The Chronicles of Narnia von BigLeoSis (Another World - Another Story) ================================================================================ Kapitel 12: Aslan ----------------- Lucy kam die Fahrt schier ewig vor. Doch irgendwann verlangsamte sich der Schlitten und sie wagte einen Blick über den Rand des Gefährts. Die Landschaft hatte sich hier sehr verändert. Obwohl nur zwei Jahre vergangen waren. Es war ... wilder geworden, wie Lucy vorkam. Doch sie spürte die Magie des Ortes und wusste, dass sie in Sicherheit war. Ein weißes Pferd stand angebunden an einem Baum, was nur heißen konnte das Edmund schon da war. Wartend war dieser nach drinnen gegangen. Nun tigerte er vor dem steinernen Tisch auf und ab. Die Anspannung machte ihn einfach wahnsinnig. Er hatte Edmund schon eine Weile beobachtet, ehe er hinter einem der großen Pfeiler hervortrat. "Was beunruhigt dich so, Edmund?" Fast schreiend zuckte Edmund zusammen und machte einen riesen Satz zur Seite. "Himmel Herrgott!" sagte er leise und sah dann zu dem zotteligen prächtigen Tier das ihm nun gegenüber stand. "Aslan ... Was? Wie kommst du hierher? Und wo warst du die ganze Zeit? Wir hätten dich gebraucht!" "Du weißt doch Edmund. Ich komme, wenn die Zeit reif dafür ist und wo ich war, kann ich dir leider nicht sagen." Er trat neben den einstigen König. "Bist du denn alleine hier?" Edmund sah zur Seite, zu Aslan. "Ja, ich bin alleine" antwortete dieser wahrheitsgemäß. "Aber nicht in Narnia oder? Lucy sollte eigentlich bei dir sein. Oder hast nur du meinen Ruf vernommen?" "Du warst das? Nein Lucy war es, die ihn gehört hat, sie hat mich nur mitgeschleift. Ohne sie wäre ich wohl nicht hier, aber wir wurden getrennt ... Lucy wurde entführt. Und habe nichts getan, ich konnte ihr nicht helfen" gestand Edmund kleinlaut. "Ja, das war ich. Ich habe Jadis Rückkehr mit Schrecken beobachtet, doch allein kann ich nichts gegen sie unternehmen." Aslan hörte Edmund schweigend zu. "Du solltest dir nicht immer so große Vorwürfe machen Edmund. Du kannst mehr, als du dir zutraust und Lucys Entführung war fast unvermeidbar. Unser Schicksal ist vorherbestimmt und es lässt sich nur in seltenen Fällen noch ändern. Deines ist tief mit Narnia verknüpft worden Edmund, sowie das deiner Schwester." "Jadis wird bald hier auftauchen! Ich sollte alleine kommen, wenn sie dich sieht dann bringe ich damit nur Lucy in Gefahr" warf Edmudn besorgt ein. "Sie wird mich nicht bemerken Edmund. Außerdem bin ich vielleicht euer beider Chance hier heil rauszukommen." Edmund nickte, mehr als Aslan vertrauen konnte er nicht. "Danke" murmelte er leise, bevor ein leises Pochen zu hören war. "Sie kommt" nuschelte er. Aslan erhob sich von seinem Platz und verschwand wieder hinter der Säule, hinter welcher er kurz zuvor aufgetaucht war. Er wollte Edmund noch nicht in Gefahr bringen. Außerdem musste auch er abwarten, was Jadis vorhatte. Kurz nur waren die leisen Schritte zu hören. Eine kleine Linie, fein wie ein Faden schlängelte sich durch den Eingang, durch welchen auch Edmund gekommen war. Er kam ein Stück näher und betrachtete den silbernen Faden. Er stellte sich auf und schien zu wachsen. Er wurde größer und kurz darauf hatte sich daraus ein kleiner Tisch gebildet. Aus hauchdünnem Eis geformt mit prunkvoll verziehrten Beinen. Darauf tauchte ein Dose auf. Edmund betrachtete was dort war und es schlug ein wie ein Blitz. Er kannte diese Dose, vorsichtig streckte er die Hand aus, berührte den eiskalten Decke und öffnete sie. Wie er geahnt hatte, war das darin enthalten, was er vermutet hatte. Türkischer Honig, damit hatte sie ihn vor Jahren dazu verleitet, ihr mehr zu erzählen. Für Süßigkeiten hatte er seine Geschwister