The Chronicles of Narnia von BigLeoSis (Another World - Another Story) ================================================================================ Kapitel 1: Die Rückkehr ----------------------- Lucy eilte gerade die Treppen ihrer Schule nach unten, um sich mit Edmund zu treffen. Sie wollten heute gemeinsam nach Hause gehen. Seit ihrem letzten Ausflug nach Narnia waren nichteinmal zwei Wochen vergangen und sie fühlte sich schon wieder einsam und sehnte sich nach ihrer "Heimat". Sie erblickte ihren älteren Bruder auf der anderen Straßenseite und lief direkt zu ihm. "Edmund!" Edmund rieb sich gerade die Schulter da ihn einer der anderen aus Peters Jahrgang angerempelt hatte. Die schienen wohl etwas gegen seine Familie zu haben, erst verprügelten sie Peter und jetzt wurde man auch noch herumgeschubst. Genervt sah er zu Lucy als diese nach ihm rief. "Ah Lu" entgegnete er ihr und kam ein Stück auf sie zu. "Kommen Peter und Susan noch?" fragte er, da sie sich vor dem Frühstück nicht mehr gesehen hatten. Das Mädchen merkte, das mit Edmund etwas nicht stimmte und sah ihn etwas komisch von der Seite her an. Doch sie sagte nichts. Sie wollte seine Laune nicht noch weiter trüben. "Nein, sie haben beide Nachmittagsunterricht. Ich wollte mit dir nach Hause gehen, aber wenn du noch etwas vorhast, kann ich auch alleine mit der Bahn fahren." "Nein, ich hab nichts vor. Wir können zusammen heim gehen. Mutter wartet bestimmt schon mit dem Essen" sagte er und sah dan zu Lucy, dabei zwängte er sich ein Lächeln auf. Langsam gingen die Beiden los und bahnten sich ihren Weg durch die Menschenmenge, die sich auf den Straßen Londons tummelte. Lucy folgte ihrem Bruder, was nicht gerade leicht war bei den Massen an Leuten. Sie wurde von allen Seiten angerempelt und verlor schließlich den Halt und stürzte. Panisch sah sich Lucy um "Edmund! Ed!" rief sie laut. Schnell wandt sich Gerufener um, doch war Lucy nicht zu sehen. "Lu? Lucy?" rief auch er und ging einige Schritte zurück, von wo sie kamen. Edmund wäre vermutlich an ihr vorbeigelaufen, wenn sie nicht sein Hosenbein zu fassen bekommen hätte und ihn somit festhielt. Erschrocken wollte Edmund zur Seite springen als ihn etwas am Hosenbein festhielt. Stockte jedoch als er merkte das es Lucy war. „Lucy, alles in Ordnung?" fragte er und hockte sich zu ihr auf den Boden. "Geht schon ..." murmelte das brünette Mädchen. Sie strich sich gerade eine Strähne aus dem Gesicht, als sie plötzlich innehielt. Diese Wärme, die plötzlich ihr Herz umgab. Erstaunt sah sie ihren Bruder an. "Fühlst du das auch?" Verwundert blickte Edmund sie an. "Was meisnt du?" fragte er und bemerkte dann einen immer stärker werdenden Wind. Die Brise, die er herantrug roch eindeutig nach Sommer. Seine Augen weiteten sich, wie war das möglich? Es war mitten im Herbst, wie konnte es da nach Sommer, nach Blumen und Wiesen riechen? Das alles kam ihm bekannt vor. Lucy bemerkte Edmunds erstaunten Gesichtsausdruck und ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Schnell stand sie auf und drehte sich einmal um die eigene Achse, um den Ursprung des Windes ausfindig zu machen. Sie begann sich durch die Menge von Menschen zu bewegen, in Richtung Park. "Komm schon Ed!" "Ja. Warte!" rief dieser und stolperte ihr hinterher. Schnell folgte er seiner kleinen Schwester. Bis jetzt war immer sie es gewesen, die den Weg nach Narnina fand oder zumindest die Erste die es wusste, wenn es wieder soweit war. Er versuchte mitzuhalten, wurde aber bald wegen einigen herumstehenden Leuten abgehängt. Als er weiter konnte, sah er sich um und Lucy war weg. Er konnte sie nicht mehr sehen. "Luu! Lucy!" rief er und dreht sich herum. Auch der Wind war verschwunden. Was sollte er nur tun? Er wollte unbedingt zurück, und das nicht nur wegen seiner Taschenlampe. Lucy hatte den Park erreicht und drehte sich nun um, als sie Edmunds Stimme hörte. "Ed! Ich bin hier!" Der Wind war abgeflaut und es war plötzlich etwas dunkler um sie herum. Doch sie spürte, dass sie zurück waren, dass sie dort waren, wo ihr Schicksal begraben lag. Auch um Edmund verdunkelte sich die Umgebung und als er wieder sehen konnte bemerkte er das er in mitten eines kleinen Baches stand. Das kühle Wasser umspülte seine Schuhe, die allmählich begannen durchzuweichen. Schnell sprang er leise fluchend zur Seite und schüttelte die Füße. "Gah! Warum immer ich?!" Lucy musste sich ein Lachen verkneifen, als sie Edmund fluchen hörte. Sie stand nämlich am trockenen Ufer und atmete ersteinmal die frische und reine Luft ein. Sie fühlte das Leben in Narnia. Caspian schien sein Versprechen zu halten und kümmerte sich gut um das Land. "Was denkst du Ed? Wie viele Jahre werden es diesesmal sein?" "Das will ich garnicht wissen.." meinte dieser schmollend und zog sich ersteinmal die nassen Socken aus, bevor er wieder in die Schuhe schlüpfte. Auch seinen Schal legte er beiseite, wie auch die dicke Jacke. Es war warm, fast sommerlich. Aber es war herrlich, endlich wieder hier zu sein. "Hör auf zu schmollen. Du bist kein kleines Kind mehr Edmund."Lucy lachte. "Lass uns da mal hochgehen!" Sie deutete auf einen Hügel, der sich ganz in ihrer Nähe befand. Sie wollte sehen, was aus ihrem Land geworden war. Edmund nickte nur und rannte schnell den Hügel hinauf. Er hoffte das wenigstens noch etwas von Cair Paravelle übrig war. Er vermisste die alte Zeit, wie gern wäre er hier geblieben. Das Schloss in dem sie lebten, so viele Erinnerungen. Lucy folgte Edmund so schnell sie konnte und erreichte wenige Augenblicke nach ihm die Spitze. Sie blickten auf eine Ebene, die sich weit vor ihnen erstreckte. Grün und lebendig, wie zu ihren Zeiten, wie vor über 1300 Jahren in narnianischer Zeit. "Er schlägt sich gut ..." "Wenn er's überhaupt noch tut" bemerkte Edmund und sah sich um nach irgednwem um, den man fragen konnte was geschehen war und wie lange sie weg gewesen waren. Edmund drehte sich einmal um sich selbst und ging dann ein Stück in Richutng Wald. "Komm mit!" rief er und winkte Lucy zu sich. Das Mädchen drehte sich um und folgte Edmund. "Wieso sollte Caspian das nicht tun? Narnia sieht nicht so aus, als ob es wieder irgendwelchen Tyrannen anheim gefallen wäre." "Ich meine ja nur, wer weiß wie viel Zeit vergangen ist und ob es ihn überhaupt noch gibt" sagte Edmund und ging tiefer in den Wald. Es war weit und breit keine Seele zu sehen. "Hallo?" rief er und ging weiter. "An sowas darfst du nicht denken Edmund!" sagte Lucy empört. "Außerdem habe ich nicht das Gefühl, dass wirklich viel Zeit vergangen ist. Es waren doch nur zwei Wochen!" "Ja, ein Jahr waren 1300 Jahre. Also rein rechnerich gesehen sind knapp 49 Jahre vergangen" sagte Edmund und lief laut rufend weiter. "HALLO ist hier irgendwer?" "Was wenn du dich verrechnet hast? Oder wenn diesesmal wirklich auch nur ein paar Tage oder Wochen vergangen sind? Du weißt nicht, was passiert ist Edmund!" Das er immer alles so schwarz sehen musste. Manchmal verstand sie Edmund wirklich nicht. Sie war die erste, die ihren kleinen Zwergenfreund erblickte. "Ich hab mich nicht verrech..." eigentlich wollte Edmund sich noch rechtfertigen das er sich nicht verrechnet hatte, da war Lucy schon losgelaufen um den Zwerg zu begrüßen. Schnell rannte Edmund ihr nach. "Wir sollten erstmal nach Cair Paravelle, wegen unserer Sachen!" rief Edmund und hielt sie dann am Arm fest. Lucy schloss Trumpkin in ihre Arme, als sie auch schon wieder von Edmund am Ärmel gezogen wurde. "Ja, du hast Recht. Aber sag Trumpkin, wie viele Jahre waren wir weg? Was ist passiert?" Sie sah den Zwerg hoffnungsvoll an, der seinen Augen nicht zu trauen schien. Er suchte ersteinmal nach den richtigen Worten, die er dann an Lucy und Edmund richtete. "Ich denke, ich darf behaupten, ich bin erstaunt euch zu sehen. Zwei Jahre wart ihr nun weg. Passiert? Nicht wirklich viel. Frieden herrscht, seitdem ihr uns das letzte Mal verlassen habt." Triumphierend sah Lucy zu Edmund. "Ich hatte Recht ..." Edmund warf Lucy nur einen düsteren Blick zu. "Rein rechnerisch gesehen hatte ich trotzdem recht!" meinte er wieder einmal schmollend und zog armeverschränkt von dannen. Er sah sich ein wenig um und orientierte sich an den Bäumen. Lucy ließ er bei Trumpkin, er wusste das er Acht auf sie geben würde. Schnell rannte er, als er wusste, dass es nicht mehr weit bis zum Schloss der vier Throne war. Kapitel 2: Cair Paravelle ------------------------- Dort angekommen seufzte er tief. Wie schon damals waren nur Trümmer übrig. Und auch wie letztes Mal ging er zur versteckten Tür und schob sie auf. Lucy dachte nicht daran, hier allein mit Trumpkin zu bleiben und folgte ihrem Bruder. Als dieser das geheime Tor öffnete, blieb ihr vor Schreck fast das Herz stehen. Peters und Susans Truhen und Abbildungen waren verschwunden. "Was hat das zu bedeuten Edmund?" fragte sie ihn. Verschreckt blickte sie an ihrem Bruder vorbei in den Raum. Betrübt senkte Edmund den Blick. "Wie Aslan schon gesagt hat, Peter und Susan werden nicht mehr hierher zurückkehren. Vielleicht ist das auch das letzte Mal das wir hier sind" betonte er traurig. Lucy sah zu Edmund auf. Das konnte nicht sein Ernst sein. Wieso sollten sie Beide nie mehr zurück nach Narnia kommen? Es war ihr Leben. Sie hatten sich diesem Land mehr verschrieben als Peter und Susan. Ihnen war mehr genommen und gegeben worden. "Was wenn wir einfach bleiben?" fragte Lucy eben so leise. Misstraurisch sah Edmund zu Lucy, wandt dann den Blick aber ab. "Darüber reden wird später, es muss ja einen Grund geben warum wir hier sind." Schnell öffnete Edmund seine Truhe, nahm seine Sachen heraus und begann gleich sie anzuziehen. So schnell er konnte streifte er sich alle seine Klamotten vom Leib, erst die Krawatte, die dann achtlos ihren Weg zu Boden fand und dann das weiße Hemd. Knopf für knopf öffnete er es und warf es dann zum Rest auf den Boden. Auch seine Hose und Schuhe fanden ihren Weg auf dem kalten Boden. Anschließend nahm er seine Sachen aus der Truhe und begann sie langsam anzuziehen. Wie sehr hatte er das schwere Kettenhemd vermisst, es fehlte einfach da er sich so daran gewöhnt hatte es zu tragen. Schnell ein Leinenhemd und darüber das eiserne Kettenhemd. Darüber den roten Wams der das Zeichen Aslans trug. Auch den Rest zog er sich an, bis die Truhe fast leer war. Zu guterletzt band er sich sein Schwert um. Als er die Truhe schließen wollte, bemerkte er das noch etwas darin lag. Es war Susans Horn. Grübelnd griff er danach und fragte sich wie es hier hinein kam. Schnell hängte er es sich um und sah dann zu Lucy. Auch sie hatte sich umgezogen und strahlte freudig. Sie war noch dabei sich ihren Gürtel mit Dolch und dem Saft der Feuerblume umzubinden und sah dann zu Edmund auf. "Wir sind wieder zu Hause" Lucy strahlte Edmund aus vollem Herzen an. Das rote Kleid fühlte sich gut an, an ihrem Körper und der grüne Umhang gab ihr endlich wieder das Gefühl von Sicherheit, die sie in London immer so sehr vermisste. Trumpkin betrat in diesem Moment den Saal. "Ich würde euch dann zu König Caspian bringen" sagte der Zwerg. Das Lächeln des Mädchens wurde noch breiter, als sie das hörte. Sie hatte Caspian wirklich vermisst in den letzten zwei Wochen und wie es ihr schien, ging es Edmund ähnlich. Dieser nickte zustimmend und nahm Lucy dann an der Hand und folgte Trumpkin. Es wäre wohl das Beste wenn sie ersteinmal zu Caspian gehen würden. Als sie die Höhle verließen sah Edmund nocheinmal zurück. Wie gerne würde er Cair Paravelle nocheinmal in seiner alten Pracht sehen, es war ja schließlich sein "Zuhause", er wollte nirgends anders Leben. Und wenn es sein müsste, würde er es selber wieder aufbauen. Ein langer Weg führte hin zur Burg in der Caspian lebte. Lange gingen sie durch den großen Wald, vorbei am großen Fluss und dann durch eine lange dürre Ebene, bis man in der ferne die Burg erkennen konnte. Lucy folgte dem Blick ihres Bruders und sah nocheinmal auf Cair Paravelle. Sie konnte die Sehnsucht und den Willen erkennen, der in Eds Augen leuchtete, doch sie war sich sicher, es war nicht seine Aufgabe, ihr altes Schloss wieder aufzubauen. Edmund war etwas anderes bestimmt. Etwas Größeres. Als sie das Schloss sah, hüpfte ihr Herz freudig und sie begann zu laufen, ohne das sie die Hand ihres Bruders losließ. "Komm schon Ed!" Schnell folgte Edmund Lucy um sie nicht schon wieder zu verlieren. Das würde ihm nicht nocheinmal passieren. Bald waren sie nur noch einige Schritte von der Zugbrücke entfernt und als sie ankamen, blieben beide stehen und sahen daran hinauf. "Waren die Mauern schon immer so hoch?" fragte Edmund und blickte etwas verdutz drein. Er hatte sie etwas kleiner in Erinnerung. Was aber auch daran liegen konnte, dass sie schon lange nicht mehr hier gewesen waren. Trumpkin hatte mit den Kindern nur schwer Schritthalten können, doch als die Beiden vor der Brücke standen, schloss er zu ihnen auf und hörte Edmunds Frage. "Nein ... Caspian hat sie höher bauen lassen, um alle, die dort Leben vor seinen Feinden schützen zu können." Lucy drehte sich zu Trumpkin um. "Welche Feinde?" Genau diese Frage brannte auch Edmund auf der Zunge. Welche Feinde? Trumpkin seufzte. "Es halten sich Gerüchte, dass die weiße Hexe Jadis wiedergekehrt sei. Von Zeit zu Zeit verschwinden immer wieder Menschen oder Narnianer und kehren nicht mehr zurück. Keiner weiß wohin, aber wie es scheint, holt die weiße Hexe sie sich." Lucy lief es bei dem Gedanken eiskalt den Rücken hinab. Sie hatten es also tatsächlich geschafft, sie wieder zu beleben. Das war ja schrecklich. Ihr Blick wanderte zu Edmund, der augenblicklich jegliche Gesichtsfarbe verloren hatte. Sie drückte seine Hand ganz fest. Sie hatten sie schon einmal besiegt, sie würden es jedes weitere Mal schaffen. Edmund war kreidebleich. All die Erinnerungen an die weiße Hexe, er war schuld gewesen das es überhaupt soweit kommen konnte. Er hatte Ansgt davor, was wenn sie ihm wieder gegenüber stand? Würde er ihr die Stirn bieten können? Er füchtete sich davor. Lucy drückte sich an Edmund. Sie konnte mit ihm fühlen. Damals hatte er sich von allen verraten gefühlt und so sollte es diesesmal nicht wieder sein. "Ich bin für dich da Edmund" flüsterte Lucy leise. Trumpkin besah sich die beiden Kinder. Er war sich nicht sicher, ob sie es schaffen würden, doch er wollte auf sie vertrauen. "Nun lasst König Caspian nicht länger warten." Er scheuchte die beiden nun auf die Burg. Kapitel 3: Caspian ------------------ Bis jetzt war Peter es gewesen, der sie gerettet hatte, nicht er. Edmund hoffte zumindest etwas wie sein Bruder zu sein, um etwas bewirken zu können. Tief atmete er ein und ging dann los. Schnell gingen sie durch die unzähligen Gänge, bis Trumpkin in einem Raum verschand und meinte sie sollten warten. Das Schloss hatte sich ziemlich verändert. Es war irgendwie ... heller geworden seit ihrem letzten Besuch. Lucy mochte es wirklich. Es dauerte etwas, bis der Zwerg wiederkam und sie bat einzutreten. Lucy, die noch immer die Hand Edmunds hielt, schritt nun langsam neben diesem her. Nur mit Mühe konnte sie sich zusammenreißen, um nicht sofort auf Caspian zuzustürmen. Dieser war umringt von Menschen und Narniarnern, die sich anscheinend mit ihm berieten. Schnell ließ Edmund Lucys Hand los und ging ein Stück neben ihr. Es sollte ja nicht so aussehen als ob er Angst habe. Die Hand legte er an den Griff seines Schwertes und schritt in den Raum. Schließlich war er König, König Edmund, Fürst der westlichen Wälder. Caspian sah auf, als sich die Tür öffnete und zwei ihm sehr vertraute Gesichter entgegenstrahlten. Edmund und Lucy gaben seinem Schloss noch einen besonderen Glanz. Schließlich hatte man nicht täglich einen König und eine Königen der Alten Zeit in seinem Haus. Freudig strahlend erhob er sich von seinem Thron, der mit allen anderen Stühlen im Raum auf gleicher Höhe war, um niemanden zu erniedrigen oder zu erhöhen, und ging auf die Beiden zu. "Edmund ... Lucy, welch Freude, euch wieder zu sehen!" Er reichte Edmund die Hand und schloss anschließend das Mädchen kurz in seine Arme. Kühl schüttelte Edmund ihm die Hand und sah dann zur Seite, als er Lucy in den Arm nahm. "Hallo.." sagte dieser nur und sah dann wieder nach vorne. Irgendwie fühlte er sich ein wenig fehl am Platz, er war nicht wirklich König, sondern nur das Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit. Er wünschte, dass es wieder so wie früher war, das sie im Schloss der vier Throne regierten und das Land den Bewohnern Narnias gehörte. Allein schon die Bezeichnung Narnianer gefiel ihm nicht, sie wirkte so abwertend wie er fand. Lucy drückte Caspian kurz und sah schließlich zu dem Rat, der noch immer im Hintergrund versammelt war. Sie spürte soetwas wie große Erleichterung über ihr kommen. Lucy sah kurz zu Edmund, der sich plötzlich ziemlich reserviert verhielt und dann wieder zu Caspian. "Du hast uns gerufen?" Dieser sah Lucy mit ebenso fragendem Blick an. "Ich gab das Horn an Susan zurück. Es war mir nicht möglich euch zu rufen. Nein, ich war es nicht." Er sah abwechselnd von Lucy zu Edmund. "Aber es ist gut, dass ihr nun hier seid. Wie es scheint ist die weiße Hexe zurückgekehrt." "Ich habe das Horn" sagte Edmund nur und deutete auf das weiße Horn seiner Schwester. "Wir kamen wohl zur Rechten Zeit" fügte er noch hinzu und sah sich im Rat um. Viele fremde Gesichter starrten ihn an. Niemand den er kannte war hier, nicht Oreius, nicht Riepischiep, niemand der er kannte. Er fühlte sich vollkommen fremd hier. "Das stimmt, ihr kommt zur rechten Zeit." Caspian lächelte traurig. "Ich hoffe doch, ihr werdet bleiben." "Es wird wohl einen Grudn haben warum wir hier sind, also bleiben wir. Ich denke es liegt an ..Jadis, der weißen Hexe" sagte Edmund und stockte kurz bevor er ihren Namen aussprach. Es schauderte ihn noch immer beim Gedanken an sie. "Wir müssen wohl bleiben, bis jetzt war es ja auch eher immer Zufall, dass wir wieder zurück kamen" Lucy blickte zu Caspian. Wenn die weiße Hexe zurückgekehrt war, wo war dann Aslan? Hatte er Narnia wieder allein gelassen? War er wieder verschwunden, als sie gegangen waren? "Wo ist er?" Sie richtete die Frage nicht nur an Caspian allein, sondern an alle Anwesenden. "Wo ist Aslan?" "Er wird kommen. Doch wann, werden wir wohl nicht beinflussen können" sprach Edmund. "Wir sollten ersteinmal genaueres über die ..Hexe.. herausfinden" Noch immer fiel es ihm schwer überhaupt über sie zu sprechen. "Wenn wir genaueres wissen können wir weiter planen, wo ist sie? Und wie hat sie es geschafft wieder aufzuerstehen, sie braucht das But eines Adamssohnes um wiederzukehren" fragend blickte Edmund zu Caspian. Das letzte Mal war auch er fast ihrer Magie verfallen und auch Peter mit hineingezogen worden, der ihn davon abhalten wollte, sie wiederzuerwecken. Hätte er nicht die Eiswand zersstört wäre es wohl auch soweit gekommen. Lucy schnaubte abschätzend. Wie konnten ihnen allen Aslan so egal sein. Er war es gewesen, der Narnia erschaffen und der sie alle hierher gebracht hatte. Caspian wandte sich an Edmund und bat ihn mit einer Handbewegung ihm zu folgen. "Wie es scheint, ernährt sie sich auch vom Blut der Menschen und Narnianer, die sie gefangen nimmt. Doch es reicht ihr nicht auf Dauer, so wie dein oder mein Blut es tun würde. Sie fristet ein dasein, dass vermutlich jedem Lebewesen unwürdig ist. Wir brauchen etwas, womit wir sie vernichten können, doch noch ist uns nichts eingefallen. Glenstorm ist gerade auf dem Weg, um sie etwas auszuspionieren." Kurz blickte Edmund zu Lucy zurück, doch Trumpkin war bei ihr, da musste er sich keine Sorgen machen. Schnell folgte er Caspian. "Ich bin überfragt, da letzte mal war Peter es, der sie besiegte" sagte er. Er wusste ja nicht das es Aslan gewesen war. Als dies geschah hatte er im sterben gelegen, weil er den Stab der Hexe zerstört hatte, um wenigstens etwas getan zu haben. Lucy blickte düster zu den Anderen, wandte sich anschließend ab. Trumpkin folgte ihr, als sie den Thronsaal verließ und ihren Weg nach draußen aus der Burg suchte, sie brauchte dringend frische Luft. Caspian dachte an Peter zurück. Er hatte ihn nicht wirklich verstanden. Er war so stur gewesen, genau wie er. Sie hatten sich nie wirklich gut verstanden. "Dein Bruder hat großes geleistet, als er das vollbrachte. Aber er ist nicht hier und wir müssen es ohne ihn schaffen. Du hast es das letzte Mal auch geschafft uns von ihrem Zauber zu erlösen." "Irgendwer musste es ja tun" sagte Edmund und sah sich um. Wohin führte er ihn? Da er sich hier im Schloss nicht auskannte, waren ihm die Gänge und Wege alle unbekannt und führten ihn nur im Kreis. "Wohin gehst du?" fragte er neugierig. "Ich möchte dir etwas zeigen" antwortete Caspian und führte Edmund weiter durch das Schloss. Er war stolz auf diesen kleinen Teil, denn den hatte er ganz allein entworfen. Es war ein großer Garten, mit vielen Blumen und im Hintergrund konnte man das Meer erkennen. "Ich hab ihn nach eurer Abreise errichten lassen." Misstrauisch hob Edmund die Augenbraue. Sollte er jetzt etwas dazu sagen? Still blickte er sich um. Ging einige Schritte und sah sich weiter um. Ja das Meer konnte man sehen. Aber wenn er ehrlich war mocht er die richitge Natur, den Wald und kühles Wasser lieber als hier in so einem "künstlich" angelegten Garten zu sein. "Warum hast du das gemacht?" fragte Edmund. Hatte Caspian Angst in die richitge Natur zu gehen oder war er zu faul? Erwartete Edmund jetzt wirklich eine Antwort auf diese Frage? Er brauchte auch einen Platz, an den er sich zurückziehen konnte, schließlich war es ihm nicht möglich, täglich nach draußen zu gehen, er hatte vieles zu erledigen. Natürlich liebte er die Natur und er besuchte sie so oft es ihm möglich war, doch leider nicht immer. Caspian trat nun neben Edmund. "Braucht man denn für alles einen Grund?" Zur Seite schielend warf Edmund den Blick zu Caspian. "Ja" antowrtete er nur und verschränkte die Arme. Kurz sah er an Caspian hinab. Irgendwie hatte er das Gefühl das der Dunkelhaarige gewachsen war. Ein gutes Stück sogar. Er überragte ihn jetzt schon fast um einen Kopf. Dann fiel ihm auf, dass er nicht Petes Schwert trug. Peter hatte es ihm doch gegeben, aber wo war es? Hatte er es etwa verloren? Wenn das der Fall sein sollte, würde er sich aber was von ihm anhören dürfen. "Wo ist Peters Schwert?" fragte Edmund. Caspian sah zu Edmund und ihre Blicke trafen sich für einen kleinen Moment. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er Peters Schwert erwähnte. "Wie du sicherlich bemerkt hast, trage ich gar keine Waffen bei mir. Das Schwert deines Bruders ruht in der Waffenkammer, bei all den anderen Schätzen aus Narnia. Auch Susans Bogen ist dort." Fetser umfasste Edmund den Griff seines Schwertes. "Ich würde mein Schwert nicht hergeben, für kein Geld der Welt" sagte er und wollte den Raum wieder verlassen. "Ich brauche in Narnia keine Waffen, um mich zu verteidigen. Nicht seitdem ihr uns das letzte Mal verlassen habt. Es herrscht Frieden und ich bin froh, dass dem auch so ist." Er dachte nur an seine eigene Kindheit. Nachdem er seinen Vater verloren hatte, war er ständig von der Angst begleitet gewesen, am nächsten Morgen nicht mehr aufzuwachen. "Jetzt wirst du sie aber wieder brauchen!" sagte Edmund und verließ den Raum und blieb vor der Tür stehen und blcikte sich suchend um. "Wie komme ich hier jetzt wieder raus?" fragte er und wendete sich zu Caspian. "Ich werde die Waffen nicht gegen einen Gegner erheben, den ich noch nichteinmal gesehen habe." Er stieß sich von der Mauer ab, an der bis eben noch gelehnt hatte und ging zu Edmund. "Du solltest etwas vorsichtiger sein Edmund. Sonst gehst du uns wieder verloren" Caspian grinste bei diesen Worten. Etwas empört blickte Edmund zu Caspian. "Denkst du sie wird Frieden schließen und das ihr ewig so weiterlebt? Dieser Hexe kann man nicht trauen!" sagte Edmund und ging wütend davon. Caspian hatte ja keine Ahnug was vor fast 1300 Jahren geschehen war als Edmudn derjenige ar der sie alle veraten hatte. Caspian folgte ihm, doch mit etwas Abstand. "Ich weiß, dass man Jadis nicht trauen kann, aber solange ich sie nicht gesehen habe und nicht weiß, ob an den Gerüchten etwas dran ist Edmund, kann ich nichts machen!" Er seufzte. So hatte er sich das erste Wiedersehen mit den Pevensie-Geschwistern sicherlich nicht vorgestellt. Kurz blieb Edmund stehen. "Sie ist wieder da ... das spürt man doch!" sagte Edmund und sah zu Caspian der ihm folgte. "Ich zumindest kann es spüren!" "Du warst ihr näher als jeder andere in dieser Welt Edmund ... niemand kann nachvollziehen, was du damals durchgemacht hast und ich vertraue dir mit Sicherheit, doch ich kann nichts machen, ehe sie sich nicht zeigt." Caspian bog in einen Gang ab. "Wenn du zurück willst, solltest du mir vielleicht folgen. Sonst landest du nur im Verließ." Er blickte Caspian an. Er wusste was geschehen war? Woher? Wer hatte ihm erzählt was er getan hatte? Und wie konnte er ihm da noch trauen? Es konnte jederzeit wieder passieren. Stillschweigend folgte er dann Caspian. Wenn er warten wollte bis sie sich zeigte, konnte es schon zu spät sein. Caspian führte Edmund nun zürck in den Thronsaal, wo er nur noch Trumpkin antraf. Die anderen schienen sich schon verabschiedet zu haben. Caspian ging in die Mitte des Raumes und sah sich zu Edmund um. "Was hast du jetzt vor? Abwarten?" fragte Edmund und verschränkte erneut die Arme und sah zu Caspian auf. "Was würdest du sonst vorschlagen? Ich werde Narnia nicht in einen sinnlosen Kampf führen." antwortete Caspian ernst. "Du bist der König, ich werde daran nichts ändern können, ich bin ja nur eine "Erinnerung" der alten Zeit!" sagte Edmund und verließ ein wenig zermürbt den Thronsaal, um den Weg nach draußen zu finden. Dort angekommen kramte er in seiner Tasche herum und nahme eine kleine Pfeife heraus und besah sie. Aus feinstem Elfenbein war sie gefertigt und prunkvoll verziert. Greif hatte sie ihm geschenkt. Sie erzeugte einen besonderen Ton den nur die Geife hören konnten und mit denen er sie rufen konnte. Schnell blies er in das Instrument und wartete ab. Der Greif folgte dem Ruf der Pfeife und landete wenige Augenblicke später vor Edmund. "Du hast gerufen?" "Ja, hab dank das du gekommen bist. Ich brauche deine Hilfe" sagte Edmund und stieg auf das geflügelte Tier, bevor es sich in die Luft erhob und seinen Weg durch die Wolken suchte. Kapitel 4: Die weiße Hexe ------------------------- Caspian seufzte erneut, als Edmund den Saal verließ. Eine Erinnerung an alte Zeiten? Er war hier, zusammen mit seiner Schwester Lucy. Apropos Lucy, wo war diese? Er wandte sich zu Trumpkin um. "Wo ist Lucy?" Trumpkin sah verlegen zu Boden. "Sie wollte allein sein. Sie hat mich zurückgeschickt, als wir den Wald erreichten." Entsetzt sah er den Zwerg an und überlegte nicht lange. Schnell lief er aus dem Schloss, zu seinen Stallungen und schappte sich sein Pferd, das bereits gesattelt war. Schnell machte er sich auf den Weg in den Wald. Lucy ging durch den Wald, nachdem sie sich von Trumpkin getrennt hatte. Sie spürte das Leben in ihm und atmete die frische und klare Luft ein. Doch etwas befremdendes hatte sich darunter gemischt. Etwas, das Lucy Angst machte. Doch sie ließ sich nicht von ihrem Weg abbringen. Sie folgte ihrem Herzen, so wie sie es auch beim letzten Mal gemacht hatte. Sie würde Aslan schon finden, egal was die Anderen sagen würden. Auf ihrem Weg kam sie erneut nach Cair Paravelle. Die Ruinen taten noch immer in ihrer Seele weh. Sie würde wohl von Caspian die Erlaubnis erbitten, um es wieder aufbauen zu dürfen. Sie brauchte schließlich auch ein zu Hause. Sie konnte nicht ewig auf Caspians Burg leben. Als sie die Ruine betrat, erfasste sie ein fast schon eisiger Wind und erschrocken drehte Lucy sich um. "Wer ist da?" Caspian trieb das Pferd zur Eile an, doch er konnte damit nicht in den Wald. Über sich bemerkte er einen Schatten und blickte in den Himmel. Eine Augenbraue wanderte nach oben. Einen Greif hatte er hier schon lange nicht mehr gesehen. Am Waldrand sprang er von seinem Pferd und lief hinein. Er konnte sich schon fast denken, wohin die einstige Königin verschwunden war und schlug sofort den Weg nach Cair Paravelle ein. Die Kälte die mit einem Augenblick sein Herz umfasste, trieb ihn nur noch zu größerer Eile an. Lucy stand wie angefroren an ihrem Platz. Sie kannte diese Kälte nur zu gut und plötzlich hörte sie auch das leise Lachen, dass sie, wie es schien, von allen Seiten zu umgeben schien. "Hnhnhn ... kleine Lucy. So allein hier?" Das Mädchen holte tief Luft, es war wirklich die weiße Hexe. "Was willst du?" "Was ich will?" Ihre Stimme war zuckersüß. So musste sie damals wohl auch Edmund umgarnt haben. "Das was mir zusteht meine Liebe. Meinen Thron!" Edmund überquerte ein große Strecke in kürzester Zeit. In der Luft war er am schnellsten und konnte sich gut voranbewegen. Sie überquerten den westlichen Wald, den gefrorenen Fluss und die Höhe des Steinernen Tisches. Vorbei an der Ebene auf welcher die erste Schlacht um Narnia stattgefunden hatte. Bis man in der Ferne Cair Paravelle wieder entdecken konnnte. "Euren Thron?" Lucy hatte das Gefühl, ihre Stimme sei einige Okataven höher geworden. Warum hatte sie sich auch nur so weit vom Schloss entfernen müssen? Erst jetzt wurde ihre bewusst, dass ich ja dass Schloss der weißen Hexe in der Nähe von Miraz altem Schloss befinden musste. Und somit war sie in den westlichen Wäldern immer am unsichersten gewesen, aber was suchte sie hier in Cair Paravelle? Soweit von ihrem Schloss entfernt? "Man hat ihn mir einfach genommen vor 1300 