Bliss Of Love (Teil 3) von Lina_Kudo (Liebesglück (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 22: Calamity -------------------- ****************************************Rückblick**************************************** »Verstehe, das ist ja wirklich ein Ding«, erklang Seiyas Stimme an der Tür und die beiden Frauen fuhren herum. Unbeirrt setzte er jedoch mit einem Lächeln fort, während er auf sie zuschlenderte. »Aber selbst, wenn ihr es mir damals erzählt hättet: Mein Leben hätte ich nicht danach gerichtet. Früher oder später wäre ich aus diesem System ausgebrochen und hätte mein Ding durchgezogen. Denn die Zukunft kann sich jederzeit ändern. Und das tut sie auch. Wohl öfter, als wir es vermuten. Wir müssen einfach unser Leben nach unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen zuschneiden. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Wir sind nämlich nicht mehr haargenau die gleichen wie noch vor mehreren Jahrhunderten. Wir sind zwar Reinkarnationen der damaligen Personen, aber wir sind nicht mit ihnen identisch. Es kann also gar nicht genau so verlaufen wie in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Jede Zeit ist anders. Und das ist doch das Schöne daran, dass man nicht von Vornherein weiß, was einem im Leben erwartet, oder? Sonst wäre es doch sterbenslangweilig. Wo ist denn da bitte noch der Reiz am Leben?« Inzwischen hatte er sich wieder neben seine Ehefrau gesetzt, hatte ihre Hand ergriffen und hielt sie nun liebevoll fest. Kakyuu lächelte geheimnisvoll. »Da hast du vollkommen Recht. Es wird bestimmt für uns alle eine neue Zukunft geben, die schöner ist als alles, was wir bisher kennen.« Sie sagte dies mit so einem Optimismus, als ob sie schon eine Ahnung hatte, wie die Zukunft aussehen könnte. Und wer weiß: Vielleicht war dem ja so. ****************************************Rückblick**************************************** KAPITEL 22: CALAMITY »Ist der Frieden etwa vorbei?« Das Feuer flackerte und loderte unaufhaltsam; kam einfach nicht zur Ruhe. Es fand keinen Frieden. Und spiegelte damit genau das wider, was in Rei vorging. Die schöne Priesterin hatte schon seit einiger Zeit ein ungutes Gefühl gehabt; eine eigenartige Vorahnung, als ob irgendein Unheil sie erwartete. Doch da sie dieses Gefühl nicht deuten konnte, wollte sie damit auch ihre Freunde nicht belasten oder beunruhigen. Wer weiß, vielleicht spielte ihr ihr sechster Sinn auch nur einen Streich; das konnte doch auch einmal vorkommen. Doch statt dass es abnahm, wurde dieses ungute Gefühl nur stärker. So stark, dass sie sie sogar bis in ihre Träume verfolgte. So intensiv, dass sie sie nicht mehr losließ. Und nun saß sie im Schneidersitz vor dem Feuer und suchte Antworten auf ihre Fragen. Yuichiro saß etwas abseits vom Raum und hütete sich, irgendeine eine Bewegung zu tätigen, die sie stören könnte. Er war der Einzige, den sie in ihre negativen Vorahnungen eingeweiht hatte. Abgesehen davon, dass sie ihm sowieso nichts hätte vormachen können, brauchte sie einfach jemanden, mit dem sie über ihre Sorgen reden konnte. Plötzlich sprühte das Feuer Funken. Rei weitete erschrocken ihre Augen, als sie plötzlich eine Vision überkam. Eine Vision, die das Leben aller für immer verändern würde … Laptop bereits das Rote/Obere überarbeitet! Es war später Nachmittag, als Seiya und Usagi sich dazu entschlossen hatten, ihn faul in ihrem gemeinsamen Ehebett zu