Bliss Of Love (Teil 3) von Lina_Kudo (Liebesglück (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 26: A New Ruler ----------------------- ****************************************Rückblick**************************************** Venus nahm plötzliche Schritte hinter sich wahr und drehte ihren Kopf um. Ihre Augen weiteten sich entgeistert. »Sailor Moon …«, brachte sie voller Bestürzung heraus; ihre Stimme war nicht mehr als ein heiseres Hauchen. Geschockt sahen alle auf. Sailor Moon stand auf der Bildfläche. Mit weit aufgerissenen Augen war ihr Blick an ihren Ehemann geheftet. Ihr Ehemann, der wie in ihrem Albtraum in seinem eigenen Blut lag und kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Im nächsten Moment sprach Healer den Satz aus, der endgültig jegliche Hoffnung im Keim erstickte: »Der Stern des Fighter … Er … ist erloschen.« ****************************************Rückblick**************************************** KAPITEL 26: A NEW RULER »Ein neuer Herrscher ist geboren!« Das durfte nicht wahr sein. Das war alles ein ganz schrecklicher Traum. Es war einfach viel zu furchtbar, um real zu sein. Nein. Sailor Moon ließ sich auf die Knie fallen. Sie fühlte sich taub an, sodass sie den Schmerz, der durch die Schürfung an ihren Knien verursacht wurde, überhaupt nicht wahrnahm. Es war, als hätte sie all ihre Sinne verloren. Nicht nur ihre Sinne, sondern auch ihre Seele. Und ihr Herz. Als wären sie mit Seiya fortgegangen. Für immer. Vorsichtig hob sie wie in Trance seinen leblosen Oberkörper hoch und bettete seinen Kopf auf ihrem Schoß. »Du hast mir doch versprochen, zu mir zurückzukehren«, sagte sie mit brüchiger Stimme; ihr leerer Blick immer noch auf sein Gesicht geheftet, der selbst im Tode nicht friedlich, aber dennoch immer noch wunderschön aussah. Seine Augen waren geschlossen; seine Miene wirkte gequält. Als ob er tatsächlich ein schlechtes Gewissen hatte, weil er sein Versprechen ihr gegenüber nicht gehalten hatte. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, was gerade tatsächlich geschehen war: Seiya hatte sie verlassen. Diesmal endgültig und unwiderruflich. Er hatte das Leben hinter sich gelassen. Sie für immer alleine zurückgelassen. Es war alles genau wie in ihrem Albtraum. Sie hatte das Schlimmste befürchtet, doch er hatte ihr versichert, heil zurückzukommen. »Du bist so ein … Mistkerl«, schimpfte sie kraftlos und schlang ihre Arme um ihn. Schlagartig flossen zahllose Tränen ihre Wangen hinab. Der Schmerz des Verlustes traf sie mit seiner ganzen, gnadenlosen Wucht. Ihr einziger Wunsch war nur noch … zu sterben. Sterben und ihm in den Himmel folgen. Denn dies schien ja offensichtlich der einzige Weg zu sein, um im Frieden für immer mit ihm zusammen und glücklich sein zu können. Alle sahen diesem Bild betroffen zu. Mehr und mehr schwand auch bei ihnen jegliche Lebensfreude, denn Seiya hatte auch ihnen allen sehr viel bedeutet. Ein Freund, mit dem man über alles reden konnte; sowohl über ernste als auch über lustige Themen. Der immer gutgemeinte Ratschläge parat hatte und immer optimistisch nach vorne blickte. Ein Freund, der einen in jeder erdenklichen Situation Hoffnung machen konnte. Ein Freund, der einen wundervollen Humor hatte, jeden zum Lachen bringen konnte und der für jeden Spaß zu haben war. Er war der beste Freund gewesen, den man sich wünschen konnte. Usagi war so sehr in ihrer Trauer gefangen, dass sie nicht merkte, wie Mamoru in jedem Einzelnen neue Hoffnung aufkeimen ließ … »Auch, wenn Fighters Licht erloschen ist: Es ist noch nicht vorbei! Wir müssen all unsere Energie aufbringen, die wir noch haben und auf ihn bündeln! Vertraut mir und macht schnell; wir haben keine Zeit mehr zu verlieren!