verraten. "Gelüstete es dir nach etwas Süßem?" kam es vor dem Tisch. Jadis hatte durch den Raum betreten und stand nun keine zwei Meter von Edmund entfernt. Auch Lucy war bei ihr. Gefesselt hatte Jadis sie am Umhang gepackt. Erschrocken blickte er auf. "Lucy..!" Tränen strömten noch immer über Lucys Gesicht. "Ed ... Ed bitte tu nichts ... bleib weg von ihr" Ihre Stimme brach beinahe, doch sie war laut genug, damit jeder sie verstehen konnte. Auch Jadis, der sie noch immer vernichtende Blicke zuwarf. Das Mächen wusste selbst, dass sie einen erbärmlichen Anblick darbot, doch es war ihr egal. Hauptsache Edmund würde nichts passieren. "Was hast du ihr angetan?" warf Edmund schockiert ein. Wie konnte man nur. Lucy sah furchtbar aus. Es zerriss ihm das Herz sie so zu sehen. Und für all das gab er sich die Schuld, das war noch viel schlimmer, das er es nicht verhindert hatte. "Du willst sie doch sicher wiederhaben?" fragte Jadis und machte einige Schritte auf Edmund zu. "Hör bloß nicht auf sie Edmund!" flehte Lucy. Mit weit aufgerissenen Augen blickte Edmund zu Lucy. Der kalte Schwieß lief ihm an der Schläfe hinab. Am liebsten würde er sofort auf Jadis losstürmen und sie mit seinem Schwert durchbohren. "Was willst du?" Alsan trat nun hinter seiner Säule hervor und setzte sich auf seine Hinterläufe. "Ich denke, dass ist eine berechtigte Frage, nicht wahr Jadis? Was möchtest du von Edmund oder gar von Lucy?" "Aslan!" keifte Jadis und tat einen Schritt zurück. "Es war ausgemacht das du alleine kommst!" sagte Jadis und zog ihren Stab. Wutentbrannt richtete sie ihn drohend auf Edmund. "Du hast dein Versprechen gebrochen, warum sollte ich meines halten? Deine Schwester am Leben zu lassen?" "Er ist alleine hierhergekommen Jadis. Niemand von euch konnte ahnen, dass ich hier bin." Aslan bewegte sich nicht von der Stelle. Lucy schien augenblicklich etwas ruhiger zu werden, als sie ihn sah. "Was möchtest du von Lucy und Edmund. Sie haben nichts, was sie dir geben könnten." "Doch! Ihr Leben! Meins nahmen sie mir! Jetzt will ich es zurück!" erklärte sie ruhig. "Dazu brauche ich Edmund! Nur sein Blut, nur das eines Adam Sohns verleit mir wieder meine frühere Stärke. aber das er mir entwischt ist und ich dieses Gör gefangen habe, werde ich sie am Leben lassen, wenn er einwilligt mit mir zu kommen!" "Nein Edmund! Das darfst du nicht tun!" Lucy begann nun zu strampeln und schaffte es, sich aus Jadis Griff zu winden. Sie fiel zu Boden und rappelte sich auf, um in Richtung Edmunds zu laufen. Als Jadis ihr nachsetzen wollte, sprang Aslan auf und stellte sich zwischen die Geschwister und die weiße Hexe. Edmund griff nach Lucy und nahm sie in die Arme. "Lu ... Lucy" keuchte dieser erleichtert und schloss die Augen. Fest drückte er das Mädchen an sich. Es tat gut, sie wieder bei sich zu wissen. Lucy lag schluchzend und weinend in Edmunds Armen und klammerte sich an dessen Wams. "Bitte bleib bei mir!" flehte sie mit tränenerstickter Stimme. "Natürlich" versprach Edmund. Doch war er sich nicht sicher ob er sich daran halten konnte. "Du wirst die Kinder nicht anrühren" knurrte Aslan zu Jadis. "Du hast es einmal ohne ihre Hilfe geschafft, also sieh zu, wie du es erneut schaffst." "Das wird ein Nachspiel haben!" drohte die weiße Hexe, machte auf dem Ansatzt kehrt und verließ stocksauer die Höhle. Doch bemrkte keiner der Drei den feinen Schneestaub der zu Boden fiel, als sie ging und sich an die Kleidung Edmunds haftete. "Edmund" schniefte Lucy immer leiser werdend. Irgendwann schlief sie schließlich in den Armen ihres Bruders ein. "Wir sollten zu Caspian zurück. Jadis ist erzürnt. Nicht das sie noch auf dumme Gedanken kommt." meinte Aslan leise, während er Lucy etwas mit der