verbringen, bevor sie sich in die Küche begeben würden, um das Abendessen zuzubereiten. Zärtlich streichelte er ihren Bauch, an dem noch nichts zu sehen war. Doch es würde nicht mehr allzu lange dauern – da in diesem Bauch gleich zwei neue Lebewesen heranwuchsen, würde auch ihr Bauch schneller als manch anderer schwangerer Bauch wachsen. »Ich bin schon so gespannt auf die zwei Süßen und kann es kaum erwarten, sie in meine Arme zu schließen«, sprach Seiya seinen innigsten Wunsch mit voller Vorfreude aus und warf seiner Frau einen liebevollen Blick zu. Usagi kicherte munter in sich hinein. »Da musst du dich aber noch einige Monate gedulden.« Lächelnd ließ sie sich rücklings auf das Bett fallen. »Wenn es zwei kleine Seiyas werden, dann werden sie sicherlich ziemliche Machos sein, die jedem Mädchen schöne Augen machen«, ärgerte sie ihn und schüttelte theatralisch die Augen verdrehend den Kopf. »Als ob einer von der Sorte nicht schon reichen würde.« Seiya wäre nicht Seiya, wenn er diese Neckerei kommentarlos auf sich sitzen gelassen hätte. »Wenn die Kinder aber so wie du werden, dann werden sie schlimme Heulsusen sein. Dabei ist schon eine Heulsuse im Haus kaum zu ertragen.« Missbilligend sah er sie mit einem frechen Grinsen an. »Trottel«, schimpfte sie lachend, griff nach einem Kissen und schlug ihm damit über den Kopf. Ein glockenhelles Lachen verließ Seiyas Kehle, bevor er ihre Handgelenke packte und sie gegen die Matratze drückte. »Aber eine von beiden wird zumindest vom Aussehen fast alles von dir haben. Und sie wird genauso zuckersüß sein und ebenso ein großes Herz haben, wie du es hast.« Nun klang er ernster; dabei wurde sein Blick warm und zärtlich. »Unsere kleine Lady.« »Wer weiß; vielleicht wird sie es gar nicht. Vielleicht bekommen wir sie auch erst … später.« Verlegen sah Usagi zur Seite. Es war ja nicht von vornherein ausgeschlossen, dass sie nicht noch … weitere Kinder bekommen würden in Zukunft. Und genau das war es doch, was das Leben ausmachte: Man wusste einfach nicht, was einen erwartete. Und das war auch gut so. Seiya erwiderte ihr Lächeln. »Wenn sie erstmal auf der Welt und es tatsächlich Chibiusa ist, wirst du sie ja sofort erkennen. Lassen wir es einfach auf uns zukommen: Früher oder später wird sie in unser Leben treten.« Voller Zuversicht legte er seinen Kopf leicht auf ihren Bauch, um einerseits zu lauschen und andererseits es sich gemütlich zu machen. In der Vergangenheit hatte er genug Bedenken diesbezüglich gehabt – inzwischen hatte er es geschafft, jegliche Zweifel dauerhaft aus Herz und Kopf zu verbannen. Denn jeder einzelne Zweifel war überflüssig. Inzwischen kannte er ja Chibiusa selbst und sah in ihr bereits seine Tochter. Er wusste, dass sie seine Tochter werden würde. Er war sich so sicher, wie man nur sein konnte. Nun verstand auch er, was Usagi damit gemeint hatte, als sie behauptete, dass sie sich dem ganz sicher war. Es war einfach ein … elterlicher Instinkt. Genau, so konnte man dieses Wissen wohl nennen. Verträumt streichelte er zärtlich ihren Bauch und begann, ihm etwas vorzusingen. Usagi konnte diesem Bild nur glücklich seufzend zusehen. Ein Bild der absoluten Harmonie. Sie schloss ihre Augen und lauschte seiner klaren Stimme, als ihr Handyklingelton beide aus ihren Tagträumereien riss. Sie griff nach ihrem Mobiltelefon und sah Reis Foto auf dem Display erscheinen. »Hallo Rei?