The Chronicles of Narnia von BigLeoSis (Another World - Another Story) ================================================================================ Kapitel 5: Angst ---------------- Lucy verbrachte Stunde um Stunde vor der Zimmertür von Edmund und warete darauf, dass er wieder herauskam, doch es geschah nicht. Er hatte seit Tagen nichts mehr gegessen und er wollte niemanden sehen. Sie machte sich wirklich große Sorgen um ihn. Die meiste Zeit war das Mädchen alleine, doch ab und an leistete ihr Caspian Gesellschaft. Er war es auch, der am dritten Morgen erst die schlafende Lucy in ihr Zimmer brachte und anschließend zu Edmund ins Zimmer kam. Er hatte die Vorhänge geschlossen und schien in seinem Bett zu liegen. Caspian trug eine dunkle Hose und ein weites Leinenhemd. Vorsichtig setzte er sich an den Bettrand und sah zu Edmund. Regungslos lag dieser in seinem Bett, man hätte meinen können er sei schon nicht mehr unter den Lebenden, wenn nich die stetige Heben und Senken seines Brustkorbs unter der Decke zu sehen gewesen wäre. Leise atmend schlief der Junge und war noch im Traumland, als Caspian sein Zimmer betrat. Vor dem Bett auf dem Boden lagen all seine Sachen. Das Kettenhemd und auch der rote Wams mit Aslans Zeichen. Das prachtvolle Schwert Edmunds und Susans Horn. Alles hatte seinen Platz vor seinem Bett gefunden und wie es aussah lagen sie schon länger da. Caspian bemerkte die Unordnung und räumte sie schnell auf. Anschließend kehrte er zu Edmund zurück. Dieser wusste nichts um die Sorgen seiner Schwester und die, die sich der junge König um ihn machte. Er deckte Edmund noch etwas besser zu und fühlte die Temperatur an seiner Stirn. Diese war völlig normal. Doch etwas konnte nicht mit ihm stimmen. Sonst würde er nicht schon seit Tagen hier liegen. Sanft strich Caspian über Edmunds Wange. Er fühlte sich irgendwie zu diesem hingezogen. Es war seltsam. Ob es wohl an der Ähnlichkeit zu Susan lag? Aber wenn er ehrlich war, richtig geliebt hatte er sie nie. Gemocht ja, aber geliebt? Edmund war es, der tausend Schmetterlinge in seinem Bauch flattern lies. Nichts schien Edmund zu wecken, denn nichteinmal das Niesen von Caspian weckte ihn. Keine Regung war zu erkennen. Nichts. Keinerlei Leben zeigte sich, keine Anzeichen dafür, dass er bald aufwachen würde. Caspian wich den ganzen Tag nicht von Edmunds Seite. Er saß auf einem Sessel neben dem Bett und als es schließlich wieder Nacht wurde, schlief er irgendwann ein, dabei noch immer Edmunds Hand haltend, die er die ganez Zeit nicht losgelassen hatte. Der Wind frischte auf und entwickelte sich zu einer kräftigen Brise. Immerwieder ließ der stäkrer werdenden Wind die Äste der nahestenden Bäume an das Fesnter im Gemach klopfen. Dieses leise Geräsuch weckte den Schwarzhaarigen und ließ ihn sich verschlafen umblicken. Er setzte sich auf, ohne zu merken das jemand seine Hand hielt. Erst als er sich genauer umsah bemerkte er es. Vorsichtig löste er sie von seiner und stand auf. Verließ das Bett und ging ein paar Schirtte im Raum herum. Ein selstsames, eigenartiges Gefühl machte sich in ihm breit. Jemand rief ihn, doch wer? Es war nicht die weiße Hexe, oder? Edmund durchquerte den Raum bis er vor dem großen Spiegel am hölzernen Kleiderschrank stehen blieb. Er blickte hinein. Doch er sah nur sich. Niemand Anderen, nur sich und im Hintergrund Caspian auf dem Sessel sitzen. Er legte eine Hand auf das kühle Glas und plötzlich bildete sich Frost um seine Finger und verschluckte den ganzen Spiegel. Bis er vollkommen in eisiges Blau gehüllt war. Er sah daran hinauf, doch konnte nichts sehen. Schnell