Bliss Of Love (Teil 3) von Lina_Kudo (Liebesglück (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 10: Forgotten Love -------------------------- ****************************************Rückblick**************************************** Wie versteinert starrte er den Ring an ihrem Finger an. Er war wunderschön - sollte er ihr den tatsächlich geschenkt haben? Außerdem hatte dieses Mädchen doch gar keinen triftigen Grund, um ihn anzulügen, oder? Er brauchte es also gar nicht mehr zu hinterfragen. Fakt war: Sie waren wirklich … verlobt. Und er konnte sich an überhaupt nichts erinnern. Das war nun der erste Moment seit seinem Erwachen, in dem er so etwas wie Verzweiflung verspürte. Er wollte sich erinnern. Anscheinend wusste er gar nichts mehr von den letzten sechs Jahren seines Lebens. Sie schienen wie ausgelöscht zu sein. Wie gerne hätte er sein Gedächtnis wieder. Wie gerne würde er sich an dieses Mädchen erinnern, das an seinem Bett weinte, weil er sie nicht erkannte. Das Mädchen, das ihn offensichtlich unsterblich liebte. Wie gerne würde er sich an seine große Liebe erinnern … »Es … tut mir leid, wirklich«, hauchte er leise und sah zerknirscht zu Boden. Und als sie dann vollends in Tränen ausbrach, konnte er nichts Anderes tun, als sie aufzufangen und sie einfach nur betrübt festzuhalten. ****************************************Rückblick**************************************** KAPITEL 10: FORGOTTEN LOVE »Kann man die wahre Liebe wirklich vergessen? Die nächsten Tage vergingen schleppend. Sowohl für Usagi, als auch für Seiya und auch für den Rest der Bande. Für jeden Einzelnen war es schwierig – auf ihre ganz eigene Art und Weise. Jeder verbrachte abwechselnd etwas Zeit mit Seiya, der immer noch im Krankenhaus lag, um beobachtet zu werden. Ihm wurde eine retrograde Amnesie durch ein Schädel-Hirn-Trauma mit darauffolgenden Hirnblutungen diagnostiziert. Und das leider in einer sehr ausgeprägten Form, denn er konnte sich an nichts erinnern nach der Zeit, als Galaxia ihren Heimatplaneten zerstört hatte. Die Ursache war ein harter Schlag am Hinterkopf, als er auf den Asphalt geknallt war. Ob er jemals wieder seine kompletten Erinnerungen zurückerlangen würde, wusste nur der allmächtige Gott. I dreamed I was missing You were so scared But no one would listen 'Cause no one else cared After my dreaming I woke with this fear What am I leaving When I'm done here? So if you're asking me I want you to know Jeder war bei ihm und hoffte, dass er sich im Laufe der Zeit an gewisse Dinge aus seinem Leben erinnern konnte. Nebenbei suchten sie auch fieberhaft nach dem Täter, der ihn angeschossen hatte, doch bisher waren ihre Nachforschungen nicht von Erfolg gekrönt worden. Seiya konnte sich bis jetzt immer noch an kein einziges Detail erinnern. Taiki und Yaten erzählten ihm viel aus seiner Vergangenheit: dass Galaxia Euphe zerstört hatte und sie nach der Prinzessin gesucht hatten, die zum Planeten Erde geflüchtet war. Seiya fand diese Geschichte äußerst faszinierend und konnte kaum glauben, dass sich das so zugetragen hatte. Auf der anderen Seite entsprach diese Geschichte der Wahrheit; schließlich befanden sie sich ja auch gar nicht auf Euphe - also musste es wohl die Erde sein. Außerdem hatten Taiki und Yaten erst recht kein Grund, ihm irgendwelche Lügengeschichten zu unterbreiten. Die Erde war … schön. Anders als Euphe, und irgendwie doch … so ähnlich. Er fühlte sich wohl hier, auch wenn er die Umgebung nicht kannte. Eigentlich … wie zu Hause. When my time comes Forget the wrong that I've done Help me leave behind some Reasons to be