«, fragte sie in den Hörer hinein. »Usagi, ihr müsst sofort herkommen; es ist wichtig.«, erklang Reis ernste Stimme am anderen Ende der Leitung. Eine halbe Stunde später hatten sich alle bei Rei im Hikawa-Tempel versammelt – darunter befanden sich Usagi, Seiya, Ami, Taiki, Minako, Yaten, Makoto, Takeru, Haruka, Michiru, Setsuna und Hotaru. Alle hatten ein mulmiges Gefühl gehabt, nachdem sie den Anruf von Rei erhalten hatten. Nun hatten sie eine schlimme Vorahnung und hofften, dass sich das nicht bestätigen würde. Doch Rei machte diese leise Hoffnung mit einem Satz zunichte: »Unsere Welt schwebt in große Gefahr.« »Das haben wir uns fast gedacht, denn auch wir haben diese Unruhen gespürt, die nichts Gutes ausgesagt haben«, meldete sich Michiru ernst zu Wort und sah gedankenverloren in ihren Spiegel. Haruka, Setsuna und Hotaru pflichteten ihr mit einem übereinstimmenden Nicken bei. Das blanke Entsetzen stand in den Gesichtern des Restes geschrieben. »D- Das darf nicht wahr sein«, flüsterte Usagi geschockt, starrte zu Boden und legte instinktiv ihre Hand auf ihren Bauch. Warum ausgerechnet jetzt? Jetzt, wo doch alles so perfekt war? Wo endlich das Glück für längere Zeit auf ihrer Seite zu sein schien? Warum musste wieder eine neue Bedrohung kommen? Warum konnten sie nicht endlich in Frieden leben? Warum mussten sie immer wieder auf’s Neueste kämpfen und dem Tod in die Augen sehen? Hatten sie nichts Anderes verdient? Sie spürte einen Arm, der sich schützend um ihre Schultern legte und sie an sich zog. Seiya. »Mit wem haben wir es diesmal zu tun?«, fragte er und sah zumindest äußerlich sehr gefasst aus. »Wisst ihr schon Genaueres?« Rei nickte. »Das Feuer hat mir einen Orakelspruch aufgesagt: ›In der Neumondnacht des zehnten Monats wird der Schwarze Gott unsere Welt betreten und sie in dunkle Finsternis tauchen. Die Welt wird untergehen und es wird eine neue Welt erschaffen werden, die geprägt ist von Dunkelheit und Boshaftigkeit. Allein derjenige, der heller strahlt als der Sonnenaufgang, wird die Macht haben, alle Mächte zu bündeln und eine messerscharfe Klinge kreieren, die die Grenzen von Himmel und Erde durchbrechen kann.‹ Das ist der Spruch.« »Der zehnte Monat; also Oktober. Oh Gott, wir sind doch schon im letzten Drittel des Septembers. Wir haben ja gar nicht mehr so lange Zeit!« Entsetzen grub sich in die Züge Minakos, die es nun auch mit der Angst zu tun bekam. Yaten gab ihr Halt, indem er schweigend seine Hand noch fester um ihre schloss. Ami und Taiki hatten ihre erste Schockstarre überwunden und begannen, getreu ihrer Art analytisch zu denken. »›Der Schwarze Gott‹ … Wer könnte damit gemeint sein? Von unseren bisherigen Feinden kann das niemand sein; die hat doch Sailor Moon alle geläutert. Vielleicht das Chaos?« Nachdenklich senkte Ami den Blick. Taiki nahm ihre These auf und schlussfolgerte weiter. »Unwahrscheinlich wäre das nicht. Chaos ist das absolute Böse. Es könnte doch sein, dass er nun inzwischen stark genug geworden ist, um eine eigene Gestalt anzunehmen. Oder er hat sich in einen anderen Körper eingenistet. Und nun ist er der Gott des Bösen. Der oberste Herrscher allen Übels.« »Diese Bedrohung; sie ist nicht erst seit heute bei uns. Ich bin mir sicher, dass sie schon seit Monaten auf unserer Welt lauert. Sogar hier auf der Erde.« Es war Setsuna, die nun ihre dunkle Vermutung aussprach. Sofort blickte Rei vielsagend zu ihr hinüber. »Willst du damit sagen, dass du auch glaubst, dass dieser Vorfall mit Seiya damals etwas damit zu tun haben könnte?