch ich mache mir ab und zu Gedanken.“, murrte Ash zurück. Gemeinsam mit Misty befand er sich wieder auf den Weg zurück in seine Heimatstadt, zurück nach Alabastia. Dort wollten sie sich mit Gary treffen. Glurak hatte sie in Mahagonia City abgeholt und flog sie beide nun zu ihrem Zielort. Misty saß hinter ihm und hielt sich an seiner Taille fest. Über seine Schulter hinweg konnte sie deutlich erkennen, wie bedrückt er wirkte und dass er offenbar über Einiges nachzudenken schien. „Rocko hat eine Familie, für die er sorgen muss, ich kann verstehen, dass er seinen Geschwistern versprochen hat, nicht mit in die große Schlacht zu ziehen.“, versuchte Misty Ashs Gedanken zu beruhigen. „Ich denke nicht nur an Rocko.“, gab Ash jedoch zurück, „Ich frage mich, ob bei Gary alles in Ordnung ist. Ich frage mich, wie es meiner Mutter geht und jetzt fliegen wir wieder nach Alabastia, ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt dorthin zurück möchte. Ich muss mir noch einmal diese ganze Zerstörung ansehen. Das zerstörte Labor von Prof. Eich und mein… mein zerstörtes Zuhause.“. „Ash.“, Misty bedachte ihren Freund mit einem besorgten Blick, so kannte sie ihn gar nicht. Aber es gab wirklich viele Dinge, um die sie sich sorgen konnten. Um ihre Familien, um alle Menschen, die noch von Team Rocket unterdrückt wurden, um ihre Freunde und um sich selbst. Sie riskierten ihr Leben. Würde ihnen etwas zustoßen, wären viele Menschen sicher sehr traurig. Zum Beispiel ihre Schwestern, Tracey oder Ashs Mutter. So einen Verlust wollte niemand erleiden, auch sie nicht. Sie wollte niemanden verlieren, der ihr lieb und teuer war, aber genau deswegen war sie ja hier. Diese Zerstörung und Unterdrückung musste ein Ende finden. „Ich weiß, wie du dich fühlst.“, meinte sie zu Ash. Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu. Ihre Augen bedachten ihn mit einem sanften Blick und ein leichtes, freundliches Lächeln zierte ihre Lippen. „Auch ich habe mein Zuhause verloren und habe Angst um meine Schwestern, aber wir kämpfen, damit niemand mehr leiden muss. Und wir werden es schaffen.“, in ihren Augen funkelte nun auch Entschlossenheit. Diese Entschlossenheit kannte er von ihr. Wenn Misty sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog sie es auch durch. Vielleicht sollte er sich wirklich nicht so viele Gedanken machen. Er hatte es selbst in der Hand, wie das alles hier ausgehen sollte. Er konnte seinen Sorgen hinterher hängen oder versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. „Pika-Pi!“. „Pickachu?“, Ash blickte zur seinem Freund hinunter, der vor ihm hockte. Auch er war Mistys Meinung. Sie kämpften dafür, dass niemand mehr leiden musste, niemand mehr sein Zuhause verlieren und niemand mehr in Angst leben müsste. „Misty.“. „Ja?“. „Ich bin froh, dass du an meiner Seite bist.“. Sie lächelte glücklich, auch wenn er nur starr nach vorne blickte. Er richtete seinen Blick entschlossen auf den Horizont, denn dort lag ihr Ziel, ihre Zukunft und ihre Hoffnung. In Alabastia hatte alles begonnen und sie würden es auf der Zinnoberinsel enden lassen! Kanto, ehemals Alabastia Tauboss und Kramshef landeten sanft auf der Hauptstraße, die durch Alabastia führte. Sie standen genau vor dem Hügel, auf dem einst das Labor von Prof. Eich gestanden hatte. Die drei Trainer stiegen von ihren Pokémon und riefen diese zurück. Lucia blickte sich geschockt und mit offen stehendem Mund um. „Gary?“. „Hmm?“. „Wurde die Stadt angegriffen, als alle Bewohner hier waren?“, Lucia fand die Zerstörung von Jubelstadt bereits grausam, aber die Stadt war zu dem Zeitpunkt wenigstens unbewohnt gewesen, von Team Galaktik mal abgesehen. Aber eine Stadt anzugreifen, in der unschuldige Menschen wohnten und nichts ahnend ihr Leben lebten, wäre einfach nur unmenschlich. „Sie haben einfach alles zerstört. Ob noch jemand in den Häusern war, war ihnen egal. Sie wollten einfach nur die Stadt vernichten, die ein Beispiel für das harmonische Zusammenleben von Menschen und Pokémon darstellte. Sie wollten das vernichten, wofür mein Großvater sein Leben lang gearbeitet hatte, denn deswegen stellte er sich nicht in ihre Dienste.“, erklärte Gary recht nüchtern. Er konnte es selbst kaum glauben. Als er die Bilder der zerstörten Häuser im Fernsehen gesehen hatte, war sein erster Gedanke gewesen, dass es sich nu um einen schlechten Film handelte. Doch ein paar Überlebende waren zu ihm gekommen. Sie hatten nicht einmal gewusst, wer sie angegriffen hatte, weil einfach alles so schnell gegangen war. Sie hatten einfach nur grundlos ihr Zuhause verloren und konnten froh sein, wenigstens noch ihr Leben behalten zu haben. Jedoch hatte keine Vorstellung, wie viele der anderen Bewohner auch dieses Glück teilen konnten. Gary brauchte auch Lucia nicht anzusehen um zu wissen, wie schockiert sie in diesem Moment die Stadt betrachtete. Genauso war es ihm auch gegangen, als er hier das erste Mal angekommen war. „Nicht nur in Alabastia ist es so gewesen.