Bliss Of Love (Teil 3) von Lina_Kudo (Liebesglück (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 1: Gladitorial Past --------------------------- ****************************************Rückblick**************************************** Nur noch gute sechs Wochen, bis sie endlich offiziell für immer vereint sein würden. Dann würden sie endlich ihr langersehntes und wohlverdientes Happy End erreichen. Obwohl … nein. Für sie gab es kein Happy End, denn ihre Liebe würde niemals ein Ende finden. Dessen waren sie sich absolut sicher. Ihre Geschichte würde erst ab der Hochzeit so richtig beginnen. Doch zuvor würde das Schicksal ihnen noch einige harte Prüfungen bereithalten, in denen sie ihre grenzenlose Liebe unter Beweis stellen mussten. Prüfungen, die ihnen alles abverlangen und sie an ihre Grenzen bringen würden … Denn der Weg zum vollkommenen und absoluten Glück war steinig und schwer, und nur denjenigen, deren Liebe stark genug war, auch diese Hindernisse durchzustehen, war es vergönnt, für immer zusammen glücklich zu werden. ****************************************Rückblick**************************************** KAPITEL 1: GLADITORIAL PAST »Eine kämpferische Vergangenheit liegt hinter uns …« Das sanfte Plätschern einer Quelle unterstrich die Idylle des späten Frühlings. Es herrschten angenehme, warme Temperaturen, die die Sonne über ihnen bescherte. Passend dazu war um sie herum ein strahlend blauer Himmel zu sehen - keine einzige Wolke trübte dieses herrliche Bild, das zum Träumen verleitete. Seiya und Usagi befanden sich direkt am Ufer der Quelle, die sich tief im nahestehenden Wald von Seiyas Villa befand. Es war ihr persönlicher Lieblingsort; hier zogen sie sich immer wieder zurück, um von ihrem ganzen Alltag, der nur so vor Stress triefte, abschalten zu können. Hier konnten sie ungestört unter sich sein und einfach nur die unberührte Natur genießen. Und nun, wo der kalte Winter und auch der frische Frühling langsam, aber sicher Platz für den warmen Sommer schafften, verbrachten sie noch viel lieber die Zeit an diesem Ort. Die Vögel waren von ihrer Reise in den Süden zurückgekehrt und zwitscherten ihre klangvollsten Lieder. Die Bäume bekamen zahllose Blätter, die ein immer kräftiger werdendes Grün annahmen. Der leise Wind war nicht mehr kalt, sondern streichelte ihre Haut angenehm und fuhr sanft durch ihre Haare. Die ersten Schmetterlinge flatterten an ihnen vorbei, machten kurz auf vereinzelten Blütenblättern eine Pause von ihren hektischen Flügen. Seiya hatte seinen Kopf auf Usagis Schoß gebettet, hielt seine Augen geschlossen und lauschte den beruhigenden Klängen dieser Landschaft, während seine Nase tief ihren frischen Duft einsog und sein Körper das grüne Gras unter sich spürte. Und das Schönste: Sein Schätzchen war bei ihm, strich immer wieder eine Haarsträhne aus seiner Stirn und beobachtete ihn. Auch wenn er seine Augen nicht geöffnet hatte, spürte er ihren Blick, der ununterbrochen auf ihn ruhte. Er war überglücklich. Schon bald durfte er sie endlich für immer als Frau an seiner Seite haben. Wie lange hatte er schon davon geträumt? Um ehrlich zu sein ja bereits seit dem Moment, als er ihr das erste Mal am Tokioter Flughafen über den Weg gelaufen war. Und sie damals noch in den Armen eines anderen gelegen hatte. Es war einfach alles so unrealistisch schön; schöner, als er es sich in seinen schönsten Träumen hätte ausmalen können. Zwar war er ein geborener Optimist, aber dennoch hatte selbst er nie damit gerechnet. Schließlich war die Zukunft seiner Geliebten doch schon lange, seit Jahrtausenden, festgestanden. Das Schicksal schien bei ihm etwas wiedergutmachen zu wollen, nachdem es ihn eine so schwere Kindheit aufgebürdet hatte. Schlagartig schlug er seine Augen auf. Von seiner Vergangenheit wusste auch sie genauestens Bescheid, weil sie sich öfters bei ihm danach erkundigt hatte. Doch wie sah es eigentlich mit ihrer Vergangenheit aus? Ernüchtert musste er erkennen, dass er davon nur die grobe