Flucht von Teyl ================================================================================ Warnings: [dark] [angst] [death] [sad] Kommentar: Die FanFiction enthält sehr starke Spoiler auf das Ende der Serie. Desweiteren ist jeder der sich dazu animiert und in der Lage sieht dazu eingeladen ein MST hierzu zu verfassen. Wenn ihr es macht einfach an ens'en. Nicht nur das es mich interessiert, wenn ich sie gelungen finde werde ich sie hier entsprechend verlinken. Comments & Critics: Ja, bitte. Disclaimer: Sämtliche Rechte an den Charas, etc. liegen nicht bei mir sondern bei Gainax sowie den entsprechenden Rechteinhabern. Geld bekomme ich hierfür keins. Flucht Shinji sah auf, sah rote, warme Augen, ein Gesicht, das ihn anlächelte. Ein Lächeln das nur ihm galt, das ehrlich wirkte, unschuldig, rein als wäre es gerade erst geboren. Er verharrte regungslos, um ihn herum nichts. Kein Licht, kein Schatten, keine Dunkelheit. Nichts. Vor ihm, neben ihm, hinter ihm, bei ihm. Bei ihm. "Ka..wo..ru?", es war nicht mehr als ein Flüstern das er hervor brachte. Er hörte wie seine Stimme leise verklang, und kurz bevor sie verlosch echote. Zu erst sanft dann wurde sie lauter. Shinji hatte das Gefühl als würde er von seiner eigenen Stimme überrollt, niedergezwungen. Er hatte das Gefühl sein Kopf würde zerspringen dann verstummte das Echo seiner Stimme. Er blickte auf. Stille. Vor ihm Kaworu, der ihn gütig ansah. Fast als wolle er sagen komm zu mir, bleib bei mir. Ich biete dir Schutz, biete dir .. 'Liebe?'. "Baka. Versager. Feigling" Die Stimme, Asukas Stimme, kam von hinten, von vorne umfing ihn. Er konnte niemanden sehn, niemanden außer Kaworu. Er versuchte die Stimme zu verdrängen. Kaworu stand kaum zwei Schritte von ihm entfernt, beobachtete ihn. Langsam, vorsichtig als könnte er durch eine zu schnelle, zu hastige Bewegung, das Nichts vor ihm zerbrechen, zerstören, tat einen Schritt auf Kaworu zu, streckte ihm die linke Hand entgegen, umschloß seine Schulter. Noch während er noch denn Arm ausstrecke, merkte er wie leise Musik ertönte und je näher er ihm kam langsam lauter wurde, wie das schützende Nichts um sie herum sich auflöste und langsam Farben platz machte. Shinji bekam Angst. Er schloß seine Augen, packte Kaworu, er versuchte ihn zu umarmen, doch sein rechter Arm war wie betäubt. 'Blut' er konnte es riechen, er wußte wo er war. Panik umfasste ihn. Er wollte nicht hier sein, nicht sehen was geschehen war, was geschehen würde. Er hatte das Gefühl zu wachsen. Er war riesig und doch machtlos. Er öffnete die Augen, Kaworu war nach wievor vor ihm, und obwohl er sicher mehr als 20 Meter von ihm entfernt war, kam es Shinji vor, als stünde er ihm direkt gegenueber. Kaworu beobachtete ihn immer noch, in seinem Blick lag kein Haß, keine Verachtung, kein Zorn, keine Gleichgültigkeit. Shinji wußte, daß was er auch machen würde, Kaworu würde es akzeptieren. Er ignorierte die Stimmen die auf ihn einredeten und forderten endlich zuzudrücken. Er sah wie sich Kaworu's Lippen bewegten, sein Mund Worte formte. Er wußte das er ihn aufforderte ihn umzubringen. Ein Ende zu setzten. Es kam ihm jedoch vor als sollten ihn diese Worte nur beruhigen, sein Gewissen besänftigen. Es war allein seine Entscheidung. Shinji verharrte regungslos. Er wollte sich nicht entscheiden, aber vor allem, vor allem wollte er Kaworu. Er sollte nicht sterben. Shinji bemerkte wie sich seine Hand bewegte, langsam zitterte. Er wehrte sich versuchte einfach nur still stehen zu bleiben, er versagte. Seine Hand ballte sich mit einer schnellen Bewegung zur Faust. "KAWORU!" Shinji richtete sich mit einem Schrei auf. 'Die Decke ist fremd.' Benommen sah er sich um. Er war nach wie vor bei Misato, in seinem Zimmer. Er stand auf, zog sich an, verließ sein Zimmer, Misato Wohnung, die von der letzten Feier ziemlich lädiert war, die Stadt. An dem Aussichtspunkt, welchen er damals, als er fortlief, gefunden hatte, hielt er an, ließ sich nieder. Er umschloß seine Beine, packte den starken Jeansstoff. Die Stadt lag friedlich vor ihm, als wäre nie etwas geschehen, als hätte es die Engel nie gegeben, nicht Nerv, nicht die Evas, keine Children. Er beobachtete die verschiedenen Lichter, die in dem einen oder anderen Haus noch brannten. Er merkte wie er fror, zog die Beine näher an sich, umfasste sie stärker und ließ den