Was wir sind von Jaelaki (Seto & Joey | Puppyshipping) ================================================================================ Kapitel 68: ... bin ihm ähnlich -------------------------------   __________________________________________ Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich; unglücklich ist jede Familie auf ihre eigene Art. Leo Tolstoi __________________________________________             Ich war keineswegs unerreichbar. Wenn ich durch meine Straße schlenderte – meine richtige Straße, die die zu meinem Zuhause führte, auch wenn ich nicht mehr dort wohnte – dann wusste ich, wie weit entfernt sich meine Welt von Kaibas drehte. Alles an mir – meine Sprache, meine Haltung, meine Kleidung, mein Auftreten – suggerierten, dass Kaiba und ich nichts gemein haben konnten. Aber das war falsch. Ich mochte Lasagne. Kaiba auch. Ich hörte gerne Indie-Rock. Kaiba auch. Ich diskutierte gerne. Kaiba auch. Obwohl er nichts davon jemals offen zugab, war es mir klar. Kaiba verriet sich durch kleine Gesten, leise Zwischentöne, versteckte Taten. Ich ließ nicht zu, dass jemand Menschen verletzte, die mir nahestanden. Kaiba auch nicht.   Montags traf ich Yugi, Tristan und Thea vor Unterrichtsbeginn auf dem Schulhof, der zu dieser Zeit gänzlich uns gehörte. Ein frischer Wind wehte, der den Herbst ankündigte und ich zog meinen Hoodie enger, während ich den Dreien von Kaibas, Mokubas und meinem ewiglangen Gespräch erzählte und dabei geschäftig hin und her schritt. Yugi und Tris saßen auf einer Bank, Thea stand vor uns und beobachtete meine wilden Gesten, während ich von meinen Bedenken sprach und was alles schiefgehen könnte, obwohl Kaiba von Mokubas Situation endlich wusste. »Er will Christian nicht unnötig in die Ecke drängen«, sagte Thea. »Ich weiß«, murmelte ich, »ich kapier’s ja. Aber trotzdem.« »Wenn wir sofort zuschlagen, dann schnappen wir uns Christian, bevor er irgendwas drehen kann«, wandte Tris ein. Thea warf ihm einen missbilligenden Blick zu und er hob sofort die Hände. »Natürlich nicht wirklich schlagen. Ich meine nur, reden. Wirklich.« Ich konnte sie beide so gut verstehen, aber ich begriff auch, warum Kaiba tat, was er tat. Momentan war Christian gut einzuschätzen. Er glaubte, die Kontrolle zu haben und sah uns im Nachteil. Letztlich war das unser Vorteil. Ich ließ mich neben Yugi auf die Bank fallen und vergrub mein Gesicht in den Händen. »Hört zu«, raunte ich durch meine Finger, »heute läuft Christians Deadline ab. Was auch immer er tun will, er wird es heute tun. Wahrscheinlich wird er es auf Mokuba abgesehen haben und ihn versuchen zu kriegen oder auf Kaiba und ihn versuchen fertig zu machen. Das hat er zumindest angedroht.« Deswegen trafen wir uns heute nach der Schule bei den beiden. (Obwohl Kaiba erwähnt hatte, mit diesem inkompetenten Querulanten auch allein klarzukommen.) Aber vorher mussten wir den Unterricht überstehen. Tristan flippte fast aus vor Freude, in Kaibas Villa zu kommen. Als wäre das irgendeine Auszeichnung. »Wir dürfen die beiden auf keinen Fall aus den Augen lassen, kapiert?« Tristan seufzte. »Jopp, das hast du uns jetzt schon tausend Mal erklärt.« »Vierzehn Mal«, korrigierte Thea. »Da hast du echt mitgezählt?«, fragte Tristan und zog seine Augenbrauen hoch. Thea ignorierte ihn gekonnt und schaute mich ernst an. »Was dieser Christian auch geplant hat, wir werden das zusammen durchstehen«, sagte sie. Thea konnte eine richtige Nervensäge sein mit ihrer Klugscheißerei und Überkorrektheit. Aber sie war jemand, auf den man sich echt verlassen konnte. Sie drosch keine hohlen Phrasen, sondern meinte, was sie sagte, aus ganzem Herzen. Ich konnte wirklich nachvollziehen, warum Yugi sie so mochte. »Wir werden alle die Augen und Ohren offenhalten«, bekräftigte der auch sogleich. »Das wird schon.