Patina Slash War von ChinChila (...Feuer in der Dunkelheit) ================================================================================ Prolog: Feuer und Flamme ------------------------ Feuer in der Dunkelheit Seit fast drei Tagen kämpften sie sich nun schon durch die Vulkanzone, "seine Heimat" wie Tori sie nannte. Und obwohl sie schon einige Kämpfe und Zonen hinter sich gebracht hatten, so oft wie hier waren sie noch nirgends angegriffen worden. Es schien fast so, als wollten die Monster sie alle zu einem großen Barbecue einladen... als Braten. Stetig versuchte ein Angreifer sie zu rösten, brutzeln, dünsten, oder was sich noch alles mit Hitze und Feuer anstellen ließ. Es war bereits später Nachmittag, und Tea, Lin und Elanor hatten schon damit angefangen, ihr Nachtlager aufzubauen, während Tori und er selbst, Rho, noch mit einigen schwächeren Feuerdämonen zu kämpfen hatten. Es waren nicht mehr allzu viele übrig, und mit einem hinterhältigen Lächeln wendete sich Rho dem Dämon zu, der gerade versuchte, sich von hinten zu nähern. "Na, hat dir deine Mami denn nicht beigebracht, dass es unhöflich ist, jemanden einfach so anzugreifen?" Ohne auch nur einen Angriff gestartet zu haben trat der Dämon seine Reise in die ewigen Jagdgründe beziehungsweise zum ewigen Grillfest an. Und Rho hatte (nach eigener Beurteilung) nun doch endlich sein Tagespensum an Abschlachtungen erfüllt. Im Gegensatz zu Tori, der noch immer mit einem Monster zu kämpfen hatte. Rho beobachtete ihn, eingreifen würde er nicht. Das war immerhin Toris Kampf, den würde dieser auch sicher alleine schaffen. Und ihn zu beobachten würde ihm vielleicht zu einer neuen Erkenntnis verhelfen. Nicht, dass er sich irgendeine von Toris Techniken abschauen würde, diese waren lange nicht so ausgefeilt wie seine eigenen - doch irgendwas schien diesen Jungen so anders sein zu lassen, als die anderen. Dies sagten Rho jedenfalls die Blicke, die Tea dem kleinen Feuerdämonen in letzter Zeit immer häufiger zuwarf ... und das, wo sie ihn nach eigenen Angaben doch so sehr hasste... Ein jäher Schrei riss Rho aus seinen Gedanken, denn just in diesem Moment hatte ein zweites Monster Tori überrascht, und ihn mit einem gezielten Schlag zu Boden gehen lassen. Es half nichts, er würde wohl doch eingreifen müssen, wenn er Toris Ende als Schaschlik verhindern wollte. Ohne mit der Wimper zu zucken schickte er auch diese Monster ins Jenseits, ihrem Kumpel und Mit-Dämonen hinterher. Genug für heute, auch Helden brauchen eine Pause! Rho wand sich Tori zu, der nach wie vor ein kleines Schläfchen hielt - bewusstlos, wie Rho feststellen musste. Mit einem leichten Ruck zog er den jungen Feuerdämonen zu sich hoch und trug ihn zurück zum Lager. Ihm fiel auf, dass Tori seltsamerweise ungewöhnlich leicht war ... dabei wirkte er doch gar nicht so ausgehungert und mager, eher zäh und mit sämigen Muskeln! Egal, es war vorerst wichtiger, ihn den Mädchen zu übergeben, die konnten sich um ihn kümmern. Kindermädchen und Krankenschwester würde er ja nicht auch noch spielen! ~ Inzwischen war es Mitternacht geworden. Rho und Tori hatten die zweite Wache übernommen, nachdem Lin und Elanor sich die erste Zeit um ihre Sicherheit gekümmert hatten, und Quat erst in den frühen Morgenstunden seinen Wachdienst antreten würde. Sie schwiegen sich an, wärend Tori nebenbei mit einem Etwas spielte, dass er selbst Lava nannte. Rho erinnerte es lediglich an ein massives kleines Flämmchen. Das sich jetzt im Übrigen (vielleicht aus Müdigkeit, vielleicht aus Langweile) in das Zelt der Mädchen trollte um ein Bisschen Schlaf zu finden. Tori wollte ihm zwar noch nachlaufen, doch zu schnell war das kleine Wesen verschwunden. Mit einem Seufzer ließ er sich wieder neben Rho auf dem Baumstamm nieder, den sie vor das Feuer gerollt hatten. Eine peinliche Stille trat ein, bis Tori sich dazu überwand, endlich den Anfang zu machen. "Warum hast du mich eigentlich vor diesen Monstern gerettet? Wäre ich draufgegangen, würdest du künftig bei den Kämpfen immer in einer besseren Position stehen, und den Ruhm kassieren..." Rho zündete eine seiner Zigaretten am Feuer an und nahm einen tiefen Zug. Mit dieser Frage hatte er zwar gerechnet, aber eine Antwort war ihm bisher nicht darauf eingefallen. "Vielleicht weil es sich für einen mutigen Helden gehört, die Damenwelt vor Monstern zu beschützen." Er grinste, als er sah, wie Tori sichtlich die Fassung verlor. "Nur weil ich einen Mädchennamen habe heißt das noch lange nicht, dass..." "Die Diskussion hatten wir schonmal, wenn ich mich richtig entsinne. Gibs auf, du hast von einem Mann ungefähr soviel wie Lin weiblich scheint ... und das ist definitiv nicht viel!" Mit hochrotem Kopf wand Tori sich ab, was Rho erneut ein fieses Grinsen entlockte. "Was weißt du denn schon davon, was es heißt, ein Mann zu sein ... stark zu sein ... tapfer zu sein?" Toris harter, verbitterter Ton erschreckte ihn. Hatte er etwa eine empfindliche Ader getroffen, die nun schmerzend und pulsierend hervortrat? "Was weißt du denn schon davon, was es heißt, so früh wie ich alleine da zu stehen und trotzdem überleben zu müssen? Was weißt du denn schon über mich, um sowas sagen zu können?" Bei den letzten Worten hatte Tori Rho direkt in die Augen gesehen, ihn mit seinem Blick festgenagelt. Und dieser Blick verblüffte Rho so sehr, dass dieser beinahe seine Zigarette hätte fallen lassen. Tori standen die Tränen in den Augen - doch nicht aus Wut, wie Rho angenommen hätte, nein ... in diesen Augen funkelte die Angst! Dieser Blick weckte Erinnerungen. Plötzlich sah er sich selbst, sah wie sich sein jüngeres Ich in absolut ausweglosen Situationen befunden hatte, genau dieselbe Art von Angst hatte, die Toris Augen gerade verrieten. Schlagartig wurde Rho bewusst, wie allein er eigentlich war. Eine Familie hatte er nicht mehr ... und irgendetwas sagte ihm, dass es Tori nicht anders ging. Ein kurzes Blinzeln war es, dass ihn wieder in die Realität zurückkehren ließ. Dieser Blick - er sah in Toris Augen genau das, was er fühlte. Dieser junge Feuerdämon vor ihm schien genauso zu fühlen wie er. Vielleicht würde er es auch verstehen wenn er ... In tiefster Nacht, umgeben von Stille verschmolzen Feuer und Dunkelheit zu einer sanften Berührung, einem zarten Kuss. Vielen Dank fürs lesen^^° *sich troll* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)