wischte er mit dem Ärmel das dünne Eis ab und blickte hinein. Als er genauer hinsah bemerkte Edmund, dass der Raum im Hintergrund nicht mehr das Zimmer war. Sondern ein ihm sehr wohl bekannter Raum. Als Edmund die Hand langsam von ihm löste, wachte Caspian auf. Er beobachtete den Dunkelhaarigne mit gemischten Gefühlen, als er sich so umblickte und schließlich auf den Spiegel zuging. Schnell schloss er seine Augen, damit Edmund nicht bemerkte, dass er wach war. Als sich der Spiegel plötzlich veränderte, stand Caspian auf und trat hinter Edmund. Eine frostige Kälte zog sich durch seinen Körper und als er die Augen wieder aufschlug, befand er sich nicht mehr in seinem Schloss. Erschrocken blickte er sich um. "Wo sind wir hier?" Noch immer stand Edmund regungslos am Spiegel, er wagte es nicht sich umzudrehen. Aufeinmal waren all seine Gefühle wieder da und er begann am ganze Leib zu zittern. Nicht nur wegen der eisigen Kälte sondern auch wegen der Gewissheit, wo sie sich befanden. Seine Füße brannten da er mit nackten Sohlen auf dem zugefrorenen Boden stand. Als Edmund so zu zittern begann, schloss er ihn schnell in seine Arme. Ihm war zwar nicht weniger kalt, doch bei Edmund musste es wohl auch noch etwas anderes sein. Ihm jagte dieser Ort mehr Schauer über den Rücken, als er für möglich gehalten hätte, doch er wusste genau wo sie waren. Und das war ihr Verderben. Im Schloss der weißen Hexe. Zwei Söhne Adams, die ihr ewiges Leben sichern konnten. "Wie können wir zurück Edmund!" flüsterte Caspian. "Wir.." begann Edmund einen stotternden Satz, bevor er nach vorn auf den Spiegel blickte, aus dem ihn zwei Augen anstarrten und sich dann eine Hand aus Eis ihren weg zu ihm suchte. Sanft legte sich die Hand auf seinen Mund und eine Stimme in seinem Kopf flüsterte "Sei still...und folge mir" dann verschwand all das wieder und er blickte wieder nach vorn in den Spiegel, in dem gähnende Leere zu sehen war. "M ... meine Hand" hauchte Edmudn heiser und versuchte sie vom Spiegel zu lösen. Doch diese schien festgefroren zu sein, denn er schaffte es nicht sie zu lösen. "Edmund ... hör nicht auf diese Stimme" Caspian hielt ihn noch immer in seinen Armen und er würde ihn mit Sicherheit nicht loslassen. Für nichts in Narnia würde er Edmund jetzt gehen lassen. Außerdem würde Lucy ihn für immer dafür hassen. Und den Hass einer Frau zog man besser nicht auf sich. "Denk an Lucy Edmund!" "Ich hänge am Spiegel" meinte Edmund fast pansich. Er wollte seine Hand endlich wieder loshaben. Es fror ihn am ganzen Körper und er wollte endlich weg von hier. Nicht noch einmal wollte er bei der Königin sein oder ihre Gegenwart spüren. Caspian blickte an Edmund vorbei und sah sein Dilemma. Er löste einen Arm von ihm und legte seine warme Hand auf die von Edmund. Er wusste, dass es eigentlich nichts bringen konnte, doch er wollte alles in seiner Macht stehende tun, um ihm zu helfen. Aber er konnte ihn jetzt nicht allein lassen. "Denk an irgendwas, was dir warm ums Herz werden lässt Edmund" Um den Kontakt zwischen ihren Händen halten zu können, musste Caspian sich etwas vorlehnen und streifte dabei mit seinen Lippen Edmunds Ohr. Allein bei dieser noch so kleinen Berührung schauerte es Edmund und eine leichte Gänsehaut legte sich über ihn. Er versucht an etwas zu denken, aber ihm wollte partou nichts einfallen. Immerwieder streifte ein eisiger Wind seine Gedanken. "Bitte Edmund!" Caspian drückte ihn noch fester an sich und seine Stimme klang so flehend. Er wollte ihn nicht verlieren. Nicht jetzt. "Bleib bei mir!" Edmund kniff die Augen zusammen. Wenn Peter bloß