«   Der Unterricht zog sich furchtbar. Das war nichts Neues und eigentlich sollte man denken, dass ich mich über die Jahre daran gewöhnt hätte, aber heute war das alles etwas ganz Anderes. Ich fühlte mich beobachtet, glaubte zu wissen, dass Christian wusste, dass ich etwas wusste, was er nicht wusste. Das machte ihn nur noch gefährlicher. »Das kann doch nicht die ganze Zeit so weiterlaufen«, murmelte Tris und blickte über seine Schulter, obwohl Christian nicht einmal in unserer Klasse war. Wahrscheinlich wurden wir alle paranoid. Es würde alles gut werden. Bestimmt. Mein Blick wanderte zu Kaiba in der letzten Reihe, der völlig unberührt auf seinem Laptop tippte. Als wäre nichts. Als wäre alles normal. Kaiba war ein exzellenter Schauspieler. Anders als ich. Tristan schaute mich an und als ich seinen Blick sah, wusste ich, dass er wusste, dass ich nicht überzeugt war. Es gab so viele Möglichkeiten, Mokuba zu schaden und auch Kaiba war nicht unbezwingbar (selbst, wenn der es nicht einzusehen schien). Im Unterricht war Mokuba unantastbar, aber sobald die Pausenklingel schellte, hatte Christian freie Hand. Was auch immer passieren würde, es würde sicherlich in der Hofpause geschehen. Mein Blick folgte dem Zeiger der Uhr. Jedes Ticken gefolgt von einem Tack. Der Pausengong dröhnte in meinen Ohren, ich warf meinen Rucksack über die Schulter und rief ein »Schnell, Leute! Macht schon«, obwohl meine Freunde an meinen Fersen hingen. Auf dem Schulhof herrschte Chaos, wie immer. Mein Herz rutschte mir in die Schuhe. Was, wenn wir Mokuba nicht schnell genug fanden? Als ich ihn entdeckte, beruhigte sich mein Herzschlag. Mokuba stand mit seinen Freunden unter einem der Ahornbäume, redete mit ihnen und lachte. (Ob er mit ihnen auch so ein ewiglanges Gespräch geführt hatte?) Kaiba saß einige Meter entfernt von ihnen auf einer Bank, Laptop aufgeklappt auf dem Schoß und tippte. Die ganze Pause über ließ ich die beiden nicht aus den Augen. Zwischendurch erwiderte Kaiba meinen Blick, hielt ihn einige Sekunden und schaute dann über mich hinweg. Darauf zu warten, dass etwas passierte war fast so schlimm, wie wenn es passierte. »Vielleicht hat er eingesehen, dass er ein Arsch war und lässt die Sache einfach.« Wir sahen Tristan vielsagend an. »Lasst mich doch mal an das Gute im Menschen glauben«, seufzte er. Yugi und Thea diskutierten über einen anstehenden Test. Tris versuchte mit mir über irgendetwas Belangloses zu quatschen, aber ich konnte ihm kaum folgen, weil meine Gedanken ganz bei Mokuba und Kaiba klebten. Als die Schulklingel ertönte, zuckte ich zusammen und sah meine Freunde mit aufgerissenen Augen an. Was bedeutete das jetzt alles? »Vielleicht hast du ihn falsch verstanden?«, fragte Tristan, während wir warteten, dass die anderen Schülerinnen und Schüler sich durch das Chaos quetschten. Mokuba und seine Freunde blieben zurück, Kaiba saß – anders als sonst – immer noch auf der Bank im Hof und tippte, als hätte er den Gong nicht gehört. Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht würde Christian diese Minuten nutzen, in denen man leicht den Überblick verlieren konnte. »Hey, ihr! Es hat geklingelt, geht in euren Unterricht«, rief eine Pausenaufsicht zu uns herüber und wir setzten uns widerwillig in Bewegung.   Als wir in unserem Klassensaal saßen, zupfte ich ein Papier aus meinem Block auseinander und formte Kügelchen, die ich mit ziemlicher Treffsicherheit in den Papiereimer warf. Mathe. Ausgerechnet das. Mein Kopf schwirrte und ich versuchte mich an die genauen Worte von Christian zu erinnern. Montag, er hatte eindeutig Montag gesagt. Er hatte gedroht, Mokuba würde es schlecht ergehen und Kaiba und irgendwie auch mir. Ich hätte schwören können, dass er in der Schule den großen Macker spielen würde. Das war sein Stil: vor allen anderen seine Fresse aufreißen. Oder hatte ich ihn so falsch eingeschätzt? Ich kippelte mit dem Stuhl und suchte Kaibas Blick. Aber der saß unberührt in der letzten Reihe, tippte ununterbrochen auf seinem Laptop herum und schien total in seine eigene Welt versunken. Also zog ich mein Handy aus der Hosentasche und schrieb mit unruhigen Fingern eine Nachricht, vertippte mich zweimal und hasste die Autokorrektur, die meine Fehler noch verschlimmerte. »Wer geht mit Christian?