Bliss Of Love (Teil 3) von Lina_Kudo (Liebesglück (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 3: Car Chase -------------------- ****************************************Rückblick**************************************** »Sie ist einfach so unglaublich unschuldig, dass ich es einfach nicht über das Herz gebracht habe, ihr diese Unschuld früher als nötig zu rauben. Es muss einfach etwas ganz Besonderes werden, und deswegen warten wir bis zur Hochzeitsnacht.« Während seiner simplen Aufklärung geriet unbewusst ins Schwärmen. Ja, seine Usagi … So süß und unschuldig, dass es kaum zu fassen war. Dass so etwas in der heutigen, modernen Zeit, noch dazu auf der Erde, überhaupt noch existierte. Unglaublich. Er war ihr in der Tat mit Haut und Haaren verfallen. Stolz reckte der Zwanzigjährige seine Brust nach vorne. »Aber selbst, wenn wir wirklich schon gehabt hätten, hätte ich es nicht herausposaunt. Das ist eine Sache zwischen ihr und mir; und ein Gentleman genießt und schweigt.« »Seit wann bist ausgerechnet du ein Gentleman?«, war der zynische Kommentar des Kleineren, der gerade mit einer neuen Übung begann. »Dass ich nicht lache. ›Schleimiger Charmebolzen‹ trifft es viel eher.« Empörung machte sich beim zukünftigen Bräutigam breit, als er seine Hände an den gestählten Hüften stemmte. »Was soll das denn bitte heißen?« ****************************************Rückblick**************************************** KAPITEL 3: CAR CHASE … »Eine gewöhnliche Verfolgungsjagd?« »Vielen Dank, dass du uns besucht hast«, bedankte sich die kleine Sakura bei Seiya, der bereits den ganzen Tag gemeinsam mit Usagi im Kinderheim verbracht hatte. So oft kamen sie leider nicht - vielleicht einmal im Monat. Für Sakuras Empfinden einfach viel zu selten. Und so fiel ihr, wie immer, der Abschied äußerst schwer. Seiya hatte im Laufe des letzten Jahres ein sehr gutes Verhältnis zu dem rosahaarigen Mädchen aufgebaut, die am vorletzten Valentinstag zu ihm gelaufen war, als er so eine unmenschlich hohe Summe für einen Tanz mit Usagi für das Waisenhaus gespendet hatte, in dem sie lebte. »Wann kommst du wieder?«, fragte sie den großen, schwarzhaarigen Mann mit großen, traurigen Augen. »So bald es geht, okay? Außerdem hast du doch eh meine private Handynummer - ruf mich einfach an, wenn du etwas brauchst, einverstanden?« Inzwischen hatte er sich zu ihr heruntergekniet und seine Hand auf ihren Kopf gelegt. »Also, bis ganz bald.« »Du scheinst dich ja immer besser mit dem kleinen Mädchen zu verstehen«, stellte Usagi missmutig fest, als sie sich zu Seiyas Auto begaben. Seiya konnte darauf nur herzhaft lachen. »Sag mir jetzt nicht, dass du wirklich eifersüchtig auf die Kleine bist«, prustete er amüsiert los und drückte auf den kleinen Knopf auf der Fernbedienung des Autos, um die Türen zu entriegeln. Sichtlich beleidigt verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und überlegte fieberhaft, welchen Teil ihrer Gedanken sie vielleicht doch preisgeben soll. »Bin ich nicht. Aber wenn sie ständig davon redet, dich zu heiraten, wenn sie groß genug ist, gefällt mir das auch nicht sonderlich.« Sie seufzte tief. Mit so einer ähnlichen Situation war sie ziemlich vertraut. Vor einigen Jahren hatte sie ja auch noch mit Chibiusa um Mamorus Gunst gebuhlt. Warum musste sie immer so kleine Konkurrentinnen haben? Auf der anderen Seite konnte man Chibiusa und Sakura nicht wirklich miteinander vergleichen. Chibiusa war schließlich ihre Tochter und da hatte sie erst recht keinen Grund zur Eifersucht gehabt, auch wenn sie sich bei jeder Gelegenheit an Mamorus Hals geschmissen hatte. Doch auf der anderen Seite war Chibiusa damals zum Teil mit voller Absicht so gemein zu ihr gewesen - ganz im Gegensatz zu Sakura, die eigentlich wirklich ein liebes Mädchen ohne Hintergedanken war. Aber allein vom Aussehen