Jahren. Vier von euch waren es damals, doch jetzt? Nur du und mein geliebter Edmund." "Du wirst ihn nicht bekommen!" fauchte Lucy. "Nicht nocheinmal!" "LUCY!" schrie Edmund als er über Cair Paravelle kreiste. Zitternd hielt er sich im Gefieder des Greifs fest. Dieser kreiste über den Ruinen und tat wie Edmund ihm befahl. Gerade als er sagen wollte, das sie landen sollten, taumelte er kurz in der Luft. "Meine Flügel, sie frieren ei.." bemerkte der Greif erschrocken und stürzte zu Boden. Im Fall bemerkte auch Edmund das seine Haare und sein ganzer Körper Frost ansetzte und langsam zu gefrieren begann. Er hielt sich nur am Greif fest und hoffte nicht zu sterben. Wie ein Stein fielen sie zu Boden und landeten unsanft auf der Wiese vor Cair Pravelle. Caspian vernahm den Ruf von Edmund über sich. Er klang ziemlich erschrocken und angsterfüllt. Er lief noch schneller und als er die Lichtung betrat, sah er nur noch, wie Edmund auf der Wiese aufschlug und Lucy mitten in den Ruinen stand. "Edmund!" Er machte einen riesen Satz nach vorn und bewahrte den einstigen König von Narnia davor, sich den Kopf an einem Stein aufzuschlagen, jedoch verletzte er sich dabei selbst ein wenig. Lucy blickte erschrocken auf den Greif, als dieser in ihrer Nähe vom Boden fiel. Als dann auch noch Caspian so plötzlich auftauchte und Edmund vor einem schlimmen Sturz bewahrte, war auch plötzlich wieder die eisige Kälte verschwunden und alles schien zu sein, wie vorher. "Edmund!" Schnell eilte sie zu Caspian und ihrem Bruder. "Ed! Ist dir was passiert?" Gerufener zitterte am ganzen Leib und war schon von Kopf bis Fuß mit einer dünnen Eis- und Frostschicht bedeckt. Bibbernd versuchte er sich den brennend kalten Frost aus dem Geischt zu wischen, was aber garnicht so einfach war. Der einzige Gedanke der ihm im Kopf herumschwirrte war, wo die Hexe hin verschwunden war und wo sie war. Er hatte Angst sie würde sich noch hier befinden. Lucys Hände waren warm genug, um Edmund den Frost aus dem Gesicht zu wischen. Ängstlich starrte sie ihm in die dunklen Augen. "Das wollte ich nicht ... Es tut mir Leid Edmund! Es tut mir so Leid!" "E...es ist okay. Vergiss es! Es ist nicht deine Schuld" murmelte Edmund und richtete sich schwankend auf, bevor er zu Greif stolperte und sich zu ihm kniete. "Hey Greif.." murmelte er und rüttelte an den völlig zersaustem Greif. Caspian rieb sich den schmerzenden Rücken. "Gern geschehen" murmelte er mit einem sarkastischen Unterton und strich Lucy sanft über das Gesicht. "Hauptsache dir ist nichts passiert Lucy." Er erhob sich und ging ebenfalls zu dem Greif hinüber. Es sah gar nicht gut aus, er war ziemlich verwundet worden. "Jetzt wissen wir, dass sie wieder da ist ..." Edmund richtete sich auf und besah sich seine Hände. Was war passiert? Keinerlei Emotionen regten sich in ihm, keine Wut, Angst, nichts. Was hatte die Hexe nur getan. Er fühlte nichts mehr, auch die eisige kälte die ihm bis eben noch solches unbehagen bereitete, ließ ihn vollkommen kalt. Er sah kurz zu Lucy. "Lu, würdest du?" sgate er und deutete auf das gläserne Gefäß an ihrem Gürtel. Lucy erhob sich vom Boden und klopfte sich den Staub von ihrem Kleid, ehe sie vor dem Greif in die Knie ging. Sie nahm den kleinen Flacon von ihrem Gürtel und gab einen Tropfen in den Schnabel des Greifs. Noch immer bahnten sich Tränen über ihre Wangen und sie fürchtete sich vor dem was ihnen nun bevorstand. Sie blickte zu Edmund auf. "Ich hätte nicht weglaufen dürfen" murmelte sie gedankenverloren. "Es ist nicht deine Schuld" sagte er kühl. "Niemand hat daran Schuld" bemerkte er und stand auf. Er klopfte sich das Eis von der Hose und rückte seinen Gürtel zurecht. Caspian bemerkte die Veränderung in Edmunds Gemüt sofort. Er nahm Lucy bei Seite und schob sie etwas hinter sich. "Was ist mit dir Edmund?" Jetzt genau in diesem Moment bereute der junge König es, dass er das Schwert nicht bei sich hatte. "Es ist nichts, alles in Ordnung" versichterte Edmund und sah zu Caspian auf. Hatte er es etwa bemerkt? Doch sagen würde er nichts, es war bestimmt nur eine Nachwirkung der eisigen Kälte, es würde vergehen. "Du bist so kalt ..." entgegnete ihm Caspian. Etwas konnte nicht stimmen. Auch Lucy bemerkte es jetzt und sie sah zu Edmund. "Sie hat es gesagt ... oh nein ... es ist meine Schuld! Du hättest nicht kommen dürfen Ed! Es ist meine Schuld!" "Seid still!" schrie Edmund fast. "Ich will nichts davon hören! Es ist nichts!" sagte er und beharrte darauf. Er wollte nicht wissen was war. Es war alles okay. Lucy zuckte zurück. So kannte sie Edmund wirklich nicht. "Ich will zurück ins Schloss" sagte sie schießlich. Sie ging wieder zu Edmund und reichte ihm die Hand. "Komm, lass uns gehen!" Caspian betrachtete Lucy mit gemischten Gefühlen, als sie auf Edmund zuging. Er traute der ganzen Sache nicht, auch wenn der Dunkelhaarige darauf beharrte, das ihm nichts fehlte. Edmund streckte seine Hand aus und griff nach der seiner Schwester. Seine Hand war eiskalt, obwohl der Frost schon geschmolzen war. Auch war er blasser als vorher. Als ob jeder Tropfen warmen Blutes in ihm gefroren war. Lucy schauerte, als sie Edmunds Hand nahm, doch sie würde ihn nicht loslassen. Sie würde die Letzte sein, die ihn aufgeben würde. Sie hatte immer an ihn geglaubt! Und das würde sie auch jetzt tun. Caspian folgte nun den Geschwistern und führte sie zurück aus dem Wald hinaus, zurück zu seinem Pferd. Dieses nahm er nur am Zügel und ging langsam neben Edmund her. "Ich werde für Lucy ein Zimmer herrichten lassen. Doch leider kann ich dir kein eigenes anbieten Edmund, du kannst während deines Aufenthalts meines haben." "Danke, aber ich brauche kein Zimmer, hauptsache Lucy hat eines" sagte er und sah kurz zu Lucy. Das war das Einzige was wichitg war, das sie ihr Zimmer hatte, der Rest war nicht wichitg. "Du kannst doch nicht auf dem Boden schlafen Edmund!" sagte Lucy empört. "Sie hat Recht Edmund. Ich kann währenddessen sicherlich bei meinem alten Professor wohnen. Mach dir deswegen mal keine Gedanken." "Ich würde lieber in Cair Paravelle bleiben" sagte Edmund gleichgültig und sah kurz in den Himmel. Greif flog dort und gab einen Schrei von sich um sich kurz zu verabschieden, dann führte ihn sein weg zurück in die Berge, in denen er mit seines Gleichen lebte. "Cair Paravelle ist zerstört Edmund. Wir werden es wieder aufbauen" sagte Lucy. "Aber bis dahin brauchst du ein Zimmer und ein Bett." Wie konnte er nur so stur sein! Manchmal hatte er wirklich Anwandlungen von Peter. Oder war es etwa erneut der Zauber der Hexe, der ihn so sein ließ. "Ich werde euch alles mögliche zur Verfügung stellen, damit ihr euer einstiges Schloss wieder aufbauen könnt!" versprach Caspian. "Aber im Moment seid ihr meine Gäste." Tonlos ging Edmund weiter. Bis hin zum Schloss sprach er kein Wort mehr. Blieb tief in Gedanken versunken. Was auch die nächsten Tage so war. Er sprach kaum, nur das nötigste. Auch verließ er das ihm gegebene Zimmer nicht sehr oft. Kapitel 5: Angst ---------------- Lucy verbrachte Stunde um Stunde vor der Zimmertür von Edmund und warete darauf, dass er wieder herauskam, doch es geschah nicht. Er hatte seit Tagen nichts mehr gegessen und er wollte niemanden sehen. Sie machte sich wirklich große Sorgen um ihn. Die meiste Zeit war das Mädchen alleine, doch ab und an leistete ihr Caspian Gesellschaft. Er war es auch, der am dritten Morgen erst die schlafende Lucy in ihr Zimmer brachte und anschließend zu Edmund ins Zimmer kam. Er hatte die Vorhänge geschlossen und schien in seinem Bett zu liegen. Caspian trug eine dunkle Hose und ein weites Leinenhemd. Vorsichtig setzte er sich an den Bettrand und sah zu Edmund. Regungslos lag dieser in seinem Bett, man hätte meinen können er sei schon nicht mehr unter den Lebenden, wenn nich die stetige Heben und Senken seines Brustkorbs unter der Decke zu sehen gewesen wäre. Leise atmend schlief der Junge und war noch im Traumland, als Caspian sein Zimmer betrat. Vor dem Bett auf dem Boden lagen all seine Sachen. Das Kettenhemd und auch der rote Wams mit Aslans Zeichen. Das prachtvolle Schwert Edmunds und Susans Horn. Alles hatte seinen Platz vor seinem Bett gefunden und wie es aussah lagen sie schon länger da. Caspian bemerkte die Unordnung und räumte sie schnell auf. Anschließend kehrte er zu Edmund zurück. Dieser wusste nichts um die Sorgen seiner Schwester und die, die sich der junge König um ihn machte. Er deckte Edmund noch etwas besser zu und fühlte die Temperatur an seiner Stirn. Diese war völlig normal. Doch etwas konnte nicht mit ihm stimmen. Sonst würde er nicht schon seit Tagen hier liegen. Sanft strich Caspian über Edmunds Wange. Er fühlte sich irgendwie zu diesem hingezogen. Es war seltsam. Ob es wohl an der Ähnlichkeit zu Susan lag? Aber wenn er ehrlich war, richtig geliebt hatte er sie nie. Gemocht ja, aber geliebt? Edmund war es, der tausend Schmetterlinge in seinem Bauch flattern lies. Nichts schien Edmund zu wecken, denn nichteinmal das Niesen von Caspian weckte ihn. Keine Regung war zu erkennen. Nichts. Keinerlei Leben zeigte sich, keine Anzeichen dafür, dass er bald aufwachen würde. Caspian wich den ganzen Tag nicht von Edmunds Seite. Er saß auf einem Sessel neben dem Bett und als es schließlich wieder Nacht wurde, schlief er irgendwann ein, dabei noch immer Edmunds Hand haltend, die er die ganez Zeit nicht losgelassen hatte. Der Wind frischte auf und entwickelte sich zu einer kräftigen Brise. Immerwieder ließ der stäkrer werdenden Wind die Äste der nahestenden Bäume an das Fesnter im Gemach klopfen. Dieses leise Geräsuch weckte den Schwarzhaarigen und ließ ihn sich verschlafen umblicken. Er setzte sich auf, ohne zu merken das jemand seine Hand hielt. Erst als er sich genauer umsah bemerkte er es. Vorsichtig löste er sie von seiner und stand auf. Verließ das Bett und ging ein paar Schirtte im Raum herum. Ein selstsames, eigenartiges Gefühl machte sich in ihm breit. Jemand rief ihn, doch wer? Es war nicht die weiße Hexe, oder? Edmund durchquerte den Raum bis er vor dem großen Spiegel am hölzernen Kleiderschrank stehen blieb. Er blickte hinein. Doch er sah nur sich. Niemand Anderen, nur sich und im Hintergrund Caspian auf dem Sessel sitzen. Er legte eine Hand auf das kühle Glas und plötzlich bildete sich Frost um seine Finger und verschluckte den ganzen Spiegel. Bis er vollkommen in eisiges Blau gehüllt war. Er sah daran hinauf, doch konnte nichts sehen. Schnell wischte er mit dem Ärmel das dünne Eis ab und blickte hinein. Als er genauer hinsah bemerkte Edmund, dass der Raum im Hintergrund nicht mehr das Zimmer war. Sondern ein ihm sehr wohl bekannter Raum. Als Edmund die Hand langsam von ihm löste, wachte Caspian auf. Er beobachtete den Dunkelhaarigne mit gemischten Gefühlen, als er sich so umblickte und schließlich auf den Spiegel zuging. Schnell schloss er seine Augen, damit Edmund nicht bemerkte, dass er wach war. Als sich der Spiegel plötzlich veränderte, stand Caspian auf und trat hinter Edmund. Eine frostige Kälte zog sich durch seinen Körper und als er die Augen wieder aufschlug, befand er sich nicht mehr in seinem Schloss. Erschrocken blickte er sich um. "Wo sind wir hier?" Noch immer stand Edmund regungslos am Spiegel, er wagte es nicht sich umzudrehen. Aufeinmal waren all seine Gefühle wieder da und er begann am ganze Leib zu zittern. Nicht nur wegen der eisigen Kälte sondern auch wegen der Gewissheit, wo sie sich befanden. Seine Füße brannten da er mit nackten Sohlen auf dem zugefrorenen Boden stand. Als Edmund so zu zittern begann, schloss er ihn schnell in seine Arme. Ihm war zwar nicht weniger kalt, doch bei Edmund musste es wohl auch noch etwas anderes sein. Ihm jagte dieser Ort mehr Schauer über den Rücken, als er für möglich gehalten hätte, doch er wusste genau wo sie waren. Und das war ihr Verderben. Im Schloss der weißen Hexe. Zwei Söhne Adams, die ihr ewiges Leben sichern konnten. "Wie können wir zurück Edmund!" flüsterte Caspian. "Wir.." begann Edmund einen stotternden Satz, bevor er nach vorn auf den Spiegel blickte, aus dem ihn zwei Augen anstarrten und sich dann eine Hand aus Eis ihren weg zu ihm suchte. Sanft legte sich die Hand auf seinen Mund und eine Stimme in seinem Kopf flüsterte "Sei still...und folge mir" dann verschwand all das wieder und er blickte wieder nach vorn in den Spiegel, in dem gähnende Leere zu sehen war. "M ... meine Hand" hauchte Edmudn heiser und versuchte sie vom Spiegel zu lösen. Doch diese schien festgefroren zu sein, denn er schaffte es nicht sie zu lösen. "Edmund ... hör nicht auf diese Stimme" Caspian hielt ihn noch immer in seinen Armen und er würde ihn mit Sicherheit nicht loslassen. Für nichts in Narnia würde er Edmund jetzt gehen lassen. Außerdem würde Lucy ihn für immer dafür hassen. Und den Hass einer Frau zog man besser nicht auf sich. "Denk an Lucy Edmund!" "Ich hänge am Spiegel" meinte Edmund fast pansich. Er wollte seine Hand endlich wieder loshaben. Es fror ihn am ganzen Körper und er wollte endlich weg von hier. Nicht noch einmal wollte er bei der Königin sein oder ihre Gegenwart spüren. Caspian blickte an Edmund vorbei und sah sein Dilemma. Er löste einen Arm von ihm und legte seine warme Hand auf die von Edmund. Er wusste, dass es eigentlich nichts bringen konnte, doch er wollte alles in seiner Macht stehende tun, um ihm zu helfen. Aber er konnte ihn jetzt nicht allein lassen. "Denk an irgendwas, was dir warm ums Herz werden lässt Edmund" Um den Kontakt zwischen ihren Händen halten zu können, musste Caspian sich etwas vorlehnen und streifte dabei mit seinen Lippen Edmunds Ohr. Allein bei dieser noch so kleinen Berührung schauerte es Edmund und eine leichte Gänsehaut legte sich über ihn. Er versucht an etwas zu denken, aber ihm wollte partou nichts einfallen. Immerwieder streifte ein eisiger Wind seine Gedanken. "Bitte Edmund!" Caspian drückte ihn noch fester an sich und seine Stimme klang so flehend. Er wollte ihn nicht verlieren. Nicht jetzt. "Bleib bei mir!" Edmund kniff die Augen zusammen. Wenn Peter bloß hier wäre, er wüsste was zu tun wäre. Auch er biss die Zähne zusammen, als ihm Aslan in den Sinn kam. Ja Aslan, er würde ihnen helfen, bestimmt. Langsam begann das Eis um seine Finger zu schmelzen und glitzerndes Wasser suchte sich seinen Weg zu Boden, wo es in einer kleinen Pfütze endete. "Edmund.." hallte es in dem Raum wieder. "Edmund komm zu mir! Edmund komm! Ich warte ... Wo bist du? Ich suche nach dir! Komm ... Komm, ich gebe dir was du suchst" hallte es immerwieder in den riesigen eisigen Wänden. Lucy erwachte durchgefroren aus ihrem Schlaf. Wie kam sie in ihr Zimmer? Wie lange war sie schon hier? Wer hatte sie hierhergebracht und warum war es so verdammt kalt im Schloss? Schnell schlug sie die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Sie zog sich ihren Umhang über und stürmte aus ihrem Zimmer, zu dem von Edmund. Doch sie konnte die Türen nicht öffen. Etwas versperrte sie. Wild hämmerte sie dagegen. "EDMUND! EDMUND MACH DIE TÜR AUF! EDMUND!!!" Leise, aus der Ferne konnte Edmund die Stimme seiner Schwester hören. Nur ganz leise, sodass die laute Stimme immerwieder in seinem Kopf wiederhallte, Lucys fast übertönte. Doch sie war zu hören. Und je mehr er versuchte sich darauf zu konzentrieren, umso lauter wurde sie. "Lucy" murmelte Edmund leise und sank zu Boden. Die fremde Stimme, die nach ihm gerufen hatte, verhallte und das Eis an den Wänden löste sich und verschwand, bis wieder der Raum zu sehen war, indem sie vorher gewesen waren. Caspian hielt Edmund geschützt in seinen Armen und sank mit diesem zu Boden, als der ganze Spuk zu Ende war. Auch das Eis von den Wänden löste sich nun langsam und als die Tür frei war, sprang diese auf und Lucy betrat schnell das Zimmer. Mit von Schrecken gekennzeichnetem Blick betrat sie den Raum und kniete augenblicklich neben Edmund nieder. Sie nahm seine Hand und küsste sie liebevoll "Ed ... Ed, bitte mach die Augen. Bitte Edmund!" Kurz öffnete Edmund die Augen und sah zu Lucy. "Es geht mir gut" stammelte er und hielt sich mit der Hand an ihr fest, aus Ansgt sie würde erneut verschwinden. Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln und streichelte sanft über seine Hand. "Lass ihn uns ins Bett bringen Lucy ..." Caspian fasste mit einem Arm unter Edmunds Kniekehlen und mit der Anderen unter seinen Rücken und hob ihn hoch. Da Lucy die Hand von Edmund nicht losließ, gestaltete es sich als leicht schwierig, doch sie schafften es heil zum Bett. Schnell deckte Caspian Edmund wieder zu. Lucy setzte sich neben ihn aufs Bett und der junge König stellte sich etwas hinter das Mädchen. "Sie wird wiederkommen..." sagte Edmund und sah hinauf zur Decke des Zimmers. "Sie wird dich nicht bekommen Edmund!" flüsterte Lucy. Sie legte sich neben ihn und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Es war beruhigend zu hören, dass sein Herz noch immer schlug. "Nein, aber sie wird alles tun um ihren Thron zurück zu bekommen" sagte Edmund und schloss dann die Augen wieder. "Wir müssen dringend was unternehmen" sagte er fast flüsternd. "Ich ..will..Peters Schwert" fügte er fast tonlos hinzu, bevor er vor erschöpfung einschlief. "Es ist nicht ihr Thron Edmund!" Lucy hob den Kopf und sah ihren Bruder an. Das wusste er genauso gut wie jeder andere in Narnia, dass Aslan König dieses Reiches war und niemand sonst. Sie waren nur seine Represänten gewesen, sowie Caspian es jetzt war. "Wir werden was unternehmen Edmund" versprach Caspian, ehe er wieder in dem Stuhl platz nahm. Doch ob er ihm Peters Schwert geben würde, wusste der König noch nicht. Kapitel 6: Entscheidungen und etwas Sorglosigkeit ------------------------------------------------- Lucy und Caspian schliefen auch bald ein. Caspian auf dem Stuhl auf dem er saß, und Lucy blieb bei ihrem Bruder im Bett liegen. Doch als sie am nächsten Morgen erwachte war dieses leer. Edmund lag nicht mehr darin. Auch sein Schwert und Kettenhemd mit Wams waren nicht mehr an ihrem Platz. Genauso wie Susans Horn. Nichts von der was er abgelegt hatte war noch da. Nur Lucy und Caspian waren im Raum. Lucy wurde als Erste wach und sah erschrocken auf den leeren Platz neben sich. Schnell weckte sie Caspian auf und sie machten sich gemeinsam auf die Suche, doch nirgends war Edmund zu finden. Den letzten Weg, den Caspian noch einschlug, war der in die Waffenkammer und zu dem angelegten Garten, in welchem er Edmund fand. Zusammen mit Peters Schwert. "Was willst du damit Edmund?" Langsam trat er auf den Dunkelhaarigen zu, der ihm den Rücken zudrehte. "Ich schaue nur" sagte Emdund und legte das Schwert wieder zurück. Vorsichtig damit es bloß keinen Kratzter bekam. Er hatte sich wieder angezogen und auch sein Schwert und Susans Horn hingen an seiner Seite. Ohne diese wollte er nichtmehr sein. Sie gehörten zu ihm. Kurz wandte er den Blick zu den Beiden die gerade den Raum betraten. Lucy trat nun hinter Caspian hervor und ging zu Edmund. "Wir schaffen das Edmund. Du sagtest, als wir das letzte Mal hier waren: Du hättest mir einmal nicht geglaubt und wärst nicht froh darüber gewesen. Ich bitte dich, vertraue mir jetzt wieder!“ "Das war gemein von mir und tut mir noch immer aufrichtig Leid, aber kleine Kinder wissen wohl nicht wann sie aufhören sollen" sagte Edmund und ein lächeln zog sich auf seine Lippen. "Natürlcih schaffen wir das.." sagte er voller Elan. "Ich bin ja schließlich König Edmund!" sprach er. Caspian verschränkte mit einem großen Grinsen die Arme. Doch das Kommentar musste er sich jetzt verkneifen. Edmund der Eitle hätte jetzt gut gepasst, aber er wollte es sich nicht mit ihm verscherzen. "Und ... was sollen wir jetzt deiner Meinung machen ... eure Majestät?" "Wir brauchen eine Strategie!" Edmund bemerkte, dass das von Caspian etwas klang als wolle er ihn auf die Schippe nehmen, doch darüber wollte er sich jetzt nicht aufregen. Ja sie brauchten eine Strategie und genauere Informationen über den Verbleib des Feindes. "Und Informationen! Ist Glenstorm schon zurück?" Caspians Lächeln verblasste augenblicklich. Er schüttelte den Kopf. "Ich denke, wir wissen, was das heißt. Aber sie hat nicht so viele Anhänger, wie es scheint. Doch es gibt auch noch Wesen in Narnia, die nicht mit dem zufrieden sind, was sie haben." Er seufzte. Er hatte gute Krieger ... fähige Krieger, aber was würde Jadis ihnen entgegensetzen? "Wir müssen mehr wissen, das passiert und was sie vorhat!" sagte Edmund und ging auf die Beiden zu und schließlich an ihnen vorbei, um die Waffenkammer zu verlassen. "Das weiß ich selbst Edmund. Und wie willst du das machen?" Lucy folgte den Beiden nun auch aus der Waffenkammer. "Ich werde gehen ... mit mir wird die weiße Hexe wohl am wenigsten rechnen. Und ich kann mich schon verteidigen." "Nein, du bist zu wichitg! Du kannst nicht gehen" sagte Edmund. Aber wer sollte gehen? Am liebsten würde er das selbst übernehmen, aber wenn er das sagen würde, würden die Beiden sicherlich denken die Hexe führe etwas im Schilde und er wolle nur zu ihr. Das konnte er nicht. Aber es blieb ihm wohl nichts anderes übrig. "Ich gehe.." "Natürlich" antwortete Lucy mit einem Sarkasmus in ihrer Stimme, den sie selbst nicht von sich kannte. "Du bist natürlich nicht wichtig Edmund." Lucy wandte sich an Caspian und ignorierte Edmunds Einwand, er würde gehen. "Ich kann das schaffen Caspian! Bitte ..." Caspian schüttelte den Kopf. Er wusste nicht, wie er sich entscheiden sollte. Würde er Lucy gehen lassen, würde Edmund ihn umbringen und umgekehrt war es vermutlich genauso. "Das müsst ihr untereinander ausmachen. Und wenn ihr euch nicht einig werdet, muss ich jemand anderen schicken." Edmund blieb mit offenem Mund und verschränkten Arme stehen, als Zeichen seines Protests. Das durfte doch nicht wahr sein. Warum konnte dieser sture Kerl nicht einmal auf ihn hören. Wie Peter! "Ich denke, wir sollten für den Moment sowieso beide hier bleiben. Du musst dich noch erholen Edmund. Und in den nächsten Tagen wird sie hoffentlich nichts versuchen." Lucy sah zu ihrem Bruder, als dieser bockig die Arme verschränkte. Vermutlich sah er gerade in Caspian einen Konkurenten, wie er es auch immer mit Peter getan hatte. Doch sie meinten es ihm beide eigentlich nur gut. Schmollend blieb Edmund stehen und sagte dazu nichts mehr, da ihm nichts einfiel was er noch sagen sollte. Gerade als er den Mund aufmachen wollte, trat ein Herr in die Halle und schritt schnell zu Caspian, um ihn von dem beiden wegzuholen. Er sagte ihm es gäbe noch wichitge Dinge zu besprechen und das man die Könige der alten Zeit willkommen heißen sollte, um dem Volk Mut zu machen. Edmund verstand aus der Ferne nicht, was die beiden tuschelten und ging wieder ein Stück, bis er neben Lucy stand. "Wir bleiben, aber nur vorerst" sagte er und blickte zu ihr. Caspian nickte bei dem Vorschlag, Lucy und Edmund Willkommen zu heißen. Er befahl, ein großes Fest für den nächsten Tag vorbereiten zu lassen. Die beiden sollten gebührend gefeiert werden und aller Gefahr zum Trotz, würden sie feiern. Noch war die weiße Hexe für sein Volk keine relle Gefahr, niemand wusste von ihrer Rückkehr und Caspian wollte es auch lange genug so halten. "Solange wie es nötig sein wird Edmund" antwortete Lucy. "Lass uns ein wenig nach Cair Paravelle reiten. Ich würde es gerne nocheinmal sehen." Sie blickte in die dunklen Augen ihres Bruders. Am liebsten hätte sie sich darin verloren, für immer und ewig. Ihr Schicksal war miteinander verwoben, dessen war Lucy sich bewusst. Doch Ed musste lernen, ihr endlich richtig zu vertrauen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Lippen Edmunds und schenkte Lucy Zuversicht. "Wenn wir drüfen" sagte Edmund und ging dann zu Caspian, nachdem der Herr mit dem er gesprochen hatte, gegangen war. "Wir würden gern nach Cair Paravelle. Irgendwelche Einwände?" fragte er und sah den jungen Regenten fragend an. Caspian konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Nein ... natürlich nicht. Ich kann euch Beide nicht an dieses Schloss ketten. Morgen wird euch zu Ehren ein Fest stattfinden. Ich hoffe, ihr werdet uns mit eurer Anwesenheit erfreuen." "Vielen Dank" antwortete Emdund und verneigte sich leicht, als Zeichen seiner Dankbarkeit. Auch wenn er die Idee eines Festes nicht gut heißen konnte. Man sollte sich lieber auf einen Kampf vorbereiten, als zu feiern wie er fand. Er nickte noch einmal und ging dann wieder zu Lucy. Im gehen wandte er sich kurz an Caspian. "Wir sind bei Sonnenuntergang wieder da" sagte er und nahm Lucy dann bei der Hand. Caspian nickte und verschwand anschließend im inneren des Schlosses, um die Feierlichkeiten mit vorzubereiten. Lucy legte ihre Hand in die von Edmund. "Ich will reiten Ed, nicht fliegen" stellte sie klar. Sie fürchtete sich ein bisschen vor dem Greif und er verband sicherlich nicht gerade die besten Ansichten mit Cair Paravelle. "Wie du möchtest, ich will seine Hilfe ja auch nicht für jede Faxen in Anspruch nehmen" sagte Edmund und ließ sich von seiner Schwester hinab in die Stallungen führen. Mit jeder Stufe die sie näher hinab in die Stallungen kamen, ging Lucy schneller. Edmund konnte verstehen warum, sie wollt wohl so schnell wie möglich zurück nach Cair Paravelle. Auch er, ihm ging es nicht anders, er wollte nirgends anders sein als dort. Es war ihr Zuhause. Lucy löste ihre Hand schnell von der von Edmund und öffnete das Tor zu den Stallungen, in welche sie schnell eintrat und sich ein gesatteltes Pferd nahm. "Reiten wir zusammen?" Sie war zwar schon alleine geritten, doch sie fürchtete sich doch ein bisschen vor diesen stattlichen Tieren. "Na klar!" Edmund nickte und half ihr auf das Pferd. Er hoffte das er es nicht ganz verlernt hatte, denn in London konnte man sich ja schlecht auf einem Pferd fortbewegen. Als Lucy saß, stieg er auf und ließ das Pferd lostraben. Das braunhaarige Mädchen hielt sich leicht an der Mähne des Pferdes fest und in trabendem Schritt verließen sie das Schloss. Als sie draußen waren, auf freiem Gelände, gab Edmund dem Hengst die Sporen und sie preschten in rasanter Geschwindigkeit in Richtung Cair Paravelle. Ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen, diese Geschwindigkeit, Gott fühlte sich das gut an, den Wind an sich vorbeirasen zu spüren. Er fühlte sich lebendig. "Halt dich gut fest" murmelte er und gab noch etwas mehr Gas. Sie preschten über eine ewige Graslandschaft bis sie am Waldrand ankamen. In der Ferne konnte man schon das Meer sehen. Auch die Luft roch nach Algen und Salzwasser. Das Meer kam immer näher. Erschrocken riss Edmund die Augen auf, als plötzlich ein Bach quer vor ihnen auftauchte. "Uuoooooh!" gab er schreiend von sich und ehe er sich versah,riss er die Zügel hoch und gab dem Befehl zum Springen. Gesagt, getan. Das Pferd machte einen riesigen Satz und für kurze Zeit schienen sie in der Luft zu schweben, bevor sie ruckelig wieder auf dem Boden aufsetzten. Schnell ritt er weiter und atmete erst einmal erleichtert auf, da hatte er sich aber ganzschön erschreckt. "ED" kreischte Lucy, als sie den Bach sah. Doch schon riss ihr Bruder an den Zügeln und sie sprangen über das Gewässer. Lucy schloss ihre Augen und krallte sich in die Mähne des Pferdes. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, funkelte sie Edmund über ihre Schulter hinweg böse an. "Du spinnst!" "Wir leben noch" meinte dieser noch etwas zittrig in der Stimme. Auch er hatte eine ziemlichen Schrecken bekommen. "An den Bach konnte ich mich nicht mehr erinnern, verzeih" sagte er und versuchte seine Schwester zu besänftigen. "Da!" rief er, als man am Horizont die Ruinen Cair Paravelles erkennen konnte. Sie waren ja auch noch nie auf diesem Weg nach Cair Paravelle gereist, dachte Lucy leicht angesäuert. Doch als sie die Ruinen erblickte, wurde ihr ganz warm ums Herz. Es war einfach viel schöner hier zu sein, als in diesem tristen Schloss. Wie schön würde es erst wieder aussehen, wenn es wieder Form annahm? Langsam wurde das Pferd langsamer, bis es schließlich ganz stehen blieb. "Wir sind da" hauchte Edmund freudig und wartete bis seine Schwester abgestiegen war. Anschließend sprang er dann selbst hinab, um sich umzusehen. Lucy lief bis an die Klippen und sah auf das Meer. Es war ein herrlicher Tag und es glitzerte überall um sie herum. Sie blickte sich nocheinmal nach Edmund um und begann dann schließlich zum Strand hinunter zu gehen. Sie wollte das kühle Nass um ihre Füße spüren können und freute sich schon darauf. Unterwegs ließ sie ihren Umhang von den Schultern gleiten, da es ziemlich warm war. Auch ihre Schuhe fanden den Weg irgendwo im Sand liegen zu blieben. "Komm Edmund!" lachte sie fröhlich. "Ich komme!" rief dieser und folgte dem Mädchen in den Sand. Es war wirklich warm wie auch er bemerkte. Er ließ sich an einen Felschen sinken, entledigte sich seines Kettenhemdes und beließ es bei dem weißen Leinenhemd das er darunter trug. "Was hast du vor? Schwimmen gehen?" fragte Edmund und folgte Lucy schnell, nachdem auch er seine Schuhe ausgezogen hatte. Das Mädchen raffte ihr Kleid und lief schließlich in die warmen Fluten des Meeres. Sie drehte sich zu ihrem Bruder um und ihr Gesicht strahlte vor Freude und Glück, als würde sie nichts anderes auf dieser Welt kennen. Edmund folgte den Spuren die sie im Sand hinterlassen hatte, bis er schließlich neben ihr stand, sodass auch ihm das Meer sanft um die Füße spülte. Er schloss die Augen und genoss das Rauschen des Meeres und die frische Luft. Lucy band ihr Kleid geschickt mit dem Gürtel nach oben, sodass sie es nicht die ganze Zeit halten musste und spritzte Edmund schließlich mit etwas Wasser voll. "Sei nicht so nachdenklich Edmund!" lachte Lucy. "Das macht nur Falten." "Hey!" murrte dieser und sah finster zu ihr. "Ab 20 gehts mit der Haut sowieso abwärts, also drei Jahre faltenlos, dass bringt auch nicht mehr viel" meinte er und grinste dann. Schließlich ließ er sich dann einfach nach vorn in die Fluten fallen und tauchte einen kurzen Augenblick unter. "So ein Quatsch" lachte Lucy. Sie lief wieder etwas Richtung Strand zurück und setzte sich anschließend in den weichen Sand, wobei sie ihre Füße noch immer im Wasser beließ. "Was denkst du, machen Peter und Susan?" Edmund setzte sich auf und blieb dort, wo er sich ins Wasser hatte fallen lassen, sitzen. "Lernen? Ich weiß nicht? Vielleicht steht die Zeit auch still, draußen." Lucy wurde nachdenklich. Die Zeit würde nie stillstehen, nicht in ihrer Welt. "Was wohl passieren wird, wenn wir hier bleiben würden? Ob sie wüssten, dass wir hier sind?" "Sicher, irgendwann bestimmt. Der Zeitunterschied ist enorm, ob es nun 1300 oder 49 Jahre sind, hier vergeht die Zeit wohl schneller als in unserer Welt. Ich möchte hier bleiben, aber ohne die Beiden fehlt irgendwie was" sagte Edmund, sah hinauf in den Himmel. Er legte den Kopf in den Nacken und beobachtete die weißen Wolken die dort vorbeizogen. "Ja ... du hast Recht. Aber ich werde mit aller Sicherheit hier bleiben. So sehr mir Susan und Peter auch fehlen werden." Sie zog ihre Beine an und starrte zu Edmund. "Wehe du ertrinkst." witzelte sie. "Ich kann schwimmen" antwortete Edmund. "Aber das Wasser ist schön" fügte er hinzu und richtete sich wieder auf, um sich dann neben Lucy zu setzten. Die warme Sonne würde ihn schon trocknen. Auch Lucy ließ sich nun in den weichen Sand fallen und sich von der Sonne anscheinen. Es war einfach herrlich hier. Irgendwann drehte sie sich auf den Bauch und sah zu den Ruinen hinauf, die sich über ihnen erstreckten. "Denkst du, wir können es je wieder so aufbauen, wie es früher war?" "Bestimmt nicht, wir zwei allein auf keinen Fall, aber wir bräuchten Arbeiter, ich will aber niemanden für uns schuften lassen. Ich bin ja kein Sklaventreiber. Vielleicht finden wir irgendwas, einen Zauber, oder etwas das ihm seine alte Schönheit wiedergibt" sinnierte Edmund hoffend. "Ich bin sicher, es gibt viele, die uns helfen würden." Lucy stand nun auf und klopfte sich den Sand vom Kleid. Langsam wurde es wirklich schon spät. "Wir sollten zurück Edmund." "Ich bin doch noch patschnass. Noch etwas, ja?" fragte dieser und sah flehend zu seiner Schwester auf. Lucy konnte einfach nicht wiedersprechen und setzte sich wieder neben ihn. Vorsichtig nahm sie seine Hand in ihre und war froh, dass sie wieder so warm war, wie es sich gehörte. Sie machte sich insgeheim noch immer Sorgen um Edmund und das was er durchmachen musste. Momentan dachte Edmund garnicht daran. Er ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen und freute sich wie ein Schneekönig. Kein düsterer Gedanke konnte jetzt seine Laune trüben. So schien die Sonne schon lange nichtmehr, vor allem in London, die Automobile die dort tagtäglich fuhren, verdunkelten die Sonne mit ihrem Rauch. Da hatte man selten das Glück die Sonne zu spüren. Auch Lucy ließ sich von dieser Glückseeligkeit mitreisen. Doch irgendwann schlief sie einfach ein und sank an Edmunds Seite, ohne dabei seine Hand loszulassen. Der Ältere lächelte und fasste sie im Nacken um sich vorsichtig nach hinten umzulegen. Auch er legte sich hin und beobachtet die Wolken. Es schien sogar, als ob die Wolken leben würden. Ein frohes Schauspiel zeigte sich ihm. Vielerlei Gestalten tanzten, der Himmel schien sich zu freuen. Dann schloss auch Edmund die Augen und gönnte sich eine Pause von all dem Stress dieser Welt. Im Schlaf kuschelte sich Lucy noch näher an Edmund und störte sich gar nicht an seinen nassen Sachen. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so geborgen gefühlt und selbst im Schlaf wünschte sie sich, dass es nie aufhören würde. Das es immer so zwischen ihnen bleiben würde. Erst als die Nacht hereinbrach und der kalte Wind Edmund um die Nase wehte, wachte er auf und sah sich um. Es war schon düster geworden. Vorsichtig weckte er Lucy und sgate sie sollten sich auf den Weg zurück machen. Es sei schon spät. Auch das Pferd mit dem sie gekommen waren, war zu ihnen an den Strand gekommen. Als ob es spürte, dass es Zeit war zu gehen. "Ah Pferdchen" sagte Edmund, als er es ein wenig entfertn hinter Lucy entdeckte. Lucy rieb sich verschlafen die Augen und trottete hinter Edmund her. Sie stieg auf den Rücken des Pferdes und warete darauf, dass Edmund auch kam. Als dieser schließlich wieder hinter ihr saß und das Pferd zurück lenkte, schlief sie wieder an ihn gelehnt ein. Kurz sah Edmund zu ihr hinab, bevor er am Waldrand angekommen wieder Gas gab. Es kam ihm noch schneller vor, als auf dem Hinweg. In hohem Tempo preschte er durch die grüne Landschaft, die in ein düsteres schwarz getaucht war. Es dauerte nicht lange und sie erreichten das Schloss. Caspian wartete schon angespannt auf die Beiden, hatte er sich doch Sorgen gemacht, sie wären entführt worden. Liebevoll hob er Lucy vom Pferd herunter, schließlich wollte er nicht, dass sie aufwachte. "Das Pferd findet allein zurück Edmund. Du siehst auch erschöpft aus. Komm" Er nickte in Richtung Eingang. "Schon gut, ich will es noch absatteln" antworete Emdund und ritt Richutng Stall. Er überließ das niemand Anderem, schließlich war er geritten und derjenige der das übernehmen musste. Im Stall angekommen lockerte er den Sattel und streifte ihn dann ganz ab. Er nahm ein Tuch und rieb das Pferd noch ab, bevor er ihm über den Hals strich. Er lächelte, ein wirklich schönes Pferd. Es erinnerte ihn ein wenig an Phillip. Caspian brachte die junge Königin zurück in ihr Zimmer und legte sie in ihrem Bett ab. Lucy erfüllte das Schloss wirklich mit besonderem Glanz, genauso wie Edmund es tat. Hoffentlich würde er sie Beide nicht enttäuschen, das war das wenigste, was er wollte. Als er sicher war, das Lucy tief und fest schlief, ging er in sein eigenes Gemach zurück. Vorsichtig schloss Edmund das Tor der Stallungen und suchte den Weg hinein ins Schloss. Wie auch schon vorher war ihm die Gangführung dieses Gemäusers ein Rätsel und er irrte gut zwei Stunden in den verwirrenden Gängen herum, bevor er überhaupt wieder einen Anhaltspunkt fand, wo er schoneinmal gewesen war. Er stand in mitten des großen Thronsaals. Aber wie kam er zurück in das Zimmer das ihm zugeteilt worden war. Ein großes Fragezeichen schwebte über ihm und Edmund entschloss sich, einfach hier zu nächtigen. Denn ehe er sich ganz verlief, bleib er lieber hier. Morgen früh würde bestimmt jemand kommen, der ihm den Weg zu Lucy zeigen konnte. Als Edmund nach zwei Stunden noch immer nicht da war, machte sich Caspian mal auf den Weg, um ihn erneut zu suchen. So groß war sein Schloss dann doch auch wieder nicht? Oder hatte er ewta doch ein wenig übertrieben? Er betrat den Thronsaal und sah sich um. Auf einem der Stühle konnte er eine Gestalt erkennen, die sich wenige Augenblicke später als Edmund heraussstellte. "Was machst du hier? Sag bloß, du hast die Orientierung verloren" frozelte der junge König. "Nein nein" meinte dieser und erhob sich vom Stuhl, auf dem er Platz gefunden hatte. "Mir gefällt dieser Raum so gut, ich kann einfach nicht genug davon kriegen" fügte er sarkastisch hinzu. Natürlich hatte er sich verlaufen, ach ja, in Cair Paravelle war kein Gang ihm ein Räsel gewesen, er kannte jeden noch so kleinen Winkel. Kein Raum war ihm unbekannt. Und hier? Alles schien so fremd. "Na dann ... darf ich den großen König Edmund in seine Gemächer geleiten?" Es machte Caspian sichtlich Spaß, den Jüngeren ein wenig damit aufzuziehen. Doch er tat das nur aus Freundschaft, nicht wie bei Peter, wo es wirklich ein großer Konkurenzkampf gewesen war. Jeder von ihnen hatte sich behaupten wollen. "Nur zu" meinte Edmund, ohne sich anmerken zu lassen, dass es ihn ärgerte, so aufgezogen zu werden. Langsam folgte Edmund Caspian durch die dunkeln Gänge des Schlosses. "Was ist für morgen geplant? Ein Feuerwerk? Oder gibt es lebendsgroße Statuen von mir und Lucy aus Schokolade?" fragte er und sah zu Caspian auf. "Schokolade? Willst du das euch schlecht wird? Nein, einfach nur eine große Feier und ein Feuerwerk am Schluss." Caspian hatte nicht wirklich viel Zeit gehabt, um mehr zu planen. Aber für Cair Paravelle würde er Statuen anfertigen lassen, von Lucy, Edmund, Peter und Susan. "Ich würde auch keine Statue von mir wollen, ich bin ja kein 'Held', nur König. Peter ist Hochkönig, von ihm sollte es eine Statue geben, das würde passen und eine Kleine von ihm für mich, als Briefbeschwerer oder Schlüsselanhänger" grinste Edmund und folgte Caspian weiter. Ja das wäre schon lustig, Peter als Anhänger an einem Schlüssel. "Schlüsselanhänger?" fragte Caspian skeptisch. Er öffnete die Tür zu seinem Zimmer und ließ Edmund den Vortritt. "Du kannst natürlich wieder im Bett schlafen. Ich werds mir auf dem Sessel bequem machen. Bins ja mittlerweilen gewohnt." "Ich kann auch auf dem Sessel schlafen. Hab ich schon öfter, oder auf dem Stuhl, während der Prüfungen" meinte Edmund nachdenklich. "Schon in Ordnung." Sie konnten ja eigentlich auch zusammen in diesem Bett schlafen, aber ob Edmund das so Recht war, wusste Caspian schließlich nicht. Und er wollte ihm nicht zu Nahe treten. "Gut, dann wäre das besprochen. Ich nehme den Sessel und du behältst dein Bett" sagte Edmund und ließ sich auf den Sessel sinken. "Die Sessel in Cair Paravelle waren gemütlicher" bemerkte er leise und entledigte sich wieder seines Kettenhmdes, dass er vor dem Abritt wieder übergestreift hatte. Caspian stand etwas unentschlossen im Raum. Er konnte doch einen König der alten Zeiten nicht einfach auf einem Sessel schlafen lassen, dass ging doch wirklich nicht. Aber er würde sich wohl nicht durchsetzen können. Also streifte er sein Hemd ab und glitt anschließend unter die Decke. Doch einschlafen konnte er noch lange nicht. Kurz juckte Edmund sich an der Nase und schloss dann die Augen. Er rutschte im Sessel hinab, bis er eine bequeme Position fand und legte dann den Kopf in den Nacken. Irgendwie würde er schon schlafen können. Es dauerte gar nicht mal lange und er war wirklich eingeschlafen. Frische Luft machte eben Müde. Caspian lag ziemlich lange wach und wartete, bis Edmund tief genug schlief. Dann schwang er seine Beine wieder aus dem Bett und legte den Dunkelhaarigen hinein. Er sollte doch schließlich nicht leiden, seinetwegen. Außerdem konnte er es nicht verantworten, wenn dieser einen steifen Nacken bekam. Caspian legte sich anschließend einfach wieder zu Edmund ins Bett. Kapitel 7: Festlichkeiten ------------------------- Spät am nächsten Morgen wachte Edmund erst wieder auf. Es war schon gegen Mittag, die Sonne schien ins Zimmer und die Vögel zwitscherten. Er erhob sich aus dem Bett und wischte sich über die Augen, bevor er merkte, dass er im Bett geschlafen hatte. Caspian hatte ihn wohl hineingelegt. Doch dieser war nicht mehr im Raum. Ob er auf dem Sessel geschlafen hatte? Wenn ja würde er es ihm nicht verübeln, wenn er schreckliche Rückenschmerzen hatte. Caspian war bereits früh am Morgen erwacht und hatte sich an die restlichen Vorbereitungen für das Fest am Abend gemacht. Schließlich galt es noch einen Saal schmücken zu lassen und ein paar Gäste einzuladen, über die sich die Geschwister freuen würden. Den Dachs Trüffeljäger, Trumpkin, auch einen Greif hatte er ausgesandt. Vielleicht war er ja in der Lage Aslan zu finden. Lucy gesellte sich am späten Vormittag zu ihm und sah dem regen Treiben vom Balkon aus zu. Insgheim freute sie sich schon auf das Fest. Edmund erhob sich aus dem Bett und ging zu Fenster, um es zu öffnen. Eine leichte Brise trug einige Blütenblätter ins Zimmer, die sich nach einigen herumgefleuche zur Form einer Frau formten. "Mein König" sagte sie und machte einen leichten Knicks. "Ihr werdet euch sicher an uns erinnern, ich bin eine Entsannte der uralten Bäume des westlichen Waldes. Wir können uns noch an euch erinnern, die Bäume möchten euch ein Geschenk machen und würden sich freuen, euch zu begrüßen. Viele der uralten Bäume denken noch immer an die Taten, die ihr vor 1300 Jahren volbrachtet. Bitte kommt" sagte sie. So schnell wie sie gekommen war, verschwand sie wieder und hinterließ nur den Duft von Kirschblüten. Schnell zog sich Edmund seinen Wams über und rannte aus dem Zimmer. Im Laufen schaffte er es grade noch, sein Schwert am Gürtel umzubinden und lief am Thronsaal vorbei in dem Caspian war. "Bin bald wieder da!" rief er und verließ das Schloss auf dem Weg in die Stallungen. Lucy sah, wie Edmund laufend das Schloss verließ. "Wo willst du hin?" rief sie ihm noch nach. "Weiß nicht" gab Edmund von sich, bevor er in die Stallungen flitzte und in der Kurve stark langsamer wurde, um nicht im Heu zu landen. Er sattelte das Pferd und sprang auf. Er trieb es an loszureiten. Das Pferd folgte Edmunds Anweisungen und trabte los. "Edmund!" Lucy stemmte sich vom Geländer weg und lief durch das Schloss, hin zum Eingang, wo gerade ihr Bruder vorbeiritt. Egal was geschehen war, was wenn es eine Falle war, in die er nun blindlings tappte? "Was wenn es eine Falle ist? Du kannst doch nicht alleine gehen! Edmund!" Edmund stockte und sah zu Lucy. "Keine Angst, das ist keine Falle, man erwartet mich" erklärte er. Was genau es war, wollte er nicht sagen, denn man hatte ihm auch gesagt, er solle darüber kein Wort verlieren. Der Grund dafür war die stetige Zurückhaltung der Bäume gewesen, nachdem sie vor über 1300 Jahren Narnia verlassen hatten. "Edmund!" Lucy war wirklich sauer, als er das Schloss nun verließ. Der würde was zu hören kriegen, wenn er wieder zurückkommen würde. Erst spät am Abend, als alle Festlichkeiten schon in vollem Gange waren, kam Edmund wieder. Er ritt in den Stall und sattelte sein Pferd ab, bevor er den Weg ins Schloss suchte. In der Hand hielt er zwei längliche, schmale Schachteln, die er mit beiden Händen festhielt, aus Angst sie könnten hinuterfallen. Caspian hatte Lucy soweit beruhigen können, sodass sie sich eingekleidet hatte und nun, ohne Edmund den Mittelpunkt des Festes darstellte. Sie freute sich darüber, viele ihrer alten Freunde zu sehen und hörte jedem aufmerksam zu, der ihr etwas zu erzählen hatte. Caspian hielt sich etwas abseits. Er trug ebenfalls seine Festtagsgewänder und lauschte den Erzählungen, die die Narnianer vorzubringen hatten. Als er Edmund den Hof betreten sah, erhob sich der junge Regent und ging zu ihm. "Du bist spät. Lucy wird nicht sehr erfreut darüber sein." "Ich weiß, aber ich weiß, wie ich das wieder gut machen kann" sagte Edmund und lächelte. "Bin gleich wieder da, ich zieh mich nur rasch um" sprach er und verschwand schnell. Er öffnete eine der Schatullen und holte sein Festgewand heraus, dass er bei der Krönung getragen hatte. Obwohl die Schachtel so klein war, schien sie keinen Boden zu haben, denn in ihr war unendlich viel Platz. Die zweite stellte er beiseite. Edmund war nun in das hellblaue Gewand gekleidet, kunstvoll verziert. Mit Vorsicht holte er den letzten Inhalt aus der Schatulle heraus, eine silberne Krone. Die die er zu seiner Zeit getragen hatte. Er setzte sie sich auf und besah sich im Spiegel. Fein, fein dachte er sich und nahm die andere Schatulle wieder an sich und verließ den Raum. Er wollte Lucy noch etwas geben, sie würde sich sicher freuen, dachte er. Schnell ging er wieder in die große Halle um es ihr zu geben. Caspian staunte nicht schlecht, als Edmund in seinen Königsgewändern wieder kam. Auch die restliche Halle schenkte ihm die ganze Aufmerksamkeit. Darunter auch seine kleine Schwester, die nun wutentbrannt auf ihn zuging. "Wo warst du so lange Edmund! Ich habe mir Sorgen gemacht! Was wenn dir etwas passiert wäre?" Tadelnd hob sie ihren Finger. "Schrei nichtt so, was sollen denn die Anderen denken" ermahnte Edmund sie und drückte ihren drohenden Zeigefinger nach unten. "Ich habe etwas für dich, die Bäume, deine Freunde, sie haben die ganzen Jahre auf das hier geachtet, sie sind ziemlich alt und viele können sich noch recht gut an uns erinnern" erklärte Edmund und deutet auf die kleine hölzener Schachtel in seiner Hand. Kunstvoll verziert, mit Blättern, Geschnörkel und vielerlei Kleinigkeiten. "Das ich mir Sorgen mache!" antwortete Lucy trotzig. Sie besah sich die kleine Schatulle genauer. Sie war schön gearbeitet und sie war so klein. Was sollte denn darin sein, was ihr so wichtig sein könnte? Caspian war hinter Edmund getreten und besah sich das Kästchen ebenfalls. Vorsichtig öffnete Lucy nun den Deckel und zum Vorschein kam ihre silberne Krone. Mit leuchtenden Augen blickte sie zu Edmund auf. Erstaunen kennzeichnete ihren Blick und sie wollte schon die Krone entnehmen, doch Caspian hielt sie auf. "Wenn ich darf?" Lucy nickte und vorsichtig entnahm der junge Regent das Diadem und setzte es Lucy auf. Es herrschte eine andächtige Stille im Saal, als Caspian das tat. Anschließend blickte er zu Edmund und Lucy. "Willkommen zu Hause, König Edmund, Regent der westlichen Wälder und Königin Lucy, Herrscherin über das östliche Meer!" Edmund nickte nur und sah dann lächelnd zu Lucy. "Aslan hat es den Bäumen anvertraut, wie sie mir erzählt haben" erklärte Edmund weiter und ließ sich von Lucy zu seinem Platz an der großen Tafel führen. Caspian folgte seinen Gästen, die nun an der königlichen Tafel neben ihm Platz nahmen. "Nun lasst das Fest beginnen!" Plötzlich war der Saal erfüllt von Lichtern, Gesang und Musik. Essen wurde aufgetragen und auch mit dem Wein wurde nicht gesparrt. Lucy hörte das nur zu gern. "Du hast ihn nicht gesehen oder?" Edmund schüttelte den Kopf. "Die Bäume sagten, es sei lange her, dass man ihn das letzte Mal gesehen habe, und die wissen wirklich bescheid. Sie bewohnen ja ganz Narnia und so bleibt ihnen nichts verborgen, sie wissen alles, auch ... über die Hexe" flüstere Edmund. Dann wandte er sich dem Fest zu und bemerkte gar nicht, dass man seinen Krug mit Wein füllte. Er trank einfach, da es auch nicht schlecht zu schmecken schien. Aus diesem einfachen Grund ließ er sich einige Male nachfüllen. Lucy lauschte ihrem Bruder aufmerksam, doch auch sie wollte ihre Gedanken nicht von solchen Themen trüben lassen. Nicht an diesem Abend, den sie extra für sie feierten. Sie unterhielt sich die meiste Zeit mit dem Dachs Trüffeljäger und Trumpkin. Sie lehnte den Wein geflissentlich ab, trank nur Wasser und aß ein wenig. Caspian fühlte sich an diesem Abend ziemlich wohl. Er war vertieft in einige Gespräche mit seinen militärischen Beratern, doch wenn es mal an der Zeit war, wollte er Edmund auch hinzuziehen. Ihm vertraute er als Stratege doch sehr. Auch der junge König ließ sich auf diesem Fest einige Male Wein nachschenken. Irgendwann verlangte es ihn nach frischer Luft und er entschuldigte sich, um etwas in den Garten hinaus zu gehen. Angeheitert unterhielt Edmund sich mit den Herren und als er bemerkte das die letzten Gläser wohl etwas zu viel waren und sein Mund ihm nicht mehr ganz gehorchen wollte, entschuldigte auch er sich und ging hinaus auf den Balkon. Er lehnte sich an das kalte, steinerne Geländer und atmete tief durch. Ihm war ganz warm vom vielen Alkohol, kein Wunder das Peter meinte 'nie wieder'. Die frische Luft schenkte etwas Abkühlung, was seine glühenden Wangen kühlte. Er fühlte sich leicht wie ein Teekessel. Caspian hatte es sich auf einer der Bänke gemütlich gemacht und starrte nun auf das Meer, das sich leicht glitzernd vom dunklen Nachthimmel abhob. Er hatte das Gefühl, dass Lucy und Edmund sich richtig wohl fühlten und das freute ihn doch sehr. Langsan torkelte Edmund die schmale Treppe hinab, die runter in den Garten führte. Ihm war wirklich tüdelig, und er musste darauf achten, überhaupt auf die Stufen zu treten und nicht daneben. Unten agekommen verschnaufte er ersteinmal, bevor er weiter ging. Edmund lenkte die Aufmerksamkeit Caspians unweigerlich auf sich, als er die Treppe nach unten getorkelt kam. Ein ziemlich breites Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Königs breit. "Bis wohl ein bisschen angetrunken?" frozelte er. Wobei es ihm ja nicht wirklich besser ging. Edmund hob den Blick zu Caspian und musste erstmal die Worte, die er da gehört hatte verarbeiten, bevor er antworten konnte. Man konnte förmlich sehen wie die Zahnräder sich in seinem Kopf drehten. "Was? Nein ich doch nich" lallte er und gesellte sich angeheitert zu Caspian. Caspian machte für Edmund platz auf der Bank und stand auf. Man sah ihm förmlich an, dass er noch nie weiter Alkohol getrunken hatte. Er war sogar ein bisschen grün um die Nase. "Ist dir übel?" "Nein, es geht" muremlte dieser leise. "Es geht schon" fügte er hinzu und schloss kurz die Augen. Ein bisschen schwummerig war ihm, das musste er zugeben, aber ansonsten fühlte er sich pudelwohl. Caspian ging zum Geländer und lehnte sich etwas dagegen. "Ich hoffe du hattest etwas Spaß beim Fest heute Abend. Lucy scheint sich ziemlich wohl zu fühlen." Er drehte sich zu Edmund um. Als sich ihre Blicke für einen kurzen Moment trafen, flatterten plötzlich tausend Schmetterlinge durch seinen Bauch und er wurde etwas rot um die Nase. Edmund nahm das gar nicht so wirklich war. "Ja sie freut sich" sagte Edmund und lächelte. Es tat gut zu sehen das sie froh war. Caspian schluckte. Wenn das so weiterging, würde er noch Dinge tun und sagen, die er später bereuen würde. Aber er würde mit Sicherheit nichts garantieren. "Soll ich dich ins Bett bringen?" "Ins Bett? Ach was die Nacht ist jung" grinste Edmund freudig und schunkelte glückseelig hin und her. Der Wein hatte volle Arbeit geleistet. So zufrieden und unbeschwert hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Ganz leicht, wie eine Feder. Er hatte das Gefühl, wenn er sich fallen lassen würde, würde er einfach mit dem Wind wegfliegen. "Ja, die Nacht ist jung und du ziemlich betrunken." lachte Caspian. Edmund dort so schunkeln zu sehen, löste beinahe einen Lachkrampf bei ihm aus, wenn man dann auch noch das glückseelige Gesicht dazu betrachtete, war das Bild eines Einfallspinsels schon fast perfekt. Schwankend lehnte Edmund sich von der Bank hoch und fand kurze Zeit später festen Halt und machte ein paar Schritte neben Caspian an das silberne Geländer, um sich dort abzustützen. Er warf den Blick zu dem Größeren und lächelte. "Du bist echt in ordnung" sagte er und sah wieder nach vorn. Caspian grinste Edmund an. "Das kann ich nur zurückgeben" antwortete er leise und drehte sich auch wieder zum Meer um. "Was denkst du sonst noch so über mich?" "Weiß gar nich obsch momentan überhaubt denge" nuschelte Edmund und ließ den Kopf hängen. "Mir's ganzschön heiß" meinte er und griff mit einer Hand nach Caspians Ärmel, um sich daran festzuklammern. Schmunzelnd blickte er zu Edmund. "Warte nur, bis du morgen wieder aufwachst. Dann hast du bestimmt höllische Kopfschmerzen und du kannst froh sein, wenn du dich an alles erinnerst." "Daran kansch jez auch nix mehr ändern" nuschelte Edmund und blieb grinsend so an Caspian hängen. "Ich glaub ich will doch ins Bett" murmelte er und sah mit einem vielsagendem, verführerischen Blick zu Caspian auf. Der junge König wusste nicht, was er von diesem Blick halten sollte, doch er wollte mal nicht das falsche hineininterpretieren. Vorsichtig legte er Edmunds Arm um seine Schulter und seine freie um Edmunds Hüfte. "Na dann wollen wir dich mal dort hin bringen nicht wahr?" Kapitel 8: Verführerisch ------------------------ Langsam ließ Emdund sich führen, machte keinen Schritt zu viel, um nicht zu stolpern. Sein Herz schlug mit einem Mal so laut, dass er es deutlich hören konnte. Ob das nur am Alkohol lag oder auch an ... Caspian? Caspian ging so langsam, wie es ihm möglich war, um Edmund heil in sein Zimmer zu bringen. Dort angekommen setzte er den Dunkelhaarigen ersteinmal auf das Bett. Seine Wangen glühten rot und sein Blick war vom Alkohol ganz verhangen und hatte was richtig verfürherisches an sich. Edmund hielt seinen Kopf leicht gesenkt, da ihm dieser so schwer vorkam. Ließ den Blick aber stetig auf dem Dunkelhaarigen ruhen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Caspian ging vor Edmund in die Hocke, damit dieser nicht ständig den Kopf heben brauchte. "Kannst du dich alleine ausziehen? Oder muss ich dir jemanden schicken, der dir hilft?" Edmund hob die Hand und strich seinem Gegenüber durchs Gesicht, wischte dabei eine dunkle Strähne seiner Haare zur Seite. "Hilf du mir" hauchte er. Caspian erstarrte für einen Augenblick. Edmunds weiche Hand auf seiner Haut schien tausende Funken zu schlagen. Etwas unschlüssig verharrte er in seiner Position, ehe er langsam seine eigene Hand hob und dem Dunkelhaarigen die Krone vom Kopf zog. Edmund lächelte kurz und sah dann wieder zu Caspian, der noch immer vor ihm kniete. "Aber vorsichtig damit" sagte er und deutete auf die Krone. Caspian legte die Krone so vorsichtig wie möglich auf dem Tisch neben seinem Bett ab, wandte anschließend seinen Blick wieder zu Edmund. Was würde jetzt zwischen ihnen passieren und vor allem: Wollte Edmund das wirklich? Wusste er eigentlich was er da gerade tat? "Das bin ich doch immer" flüsterte Caspian. "Ich weiß" murmelte Edmund und nickte zaghaft. Dann lächelte er wieder, als Zustimmung das Caspian weiter fortfahren konnte. Der junge Regent lehnte sich ein Stück weiter nach vorne, ließ Edmund währenddessen nicht aus den Augen. Vorsichtig schloss er dessen Hand in seine eigene, ehe er ihn leicht auf die Lippen küsste. Es war als ob ein Stromschlag durch seinen Körper rasen würde. Tausend Schmtterlinge flatterten freudig im Bauch des Jüngeren. Ein angenehmes Prickeln machte sich auf seiner Haut breit und ließ ihn mehr wollen. Vorsichtig legte er seine freie Hand auf Caspians Schulter um ihn fest zuhalten, aus Angst er könne aufhören. Doch das hatte Caspian nicht in geringster Weise vor. Als Edmunds Hand auf seiner Schulter ruhte, sah sich der Dunkelhaarige in seinem Tun bestätigt und stand nun langsam auf, während er Edmund weiter sanft küsste. Vorsichtig drückte er diesen nun in die Matraze und beugte sich über ihn. "Wir können noch aufhören" hauchte er. Kurz schloss Edmund die Augen, es schien als ob er nachdachte, was er aber nicht tat, er verdaute ersteinmal diese Gefühle. Dann schüttelte er verneinend den Kopf. "Niemals!" nuschelte er. Caspian lächelte Edmund liebevoll an, als er seinen Kopf erneut senkte und ihm zarte, federleichte Küsse auf die Lippen hauchte. Niemals hätte er gedacht, dass seine Gefühle Erwiederung finden würden. Mutiger ließ er seine Hände nun über Edmunds feine Gewänder gleiten. Genauso langsam suchte Edmunds Hand ihren Weg zu seinem Kragen, an dem man diese Gewänder öffnen konnte. Caspians Blick fogte den Händen von Edmund, seine Hände führten ihren Weg jedoch in die andere Richtung weiter und schlichen sich irgendwann von unten unter das Oberteil. Langsam öffnete Edmund den ersten, dann den zweiten Knopf bevor er innerhielt, da ihm ein leises Keuchen entwich, als Caspian mit seinem kühlen Finger seine nackte Haut berührte. Die Haut des Jüngeren fühlte sich gut an unter seinen Fingern und sanft küsste er nun Edmunds Hände, die noch mehr von dieser sündhaften Haut freilegten, bis schließlich das hellblaue, fein verziehrte Hemd ganz geöffnet war und schon bald seinen Weg zu Boden fand. Caspian bestaunte die blasse Haut, die darunter zum Vorschein kam. "So schön" meinte er anerkennend. Der junge Regent schob sich ein Stück nach oben und begann Edmunds Hals zu küssen. Edmund war schon immer blass, woran auch ein paar Sonnenstrahlen nie etwas geändert hatten. Ab und zu bekam er im Sommer einen Sonnenbrand, aber wirklich bräuner wurde er davon nicht. Genießend legte Edmund den Kopf in den Nacken. Jeder Zentimeter den Caspian berührte prickelte. Dessen Hände blieben unterdessen nicht untätig und strichen sanft über Edmunds Seiten, reizten ihn leicht, damit er eine Gänsehaut bekam. Als sich seine Brustwarzen aufrichteten, begann Caspian, diese mit der Zunge zu bearbeiten, leckte sanft darüber, ehe er wieder daran saugte. Immer wieder entlockte er Edmund leise Seufzer, die der Kleinere unmöglich unterdrücken konnte. Es fühlte sich einfach zu gut an, als das er still sein konnte. Caspian durchzuckte gerade noch rechtzeitig der Gedanke, dass es wohl besser wäre, seine Zimmertüre abzuschließen. Nicht das sie ungebetene Gäste bekommen würden. Wiederwillig trennte er sich von Edmund und ging zur Tür, welche er nun abschloss. Als er sich wieder zu seinem Geliebten umdrehte, blieb ihm für einen kleinen Moment die Luft weg. Edmund sah einfach hinreißend aus, wie er da so in seinem Bett lag, vom Mondlicht erleuchtet. Die geröteten Wangen und dazu noch die lustverhangenen Augen. Langsam richtete Edmund sich auf und wartete das Caspian wieder zu ihm kam. Kurz winkte er mit der Hand, um ihm zu zeigen, er solle bloß schnell zu ihm zurück kommen. "Ich warte." Ein Grinsen umspielte Caspians Lippen und er bewegte sich nicht vom Fleck. "Und was, wenn ich jetzt nicht zu dir komme?" "Dann bin ich dir wirklich böse!" meinte Edmund drohend und setzte sich ganz auf. Er konnte das Lächeln nicht unterdrücken. Es war einfach viel zu surreal. Edmund war betrunken, er zwar auch, aber nicht so stark. Ob der Jüngere das nicht wirklich bereuen würde? Später irgendwann mal? Caspian wandte den Blick nachdenklich zu Boden. "Denkst du, wir tun das Richtige?" Verwundert sah Edmund zu Caspian auf. Wollte er jetzt reden? Edmund hatte Schwierigkeiten überhaupt einen ganzen Satz rauszubringen