hier wäre, er wüsste was zu tun wäre. Auch er biss die Zähne zusammen, als ihm Aslan in den Sinn kam. Ja Aslan, er würde ihnen helfen, bestimmt. Langsam begann das Eis um seine Finger zu schmelzen und glitzerndes Wasser suchte sich seinen Weg zu Boden, wo es in einer kleinen Pfütze endete. "Edmund.." hallte es in dem Raum wieder. "Edmund komm zu mir! Edmund komm! Ich warte ... Wo bist du? Ich suche nach dir! Komm ... Komm, ich gebe dir was du suchst" hallte es immerwieder in den riesigen eisigen Wänden. Lucy erwachte durchgefroren aus ihrem Schlaf. Wie kam sie in ihr Zimmer? Wie lange war sie schon hier? Wer hatte sie hierhergebracht und warum war es so verdammt kalt im Schloss? Schnell schlug sie die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Sie zog sich ihren Umhang über und stürmte aus ihrem Zimmer, zu dem von Edmund. Doch sie konnte die Türen nicht öffen. Etwas versperrte sie. Wild hämmerte sie dagegen. "EDMUND! EDMUND MACH DIE TÜR AUF! EDMUND!!!" Leise, aus der Ferne konnte Edmund die Stimme seiner Schwester hören. Nur ganz leise, sodass die laute Stimme immerwieder in seinem Kopf wiederhallte, Lucys fast übertönte. Doch sie war zu hören. Und je mehr er versuchte sich darauf zu konzentrieren, umso lauter wurde sie. "Lucy" murmelte Edmund leise und sank zu Boden. Die fremde Stimme, die nach ihm gerufen hatte, verhallte und das Eis an den Wänden löste sich und verschwand, bis wieder der Raum zu sehen war, indem sie vorher gewesen waren. Caspian hielt Edmund geschützt in seinen Armen und sank mit diesem zu Boden, als der ganze Spuk zu Ende war. Auch das Eis von den Wänden löste sich nun langsam und als die Tür frei war, sprang diese auf und Lucy betrat schnell das Zimmer. Mit von Schrecken gekennzeichnetem Blick betrat sie den Raum und kniete augenblicklich neben Edmund nieder. Sie nahm seine Hand und küsste sie liebevoll "Ed ... Ed, bitte mach die Augen. Bitte Edmund!" Kurz öffnete Edmund die Augen und sah zu Lucy. "Es geht mir gut" stammelte er und hielt sich mit der Hand an ihr fest, aus Ansgt sie würde erneut verschwinden. Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln und streichelte sanft über seine Hand. "Lass ihn uns ins Bett bringen Lucy ..." Caspian fasste mit einem Arm unter Edmunds Kniekehlen und mit der Anderen unter seinen Rücken und hob ihn hoch. Da Lucy die Hand von Edmund nicht losließ, gestaltete es sich als leicht schwierig, doch sie schafften es heil zum Bett. Schnell deckte Caspian Edmund wieder zu. Lucy setzte sich neben ihn aufs Bett und der junge König stellte sich etwas hinter das Mädchen. "Sie wird wiederkommen..." sagte Edmund und sah hinauf zur Decke des Zimmers. "Sie wird dich nicht bekommen Edmund!" flüsterte Lucy. Sie legte sich neben ihn und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Es war beruhigend zu hören, dass sein Herz noch immer schlug. "Nein, aber sie wird alles tun um ihren Thron zurück zu bekommen" sagte Edmund und schloss dann die Augen wieder. "Wir müssen dringend was unternehmen" sagte er fast flüsternd. "Ich ..will..Peters Schwert" fügte er fast tonlos hinzu, bevor er vor erschöpfung einschlief. "Es ist nicht ihr Thron Edmund!" Lucy hob den Kopf und sah ihren Bruder an. Das wusste er genauso gut wie jeder andere in Narnia, dass Aslan König dieses Reiches war und niemand sonst. Sie waren nur seine Represänten gewesen, sowie Caspian es jetzt war. "Wir werden was unternehmen Edmund" versprach Caspian, ehe er wieder in dem Stuhl platz nahm. Doch ob er ihm Peters Schwert geben würde, wusste der König noch nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)