Bliss Of Love (Teil 3) von Lina_Kudo (Liebesglück (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 23: Decampment Into The War ----------------------------------- ****************************************Rückblick**************************************** »Vielleicht ist es ja gar nicht Usagi«, versuchte Yaten die Situation zu entschärfen. »Es kann doch genauso gut auch von jemand anderem die Rede sein, oder etwa nicht?« »Am sinnvollsten ist es, wenn wir alle Krieger und Freunde zusammenrufen und um Hilfe bitten. Irgendjemand von uns wird es sein. Wir müssen alle zusammenhalten. Mit vereinten Kräften können wir es schaffen.« Reis Vorschlag fand bei allen Zustimmung. Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Sie kontaktierten alle Bekannten, suchten zeitgleich nach jedem kleinsten Hinweis für die neue Bedrohung und sammelten neue Informationen darüber und heckten Pläne, wie sie am besten kämpfen sollten. Die Zeit rannte ihnen davon, und kaum, als sie es sich versahen, kam auch schon die besagte Nacht des Neumondes. ****************************************Rückblick**************************************** KAPITEL 23: DECAMPMENT INTO THE WAR »Ich verspreche dir, dass ich zurückkehren werde.« Egal, wo sie auch hinsah: Überall war hellrotes, frisches Blut vorzufinden. Ihr Atem ging schnell und stoßweise; ihr Puls raste. Sie war kurz davor, vor grenzenloser Panik ihr Bewusstsein zu verlieren. Wo war sie nur? Was war passiert? Nichts, rein gar nichts in ihrer unmittelbaren Umgebung konnte sie identifizieren. Sie hielt schlagartig den Atem an, als ein leises Keuchen in der Stille zu vernehmen war. Sie wusste nicht mehr, ob ihr Herz überhaupt noch schlug oder vor Schock schon stehen geblieben war. Diese Stimme … Sofort wandte sich Usagi um und erblickte ihn. Die große Liebe ihres Lebens. In einer großen Blutlache. Seine Kleidung komplett mit Blut getränkt. Seinem eigenen Blut. Sein Brustkorb hob und senkte sich in Sekundentakt, doch sein Atem wurde merklich langsamer und schwächer. »Seiya!«, schrie sie aus vollem Halse und stürzte sich auf ihn. »Bitte nicht …«, flüsterte sie noch ganz benommen, bevor sie seinen Kopf vorsichtig hob und ihn auf ihren Schoß bettete. »Bitte halte durch! Du musst bei mir bleiben!« Seine Augen sahen müde aus und suchten sie langsam, bis sie endlich ihre Augen trafen. Plötzlich kniff er sie schmerzerfüllt zusammen und legte seine Hand auf den Bauch, wo sich eine große, klaffende Wunde befand, aus der unaufhörlich Blut floss. Der Ohnmacht bedenklich nahe versuchte sie, mit ihren Händen die Blutung zu stoppen. »Es hat keinen Sinn mehr; es ist vorbei«, ertönte Seiyas schwache Stimme, die nicht mehr als ein Krächzen war. »Bitte hör mich a.«, fuhr er fort und man sah ihm an, wie jedes Wort an seiner schwindenden Kraft zehrte. »Es tut mir so leid, dass ich nicht mehr bei dir sein und dich beschützen kann. Bitte … werde glücklich. Mir zuliebe. Bitte.« Sein eindringliches Flehen wurde von einem starken Husten begleitet. »Hör auf, so einen Stuss zu reden! Du wirst es schaffen! Du hast mir doch versprochen, für immer bei mir zu bleiben!« Ihr Blick wurde verschwommen durch die zahlreichen Tränen, die wie Sturzbäche ihre Wangen hinunterrannen. »Bis dass der Tod uns scheidet«, flüsterte er niedergeschlagen. »Aber ich werde dich lieben. Auch über den Tod hinaus. Dieses Versprechen werde ich niemals brechen.