Kopf auf die Knie herab sinken. Langsam rannen ihm Tränen die Wangen herab. Es war vorbei, alles war vorbei. Er hatte versagt, versagt auf eine Art wie sie schlimmer nicht sein konnte wie er es sich vorher nicht vorstellen konnte. Er hatte sich selbst verraten, das einzige, was ihm etwas, was ihm wirklich etwas bedeutete zerstört, 'ermordet'. Nur wegen seinem Egoismus, geliebt/akzeptiert zu werden. Und nun? Er war allein. So allein wie wahrscheinlich kein anderer Mensch in dieser Welt, die er gerettet hatte. Man würde ihn bei Nerv nicht mehr brauchen, sein Vater würde ihn wieder verlassen, wie damals als er noch klein war. Misato war viel zu viel mit sich selbst beschäftigt, Asuka lag noch immer im Spital - es sah nicht aus als würde sie jemals voll genesen. Rei... Er überlegte. So recht wußte er nichts mit ihr anzufangen. Sie sprach nicht oft, teilweise konnte man meinen sie sei nicht mehr als eine Maschine, sie schien gefühlsmäßig fast erkaltet zu sein, das .. der einzige, der ihr anscheinend etwas bedeutete, war sein Vater. Es war ihm egal, aus seiner Sicht war er allein. Der einzige der ihm etwas bedeutete - tot. Er überlegte ob es nicht vielleicht gut war, das er nicht mehr da war. Es hieß er sei ein Engel, man sagte ihm die Engel würde alles vernichten, Es hieß Kaworu sei der letzte Engel. War es die Wahrheit? Er hatte gekämpft weil man es ihm sagte. Er hatte gekämpft nur um akzeptiert zu werden. Wieso der Krieg da war, wußte er nicht, weshalb wußte er nicht, nicht warum ausgerechnet er eins der Children war. Er wußte nichtmals, was das wirkliche Ziel von Nerv war. Er hatte gekämpft. Gekämpft, um wahrgenommen zu werden. Gekämpft, um akzeptiert zu werden. Gekämpft, um geliebt zu werden. Er hatte gekämpft, gesiegt und doch alles verloren. 'Engel' überlegte er 'sind die Boten Gottes. Gütige Lichtgestalten die Gottes Werk vollführen.' Es hieß Kaworu wäre ein Engel, der letzte Engel. Kaworu war sein Engel, die erste und einzige Person, die ihn als Mensch wahrnahm, akzeptierte und vielleicht gar liebte, ohne daß er sich beweisen mußte, nur um seiner selbst Willen. Shinji sah auf die Stadt die er gerettet hatte, kalt, abweisend nur durch ein paar Lichter und den Mondschein erhellt. Er war wieder weggelaufen. Weggelaufen vor seinen Gefühlen. Weggelaufen vor sich selbst. Er hatte den Weg eingeschlagen der ihm leichter schien, der weniger Widerstand bedeutete, der seinen Vater zufrieden stellte, Misato, Asuka, Rei. Es war damals nichtmal schwer, er mußte nur sich selbst verraten. Er sah wieder auf. Die Stadt lag unverändert da. Das Leben würde weitergehen. Zumindest das Leben der anderen Leute. Er hatte immer für andere gelebt, dafür daß andere ihn akzeptieren, und daß er so glücklich wird. Wirklich glücklich, wirklich geborgen war er nie. Außer an den zwei Tagen in denen er mit Kaworu zusammen war. Die beiden Tage, die er sich wie eine Rose im Gedächtnis aufbewahrte, die ihn an die glücklichste Zeit in seinem Leben erinnerten... und an den größten Verlust. Die Tage die eigentlich endlos und doch vorbei waren. Er stand auf. Der Wind blies durch sein Shirt, verbreitete eine angenehme Kühle. Er bemerkte den Vollmond über der Stadt, bemerkte die Schönheit, die er ausstrahlte. Plötzlich sah er Kaworu. Er war kaum 10 Schritte von ihm entfernt. Er blickte ihn an, sah in die roten warmen Augen, das Lächeln, das seine Lippen umspielte. Er bemerkte wie das Mondlicht fast durch Kaworu durch schien, das weiße Hemd dessen Kragen leicht zerknittert war und wie er ihm die Hand reichte. Shinji ging auf ihn zu näher, näher, näher. Er hörte erneut und unvermittelt wieder wie die Musik erklang diesmal leise, beruhigend, er berührte sanft die Fingerspitzen. "Kaworu". Er machte einen Satz, umschlang ihn, verlor seinen Blick in den faszinierenden, roten Augen. Er merkte noch wie ihn anscheinend ein Sturm umfasste. Dann wurde es dunkel um ihn. Er spürte wie alles aufhörte, fast war es, als wäre die Zeit stehen geblieben. Es hörte auf, absolut alles. Er fühlte nichts mehr, spürte nichts mehr, es war nichts mehr da. In einem letzten Gedankenzug merkte er das auch Kaworu nicht da war. 'Einsam werden wir geboren, einsam sterben wir und dazwischen Ka..wo..ru.' Dann wurde es endgültig schwarz um ihn. [Fin] Hosted by Animexx e.V. 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