«, stand da. »*was«, korrigierte ich mit einem Augenverdrehen und beobachtete Kaiba argwöhnisch. Die Nachricht war gesendet. Angekommen. Und ignoriert! »Kaiba«, tippte ich und warf ihm vorwurfsvolle Blicke zu, als er einfach null reagierte. »Kaiba, was glaubst du, hat er jetzt vor?« Nichts. Er sein Handy nochmals hervor, warf einen Blick darauf und – legte es wieder weg! »Zieht er heute noch was ab?« Er tippte einfach auf seinem Laptop weiter. »Kaiba, hör auf mich zu ignorieren!« Also rollte ich ein Papierkügelchen. »Jetzt!«, tippte ich sozusagen als letzte Warnung, zielte genau zwischen seinen Bildschirm und ihn, spannte mein Handgelenkt zurück und warf. Kaiba fixierte mich plötzlich mit zusammengezogenen Augen. Außenstehende hätten fürchten können, dass er einen skrupellosen Mord plante, aber ich ignorierte Kaibas irritierten Blick problemlos. Immerhin hatte ich jahrelange Übung darin. »Was heißt soll das?«, formte ich mit meinen Lippen und meinte natürlich die ganze Situation mit Christian. Warum hatte er sich nicht blicken lassen? Was ging in seinem beknackten Hirn vor sich? Und wie konnten wir uns wappnen? Mein Handy vibrierte in meiner Hand. Fahrig tippte ich auf den Messenger, um die Nachricht zu lesen. Kaibas Stimme hallte in meinem Kopf wider und es war, als würde ich seine Genervtheit durch die Buchstaben hindurch hören. »Folge dem Unterricht, Wheeler«, stand da. »Das ist klausurrelevant.« Bei dem Wort zog sich mein Magen zusammen. Tristan beugte sich über mein Handy und nickte. »Wir können jetzt gerade eh nichts tun«, raunte er mir zu. In welchem Paralleluniversum war ich gelandet, dass Seto Kaiba und Tris quasi einer Meinung waren? Völlig entgeistert und genervt stopfte ich mein Handy in die Schultasche und starrte an die Tafel. Ich sollte mich also auf dieses bescheuerte Zeug konzentrieren, während Christian sicherlich irgendwo irgendwie versuchte uns dranzukriegen. Wie konnte Kaiba da so ruhig erscheinen? Wie schaffte es, Mokuba mit seinen Freunden auf dem Pausenhof zu scherzen? Mir zog sich die Lunge zusammen bei dem Gedanken, den beiden könnte etwas passieren. Was, wenn Kaiba sich überschätzte? Oder Christian unterschätzte? Was, wenn ich etwas nicht begriffen hatte und Christian falsch einschätzte – so wie in der Hofpause? Ich hing halb über meinen chaotischen Notizen, die ich später wahrscheinlich nicht mehr würde entziffern können und kritzelte weiter irgendwelche Formeln ab, die unser Lehrer erklärte, dann einen Witz fallen ließ, den wohl kaum jemand verstand. Vereinzeltes Gelächter. Ich schnaubte leise. Wenn es stimmte, dass es unendlich viele Universen gab, dann gäbe es eines, in dem sich die Sache mit Christian ohne Probleme in Luft auflöste. Und auch eines, in dem ich ohne Probleme das Zeug an der Tafel verstünde. Leider saß ich im falschen.   Roland wartete wie immer nahe dem Schultor in der Limousine. Wir rutschten über viel zu exklusives Leder und saßen in einem Gefährt, das teurer als Tristans Wohnung war. Er wusste das. Wir wussten das alle. Yugi und Thea staunten, aber Tristan sprach es laut aus. »Das ist so mega abgefahren!« Ich wusste das. Mir war absolut klar, wie außergewöhnlich und über meinem Lebensstandard das hier alles war, aber mich packte dieses Kribbeln nicht mehr, wenn ich in Kaibas teure Autos stieg oder in seine Arbeitszimmer platzte, die voller abgefahrener Technik steckten. Als wir vor der Villa hielten und Tristan vor Bewunderung zu platzen schien, fragte ich mich, wie schnell man sich an solchen Luxus gewöhnte. Ob man ihn eines Tages einfach nicht mehr sah und als selbstverständlich erlebte? Vollzog es sich in Schüben oder geschah das einfach von einem Moment auf den nächsten? »Das ist hier ja so richtig abgedreht«, stotterte Tris vor sich her. Christian glaubte, Kaiba hätte es verdient, ihn mal so richtig fertig zu machen. Umgekehrt gefragt: Hatte Kaiba all diesen Reichtum verdient? »Das ist ja riesig. Klar, weiß jeder, aber wie riesig.