«, fragte sie erschrocken. »Ich hatte damals auch schon geahnt, dass mehr dahinter steckt«, murmelte sie anschließend. »U- Und warum habt ihr beide nie etwas gesagt?«, platzte Seiya mit einem Hauch von Vorwurf heraus und blickte abwechselnd von Setsuna zu Rei. »Wir waren uns einfach nicht sicher und wir wollten euch alle nicht unnötig beunruhigen.«, rechtfertigte Setsuna ihr Verhalten. »Es war einfach nicht eindeutig; so undefinierbar.« Selten hatte man die Kriegerin der Zeit so verwirrt gesehen. Es war auch für sie eine seltene Situation, überhaupt nicht zu wissen, was sie erwartete. Mit einem Mal wurden Seiya die Anschläge vor Augen geführt. Die rasante Autoverfolgungsjagd, in der danach von dem anderen Fahrer keine Spur mehr war. Dann dieser Schuss, der wie ein schwarzer Strahl ausgesehen hatte – Himmel, warum war ihm das nicht gleich in den Sinn gekommen? »A- Also treiben sie schon länger ihr Unwesen hier … unbemerkt«, schimpfte Seiya leise und fuhr sich verärgert durch die Haare. »Verdammt!« Makoto, die sich bisher dezent im Hintergrund zurückgehalten hatte und liebevoll von Takeru im Arm festgehalten worden war, kam auch zu Wort. »Unsere einzige Rettung ist wohl die Person, die im Orakelspruch erwähnt worden ist. Derjenige, der heller strahlt als der Sonnenaufgang.« Sofort waren alle Blicke stumm auf Usagi gerichtet. »Es gibt kein Licht in diesem Universum, welches heller leuchtet als der Silberkristall«, sprach Hotaru den Gedanken aller laut aus. »Nein.« Alle Blicke wanderten wenige Zentimeter nach rechts und hefteten sich an Seiyas Antlitz, der pure Entschlossenheit und felsenfeste Härte ausstrahlte. So hatte man ihn selten erlebt. »Sie wird diesmal nicht kämpfen«, betonte er noch einmal streng, und allein schon seine Körperhaltung, seine Gestik und sein Gesichtsausdruck verrieten, dass er keine Widerrede duldete. Niemand traute sich, etwas dagegen einzuwenden. Sie wussten instinktiv: Wenn Seiya schon in dieser Verfassung war, was so gut wie nie vorkam, dann war mit ihm nicht gut Kirschen essen. Ganz und gar nicht. Niemand würde sich da mit ihm anlegen wollen – nicht einmal Haruka. Vor allem konnten sie ihn ja auch verstehen. Das lag nicht zuletzt auch daran, dass Usagi schwanger war. Außerdem war es ihre Pflicht, die Prinzessin mit ihrem Leben zu beschützen und sie am besten gar nicht erst kämpfen zu lassen. Bisher hatten sie es zwar nie geschafft, aber diesmal mussten sie es einfach hinbekommen: Wenigstens ein einziges Mal ohne Usagis Hilfe. »Vielleicht ist es ja gar nicht Usagi«, versuchte Yaten die Situation zu entschärfen. »Es kann doch genauso gut auch von jemand anderem die Rede sein, oder etwa nicht?« »Am sinnvollsten ist es, wenn wir alle Krieger und Freunde zusammenrufen und um Hilfe bitten. Irgendjemand von uns wird es sein. Wir müssen alle zusammenhalten. Mit vereinten Kräften können wir es schaffen.« Reis Vorschlag fand bei allen Zustimmung. Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Sie kontaktierten alle Bekannten, suchten zeitgleich nach jedem kleinsten Hinweis für die neue Bedrohung und sammelten neue Informationen darüber und heckten Pläne, wie sie am besten kämpfen sollten. Die Zeit rannte ihnen davon, und kaum, als sie es sich versahen, kam auch schon die besagte Nacht des Neumondes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)