erinnerte Sakura sie einfach so stark an Chibiusa … »Ich bitte dich: Sie ist ein kleines Mädchen im Vorschulalter und hat eben Träume wie jedes andere normale Mädchen in ihrem Alter auch«, beschwichtigte der Schwarzhaarige seine Verlobte sanft und machte ihr die Beifahrertür auf, damit sie einsteigen konnte. Nachdem sie Platz genommen hatte, ging er um seinen Wagen herum und setzte sich auf den Fahrersitz. Schließlich konnte er Usagi doch noch besänftigen und es wurde eine harmonische, friedliche Heimfahrt, bis ein Vorfall alles zerstörte … Alarmiert blickte Seiya in den Rückspiegel. Dieses Auto war ihm schon eine ganze Weile ziemlich verdächtig vorgekommen. Schon länger verfolgte er ihn und war ihm immer wieder gefährliche nahegekommen. Das Wort ›Sicherheitsabstand‹ war im Vokabular dieses Typen wohl nicht vorhanden. Zugegebenermaßen legte auch Seiya nicht besonders viel Wert darauf, doch die wahren Absichten des Fahrers des anderen Autos waren spätestens dann klar, als er ihn rammen wollte und Seiya es gerade noch rechtzeitig schaffte, dieser Attacke zu entkommen. Usagi schrie vor Schreck auf, als er plötzlich nach links auswich. Dank des Sicherheitsgurtes, der sich plötzlich in ihren Oberkörper drückte, war ihr aber nichts Schlimmeres passiert. »Seiya, was ist los?«, fragte sie entsetzt und drehte sich zu dem Auto hinter sich um. Da die Scheiben getönt waren, konnte sie nicht erkennen, wer sich hinter dem Steuer verbarg. »Ich weiß es nicht. Dieses Auto verfolgt uns schon eine ganze Weile und eben hat es fast versucht, uns anzustoßen. Also friedlich gesinnt scheint uns der Spast sicherlich nicht zu sein. Mal ganz abgesehen davon, dass es extrem verdächtig ist, wenn ein Auto es schafft, mit mir Schritt zu halten.« Rein äußerlich schien er wie die Ruhe selbst zu sein; schaute abwechselnd zwischen Straße und Rückspiegel. »Du meinst, weil niemand außer dir wie ein Irrer durch die Straßen brettert?« Diese ironische Bemerkung überhörte er einfach – viel zu sehr war er auf das eigentliche Problem fixiert. Sein Kampfgeist war geweckt, als das andere Auto wieder Gas gab. Das siegessichere, arrogante Grinsen legte sich auf die Lippen des attraktiven Schwarzhaarigen. »Du willst mich also zu einem Rennen herausfordern, mein Freundchen? Wie du willst. Füge meinem Wagen bloß einen klitzekleinen Kratzer zu. Dann wirst du dir wünschen, nie den Lappen gemacht zu haben.« Seiyas Drohung klang leise, aber gefährlich. Mit einem warnenden »Halt dich gut fest, Schätzchen!« trat er nun das Gaspedal vollends durch. Usagi kreischte ängstlich, als sie gnadenlos in den Sitz gedrückt wurde und das Gefühl bekam, keine Luft mehr zu bekommen. 600 PS waren wahrhaftig nicht ganz ohne. Sie betete leise vor sich hin und faltete dabei ihre Hände zusammen: »Bitte lieber Gott, bitte lass uns diese Fahrt überleben!« »Der Typ ist echt verrückt!«, fluchte Seiya, als der Fahrer des anderen Wagens einen weiteren Versuch startete, mit ihnen zu kollidieren, den Seiya glücklicherweise ein zweites Mal vereiteln konnte. Angestrengt versuchte er, eine Lösung zu finden, um Usagi und sich sicher aus dieser Sache herauszuholen. Beinahe hätte es ihm sogar wirklich Spaß gemacht, doch der Gedanke, damit auch Usagi in eine hirnlose Gefahr zu stürzen, passte ihm dann auch wieder nicht. Stets einen kühlen Kopf bewahrend schaute er sich um und erkannte, wie ein Baum abseits der Landstraße in seinem Blickfeld erschien. Sofort durchfuhr ihn ein Geistesblitz. Ein ziemlich verrückter. Doch was sollte es: Er musste es riskieren, wenn sie heil davonkommen wollten. Außerdem hatte er vollstes Vertrauen in sein fahrerisches Können. Es würde schon nichts passieren. Er lenkte ein und fuhr von der Straße ab, direkt auf den Baum zu. Das Auto folgte ihm wie erwartet. »Ah, was machst du denn da?