« Aber wer hatte das nicht? Woran machte man das fest und wer war dafür verantwortlich, zu entscheiden, wer zu viert in einer Zwei-Zimmer-Wohnung hauste und wer zu zweit in einer Villa wohnte? »So was von krass.« War es harte Arbeit? Glück? Beides? Tat Kaiba wirklich so, als wäre er etwas Besseres? Und war doch einfach nur ein reiches Arschloch? »Da ist eine verdammte Statue vom Weißen Drachen mit eiskaltem Blick in seinem Garten mit Pool!« Oder war er ein großer Bruder, der sein Bestes gab, um seinem kleinen Bruder das Beste zu bieten? »Wie groß ist die? Fünf Meter? Da ist ein Baumhaus? Oh, scheiße, wie geil.« Oder war er der skrupellose Geschäftsmann, der auf Kosten seines kleinen Bruders ein Unternehmen großmachte, um es seinem Stiefvater richtig heimzuzahlen? »Hörst du mir überhaupt zu, Joey?«, fragte Tris und schaute mich entgeistert an. »Äh«, machte ich und kratzte mein Kinn. »Dass es hier voll krass ist?« Tristan packte mich im Schwitzkasten und erzählte mir nochmals, was genau ›voll krass‹ an Kaibas Villa war.   Am späten Nachmittag saßen wir im Esszimmer, wo Tristan die bemalte Zimmerdecke bestaunte und Mokuba die Ohren damit zuschwallte, Yugi und Thea mit Kaiba über irgendwelche Gemälde diskutierten, die in seinem Flur hingen (woher hätte ich wissen sollen, dass das irgendwelche Originale waren von irgendwelchen italienischen Künstlern aus irgendeiner besonderen Szene?) und ich wartete auf meine Lasagne. Mokuba warf mir einen Blick quer über den Tisch zu, grinste mich an und ich erwiderte es. Ich hatte einfach nur Hunger und irgendwie war ich es leid, zuzustimmen, wie mega und krass hier alles war. Ihm ging es wohl ähnlich. Mokuba schien nicht an dem ganzen Protz zu hängen oder merkte man erst, dass man daran hing, wenn man es nicht mehr besaß? »Es war schon überraschend«, sagte Mokuba und stimmte irgendwem zu, »aber Christian ist nicht dumm.« Tristan schnaubte geringschätzig. »Er würde kaum etwas tun, das ihn wirklich in Schwierigkeiten bringt, wenn man es beweisen kann.« Ich öffnete meinen Mund, um zu protestieren. Er hatte Mokuba vor den Augen aller gemobbt und geschlagen. Aber welche Konsequenzen hatte das für ihn gehabt? Im Nachhinein hatte keiner etwas gesehen. Es war ja so chaotisch gewesen, man konnte sich da nicht sicher sein. Natürlich. Jeder hatte Schiss irgendwie in den Ärger hineingezogen zu werden. Mein Kiefer klappte zu und ich ballte meine Faust. »Es war unwahrscheinlich, aber durchaus möglich, dass er etwas in der Schule geplant hätte«, sagte Kaiba völlig nüchtern und am liebsten hätte ich Christians Gesicht in meine Lasagne gedrückt. Wobei mein Essen dafür zu schade gewesen wäre.   Die Zeit kroch. Es war, als wartete ich auf etwas, das mich aus dieser Lethargie riss, aber nichts passierte. Kaiba und Yugi redeten über das Turnier. Obwohl mich Yugi einige Male direkt ansprach, fiel ich immer wieder aus dem Gespräch heraus und fischte in trüben Gedanken. Hatte Christian es nicht ernst gemeint? Machte ich mir völlig unnötig Gedanken?   Am Abend saßen wir im Wohnzimmer und versanken in der virtuellen Realität. Kaiba konnte es nicht lassen, besonders vor Yugi, sein Spielzeug auszupacken. Aber statt Neid freute sich Yugi. Statt sich als Konkurrenz zu betrachten, sah sich Yugi als Kaibas Mitspieler. Yugi machte sich nichts aus Kaibas Reichtum, aus seiner gerühmten Genialität. Er behandelte Kaiba mit derselben Freundlichkeit, wie er jeden behandelte. Ich denke, obwohl es Kaiba bestritt, respektierte er Yugi gerade deswegen umso mehr. Nachdem ich zum vierten Mal in Folge von einem Drachen gefressen worden war, zog ich mir die Virtual Reality-Brille vom Gesicht und streckte mich. Die anderen waren noch voll im Spiel. Es war mega amüsant, Thea dabei zu beobachten, wie sie ab und zu die Augen zukniff und mit ihren Händen vor sich in der Luft wedelte oder Tristans leisem Fluchen zu lauschen. Diese Probleme, mit denen man sich herumschlug und die verpufften, sobald man aus der Virtualität wiederauftauchte. Es war eine geniale Welt, ohne ernsthafte Konsequenzen. Mit einem Seufzen verschwand ich in der Küche, zog den Schrank auf und suchte nach meiner Lieblingsschokolade. »Krieg ich auch was?