« Mit letzter Kraft zauberte er ein Lächeln für sie auf die Lippen, bevor sein Blick mit einem Mal leer und ausdruckslos wurde. »Nein, nein!«, brüllte Usagi aus voller Kehle. Ihr Schrei hallte aus jeder Richtung wider, ging durch jegliches Mark und Bein. »Schätzchen, wach auf!«, hörte sie noch Seiyas Stimme aus der Ferne, bevor sie ihre Augen aufschlug, sich sofort aufsetzte und panisch ihre Umgebung absuchte. Sie lag im Bett. In ihrem Ehebett. Mit Seiya. »Seiya!«, stieß sie erleichtert aus und schmiegte sich sofort in seine Arme. »Scht, es ist alles gut – du hattest nur einen Alptraum«, tröstete er seine Ehefrau und strich ihr behutsam über den Rücken. »Möchtest du darüber reden?« »Ich habe geträumt, dass du mich verlässt«, begann sie zu erzählen und wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. »Das werde ich nie tun; ich habe es dir doch versprochen«, beschwichtigte er sie ruhig und strich ihr zärtlich eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn. »Bis dass der Tod uns scheidet«, korrigierte sie ihn missmutig und sah ihm fast schon flehend in die Augen. »Bitte geh nicht. Und wenn doch, dann lass mich wenigstens mitkommen! Ich bitte dich …« Das war nicht das erste Mal, dass sie wieder damit anfing. Und wieder reagierte Seiya darauf wie jedes Mal: Mit Resignation. »Jedes Mal stellst du mir die Frage, und jedes Mal werde ich dir die gleiche Antwort geben: Nein!«, antworte er ruhig, doch er musste sich sehr kontrollieren, damit seine Stimme nicht zu zittern begann. Warum konnte sie nicht ein einziges Mal auf ihn hören? Warum verstand sie nicht, dass es für ihn das Wichtigste war, sie in Sicherheit zu wissen? Warum war sie nur so unglaublich starrsinnig? Anschließend blickte er über sie hinweg aus dem Fenster hinaus. Die Sonne ging bald unter. Es war also langsam Zeit. Heute Nacht würde die Schlacht der Schlachten beginnen. Wenn die werdende Zwillingsmutter es nicht so schon wusste: Allerspätestens sein Blick verriet ihm, dass er jeden Moment aufbrechen müsste. »Nein«, flüsterte sie kaum hörbar und krallte sich an ihm fest. »Bitte lass mich mitkommen. Ich flehe dich an!«, bettelte sie und die Panik in ihr wurde immer größer, nahm ungeahnte Ausmaße an. Sie hatte solche Angst, ihn nun gehen zu lassen und womöglich nie mehr wiederzusehen. Sie hatte Angst, dass ihm das gleiche Schicksal blühen könnte wie seinem eigenen Vater: dass er bereits vor der Geburt seiner Kinder im Kampf fallen würde. Das durfte sie nicht zulassen. Sie musste dabei sein, um auf ihn aufzupassen und ihn zu beschützen. Und auch die anderen – sie konnte sie doch nicht einfach so im Stich lassen! Das durfte er nicht von ihr erwarten! Wortlos ließ Seiya sie los, setzte sich auf und erhob sich. Mit dem Rücken zu ihr sprach er mit einem gefährlichen Unterton: »Ich sage es nicht noch einmal, Usagi. Meine Antwortet lautet: Nein.« Die Zwanzigjährige zuckte merklich zusammen. Er nannte sie so gut wie nie beim Namen. Außer, es war ihm etwas wirklich ernst … im negativen Sinne. Es passierte so selten, dass sie die letzten Male in all den Jahren mit einer Hand abzählen konnte. »Aber …«, begann sie erneut protestierend, setzte sich auf und kroch zur Bettkante, in seine Richtung. Nun platzte Seiya endgültig der Kragen. Er drehte sie um und herrschte sie mit einem lauten »Du bleibst du Hause!