« Die Sailorkriegerinnen ließen keine Sekunde verstreichen, um seinen Worten Folge zu leisten und konzentrierten all ihre Macht auf den am Boden liegenden Krieger. Sie hatten auch gar keine andere Wahl, denn das würde ihre allerletzte Chance werden. Wenn das nicht funktionierte, würde das wirklich das Ende bedeuten. Sie bündelten ihre Kräfte zu einem Strahl zusammen, der direkt auf Seiya zuflog. Dieser wurde augenblicklich in ein Licht getaucht, welches jegliche Farbe beinhaltete. Sailor Moon wurde dadurch aus ihrem tiefen Kummer gerissen und schaute verwundert auf ihren Liebsten, der immer noch in ihren Armen lag. »Was …?«, fragte sie leise, als sich Stück für Stück der Glanz in ihren Augen wiederfand. »Du musst deine ganze Macht einsetzen und sie auf ihn übertragen, Usagi; nur so können wir ihn retten!«, rief Merkur ihr hastig zu, worauf diese sofort reagierte und aus ihrer Trance erwachte. »Seiya, bitte kehre zu mir zurück«, dachte sie und klammerte sich voller Hoffnung an diesen letzten Faden, ehe sie ihre Augen schloss und sämtliche Kraft auf ihn konzentrierte. Mit einem Mal wurde Seiya vollends in gleißendes, silbernes Licht getaucht, sodass nur noch dieses strahlend helle Leuchten für einige Momente zu sehen war. Das Licht war so hell, dass jeder Anwesende Augen zukneifen musste, um eine mögliche Erblindung zu verhindern. Dieses Licht allein verursachte dem Dämonengott offensichtlich fürchterliche Schmerzen, denn er begann urplötzlich qualvoll aufzuschreien. Als das Leuchten etwas nachließ, senkte Sailor Moon ihren Arm neugierig, um nach vorne zu sehen. Direkt vor ihr schwebte … Seiya. In seiner wahren Gestalt. Leichter Wind wirbelte um ihn herum und spielte elegant mit seinen langen, schwarzen Haaren. Er selbst wurde in silberfarbenes Licht gehüllt. Er sah unversehrt aus; jegliche Verletzung war verschwunden. Wie neu geboren. Fast im wahrsten Sinne des Wortes. Er trug eine dunkelblaue Rüstung mit einem silbernen Umhang und schwebte aufrecht einige Zentimeter über der Erde, während seine Augen noch geschlossen waren. An seiner Stirn leuchtete in einem kräftigen Dunkelblau der Stern des Fighter, der von einem hellen, weißen Kreis umrandet war. Dieser Kreis war nun klar und deutlich zu sehen. »Seiya …?«, flüsterte die Mondprinzessin atemlos und musterte ihn misstrauisch von oben bis unten. Es war ohne Zweifel ihr Seiya, und doch … so anders. Es umgab ihn eine ganz andere Aura. Eine Aura, die mächtiger war als alles andere. Der Wiederauferstandene sendete weiterhin helle Wellen aus, die jeden Verbündeten trafen und fast augenblicklich ihre Wunden heilten. Zusätzlich durchfuhr ihnen eine neuartige Energie. Sie fühlten sich stärker und mächtiger als jemals zuvor in ihrem Leben. Pluto verstand schnell und teilte allen ihre Erkenntnis beeindruckt mit. »Er musste sterben. Fighters Stern musste für kurze Zeit erlöschen, damit ein neuer Stern geboren werden konnte. Damit der gigantische Stern, der schon immer in ihm geschlummert hatte, endlich auferstehen konnte. Und mit ihm der mächtigste Kristall auf diesem Universum: Der Platinkristall.« Auch Mamoru betrachtete Seiya mit unverhohlener Faszination, obwohl er offensichtlich schon längst alles gewusst hatte. Und dieses Wissen gab er nun auch endlich preis. »Darf ich vorstellen: Vor uns steht der zukünftige Herrscher unseres Sonnensystems. Durch unsere vereinten Kräfte ist nun auch der größte und mächtigste Stern unseres Sonnensystems, die Sonne, zum Leben erweckt worden. Nun besitzt Seiya sowohl die Macht des Fighter als auch die grenzenlose Macht der Sonne, und damit auch die Macht aller Sterne unseres Sonnensystems. Durch mein Blut, welches in seinen Adern fließt, hat er nun auch die Kraft der Erde in sich. Im Gegensatz zu mir kann er als ursprünglicher Sailorkrieger ihre Energie vollständig aktivieren und auch kontrollieren.« Maker fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen. »Der Orakelspruch! Ist er nun des Rätsels Lösung? Ist er derjenige, der den Schwarzen Gott besiegen wird?