und jetzt verlangte Caspian ein Gespräch? Schwankend stand Edmund auf und hielt sich am Bett fest um nicht umzufallen. "Ja denke ich!" Caspian hob den Blick und musste einfach Lachen. Den Anblick, den Edmund ihm bot, war einfach herrlich. Halb entkleidet und dann stand er schwankend neben seinem Bett. Schnell überbrückte er den Abstand zwischen ihnen und schloss ihn liebevoll in seine Arme. "Dann, mach ich mir auch keine Sorgen darüber." "Bloß nicht, wir tuen nichts falsches" sagte Edmund und packte Capsian am Krangen um ihn mit sich aufs Bett fallen zu lassen. "Ich will dich" sagte er leise. Erschrocken streckte Caspian die Arme von sich, um seinen Fall zu bremsen, damit er nicht mit vollem Gewicht auf Edmund landete. Dessen Worte trieben nun ihm die Röte auf die Wangen. Soetwas hatte er noch nie von jemand anderem gehört. Bis jetzt war immer er es gewesen, der gefordert hatte. Als Edmund auf der weichen Matraze aufkam, kniff er kurz die Augen zusammen und sah aber kurze Zeit später schnell wieder in die seines Gegenüber. Er wartete auf eine Reaktion Caspians. Caspian suchte in den Augen Edmunds irgendeine Bestätigung für das, was sie jetzt gleich tun würden. Doch er fand weder etwas ablehnendes, noch die Bestätigung, die er brauchte, um weiter zu gehen. "Worauf wartest du?" fragte Edmund und hob eine Augenbraue. Ja worauf wartete er? Wollte er eine schriftliche Bestätigung haben? "Ich weiß auch nicht" antwortete Caspian. Sanft küsste er Edmunds Wangen und Lippen. "Du bist betrunken. Ich will nicht, dass du es später irgendwann einmal bereust." "Wie oft soll ich es noch sagen? Ich will das! Bitte" meinte Edmund schon fast flehend. Deutlicher konnte er es ihm nicht machen, natürlich war er betrunken, aber er wusste doch was er fühlte. Caspian nickte nun. "Aber soll denn ich die ganze Arbeit machen?" "Sag mir was ich tun soll" hauchte Edmund und gab Caspian einen Kuss auf die Lippen. Nur einen flüchtigen, schüchternen ersten Kuss den er von sich aus gab. "Ich weiß auch nicht ... ich finde, ich hab noch etwas arg viel an oder?" Er blickte an sich hinab. Er war schließlich noch immer voll gekleidet. "Das lässt sich ändern.." sagte Edmund richtete sich auf und blieb vor Caspian knien. Lansgam ließ er seine Hände über Capsians Brust gleichen bevor er begann sein Hemd aufzuknöfpen. Knopf für Knopf, schön langsam, öffnete er es. Caspian konzentrierte sich auf Edmunds Hände. So wie sie nun voreinander knieten, machte es den Anschein, dass sie voneinander alles erkunden wollten. Der Dunkelhaarige war neugierig auf das, was Edmund ihm noch zeigen würde und was ihn noch so erwartete. Als dieser nun sein Hemd geöffnet hatte, nahm er erneut die Hände von Edmund in seine und übersähte sie mit Küssen. Leicht beugte Edmund sich nach vorn und verteilte kleine Küsse auf Capsians Brust, streifte dann dessen Hemd zur Seite und ließ es genauso zu Boden gleiten, wie auch schon seines. Caspian konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Es fühlte sich einfach so gut an. Seine Hände fanden schließlich den Weg zurück zu Edmunds Körper und zu dessen Hose, die er nun langsam zu öffnen begann. Der Kleinere sah zu Capsian auf und ließ seine Hände auf dessen Brust ruhen. Er wartete ab was Caspian tat. Vorsichtig strich dieser die Hose nun von Edmunds Hüften und schmiss sie genauso unachtsam auf den Boden wie ihre Hemden zuvor. Anschließend legte er Edmund vorsichtig zurück in die Kissen und besah sich den makellosen Körper vor sich. Seine Lippen fanden automatisch den Weg zurück auf Edmunds Brust und Bauch, küssten sich langsam abwärts zu dessen Mitte. Leicht fröstelte es Edmund und er zog die Arme an den Körper. Die Röte in seinem Gesicht war nun auch nicht mehr zu übersehen. Knallrot lag er unter Caspian und versuchte sich zusammen zunehmen, nicht hinwegzuschmelzen. Edmunds Erregung ließ Caspian nun gezielt aus und küsste an dessen Oberschenkeln weiter. Sanft biss er in die weiche empfindliche Haut an dieser Stelle und leckte aber sofort entschuldigend darüber. Schnell hielt Edmund sich die Hand vor den Mund, ihm entwich ein wohliges Stöhnen. Keinesfalls war er angewiedert davon. Es gefiel ihm, sehr sogar, doch er wollte mehr. Er wollte ihn spüren. "Mehr" keuchte er heiser. Caspian schob sich über den Jüngeren. "Wer wird denn hier so ungeduldig sein?" "Verzeih" keuchte Edmund erregt. Er versuchte sich wirklich zuzammenzureißen. Diese Berührungen hinterließen ein Kribbeln, dass er so schnell nicht vegessen würde. Caspian beugte sich zu Edmund vor und küsste ihn nun voller Leidenschaft. Jegliche Zurückhaltung und Vorsicht war vergessen. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen" antwortete er zwischen den Küssen. "Das ist völlig normal." Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Dunkelhaarigen und er schmiegte sich an Caspian. Weitere Küsse hielten die beiden zusammen, er wollte niewieder loslassen. Der junge Regent begann nun am Verschluss seiner Hose zu nesteln und streifte sie schließlich auch von seinen Hüften. Langsam ließ er sich nun auf Edmund sinken, um ihm keine Angst einzujagen. Edmund sah immer noch zu Caspian, tief in seine Augen. Er wollte sich nicht von diesen abwenden. Denn er wusste nicht ganz was er tun sollte. Dieser Blick von Edmund machte ihn ganz ungehalten. Er küsste diesen nun wild, vergrub seine Hände in den vollen Haaren des Anderen. Mit der Zunge bettelte er nun um Einlass in dessen Mundhöhle. Geküsster ließ seine Hände ruhen und öffnete bereitwillig seinen Mund um Caspian nicht lange warten zu lassen. Schließlich wollte er es ja auch. Caspian drang in das fremde Reich ein und erforschte es gierig. Edmund schmeckte auch einfach viel zu gut, als das er von ihm hätte ablassen können. Er würde wohl nie genug von diesem bekommen können. Langsam schlang Edmund seine Arme um den Hals des Dunkehaarigen. Hielt sich ganz fest an ihm, um ihn nicht zu verlieren. Alles verlor sich hinter einem Schleier der Lust. Edmund wusste garnicht wie ihm geschah. Caspians freie Hand wanderte nun zwischen ihre Körper und berührte vorsichtig Edmunds Glied. Er wollte ihm eine unvergessliche Nacht bereiten, denn der Jüngere sollte später einmal nichts bereuen, was zwischen ihnen gewesen war. Bei dieser ersten kleinen Berührung keuchte Edmund auf und schlug wieder die Hand vor den Mund, es war ihm alles etwas peinlich, so laute Geräusche von sich zu geben. Caspian stubste Edmunds Hand sanft mit seiner Nase an und schob sie von dessen Mund. Es war wundervoll solche Laute aus dem Mund des Dunkelhaarigen zu hören und dann auch noch wissend, dass er der Grund dafür war. Langsam ließ er seine Hand an der Errektion nach oben gleiten, strich dann wieder nur mit einem Finger die Länge hinab. Seine Lippen fanden fast automatisch den Weg zu Edmunds. Dieser ließ seine Arme auf Caspians Nacken ruhen. Er zitterte leicht vor Anspannung. Das alles war doch etwas aufregend. Doch war es nicht unangenehm. Bereitwillig öffnete Edmund wieder den Mund als Capsian ihn erneut küsste. Der junge Regent war äußerst sanft zu Edmund, schließlich wollte er ihn nicht verschrecken, oder ihm gar wehtun. Er ließ wieder von dessen Lippen ab und fuhr das Kinn und den Hals des Dunkelhaarigen entlang. Er war nicht minder erregt als Edmund, doch wenn er nicht auf seine Kosten kommen sollte, war es ihm auch egal. Edmund war im Moment wichtiger als er. Edmund krallte sich leicht mit den Fingern in Caspians Rücken. Die Gefühle die ihn übermannten waren so intersiv. Er wollte, dass dieser Abend nie endete. Edmunds Finger taten doch ziemlich weh, doch er verzog keine Miene. Es stachelte ihn irgendwie noch an, weiterzumachen. So schob er sich nun langsam an Edmund hinab und ersetzte seine Hände durch den Mund. Leckte die ersten Lusttropfen von dessen Spitze, die sich dort gebildet hatten. Langsam wanderten Edmunds Hände zu Caspians Kopf, als dieser ein Stück nach unten rutschte. Sie verworren sich in seinen Haaren und strichen immer wieder hindurch. Caspian fuhr mit seinen Händen zu Edmunds Bauch nach oben, wo sie ihren Halt fanden. Seine Zunge glitt nun über dessen Errektion, ehe er sie völlig in seinem Mund verschwinden ließ. Es würde nicht mehr lange dauern, bis Edmund seinen Höhepunkt erreichte, da war sich der König eigentlich ziemlich sicher. Ein letztes Mal stieß Edmund den Kopf nach hinten, bevor ihm ein lautes stöhnen entwich, und er seinen Höhepunkt erreichte. Ungewollt ergoss er sich in Caspians Mund. Kurze Zeit später richtete er sich auf und sah zu gleichem hinab. Noch immer umspielte seine Wangen ein zarter Rotton, der seid der letzten Vorkommnisse leicht angestiegen war. Das war ihm wirklich unangenehm und hoffentlich war Caspian ihm nicht sauer. Caspian hatte soetwas bereits erwartet und es war ihm nicht wirklich zuwieder. Er schluckte alles herunter, leckte sich anschließend genüsslich über die Lippen. Der Dunkelhaarige schob sich wieder über Edmund und suchte den Weg zurück zu dessen Lippen. Küsste ihn gierig und räuberte mit seiner Zunge in der fremden Mundhöhle. Nachdem Caspian sich ein weitres Mal von ihm trennte, setzte Edmund sich auf und drückte Caspian mit den Fingern zurück. Er ließ ihn tief in die weichen Kissen des großen Bettes zurück sinken. "Warte, jetzt bin ich dran" sagte er und lächelte. Langsam sank er hinab zu Caspians bestem Stück. Der Prinz sah nun erstaunt zu Edmund. Dieser wollte wirklich? "Du musste nicht." Mit diesen Worten versuchte er ihn noch aufzuhalten. Er wollte Edmund wirklich zu nichts zwingen. Den Jüngeren nun so über sich zu sehen, raubte Caspian fast jeglichen Verstand den er noch besaß. Er vergrub erneut eine Hand in dessen vollen Haaren, zog ihn zu sich hinab und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Gern erwiederte Edmund diesen Kuss. Doch es kam ihm komisch vor. Wollte Caspian nicht, dass Edmund dies für ihn tat. Lange ließen sie ihre Lippen aufeinander. Nachdem sie sich lösten sah Edmund Caspian leicht traurig an. "Soll ich nicht?" Die Traurigkeit in Edmunds Blick erschütterte Caspian zu tiefst. Sanft hauchte er ihm erneut einen Kuss auf die Lippen. "Ich möchte dich zu nichts zwingen Edmund ... nur weil ich das getan habe, musst du nicht auch. Verstehst du?" Er hoffte, das Edmund wenigstens ein bisschen Verständnis für seine Sicht der Dinge hatte. Entschuldigend blickte der Schwarzhaarige nun auf. Er wollte Caspian wirklich nicht übergehen und etwas tun wo von er das Gefühl hatte, ihn dazu zu zwingen. "Du hast doch auch" sagte er leise und senkte seinen Blick. Caspian schob seine Hand unter Edmunds Kinn und zwang ihn so auf diese sanfte Art, ihn anzusehen. "Hör zu, ich liebe dich Edmund. Und das was gerade hier passiert, ist mehr, als ich mir je erträumt hätte." Er setzte sich ein Stückchen auf und stützte sich auf seinem Ellbogen ab. Sie konnten ja noch einen Schritt weiter gehen, doch ob Edmund dazu schon bereit war, darüber war Caspian sich noch unsicherer. Edmund sah zu Caspian, er wusste nicht recht was er jetzt sagen oder tun sollte. Leichte Zweifel kamen in ihm auf, ob Caspian das nur sagte, weil er es nicht wollte. Edmund seufzte leicht. Der König zog Edmund nun in seinen Schoss und schlang seine Arme um dessen Hüften. Er bemerkte die Selbstzweifel, die diesen beschlichen hatten. "Wir könnten aber auch noch einen Schritt weiter gehen. Doch das ist für dich nicht wirklich sehr angenehm, zumindest am Anfang" flüsterte Caspian leise. Sofort schoss Edmund die Schamesröte ins Gesicht. Kurz schwieg er. Er musste sich diese Worte erst einmal durch den Kopf gehen lasen, bevor er entschied. "Ich will!“ hauchte er schließlich leise und drehte dann den Kopf nach hinten, um Caspian wenigstens aus dem Augenwinkel zu sehen. Ein sanftes Lächeln umspielte nun die Lippen von Caspian. Er strich sanft mit den Fingern über Edmunds Lippen, küsste dabei dessen Schultern und Hals. Seine freie Hand wanderte unterdessen wieder in Edmunds Schoss und begann dessen Glied zu massieren. Edmund wandte sich leicht nach vorne. Wieder entwich ihm ein leichtes Keuchen. "Nochmal?" hauchte Edmund und warf wieder den Blick zu Caspian. Seine Finger krallten sich in die Decke da er das Gefühl hatte, dass dies noch nicht alles war. Er würde nichts sagen, das er etwas dagegen hatte, aber ob es wirklcih okay war, wenn Caspian noch einmal das tun würde? "Mach dir keine Sorgen ..." Seine Finger lagen noch immer auf Edmunds Lippen. "Mach sie mal feucht" hauchte er in dessen Ohr. Edmund öffnete den Mund, ließ Caspians Finger hineingleicten. Er keuchte als sie seine Lippen erneut streiften. Diese Gefühle, waren einfach überwältigend. Er wusste garnicht woran er denken sollte. Als Caspian seine Finger für feucht genug erachtete, ließ er sie wieder aus Edmunds Mund gleiten, wobei er einen leichten Speichelfaden hinterher zog. Er ließ seine Hand zwischen ihre Körper gleiten, schließlich zwischen Edmunds Pofalten. Dort suchte er nach dessen Eingang und massierte diesen sanft. "Keine Angst." Mit sanften Küssen versuchte er Edmund von diesem Gefühl abzulenken. Als Caspian dann nach kurzer Zeit in Edmund eindrang, entwich ihm ein leiser Schrei. Es war ein drückendes, beklemmendes Gefühl das sich ausbreitete. Er kniff die Augen zusammen. Wollte aber nicht das es aufhörte. Immer wieder sagte er sich im Geiste, dass es bald besser werden würde. Nach kurzer Zeit, nachdem Caspian tiefer drang wurde das drücken intensiver, es war unangenehm. Edmund war viel zu verkrampft. Caspian hatte seine Probleme, in ihn einzudringen. "Entspann dich Ed" flüsterte, strich dabei beruhigend über dessen Bauchmuskeln. "Dann tuts auch nicht mehr so weh." Edmund nickte zaghaft. er versuchte sich zu entspannen, was ihm aber nicht wirklich gelingen wollte. Edmund keuchte, dieses Gefühl war so ganz anders. Wenn Edmund sich nicht bald entspannen würde, musste Caspian wieder aufhören und damit würde er den Jüngeren vermutlich noch mehr verletzen, als mit seiner Abweisung zuvor. Aber ihm solche Schmerzen zuzufügen wollte er auch nicht. Das war ihm bereits wiederfahren und Edmund das gleiche spüren zu lassen wollte er auf keinen Fall. Langsam schaffte der Jüngere es, sich zu entspannen. Er atmete langsamer, auch wenn es nicht dazu Beitrug, dass das unangenheme nachließ. "Es geht" keuchte Edmund leise. Es ging etwas besser, als bis eben. doch Edmund wollte nicht das es aushörte. Ob er bereits einen Schritt weiter gehen konnte? Vermutlich nicht. So ließ er Edmund Zeit, sich an diese Situation zu gewöhnen. Sie hatten schließlich die ganze Nacht lang Zeit und wie Edmund bereits so passend bemerkt hatte, sie war noch jung. "Konzentrier dich ein wenig mehr auf meine Hand Ed" Wie Caspian gesagt hatte, versuchte Edmund sich auf seine Hand zu konzentrieren. Auch wenn es anfangs schwer fiel. Aber er schaffte es, er lenkte sich ab von dem Gefühl das ihm so gar nicht gefallen wollte. Caspian küsste Edmunds verspannte Nackenmuskulatur und versuchte langsam nun einen zweiten Finger hinzuzunehmen. Wieder prikelte jeder Zentimeter den Caspian mit seinen Lippn berührte. Mit der Zeit gewöhne Edmund sich an das Drücken. Es war nach ein paar Minuten nicht mehr ganz so unangenehm wie zuvor. Erleichtert atmete er auf und Caspian spürte das Edmund sich entspannte. Nun begann er seine Finger zu bewegen. Dehnte sie ein wenig auseinander, versuchte Edmund so auf die Weise etwas zu weiten und auf das vorzubereiten, was später noch kommen würde. "Ich liebe dich" seufzte Caspian. Edmund wollte antworten doch entfleuchte ihm ein weiteres Stöhnen, als Caspian seine Finger in ihm bewegte. Er schaffte es einfach nicht einen Satz zu stande zu bringen. Der einstige Prinz war etwas beruhigt. Das Edmund bereits wieder Stöhnte war ein ziemlich gutes Zeichen und Caspian nahm nun den dritten Finger hinzu. Wieder nahm das unangenehme zu. Edmund fiel es schwer sich zu konzentrieren und ein eher gequältes Raunen entwich ihm. "Entspann dich Edmund ..." flüsterte Caspian. Das was jetzt dann folgen würde, war ebenfalls unangenehm, doch Edmund hatte es gewollt. Und er wollte ihn schließlich auch nicht enttäuschen. "Bist du bereit?" Edmund nickte. "Ja.." hauchte er und warf kurz einen Blick zu Caspian. Er wollte es so, auch wenn er nicht ganz bei Vertsand war. Was später sein würde, wie er darüber denken, würde, wusste er nicht ganz. Das lag jetzt noch in so weiter Ferne, dass er keinen Gedanken daran verschwendete. Caspian zog seine Finger aus Edmund zurück und legte diesen nun wieder auf das Bett zurück, ehe er sich über ihm plazierte. "Versuch dich dabei zu entspannen ja?" Der Prinz küsste ihn sanft, ehe er langsam anfing, in Edmund einzudringen. "Ich versuchs" sagte Edmund und schloss kurz die Augen. Er entspannte sich und wartete kurz ab, bevor ein stechender Schmerz ihn druchzog. Er zuckte zusammen und krallte sich mit den Fingern wieder im Laken fest. Sofort hörte Caspian auf und sah zu Edmund hinab. "Du musst nur sagen, wenn ich aufhören soll." Er küsste den Schwarzhaarigen liebevoll. Zögernd nickte Edmund. Egal wie sehr es schmerzen würde, jetzt konnten sie wohl nicht mehr zurück. Es würde nichts bringen. Caspian fuhr fort mit seiner Bewegung. Wieder entlockte er Edmund keuchende Laute. Einige vereinzelte Tränen rannten ihm über die Wangen und verloren sich in seinen tiefschwarzen Haaren. Es schmerzte, ein unangenehmes Gefüh. Nie hätte Edmund sich das so vorgestellt. Das sein erstes Mal so verlaufen würde. Auch hätte er es nie für möglich gehalten, dass er Caspian so wiedersehen würde. Die Tränen blieben Caspian nicht verborgen und er beugte sich zu Edmund hinab und küsste sie sanft weg. Er wollte nicht, dass dieser litt, das tat er schon genug. Eine seiner Hände fand nun den Weg zwischen ihre Körper und begann erneut Edmunds Glied zu massieren. "Entspann dich Ed" flüsterte Caspian. Denn auch für ihn war es so nicht gerade angenehm. Edmund schluckte. Er wollte Capsian kein schlechtes Gewissen machen. Bestimmt dachte dieser, er würde ihn nur quälen. Aber dem war nicht so, er hatte es gewollt, er wollte es so wie es jetzt war. Egal ob es angenehm für ihn war oder nicht. Kurz fuhr er sich mit der Hand zum Gesicht und wischte darüber, um die Tränen zu beseitigen. Edmund nahm sich vor, keine mehr zu vergießen. Wieder und wieder entwichen dem Kleineren lustvolle Laute. Langsam begann Caspian sich nun zu bewegen. Vor und zurück, in einem sanften und gleichmäßigen Rhytmus. Er achtete auf jede Gefühlsregung von Edmund, wollte sehen, wann er Schmerzen hatte und was ihm gefiel. Erneut keuchte Edmund laut auf. Wie er gehofft hatte wurden die Schmerzen weniger und er konnte es genießen. Caspian beugte sich zu Edmund hinab und versiegelte dessen Lippen mit den seinen. Seine Hand bearbeitete unbekümmert weiter Edmunds Glied, um auch diesem einen erneuten Höhepunkt zu verschaffen. Der Jüngere war so verdammt eng, dass Caspian beinahe gleich zum Höhepunkt gekommen wäre. Ihre Köprer verbrannten förmlich das Bettlaken auf dem sie lagen. Alles war so heiß, die Luft die sie umgab und auch die Gefühle die in ihnen brodelten. Edmund keuchte in den Kuss hinein, als er zum zweiten mal den Höhepunkt erreichte. Diese Berührugnen brachten ihn einfach um den Verstand. Als der Jüngere den Höhepunkt erreichte, konnte auch Caspian nicht mehr an sich halten und kam. Der Dunkelhaarige zog sich aus Edmund zurück und ließ sich neben diesem in das weiße Laken sinken. Er fröstelte leicht, da ein kühler Wind durch das offene Fenster hereinwehte. Schnell zog er die Decke über sich und Edmund, an welchen er gekuschelt lag. "Ich liebe dich" flüsterte er mit rauer Stimme. Edmund war sich nicht sicher, was er erwiedern sollte. Bedeuteten seine Gefühle wirklich, dass er Caspian liebte? Er hatte noch nie jemanden geliebt, Schwärmereien, aber das war keine Liebe. Also woher sollte er wissen was genau es war. Er nickte sanft und blieb ruhig liegen. Er musste darüber nachdenken. Er wollte einfach keine voreiligen Schlüsse ziehen. Sanft schlang Caspian einen Arm um Edmunds Taille, seinen Kopf auf das Kissen gebettet. Das Nicken des Jüngeren nahm er nur noch am Rande wahr, denn der Alkohol und der Sex forderten nun seinen Triubt. Friedlich schlief Caspian ein. Noch lange starrte Edmund Caspian an, bevor auch er schlaf fand. Seine Augen waren schwer und trotzdem gelang es ihm, sie Minuten um Minuten nicht zu schließen. Er war sich nicht ganz im klaren, was er überhaupt wollte. Und wie er sich fühlte. Ein glückliches Gefühl machte sich in ihm breit, aber trotzdem merkte er, dass ihm alles wehtat. Unangenehm, wenn man es beschreiben musste. Edmund hoffte, dass er am morginen Tag überhaupt aufstehen konnte. Aber über eins war er sich im klaren, egal was sein würde, er wollte es und es war seine Entscheidung gewesen, dies zu tun. Als auch er einschlief, fielen schon die ersten Strahlen der Sonne ins Zimmer. Kapitel 9: Angriff ------------------ Kapitel 9 – Angriff Lucy hatte das Verschwinden von Caspian und Edmund erst ziemlich spät bemerkt. Und als sich das Fest dem Ende neigte, machte auch sie sich auf den Weg in ihr Zimmer, um etwas Schlaf zu finden. In dem Kästchen mit der Krone hatte Lucy auch noch Samen gefunden, die wohl für Bäume waren. Sie hatte sich vorgenommen diese am nächsten Tag in Cair Paravelle zu pflanzen, damit sie dort erblühen konnten. So stand das Mädchen am nächsten Morgen auf und machte sich, frisch gekleidet und mit den Baumsamen in ihrer Tasche auf den Weg nach Cair Paravelle. Spät erwachte Edmund am nächsten Tag, erst als schon die Sonne hoch am Himmel stand. Er erhob sich und fasste sich geich an den Kopf. Schreckliche Kopfschmerzen dröhnten darin. Nie wieder würde er zum Kurg greifen, da war Edmund sich sicher, sehr sicher sogar. Als er zur Seite sah, bemerkte er, dass Caspian noch neben ihm lag. Er überlegte. Was genau war eigentlich passiert? Als ihn die Erinnerung einholte, lief er hochrot an und stand schnell auf. Er zog sich an und verließ das Zimmer. Er wollte Caspian noch schlafen lassen. Außerdem wusste er nicht genau, wie er ihm jetzt begegnen sollte. Edmund lief durch die vielen Gänge. Auch zu Lucy wollte er gehen, um zu schauen wie es ihr ging. Doch er fand sie nicht. Als er Trumpkin fragte, sagte dieser sie sei gegangen. Sie wolle nach Cair Paravelle. Erschrocken sah Edmund den kleinen Zwerg an "WAS?! Und du lässt sie einfach so gehen? Das ist Selbstmord!" schrie Edmund und stürmte los. Als Caspian erwachte, war Edmund bereits von seiner Seite verschwunden. Er hörte ihn nur Schreien und das klang nicht wirklich gut. Vorsichtig, um seinen Kopf nicht zu überanstrengen, suchte er seine Sachen zusammen und zog sie an. Als er die Tür zu seinem Gemach öffnete, rannte Edmund daran vorbei. Verwirrt sah er diesen an. Er hatte einen etwas komischen Gang. "Was ist passiert?" fragte er, während er zu dem Jüngeren aufschloss. "Lucy ist weg!" sagte er wutentbrannt. „Alleine! Das ist zu gefährlich, wenn was passiert!" keifte er. Lucy ritt gemächlich auf dem Pferd in Richtung Cair Paravelle. Es war ein herrlicher Tag und die Sonne schien fröhlich vom Himmel. Sie hatte Edmund und Caspian an diesem Morgen auch noch nicht zu Gesicht bekommen. Ob es ihnen wohl gutging? Sie lenkte das Ross auf die Ebene und band es anschließend an einem Baum fest, damit es nicht weglaufen konnte. Fröhlich spazierte sie in die Thronhalle. Sie sah sich um und suchte nach einem passenden Platz, andem sie den Samen einpflanzen konnte. Er sollte schließlich wunderschön wachsen können und blühen, wenn er einmal groß genug war. Vielleicht konnte er ja auch ein neues Fundament für ihr Cair Paravelle bilden. Edmund stürmte in die Stallungen und suchte ein Pferd. "Ich reiter ihr nach" sagte er und wollte aufsteigen. "Wenn ihr was passiert!" Caspian folgte Edmund und packte diesen jetzt am Arm. Etwas ruppig, aber nicht allzufest. "Und was, wenn dir auch etwas passiert? DU solltest auf keinen Fall alleine gehen!" "Aber Lucy, als sie das letzte Mal allein bei Cair Paravelle war, kam Jadis. Sie waret doch nur darauf, einen allein zu kriegen, ich muss zu ihr! Bitte!" flehte Edmund und sah Caspian flehend an. Er fühlte sich hilflos und wusste nicht was er tun sollte. Er hatte Angst, das etwas passieren würde. Lucy war doch seine kleine Schwester, er musste doch auf sie achten, jetzt wo Peter nicht da war, war er für sie verantwortlich. "Dann lass mich mit dir reiten Edmund!" Capian sah Edmund aus den dunklen Augen heraus an. Er wollte ihn genausowenig verlieren, wie er seine kleine Schwester. Er würde sich das nie verzeihen, wenn den beiden etwas zustoßen würde. "Danke" sagte Edmund. Alleine wolte er nicht gehen, er würde sich freuen wenn Caspian mitkam. Er hatte doch etwas Angst. "Es würde mir helfen wenn du mich begleitest" sagte Edmund und sah auf zu Caspian. Caspian ließ Edmund los und lief kurz in den Stall, um sein Pferd zu holen und um diesen zu begleiten. Schnell ritt er neben Edmund, damit sie das Schloss verlassen konnten. "Ihr wird nichts passieren Edmund" Lucy wählte den Platz in der Mitte des Thronsaals als Wachstumsstätte für den neuen Baum. Sie grub mit ihren Händen ein Loch, bis es tieg genug war, um den Samen darin einzubetten. Anschließend schob sie die Erde wieder darüber und goss das ganze ein wenig. Das sie die ganze Zeit über beobachtet worden war, war ihr nicht bewusst gewesen und sie machte sich nun auf den Weg zu der Klippe, um das Meer beobachten zu können. Es glizerte so schön in der Sonne und es war einfach herrlich, es zu sehen. "Ich hoffe es..." sagte Edmund und ritt los. Erst nachdem er das Schloss verlassen hatte, gab er richtig Gas. In einem Affezahn heizte er über die Grasebene. Schneidend rauschte der kalte Wind an seinen Ohren vorbei. Er versuchte so schnell wie möglich nach Cair Paravelle zu kommen. Caspian hielt mit Edmund gleich auf, auch er wollte Lucy so schnell wie möglich wieder in Sicherheit des Schlosses wissen. Er erreichte kurz nach Edmund den Wald und das erste, was ihm ins Auge fiel, war ein Schatten, der über den Platz schlich und Lucy, die am Rand der Klippen stand und auf das Meer starrte. "Edmund! Sieh dort!" Lucy hörte das Rauschen der Blätter und das Hufgetrampel und drehte sich um. Erschrocken blickte sie auf die Mitte des einstigen Thronsaals. Auf sie kam ein großer Wolf zu. Ein erschrockener Schrei entfuhr ihrer Kehle, doch sie konnte nicht einmal fliehen. Denn ihr einziger Fluchtweg wäre nach vorn gewesen, von wo aus der Wolf auf sie zukam. "LUCY!" schrie der Schwarzhaarige. Als die Pferde nicht mehr weiter kamen sprang Edmund ab und zog sein Schwert. Schnell rannte er in Richutng des ehemaligen Thronsaals. "Lass Lucy in Ruhe!" schrie Edmund und tauchte hinter dem Wolf auf. Der Wolf schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen und stürmte weiter auf Lucy zu. Diese stand bereits am Rand der Klippe und spürte, wie der Rand hinter ihr zu bröckeln begann. "Edmund! Hilf mir!" Wie aus Reflex ließ Edmund sein Schwert fallen und rannte zu Lucy. Er packte den Wolf am Hals und rang ihn zu Boden. Durch dem Schwung kullerten sie auf die Klippe zu. Das zottelige Tier biss Edmund in den Arm. Er schrie laut auf, bevor sie die Klippe hinabstürzten. Caspian war ebenfalls vom Pferd gesprungen und zog Lucy noch im letzten Moment zur Seite, ehe sie von dem Wolf und Edmund erfasst werden konnte. Etwas unsanft brachte er das Mädchen auf dem Boden hinter sich zum sitzen, ehe er auf die Klippe zustürzte und nach unten sah "EDMUND!" Noch fiel Edmund als Caspian zu ihm sah. Dann aber schlug er hart auf das Wasser auf und ging unter. Ein grässlicher Schmerz durchfuhr ihn und er ließ den Wolf los. Schnell versuchte dieser an Land zu gelangen, doch Edmund packte ihn am Fell, damit er nicht abhauen konnte. Kurze Zeit später tauchten die Beiden wieder auf. "Was wolltest du?" schrie Edmund als er wieder Luft bekam. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, schnappte der Wolf nach ihm und biss ihn in die Schulter. Laut schrie Edmund auf und tauchte unter. Blut war im Wasser zu sehen und der Wolf befreite sich, ehe er ans Ufer zurückschwamm "Lucy du bleibst hier!" Caspian schnappte sich das Schwert und lief zum Strand, wo er den Wolf niederstreckte. Er wusste nicht, ob dieser alleine gekommen war und ob Lucy jetzt wirklich in Sicherheit war, doch Edmunds Leben war nicht weniger wert. Caspian war das Schwert in den Sand und stürzte sich anschließend in das Meer. Nachdem er noch einmal tief Luft geholt hatte, tauchte er unter und suchte nach Edmund. Dieser schien ohnmächtig einige Meter von ihm entfernt ihm Wasser zu treiben. Schnell schwamm der junge König hin, packte ihn und tauchte wieder hoch. Er schnappte nach Luft, während er wieder zurück ans Land paddelte. Von weitem konnte er schon Lucy erkennen, die dort auf sie wartete. "Ist ihm was passiert" Sie kniete neben Edmund nieder. "Oh Ed ... bitte ... bitte mach die Augen auf" Sie nahm schnell das Fläschchen von ihrem Gürtel und ließ Edmund einen Tropfen davon in den Mund fallen. Stille erfüllte den Strand. Erst nach kurzem Warten öffnete Edmund hustend die Augen. Er verzog das Gesicht und atmete stockend. Schnell fasste er sich an die Schulter und keuchte schmerzverzogen. Lucy half Edmund beim aufsitzen, damit er besser Luft bekam. "Geht es dir gut?" In ihren Augen stand pure Angst, die einzig Edmunds Gesundheit galt. Ihr waren auch ein paar außergewöhnliche Flecken an seinem Hals aufgefallen, die gestern noch nicht dagewesen waren. Schwer atmend saß Edmund da und hielt weiter die Hand an seiner Schulter. Noch immer schmerzte diese. Die Bisswunde war zwar weg, aber seine Sachen waren zerrissen und blutverschmiert. "Ed?" fragend hob Lucy ihren Blick zu ihrem Bruder. Noch eher geistig abwesend wandte Edmund den Blick zu seiner Schwester und sah ihr in die Augen. "Was?" sagte er. „Sie hat dich gefragt, ob es dir gut geht" wiederholte Caspian Lucys Frage. Die Jüngste nickte und sah erneut zu Edmund. "Du hast da so komische Flecken am Hals. Bist du sicher, dass du nicht krank bist?" Edmund strich sich über den Hals, dann sah er wieder zu Lucy. Kurz nickte er und versuchte dann aufzustehen, was nicht recht gelang. "Es geht mir gut, macht euch keine Sorgen. Es tut noch weh, aber ist okay" sagte er und sah zu Lucy. Er schaffte er nicht Caspian ins Gesicht zu sehen. Der junge König hätte sich beinahe verschluckt, als Lucy Edmund auf die Flecken ansprach. Ihm waren sie bis eben noch gar nicht aufgefallen. Hatte er wirklich so ... Leichte Röte stieg dem Älteren ins Gesicht und er wandte sich peinlich berührt ab. Kurz stüzte sich Edmund am Boden ab, bevor er aufstand. "Der war sicher nicht der Einzige. Wir sollten vorsichtig sein und verschwinden!" sagte Edmund und sah sich suchend um. Er hatte das Gefühl das sie nicht allein waren. Irgendjemand war hier noch. "Du hast Recht. Lass uns von hier verschwinden." Lucy hielt sich an Edmunds Arm fest und begleitete ihn zurück zu den Pferden. Caspian folgte ihnen in einiger Entfernung, nachdem er noch Edmunds Schwert aus dem Sand aufgehoben hatte. Gerade als Edmund Lucy aufs Pferd helfen wollte hörte er hinter sich ein leises Knacken und später ein tiefes Knurren. Er wagte es garnicht sich umzudrehen, denn dies konnte nichts Gutes heißen. Als er dann einen Blick um sich warf, bemerkte er das sie umzingelt waren. Dutzende Wölfe waren gekommen. Caspian stellte sich schnell zu Edmund und Lucy. Dem Jüngeren half er noch schnell in den Sattel. "Reitet zurück ins Schloss!" Das war mehr ein Befehl, als eine Bitte und er gab dem Pferd einen Klaps auf den Hintern. "Ich schaff das schon!" "Was? Nein!" rief Edmund. Das Pferd ritt los und der Schwarzhaarige krallte sich nur noch fest, um nicht herunter zu fallen. "Nein verdammt! Du dummer Idiot!" schrie er und entfernte sich mit dem schnellen Reittier immer weiter vom Ort des Geschehens. "Halt dich fest!" schrie Lucy ihren Bruder an und übernahm nun selbst die Zügel. Caspian hielt Edmunds Schwert fest in seinen Händen. Wenn Jadis einen Krieg wollte, dann sollte sie ihn haben, aber sie würde weder Lucy noch Edmund bekommen. "So ... ihr zehn also gegen mich alleine. Ist das nicht ein wenig unfair?" "Stirb Mensch!" knurrte einer der Wölfe und stürzte sich auf Caspian. Alle gingen auf dem jungen Regenten los und versuchten ihn zu Boden zun ringen, was sich aber als garnicht so einfach erwieß. Andere kamen aus dem Unterholz und mischten sich in den Kampf ein. Immer mehr wurden es, bis Caspian von allen Seiten umzingelt war. "Immernoch so vorlaut, Adams-Sohn?" Caspian verteidige sich mit seinem Leben und dem Schwert Edmunds. "Was heißt hier vorlaut?" Bis auf ein paar Kratzer hatte er bis jetzt nämlich noch nichts abbekommen. "Vergolde hier nur weiter deine Zeit" knurrte ein anderer Der Kreis um Caspian, welchen die Wölfe zogen, wurde immer enger. Caspian hoffte, dass wenigstens Edmund und Lucy bereits in Sicherheit waren. Ihr Leben war es, welches zählte, nicht seines. Kapitel 10: Entführung ---------------------- Edmund konnte schon das Schloss sehen, zu welchem sie zu gelangen versuchten. Ein eisiger Wind wehte ihnen entgegen. Edmunds Herzschlag schien auszusetzten, als ihm klar wurde was das bedeutete. Das Pferd auf welchem sie ritten, begann zu taumeln und stürzte dann zu Boden. Beide flogen herab und landeten unsanft im gefrorenen Gras. Schnell krabbelte Edmund auf allen vieren zu Lucy, um wenigstens sie zu schützen. Er griff ihre Hand und sah sich um. Nirgends war jemand zu sehen, doch er wusste das sie da war. Lucy konnte einen Aufschrei nicht verhindern, als sie vom Pferd stürzte. Sie schlug hart auf dem Boden auf und schlug hart mit dem Kopf auf. Ihr wurde ganz schwarz vor Augen und nur schwach spürte sie Edmunds Hand, als er ihre nahm. "Was hat das zu bedeuten?" fragte sie benommen. Edmund strich ihr einen Tropfen Blut von der Stirn, der seinen Weg zu Boden suchte. Sie musste sich beim Sturz verletzt haben. "Jadis" flüsterte Edmund als eine helle Gestalt vor ihnen auftauchte. "Edmund.." Ängstlich kroch Lucy nun in Edmunds Arme. Sie suchte seinen Schutz, denn als einzige Verteidigung hatten sie den kleinen Dolch, der an ihrem Gürtel hing. Der Ältere verfluchte sich sein Schwert wegeworfen zu haben. Schützend schlang er seine Arme um Lucy. Er musste sie beschützen um jeden Preis. Was würde Peter von ihm denken, wenn er es nicht schaffte. "Edmund, mein Edmund. Komm zu mir" hauchte eine eiskalte süße Stimme. Lucy klammerte sich an das rote Wams. "Hör nicht hin Edmund! Bitte hör nicht hin!" Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Wams, da sich Tränen in ihren Augen bildeten. Ihr Kopf schmerzte höllisch und sie hatte so furchtbare Angst. Um Edmund und um Caspian, der noch immer in Cair Paravelle zu sein schien. "Dir passiert nichts. Ich verspreche es!" stammelte Edmund leise. Erschrocken fuhr er zusammen, als eine kalte Hand sich auf seine Schulter legte. Als er sich umdrehte starrte er in das Gesicht der weißen Hexe, lebendig wie eh und je. "W ... wie?" brachte er heraus. "Mein geliebter kleiner Verräter, das tut jetzt nichts zur Sache, ihr beiden werdet mit mir kommen und mein Leben sichern. Dafür werde ich sorgen!" sagte sie und um die beiden herum bildete sich ein eisiger Käfig. Caspian hatte sich nach Stunden, wie es ihm schien, endlich von den Wölfen freigekämpft und preschte mit seinem Hengst über die einst grüne Ebene. Sie war mit einer dicken Eisschicht überzogen und schon von weitem konnte er Jadis Gestalt erkennen. Sie hatte sich wirklich weit von ihrem Schloss entfernt und traute sich damit einiges. Caspian hob das Schwert Edmunds und streifte damit ihre Seite, gleichzeitig zerschlug er damit die Stäbe des Käfigs, welcher sich um Lucy und Ed gebildet hatte. "Schnapp dir Lucy und verschwinde von hier!" Gerade wollte Edmund Lucy bei der Hand nehmen, als er bemerkte da sie immer leichter wurde und auf einmal über ihm hing. Ein riesige Schneeeule hatte sie am Rock gepackt und in die Luft gezerrt. Mit einem Satz saß die Königin auf deren Rücken, in einem gläsernen Sessel und entschwand mit dem Mädchen in den Himmel. Schnell verschwand sie mit ihr in den weißen Wolken. Vollkommen verstört blieb Edmund zurück und starrte in den Himmel, wo sie verschwunden waren. Er brachte es nicht fertig auch nur ein Wort zu sagen. "EDMUND! CASPIAN!" Lucy wehrte sich aus Leibeskräften, doch sie brachte es nicht fertig, sich aus den Fängen der Eule zu befreien. "HILFE!" Tränen strömten über ihr Gesicht und mischten sich mit dem Blut aus ihrer Platzwunde. /Lucy/ immerwieder hallte dieser eine Name in Edmuns Gedanken. "LUCY! " schrie er und starrte in den Himmel. Wo waren sie hin? Wie konnte er ihnen folgen? Er musste etwas unternehmen, aber was? So hilflos hatte er sich noch nie gefühlt. Peter würde ihn verachten, er hatte versagt, als König und was noch schlimmer war, als Bruder! Sie würde Lucy töten um ihr Leben zu erhalten. Er konnte nichts tun. Leise Flügelschläge waren noch zu hören und schnell rannte Edmund dem Geräusch nach. "Edmund!" Caspian setzte sich in Bewegung und lief hinter Edmund her. Schnell schlang er seine Arme um den Jüngeren, damit er stehen bleib und hielt ihn ganz fest in seiner Umarmung. "Das bringt jetzt nichts Edmund! Lass uns überlegen, was jetzt das sicherste wäre für Lucy und für dich!" Er musste all seine Kraft aufbringen, um Edmund zu halten, der sich aus Leibeskräften wehrte und immer wieder mit den Fäusten auf seine Brust einschlug. "Lass mich los! Sofort! Ich muss zu Lucy! Lass mich los!" Laut schrie Edmund Caspian an. Wie konnte er ihn nur festhalten. Er musste ihr doch zur Hilfe kommen. Edmund wehrte sich, versuchte sich aus Caspians Griff zu lösen. Doch er schaffte es nicht. "Beruhig dich Edmund! Deine Wut hilft Lucy jetzt auch nicht weiter." Er strich Edmund sanft über den Rücken und durch die Haare. "Wir müssen das jetzt mit Hirn angehen!" „Fass mich nciht an!" Edmund stieß sich von Caspian weg und starrte zu Boden. Er zitterte vor Wut, aber nicht auf Caspian oder jemand anderen, sondern auf sich selbst. Er hatte einfach nur daneben gestanden und nichts getan. Caspian sah vom Boden her zu Edmund auf. Er konnte seine Wut ja verstehen, aber ihn deswegen so zu behandeln. "Du solltest dich ersteinmal wieder beruhigen." Er erhob sich und klopfte sich den unsichtbaren Staub von seiner Hose. Edmunds Schwert hielt er noch immer in seiner Hand und reichte es nun diesem. Ruppig nahm Edmund das Schwert an sich. Er hasste sich für das, was er getan hatte. Immer wieder war er derjenige, der alle in Schwierigkeiten brachte. Vielleicht sollte er einfach von Narnia wegbleiben. Dann würde soetwas auch nicht mehr passieren und er brachte niemanden in Schwierigkeiten. "Komm jetzt!" Caspians Stimme klang härter, als er beabsichtigt hatte. Er wollte seine Gram über Edmunds Abweisung jetzt nicht auch an diesem auslassen. Es war schließlich nur allzu verständlich, dass dieser so handelte. Edmund sprach kein Wort und folgte Caspian dann. Er schwieg den ganzen Weg bis zurück zu dessen Burg. Caspian hatte die drei Pferde an ihren Zügeln gepackt und ging nun zu Fuß mit Edmund zurück zum Schloss. Dort angekommen ließ er die Pferde in den Stall bringen und machte sich selbst auf den Weg in den Thronsaal. Dort beorderte er sofort seine Minister und alle, die ihm behilflich sein konnten, um Lucy wieder zu befreien. "Es muss schnell gehen. Jadis wird damit rechnen, dass wir angreifen werden, um Lucy zu befreien. Deshalb schlage ich vor, wir schicken so wenig Leute wie möglich zu ihr in den Norden." Lucy wurde von der Eule zu Jadis Schloss gebracht, welche sie dort unsanft auf den Boden fallen ließ. Ein stechender Schmerz zuckte durch Lucys Kopf und sie konnte einen kleinen Schmerzenschrei nicht unterdrücken. Sie hatte solch furchtbare Angst. Aber sie wusste, dass Edmund nichts unversucht lassen würde, um sie zu retten. "Warum machst du das?" fragte sie die weiße Hexe. "Keine Angst" hauchte Jadis und bückte sich zu ihr herab. "Noch wirst du nicht sterben" "Geh weg! Verschwinde!" Lucy funkelte die weiße Hexe finster an. „Du bist nicht diejenige die Forderungen stellt" sagte Jadis und wadte sich ab. "Bringt sie in die Verließe!" befahl sie. Sogleich kam ein Troll und packte Lucy. Das Mädchen hatte aufgehört sich zu wehren. Es brachte eh nichts. "Edmund wird dir schon zeigen, das er stärker ist als du!" fauchte Lucy die weiße Hexe noch an. "Das werden wir sehen" sagte sie ruhig. "Erhoffe dir lieber nicht zu viel, dein Bruder ist auch nur ein Mensch" fügte sie noch hinzu und verschwand dann. Lucy ließ sie in die hinterste Zelle bringen. Man versperrte den Eingang, sodass es für das Mädchen kein entkommen gab. "Er hat dich schon einmal besiegt ..." grummelte das brünette Mädchen. "Und er wird es nocheinmal schaffen!" Sie war aus tiefsten Herzen davon überzeugt, das Edmund Jadis nocheinmal besiegen konnte. Aber sie zweifelte daran, dass sie es ohne Aslans Hilfe schaffen würden. Sie konnte nur noch hoffen, dass die anderen schnell kommen würden um sie zu befreien. Edmund war ohne ein Wort auf Lucys Zimmer verschwunden und hatte die Tür hinter sich abgeschlossen. Den roten Wams hatte er ausgezogen und zu Boden geworfen, genauso wie sein Schwert und das Kettenhemd. Geknickt ließ er sich auf Lucys Bett nieder und starrte hinab zu seinen Füßen. Tief seufzte er. Was sollte er nur tun? Er konnte doch garnichts gegen Jadis ausrichten, er wusste ja nichteinmal wo sie sich befand. Nachdem Caspian einige seiner Beobachter ausgesandt hatte, um Aslan zu suchen, machte er sich auf den Weg zu Edmund. Als er diesen nicht in seinem Zimmer fand, ging auch er automatisch zu Lucys. Fand sich dort allerdings vor einer verschlossenen Tür wieder. "Edmund?" Vorsichtig klopfte er an. "Edmund würdest du bitte die Tür öffnen?" Edmund antwortete nicht. Ihm war nicht nach sprechen zumute und schon gar nicht nach einer Unterhaltung. Er war enttäuscht, von sich selber. Er wusste nicht einmal was er überhaupt denken sollte. "Ed?" Caspian wusste, dass er vermutlich all seine Überredungskünste aufbringen musste, um den Jüngern dazu zu bewegen, die Türe zu öffnen. Er sank in die Knie und klopfte unablässig an die Tür. Immer wieder, mit einigen Pausen dazwischen. Doch Edmund wollte einfach nicht öffnen. Irgendwann hatte Caspian genug und ließ sich mit dem Rücken gegen die Tür sinken. "Ich weiß wie du dich fühlst Edmund, aber Trübsal blasen bringt uns Lucy auch nicht wieder." Langsam stand Edmund auf und öffnete die Tür. Er drehte den Schlüssel herum, ein leises Klicken war zu hören. Er wartete das Caspian die Tür von außen öffnete. Als er dies tat, stand Edmund noch davor. Nur ein paar cm waren zwischen ihnen. Betreten sah Edmund zu Boden, betrachtete noch immer seine Füße, als ob sie etwas besonderes wären. Tränen standen in seinen Augen, Tränen der Wut, Angst und Hilflosigkeit. "Edmund?" Fragend sah er zu dem Jüngeren, der unverwandt in den Boden starrte. Er wusste gar nicht wirklich, was er tun sollte. "Möchtest du darüber reden?" Verneinend schüttelte Edmund den Kopf. Er wusste garnicht was er wollte. Das Einzige was er hoffte, war Lucy bald wieder an seiner Seite zu wissen. "Es ist meine Schuld" sagte Edmund leise, hielt den Blick aber weiter Richtung Boden gesenkt. "Nicht doch Edmund ..." Caspian führte den Jüngern zurück in den Raum und schloss die Türe. "Wir dachten beide Jadis wäre ohne Verstärkung hier. Das konnte niemand vorhersehen. Und Lucy ist sehr stark. So leicht lässt sie sich nicht einschüchtern." "Wenn Jadis sie töten will, dann hat Lucy keine Chance. Du hast keine Ahnung, du kennst diese Hexe nicht" meinte Edmund und hob den Kopf. Er kannte sie aber, er hatte miterlebt wozu sie fähig war. "Sie wird Lucy nicht so schnell töten, sie braucht ein Druckmittel, um dich zu erpressen." Die Tränen, die über Edmunds Wangen rollten, taten Caspian tief in der Seele weh, doch er wusste nicht, ob er den Anderen in den Arm nehmen durfte. Wie weit sie sich noch verstanden, oder ob die letzte Nacht nun zwischen ihnen stand. Schnell wischte Edmund sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Er wollte sich keine Blöße geben, er hatte versucht die Fassade zu wahren. Wie auch Peter, immer war er jemand der die Lage im Griff hatte. Edmund nahm sich da wohl ein Vorbild dran, doch es gelang ihm nicht. "Und wenn nicht? Wenn sie Lucy umbringt?" Caspian seufzte. Ja das war auch seine größte Sorge, dass Jadis Lucy nicht als Druckmittel einsetzte, sondern sie tötete. Doch für so dumm hielt er die weiße Hexe nicht. Dann würde sie Edmund nie bekommen. "Es wird ihr nichts passieren. Ich hab Boten ausgesandt, die nach Aslan suchen sollen." "Ihr werdet ihn nicht finden" sagte Edmund. Bestimmt nicht, Aslan würde sich nur zeigen, wenn er es für den richtigen Zeitpunkt hielt. "Ihr werdet ihn nicht finden, er findet uns, wenn" wiederholte Edmund und ließ sich erneut zurück auf das weiche Bett sinken. Caspian ging schon wie am Abend vorher, vor Edmund in die Knie und sah zu diesem auf. "Du musst daran glauben Edmund. Lucy hat ihm auch sehr viel bedeutet. Er mag sie ... Ich bin mir sicher, er wird uns helfen." Er fasste nach den Händen des Jüngeren und schloss sie in seine ein. "Und wenn nicht? Wenn er nicht kommt? Ohne Aslan haben wir keine Chance" sagte Edmund und senkte den Kopf. Bis jetzt war es immer Aslan gewesen, der ihnen zum Sieg verholfen hatte. "Du hast sie schon einmal besiegt Edmund ... du hast mir und Peter damals das Leben gerettet. Wenn jemand die Kraft hat ihr zu wiederstehen, dann du Edmund. Hab ein wenig mehr vertrauen in dich selbst." "Das war etwas anderes, da ging es nicht um mich, sondern um euch, das war einfacher, diesmal hat sie Lucy....wenn ich einen Fehler mache kann das ihr Todesurteil sein!" "Es ging ihr immer um dich Edmund. Sie denkt, du wirst ihr erneut verfallen, weil du es bereits einmal bist. Aber sie wird es nicht schaffen. Eher reiße ich ihr das Herz aus der Brust!" Caspian schwieg für einen Moment. Er klang ziemlich ernst, als er weitersprach "Ich gebe dich nicht mehr her Edmund. Was auch immer die letzte Nacht für dich gewesen sein mag, mir hat sie sehr viel bedeutet und ich werde die Erinnerung daran, immer hier drin verwahren." Er fasste sich mit der Hand an sein Herz. Edmunds Augen weiteten sich. Er starrte eine ganze Weile auf Caspian herab, bevor er wieder ein Wort hervor brachte. „Ich möchte bleiben, hier in Narnia ... und bei ... bei dir" stammelte Edmund stockend. "Ich will bei dir bleiben, aber was wenn ich nicht die Kraft habe ihr zu wiederstehen?" Edmund kannte die dunkle Seite in sich. Ein ungebändigte Wut, die manchesmal aufkam wenn er allein mit seinen innersten Gefühlen und Gedanken war. Eine Wut, die sich gebildet hatte immer wenn ein anderer ihn belehrte oder aufzog. Sie war gewachsen und mit jeder noch so kleinen Demütigung größer geworden. Was wenn diese Wut ihn ergreifen und übernehmen würde. Jeder Mensch hatte seine dunkele Seite. Aber mann musste sich entscheiden wie man handelte, gut oder böse, was es war lag immer im Auge des Betrachters. Edmund hatte Angst das die Königin etwas fand das ihm gefallen und ihn bei ihr halten würde. "Du wirst wissen, was du zu tun hast Edmund. Und egal zu welchem Weg es dich geleiten sollte. Du bist immer hier drinnen, vergiss das bitte nie!" Es war wie ein stummes Versprechen zwischen ihnen, dass zumindest Caspian nie jemand anderen lieben würde, als Edmund. Egal was passieren würde. "Aber jetzt lass uns einmal deine Schwester befreien ja?" Edmund nickte und stand auf. "Ich bleibe, für immer!" antwortete der Schwarzhaarige entschlossen. Kapitel 11: Verhandlungen ------------------------- Kapitel 11 – Verhandlungen Caspian reichte Edmund die Hand und sah ihm in die Augen. Er konnte wirklich keine Lüge dahinter erkennen. Er würde für immer hier bleiben und er war wirklich froh darum. Jedoch musste er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Dabei konnte Caspian ihm jetzt nicht mehr behilflich sein. Er hatte ihm einen kleinen Schubs in die Richtung verpasst, in welche es möglicherweise gehen könnte, aber ob dem nun auch so war, wusste er nicht zu sagen. Langsam folgte Edmund Caspian in den großen Saal in dem sie alle versammelt waren, um über die Rettung Lucys zu diskutieren. Als sie den Raum betraten sah Edmund sich um. Er konnte nur Menschen sehen, kein Narnianer war anwesend. Das kam ihm seltsam vor. Doch er sagte nichts. Er konnte sich schon denken, warum dem so war. Sie waren nicht wie Menschen, vom Aussehen und auch von Charakter her. Sie waren anders, aber trotzdem auch Lebewesen, egal wie sie aussahen. "Was beunruhigt dich?" fragte Caspian an Edmund gewandt, der seinen Blick natürlich bemerkte. "Nichts, es ist nichts" sagte Edmund und schritt mit Caspian zur Mitte des Raumes. Ein unangenehmes Tuscheln breitete sich im Raum aus. Alle steckten die Köpfe zusammen und fingen an zu reden, als die beiden so, Seite an Seite den Raum durchquerten. "Du wunderst dich, warum kein Narnianer hier ist oder?" Ihn störte das Tuscheln keineswegs. Sollten sie doch reden, was sie mochten. Überrascht sah Edmund auf zu Caspian. Woher wusste er das? Konnte er etwa seine Gedanken lesen? "Ja, woher weißt du das?" fragte Edmund, denn diese Frage intressierte ihn wirklich. Konnte man denn an seinen Gefühlsregungen erkennen, was er dachte? "Dein Blick ... Er verrät einem manchmal wirklich ziemlich viel" gestand Caspian. "Es ist sicherlich nicht so wie du denkst, dass ich sie nicht hier haben möchte oder dergleichen. Viele von ihnen sind in meinem Rat hier tätig und haben sich sofort auf den Weg gemacht, als sie von Lucys Entführung hörten. Sie lieben ihre Königin noch immer, selbst nach über 1300 Jahren. Sie sammeln ihre Truppen. Wenn Jadis nicht zu Verhandlungen bereit ist, werden wir kämpfen." Edmund nickte verstehend. "Ich muss zugeben, ich rede lieber vor 'Narniarnern', als vor Menschen" sagte er und sah dann wieder weg von Caspian. Menschen hatten etwas seltsames an sich. Sie machten Edmund nervös wenn er vor ihnen sprach. Auch in der Schule, wenn er etwas vor der Klasse vortragen musste. Lieber hielt er eine stundenlange Rede vor den Bewohnern Narnias. Auch den Ausdruck Narniarner konnte Edmund nicht leiden, er fand es klang so abwertend. "Kann ich verstehen" lachte Caspian. "Sie hören einem aufmerksamer zu und machen das, was sie für richtig halten, nicht was andere als richtig erachten." "Sie sind wesentlich ehrlicher, Menschen sind hinterhältig und verlogen, man muss genau wissen wem man trauen kann oder nicht, dass ist bei ihnen nicht so" erklärte Edmund. Schließlich standen sie in der Mitte des Raumes und ein betretendes Schwiegen machte sich breit. Alle warteten darauf das jemand der beiden etwas sagte. "Schließt das mich denn mit ein?" Caspian ignorierte weiterhin die Menge. Er wollte das jetzt genauer von Edmund wissen. Er hätte gern, dass sie sich die Wahrheit sagten und er hatte das, für seinen Teil zumindest, bis jetzt so gemacht. "Nein, dich nicht, dir kann ich vertrauen. Das hast du ja mehr als genug bewiesen, auch wenn du uns mit deinen Aktionen in Schwierigkeiten gebracht hast" meinte der Schwarzhaarige und musste leicht schmunzeln. "Hey ... ich wollte nur die Wahrheit wissen." Caspian sah kurz zu Boden. "Und es tut mir noch immer sehr Leid, was damals passiert ist. Ich hätte das nicht tun sollen. Es war meine Schuld, dass so viele damals ihr Leben verloren haben." "Der Kampf war nicht deine Schuld, der wäre nicht zu verhindern gewesen" sagte Edmund. Er wollte Caspian nicht die Schuld daran geben. Es wäre soweiso dazu gekommen, früher oder später. Doch er hatte etwas unüberlegt gehandelt, als er auf und davon stürmte, um sich an seinem Onkel zu rächen. "Keine Angst, du bist ein guter Mensch" meinte Edmund und lächelte. "Aber jetzt gehts um Lucy" sagte er und nickte. "Vorschläge bitte!" meinte er bestimmend und wandte sich an die Masse. "Meine Könige ..." ein etwas dicklicherer Mann trat hervor und wandte sich an die beiden jungen Männer. "Ich denke, wir sollten Boten aussenden, die mit der weißen Hexe in Verhandlungen treten sollten. Vielleicht lässt sie sich umstimmen und gibt die Königin freiwillig wieder heraus." Caspian überlegte. Ein Bote war mit Sicherheit nicht verkehrt. "Sie wird nur Edmund als solchen akzeptieren" antwortete Caspian. "Allein werde ich ihn nicht gehen lassen." "Wenn wir zusammen gehen, ist das zu riskant. Wenn sie uns beide in einen Hinterhalt lockt, wer ist dann noch übrig? Jemand muss hier bleiben" sagte Edmund und verschränkte die Arme. "Natürlich, dass weiß ich auch. Aber hast du einen besseren Vorschlag?" Der Herr räusperte sich. "Eure Majestäten, wenn ich kurz etwas anmerken dürfte. Wir sollten die weiße Hexe vielleicht in unsere Gefilde locken oder an einen neutralen Platz, nicht direkt bei ihrem Schloss oder dem Euren König Caspian." Edmund warf einen kurzen Blick durch den Raum. Irgendwie hatte er das Gefühl sie würden Cair Paravell als solchen Ort vorschlagen. Kaum jemand hatte wirklich eine Ahnung welch Ort dies einst gewesen war. Wenig war von den Königen und Königinnen der alten Zeit überliefert worden. Wenig über sie und das frühere Narnia. Man dachte wahrscheinlich es seien 'nur' alte Burgruinen. "Und wo soll dieser Ort sein? Habt ihr da schon etwas bestimmtes im Sinn?" fragte Edmund und wartete gespannt auf eine Antwort. "Die zerbrochene Steinplatte, König Edward. Cair Paravelle scheint mir zu mächtig zu sein, um Jadis dorthin zu locken, doch diesen Ort scheint sie zu respektieren." Er verneigte sich kurz. "Die zerbrochene Steinplatte?" Caspians Augenbraue wanderte nach oben. "Dort hat sie damals versucht Aslan zu töten." "Sie hat ihn getötet.." sagte Edmund und schwieg dann. Sie wussten doch schon viel mehr als er dachte. Aber wussten sie auch warum Aslan damals sterben musste? Aus welchem Grund er als unschuldiges Opfer starb? "Mag sein, aber sie haben Recht. Es wäre nicht allzu weit vom Schloss entfernt und wir könnten beide gehen." "Gut dann beim steinernen Tisch" stimmte Edmund missmutig zu. "Wen hattet ihr vor als Boten zu schicken?" Wieder stellte Edmund eine Frage und wartete drauf das man sie ihm beantwortete. "Na als Verhandler werden wohl wir beide in Aktion treten müssen. Als Boten werden wir einen von meinen Männern ausschicken. Er wird sich gleich auf dem Weg zu der weißen Hexe machen. Damit alles so schnell wie möglich ablaufen kann." Er wollte Lucy so schnell wie möglich wieder zurück in seinem Schloss wissen. "Wir wissen doch gar nicht wo die Hexe ist? Oder bin ich da nichtmehr auf dem neusten Stand?" fragte Edmund und sah verwundert zu Caspian. Edmund konnte sich nicht vorstellen das sie sich häuslich niederlassen würde und ein großes "Welcome back"-Schild an ihrer Tür hing. Sie würde sich irgendwo versteckt halten bis sie genug Macht besaß um zum Vorschein zu treten. Wahrscheinlich versteckte sie Lucy auf der einsamen Insel, woher sie auch kam. "Man hat uns berichtet, dass sie sich wieder in ihrem Schloss niedergelassen hat und dort auch wieder Schnee zu fallen beginnt. Ich denke, dort sollte der Bote zumindest anfangen" meinte einer der Herren. "Außerdem ..." fügte Caspian an. "War Glenstorm auf den Weg dorthin, als er verschwunden ist. Die Vermutung liegt also nahe." "Ihr altes Schloss?" fragend sah Edmund in den Raum, senkte dann aber überlegend den Blick. Das Schloss war doch geschmolzen. Nur ein kleiner See war übrig geblieben in dem Tal, zwischen den beiden Bergen, zwischen denen es stand. Sie war also wieder da, und alles sollte von vorn losgehen. "Die Bäume sollen die Nachricht überbringen, ihnen kann sie nichts anhaben" sagte Edmund und wandte seinen Blick nun wieder an die Masse, die gespannt zu ihm sah. "Die Bäume" fragte jemand anderes skeptisch. Caspian wandte sich an Edmund. "Würdest du sie ihnen mitteilen. Wir wollen uns heute Abend mit ihr am steinernen Tisch treffen. Sie soll pünktlich sein und es werden nur wir beide kommen. Und sie, mit Lucy!" Edmund nickte. "Ja die Bäume, irgendwelche Einwände?" fragte er schnippisch und sah ein wenig genervt in die Runde. Ein Blick der keine Wiederworte duldete, machte sich auf seinem Gesicht bemerkbar. Dann machte Edmund ein paar schritte in Richtung Ausgang. Er wollte die große Halle verlassen. Die Bäume mussten so schnell wie möglich einen Weg finden, um Jadis ihre Forderung zu überbringen. Sie durften keine Zeit verlieren. "Warte, ich begleite dich." Caspian trat schnell wieder neben Edmund und verließ mit ihm zusammen den Saal. "Du möchtest sicher zu dem Kirschbaum, der dir und Lucy schon so viel geholfen hat oder?" Er vertraute Edmund und noch viel mehr vertraute er auf den Zauber, den dieses Land zu bieten hatte. "Ja, sie sind die Vorboten der alterwürdigen Bäume" sagte Edmund und schirtt den langen Gang entlang, der sie hinaus aus der Burg führte. "Sie werden die Nachricht schnell wieterleiten" "Dann lass uns schnell dorthin reiten." Er nahm zwei der Pferde und reichte ein Zügelpaar an Edmund weiter. Lucy saß nun mittlerweile schon seit Stunden in dem kalten Gemäuer und fror erbärmlich. Das Blut an ihrer Stirn war schon eingetrocknet und zwickte etwas unangenehm. Hoffentlich würden Edmund und Caspian eine Lösung finden. Zustimmend nickte Edmund und nahm die Zügel. Er stieg auf und sie ritten hinaus aus den Burgmauern. Caspian ließ Edmund vorreiten, da er ja nicht wusste wohin sie ihr Weg führte. Sie brauchten eine Weile, doch bald erreichten sie die Kirschbäume, von denen Edmund erzählt hatte und von denen so viel überliefert worden war. Caspian stieg von seinem Pferd ab und ging auf das Flüsschen zu, dass sich in der Nähe schlängelte. Edmund sollte das vielleicht doch eher alleine klären, doch er blieb in Hörweite. Edmund schritt vor die Kirschbäume, kurz wartete er bis man ihn bemerkte und er ihre Aufmerksamkeit hatte. Er erklärte die Lage, erzählte was passiert war und bat sie, Jadis diese Nachricht zu überbringen. Auch bemerkte er, dass sie sich nicht in Gefahr bringen sollten, da es gefählrich war überhaupt in die Nähe der Hexe zu kommen. Caspian drehte sich kurz zu den Bäumen um, als Edmund fertig war. "Bitte, wenn ihr auch noch nach Lucy sehen könntet? Es wäre sehr hilfreich für uns, wenn wir wüssten, wie es der Königin geht ..." Sie nickten und sahen dann wieder zu Edmund. "Wir werden versuchen zu erfüllen, um was ihr uns batet, König Edmund ... König Caspian" sprachen sie, verneigten sich kurz, und nur ein paar Sekunden später verteilten sich hunderte zart rosane Kirschblütenblätter im Wind und entfleuchten mit diesem. Es würde eine Weile dauern bis die Nachricht überbracht war, dachte Edmund und wandte sich wieder zu Caspian. "Wir sollten wieder zurück" sagte er. "Ja, wir sollten uns wieder zurück begeben ..." Caspian kam langsam auf Edmund zu und blieb nahe vor diesem stehen. Er beugte sich kurz vor und hauchte dem Schwarzhaarigen einen Kuss auf die Lippen. Hochrot blickte Edmund etwas verdutzt zu Caspian auf. Hatte er das wirklich gerade getan? Verlegen strich sich Edmund über die Lippen und ging dann schnell zu seinem Pferd. "Wir sollten schnell zurück, sie beeilen sich bestimmt" Ein Lächeln schlich auf Caspians Lippen, als Edmund so reagierte. Es war wirklich süß. Er folgte dem Schwarzhaarigen und stieg zurück in den Sattel, ehe er das Pferd langsam antraben ließ. "Dann lass uns zurückreiten. Damit wir auf alles gefasst sein können." Edmund nickte zustimmend. Jetzt konnten sie nur abwarten und hoffen, dass schnell eine Antwort zu ihnen gesandt wurde. Lucy war wohl eingenickt, als sie plötzlich von Blüten umgeben war. Es war so ein schöner Traum und sie wollte gar nicht aufwachen. "Königin Lucy ... Königin Lucy, bitte wacht auf!" Verschlafen öffnete sie ihre Augen und blickte in das Gesicht einer Frau, gefromt aus Kirschblüten. "König Edmund und König Caspian haben mich gesandt um nach euch zu sehen und was ich sehe wird ihnen mit Sicherheit missfallen. Haltet noch ein wenig durch Königin Lucy ... Hilfe ist bereits unterwegs." Damit verschwanden die Blüten wieder und Lucy war erneut allein. Aber etwas Hoffnung begann in ihrem Herzen zu glimmen. Sie waren unterwegs. Die Blüten jedoch machten sich auf den Weg in den Thronsaal, wo sie Jadis fanden. "Ich komme mit Kunde der beiden Könige von Narnia!" Sofort wurde die Gestalt aus Blüten umzingelt und Jadis hatte ihren Auftritt. In einem prunkvollen Kleid kam sie hervor und ließ sich langsam auf ihrem Thron nieder. "Sprich! Aber schnell!" befahl sie. "Sie wollen mit Euch verhandeln und woll Euch dazu ein Treffen am steinernen Tisch vorschlagen. Es werden nur König Caspian und König Edmund erscheinen. Allein und Ihr werdet Königin Lucy mit Euch nehmen. Auch Ihr werdet allein erscheinen!" Kurz schien die weiße Hexe zu überlegen, dann sah sie auf und fesselte die Dame in Rosa mit einem eisigen Blick. "Edmund wird alleine kommen, ich will Edmund! Niemanden sonst! Entweder dies oder es wird keine Verhandlungen geben!" "Ihr wollt nur einen Adamssohn, wenn Ihr zwei bekommen könntet?" Die Blüten verneigten sich. "Wie Ihr wünscht. Ich werde den beiden Königen diese Nachricht überbringen." Zwei weitere Blütenfrauen bauten sich neben der einen auf die schon im Raum stand, um die Nachricht zu überbringen. "Tut das! Und jetzt verschwindet!" sagte Jadis. Gerade als die Blüten das Schloss verlassen wollten sah die Königin zu einem der Wölfe, welche neben ihrem Thron standen, hinab. "Wie viele braucht man, um eine Nachricht zu überbringen?" "Eine" antwortete dieser. Sie hob ihren Stab und augeblicklich vielen hunderte von vereisten Blütenblättern zu Boden. Ein leises Klirren war zu hören, bis hinuter in den Kerker wo Lucy gefangen saß. Als die letzte vereiste Blüte ihren Weg zu Boden fand erhob sich die Königin. "Folge ihr!" befahl sie und verschwand. Sofort machte sich ihr Lakai auf den Weg um den zarten Blüten zu folgen. Lucy kannte dieses Klirren nur zu gut, um zu wissen, was Jadis getan hatte! "NEIN!" Sie rüttelte an ihren Gitterstäben. "Lass mich endlich hier raus!" Der Verlust ihrer Gefährten wog schwer, doch die Kirschblüten beeilten sich, um schnell zu Edmund und Caspian zu kommen. Als dieser ihre Ankunft in seinem Thronsaal bemerkt hatte, herrschte er seine Berater an "Lasst uns allein!" Gespannt sah Edmund zu den Blüten. Gleich fiel ihm auf das sie alleine war. Irgendetwas musste geschehen sein. Selten das man diese sonst so fröhlichen Wesen alleine sah. Sie waren immer zusammen. Der tiefe Zauber Narnias verband sie miteinander. "Was hat Jadis gesagt?" fragte Caspian. "Sie möchte König Edmund allein sehen, sonst wird sie nicht auf das Angebot eingehen. Heute Abend am steinernen Tisch und sie wird Königin Lucy mit sich bringen." Edmund blickte von der Seite her zu Caspian. "Dann muss ich wohl alleine gehen?" sagte er und sah fragend zum Größeren auf. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen das Caspian ihn alleine gehen lassen würde. Caspians Gesicht war angespannt. Er war hin und hergerissen zwischen seinen Gefühlen und seinem rationalen Verstand. Beide sagten ihm, dass es ein Fehler wäre, Edmund alleine gehen zu lassen. Sein Verstand war da mehr als deutlich, er würde ihn nie mehr wieder sehen und es wäre reiner Selbstmord. Doch Caspian wollte heute mal auf sein Herz hören. Er würde Edmund vielleicht nie wieder sehen, doch ihm blieb nichts anderes übrig, als ihn gehen zu lassen. Auch wenn er ihn liebte, er musste loslassen und den Schwarzhaarigen seine eigenen Entscheidungen treffen lassen. "Es liegt ganz bei dir" antwortete er schließlich leise. "Gut, dann gehe ich" sagte Edmund. Es musste wohl sein und für Lucy tat er es gerne. Natürlich war ihm klar, dass es eine Falle war. Bestimmt, es konnte garnicht anders sein. Aber warum diese Hexe so darauf vernarrt war ihn zu sehen? Es war ihm nicht ganz durchsichtig. "Vielen Dank für deine Mühe, und verzeiht mir, aber ich verspreche eure Schwestern wieder zu holen" versprach Edmund und stand dann auf von dem Stuhl auf, auf welchem er sich niedergelassen hatte. Die Kirschblüten verneigten sich vor den Königen und verschwanden anschließend an ihren angestammten Platz zurück. Caspian blieb auf seinem Thron sitzen, das Gesicht in seinen Händen verborgen. Er hatte plötzlich fürchterliche Kopfschmerzen und ein flaues Gefühl im Magen. Er wollte Edmund nicht gehen lassen. Für nichts in der Welt. "Ich gehe auf Lucys Zimmer. Ich will kurz für mich sein" sagte Edmund und verließ dann die Große Halle auf dem Weg in Lucys Zimmer. "Edmund?" Caspian hob seinen Kopf und sah zu diesem. "Mmh?" In der Tür blieb Edmund stehen und wandte sich zu Caspian. Er spitze die Ohren. "Bitte ..." Er versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. "Bitte komm wieder zurück Edmund!" "Natürlich, ich werde nichts sterben!" sagte Edmund und verließ dann die Halle. Schnelle Schritte führten ihn in Lucys Zimmer, wo er sich nach kurzem umsehen auf das Bett sinken ließ. Er seufzte tief. Der junge König sank zurück in seinen Thron. Er musste Edmunds Entscheidung respektieren, egal wie schwer es ihm selbst fallen würde. Für ihn hieß es jetzt nur noch abwarten. Edmund blieb lange so liegen bis er es schaffte sich aufzuraffen. Seine Finger zitterten. Er hatte wirklich Angst davor, dorthin zu gehen. Er stand auf und ging auf Caspians Zimmer wo die einzelnen Teile seiner Rüstung lagen. Langsam legte er sie sich an, er musste sich ja schützen, gesetzt des Falles, dass es ein Hinterhalt war. Er ließ sich Zeit, überlegte immer wieder, versuchte sich die Situation bildlich vorzustellen. Bis zum Abend hin war es noch lange, also hatte er Zeit. Lucy wurde irgendwann von ein paar Schergen der weißen Hexe geholt und in den Thronsaal gebracht, wo man sie unsanft vor den Thron der eisigen Herrscherin warf. "Was habt Ihr vor?" "Dein Bruder kommt um dich zu 'retten'. Sieh ihm zu, wie er scheitert!" sagte sie und ging dann fort. Sie setzte sich in ihren gläsernen Schlitten und wartete bis man Lucy zu ihr setzte. Vor ihre Füße, wo auch Edmund schon gesessen hatte. Dann fuhr der Schlitten los. Das Gras das er berührte, gefror augenblicklich und zesprang als der Schlitten darüber fuhr. Lucy zog sich ihren Umhang enger um die Schultern. Sie wagte es einfach nicht, Jadis zu wiedersprechen, doch sie war davon überzeugt, dass Edmund nicht scheitern würde. ER hatte sie schon einmal besiegt und das hoffte Lucy nun auch aus ganzem Herzen, dass er es nocheinmal schaffen würde. Als Edmund endlich fertig war ging er wieder zur Halle, in welcher Caspian noch saß. Die Türen waren geschlossen und er griff nach der Klinge um sie zu öffnen. Doch bevor er sie hinuter drückte, stockte er und ließ sie los. Ohne sich von ihm zu verabschieden suchte er die Stallungen auf, nahm sein Pferd und verließ schnell wie der Wind das Schloss. Caspian verfolgte vom Balkon aus, wie Edmund das Schloss verließ. Er hatte sich gefragt, ob er sich verabschieden würde, doch er war sich sicher, so fiel es ihnen beiden viel leichter, als wenn sie sich noch einmal gesehen hätten. Mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit preschte Edmund über die Graslandschaft und auch der Weg durch den großen Fluss war schnell gefunden. Hinter diesem lag der letzte Teil der Strecke, bevor er am Berg ankam, der sich mit der Zeit um den Steinernen Tisch gebildet hatte. Kapitel 12: Aslan ----------------- Lucy kam die Fahrt schier ewig vor. Doch irgendwann verlangsamte sich der Schlitten und sie wagte einen Blick über den Rand des Gefährts. Die Landschaft hatte sich hier sehr verändert. Obwohl nur zwei Jahre vergangen waren. Es war ... wilder geworden, wie Lucy vorkam. Doch sie spürte die Magie des Ortes und wusste, dass sie in Sicherheit war. Ein weißes Pferd stand angebunden an einem Baum, was nur heißen konnte das Edmund schon da war. Wartend war dieser nach drinnen gegangen. Nun tigerte er vor dem steinernen Tisch auf und ab. Die Anspannung machte ihn einfach wahnsinnig. Er hatte Edmund schon eine Weile beobachtet, ehe er hinter einem der großen Pfeiler hervortrat. "Was beunruhigt dich so, Edmund?" Fast schreiend zuckte Edmund zusammen und machte einen riesen Satz zur Seite. "Himmel Herrgott!" sagte er leise und sah dann zu dem zotteligen prächtigen Tier das ihm nun gegenüber stand. "Aslan ... Was? Wie kommst du hierher? Und wo warst du die ganze Zeit? Wir hätten dich gebraucht!" "Du weißt doch Edmund. Ich komme, wenn die Zeit reif dafür ist und wo ich war, kann ich dir leider nicht sagen." Er trat neben den einstigen König. "Bist du denn alleine hier?" Edmund sah zur Seite, zu Aslan. "Ja, ich bin alleine" antwortete dieser wahrheitsgemäß. "Aber nicht in Narnia oder? Lucy sollte eigentlich bei dir sein. Oder hast nur du meinen Ruf vernommen?" "Du warst das? Nein Lucy war es, die ihn gehört hat, sie hat mich nur mitgeschleift. Ohne sie wäre ich wohl nicht hier, aber wir wurden getrennt ... Lucy wurde entführt. Und habe nichts getan, ich konnte ihr nicht helfen" gestand Edmund kleinlaut. "Ja, das war ich. Ich habe Jadis Rückkehr mit Schrecken beobachtet, doch allein kann ich nichts gegen sie unternehmen." Aslan hörte Edmund schweigend zu. "Du solltest dir nicht immer so große Vorwürfe machen Edmund. Du kannst mehr, als du dir zutraust und Lucys Entführung war fast unvermeidbar. Unser Schicksal ist vorherbestimmt und es lässt sich nur in seltenen Fällen noch ändern. Deines ist tief mit Narnia verknüpft worden Edmund, sowie das deiner Schwester." "Jadis wird bald hier auftauchen! Ich sollte alleine kommen, wenn sie dich sieht dann bringe ich damit nur Lucy in Gefahr" warf Edmudn besorgt ein. "Sie wird mich nicht bemerken Edmund. Außerdem bin ich vielleicht euer beider Chance hier heil rauszukommen." Edmund nickte, mehr als Aslan vertrauen konnte er nicht. "Danke" murmelte er leise, bevor ein leises Pochen zu hören war. "Sie kommt" nuschelte er. Aslan erhob sich von seinem Platz und verschwand wieder hinter der Säule, hinter welcher er kurz zuvor aufgetaucht war. Er wollte Edmund noch nicht in Gefahr bringen. Außerdem musste auch er abwarten, was Jadis vorhatte. Kurz nur waren die leisen Schritte zu hören. Eine kleine Linie, fein wie ein Faden schlängelte sich durch den Eingang, durch welchen auch Edmund gekommen war. Er kam ein Stück näher und betrachtete den silbernen Faden. Er stellte sich auf und schien zu wachsen. Er wurde größer und kurz darauf hatte sich daraus ein kleiner Tisch gebildet. Aus hauchdünnem Eis geformt mit prunkvoll verziehrten Beinen. Darauf tauchte ein Dose auf. Edmund betrachtete was dort war und es schlug ein wie ein Blitz. Er kannte diese Dose, vorsichtig streckte er die Hand aus, berührte den eiskalten Decke und öffnete sie. Wie er geahnt hatte, war das darin enthalten, was er vermutet hatte. Türkischer Honig, damit hatte sie ihn vor Jahren dazu verleitet, ihr mehr zu erzählen. Für Süßigkeiten hatte er seine Geschwister verraten. "Gelüstete es dir nach etwas Süßem?" kam es vor dem Tisch. Jadis hatte durch den Raum betreten und stand nun keine zwei Meter von Edmund entfernt. Auch Lucy war bei ihr. Gefesselt hatte Jadis sie am Umhang gepackt. Erschrocken blickte er auf. "Lucy..!" Tränen strömten noch immer über Lucys Gesicht. "Ed ... Ed bitte tu nichts ... bleib weg von ihr" Ihre Stimme brach beinahe, doch sie war laut genug, damit jeder sie verstehen konnte. Auch Jadis, der sie noch immer vernichtende Blicke zuwarf. Das Mächen wusste selbst, dass sie einen erbärmlichen Anblick darbot, doch es war ihr egal. Hauptsache Edmund würde nichts passieren. "Was hast du ihr angetan?" warf Edmund schockiert ein. Wie konnte man nur. Lucy sah furchtbar aus. Es zerriss ihm das Herz sie so zu sehen. Und für all das gab er sich die Schuld, das war noch viel schlimmer, das er es nicht verhindert hatte. "Du willst sie doch sicher wiederhaben?" fragte Jadis und machte einige Schritte auf Edmund zu. "Hör bloß nicht auf sie Edmund!" flehte Lucy. Mit weit aufgerissenen Augen blickte Edmund zu Lucy. Der kalte Schwieß lief ihm an der Schläfe hinab. Am liebsten würde er sofort auf Jadis losstürmen und sie mit seinem Schwert durchbohren. "Was willst du?" Alsan trat nun hinter seiner Säule hervor und setzte sich auf seine Hinterläufe. "Ich denke, dass ist eine berechtigte Frage, nicht wahr Jadis? Was möchtest du von Edmund oder gar von Lucy?" "Aslan!" keifte Jadis und tat einen Schritt zurück. "Es war ausgemacht das du alleine kommst!" sagte Jadis und zog ihren Stab. Wutentbrannt richtete sie ihn drohend auf Edmund. "Du hast dein Versprechen gebrochen, warum sollte ich meines halten? Deine Schwester am Leben zu lassen?" "Er ist alleine hierhergekommen Jadis. Niemand von euch konnte ahnen, dass ich hier bin." Aslan bewegte sich nicht von der Stelle. Lucy schien augenblicklich etwas ruhiger zu werden, als sie ihn sah. "Was möchtest du von Lucy und Edmund. Sie haben nichts, was sie dir geben könnten." "Doch! Ihr Leben! Meins nahmen sie mir! Jetzt will ich es zurück!" erklärte sie ruhig. "Dazu brauche ich Edmund! Nur sein Blut, nur das eines Adam Sohns verleit mir wieder meine frühere Stärke. aber das er mir entwischt ist und ich dieses Gör gefangen habe, werde ich sie am Leben lassen, wenn er einwilligt mit mir zu kommen!" "Nein Edmund! Das darfst du nicht tun!" Lucy begann nun zu strampeln und schaffte es, sich aus Jadis Griff zu winden. Sie fiel zu Boden und rappelte sich auf, um in Richtung Edmunds zu laufen. Als Jadis ihr nachsetzen wollte, sprang Aslan auf und stellte sich zwischen die Geschwister und die weiße Hexe. Edmund griff nach Lucy und nahm sie in die Arme. "Lu ... Lucy" keuchte dieser erleichtert und schloss die Augen. Fest drückte er das Mädchen an sich. Es tat gut, sie wieder bei sich zu wissen. Lucy lag schluchzend und weinend in Edmunds Armen und klammerte sich an dessen Wams. "Bitte bleib bei mir!" flehte sie mit tränenerstickter Stimme. "Natürlich" versprach Edmund. Doch war er sich nicht sicher ob er sich daran halten konnte. "Du wirst die Kinder nicht anrühren" knurrte Aslan zu Jadis. "Du hast es einmal ohne ihre Hilfe geschafft, also sieh zu, wie du es erneut schaffst." "Das wird ein Nachspiel haben!" drohte die weiße Hexe, machte auf dem Ansatzt kehrt und verließ stocksauer die Höhle. Doch bemrkte keiner der Drei den feinen Schneestaub der zu Boden fiel, als sie ging und sich an die Kleidung Edmunds haftete. "Edmund" schniefte Lucy immer leiser werdend. Irgendwann schlief sie schließlich in den Armen ihres Bruders ein. "Wir sollten zu Caspian zurück. Jadis ist erzürnt. Nicht das sie noch auf dumme Gedanken kommt." meinte Aslan leise, während er Lucy etwas mit der Schnauze anstupste. "Ich nehme sie" sagte Edmund. Er hob Lucy hoch und ging langsam auf dem Ausgang zu. Sie durchliefen einen langen Gang, bevor sie wieder ins Freie kamen. Aslan folgte Edmund und versiegelte schließlich die Höhle. Er schnupperte die frische Luft und genoss die warmen Sonnenstrahlen. "Kommst du auch mit?" fragte Edmund und ging langsam die steinerne Treppe hinab. "Ich denke, es wäre im Moment das Klügste, wenn ich dich und Lucy nicht aus den Augen lasse." So folgte der stattliche Löwe Edmund zurück zu dessen Pferd. Dieser setzte Lucy vor sich in den Sattel, um anschließend selbst aufzusteigen und zurück ins Schloss zu reiten. Aslan lief ruhig neben ihm her. Diesmal ritt Edmund ganz langsam, nicht wie sonst. Er wollte Lucy ja nicht aufwecken. Sie war sicher erschöpft und sollte ersteinmal schlafen. Später wenn sie im Schloss waren, würde Edmund jemanden bitten sich um ihre Wunden zu kümmern. Caspian beobachtete die ganze Zeit den Horizont und erwartete sehnsüchtig das Ankommen von Edmund, wobei er fast schon nicht mehr damit rechnete. Bald würde die Sonne untergehen und noch immer war er nicht in Sicht. Er hatte ihn in den Tod geschickt. Verzweifelt kehrte er in sein Gemach zurück und wünschte von niemandem gestört zu werden. Erst nach Sonnenuntergang erreichten Edmund und Aslan die Burg. Edmund führte sein Pferd in den Stall und brachte dann Lucy auf ihr Zimmer. Aslan folgte ihm und beide blieben bei Lucy. Aslan legte sich auf den Teppich im Raum und Edmund sank an Lucys Bett hinab. Ließ die Arme auf dem Bett ruhen und legte seinen Kopf darauf. "Denkst du nicht, du solltest Caspian benachrichtigen?" Aslan hob seinen Kopf und sah zu Edmund. "Ich kann auch eine Weile auf Lucy aufpassen." Edmund sah zu Aslan. Nur ungern wich er von der Seite seiner Schwester, wo es ihr doch momentan so schlecht ging. "Ja aber ich bin gleich wieder da" sagte er und stand nun auf. Schnell verließ er den Raum und suchte zuerst jemanden, der sich um Lucy kümmerte. Er stand nicht weit entfernt von Capsians Zimmer und bis in dieses konnte man seine Stimme schallen hören. Caspian war jedoch eingeschlafen und bekam von alldem nichts mit. Nachdem alles Wichtige erledigt war, machte Edmund sich dann auf den Weg zu Caspian. Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte hinein. "Caspian?" murmelte er und trat dann ganz in den Raum. Dieser drehte sich unruhig im Halbschlaf um. Jetzt hörte er schon Edmunds Stimme in seinen Träumen. Leise kam ihm auch der Name seines Geliebten über die Lippen. Vorsichtig schloss Edmund die Tür. Kam näher zum Bett. "Hey, Caspian" murmelte er leise. "Ed?" Verschlafen öffnete er die Augen und drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. "Gott, ist das ein schöner Traum." "Das ist kein Traum! Ich bin zurück!“ sagte Emdund und setzte sich zu Caspian ans Bett. "Und das soll ich dir glauben?" murmelte der junge König. Er wollte es ja gerne glauben, aber es war zu schön um wahr zu sein. "Ja, warum nicht?" sagte Edmund und sah verdutzt zu Caspian. Wollte er wirklich nicht glauben das er zurück war? "Ich weiß nicht." Er gähnte ein wenig und hielt sich die Hand vor den Mund. "Ist Lucy auch wieder da? Wie geht es ihr?" "Sie ist wieder da, aber ihr Zustand ist nicht gerade der Beste. Sie hat ne Menge mitgemacht" erklärte Edmund und senkte den Blick. Wieder nagte ein schlechtes Gewissen an ihm. "Hey ..." Caspian hob die Hand und strich durch Edmunds dichtes Haar. "Du solltest froh sein, dass sie noch lebt. Lucy ist stark. Sie schafft das schon." "Ja natürlich, aber Jadis hat Rache geschworen" gab Edmudn zu. Wer wusste schon in welch Unglück sie Narnia stürzen würde. Kapitel 13: Ein Angebot ----------------------- "Sie ist nicht hier Edmund" Caspian setzte sich jetzt auf und sah ihm tief in die Augen. "Und sie wird dir nie etwas anhaben können. Nicht solange du in meiner Nähe bist." "Das sagst du so leicht. Sie hat viel Macht, sie kann so einiges von dem wir nur zu träumen wagen" wandte Edmund ein und lächelte traurig. "Aber selbst ihre Macht hat Grenzen Edmund." Er erwiederte das traurige Lächeln. "Im Moment will ich einfach nicht darüber nachdenken müssen. Nicht jetzt." "Nein, jetzt geht es erst einmal um Lucy" sagte Edmund und sah wieder auf. "Ach ja. Aslan, er ist auch da. Er hat mir geholfen" Lucy ... ja das war ihre größte Sorge. Aber das Aslan wieder da war, beruhigte Caspian doch ziemlich. "Es wird schon alles gut gehen Edmund." "Ich hoffe es." "Du solltest dich auch ein wenig ausruhen. Du siehst müde aus." Caspian zog Edmund sanft am Arm und somit mit in sein Bett. "Ich bin nicht müde und bevor Lucy nicht wieder zu sich kommt mach ich kein Auge zu" sagte Edmund und sah dann auf zu Caspian. Die Gesundheit seiner Schwester ging vor und bevor sie nicht wieder bei sich war würde er nicht schlafen. Schließlich musste er bescheid wissen was geschah. "Du kannst nicht tagelang nicht schlafen Edmund. Und wenn es dich etwas beruhigt, werde ich solange zu Lucy gehen. Du solltest dich wirklich ausruhen. Du hattest einen anstrengenden Tag." Caspian setzte sich wieder ein Stück auf und sah zu Edmund. "Bitte, tut mir leid, aber ich kann jetzt einfach nicht schlafen" sagte er und sah bettelnd zu Caspian auf. Da hatten sich wohl zwei Dickschädel gefunden. Caspian schmunzelte leicht. "Muss ich dich denn ans Bett fesseln, damit du hier bleibst?" "Das wagst du nicht" sagte Edmund und rutschte ein Stück zurück. "Denkst du wirklich?" Caspians Augen glühten vor kindlicher Vorfreude. "Das wirst du nicht, ich warne dich!" meinte Edmund und stand nun auf. Drohend hob er den Zeigefinger und richtete ihn halb auf Caspian, als ob dieser verhindern konnte das Caspian ihm zu nahe kam. Der Dunkelhaarige zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Nicht mal ein bisschen Spaß ist einem gegönnt" grummelte er leise. "Bleib doch wenigstens noch ein bisschen." "Ich bleibe, aber nur wenn du mich nicht ans Bett fesselst" stellte Edmud klar und ließ seine Hand wieder sinken. Caspian hob kapitulierend die Hände. "Ich werde mich hüten, das zu tun." "Gut" meinte Edmund und setzte sich wieder zu Capsian aufs Bett. Er lächelte ihn fröhlich an und schmunzelte. Caspian sah ihn etwas verwundert an. "Warum grinst du so?" "Darf ich nicht?" fragte Edmund und legte den Kopf schief. "Nicht, wenn ich nicht weiß wieso" antwortete Caspian. Edmund hob eine Augenbraue und sogleich verschwand sein Lächeln. "Ich freue mich einfach. Lucy ist zurück und ich bin noch am Leben. Das ist doch ein Grund sich zu freuen oder?" Caspian sah ihn ein bisschen beleidigt an. "Und ich? Bin ich denn kein Grund für dich, sich zu freuen?" "Oh ja, natürlich. Ein sehr wichtiger sogar!" beteurte Edmund und sah Caspian entschuldigend an. Caspian stahl Edmund nun einen kleinen Kuss von den Lippen. "Es ist wirklich niedlich, dass ich dich doch immer noch so aus der Fassung bringen kann." grinste er. Edmund erwieder das Lächeln. "Glaubst du wirklich ich wüde dich vergessen?" "Ich hoffe nicht" antwortete Caspian ernst. "Niemals" sagte Edmund und meinte das wirklich todernst. "Dann ist es ja gut" lächelte Caspian glücklich. "Was hast du jetzt eigentlich vor? Wegen Jadis und Lucy?" Er wandte den Blick an den dunkelhaarigen König. "Ich weiß nicht, aber ich hab ein ungutes Gefühl. Naja, das hab ich eigentlich immer, ich bin wohl ein Pessimist" lachte Edmund leicht sarkastisch und seufzte. "Der Sarkasmus steht dir aber" lächelte Caspian zurück. "Aslan wird schon wissen, was zu tun ist!" Lucy lag noch immer in ihrem Bett und fror erbärmlich. Die Tränen an ihren Wangen beunruhigten Aslan sehr, doch er wollte Edmund noch nicht holen lassen. Sie träumte einfach nur schlecht und selbst wenn die Eiskönigin sich in ihre Träume geschlichen hatte, es war kein Grund zur Besorgnis. "Jadis ... bitte, lass mich hier raus!" wimmerte Lucy leise. Schnell wandte Edmund den Blick zum Fenster. Es war dunkel geworden und wieder fiel draußen kalter Schnee zu Boden. Er seufzte leise und wandt den Blick wieder ab. "Ich denke ich schaue noch nach Lucy und gehe dann zu Bett" sagte Edmund und kratzte sich am Hinterkopf. Caspian wiedersprach Edmund nicht weiter. Er hatte gewusst, dass es nicht leicht werden würde und das es ihm nur schwerfallen würde. "Ja, geh und sieh nach Lucy" antwortete er stattdessen tapfer. Edmund nickte schwach und verließ dann den Raum. Er schritt durch die langen düsteren Gänge des Schlosses. Schritt für Schirtt hallte in den leeren Gängen wieder und erschuf eine unheimliche Atmosphäre. Er betrat vorsichitg den Raum in dem Lucy schlief und schloss leise die Tür, um das Mädchen nicht zu wecken. Aslan schlief auf dem Boden an ihrer Seite. Er wachte nicht auf da er zu spüren schien das vom Hereinkommenden keine Gefahr ausging. Sein Atmen war zu hören und Edmund ging ans Bett um Lucys Decke ein Stück höher zu ziehen. Er bemerkte die Träne und strich sie schnell von der blassen Wange des Mädchens. Bevor er den Raum verließ löschte er die Kerze, die auf dem Tisch stand und schon ihr Wachs auf den Tisch tropfen ließ. Dann machte er sich auf den Weg zurück in 'seine' Gemächer. Dort angekommen war Caspian nicht mehr dort. Edmund seufzte und strich sich ertseinmal den Umhang von den Schultern. Dabei bemerkte er wie weißers hauchzarter Schnee von diesem zu Boden fiel. Er blinzelte und wich einige Schritte zurück als dieser lebendig zu werden schien. "Was zum?" stammelte er und blickte auf das vor ihm geschende. Lucy schreckte augenblicklich aus dem Schlaf, als sie die fremde Anwesenheit im Schloss spürte. Ohne groß nachzudenken, sprang sie aus ihrem Bett und rannte aus dem Zimmer. "EDMUND!" Ihr Schrei hallte durch das ganze Schloss, doch als Lucy in Edmunds Zimmer wollte, war die Tür verriegelt von innen. Das laute Klopfe Lucys war im Zimmer selbst garnicht zu hören. Nichts hallte nach drinnen. Der Raum war vollkommen abgeschottet. "Wer?" hauchte Edmund, wobei er bemerkte das sein Atem zu sehen war. Im Zimmer herrschte wohl die selbe Temparatur wie draußen. Es war eiskalt geworden was dem Jungen eine Gänsehaut bescherte. "Mein König" sagte die weiße Gestalt. Edmund hob eine Augenbraue und besah sich die 'Frau'. Jadis war es schonmal nicht, sie schien den Kirschblüten ähnlich zu sein. "Ja?" fragte er und machte einen Schritt auf sie zu. "Meine Herrin schickt mich! Eile ist geboten. Wir benötigen eure Hilfe, der Einzige der die eisige Kälte kennengelernt hat und ihr, auch wenn nur für eine Zeit, vetraute. Jadis schickt mich, ich komme mit der Bitte um ein Treffen zwischen meiner Herrin und euch. Sie versichert euch das es kein Hinterhalt ist" sprach sie und verneigte sich vor Edmund. "Edmund mach auf!" Lucys Hand schmerzte bereits vom vielen Klopfen udn viele Türen hatten sich bereits geöffnet und sahen verwirrt zu ihr nach draußen "Ed bitte!" "Bitte vertraut mir und bedenkt, es ist viel geschehen in der vergangenen Zeiten, doch nichts ist mehr wie es ist. Vieles hat sich geändert und Ihr wisst wahrscheinlich am Besten, dass man sich ändern kann, nicht jeder böse Gedanke existiert ewig" sprach die weiße Dame weiter und begann sich langsam aufzulösen. "Ich werde in drei Tagen wieder zu euch kommen, um eure Antwort zu erfahren. Habt vielen Dank." Ein letzter Knicks und sie entfleuchte durch einen Fensterspalt der offen stand. Edmund wandt den Blick gen Boden und bedachte was sie gesagt hatte. Ja, irgendwo hatte sie Recht. Doch was wollte Jadis noch von ihm? Die Kälte war augenblicklich verschwunden und die Türen ließen sich wieder öffnen. Alles war wie vorher. Lucy vernahm das Klicken des Türschlosses und stand wenige Sekunden später in Edmunds Zimmer. Überglücklich darüber, dass ihr Bruder noch da war, warf sie sich ihm an den Hals. "Oh Ed!" Blitzschnell hatte dieser sich umgedreht und wurde sogleich stürmisch von dem kleinen Mädchen umgerannt. Ein lautes Rumsen war zu vernehmen, als Edmund zusammen mit ihr zu Boden ging und auch ein leiser Aufschrei von Edmund. Er hatte nun wirklich nicht damit gerechnet, dass sie zur Tür hineingestürmt kommen würde. Aslan war über kurz oder lang auch geweckt worden und tapste nun gemütlich in das Zimmer von Edmund. "Was ist los? Lucy, du solltest im Bett sein und dich erholen. Es war sicherlich anstrengend für dich." Er ließ sich auf die Hinterbeine sinken und besah sich die beiden Geschwister. Das Mädchen schüttelte den Kopf unweigerlich. "Jadis, sie war hier" flüsterte sie kaum hörbar. Noch immer saß Edmund auf dem Boden. Wie eine Klette hing Lucy an ihm und hatte die Arme fest um seinen Hals geschlossen, was auch nicht so wirkte, als ob sie ihn bald loslassen würde. Edmund strich ihr sanft mir der Hand über den Kopf. "Nein nein, alles okay. Hier war niemand" log er und lächelte. Aslan pustete etwas Schnee unter Edmunds Bett. "Ich denke Lucy, er hat Recht. Hier war niemand und schon gar nicht Jadis, die ich gefühlt hätte." Er stupse das Mädchen an, wobei sein Blick auf Edmund ruhte, der ihm sagen sollte, er wisse alles. "Komm, ich bring dich zurück in dein Bett." "Nein, ich möchte bei Edmund bleiben." "Ich komme auch mit" versprach Edmund und stand samt Lucy vom kalten steinigen Boden auf. Aslans Blicken wich er aus, da er selber noch nicht recht wusste, wie er darüber urteilen sollte und was am besten zu tun war. Sie kehrten in Lucys Zimmer zurück, wo Edmund das Mädchen in ihr Bett legte und sie wieder zudeckte. Aslan wartete vor der Tür, er wollte den jungen Hochkönig nur noch einmal kurz sprechen. "Sie wird schlafen, keine Sorge" antwortete er, als Edmund zu ihm nach draußen kam. "Es war wirklich nicht Jadis, dass weiß ich. Aber aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund sucht sie Kontakt zu dir." Edmund nickte und war den Blick wieder zur Seite. "Nein, aber es ist ja auch nicht zu verdenken warum gerade ich. Ich war es ja schoneinmal" sagte er und hockte sich hin. Er legte suefzend die Hände vors Gesicht. Aslan ließ sich neben Edmund nieder. "Ich kann es ihr nicht verdenken. Du hast ihr bereits einmal vertraut Edmund. Und die Dinge können sich ändern. Es gibt vieles, dass wir zu Erst nicht zu sehen vermögen, die sich uns dann plötzlich doch auftun. Sie hat dich um ein erneutes Treffen gebeten und ich denke, du solltest es annehmen. Unter einer Bedingung." "Ja, aber ihre Gegenwart ist mir nicht geheuer. Außerdem wer weiß? Ich bin viel zu schwach, wenn es eine Falle ist. Ich hätte gar keine Chance gegen sie" sagte er und seufzte erneut. "Darum die Bedinung Edmund. Sie soll dir gewähren, jemanden mitzubringen." "Jemanden mitrbingen? Sie sagte ich solle allein kommen und selsbt wenn, wen?" fragte der schwarzhaarige Junge und blickte verwundert zu Aslan. "Nunja, das bleibt deine Entscheidung und bedenke, dass ihr jeder hier genauso wenig traut wie du ihr. Aber sie verlangt nicht umsonst nach einem Treffen mit demjenigen, der es geschafft hat, sie zweimal zu besiegen." Er bettete den Kopf auf die Vorderpfoten. "Ich wäre bereit, dich zu begleiten." "Ja aber. Ich werde wohl hingehen, aber allein. Das ist ein zu großes Risiko. Ich möchte alleine gehen" entschloss sich Edmund und stand dann wieder auf. "Ich werde ersteinmal noch eine Nacht darüber schlafen, aber soweit steht meine Entscheidung fest. Bitte sag niemandem davon. Caspian würde das nur beunruhigen." Aslan nickte kaum merklich. "Es ist deine Entscheidung Edmund. Aber ich möchte, dass du äußerst vorsichtig bist. Auch wenn Jadis etwas, nun ja sagen wir, handzahm geworden ist. Ich werde weder Caspian noch Lucy etwas davon erzählen. Es scheint sie noch immer zu quälen, was ihr im Schloss zugestoßen ist. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Jadis solche Grausamkeit walten lassen würde, und sich kurz darauf mit dir treffen möchte." Er seufzte ein wenig. "Etwas stimmt hier nicht Edmund." "Ja, das hab ich auch im Gefühl. Schon seit ein paar Tagen. Es passt nicht zu Jadis, finde ich. Erst nimmt sie Lucy gefangen und wenig später haben wir sie wieder. Wenn es ihr nur um unser Blut ginge, dazu hatte sie genug Zeit es sich zu holen. Ich verstehe es einfach nicht. Aber ich glaube nichtmehr, das Jadis an allem Schuld ist. Darum werde ich gehen. Ich will die Wahrheit wissen." "Du hast Recht Edmund und wenn sie nur dir vertraut, dann soll es eben so sein." Er streckte sich ein wenig. "Ich werde wohl in nächster Zeit damit beschäftigt sein, deine Schwester auf Trab zu halten und Caspian. Ich denke, wir werden uns an Cair Paravelle wagen. Irgendwelche Wünsche?" "Ein Schachspiel, wie früher, es soll so werden wie früher. Nichts Neues" sagte Edmund. "Gute Nacht." Er begab sich dann zu seinen Gemächern. "Ein Schachspiel also. Ich werde sehen, was sich machen lässt Edmund." Aslan stand wieder auf. "Wir sollten zu Lucy zurückkehren, ehe sie wieder aufwacht." "Geh du schonmal, ich komme nach. Ich möchte noch etwas in der Bibliothek schauen" sagte Edmund, stand auf und verschwand hinter der nächsten Ecke. Schnell lief er zur Biblithek des Schlosses und dort angekommen durchquerte er schnell die Gänge. Er besah sich jede Buchreihe, auf der Suche nach etwas ganz bestimmten. Noch nie war er hier gewesen, doch es musste bestimmt noch alte Bücher aus Cair Paravelle geben. Schließlich hatten die Telmarer dafür gesorgt das Cair Paravelle zu einer Ruine wurde. Da hatten sie bestimmt sämtliche Schätze an sich genommen und gut verwahrt. Zumindest hatte der Proffesor einige der Bücher aus Cair Paravelle. Es dauerte lange bis Edmund fündig wurde. Aslan kehrte zu Lucy zurück und blieb dort bei ihr liegen. Ihr Schlaf war noch immer unruhig, doch sie schreckte nicht mehr dauernd hoch. Hoffentlich hatten er und Edmund die richtige Entscheidung getroffen und es war in Ordnung, wenn Edmund Jadis anhören würde. Edmund suchte einige Bücher heraus und setzte sich an einen großen Tisch. Schnell schlug er die alten Schriften auf und las was darin stand. Die Geschichte Narnias war dort niedergeschrieben. Doch wirklich fand er nichts von dem, was er sich erhofft hatte. Schwer seufzte er und klappte die Bücher wieder zu. "Warum ist Cair Paravelle nur eine Ruine. Dort hätte ich bestimmt was gefunden" jammerte er und stand wieder auf. Der Schwarzhaarige verließ die Bücherei und ging nach draußen auf den Balkon. Von dort führte ihn eine Treppe hinuter in den Hof. Am liebsten würde er sofort nach Cair Paravelle reiten um dort zu suchen. Seine letzte Hoffnung klammerte sich an diesen Gedanken. Also beschloss er es und ging schnell in die Stallungen um sein Pferd zu holen. Er sattelte es und nur wenige Minuten später verließ er klammheimlich das alte Gemäuer. Kapitel 14: Die Bitte --------------------- Kapitel 14 – Die Bitte Jadis hatte die Nachricht von Edmund erhalten, doch es ließ ihr keine Ruhe. Es musste eine Möglichkeit geben, wie sie sich aus den Fängen von Orax befreien konnte. Sie ging unruhig in ihrem Thronsaal auf und ab. Sie fürchtete nichts mehr, als ihm zu missfallen oder auch nur den geringsten Funken Aufmerksamkeit zu erregen. Und der Einzige, dem sie Vertrauen schenken konnte war Edmund. Nach einigen Stunden war Edmund an den Ruinen von Cair Parvelle angekommen und sah sich um. Es musste hier doch noch etwas geben, etwas aus der frühgeren Zeit. Mehr als nur die vier, jetzt zwei, Truhen die an die Frühere Zeit erinnerten. "JADIS!" rief Edmund und wartete auf eine Antwort. Erschrocken zuckte die Herrscherin zusammen, als sie in Gedanken plötzlich ihren Namen hörte. Schnell suchte sie sich einen Spiegel, indem sie den Ruhestörer suchen ließ. Es war niemand geringerer als Edmund. "Was willst du von mir Adams Sohn?" Edmunds Finger zitterten Nervös. "Ich heiße Edmund!" sagte er und versuchte dabei sich nicht anmerken zu lassen, wie sein Gefühlsleben momentan aussah. "Ihr wolltet mit mir sprechen?" sagte er und wandte sich im Kreis, da er nicht erkennen konnte von wo die Stimme kam, die zu ihm sprach. Die Hexe konnte Edmund genau beobachten, doch er ihn nicht. "Hör auf dich im Kreis zu drehen und geh zum Fluss, dort kannst du mich sehen!" herrschte sie ihn an. "Ja, ich wollte dich sprechen, denn ich brauche deine Hilfe Edmund!" "Dann bitte in einem anderen Ton" murrte dieser und rannte schnell zum Fluss. Vor diesem blieb er stehen und sah hinein. Noch konnte er nichts erkennen, doch nach kurzer Zeit verschwamm sein Spiegelbild und die weiße Hexe war zu erkennen. Als ob sie sich von ihm etwas befehlen lassen würde, dennoch bemühte sich Jadis um einen ruhigeren Umgangston mit Edmund. "Ich bin erfreut, dass du meiner Bitte nachgekommen bist Edmund. Ich hoffe du hast niemandem erzählt, dass du dich mit mir treffen wirst." "Nein" sagte er und nickte sachte. Dabei erzählte er lieber nicht, dass Aslan davon wusste, denn er war sich nicht sicher was Jadis davon halten würde. Also ließ er diese Tatsache ersteinmal so unter den Tisch fallen. "Was genau wollt ihr? Ich versteh den Grund des Treffens nicht." "Das ist nicht so leicht zu erklären Edmund!" seufzte Jadis. Sie ging vor dem Spiegel auf und ab. Sie konnte im Moment nicht wirklich lange auf einer Stelle stehen. Es machte ihr Angst. "Was mit deiner Schwester passiert ist, tut mir Leid. Doch ich konnte es nicht verhindern. Ihr seid in größerer Gefahr Edmund! Du und Lucy. Am Besten ihr solltet Narnia verlassen." "Wir sollen Narnian verlassen? Bitte warum das, außerdem geht das nicht so einfach. Wir können nicht einfach gehen, es gab einen Grund warum wir hier sind und so wie ich das sehe, ist Narnia in Gefahr. Da kann ich doch nicht einfach verschwinden!" sagte Edmund und schüttelte den Kopf. "Und selsbt wenn, was mich angeht spielt es keine Rolle was mit mir passiert, Hauptsache Lucy geht es gut.." "Aber ihr, du und Lucy, ihr seid die Gefahr für Narnia! Ich weiß nicht, wie ich es euch erklären soll, damit du es verstehst Edmund. Aber es gibt einen Geist, der sich meiner bemächtigen kann, da ich keine feste Form besitze. Er braucht dein und Lucys Blut, um sich die Macht über Narnia zu erschleichen." Jadis lachte bitter. "Wenn es dir so sehr um deine Schwester geht, dann bring sie von hier fort!" "Und das soll ich glauben? Denkst du nicht, dass es sich ein bisschen verrückt anhört, das aufeinmal jemand anders dahinter steckt. Sonst warst du es doch auch, die Narnia vernichten wollte und dazu mich benutzt hat." "Und wer war es beim letzten Mal, als du hier warst? Ich hege einen gewissen Groll gegen dich, das mag schon sein, aber dich töten liegt mir fern!" Edmund musste leicht sarkastisch lachen und legte dann den Kopf schief. "Da fühle ich mich doch gleich besser." "Das letzte Mal waren es die Telmar, aber trotzdem. Ich habe selber im Gefühl das irgendwie etwas nicht stimmt, aber es wird niemand glauben, dass du es nicht bist. Man wird mich für verrückt halten." "Tja, dann sind wir ja schon zu zweit. Aber ich brauche Hilfe. Ich bin es, auf die er zurückgreift. Dieser verdammte, namenlose Geist." Jadis seufzte und sank auf ihren Thron. "Rede mit Aslan Edmund. Er wird dir glauben." Zumindest hoffte die Hexe das. "Ich habe eine Frage an euch.Wie lange lebt ihr schon? Seit wann weilt ihr wieder hier auf dieser Welt? Ihr wisst bestimmt, was passiert ist. Ist wirklich nicht mehr von Cair Paravelle übrig, als diese Ruinen? Das kann doch nicht sein das alles verschwunden ist. Was ist mit dem tiefen Zauber, der auch früher alles beschützte und am Leben erhielt? Die Tiere sind nicht mehr so lebendig und voller Zauber, wie es zu den alten Zeiten war. Alles ist anders. Ist von der alten Zeit wirklich nur noch diese paar Steine übrig?" fragte Edmund und senkte dabei den Blick. "Oh Edmund" Jadis seufzte. "Ich existiere schon seit langer Zeit. Seit Narnia geschaffen wurde, um die natürliche Existenz zwischen Gut und Böse zu sichern. Doch auch ich war einst ein guter Teil dieses Landes und habe mich nur auf meinem Pfad geirrt. Das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse ist ins Schwanken geraten, aus diesem Grund wurde auch Cair Paravelle zerstört. Die Telmarer brauchten Steine um ihre Städte und Schlösser zu bauen. Ihr wart 1000 Jahre verschwunden und wer hätte sie aufhalten können? Niemand. Aber es besteht noch Möglichkeit, dass man Cair Paravelle wieder erbaut. Es wird zu neuem Glanz kommen Edmund, mit dir und Lucy als Herrscher." "Es wird nie mehr so wie früher sein. Ich wäre geblieben, doch was hätten wir tun sollen? Wir mussten wohl gehen. Es war Schicksal, aber es ist alles verloren. Cair Paravelle wird nie mehr sein und selbst wenn, dann nicht mit mir als Herrscher, dazu tauge ich nicht" seufzte Edmund und entfernte sich vom Fluss. "Entschudligt mich, ich bin nicht nur wegen Euch hierher gekommen" sagte er und und ging zurück zu den Ruinen. "Mach dich nicht selbst schlechter als du bist. Nach eurem Verschwinden ging es mit Narnia bergab. Du und Lucy, ihr wart diejenigen, auf die wir zu setzen haben. Doch wir schickten euch zurück, weil wir dachten, es wäre besser so." Jadis löschte den Spiegel wieder. Was sie wohl jetzt zu erwarten hatte? Es ging mit Narnia bergab. Edmund seufzte und ließ sich auf einen Stein sinken. Er blickte zum Pferd, dass noch auf ihn zu warten schien. Er schickte es zurück zum Schloss, später würde er nachkommen. Jetzt brauchte er ersteinmal etwas Zeit um nachzudenken. Caspian hatte Edmunds Verschwinden von seinem Fenster aus beobachtet und betrachtete das zurückkommen jetzt genauso mit gemischtem Gefühl, wie das verschwinden. Aber er würde schon wissen, was er tat. Er war erwachsen und in der Lage für sich selbst zu entscheiden. Edmund seufzte und legte sein Gesicht in die Hände. Er blickte in den kalten Nachthimmel und betrachtete die Sterne. Ihm war noch gar nicht aufgefallen, dass sie nicht mehr so hell leuchteten, wie früher. Wie es aussah ging es mit Narnia wirklich bergab. Alles verlor am tiefen Zauber. Doch dieser war nicht da. Noch immer saß er auf dem kalten Stein, den Ruinen von Cair Paravelle, und zerbrach sich den Kopf über das, was geschehen war und was noch kommen würde. Er wusste nicht was er tun sollte. Wenn nur Peter bei ihm wäre, er könnte ihm sicher sagen was zu tun sei. Doch dem war leider nicht so. Darum musste er selber eine Lösung finden. Edmund verschränkte die Arme und seufzte tief. Wie er diese Hilfslosigkeit doch hasste. "Edmund?" Mit fragendem Ausdruck in den Augen erwachte Lucy aus ihrem Schlaf. Sie rieb sich die Augen und setzte sich in ihrem Bett auf. "Ed? Wo bist du?" Lucy stand vom Bett auf und begab sich zum Fenster. Ihr Herz war von Trauer erfüllt. Auch ihr entging es nicht, dass der Zauber von Narnia zu verlöschen begann. Sie konnte die Bäume erneut nicht mehr spüren. Was ging hier vor. "Oh Aslan, was passiert hier nur?" Aslan war aufgestanden und schritt zu dem, am Fenster stehenden Mädchen hinüber. "Viele Kräfte sind am Werk, viel wird sich ändern" sagte er und blieb neben ihr stehen. "Ich kann nichts fühlen. Die Bäume, das Wasser, das ganze Land scheint tot zu sein" Lucy seufzte und sank zu Boden. "Es ist nicht tot. Doch so zu sein, wie du es wünscht kostet Kraft, sie sind nicht tot. Sie schweigen nur, betrachte es wie eine Art Winterschlaf, aber hab keine Angst Lucy. Sie kommen wieder." versprach Aslan. "Wann Aslan, wann?" Sie sah ihn mit tränenerfüllten Augen an. "Ich bin nicht zurückgekommen um diesem Land beim sterben zuzusehen." "Hab keine Angst kleine Lucy, es stirbt nicht. Manchmal muss man sich zurückziehen um neue Kraft zu sammeln. Sie werden wiederkommen, vertrau auf deine Kraft und auf Edmund. Wenn ihr die Hoffnung verliert, nützt das niemandem. Also hoffe weiterhin, vertraue den Geschöpfen in Narnia, sie wissen was sie tun. Und lausche einmal genau hin, dann hörst du ihre leisen Stimmen. Es ist zwar ruhiger geworden aber verstummt sind sie nicht." erklärte Aslan und schritt zur Seite. "Du solltest wieder zu Bett gehen. Es ist spät, Edmund würde darauf bestehen" sagt er und schwenkte den Kopf Richutng Bett aus dem Lucy gerade eben gestürmt war. "Du sagst es, die letzte Kraft. Wem nützt es denn was, wenn wir die Hoffnung nicht aufgeben. Ich kann sie nicht mehr hören Aslan." Sie seufzte resigniert und schritt zurück zu ihrem Bett. "Irgendwas ist passiert Aslan, dass ich nicht verstehen kann und auch nicht will. Und wo ist Edmund überhaupt?" "Edmund muss einige wichitge Dinge klären " sagte Alsan und sprach nicht weiter darüber, wo Edmund war. Er hatte ihn gebeten vor Lucy nicht davon zu sprechen und daran würde er sich halten. Er hatte sein Wort gegeben. "Geh schlafen und trau nicht immer nur den Dingen, die man sehen oder hören kann. Es gibt mehr als man sieht" sagte Aslan, legte sich wieder neben das große Bett und bettete seinen Kopf auf den Pranken. "Ja, die gibt es" antwortete Lucy störrisch "Und bis jetzt konnte ich sie auch fühlen!" Sie kletterte zurück in ihr Bett und schlug die Decke über ihren Kopf. Warum verheimlichten ihr immer alle etwas. Warum sagten sie ihr nicht einfach, dass Narnia zum Untergang verdammt war und es niemanden gab, der es retten konnte? Edmund seufzte und stand erneut auf. Immer wieder stand er auf, setzte sich und lief herum. Er wünschte das Peter hier wäre, dieser würde sicher wissen was jetzt zu tun war. Bis jetzt war immer er es, der sie gerettet hatte, mit ausgezeichneten Strategien oder hervorragend geplanten Aktionen. Er schritt auf die große steinerne Platte, auf der einst ihre Throne standen. Damals war alles noch so glanzvoll, heute waren nur noch Ruinen von ihrem prächtigen Palast übrig. Alles zerfiel zu Staub. Edmund seufzte tief und ließ den Kopf hängen. Kurz schloss er die Augen. Nach kurzer Zeit hörte er ein Geräusch hinter sich. Schnell wandte er sich um und erblickte einen Zentauren. Als er näher ging erkannte er, dass es Glenstorm war. "Glenstorm, was machst du hier?" "Das sollte ich euch fragen mein König" antowortete dieser und verneigte sich vor dem einstigen König Narnias. "Ich brauchte Zeit für mich. Es geht hier etwas vor, von dem wir alle keine Ahnung haben. Ich musste etwas unternehmen, verstehst du das?" Glenstorm nickte und winkte den Jungen zu sich. "Folgt mir, wir warten bereits auf Euch." Edmund folgte Glenstorm und er führte ihn tief in den Wald. Dort warteten viele Narnianer auf ihn. Zentauren, Faune und vielerlei magische Wesen. "Was macht ihr alle hier? Versteckt ihr euch?" fragte Edmund und sah entsetzt in die Runde. Kapitel 15: Verrat ------------------ Kapitel 15 – Verrat Glenstorm erzählte ihm was passiert war. Vom König sselbst war die Anordnung gekommen, die Nanianer aus der Schloss zu vertreiben und das, wo sie vor zwei Jahren noch dafür gekämpft hatten, dass Narnia ihnen allen gehört. Es dauerte Stunden bis alles gesprochen war. Wie konnte das nur sein? Caspian sagte doch immer Narnia würde ihnen allen gehören und jetzt erfuhr er soetwas? Wutentbrannt machte er sich auf den Rückweg. Glenstorm brachte ihn zurück zum Schloss, doch vorher, im Schutz des Waldrandes, blieb er stehen und ließ Edmund absteigen. "Vielen Dank, ich werde mit Caspian reden. Das kann nichts sein" sagte er und schirtt zurück zum Schlosstor. Er durchschritt die Schlossmauern und bevor er sich umsah, spürte er einen stechenden Schmerz im Nacken und ihm wurde schwarz vor Augen. Man verschleppte ihn ins Schloss und sperrte ihn, noch bewusstlos, in den höchsten Turm des Schlosses, den nie jemand betrat. Caspian war am Morgen erwacht, frierend an seinem Fenster. Er hatte die ganze Zeit auf Edmunds Rückkehr gewartet, doch dieser war nicht erschienen. Völlig übermüdet machte er sich auf den Weg zu Lucy, welche noch in ihrem Bett lag, aber nicht mehr schlief. Aslan lag zu ihren Füßen vor dem Bett und die einstige Königin hatte ein Buch auf ihrem Schoß aufgeschlagen in welchem sie interessiert las. "Lucy?" Caspian betrat das Zimmer und ging zu ihr. "Ist Edmund schon zurück?" Die Brünette schüttelte den Kopf. "Ich habe seit gestern Abend nichts mehr von ihm gehört. Aber ich muss dich sprechen Caspian, alleine!" Sie schlug die Decke zurück und ging auf den Prinzen zu, welcher ihr nach draußen vor die Tür folgte. "Caspian! Etwas stimmt hier nicht. Das Schloss, es ist so leer, so ohne Leben. Seit meiner Rückkehr habe ich keinen einzigen Narniarner mehr gesehen. Glenstorm ist nicht mehr hier und auch Reepcheck!" "Ich weiß nicht was du meinst." antwortete Caspian vorsichtig. "Es ist überhaupt kein Leben mehr im Schloss! Und Edmund ist auch verschwunden! Etwas stimmt hier ganz gewaltig nicht! Es ist, als ob sich ein schwarzer Schatten über das Schloss gelegt hätte. Ich halte es hier nicht mehr aus Caspian! Ich habe Angst vor diesem Gemäuer!" Lucy hatte bibbernd die Arme um ihren schmalen Körper geschlungen. Erst spät in der Nacht kam Edmund zu sich. Er versuchte sich aufzusetzten, doch dies war nicht möglich. Er war mit den Hämden überm Kopf mit Ketten an die Wand gefesselt. Der Schwarzhaarige keuchte als die Ketten ihn wieder zurück an die kalte Steinmauer zogen. Zur gleichen Zeit stürmte ein general aus Caspians Rat in den Thronsaal. "Mein König" sprach der Mann und ihm folgten einige Soldaten. Er verneigte sich, als er vor Caspian stehen blieb. "Wir haben Neuigkeiten" sagte er. Caspian hatte den ganzen Tag über, über Lucys Worte nachgedacht. Das Mädchen hatte sich wieder in ihrem Zimmer eingeschlossen und kam nicht mehr heraus. Sie schien wirklich Angst vor etwas zu haben. Erschrocken zuckte er zusammen. "Neuigkeiten? Worüber?" "Über die Geschehnisse in diesem Land. Man plant einen Aufstand gegen uns!" sagte er mit fester Stimme. In der rechten Hand hielt er etwas, dass er aber noch nicht zeigte. "Einen Aufstand?" Nun wurde Caspian doch hellhörig. "Von was sprichst du?" Lucy, die etwas außerhalb des Thronsaals stand, lauschte gespannt an der Tür. Vielleicht würde sie so etwas darüber erfahren, was hier vor sich ging. "Ein Auftsand der Narnianer!" sagte er und warf etwas vor Caspians Füße. Hellblauer Stoff. Feine Verziehrungen mit silbernem Garn waren darauf zu sehen. Sie wirkten wie Blätter. Das Einizge was das Bild störte waren dunkelrote Flecken auf dem hellblauen Stoff. Es war Edmund Gewand, dass gleiche welches er auch zur Krönung trug. "Die Narnianer versuchen uns von hier zu verteiben!" erklärte er. Caspian erhob sich von seinem Thron und ging zu dem Stück Stoff. Vor diesem ging er auf die Knie und hob es vorsichtig vom Boden auf. Mit zitternden Händen hielt er es hoch. "Woher habt ihr das?" Er sah dem Wachmann in die Augen. "WOHER!" schrie er ihn wutenbrannt an. "Wir fanden es zur Grenze des Waldes. Wie es aussieht, wurde er von den Narnianern in eine Falle gelockt. Die Narnianer schlugen wir in die Flucht, sie verschwanden im Wald." Lucy hatte die Luft angehalten, als sie den Stoff erkannte. Das konnte nicht wahr sein. Das würden die Narnianer nie tun. Sie lief zurück in ihr Zimmer. "Ich gehe zu Jadis!" verkündete sie, während sie ein paar Sachen in eine kleine Tasche stopfte. "Edmund muss bei ihr sein!" Aslan war aufgestanden und sah Lucy an. "Nein Lucy, es ist nicht deine Aufgabe dies zu tun. Bleib hier, Edmund hätte das nicht zugelassen" sagte er und versperrte dem Mädchen den Ausgang. "Edmund ist nicht hier" schimpfte Lucy. "Und ich weiß, dass er zu ihr gegangen ist! Und dieses Mal wirst nichtmal du mich aufhalten können Aslan! Du musst mich gehen lassen! Sie wollen den Narnianern einen Krieg anhängen und ich bin mir sicher, dass Jadis eine Antwort weiß!" "Das kann nicht sein ..." murmelte Caspian. "Ihr lügt! Das würden die Narnianer nie tun! Nennt mir einen vernünftigen Grund, warum sie dies tun sollten!" "Diese Kreaturen brauchen keinen Grund. Seht doch was sie getan haben?!!" sprach der Wachmann und sah ernst drein. "Lucy, ich bitte dich. Er ist nicht bei Jadis, sie ist auf der einsamen Insel. Wie sollte er dort hinkommen" sagte Aslan. "Ich weiß es nicht Aslan! Aber etwas tief in meinem Herzen sagt mir, dass eine Antwort bei ihr liegt." Sie umarmte den stattlichen Löwen. "Bitte, bitte Aslan, vertrau mir!" "Ich werde gehen" sagte Aslan und schüttelte sich, nachdem Lucy sich von ihm löste. "Das haben sie nie im Leben getan!" fauchte Caspian. Das konnte einfach nicht wahr sein. "Warum seid ihr noch immer auf deren Seite? Seht ihr nicht was sie getan haben? Sie werden immer weiter machen, bis niemand mehr von uns übrig ist!" "Nein! Warum will keiner sehen, dass ich nicht mehr das kleine Mädchen bin, dass ich einst war! Warum will mir jeder meine eigenen Entscheidungen abnehmen?" "Lucy, niemand sagt, dass du ein kleines Mädchen bist. Aber es gibt Dinge, die sind für jemanden von solcher Bedeutung zu gefährlich" sprach Aslan und verließ Lucys Zimmer. "ich bin bald zurück, warte auf mich." "Dann lassen wir es im Moment darauf ankommen" antwortete Caspian ernst. "Und das ist mein Entschluss. Legt die Waffen nieder!" "Ohne eure Zustimmung werden wir diese nicht erheben" sagte der Hauptmann und wandte den Blick ab. "Wir sollten uns auf einen Angriff vorbereiten. Er wird nicht der Einizige sein, der sein Leben lässt" sagte der Mann und verließ den Thronsaal. "Er ist nicht tot!" antwortete Caspian "Ich weiß es." "Für wen bin ich denn von Bedeutung Aslan? Edmund hat Caspian und der ist jetzt verschwunden! Ich will nur wissen, wass Edmund von Jadis wollte. Ich werde ja auch nicht zur einsamen Insel reisen! Nur nach Cair Paravelle. Es muss eine Verbindung geben." Sie folgte dem Löwen. "ASLAN NEIN!" "Dort ist er auch nicht" sagte Aslan und blickte zu Lucy. "Ich weiß das er nicht dort ist, aber ich habe Angst hier Aslan! Ich will hier nicht länger bleiben!" Edmund während dessen versuchte sich dort oben nach Leibeskräften zu befreien. Schreien würde nichts bringen, denn man hatte ihm den Mund zugebunden. Das Einizige was nicht gefesselt war, waren seine Beine. Er stemmte sich auf und gerade als er Halt gefunden hatte, betrat jemand die Tür. Er konnte gar nicht erkennen, wer dort hineinkam, denn schon sogleich schlug man ihn zu Boden. Er keuchte als er auf dem harten Steinboden aufkam. Immerwieder trat der Mann auf ihn ein. Nach einer Ewigkeit, wie es Edmund schien, ließ er von ihm ab. Das Blut, welches über seine Schläfe ronn verfärbte sein Blickfeld rot. Er konnte nicht mehr viel erkennen. Alles wurde wieder dunkel. Mit dem Stück Stoff in seiner Hand saß Caspian nun wieder auf seinem Thron und starrte es an. Es konnte einfach nicht sein, dass die Narniarner Edmund getötet hätten. Welchen Grund sollten sie dazu haben. "Ruft nach Glenstorm!" Einer der Wachmänner trat vor. "Er hat eure Länderein verlassen" sagte er. "Wir werden ihn kaum finden" "Wieso? Warum unterrichtet mich niemand darüber?" antwortete Caspian aufgebracht "Es war eure Anordnung, ihn fort zu schicken, schon vor Monaten mein König" sagte der Soldat verunsichert und schritt weiter vor. Er verneigte sich kurz, da nun nur er sprach. "Ein Befehl von euch, ihn weg zu schicken." "Meine was?! Warum sollte ich meinen eigenen Berater wegschicken?" Caspian erhob sich von seinem Thron. "Ich glaube, hier liegt was in der Luft. Lucy hatte Recht." Erschrocken schritt der Mann zurück und stellte sich wieder in die Reihe. Hustend wachte Edmund auf und wandt sich auf die andere Seite. "Caspian" keuchte er tonlos durch den Stoff der seinen Mund verhüllte. Verzweifelt versuchte Edmund an seine Hosentasche zu kommen. Wenn er an die Hornpfeife kommen würde, die darin war, dann konnte er die Greife zur Hilfe holen. Mit einem leisen Klackern polterte sie zu Boden und er robbte dorthin. Sein Blick war noch immer verschwommen und er schrabbte mit dem Gesicht über den Boden, um den Stoff von seinem Mudn zu schieben. Mit den Lippen nahm er die Pfeife und bließ hinein. Ein leiser Ton war zu hören und dann wartete Edmund ab. Lucy sah aus dem Fenster, als sie einen der Greife am Himmel erblickte. Die ehemalige Königin von Narnia machte sich auf den Weg in den Thronsaal. "Caspian!" Sie warf einen Blick auf die Wachen, die den Gang säumten und ein kalter Schauer durchlief sie. "Caspian, ein Greif befindet sich im Anflug auf das Schloss!" Langsam ließ sich das riesige Tier auf dem Balkon vor dem Thronsaal nieder. Ein gewaltiger Luftschlag fegte über den Platz. Dabei fiel ein Blumentopf um, der zu Bruch ging. Der Greif sah sich um. Er war ein guter Freund der Kinder, denn schon in der letzten Schlacht um Narnia hatte er ihnen zur Seite gestanden. Der Fürst der Greife. Er krächzte und wartete das jemand kam, weil man ihn gerufen hatte. Lucy drehte sich zur Seite, als der Flügelschlag durch den Thronsaal ging und trat anschließend auf den Balkon, gefolgt von Caspian. Die beiden verneigten sich vor ihm, um ihm die Ehre zu erweisen, die ihm gebührte. "Herr, was macht Ihr hier?" Fragend blickte die Brünette ihn an. "Man rief mich" sprach er und nahm Platz. "Auch wenn es mir verboten war, dass Schloss zu betreten." Bei diesem Satz warf er einen finsteren Blick zu Caspian, dann sprach er weiter. "Die Hornpfeife. König Edmunds Hornpfeife rief mich hierher" sprach er weiter. "Wieso solltet ihr nicht hierher kommen dürfen?" fragend blickte Caspian auf den Fürsten. "Ich verstehe nicht?" "Edmunds Pfeife?" fragte Lucy. "Mein Bruder ist verschwunden!" "Gerade eben diesen Ton würde ich nie verkennen, man rief mich" sagte er und nickte. "Es gibt in ganz Narnia nur diese eine Pfeife, es ist eine magische Pfeife, man könnte den Ton nie fälschen" "Das würde bedeuten, Edmund befindet sich im Schloss?" fragte Caspian. Er drehte sich um und ging zurück in den Thronsaal. "Sucht nach Edmund! Er muss sich hier irgendwo im Schloss befinden und wehe! Wehe euch, ihr findet ihn nicht!" Anschließend kehrte er zurück auf den Balkon. "Ich werde mich persönlich der Suche anschließen. Wenn wir ihn gefunden haben, gestattet mir ein paar Fragen eure Majestät, denn mir ist einiges unklar." Er verneigte sich vor dem Greif und machte sich auf den Weg in die Kellergewölbe. "Edmund!" rief Caspian. "Ed wo bist du!" Keine Anwort war zu hören. Edmund antwortete nicht, da er nicht dort war. Und auch Edmund der dort oben im Turm noch am Boden lag glaubte kaum, das selbst wenn man ihn suchen würde, ihn jemand finden würde. Denn die Turmgemäuer waren schon seit Jahren versperrt und unbewohnt. Völlig resigniert kehrte Caspian aus den Kerkern zurück und trat auf den Balkon. "Ich konnte ihn nicht finden." Er seufzte, ehe er tief Luft holte. "EDMUND PEVENSIE! KOMM ENDLICH RAUS!" Edmund hörte dies und lauschte auf. Caspian hatte nach ihm gerufen. Er schien ihn zu suchen. Doch wie sollte er sich nur bemerkbar machen. Er war an die Wand gekettet und konnte sich nicht aufrichten. Doch war sein Mund frei. Er konnte rufen und hoffen das man ihn hörte. "Caspian" keuchte er und holte tief Luft. "CASPIAAAN!" schrie er aus vollen Lungen. Erschrocken fuhr er zusammen, als er seinen Namen hörte und es war Edmunds Stimme. "ED! EDMUND WO BIST DU?!" Panisch sah er sich um. Es klang so verdammt weit weg. "ICH" schrie Edmund und sogleich flog die Tür auf und zwei Wachen stürzten sich auf den Jungen. "LASST MICH LOS! " schrie er. "HÄNDE WEG!!" Und kaum hatten sie ihm zu Boden gedrückt, verstummte er da man ihm den Mund zuhielt. "Fürst, dürfte ich euch um einen Gefallen bitten? Bringt mich zu diesem Turm dort oben!" Er deutete in die Richtung des Turms, indem er Edmund vermutete. Er war schon so lange nicht mehr begehbar, dass es ihm zwar absurd vorkam, aber die einzige Möglichkeit war, wo er sich befinden konnte. "Steigt auf und haltet euch gut fest" sprach der Greif und hob sich in die Lüfte nachdem Caspian auf seinem Rücken geklettert war. Er flog hoch in die Lüfte und landete sanft auf dem Turmdach. Noch immer drückten die Männer Edmund zu Boden und ließen nicht von ihm ab. Ein weiterer Mann betrat den Raum, doch wer es war vermochte Edmund nicht zu sagen. Er konnte von dort unten nur seine Schuhe erkennen. Gerade wollte er etwas sagen, da durchfuhr ihn schon ein brennender Schmerz. Mit einem kräftigen Peitschenhieb hatte man seinen Rücken getroffen und er keuchte nur stumm. Ein weiterer Hieb streifte seine Wange und auch sein Auge. Wieder lief ihm Blut übers Gesicht und es brannte furchtbar. "Wartet hier" flüsterte Caspian. Er rutschte weiter das Dach hinunter, bis er in das Fenster sehen konnte. Ein paar seiner Wachen und ein Kerkermeister standen über einem zusammengefesselten Büdel. Caspian drehte sich um und mit etwas Schwung landete er in dem Turmzimmer. "Was wird das?" fragte der König. "Mein König.." sprach der Mann mit der Peitsche und trat vor. "Was führt euch hierher?" Als Caspian einen Schirtt nach vorn trat, stieß er mit dem Fuß gegen die weiße Hornpfeife von Edmund. Feine Verziehrungen waren dort eingearbeitet und befestigt an einen dunklen Lederbändchen, dass man sie um den Hals tragen konnte. "Das da!" Er zeigte auf die Pfeife. "Verschwindet! Sofort!" Er stieß die Wachen zur Seite und kniete vor Edmund auf den Boden. Vorsichtig zog er ihn in den Arm und küsste ihn auf die Stirn. "Es tut mir so Leid." Schnell verschwanden die Soldaten aus dem Zimmer. Bibbernd hielt Edmund sich an Caspian fest. Noch immer waren seine Hände gefesselt. "Was? Lass mich los!" sagte Edmund und drückte sich von Caspian weg. Noch immer war ihm im Gedächtnis, was Glenstorm ihm erzählt hatte. Das er verfügt hatte das man ihn und die anderen aus dem Schloss vertrieben hatte. "Edmund!" Entsetzt blickte Caspian auf Edmund. "Was soll das? Wieso? Ich will dir helfen!" Unsicher stand Edmund auf und fuchtelte wild mit den Händen herum, die noch immer aneinander gekettet waren. "Was soll das alles?! Was ist mit Lucy? Wo ist sie und was ist hier eigentlcih los?!" schrie Edmund vollkommen aufgebracht. Sein rechtes Auge hielt er geschlossen, weil die Petitsche es genau gestreift hatte und die roten blutigen Striemen darüber zu sehen waren. "Was soll was?" schrie Caspian genauso aufgebracht wie Edmund es war. "Lucy ist im Thronsaal, sie hat Angst, aber es geht ihr gut. Sie hat gesagt ein Schatten habe sich über das Schloss gelegt und sie hat Recht, etwas stimmt hier nicht, auch wenn ich noch nicht weiß was. Heute wollte man mir weiß machen, dass die Narniarner dich entführt hätten und wir kurz vor einem Krieg stehen! Wenn hier jemand fragen hat, dann doch wohl ich oder?" Edmund senkte den Blick und schwieg. Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und zuckte als er die Wunde stelle berührte. Blut klebte an seinen Fingern und auch als er das Auge vorsichtig öffnete, konnte er nur verschwommen etwas erkennen. So schloss er es wieder und blickte kurz zu Caspian. "Verzeih" murmelte er und wandte den Blick ab. "Du brauchst mich nicht um Verzeihung bitten. Aber ich habe Fragen Edmund. Wo warst du? Wieso warst du solang nicht da?" Lucy beobachtete weiterhin den Turm, als sie die plötzlichen dunklen Wolken bemerkte, der sich genau über diesem zusammenbraute. "GREIF! Über euch!" Sie streckte die Hand aus und deutete auf den Himmel. Entsetzt blickte er nach oben und schlug aufgewühlt mit den Flügeln. "Ihr müsst sofort dort hinaus!" schrie er und reckte den Kopf zum Fenster hinein, durch das Caspian gekommen war. "Es, ich bin noch am selben Tag wiedergekommen" sagte Edmund und hielt den Blick gesenkt. "Ich war nur einige Stunden weg. Ich weiß nichtmehr, was passiert ist. Ich kam zurück und als ich wieder zu mir kam war ich hier oben" versuchte Edmund zu erklären. Caspian hörte das aufgescheuchte Flügelschlagen des Greifs und blickte nach draußen. Er verzog das Gesicht, als er die schwarzen Wolken sah. "Verschwindet Fürst. Ich versuche mit Edmund über die Treppe nach unten zu kommen, er ist verletzt. Er kann nicht nach oben klettern." Caspian kehrte zurück ins Zimmer und versuchte Edmund zu stützen. "Komm, wir müssen hier raus!" Wie ihm gesagt wurde verschwand der Greif und landete wieder bei Lucy au dem Balkon. "Bleibt in meiner Nähe" sprach er. Lucy schmiegte sich an den Greif. Sie hatte furchtbare Angst. "Was geht hier vor?" "Was ist passiert?" fragte Edmund und ging mit Caspian zur Treppe. Er verstand nicht recht, was dort draußen vor sich ging. "Ich weiß es nicht Edmund, ich weiß es nicht." Er trat ein loses Brett weg und trat hinaus auf die Treppe. "Pass auf, wo du hintrittst, es ist ganz schön gefährlich." "Ja" sagte Edmund und nickte. Vorsichtig, aber jedoch schnell tappte er die morsche Treppe hinunter. Er trat auf eine weitere Stufe. Doch diese hielt sein Gewicht nicht und brach. Er sackte ein Stück nach unten und blieb mit dem Fuß stecken. "Ich stecke fest!" jammerte Edmund und sah zu Capsian auf. Caspian kehrte zu Edmund zurück und fasste unter dessen Arme. Er testete, ob ihn die nächste Stufe mit Edmunds Gewicht tragen würde und zog den Jüngeren schließlich heraus. "Komm schon Ed, wir müssen hier raus!" Ein Donnern erschütterte den Turm und er presste Edmund schützend gegen die Wand, sich selbst davor. Edmund kniff die Augen zusammen, als das Beben den Turm erschütterte. "Was ist denn jetzt?" schrie er vor Angst und wagte es nicht seine Augen zu öffnen. Caspian merkte, wie er den Boden unter den Füßen verlor. "Halt dich fest!" schrie er Edmund an und zog den Schwarzhaarigen enger an sich, damit er ihn vor einem schlimmen Sturz bewahren konnte. Als unter dem jungen Herrscher der Boden wegbrach, ging ein Ruck durch den ganzen Raum. Der König hatte die Augen geschlossen, aus Angst er könnte einen schlimmen Aufprall erleben. Doch stattdessen landete er wenige Augenblicke später sanft auf den Füßen. Zögernd öffnete er die Augen und fand sich in einer fremden Umgebung wieder. Kapitel 16: Heimkehr -------------------- Kapitel 16 – Heimkehr Mit Schrecken beobachtete Lucy, wie der Turm nun völlig einstürzte. Ihr Bruder und Caspian waren darin gefangen und nun vermutlich tot. Schluchzend sank sie auf die Knie. Warum, warum hatten sie hierher zurückkommen müssen? Warum hatte sie das Schicksal wieder nach Narnia geholt, nur um ihr dann das zu nehmen, was ihr sosehr viel bedeutete? Mehr fast noch, als ihr eigenes Leben. Völlig entkräftet wandte sich Lucy an den Fürst der Greifen. "Ich bitte Euch, macht Euch auf die Suche nach Glenstorm, Reepcheck, jedem noch lebenden Narniarner. Sie sind wieder auf dem Schloss willkommen. Doch behaltet diesen schrecklichen Vorfall für euch. Solange wir nicht wissen, was aus meinem Bruder und Caspian geworden ist, werde ich meinen Platz als Königin wieder einnehmen." "Wie ihr wünscht meine Königin" sagte der Greif und hob sich in die Lüfte. "Ich werde sogleich jemanden zu eurem Schutz schicken, Euch soll kein Unheil drohen" sprach er noch und verschwand dann zwischen den Wolken. Kurze Zeit später landeten zwei kleinere Greif auf dem Balkon und betraten vorsichtig den Schlosssaal. Lucy betrat schweren Herzens den Thronsaal, doch sie wollte sich ihr Unglück nicht anmerken lassen. Sie sandte sofot die Wachen aus dem Schloss, die sie für diesen Vorfall verantwortlich machte. Die Diener des Schlosses beauftragte sie, die Trümmer des Turmes abzutragen. Vielleicht würden sie ja die Beiden darunter finden. Lebend, wie sie hoffte. Schweren Herzens nahm sie wieder in der Halle eines Schlosses platz, dass nicht ihres war. Doch das Land brauchte sie jetzt. Narnia brauchte sie. Also stellte die Brünette ihre eigenen Probleme ersteinmal hinten an. Sie würde es schon irgendwie schaffen. Langsam ließen sich die beiden großgewachsenen gefiederten Wesen rechts und links neben Lucy nieder und wachten über sie. Wie ihnen befohlen wurde, würden sie niemanden an die junge Königin lassen. Denn sie hatten ein Gespür dafür wer Gutes wollte und wer nicht. Lucy erwartete mit großer Spannung die Rückkehr der Narniarner im Schloss. Es tat ihr Leid, dass diese verschwunden waren und zu ihrem großen eigenen Erstaunen, war Glenstorm der Erste, der ihrem Ruf folge leistete. Überglücklich lief sie auf den Zentaur zu und schloss ihn in die Arme. "Glenstorm, du musst mir so vieles erklären. Ich brauche deine Hilfe!" "Wo ... sind wir?" fragte Caspian. Auch Edmund erschrak und hielt sich an Caspian fest. Er wagte es nicht die Augen zu öffnen, doch als er dies tat erblickte er eine graue Mauer vor sich. Er ließ Caspian los und sah sich genau um. Beinahe wären ihm die Augen aus dem Kopf gefallen als er erkannte wo sie sich befanden. "Wir" stammelte er und fuhr sich über die Wange. Diese brannte noch immer und auch als er an sich hinab blickte, bemerkte er, dass er wieder seine Schuluniform und die dunkelblaue Mützee trug, wie vor ihrer Abreise nach Narnia. "Ich bin zurück" sagte er leise und sah sich um. Mit einem schrillen Ton schellte die Glocke der U-Bahn, um zu signalisieren, dass ein weiterer Zug einfuhr. In einen Affezahn raste das Gefährt an den Beiden vorbei und Edmund stand dort wie angewurzelt. Caspian sah sich noch verwirrter um, als Edmund. Das war ihm eine völlig fremde Umgebung. Noch nie hatte er sowas verrücktes gesehen. Eine Höhle erbaut aus Steinen, mit Bänken aus Stahl und Schienen, die durch den Raum führten. "Zurück? Was meinst du mit zurück?" fragte er Edmund verwirrt. Er trug noch immer seine verstaubte und völlig verdreckte Uniform aus Narnia. Irgendwie kam ihm Edmund in seinen Schulsachen so fremd vor. Der Jünger wandte sich zu Caspian um. "Wir sind in London, glaube ich zumindest. In der U-Bahn, aber ich verstehe das nicht. Wie kommen wir hierher? Warum?" fagte er eher sich selber als Caspian. Er warf einen Blick zur Seite und zog die Mütze ein Stück ins Gesicht, damit die Schramme über seinem Auge nicht all zu arg auffiel. Auch spürte er das sein Rücken noch verletzt war. In der Ferne erkannte er einen Fahrplan und packte Caspian gleich am Arm und zog ihn hinter sich her. "Komm mit" sagte er und blieb vor dem Plan stehen. "Wir sind in North Finchley" sagte Edmund und fuhr mit dem Zeigefinger eine Linie auf dem Plan nach. "Das ist gar nicht weit bis zu Hause" sagte er und blickte dann fragend zu Caspian. Caspian sah auf die seltsamen Linien, die Edmund ihm auf der Karte zeigte. "Ich habe keine Ahnung, wie du daraus was erkennen kannst. Das ist doch völlig wirr!" Ihm kam das alles so befremdend vor. London? War das also Edmunds Heimat? Die von Lucy und seinen Geschwistern? Aber wie waren sie hierhergekommen? "Vielleicht" überlegte er laut. "Vielleicht hat es etwas mit der Wolke zu tun, die sich über dem Turm gebildet hat. Lucy sagte etwas von Magie und Angst, die sich in ihr breit machte. Möglicherweise ... möglicherweise steckt ja Jadis dahinter!" "Lucy hat Angst?" fargte Edmund entgeistert. "Davon hat sie mir nichts gesagt" sagte er und wandte den Blick ab. "Nein, Jadis steckt nicht dahinter. Zu soetwas wäre sie nicht im Stande" murmelte er schon fast, denn Caspian wusste ja nicht das er sich mit ihr getroffen hatte und das sollte auch ersteinmal so bleiben. "Wir sollte vielleicht erstmal hier weg, die Leute starren schon." sagte Edmund und zog Caspian am Ärmel hinter sich her. "Du warst nicht da" antwortete Caspian leise. "Sie sagte, sie hätte das Gefühl, ein dunkler Schatten habe sich über das Schloss gelegt und sie könne das Leben nicht mehr fühlen, dass einst in Narnia inne wohnte." Caspian seufzte kellertief. "Was macht dich so sicher, dass Jadis nicht im Stande wäre, soetwas geschehen zu lassen?" Er hatte die Blicke bis jetzt nicht bemerkt, doch anscheinend sollten sie wohl im gelten, da er komischer gekleidet war, als die meisten Leute hier. "Was hast du jetzt vor? Willst du zu dir nach Hause?" "Ich weiß selber nicht so genau, aber wo sollen wir anders hin? Und bis jetzt wurden wir immer gerufen, wenn wir nach Narnia kamen. Nie aus eigenem Willen. Was wenn wir nicht mehr zurück kommen?" fragte Edmund entsetzt und blickte dann zu Boden. Blieb dabei auf der Treppe stehen und ließ Caspians Ärmel los. Caspian rannte unvorsichtigerweise in Edmund und wäre beinahe wieder die Treppe rückwärts runtergefallen. "Was meinst du mit nicht zurück?" fragte er schon fast panisch! "Denkst du Lucy ist auch wieder zurück?" "Ich weiß nich, hier war sie ja nicht, aber ich kann es mir nicht vorstellen, dass sie zurück ist. Ich hoffe nur es geht ihr gut" sagte Edmund und seufzte. "Sie ist ein intelligentes Mädchen Edmund" antwortete Caspian. "Lucy weiß, was zu tun ist. Bei Aslan, müssen mich die Leute hier so anstarren? Als ob sie noch nie einen König gesehen hätten!" schimpfte der Telmarer. "Scht!" ermahnte Edmund den Brünetten und fuchtelte vor seiner Nase mit dem Zeigefinger herum. "Sag sowas nicht! Hier gibt es keine Könige mehr, so wie in Narnia. Also sag das lieber nicht zu laut" bat er und zog Caspian dann weiter die Treppe hinauf. Oben angekommen waren sie umringt von zwei großen Straßen, auf denen jede Menge Auto fuhren und sich den täglichen Kampf leisteten. Ein Hupen und Reifenquietschen war zu hören. "Keine Könige? Wer regiert dann Euer Land?" Entsetzt beobachtete er die Autos, wie sie sich an ihnen vorbeischoben. Sowas hatte er noch nie in seinem Leben gesehen und beobachtete es mit einer Mischung aus Neugier udn Misstrauen. Was war das nur für eine seltsame Welt, in der Edmund lebte. "Was ist das?" "Niemand? Keine Ahnung, irgendwer wird das schon tun. Es interessiert mich jetzt nicht wirklich." Edmund beobachtete Caspians neugierige Blicke und sah dann nach links und rechts bevor er über einen Zebrastreifen lief. "Komm! Das sind Autos, aber mehr als die Luft verpesten tun die nicht." "Au ... Autos?" Das Wort wollte nur wiederwillig über Caspians Lippen kommen. Doch er folgte Edmund eilig, diese Gefährte kamen ihm doch reichlich gefährlich vor. "Edmund, ich hätte da eine Bitte!" Er lief hinter dem Jüngeren her und spürte die ständigen Blicke auf sich. "Ja?" fragte Edmund und blickte zu Caspian. Schnell gingen sie auf die andere Straßenseite, damit die Autos weiter fahren konnten. "Ich hätte gern etwas anderes zum anziehen. Ich komme mir reichlich ... naja, sagen wir mal blöd vor." Er schien wirklich der Einzige zu sein, der in solchen Gewändern durch dieses Land lief. "Natürlich" sagte Edmund und fasste in seine Tasche, die nun wieder um seine Schulter hing. Er wühlte darin herum und zog seine Geldbörse raus. "Wir können dir was anderes kaufen" sagte er und nickte. Auch wenn das der Rest des Taschegeldes für den Monat war. Aber er musste sich ja nicht andauernd Süßes in den Pausen kaufen. Für Narnia und Caspian konnte er darauf verzichten. "Danke" murmelte der Ältere, während ihm eine altbekannte Stimme an das Ohr trat. Verwundert reckte er sich ein bisschen, ehe er in der Nähe einen blonden Schopf erblickte. "Edmund" Er zuppelte den Schwarzhaarigen ungeduldig an seinem Jacket. "Edmund, ich glaube da drüben ist Peter!" "Peter?" fragte Edmund mit schriller Stimme und sah sich um. Ja wirklich Peter wälzte sich dort, schon wieder, mit zwei Halbstarken auf dem Boden und jeder versuchte den Anderen in den Schwitzkasten zu nehmen. "Warte hier! Nein, komm mit!" sagte Emdund und sprintete los zur Stelle, wo sich schon alle um die Drei ringten. "Lasst mich mal druch" sagte Edmund und quetschte sich zwischen der Menschenmenge hindurch. "PETER! Was machst du da?" fragte Edmund empört und blieb ersteinmal am Rand stehen. "Was jetzt?" Verwirrt sah Caspian hinter Edmund her und folgte ihm schließlich. Er kämpfte sich mit dem Schwarzhaarigen durch die Menge und blieb in vorderster Reihe stehen. Die Frage von Edmund war berechtigt, wie er fand. "Benimmt sich so etwa ein einstiger König von Narnia?" nölte Caspian. "Großer Gott, du hast nichts gelernt Peter!" Erneut zischte Edmund Caspian an und bevor dieser sich versah, hatte Edmund sich auch ins Getümmel geschmissen. "FINGER WEG IHR FEIGEN SCHWEINE!" keifte Edmund wie ein wildgewordner tasmanischer Teufel und wurde sogleich am Kragen gepackt. Doch bevor sich sein Gegenüber versah, hatte er auch schon Edmunds Fuß im Bauch. Die Jungs rauften sich in einen Gewirr aus Armen und Beinen auf dem Boden, wie ausgehungerte Tiere um ein Stück Fleisch. Caspian betrachtete das Gewirr vor ihm. Peter hatte wirklich nichts dazugelernt. Doch Edmund schlug sich ziemlich wacker. Er war wohl doch der bessere Kämpfer von Beiden. "Ähm, braucht ihr Hilfe?" Mit dem Kopf dotze Edmund gegen den seines Bruders und Beide hielten sich ihre schmerzenden Köpfe. Die beiden Anderen wollten schon gleich wieder auf die Brüder losgehen als einige Wachmänner dazwischen gingen. "WIE OFT MUSS MAN EUCH DAS DENN NOCH SAGEN! TRAGT DAS NICHT IN DER ÖFFENTLICHKEIT AUS!" schrie einer der Beiden und zerrte die Jungen auseinander. Der Zweite packte Peter und Edmund und zog die beiden auf die Beine. "Peter, du Holzkopf" jammerte Edmund. Caspian schmunzelte, als er Edmund hörte. Wie recht er doch hatte. Er grinste innerlich. Anschließend ging er langsam auf die Beiden zu. "Ich hoffe ihr seid fertig. Dich kann man doch auch keine fünf Minuten allein lassen oder Peter?" fragte er den Älteren. "Immer auf Ärger aus und kann sich dann eh nicht wehren." Vollkommen geplättet und es auf eine 'Gehirnerschütterung' schiebend starrte Blonder Caspian mit offenem Mund an. Edmund rieb sich noch immer die schmerzende Stelle. Wie oft hatten sie dieses Thema schon durchgekaut? Doch immerwieder lief es aufs Gleiche hinaus. Mit manchen Leuten konnte man einfach nicht reden. Da half nur diese eine Sprache. "Starr mich nicht so an Peter! Ich bin kein Geist!" murrte Caspian. Er machte einen Schritt auf Edmund zu und besah sich dessen Beule. "Dein Bruder hat wirklich einen Dickschädel, wenn ich mir das so anseh. Tuts arg weh?" Noch immer starrte Peter zu den Beiden hinüber, bevor er sich beim atmen verschluckte und husten musste. "Wie? Was? Das versteh ich jetzt nicht. Wie kommt ER hierher?" fragte er und deutete auf so genannten 'ER'. Edmund lächelte leicht und winkte ab. "Nein schon okay, man gewöhnt sich daran." grinste er und legte den Kopf kurz schief. "Wir mussten uns deswegen schon oft gegenseitig verarzten" lachte er verlegen. "Er ..." begann Caspian. "Hat noch immer eine Namen und weiß selbst nicht, was er hier zu suchen hat." Sein Ton war Peter gegenüber bissig wie immer. Nur bei Edmund wurde er sanft. "Ich wünschte, du müsstest das nicht tun." Er hätte den Schwarzhaarigen gern einmal wieder für ein paar Stunden für sich gehabt. Aber viellicht ergab sich ja bald einmal eine Gelegenheit dafür. Edmund lachte leise. "Aber Peter ist ein super Bandagenbinder und ein Hochkönig, der einzig Wahre" sagte er lächelnd und hackte sich schnell bei seinem Bruder ein und knuffte diesen in die Seite. "Nicht?" "Ja klar! Aber" antowrtete dieser. "Was macht er hier? Und woher kommst du? Wolltest du nicht Heim, weil Lucy nicht mit Susan in die Stadt wollte? DU wolltest sie doch heimbringen? Wo ist Lucy und ich frage nochmal, was macht er hier?!" "Du bist auch ein Hochkönig" Caspian sah in verwirrt an. Der Brünette wandte sich wieder an Peter. "Wie gesagt, ich weiß nicht, wie ich hierher komme, aber ich bin nunmal hier! Wir kommen aus Narnia." Caspian seufzte, als Peter auf seine kleine Schwester zu sprechen kam. "Es geht ihr gut! Sie ist noch immer in Narnia!" "Sie ist noch in NARNIA?" fragte Peter entsetzt nach und packte die Beiden ersteinmal am Arm um sie zur Seite, von der Straße, zu schleifen. "Aber wie?" Edmund zuckte nur mit den Schultern und schnaufte. "Ich hab keine Ahnung, wir waren auf dem Heimweg und Lucy ist dann vor gelaufen und ich kam nicht schnell genug hinterher und bevor ich mich versah, stand ich in nem Fluss!" erklärte er. "Lucy ist in Sicherheit, der Greif ist bei ihr, glaube ich." fügte er noch kleinlaut hinzu. "Wir müssen zurück, da drüben ist so gesehen die Kacke am dampfen" sagte Edmund, gestikulierte wild mit den Händen. "Ja ich vertseh schon, aber Aslan sagte ja, dass Susan und ich nicht mehr nach Narnia kommen würden. Aber wie es scheint, wird dieses Thema uns wohl keine Ruhe lassen, auch wenn wir nicht mehr zurück kommen. Ihr, oder vielmehr Caspian muss zurück" schlussfolgerte der Blonde. "Ich auch!" warf Edmund ein und deutete auf sich. "Ich muss auch zurück. Ich möchte mich nicht als König aufspielen, denn das bin ich wirklich nicht, aber Aslan verlieh mir und uns allen diesen Titel, und er wird gewusst haben, was er tat. Ich gebe mein bestes um Narnia zu schützen! Damit es das wird, was wir vor tausend Jahren befreiten. Caspian ist ein guter König" sagte Edmund entschlossen und nickte. "Ich denke ich werde auch nicht ewig bleiben, alles hat seine Zeit, wie Aslan sagen würde" fügte er noch leise hinzu. "Ich denke, Edmund hat Recht. Es hatte einen Grund, warum Lucy und er zurück nach Narnia kamen und er muss mit mir zurück. Seine Zeit war noch nicht gekommen, um es wieder zu verlassen." Er seufzte tief. "Ich will zurück, es ist meine Heimat. Und etwas geht dort vor, von dem ich noch nicht überzeugt ist, dass es wirklich gut ist." "Ja klar, dass versteh ich, aber die Frage ist doch wohl eher, wie kommt ihr zurück?" fragte Peter die beiden und legte die Hand überlegend ans Kinn. "Woher soll ich das wissen?" fragte Caspian aufgebracht. "Ich kann doch auch nicht hellsehen. Wie habt ihr es denn bis jetzt geschafft?" "Ich höre noch sehr gut, schrei nicht so!" bemerkte Peter leicht genervt. Gerade hatte er sich mit dem Gedanken abgefunden, hier in London zu bleiben und versuchte damit abzuschließen, dass sie niewieder nach Narnia kommen würden und jetzt platze Caspian hier einfach so hinein und belagerte ihn damit, dass er und sein kleiner Bruder dorhin zurück mussten. "Wir finden schon einen Weg" er seufzte leise und senkte den Blick zu Boden. "Bis jetzt wurden wir immer gerufen, von Aslan oder von Susans Horn. Aus eigenem Willen kamen wir noch nie nach Narnia" gab er zu und wandtE sich um. "Na das sind ja mal Aussichten" bemerkte Caspian sarkastisch. Wenn es bis jetzt immer Susans Horn gewesen war, dann würden sie ja in voller Freude darauf warten können. Lucy würde nie darauf kommen, dass es in seinem Schatzsaal lag. "Können wir vielleicht wohin, wo wir ungestört sind?" "Entschuldige! Meinen Zauberstab habe ich zu Hause vergessen!" keifte Peter genervt und stolzierte los. Edmund folgte ihm schnell, da er wusste wie Peter das meinte und ihnen schon helfen würde. Er war zwar nicht gut auf Caspian zu spechen, aber im Stich lassen würde er sie wohl nicht. "Wir gehen zu uns nach Hause" sagte er zu Capsian und winkte diesen herbei, ihm zu folgen. "Da ist niemand. Mutter ist unterwegs und sonst dürfte auch niemand da sein." sagte er. Hatte Edmund wohl seine große Schwester vergessen? Die noch immer bei ihnen lebte? Er folgte den beiden Brüdern und sah sich mit einer ziemlich wütenden Susan konfrontiert, die sich gleich über ihre Brüder hermachte und Caspian im ersten Moment außer Acht ließ. "Wie seht ihr beiden schon wieder aus? Habt ihr euch denn schon wieder geprügelt? Und wo ist Lucy? Sie sollte schon seit über einer Stunde zu Hause sein, genau wie du Edmund!" "SUSAN!" quiekte Edmund, als diese auf die beiden Jungen zugestürmt kam. Er zuckte zusammen und zog die Schulter hoch, als ob er sich damit schützen wollte. "Pete hat mir geholfen, ich war Schuld!" log Kleinerer und hob die Hand. Peter sah etwas verdutzt zu ihm un nickte ihm kurz zu. "Ihr seid wirklich unverbesserlich!" belehrte sie die beiden Jungen. Caspian, der es noch nihct geschafft hatte das Haus zu betreten stand immernoch vor offener Tür deren Eingang Peter und Edmund versperrten, hatte Susan noch garnicht bemerkt. "Eure Uniformen sind ganz verdreckt, so könnt ihr morgen nicht in die Schule gehen!" "Ich glaube das schaff ich sowieso nicht" bemerkte Edmund und sah dabei verstohlen zur Seite. "Was soll das heißen?" fragte Susan verdutzt. "Ich bitte dich Edmund hör auf solchen Stuss zu reden und kommt endlich rein! Es geht kalt rein!" Die beiden Jungen traten ein und gaben den Blick auf den König von Narnia frei. Susan starrte diesen nach Luft schnappend und dabei eine Miene machend, als ob sie ein Fisch an Land war. "Was ... was ..." "Was er hier macht?" ergänzte Peter ihren Satz. "Das frag ich mich allerdings auch." Unschuldig tat Edmund einen Schritt zur Seite und sah unwissend in die andere Richtung. "Er ist meinetwegen hier" bemerkte er. "Aber wie? Und Lucy?" fragte Susan und baute sich von Edmund auf und stämmte die Hände in die Hüften. "Ja, sie ist noch in Narnia. Auf dem Heimweg, ich konnte nichts dafür. Sie ist weggelaufen und ich bin ihr gefolgt und bevor wir uns versahen waren wir wieder dort. Aslan hat doch gesagt, dass unsere Zeit dort noch nicht um sei. Es tut mir Leid. Es war ein Unfall. Ich wollte nicht, dass er hierher kommt, glaub mir ja?" erklärte Edmund flehend. "Hey ... hey, bevor ihr jetzt beide über Edmund herfallt, kann er nichts dafür. In Narnia ist die Hölle los und wir brauchen Edmund und Lucy, sonst wären sie nie, nie nach Narnia gekommen! Das Land braucht die Hilfe ihrer Königin und ihres Königs!" Beleidigt wandte Peter sich ab und ging ersteinmal an die Garderobe, um seine Jacke und Tasche aufzuhängen. "Scheint so" murmelte er nur leise. "Was genau ist denn los? " fragte Susan und wandte sich zu Caspian und lächelte ihm zu. "Das weiß ich auch nicht genau" antwortete Caspian ehrlich. "Aber es scheint, dass wir in Schwierigkeiten sind. Die Telmarer scheinen nicht zufrieden zu sein und wollten einen Krieg anzetteln." "Ja nein wirklich? Das war doch klar" zeterte Peter, der sich wieder zu seinen Geschwistern gesellt hatte. "Ach ja? Warum war dir das denn so klar Mr. Neunmalklug! Wenn du es soviel besser gewusst hast, als ich, wärst du halt in Narnia geblieben und hättest deine Krone wieder genommen und regiert!" fauchte Caspian. "Stattdessen ruhst du dich auf deinen Lorbeeren hier aus, während Lucy und Edmund ihr Leben aufs Spiel setzen, um uns zu helfen!" Peters Mundwinkel zuckte gefährlich, doch anstatt loszubrüllen und sich auf sein Gegenüber zu stürzen, machte er auf der Stelle kehrt und verließ den Raum. Susan und Edmund sahen ihn nur irritiert nach, bis Edmund ihm schnell folgte und dabei Caspian einen kurzen bösen Blick zuwarf. "Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht?" Er ließ sich auf einen nahen Stuhl sinken. "Denkt er wirklich, ich mache das alles mit Absicht?" "Was alles?" fragte Susan und setzte sich zu Caspian. "Nimm es nicht so ernst was Peter sagt, er regt sich darüber ständig auf. Außerdem hat er es hier nicht gerade leicht, dass haben wir alle nicht. Aber man muss wohl damit leben" sagte sie und senkte den Blick. "Ich hätte mir nie Hilfe von euch gewünscht, wenn ich gewusst hätte, in welche Schwierigkeiten ich Lucy und Edmund dadurch bringe. Ich hätte es allein versucht, doch wie ich jetzt erkennen muss, hat man schon viel zu lange gegen mich gearbeitet, in meinen eigenen Reihen." Er seufzte. "Ich gab ein Versprechen, dass ich bis jetzt gehalten habe. Ich kümmere mich um Narnia und ich kümmere mich um mein Volk, doch es ist mir anscheinend nicht vergönnt, dass ich es schaffe." "Wenn du jetzt den Glauben aufgibst, dann kann es auch nichts werden!" sagte Susan entschlossen. "Es war so bestimmt, dass Lucy und Edmund zurück kommen, daran hättest du wohl auch nichts ändern können. Ihr findet einen Weg zurück, Lucy ist nicht das kleine Mädchen für das man sie immer hält. Glaub mir, sie wird euch bestimmt helfen" "Ich bin sicherlich nicht derjenige, der Lucy unterschätzt. Eher noch Aslan, der sie aus allem raushalten will." Caspian seufzte erneut. "Ich wünschte, ich könnte jetzt bei ihr sein." "Ich auch, ich wünschte ich wäre auch dort" sagte Susan stand dann auf und verließ Caspian dann. "Ich schaue mal nach Peter und Edmund, ich schicke Edmudn wieder runter. Ihr müsste zurück" sagte sie, nachdem sie kurz mit dem Rücken zu Caspian stehen geblieben war. "Danke" flüsterte er leise. Er blieb allein in dem Zimmer sitzen und legte den Kopf auf die Arme. Er war so undendlich müde. Es dauerte nicht lange, da war der telmarische König eingeschlafen. Zu lange hatte er sich schon nicht mehr ausruhen können. Peter ging noch immer in ihrem Wohnzimmer vor Edmund auf und ab. "Ich kann es noch immer nicht fassen! Da lässt man dich und Lucy für einen Nachmittag allein und ihr stürzt Narnia an den Rand des Chaoses! Kannst du nichtmal auf sie aufpassen?!" Der Blonde war außer sich vor Wut und ließ sie nun an seinem jüngeren Bruder aus, obwohl dieser es wohl am wenigsten verdient hatte. Mit offenem Mund starrte Edmund seinen Bruder entsetzt an bevor er etwas dazu sagte. "Ja sag mal? Glaubst du ich hab mir das so ausgesucht?" keifte er und gestikulierte wild mit den Armen in der Luft. "Es ist nicht meine Schuld, dass das alles so gekommen ist. Ich wäre auch lieber bei Lucy geblieben!" versuchte er seinem Bruder plausiebel zu erklären. Susan hatte Caspian noch etwas beobachtet, ehe sie zu ihren beiden Brüdern ging, die sich gerade gegenseitig anschrieen. "Habt ihr jetzt wirklich nichts besseres zu tun, als euch gegenseitig anzuschreien? Caspian schläft in deinem Zimmer Ed, du solltest vielleicht nach ihm sehen. Er scheint ziemlich erschöpft zu sein." Susan seufzte hörbar, als Peter zu einem Protest ansetzten wollte, was ihn augenblicklich wieder verstummen ließ. "Los, geh schon Ed." Edmund seufzte leise. Er mochte nicht mit seinem Bruder streiten, in den letzten Jahren hatten sie sich so gut verstehen gelernt. Bevor er ging wandte er sich noch kurz an Peter. "Ich bring das in Ordnung, mein Hochkönig" sagte er machte einen kleinen Knicks, so wie es nur zu Zeiten, wo sie in Narnia lebten Brauch war und verschwand dann durch die Tür. Peter sah Edmund nur finster hinterher, ehe er sich zu Susan umwandte. "Warum machst du dir keine Sorgen um Lucy? Sie ist ganz allein in Narnia!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)