« Überrascht sah ich auf. Mokuba lehnte in der Tür und beobachtete mich mit einem verschmitzten Grinsen. »Auch schon gefressen worden?«, frotzelte ich und riss die Verpackung der Schokolade auf. »Dieser blöde Drache«, murrte er, seufzte und zog sich auf die Küchentheke. »Der hat mich jetzt zum dritten Mal gekriegt«, regte ich mich künstlich auf und überlegte, ob Kaiba ihn extra so programmiert hatte, dass er sich mich als erstes schnappte. Das wäre so typisch Geldsack. »Zum vierten Mal«, korrigierte er altklug, ich verdrehte meine Augen und packte ihn im Schwitzkasten. Er quietschte überrascht und flehte kichernd um Gnade. »Knock mich doch nicht noch zusätzlich mit deiner Pingeligkeit aus«, mahnte ich ihn gespielt beleidigt, während er lachte, schnippte ihm dann sanft gegen die Wange. Ich lehnte mich neben ihn an die Küchentheke, reichte ihm wortlos einen Schokoriegel und starrte aus dem Fenster. Von hier konnte man den Teich im Garten sehen und die riesige Trauerweide, die schon lange vor Kaibas Geburt hier hatte thronen müssen. »Glaubst du, wir haben Christian ganz falsch verstanden? Hat er es vielleicht anders gemeint? Oder nicht mal ernst?«, platzte aus mir heraus, während ich die langen Äste der Weide fixierte. Die Gedanken wiederholten sich als Dauerschleife in meinem Kopf. »Auf keinen Fall«, widersprach Mokuba leise. »Christian ist kein Typ, der jemandem einfach nur droht.« Hatte er das selbst erfahren müssen? Was war nur zwischen den beiden abgegangen? »Joey, ich weiß nicht, warum ich mich so schräg benommen habe«, sagte er resigniert und ich riss meinen Blick vom Garten und schaute ihn an. »Ich glaube, ich habe mich einfach so schlecht gefühlt und Christian hat mich dieses schlechte Gefühl für eine kurze Zeit vergessen lassen.« Sich jemandem anzuvertrauen, der einem nahe stand, war manchmal gar nicht einfach. Wenn man fürchtete irgendwie abgeurteilt zu werden, dann kriegte man den Mund nicht auf. Wenn man Angst hatte, jemanden zu verletzen oder zu enttäuschen. Wenn man das Gefühl hatte, niemand hörte einem wirklich zu. Manchmal war es einfacher mit einem Außenstehenden zu reden. »Es macht keinen Sinn, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Es ist so unlogisch. Ich habe gedacht, er würde sich echt für mich interessieren. Selbst als er ständig nur nach Seto gefragt hat. Er hat mir das Gefühl gegeben, ich wäre unheimlich wichtig.« Menschen waren oft unlogisch. Sie ließen sich von ihren Gefühlen überrumpeln, verführen, leiten. »Ich war so bescheuert. Es tut mir leid.« Ich legte meinen Arm um seine Schultern und legte meinen Kopf auf seinen. »Mokuba«, sagte ich ganz ruhig und ernst und spürte, wie er zitterte. »Du bist unheimlich wichtig.« Mokuba hatte jemand gesucht, der ihm zugehört hatte. Jemand, für den er nicht nur Kaibas kleiner Bruder war. Ich war zu sehr mit mir und Kaiba beschäftigt gewesen. Und Kaiba zu sehr mit seiner Firma und sich. Bei dem Gedanken stachen kleine Nadelspitzen in meinen Magen. »Es tut mir leid, dass ich nicht wirklich für dich da war.« Mokuba vergrub sein Gesicht in meinem Shirt. »Und Kaiba hat halt echte Probleme mit eurer Kindheit. Ich denke, er macht sich da viel mehr Gedanken als er sagen kann.« Wobei ich da meine Klappe nicht zu weit aufreißen durfte. Wir waren alle irgendwie verkorkst. Jeder vermied irgendwelche Themen. Kaiba sprach nicht über seine Kindheit. Tristan nicht über Geld. Yugi nicht über die Krankheiten seiner Eltern. Ich nicht über meinen Vater. Umso mehr ich aber von Kaiba erfuhr, desto überraschter war ich, dass er nicht ein noch viel größerer Arsch geworden war. »Gozaburo hat es euch echt sau schwer gemacht, denke ich. Vielleicht braucht Kaiba einfach Zeit, bis er wirklich mit dir drüber reden kann. Vielleicht will er dich da immer noch beschützen.