« Mars sagte gedankenverloren noch einmal den Spruch auf, den sie inzwischen in- und auswendig konnte. »›In der Neumondnacht des zehnten Monats wird der Schwarze Gott unsere Welt betreten und sie in dunkle Finsternis tauchen. Die Welt wird untergehen und es wird eine neue Welt erschaffen werden, die geprägt ist von Dunkelheit und Boshaftigkeit. Allein derjenige, der heller strahlt als der Sonnenaufgang, wird die Macht haben, alle Mächte zu bündeln und eine blitzschnelle Kugel erschaffen, mit dem er den Himmel durchstoßen kann.‹« »Heller als der Sonnenaufgang … ist nur die Sonne selbst«, folgerte Merkur sofort. »Und er wird die Macht haben, alle unsere Mächte zu bündeln und gemeinsam mit seiner Macht den Schwarzen Gott zu vernichten«, zog Healer den Schluss. Das war die Lösung. Mit einem Mal öffnete Seiya seine Augen mit ausdrucksloser Miene, und beinahe augenblicklich kam eine explosionsartige Schockwelle, die von ihm ausging. Seine Augen leuchteten wie flüssiges Platin, während das Symbol an seiner Stirn, welches eine Kombination aus dem Fighter und der Sonne darstellte, noch intensiver zu glühen begann. Sein Blick traf direkt Sailor Moons. Diese traute sich kaum, irgendein Wort zu sagen. Zwar war es unverkennbar ihr Seiya, der dort vor ihr stand, doch hatte er plötzlich solch eine autoritäre Präsenz, dass sie davon etwas abgeschreckt wurde. Es war größte Ehrfurcht und Respekt, was sie gerade empfand. Dadurch, dass seine Augen auch eine ganz andere Farbe hatten, kam er ihr zusätzlich noch ein wenig fremder vor, denn das waren nicht die Augen, die sie kannte. Als sich endlich ein leises Lächeln auf seine Lippen schlich und er ihr die behandschuhte Hand hinhielt, fiel jegliche Anspannung von ihr. Tränen schossen in ihre Augen, als sie sich in seine Arme fallen ließ. »Endlich bist du wieder da!«, schluchzte sie überglücklich und ließ ihrer unendlichen Freude und Erleichterung über seine Rückkehr freien Lauf. »Es ist ja gut. Rühr dich nicht vom Fleck; erst einmal müssen wir den Feind aus dem Weg schaffen. Und danach habe ich noch ein kleines Hühnchen mit dir zu rupfen.« Seiyas tiefe Stimme hallte laut aus jeder Richtung wider. Die letzte Aussage bewies endgültig, dass er immer noch Seiya war. Sailor Moon biss sich leicht auf die Unterlippe. Bestimmt würde er noch mit ihr schimpfen, weil sie seinen Wunsch nicht befolgt hatte und doch hier aufgetaucht war. Aber was sollte es: Sie würde alles über sich ergehen lassen, solange er am Leben und bei ihr war. Solange er nicht von ihrer Seite wich, würde sie alles ertragen können. Absolut alles. Schützend stellte sich Seiya vor seiner Liebsten und streckte mit einer unglaublichen Anmut seinen rechten Arm nach vorne. »Schickt mir bitte all eure neue Energie«, bat er bestimmt an die restlichen Kriegerinnen gewandt, die sich dem Befehl sofort beugten. Über seiner ausgestreckten Handfläche formte sich die weiße Klinge eines wundersamen Schwertes, die von einem dunkelblauen Schleier durchzogen wurde. Die Planeten Uranus, Neptun, Pluto und Saturn sowie auch die neuen Planeten, der blaue Merkur, die orangene Venus, der rote Mars und der grüne Jupiter trafen auf das imaginäre Schwert Seiyas, das die gesandten Mächte gänzlich absorbierte und dadurch immer weiter wuchs. Die Quelle des Bösen hatte sich seit Seiyas Wiederauferstehung nicht rühren können, da ihn allein seine Energiestrahlen erstarren lassen hatten, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Er konnte nur stumm zusehen, wie die rebellischen Feinde seinen Untergang vorbereiten. Das Schwert war bereits überdimensional groß, jedoch noch nicht vollständig. Und Seiya wusste ganz genau, was noch fehlte. Er drehte seinen Kopf leicht nach hinten und sah in Sailor Moons Gesicht, die keine Anstalten machte, etwas zu unternehmen. »Schätzchen?«, fragte er sie mit einem Anflug von Unsicherheit. »Ich wollte dich eigentlich nicht kämpfen lassen und ich gebe es wirklich ungerne zu, doch … ich benötige auch deine Kräfte. Nur mit dir können wir die ultimative Klinge erschaffen, die scharf genug sein wird, um diese Kreatur endgültig zu vernichten.