Geschichte kannte, aber keine bedeutenden Einzelheiten. Er gestand sich ein, dass er da seine Nase auch gar nicht so tief hatte hineinstecken wollen, denn der größte Inhalt ihrer Vergangenheit bestand nun einmal aus Mamoru. Inzwischen hatte er zwar nichts gegen ihn, war sogar mit ihm befreundet, und doch war es ihm unangenehm, sie nach ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu fragen. Die Vorstellung, die beiden Hand in Hand und glücklich … war und blieb seltsam. Deswegen hatte er bisher auch nie derartige Fragen gestellt und mehr oder weniger auch unbewusst einen großen Bogen darum gemacht, doch inzwischen war sie bereits seit über einem Jahr seine Verlobte und sehr bald auch seine Frau. Allerspätestens jetzt wollte er einfach alles erfahren. Jedes einzelne Detail aus ihrer Vergangenheit. »Was ist?«, fragte diese auch schon verwundert, als sie gemerkt hatte, wie er abrupt seine Augen geöffnet hatte und sie nun nachdenklich beäugte. Seiya lächelte sie beruhigend an, griff nach ihrer Hand und streichelte mit seinem Daumen zärtlich über ihren Handrücken, bevor er seinen Wunsch laut aussprach. »Mir ist nur gerade aufgefallen, dass ich kaum Einzelheiten über deine Vergangenheit weiß. Dabei ist doch die Vergangenheit die Grundlage dafür, die uns zu dem macht, was wir heute sind. Würdest du mir erzählen, wie die Jahre vor unserem ersten Treffen waren? Usagi ließ nur verständnislos ihre rechte Augenbraue nach oben wandern. Warum kam er ausgerechnet jetzt auf diesen Gedanken? Also ab und zu hatte er wirklich nicht nachvollziehbare Gedankensprünge. Und genau das spiegelte sich auch in seiner Art wieder: Sprunghaft, wie ein kleiner Wirbelwind nie an einer Sache bleibend und ständig auf der Suche nach Abwechslung. Wenigstens war er in der Liebe sesshaft und hatte da seinen Platz gefunden, wo er für immer bleiben wollte. Denn sonst hätten sie ein ernsthaftes Problem. Doch sie beschloss, diese Tatsache nicht lang und breit zu hinterfragen – er war eben einfach neugierig; und das war schließlich auch berechtigt. Außerdem: Wie hätte sie auch widerstehen können, nachdem er sie so lieb danach gefragt hatte? »Ähm, womit soll ich bloß anfangen … Also meine Vergangenheit war bis zu dem Zeitpunkt, wo ich ›Sailor Moon‹ geworden bin, total langweilig und hat sich von den anderen nicht wirklich unterschieden. Meine Familie kennst du ja: Wir waren und sind wie jede normale Familie auch. Ich habe mich täglich mit Shingo gestritten; habe Ärger von meiner Mutter bekommen, weil ich immer ungesundes Zeug gefuttert und ständig schlechte Noten mit nach Hause gebracht habe und ja … Dann kam der Tag, wo ich mit vierzehn Jahren Luna begegnet bin. Ab diesem Zeitpunkt fing mein Leben an, richtig interessant zu werden.« Und so begann sie, ihm ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Natürlich auch, wie sie ihre heutigen besten Freundinnen und auch Mamoru kennengelernt hatte. Dabei ließ sie keinen einzigen der zahlreichen Kämpfe aus, die sie immer stärker und reifer gemacht hatten. Ihre Vergangenheit hatte es wirklich in sich. Was sie in ihren jungen Jahren schon erleben musste, war mindestens dreimal so viel wie bei anderen Mädchen. Seiya hatte ihr von Anfang bis zum Schluss seine ganze Aufmerksamkeit geschenkt, ohne sie auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen. Viel zu fasziniert war sie von ihrer Geschichte. Und auch getroffen, dass sie schon so viel Leid und Schmerz erfahren musste. Dass sie immer kämpfen musste, obwohl sie zweifelsohne ein friedliches, normales Leben wie jedes andere Mädchen ihrem Alter verdient hätte. Seiya setzte sich schlagartig auf und kniete nun vor ihr. Tief sah er in ihre Augen und schien sie mit seinem Blick nahezu zu durchbohren. »Es muss schlimm für dich gewesen sein. Vor allem, weil du am Ende ja immer alleine kämpfen musstest. Sogar beim letzten Kampf gegen Galaxia haben wir letzten Endes nur zugeschaut und dich kämpfen lassen …« Seine Stimme klang brüchig, als er langsam seine Hand auf ihre Wange legte. Auf seinem Gesicht stand eindeutig das schlechte Gewissen geschrieben. Er fühlte sich in diesem Moment wie ein Versager. Und das war er ja auch gewesen. Er hatte tatenlos dabei zugesehen, wie sie für alle gekämpft hatte. Ein Versager, der nicht einmal dazu in der Lage war, seine Angebetete zu beschützen. Er schwor sich: Das durfte sich niemals wiederholen. Das konnte und durfte er nie wieder zulassen. »Vor allem, von dem vergessen zu werden, den du am meisten geliebt hast. Schrecklich.