« wütend an. Die zukünftige Mondprinzessin zuckte abermals erschrocken zusammen und sah ihn mit einer Mischung aus Schock und Entsetzen an. Noch nie war Seiya sauer auf sie gewesen. Und erst recht nicht so heftig, dass er sie angeschrien hätte. Doch Angst empfand sie nicht. Egal, was er tun würde: Niemals würde sie sich vor ihm fürchten. Sie wusste einfach, dass es dafür keinen Grund gab und dass er ihr niemals etwas antun würde. Keine Furcht, höchstens allergrößte Ehrfurcht – und den hatte sie nun alle Mal nach seinem Ausbruch. Nachdem sie den ersten Moment der Sprachlosigkeit überwunden hatte, fand sie den Mut, um ihre wahren Gefühle auszusprechen. »Wieso kannst du mich nicht verstehen? Ich habe gerade geträumt, dass du in meinen Armen stirbst! Wie kann ich dich da in Ruhe gehen lassen und dich und die anderen die Arbeit machen lassen, während ich hier faul herumsitze!« Nun schlug auch ihre Sorge allmählich in Zorn um. »Ich hatte zufällig den gleichen Traum gehabt und werde es auch nicht zulassen, wie du auf der Schusslinie stehst und dich dem Feind auf den Präsentierteller legst. Denn auf dich haben es die Feinde am meisten abgesehen; das ist dir doch wohl hoffentlich klar? Jetzt haben wir beide den gleichen Traum gehabt und damit die gleichen Ängste – und nun?« Eine Spur von Ironie begleitete sein Stimme, während er sie wütend anfunkelte. »Außerdem ist es im Sinne von allen, dass du sicher zu Hause bleibst. Für jeden hat es oberste Priorität, dich gar nicht erst kämpfen zu lassen.« »Du steigerst dich da viel zu sehr rein!«, beschwerte sich Usagi verkrampft und ballte ihre Hände zu Fäusten. Das war das erste Mal, wo sie sich wahrhaftig stritten und komplett unterschiedlicher Meinung waren – und zumindest für sie kostete es all ihre Nerven. Fassungslos starrte Seiya sie mit offenem Mund an. Seine Augenwinkel zuckten vor Ungläubigkeit. Seine Züge verhärteten sich. »Jetzt reicht es: Entweder du hörst auf mich und bleibst brav freiwillig zu Hause, oder ich steigere mich wirklich in etwas rein und sperre dich hier ein!«, stellte er sie resolut vor einer Entscheidung. Die Situation war schon verzwickt genug – sich jetzt auch noch mit ihr zu streiten; dafür hatte er einfach keine Energie übrig. Schließlich musste er all seine Kräfte für den eigentlichen Kampf aufheben. Doch das gestaltete sich als äußerst schwierig, wenn Usagi ihn in so eine Aufruhr versetzte. Diese formte ihre Augen zu zwei blauen Schlitzen, nachdem sie sein Ultimatum realisiert hatte. »Einsperren?«, knurrte sie mit einem drohenden Unterton. »Das wagst du nicht …« Seiya ließ dies jedoch gänzlich unbeeindruckt. »Soll das etwa eine Herausforderung sein? Glaub mir, meine Liebste: Wenn es zu deinem Schutz ist, schrecke ich vor rein gar nichts zurück.« Diese Aussage hatte sowohl etwas Bedrohliches, als auch etwas Beschützendes an sich. Und genau so war das auch gemeint. Und das erkannte selbst Usagi, auch wenn sie beinahe blind vor Wut war. Verärgert fuhr sie sich durch die Haare. Sie wusste: Er meinte es diesmal wirklich vollkommen ernst. Da ihr die Argumente ausgingen und ihre Schlagfertigkeit sie allmählich endgültig im Stich ließ, schimpfte sie nur noch los: »Du bist so ein Dickschädel!« Trocken folgte seine Erwiderung. »Dickschädel? Ich glaube nicht, dass die Knochen meines Schädels ausgeprägter sind als die Knochen meines restlichen Körpers.« »Das ist nicht witzig!«, keifte Usagi beleidigt, verschränkte ihre Arme vor der Brust und drehte ihren Kopf weg. »Du kannst mir mal den Buckel runterrutschen!