« Mokuba nickte und starrte auf seine Füße, die von der Theke herab in der Luft baumelten. »Er hat sich trotzdem arschig verhalten«, fügte ich hinzu, was Mokuba trotz allem ein schiefes Grinsen entlockte. Seine Mundwinkel sanken herab, als wir einige Sekunden einfach nur schwiegen und er an mir vorbei aus dem Fenster schaute. »Gozaburo war grausam zu Seto«, flüsterte er. »Wenn Seto nicht gut genug war, hat er ihn bestraft.« Ich sagte nichts, folgte nur Mokubas Blick mit meinem aus dem Fenster. »Er hat ihn nie geschlagen«, sagte er scharf, als wäre es ihm wichtig, dass ich das begriff. »Aber ich glaube, manchmal hätte sich Seto gewünscht, Gozaburo hätte es.« Seine Worte peitschten durch meine Gedanken. »Ich weiß, das klingt schrecklich«, murmelte er. »Niemand sollte jemanden schlagen, ich weiß. Auch, wenn ich das in den letzten Tagen vielleicht nicht gezeigt habe.« Ich drückte meine Wange kurz in sein Haar, um ihm zu zeigen, dass ich verstand. War das nicht gerade das Gemeine am Mobbing? Dass man den Mobbingopfern einredete, sie wären selbst schuld? Dass sie es verdienten? Mokuba hatte nichts davon verdient. Wir schwiegen und ich atmete tief ein. Draußen wogen die Äste der Weide im Wind, aber vor meinen Augen sah ich einen kleinen Jungen, der einsam in einem Zimmer hockte, das überhaupt nicht wie ein Kinderzimmer ausschaute. Er musste sich furchtbar nach seinem kleinen Bruder sehnen. Aber sie sagten, er selbst trüge die Schuld, dass er nicht bei ihm sein konnte. Er hätte besser sein müssen. Ihnen keine Entschuldigung geben, ihn von seinem Bruder fernzuhalten. Irgendwann glaubte er den Stimmen von außen, dass es seine Schuld war. »Weißt du, wie das ideale Team für ein Startup aussieht?« fragte Mokuba und riss mich aus meinen Gedanken. »Äh«, machte ich verwirrt. »Menschen? Roboter?« Mokuba schnaufte belustigt. »Man braucht einen Programmierer, einen Kaufmann und einen Vertriebler.« Also war ich da ziemlich unnütze. »Gozaburo machte Seto zu allem davon. Er musste alles Mögliche dafür lernen. Gozaburo schleppte dafür Dozenten von der Uni an.« Kaiba war überdurchschnittlich intelligent. Daraus machte er keinen Hehl. Ich begriff nur ansatzweise, wie genial er eigentlich war und Kaiba hatte bestimmt eine richtige Förderung verdient. Alle Kinder hatten das. »Wenn Seto nicht schnell genug Fortschritte gezeigt hat, hat ihm Gozaburo Zimmerarrest gegeben. Damit Seto lernt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.« Mokuba zeigte Anführungszeichen mit seinen Fingern. Das klang für mich nicht nach einer gesunden Förderung. »Das hieß vor allem, Seto durfte mich nicht sehen.« Ich linste zu Mokuba hinunter, ohne mich zu bewegen. Seine Mimik wirkte wie versteinert, als versuchte er, nicht die Fassung zu verlieren. Vielleicht hatte er sich das von seinem großen Bruder abgeschaut. »Manchmal war er tagelang allein in einem Zimmer eingesperrt.« Mein Magen rutschte in meine Knie. Gozaburo hatte einen kleinen Jungen einfach eingesperrt? »Er hat alles bekommen. Das beste Essen, die teuersten Shampoos und alles. Ihm wurden die Sachen von den Hausmädchen gebracht und sie haben darauf achten sollen, dass er sich ordentlich in der Badewanne wäscht, dass er gut und gesund isst, genug trinkt, morgens und abends Sportübungen macht. Ich habe immer an der Tür gelauscht, was Gozaburo den Angestellten gesagt hat. Ich habe immer gehofft, so herauszufinden, in welchem Zimmer Seto dieses Mal war.« Ein zweiter kleiner Junge gesellte sich in meinen Gedanken zum ersten. Tür an Tür und doch so unendlich weit entfernt. »Wenn Seto Zimmerarrest hatte, durfte kein Hausmädchen mit ihm reden oder ihm nur durch Mimik oder Gestik antworten. Niemand durfte Augenkontakt zu ihm haben.« Ich schnappte nach Luft. »Aber – das ist doch –« Folter. Ich sprach es nicht aus, sah aber in Mokubas Augen, dass er genau wusste, was ich dachte. »Nach einem Tag kompletter Isolation bekam er ein Buch, über ein bestimmtes Fachgebiet. Er sollte sich ja auf seine Karriere konzentrieren und seine Zeit nicht vergeuden.