« »Ich … kann nicht«, brachte sie nach gefühlten Minuten des Schweigens endlich heraus und blickte zu Boden. »Was soll das heißen?«, warf Mars entgeistert ein. »Ich kann nicht. Gibt es denn keinen anderen Weg außer ihn zu vernichten? In jedem von uns steckt doch das Gute; selbst in ihm.« Sie deutete auf die monströse Kreatur, indem sie den Kopf hob. »Bisher haben wir es doch immer geschafft. Wir haben nie jemanden wirklich umbringen müssen. Wir haben immer einen anderen, friedlichen und gewaltlosen Weg gefunden: Der Weg der Heilung oder Läuterung.« »Usagi«, sprach Seiya in einer so ruhigen Stimme, dass sie bereits wieder beinahe bedrohlich klang. »Du weißt anscheinend immer noch nicht, mit wem wir es zu tun haben und bist dir der Gefahr nicht bewusst. Der Feind ist diesmal keine ehemalige Königin, die von negativen Gefühlen beeinflusst zur dunklen Seite gewechselt hat oder die stärkste Sailorkriegerin, von der das Chaos Besitz ergriffen hat, wo es immer gegolten hat, sie davon zu befreien. Der, der gerade über uns schwebt, ist das reine Chaos selbst, das nun durch diese Gestalt verkörpert wird. Er ist das Böse. Er ist der Gott des Bösen. Von ihm geht alles aus; ohne ihn wird es auch das Böse nicht mehr geben. Ihn müssen wir vernichten; es gibt keinen anderen Weg, wenn wir langanhaltenden Frieden herbeisehnen. Leider führt kein Weg daran vorbei.« Trotz seines geduldigen Ton hörte man, wie er am Ende doch immer drängender wurde, da der Dämonengott nicht ewig in der Versteinerung verharren würde. »Und jetzt bitte ich dich, mir zu helfen, ihn zu vernichten, bevor er uns und unsere Welt vernichtet. Wir haben keine andere Wahl. Hör bitte auf mich. Wenigstens dieses eine Mal.« Seiya sagte dies mit so einer Autorität und Überzeugung, dass Sailor Moon nicht anders konnte, als zuzustimmen. Sie schloss ihre Augen und sofort umgab sie ein helles, silbernes Licht. Als das Licht verblasste, stand nun Prinzessin Serenity auf der Bildfläche. Entschlossen stellte sie sich neben Seiya und streckte ihre Hand neben seiner aus; setzte ihre gesamte Macht des Mondes ein. Dadurch wurde das Schwert noch ein gewaltiges Stück größer und damit vollkommen. »Macht aller Mächte, vernichte das Böse, damit auf unserer Welt endlich wieder Frieden herrscht!«, rief Seiya, schrie laut auf, hob das Energieschwert mit der rechten Hand hoch und steuerte mit einer kräftigen Armbewegung direkt auf den Dämonenherrscher zu. Es war ein ohrenbetäubender Knall zu hören, als die leuchtende Klinge den Feind durchtrennte, kombiniert mit einem ohrenzerreißenden Schrei, der bis ins Knochenmark ging und das Trommelfell aller beinahe zerplatzen ließ. Es folgte eine riesige Explosion, während der Himmel sich dabei wieder von seiner hellsten Seite zeigte. Jegliche Dunkelheit schien er hinter sich zu lassen, während von der Explosion nur noch wunderschöner Diamantenstaub übrig blieb, der sanft auf den Boden herunterregnete. »Es ist vorbei, Freunde; wir haben es geschafft«, kündete Seiya mit einem Lächeln an, ehe diese vor Freude und Erleichterung laut aufatmeten. Liebevoll sah er zu seiner Frau, die Mondprinzessin, hinab, während er sie sanft in seine Arme zog. Serenity blickte in die Augen ihres Ehemannes. Es war merkwürdig, denn statt in ein tiefes Saphirblau zu sehen, schimmerten sie nach wie vor wie flüssiges Silber. Wie ein kleines Mädchen begann sie, sich zu rechtfertigen. »Verzeih mir bitte, dass ich nicht auf dich gehört habe. Aber ich konnte euch einfach nicht im Stich lassen. Und am Ende hast du mich ja doch gebraucht!« Ein entspanntes Lachen kam aus Seiyas Kehle. »Etwas Anderes habe ich von dir auch gar nicht erwartet, denn du tust ja nie das, was man dir sagt«, meinte er selig lächelnd und strich ihr sanft über den Kopf. »Du bist eben meine starrsinnige, sturköpfige und aufsässige Ehefrau. Einige der vielen Eigenschaften, die ich so sehr an dir liebe, Schätzchen.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)