missed And don't resent me And when you're feeling empty Keep me in your memory Leave out all the rest, leave out all the rest Es war später Nachmittag, als er sich zusammen mit Haruka auf einer Bank im Garten des Krankenhauses niedergelassen hatte. Er wollte unbedingt raus aus dem Krankenzimmer, durfte aber das Krankenhausgelände nicht verlassen. So hatte er sich entschlossen, sich mit der sandblonden Rennfahrerin nach draußen zu setzen. Mit ihr verstand er sich auf Anhieb gut, auch wenn er sich auch an sie nicht erinnern konnte. Alles, was er bisher von ihr wusste, war, dass sie, anders, als es den Anschein machte, eine Frau war; ebenfalls eine Sailorkriegerin wie alle anderen war und sie anscheinend eine tiefe Hassfreundschaft verband. »Kannst du mir vielleicht etwas über sie erzählen?«, fragte der Schwarzhaarige und lehnte sich lässig gegen die Banklehne. Körperlich ging es ihm soweit wieder so gut, dass er sich ohne Beschwerden bewegen konnte. Von den physischen Verletzungen hatte er sich rasch wieder erholt. Wenigstens ein kleiner Fortschritt. »Und über meine Verbindung zu ihr?« »Über Usagi meinst du?«, fragte die Windkriegerin nach und schaute zum Himmel empor. »Ja«, bestätigte der junge Mann nachdenklich und starrte auf einen unbestimmten Punkt auf dem Boden, ohne wirklich hinzusehen. Vor seinem geistigen Auge schien alles zu verschwimmen, und als er das durcheinandergeratene Puzzle zusammensetzte, sah er wieder die blonde Schönheit vor sich, die ihn mit unsagbar traurigen Augen anlächelte. Usagi Tsukino war zu seinem Leidwesen immer noch ein Rätsel für ihn. Sie verbrachte mit Abstand am meisten Zeit mit ihm, und auch, wenn sie sich nach und nach äußerlich so stark gab, ihn stets anlächelte und so geduldig wie möglich seine Fragen beantwortete, spürte er ihre innere Verzweiflung. Das war auch der Grund, warum er ihr gar nicht so viele Fragen stellen wollte - weil er sah, wie es sie immer wieder auf’s Neueste kränkte, wenn er ihr eine Frage über sie oder ihre Beziehung stellte. Dennoch wollte er unbedingt einige Dinge von ihr erfahren. Also musste er sich da wohl oder übel zunächst einmal an andere wenden. »Du weißt ja inzwischen, dass ihr auf der Erde gelandet seid, nachdem ihr eurer Prinzessin gefolgt seid. Du hast dich gleich Hals über Kopf in sie verliebt, als du sie das erste Mal gesehen hast. Doch deine billigen Anmachsprüche sind damals noch an ihr abgeprallt wie Tischtennisbälle.« Ein breites Grinsen schlich sich um Harukas Züge. »Es gibt ein Mädchen, das meinem Charme widerstehen konnte? «, unterbrach Seiya sie belustigt und strotzte nur so vor Arroganz. »Und noch dazu ist sie sogar meine Verlobte geworden? Wie ist denn das zu Stande gekommen?« Die Zweiundzwanzigjährige verdrehte kommentarlos ihre Augen. Seiya war ja im Kopf zurzeit 15, also dachte und verhielt er sich auch dementsprechend. Ihr wurde wieder direkt vor Augen geführt, warum er ihr auf den ersten Blick so unsympathisch gewesen war. »Ja, ob du es glaubst oder nicht: Deine Anmachsprüche haben bei ihr überhaupt nichts genützt damals. Sie war zu diesem Zeitpunkt nämlich mit einem anderen Mann zusammen. Mit einem Mann, der ursprünglich für sie bestimmt gewesen ist.« »Und ich habe sie auseinandergebracht?