« Furcht überkam ihm allein schon bei dem Gedanken daran, wie es wäre, wenn Usagi ihn nicht erkennen würde. Was für eine Horrorvorstellung, die ihm durch und durch ging. Usagi legte ebenfalls eine Hand auf seine Wange. Sie wollte ihn beruhigen, denn sie sah, wie sich sein Gesicht vor seelischen Schmerzen langsam verzerrte. Den Schmerz, den sie damals erlitten hatte, bekam er anscheinend allein bei dem Gedanken daran. Und das durfte sie wiederum nicht zulassen. Sie konnte es nicht ertragen, wie Qual und Pein dieses wunderschöne Antlitz entstellte. »Es ist ja nun vorbei und ich habe es hinter mir. Und ich bin froh, dass ich alle diese Erfahrungen gemacht habe; sie haben mich geprägt und mich stärker gemacht. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.« Aufmunternd zwinkerte sie ihm zu und Seiya war alleine schon deswegen beeindruckt, weil sie tatsächlich eine Redewendung korrekt angewendet hatte. Bei diesem Gedanken musste er anschließend leise in sich hineinkichern. »Was ist denn jetzt auf einmal so witzig?«, fragte Usagi ahnungslos und zog irritiert eine Augenbraue in die Höhe. »Ach nichts«, winkte Seiya, immer noch lachend, ab und grinste sie fröhlich an, bevor er ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen gab. Auch Usagi lächelte, doch ihre Augen wurden plötzlich traurig bei dem Gedanken, der sich auf einmal in ihren Kopf geschlichen hatte. Das blieb ihrem Verlobten natürlich nicht verborgen; aufmerksam, wie er ihr gegenüber nun einmal war. Bevor er nachfragen konnte, rückte sie auch schon mit der Wahrheit heraus: »Weißt du, die Momente, die ich dir gerade geschildert habe, waren zwar schwer, aber es wird niemals etwas geben, was einen gewissen Vorfall übertrumpfen könnte.« Seiya erstarrte. Sofort hatte er eine Ahnung, welchen Vorfall sie genau meinte. Und kurz darauf wurde sein Verdacht auch bestätigt. »Als du mich verlassen hast damals. Das war das allerschlimmste Erlebnis für mich gewesen. Oder auch, als du damals von Tin Nyanko angeschossen worden bist - als ich im ersten Moment dachte, dich für immer verloren zu haben …« Usagi durchfuhr eine unbeschreibliche Kälte, als sie an diese zweifellos dunkelsten Momente ihres Lebens zurückdachte. Ihre Miene war mit einem Mal von Melancholie gezeichnet. Ohne Vorwarnung legte Seiya seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Sofort strömte wieder eine wohlige Wärme auf sie ein, die von ihm ausging. »Ich werde dich nie wieder verlassen«, hauchte er in ihr Ohr. Zumindest nicht auf dem herkömmlichen Wege, denn um sie zu beschützen, würde er auch ohne auch nur mit der Wimper zu zucken immer wieder dieses lebensgefährliche Risiko eingehen. Um ihr Leben in sicheren Händen zu wissen, würde er sogar den Tod mit Freude begrüßen. Doch das wollte er ihr in diesem Moment nicht unbedingt auch noch auf die Nase binden. Wenn er eins hasste, dann war es Streit mit seinem Schätzchen. Und dazu wäre es hundertprozentig gekommen, hätte er diesen einen selbstlosen Gedanken ausgesprochen, so edel er auch sein mochte. Aber zugegebenermaßen hätte er es auch gut nachvollziehen können, wenn sie an die Decke gegangen wäre: Denn ihm wäre es nicht anders ergangen, wenn sie ihm offenbart hätte, dass sie sich ebenfalls vor ihn schmeißen würde, um sein Leben zu retten. Voller Entschlossenheit gab ich ihr ein weiteres Versprechen. »Und du wirst nicht mehr alleine kämpfen müssen. Nie wieder. Das schwöre ich dir.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)