«, schrie Usagi wie am Spieß. Wollte er sie etwa umbringen? Seiya ignorierte ihre Schreie und konzentrierte sich voll und ganz auf seinen Plan. Hoffentlich würde er aufgehen. Es musste einfach klappen! Im letzten Moment, bevor sie direkt gegen den Baum gefahren wären, bog Seiya ruckartig nach links ab, streckte schützend den rechten Arm über Usagis Brust aus und entkam dem Aufprall, während das andere Auto keine Chance mehr hatte und direkt gegen den Baum prallte. Entsetzt beobachtete Usagi das Szenario, welches sich ihnen bot und stieg sofort aus dem Auto aus, als die Reifen des Autos zum Stehen kamen. Seiya tat es ihr gleich. Eilig rannten beide auf das völlig zertrümmerte Auto zu. Doch als sie zu Hilfe eilen wollten und Seiya die Tür gewaltsam aufriss, war niemand darin vorzufinden. Usagi schlug sich die Hand vor den Mund. »Das ist doch nicht möglich. Wie kann er so schnell weg sein? Er kann gar nicht weit sein und hat sicher schwere Verletzungen davongetragen!« Aufgebracht suchten ihre Augen die Umgebung ab. Keine Menschenseele außer ihnen weit und breit. Sie waren schließlich auch mitten im Wald neben einer Landstraße. Seiya reagierte schnell, als er sah, wie aus dem Wagen Benzin austropfte. »Weg da!«, brüllte er, packte ihr Handgelenk und rannte mit ihr so schnell wie möglich von dem Auto weg. Gerade noch rechtzeitig, bevor das Auto mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte und in einem gigantischen Flammenmeer unterging. Zum Glück bekam keiner von ihnen etwas ab von den umherfliegenden Teilen; sie befanden sich gerade noch so außer Reichweite. Während Usagi nur fassungslos das brennende Auto anstarren konnte, versuchte Seiya diesen Vorfall zu analysieren. Niemand hatte dieses Auto verlassen; da war er sich ziemlich sicher. Aber wer hatte das Auto dann gesteuert? Hatte sich das Auto etwa selbstständig gemacht? Das war ebenfalls ausgeschlossen. Selbst wenn niemand hinter dem Steuer gesessen hatte: Irgendjemand hatte dieses Auto zum Laufen gebracht – sei es mit dunkler Magie. Doch wer konnte es gewesen sein? Wer trachtete nach ihrem Leben? Ein verrückter Antifan, die neidisch auf ihren Ruhm war? Doch wie konnte er dann nur so schnell verschwinden? Hatte er sich etwa in Luft aufgelöst? Wenn ja, hatten sie es hier sicher nicht mit einem Menschen zu tun. Was ging hier bloß vor sich? Doch was ihn am meisten beunruhigte: Egal, wer oder was es war: Es gab jemanden. Jemanden, der sie auslöschen wollte. Jemanden, der entweder ihn, oder noch schlimmer, Usagi, eliminieren wollte. Allein diese Tatsache erforderte nun allerhöchste Sicherheitsmaßnahmen. Unbändiger Zorn stieg in ihm hoch, als ihm bewusst wurde, was hätte geschehen können. Wenn es um die Sicherheit seiner zukünftigen Frau ging, kannte er weder Zurückhaltung noch Erbarmen. Er ballte seine Hände zu Fäusten. So fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Die Zähne fest zusammenbeißend blickte er zu Boden. Sein Kiefermuskel zuckte. Das würde er nie verzeihen. Niemals. »Na warte; wenn ich dich in die Finger kriege …«, dachte er sich, ehe er besorgt zu seiner Verlobten sah. »Dir wird nichts zustoßen. Dafür werde ich sorgen - mit meinem Leben.« Diesen Schwur sprach er nicht laut aus, sondern gab sich ihn nur in Gedanken. Er nahm sich vor, Nachforschungen anzustellen, um hinter die Identität des offensichtlichen Feindes und dessen wahren Absichten zu kommen. Obwohl: Eigentlich war es egal, denn es war ja kein Geheimnis mehr, was er vorhatte. Es lag an ihm, diesen Schurken aufzuhalten – bei was auch immer. Doch zuerst galt es, sein Schätzchen in Sicherheit zu wissen. Und vor allem: Sie zu beruhigen. Er streckte seine Hand nach ihr aus. »Komm; wir rufen jetzt die Polizei; die wird sich schon darum kümmern. Und ich bring dich jetzt erst einmal nach Hause.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)