Schnauze anstupste. "Ich nehme sie" sagte Edmund. Er hob Lucy hoch und ging langsam auf dem Ausgang zu. Sie durchliefen einen langen Gang, bevor sie wieder ins Freie kamen. Aslan folgte Edmund und versiegelte schließlich die Höhle. Er schnupperte die frische Luft und genoss die warmen Sonnenstrahlen. "Kommst du auch mit?" fragte Edmund und ging langsam die steinerne Treppe hinab. "Ich denke, es wäre im Moment das Klügste, wenn ich dich und Lucy nicht aus den Augen lasse." So folgte der stattliche Löwe Edmund zurück zu dessen Pferd. Dieser setzte Lucy vor sich in den Sattel, um anschließend selbst aufzusteigen und zurück ins Schloss zu reiten. Aslan lief ruhig neben ihm her. Diesmal ritt Edmund ganz langsam, nicht wie sonst. Er wollte Lucy ja nicht aufwecken. Sie war sicher erschöpft und sollte ersteinmal schlafen. Später wenn sie im Schloss waren, würde Edmund jemanden bitten sich um ihre Wunden zu kümmern. Caspian beobachtete die ganze Zeit den Horizont und erwartete sehnsüchtig das Ankommen von Edmund, wobei er fast schon nicht mehr damit rechnete. Bald würde die Sonne untergehen und noch immer war er nicht in Sicht. Er hatte ihn in den Tod geschickt. Verzweifelt kehrte er in sein Gemach zurück und wünschte von niemandem gestört zu werden. Erst nach Sonnenuntergang erreichten Edmund und Aslan die Burg. Edmund führte sein Pferd in den Stall und brachte dann Lucy auf ihr Zimmer. Aslan folgte ihm und beide blieben bei Lucy. Aslan legte sich auf den Teppich im Raum und Edmund sank an Lucys Bett hinab. Ließ die Arme auf dem Bett ruhen und legte seinen Kopf darauf. "Denkst du nicht, du solltest Caspian benachrichtigen?" Aslan hob seinen Kopf und sah zu Edmund. "Ich kann auch eine Weile auf Lucy aufpassen." Edmund sah zu Aslan. Nur ungern wich er von der Seite seiner Schwester, wo es ihr doch momentan so schlecht ging. "Ja aber ich bin gleich wieder da" sagte er und stand nun auf. Schnell verließ er den Raum und suchte zuerst jemanden, der sich um Lucy kümmerte. Er stand nicht weit entfernt von Capsians Zimmer und bis in dieses konnte man seine Stimme schallen hören. Caspian war jedoch eingeschlafen und bekam von alldem nichts mit. Nachdem alles Wichtige erledigt war, machte Edmund sich dann auf den Weg zu Caspian. Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte hinein. "Caspian?" murmelte er und trat dann ganz in den Raum. Dieser drehte sich unruhig im Halbschlaf um. Jetzt hörte er schon Edmunds Stimme in seinen Träumen. Leise kam ihm auch der Name seines Geliebten über die Lippen. Vorsichtig schloss Edmund die Tür. Kam näher zum Bett. "Hey, Caspian" murmelte er leise. "Ed?" Verschlafen öffnete er die Augen und drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. "Gott, ist das ein schöner Traum." "Das ist kein Traum! Ich bin zurück!“ sagte Emdund und setzte sich zu Caspian ans Bett. "Und das soll ich dir glauben?" murmelte der junge König. Er wollte es ja gerne glauben, aber es war zu schön um wahr zu sein. "Ja, warum nicht?" sagte Edmund und sah verdutzt zu Caspian. Wollte er wirklich nicht glauben das er zurück war? "Ich weiß nicht." Er gähnte ein wenig und hielt sich die Hand vor den Mund. "Ist Lucy auch wieder da? Wie geht es ihr?" "Sie ist wieder da, aber ihr Zustand ist nicht gerade der Beste. Sie hat ne Menge mitgemacht" erklärte Edmund und senkte den Blick. Wieder nagte ein schlechtes Gewissen an ihm. "Hey ..." Caspian hob die Hand und strich durch Edmunds dichtes Haar. "Du solltest froh sein, dass sie noch lebt. Lucy ist stark. Sie schafft das schon." "Ja natürlich, aber Jadis hat Rache geschworen" gab Edmudn zu. Wer wusste schon in welch Unglück sie Narnia stürzen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)