« Gozaburo hatte sich seinen perfekten Nachfolger herangezüchtet. Mir wurde übel. Es gab nicht nur eine Art von Gewalt, nicht nur die, die Blutergüsse hinterließ. Jede Gewalt war ein Verbrechen. Auch die, die hinter geschlossenen Türen passierte, auch die, die man nicht sah. Ich drückte Mokuba an mich, als könnte ich ihn jetzt vor diesen Erinnerungen beschützen. »Nach einer Woche wurde Seto gefragt, ob er sein Fehlverhalten einsähe und wie er sich zukünftig zu verhalten gedachte.« Mokubas Worte klangen, als zitierte er sie und ich fragte mich, wie oft er sie gehört haben musste. Wie tief sie sich in sein Innerstes gegraben hatten. Wie oft hatte Kaiba ein Fehlverhalten einsehen müssen, um seinen kleinen Bruder nach tagelanger, wochenlanger Isolation wiedersehen zu dürfen? Wie oft hatte Gozaburo ihm eingeredet, dass seine Leistung zu schlecht, dass er nicht genug war? Wie oft musste man ein Kind von sich stoßen, bis es unerreichbar wurde? Kaiba und ich waren in unterschiedlichen Welten großgeworden. Von ihm erwartete man zu viel. Von mir zu wenig. Er sollte führen, ich niemandem im Weg stehen. Außenstehende könnten schnell behaupten, wir hätten nichts gemeinsam. Aber das war falsch. Kaiba mochte Donuts. Ich auch. Kaiba spielte gerne Videogames. Ich auch. »Manchmal«, murmelte Mokuba, »manchmal frage ich mich, wie er wohl heute wäre, wenn wir Gozaburo nie getroffen hätten.« Ich schluckte. Wäre er heute glücklicher? Oder würde er es sein Leben lang bereuen, die Gelegenheit, sich aus der Armut freizukaufen, an sich vorüberziehen gelassen zu haben?   Es war kurz nach elf, als ich mich ins Haus schlich. Meine Mutter stand im Pyjama und Bademantel im Gang und schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Äh, hallo«, sagte ich. »Wo warst du so lange, Joseph?« Ich zuckte die Schultern, während ich ungelenk meine Schuhe von den Füßen schob. »Bei Freunden«, sagte ich nur. Nicht, dass sie es wirklich interessieren würde. Irgendetwas passte ihr mal wieder nicht, andernfalls würde sie mich kaum ansprechen. Unsere Gespräche beschränkten sich auf Begrüßung und Verabschiedung und von mir aus konnte das gerne so bleiben. »Du hast morgen Schule.« Als könnte ich diesen lästigen Gedanken verdrängen. »Jo.« Ich wollte mich an ihr vorbeischieben, aber sie baute sich vor mir auf. Obwohl sie gut einen Kopf kleiner war als ich, schien sie den ganzen Flur einzunehmen. »Mir ist es völlig egal, welche Regeln, du sonst gewohnt warst, aber du weißt, dass du hier spätestens um zehn Uhr wieder zu Hause bist. Ich –« »Richtig«, fuhr ich ihr dazwischen, zupfte an meinen Ärmeln, weil ich etwas tun musste, um nicht gleich loszubrüllen. »Dir ist es egal. Nichts Neues also.« Ich sah, wie sie schluckte. Aber es ging mir am Arsch vorbei. Vielleicht traf ich endlich einmal den richtigen Nerv. »Du kannst nicht dauernd, schwierige Umstände vorschieben, wenn du dich nicht korrekt verhältst, Joey«, sagte sie betont ruhig. »Nur meine Freunde nennen mich so.« Röte schoss ihr in die Wangen. »Gut.« Sie atmete tief durch und zog den Bademantel enger. »Du hast Hausarrest für die Woche.« Ich starrte sie an. Das konnte nicht ihr Ernst sein. Am liebsten wäre ich in Lachen ausgebrochen, aber mir blieb es im Rachen stecken, als sie mich so anschaute, mit diesem Ausdruck in den Augen. »Vielleicht kannst du dich so leichter daran erinnern, wann du nach Hause kommen sollt. Direkt nach der Schule.« Als wäre das hier mehr als nur ihr erbärmlicher Versuch, zu zeigen, wer das Sagen hatte. »Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal nach Hause gekommen wäre«, sagte ich kühl, schaute sie an und sah, wie ihr alle Farbe aus dem Gesicht fiel. Dann drückte ich mich an ihr vorbei und jagte die Treppe immer zwei Stufen auf einmal hoch. Sie machte keine Anstalten, etwas zu tun. Auch nichts Neues. Sie hatte immer nur zugeschaut und das einzige Mal, als sie etwas unternommen hatte, war sie ohne mich gegangen. Mit einem Knall schloss ich die Zimmertür hinter mir.   