« »Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen. Da gibt es nur einen kleinen Haken: Du hast keinen Buckel, sondern einen wunderschönen Rücken.« Entgeistert konnte sie nun doch nicht anders, als ihn anzusehen. Wie konnte er in diesem Moment noch zu Scherzen aufgelegt sein? Seine Miene bestätigte dies: Er lächelte sie warm an. Endlich. Darauf hatte sie während dieses ganzen, sinnlosen Streits unbewusst gewartet: Auf eine versöhnliche Geste seinerseits. Wie konnte sie diesem Lächeln widerstehen? Egal, wie sehr sie sich auch dagegen sträubte: Sie konnte ihm einfach nicht lange böse sein. Unmöglich. Seiya schritt auf sie zu und kniete sich vor ihr nieder. Zärtlich legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel und blickte zu ihr hinauf. »Es tut mir leid, dass ich so sauer war und dich so angeschrien habe. Meine Angst und meine Sorge sind einfach mit mir durchgegangen. Noch dazu dieser enorme Druck vor dem Kampf – da habe ich für einen Moment meine Beherrschung verloren. Bitte verzeih mir, Schätzchen. Es ist nur … Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir oder den Kindern irgendetwas zustoßen würde und ich es so einfach hätte verhindern können, indem ich dich gar nicht erst ins Schlachtfeld mitnehme. Ich könnte es nicht einmal ertragen, wenn dir auch nur ein Haar gekrümmt wird. Deswegen ist es mein größter Wunsch, dass du sicher zu Hause bleibst und hier auf mich wartest. Allein zu wissen, dass du hier bist und auf mich wartest, wird mir die nötige Kraft geben, den Kampf zu überstehen. Vertraue uns einfach. Wir werden es schaffen.« Zuversichtlich sah er in ihre blauen Augen, die vor Rührung glänzten. »Bisher musstest du immer alleine kämpfen am Ende. Jedes Mal musstest du alle retten. Jedes Mal lag das Leben aller in deiner Hand. Selbst beim letzten Mal, wo ich sogar dabei war, habe ich nur tatenlos zugesehen, wie du gekämpft hast. Dieses Mal wird es anders sein. Dieses Mal … übernehme ich das für dich. Wenn du in unserem gemeinsamen ewigen Leben nur ein einziges Mal auf mich hören musst … dann tu das bitte jetzt. Bleib zu Hause und passe auf dich auf. Tust du das bitte? Nicht nur für mich, sondern auch für unsere Kinder.« Sanft legte er seine Hand auf ihren Bauch, der bereits eine deutliche Wölbung zeigte, um sein letztes Argument zusätzlich zu unterstreichen. »Tu es ihnen zuliebe. Du bist nun nicht mehr für die ganze Welt verantwortlich, sondern nur für dich und die Kinder. Und dadurch auch für mich und alle Menschen, die dich lieben. Denn auch für sie ist dein Wohlergehen das Allerwichtigste.« http://www.youtube.com/watch?v=JD1_EaizOZA&feature=related (»Energy«) Er erhob sich, holte seinen Verwandlungsstern aus seiner Tasche, murmelte leise ein »Ich hatte gehofft, ihn nie wieder zu benutzen« und sprach mit deutlicher Stimme: »Macht des Star Fighter, mach auf!« Sekunden später stand Sailor Star Fighter vor Usagi. In ihrer gänzlich weiblichen Pracht. Verlegen sah sie zur Seite. Es war ihr peinlich, ihr nach so langer Zeit wieder als eine Frau gegenüberzustehen. Oder vielmehr: überhaupt wieder in einem weiblichen Körper zu stecken. Das war ziemlich seltsam. Auch Usagi wurde etwas rot um die Nase in dieser ungewohnten Situation. »Glaub mir, für mich ist das auch sehr unangenehm«, meinte Fighter mit einem zaghaften Lächeln, näherte sich ihr und küsste sie zärtlich auf die Stirn. »Wir kommen alle wieder heil zurück. Versprochen.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)