“, kam es von Paul. Gary und Lucia wussten, dass er Recht hatte. Schleiede war es nicht anders ergangen oder Teak City und sicherlich gab es noch weitere Städte, deren Bevölkerung einfach so vernichtet werden sollte, weil die Stadt an sich zu bedeutungsvoll war, um weiter zu existieren. Diese Organisationen befürchteten Gefahr, die von diesen Orten ausgingen, also mussten sie ausgelöscht werden. Doch Gary wollte seine Heimat nicht aufgeben. Es war noch nicht alles verloren. Und trotz der Zerstörung stand er schließlich immer noch hier. Team Rocket konnte seine Heimat zerstören, aber er würde nicht eher ruhen, bis er Team Rocket endgültig besiegt wusste. „Jetzt können wir erst mal nur auf die anderen warten.“. „Ja.“, stimmte Lucia ihm leise zu. Schon wieder warten. Doch es gab ihr einen kleinen Grund zur Freude. Endlich würde sie ihre Freunde wieder sehen, auch wenn sie sich andere Umstände gewünscht hätte. Lucia setzte sich auf ein Stück Wiese und starrte in den Himmel. Da Paul nichts Besseres zu tun wusste, legte er sich ein paar Meter von ihr entfernt ebenfalls ins Gras und schloss die Augen. Er würde die Zeit nutzten, um sich noch ein wenig auszuruhen. Derweil hatte Gary etwas anderes vor. Es war ihm recht, dass sonst noch niemand hier war. Zielstrebig stieg er den Hügel zum ehemaligen Labor hinauf. Zum zweiten Mal stand er in dem kaum noch erkennbaren Grundriss des Hauses, in dem er aufgewachsen war. Er hatte so viel Zeit hier verbracht und hier hatte er auch das wundervolle Zusammenleben mit den Pokémon entdeckt. Doch jetzt war von diesem Ort nichts mehr übrig als ein paar Steine. Sein Blick schweifte über den Grund, er entdeckte Teile eines Tisches, irgendwelche Metallplatten lagen in der Gegend herum und viele kleine Stücke von Pokébällen. Diese Frage hatte er sich schon beim letzten Mal gestellt: was war aus den vielen Pokémon geworden, die hier im Labor gelebt hatten? All die Pokémon der vielen Trainer, die ihre Reise hier in Alabastia begonnen hatten. Wenn die Bälle zerstört waren, waren die Pokémon wieder frei. Hoffentlich hatten sie sich in Sicherheit gebracht. Doch er machte sich Sorgen um seine Pokémon. Er hatte nicht alle mit nach Sinnoh genommen, damit er immer einen Grund hätte, nach Hause zurückzukehren. Gary richtete seinen Blick in den Garten. Ob dort wohl jemals wieder Pokémon spielen würden? Jetzt sah er nur umgestürzte oder abgebrannte Bäume, aufgewühlte Erde, der Teich war verschüttet, kein Ort mehr, an dem man leben wollte. Was war noch von seinem Leben übrig geblieben? Gary wusste, dass es noch nicht vorbei war. Aber er hatte einen Punkt erreicht, an dem er sich sagen wollte, dass er nicht mehr konnte. Wenigstens für einen Moment. Einen Moment dürfte er doch wohl schwach werden. Dieser Augenblick ließ ihn in den Trümmern auf die Knie sinken. Er starrte einen zerstörten Pokéball vor ihm an und schlug mit der Faust daneben auf den Boden ein. Er wollte keine Zerstörung mehr sehen und er vermisste Turtok und vor allem seinen Großvater. „Komm zurück.“, schluchzte er, bevor bittere Tränen aus seinen Augen drangen und auf den Boden tropften. Er konnte es nicht mehr zurückhalten, es war einfach an der Zeit, seine Verluste zu betrauern. ~~~ Preview chapter 20: Alle finden sich wieder in Alabastia ein. Jeder ist erschöpft und macht sich seine Gedanken über den bevorstehenden Kampf. Gary ist sich nicht sicher, wie es weiter gehen soll, doch er bekommt überraschenden Beistand, der ihm neuen Mut zusprechen kann. Green weiß nun über alles Bescheid. Silver hat ihr endlich von seinen Plänen erzählen können. Nun ist an ihr, ihr weiteres Vorgehen zu planen. Vor allem weil sie sich sicher ist, dass die anderen bald hier sein werden. Sie weiß jedoch nicht, dass Sabrina sie längst durchschaut hat… Zu Lesen in Kapitel 20 ‚Beistand aus der Vergangenheit’, nächster upload-Termin ist der 04.07.09 (Es tut mir Leid, dass der nächste upload-Termin erst im Juli sein wird. Doch aufgrund meiner schriftlichen Staatsprüfungen vom 15.-26.06. werde ich das FF-Schreiben in den nächsten Wochen überwiegend einstellen) See you then^-^/) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)