Es war ohrenbetäubend leise, als ich plötzlich allein im Raum stand. Kaiba hörte nicht darauf, was andere behaupteten, wie er zu sein, was er zu tun hatte. Ich auch nicht. Mein Handy vibrierte in der Hosentasche. Ich ignorierte es. Kaiba glaubte daran, dass er sein Leben selbst in die Hand nehmen musste. Ich auch. Und meine Mutter hatte mir nichts zu sagen. Dafür kam sie nämlich zu spät. Schon wieder vibrierte mein Handy. Irritiert zog ich es hervor und lehnte den Anruf ab, ohne einen Blick auf das Display. Egal, wer es war, konnte bis morgen warten. Ich hatte heute einfach keinen Bock mehr. Mit einem Pochen im Kopf, zog ich meine Klamotten aus und schlüpfte in ein Schlafshirt. Als ich im Bett lag, meine Arme verschränkte ich hinter dem Kopf, starrte ich an die Decke und zählte die Schatten, die dort tanzten. Kaibas Kindheit war nicht gerade optimal verlaufen. Meine auch nicht. Die Worte meiner Mutter zeterten in meinem Kopf und ich warf mich wütend auf den Bauch. Wir nahmen sie nicht als Entschuldigung für alles, was jetzt in unserem Leben schieflief. Mein Handy vibrierte schon wieder und ich wollte es eigentlich ausstellen, aber dann sah ich Mokubas Namen und nahm sofort ab. »Was gibt‘s? Alles klar bei dir?« Zuerst war da nichts auf der anderen Seite, dann ein Rascheln. »Du hast ihm davon erzählt.« Ich erkannte die Stimme sofort und mit seinen Worten war meine Wut erloschen. »Nein.« »Du bist ein richtig beschissener Schauspieler, Wheeler.« Er dagegen klang richtig angepisst. »Aber Mokuba ist nicht besser als du.« »Woher hast du sein Handy?«, begann ich, aber er sprach einfach über mich hinweg. »Meinst du, ich kriege nicht mit, wie er dauernd zu seinem Bruder schaut? Wie sehr sich seine Körpersprache verändert hat?« Ich hörte mit jeder Silbe, wie er sich in Rage redete und ich wusste, es wäre dumm ihn zu provozieren. Ich würde ruhig bleiben müssen, einen kühlen Kopf bewahren und herausfinden, was er hier eigentlich wollte. »Er rennt ihm wieder hinterher, wie ein treues Hündchen. Genauso wie du. Ihr entschuldigt sein Verhalten, als hätte er nur das Beste im Sinn. Aber das hat er nicht. Er hat nicht für Mokuba Gozaburo Kaibas Firma übernommen. Das hat er für sich getan. Er hat die Mitarbeiter nicht gefeuert, weil es das Beste gewesen wäre, sondern weil er sich an Gozaburo Kaiba rächen wollte.« »Das ist so eine verlogene Scheiße, die du da von dir gibst.« Einen kühlen Kopf bewahren, war noch nie meine Stärke gewesen. »Hat er dir das gesagt?«, spöttelte Christian. »Ich denke, ich habe genug verstanden. Kaiba hat getan, was er hatte tun müssen, um die Firma zu retten und für sich und seinen Bruder ein Leben aufzubauen.« Er hatte ein Leben gegen ein Leben getauscht. Ob zum Besseren darüber ließe sich diskutieren. Nicht, dass es Christian schnallen würde. Er war keineswegs dumm, aber Menschen tendierten dazu, nur das zu hören, was sie hören wollten. »Retten? Er wollte nur Gozaburos Erbe vernichten.« Sie suchten nach Beweisen, um ihre Sichtweise zu verstärken und ignorierten die, die ihrer Perspektive widersprachen. »Woher willst du das wissen?« Ich hörte Mokubas Worte, sah seinen Blick aus dem Fenster, während er mir die Geschichte anvertraute, die er vielleicht noch nie jemandem erzählt hatte und ich spürte, wie die Wut wieder in meinen Bauch kroch. Wie Spinnen mit langen Beinen, die sich gegen mein Innerstes bewegten und aus jedem Schlitz krabbelten, alles ausfühlten, bis nichts mehr da war, außer diesem Gefühl. Christian bestritt, dass Kaibas Opfer etwas mit seinem kleinen Bruder zu tun hatte. Als wäre er der egoistische, empathielose Roboter, den die Zeitungen damals aus ihm gemacht hatten. Aber trotz all dieser Gerüchte, all der Meinungen und Lügen hatte Kaiba Mokuba an erste Stelle geschoben. Nicht einmal Gozaburo hatte das ändern können. Kaiba ließ nicht zu, dass jemand Menschen verletzte, die ihm nahestanden. »Wheeler, du stehst auf der falschen Seite. Ich denke, in ein paar Tagen wirst du das einsehen.« Ich auch nicht. »Du wirst es bereuen. Kaiba wird dich fallen lassen und du wirst dir wünschen, du hättest ihn nie näher kennengelernt.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)