L's Suche nach seinem süßen Schatz von Saichii (oder: Wo zum Henker steckt Watari?) ================================================================================ L allein zuhaus --------------- Disclaimer: Charakter sowie Schauplätze gehören mir nicht. Jedeglich diese kleine Story hier. Ich verdiene mit ihr kein Geld. Sie dient nur zu meiner und des Lesers Belustigung. -- Sein Pullover hing lockerer als sonst an seinem Oberkörper und auch seine Hose machte heute keinen besonders guten Eindruck. Die Haare waren wie immer leicht zerzaust, sodass man durch sein Gesamtbild alles andere als an einen überaus intelligenten Jugendlichen hätte vermuten können. Er war gerade damit beschäftigt sich ein paar Akten über kürzlich verstorbene Verbrecher anzusehen und sich dabei mit Süßkram voll zu stopfen, als sein nächster Griff nach einem gefüllten Teigring ins Leere ging. Ein paar mal die Hand auf dem Tablett neben sich hin und her wandernd, mit dem Blick weiter auf den Akten gerichtet, kam er zu dem Schluss das keines seiner heiß geliebten Teigringe mehr vorhanden sein musste. Sein Verdacht bestätigte sich, als er seinen Kopf zum Tablett wandte und nur noch Krümel vorfand. Nicht nur die Ringe waren leer, auch alle anderen Leckereien wie Erdbeertorte, Lollis, Konfekt und sogar die Zuckerdose mit den Würfeln war leer. Nach einer Weile realisierte der Schwarzhaarige den Ernst seiner Lage und legte die Akten, die er penibel von sich weg hielt, auf den Couchtisch vor sich. Dann schlüpfte er in seine Schuhe, die er, bevor er sich setzte, meist auszog und verließ dann das Zimmer. Er blickte nach rechts und links, doch niemand war zu sehen. Ihm fiel ein, dass er schon eine geraume Zeit eine bestimmte Person nicht mehr gesehen hatte, die im Nu seinen Vorrat an Süßspeisen gefüllt hätte - Watari. Der Junge begann an seinem Daumennagel zu kauen, und begab sich Richtung Küche, denn er vermutete Watari könnte dort sein. Als er dort ankam, musste er zu seinem Leidwesen feststellen, dass der Gesuchte nicht vorzufinden war. Deshalb machte sich L daran jedes Zimmer im Haus zu durchsuchen, dabei aber stets bedacht vorher an der jeweiligen Türe zu klopfen. Nachdem er fast jeden Winkel durchsucht hatte, war der Mensch, der jahrelang an seiner Seite stand und ihn nur selten aus den Augen ließ, nicht zu finden. Doch weshalb? Angestrengt dachte L über den Grund des Verschwindens nach, bis es ihm dann schließlich wie Schuppen von den Augen fiel - Watari war Einkaufen. Nun gut, das stellte für L keinen Untergang der Welt dar, denn um in der Küche ein paar Leckereien aus den Schränken zu holen, bedarf es nicht notwendigerweise die Hilfe seines Butlers. Also machte sich der Schwarzhaarige zurück in die Küche. Auf den Ablagen konnte er keine Torten geschweige denn andere Leckereien finden, deshalb öffnete er die Schränke, einem nach den anderen. Doch dort befand sich ebenfalls nichts von dem, was L so gerne aß. Sollte es etwa keinen einzigen Leckerbissen mehr im Haus geben? Wie lange war Watari eigentlich schon weg? Mit einem Blick auf die Uhr wurde ihm klar, dass es noch dauern würde, bis er wieder etwas Süßes in seinem Magen hatte. L konnte sich schon ausmalen, was für leckere Dinge in den Einkaufstüten von Watari sein könnten, wenn er erstmal wieder hier wäre. Bis dahin würde aber noch eine ganze Weile vergehen. Doch solange konnte der Zuckerjunkie nicht warten. Da kam ihm ein rettender Gedanke. Unter seinem Bett hatte er zur Reserve abgepacktes Gebäck gut vor Watari versteckt. Freudig machte er sich auf den Weg in sein Zimmer und ging vor seinem Bett in die Knie. Dann bückte er sich, sodass er unter die Schlafmöglichkeit sehen konnte. Weil er kaum etwas erkennen konnte, streckte er den linken Arm aus und tastete am Boden nach seinem “Schatz“. Doch irgendwas stimmte nicht. Etwas stimmte ganz und gar nicht! Denn L's Reserve war weg! Das war völlig unmöglich, hatte er ihn doch gut versteckt und das Gebäck auch noch nicht gegessen, so glaubte er zumindest. Leicht bekümmert saß er nun auf dem Boden seines Zimmers und überlegte krampfhaft warum sein Vorrat leer war. Sollte ihm am Ende sein treuer Butler gefunden und in die Küche gebracht haben? Das würde bedeuten der Schwarzhaarige hätte ihn gegessen - ohne es gewusst zu haben. Hintergangen fühlte er sich. Deswegen legte