«, fragte Seiya erstaunt. So etwas sah ihm doch überhaupt nicht ähnlich. Die Liebe war für ihn etwas Heiliges und er würde niemals eine Liebe kaputtmachen aus selbstsüchtigem Eigeninteresse. Auch, wenn man ihm das nicht ansah, vertrat er diese Ansicht aus vollster Überzeugung. »Nicht ganz; ich würde dir ja alles erzählen, wenn du mich mal ausreden lassen würdest«, erwiderte Haruka mit spitzem Unterton und sah Seiya missbilligend an, bevor sie zunächst einmal tief Luft holte. Schließlich war es eine sehr lange Geschichte, und es dauerte auch den ganzen Nachmittag, bis sie ihm die letzten Jahre in aller Kürze zusammengefasst hatte und dabei auch besonders auf die Beziehung zwischen Seiya und Usagi einging. Don't be afraid I've taken my beating I've shed but I'm me I'm strong on the surface Not all the way through I've never been perfect But neither have you Nachdenklich lag Seiya in seinem Krankenbett. Heute hatte er von Haruka eine ganze Informationsflut bekommen, die ihm nun sehr viel Stoff zum Nachdenken gab. Diese Liebe zwischen ihm und Usagi - sie war überwältigend, und das, obwohl er bisher nur von ihr gehört hatte. Dabei war er ja sogar eine der zwei Hauptprotagonisten in dieser Beziehung. Was sie schon alles gemeinsam durchgestanden und erlebt hatten, war unfassbar. Und er konnte sich an rein gar nichts erinnern – wie konnte das nur sein? Wie konnte ein harmloser Schlag auf den Kopf nur so viel kaputtmachen? So oft hatte er sich in seinem Leben schon verletzt, auch durch die zahlreichen Kämpfe auf Euphe damals – aber nie hatte er derartig gravierende Folgen davongetragen. Er wusste nun schon länger, dass er angeschossen worden war. Von wem oder was, konnte noch nicht herausgefunden werden. Auch diese Tatsache beschäftigte ihn zunehmend. Höchstwahrscheinlich hatte es irgendjemand auf sie abgesehen. Und diese Person war nicht zu unterschätzen. Selbst wenn es sich dabei nur um einen kranken Fan handelte. Ja, ein Star war er in der Zwischenzeit auch noch geworden. Das kam ihm sehr unrealistisch vor, hatte er doch früher unbedingt Profisportler werden wollen. Doch sie hatten die Karriere ja nur begonnen, um die Prinzessin zu finden, und allem Anschein nach hatte er schließlich viel Gefallen an diesem Job gefunden und eine neue Leidenschaft für sich entdeckt. So if you're asking me I want you to know When my time comes Forget the wrong that I've done Help me leave behind some Reasons to be missed Ohne, dass es davor klopfte, wurde die Tür seines Krankenzimmers geöffnet. Verwundert schreckte der junge Mann aus seinen Gedanken auf und wandte sich der Tür zu. Wer konnte das denn zu der späten Stunde noch sein? Usagi kam ab und zu auch zu später Stunde noch zu Besuch, doch sie hatte sich bisher immer ausnahmslos mit einem Klopfen angekündigt. Eine junge Frau schlich herein, bevor er sie überhaupt hereinbeten konnte. Sie trug ein schwarzes, enganliegendes Kleid, dazu farblich passende Pumps und war sehr zierlich gebaut. Dunkelbraune Locken zierten ihr langes Gesicht und ihre Augen strahlten ein stechendes Grün aus. Giftgrün. Akira. »Wer bist denn du?«, sprach Seiya sie geradeaus an und musterte sie verwirrt von oben bis unten. »Hast du dich etwa im Zimmer geirrt?« Gespielt entsetzt warf sie ihre Hände vor die blutroten Lippen. »Aber Seiya, Liebster, erinnerst du dich etwa nicht mehr an deine Verlobte?«, säuselte sie mit hoher Stimme und stürzte sich auf ihn. »Ich bin es, deine Akira!« Don't resent me And when you're feeling empty Keep me in your memory Leave out all the rest, leave out all the rest Forgetting all the hurt inside You've learned to hide so well Pretending someone else can come And save me from myself I can't be who you are Völlig konfus starrte er Akira mit weit aufgerissenen Augen an. In welchem falschen Film war er denn hier gelandet? »V- Verlobte?«, brachte er nur heiser heraus. Was ging hier nur vor sich? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)