er sich auf die Seite und zog seine Beine so nah es ging an seinen Körper. Vor Kummer begann er wie in Trance an seinen Daumennagel zu kauen. Je länger er biss, desto fester wurde sein Nagen. Da er diese Tätigkeit schon ewig betrieb, merkte er den dadurch verursachten Schmerz nicht. Mit geschlossenen Augen lag er da und hörte den Geräuschen seiner Umgebung zu. Darunter war sein eigener Herzschlag und Atem, dazu gelegentliche Motorgeräusche von draußen und zuletzt Vogelgezwitscher. Seine Stimmung war schlagartig in den Keller gerutscht. Nie hätte er geglaubt, dass er nicht bemerken würde, wenn in seinem Zimmer etwas entwendet wurde. Sein Ego war zutiefst verletzt, war doch er ein Meisterdetektiv und bekam mehr mit, als manch anderer. Doch das ganze Schmollen brachte nun rein gar nichts. Er merkte wie sein Zuckerpegel immer weiter sank und dass er nun dringend etwas Süßes brauchte. Deshalb beschloss er raus zu gehen, in ein Café oder eine Bäckerei, wenn es sein musste sogar in einen Supermarkt - Hauptsache er bekam etwas Süßes. Nur wollte er nicht alleine gehen. Wen also darum bitten ihn zu begleiten? Watari konnte man ausschließen, war dieser doch gerade nicht im Haus. Er überlegte angestrengt wen er nun fragen könnte. In der Tat fiel ihm dann jemand ein. Raito Yagami. Nachdem dieser Name vor seinem inneren Auge erschien, nahm er sein Handy aus seiner Tasche und wählte die Nummer die er brauchte. Penibel wie sonst, hielt er das Mobiltelefon mit drei Fingern und vernahm das Klacken, welches ihm symbolisierte dass Raito abgenommen hatte. “Hallo? Ryuuzaki-kun?”, fragte der Braunhaarige am anderen Ende der Leitung. Der Schwarzhaarige stierte auf den Display während er antwortete: “Ich hoffe ich störe dich gerade nicht, Yagami-kun. Aber ich habe eine wichtige Bitte an dich.” Raito vermutete, dass es sich um eine Angelegenheit mit Kira handeln müsste, denn sonst rief L wegen nichts anderen an, wenn er überhaupt anrief um solche Zeiten. “Nein, du störst nicht. Um welche Bitte handelt es sich? Geht es um Kira?” L wartete kurz, was ein Schweigen an beiden Enden der Telefonleitung auslöste. Er war sich nun nicht mehr ganz so sicher, ob er seine Bitte äußern sollte, doch war es für einen Rückzieher nun schon zu spät. Deshalb begann er: “Nein, es hat nichts mit Kira zu tun. Ich hatte mir nur überlegt ob du mir vielleicht Gesellschaft leisten könntest. Du musst wissen, Watari ist nicht im Haus, ebenso ist auch nichts Zuckerhaltiges da. Darum wollte ich in ein Café oder ähnliches, nur nicht alleine. Deshalb dachte ich, dass du vorbeikommen könntest.” Gespannt wartete der Schwarzhaarige auf die Antwort seines Gesprächspartners und immer mehr krochen Zweifel in ihm hoch. Raito war leicht verblüfft. War es für L eher untypisch ihn einzuladen mit ihm Zeit zu verbringen, wenn es nicht um Kira ging. Seine Lippen formten ein kleines Lächeln und schließlich antwortete er: “Natürlich leiste ich dir Gesellschaft. Es freut mich, dass du an mich gedacht hast, wie überaus zuvorkommend.” “Gut, dann treffen wir uns am besten in dem Café, wo wir uns zum ersten Mal trafen um über Kira zu reden.”, meinte L darauf. Während er auf Raitos nächste Worte wartete, richtete er sich auf, da er noch gelegen hatte. “Einverstanden. Bis gleich.”, sagte der Braunhaarige. “Ja, bis gleich.”, erwiderte L und legte auf. Seine wachsende Vorfreude auf Kuchen und anderen Gebäck veranlasste seine Laune auf eine erneute Bergauffahrt. Bevor er sich jedoch auf den Weg machte, wollte er sich noch umziehen. Immerhin war dies ein Ereignis, dass ihm wie ein lang ersehntes Happy End einer kleinen Geschichte vorkam. Nachdem er sich also seiner Meinung nach passend zurecht gemacht hatte beziehungsweise sich eigentlich wie immer anzog, ging er aus dem Haus und ging gemächlich zum Treffpunkt mit Raito. Dieser hatte sich ungefähr zeitgleich auf dem Weg gemacht, doch war dank der günstigen Lage und der Tatsache, dass er noch den Bus benutze um gute zehn Minuten früher da als erwartet. Weil L aber noch unterwegs war, musste der Braunhaarige warten. Darum lehnte er sich an eine Straßenlaterne, verschränkte die Arme und sah eine Weile den Passanten zu, die vor ihm direkt in seinem Blickwinkel waren. “Wo bleibt er nur?”, murmelte Raito. Ende Kapitel 1 Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)