New Family von Snaked_Lows (Reita x Ruki [Cousin x Cousin]) ================================================================================ Kapitel 11: Agony ----------------- Kapitel 11 Vorwort: Pünktlich, bevor ich nach Japan abhaue ein neues Kapitel. Dann bin ich ja in Sicherheit vor Euch XDDDDD Falls wer meine beiden Chaoswochen im Internet verfolgen will, wir haben nen Blog :3 http://japantravler2009.blogspot.com/. Kapitel 11 Agony Remember your first time... Als ich vor wenigen Wochen meinen Koffer für den Umzug gepackt hatte, hatte ich mir über vieles Gedanken gemacht. „Schläft er immer noch?“, fragte ich wenig später meinen Cousin, als er leise die Zimmertür von Kai schloss und zu mir zurück ins Wohnzimmer kam. Er nickte und setzte sich seufzend neben mich. „Miyavi bleibt bei ihm, falls irgendwas sein sollte“, murmelte er und rieb sich einmal über die Augen. Danach schaute er weiter angestrengt an die gegenüberliegende Wand und kaute auf seinen Nägeln herum. Man sah ihm deutlich an, dass er sich Sorgen um Kai machte. Natürlich machte ich mir auch Sorgen, aber Reitas waren bestimmt noch ein ganzes Stückchen größer. Ohne großartig nachzudenken beugte ich mich vor, zog seine Hand weg und küsste ihn vorsichtig. Er schien damit nicht gerechnet zu haben, denn für einen kurzen Moment verspannte er sich, ehe er mich näher zu sich heran zog, sodass ich nicht anders konnte als mich auf seinen Schoß zu setzen. Ich spürte seinen weichen Körper direkt unter mir und wie seine Hand in meinen Nacken mich näher zu ihm heran zog. Den Kuss hatte er schon lange erwidert und seine Zunge drückte mittlerweile vorsichtig gegen meine Lippen. Zögerlich öffnete ich diese und seine Zunge drängte sich sofort in meinen Mund. Wie jedes Mal, wenn er das tat, seufzte ich in den Kuss und meine Augen hingen nur noch auf Halbmast. Seine Zunge schmiegte sich an meine und stupste sie leicht an, um sie zu animieren. Zaghaft und unsicher drückte ich meine Zunge gegen seine. Plötzlich seufzte er nun in den Kuss, was mich stutzen und die Augen öffnen ließ. Es war das erste Mal, dass ich sah, dass der Kuss Reita ebenso zu betören schien wie mich. Seine Hand wanderte von meinem Nacken über meine Seiten, zu meinem Rücken und schob mein Shirt langsam etwas nach oben, sodass sie unter dieses schlüpfen konnte. Meine Haut kribbelte angenehm und eine Gänsehaut ging wie seine Hand auf Wanderschaft. Meine eigene Hand zitterte ein wenig, als ich sie vorsichtig unter den Pullover von Reita steckte und auf seinen Bauch legte. Durch seine Atmung hob und senkte sich dieser schnell. Seine Haut war wärmer als ich gedacht hatte. Seine Wärme schien sich auf meinen ganzen Körper zu übertragen, denn plötzlich rollte eine heiße Welle durch meinen Körper. Unter meinen Fingerkuppeln spürte ich seine leichten Bauchmuskeln, welche sich anspannten. Reitas Zunge stupste meine ein letztes Mal an, eher er sie zurück zog und mich leidenschaftlich küsste. Danach brach er den Kuss ab und lehnte seine Stirn an meine. Sein warmer Atem schlug mir auf meine Lippen. Unbewusst leckte ich mir über diese. Reitas Augen fingen jede Bewegung von mir ein und funkelten vor lauter Begierde. Ich wurde nervös, fing mich aber schnell wieder und fuhr mit meinen Händen höher. Mein Cousin grinste kurz eher er meine Lippen wieder in Beschlag nahm. Dieses Mal erwiderte ich den Kuss forscher und leidenschaftlich und drängte mich ihm entgegen. Je höher meine Hände glitten, desto nervöser wurde ich. Mein leichtes Zittern verriet dies. „Alles... okay?“, hauchte Reita zwischen einem Kuss. Ich nickte schnell und hatte meine Hände mittlerweile auf seiner Brust liegen. Sein Herz pochte so unglaublich intensiv, dass ich glaubte es direkt in meinen Händen zu halten. Meine Zunge stupste gerade seine an, als Uruha plötzlich wild gestikulierend im Raum stand. „Ich... sorry... aber ich muss zu Aoi...“, murmelte er schnell, ich hatte Probleme ihm zu folgen, „er ist im Park und ich muss jetzt zu ihm... was ist mit Kai?“. Fast fluchtartig sprang ich von meinem Cousin runter, mit hochrotem Kopf. „Erklären wir dir später“, antwortete Reita, „geh du erst mal zu Aoi und kläre das“. Uruha nickte schnell und verschwand ebenso schnell aus der Wohnung. Das Geräusch der knallenden Tür hallte noch einen Moment nach. Nervös spielte ich wieder an meinen Ringen herum. „Wir sollten langsam ins Bett gehen“, meinte Reita, stand auf und streckte sich einmal ausgiebig. „Ja“, murmelte ich und stand ebenfalls auf. Gemeinsam gingen wir zu unseren Zimmer. Im Vorbeigehen öffnete Reita leise die Zimmertüre von Kai. Miyavi lag neben Kai und hielt ihn schützend im Arm. Ich musste bei dem Bild kurz lächeln. Leise schloss mein Cousin die Türe wieder und trat in unseres. „Ich geh eben Zähne putzen“, sagte ich ihm leise und drückte ihm noch schnell einen Kuss auf. Dass Reita noch einen Moment perplex im Flur stand, bekam ich nicht mit. Schnell machte ich mich im Bad fertig, ehe ich zurück ins Zimmer schlich. Reita trug nur noch Shorts und flitzte an mir vorbei um ebenfalls ins Badezimmer zu gehen. Sorgfältig legte ich meine Klamotten zusammen und krabbelte schon unter die noch kalte Bettdecke. Ich fror leicht und krümmte mich automatisch zusammen. Gedanklich ging ich noch einmal die Szene von gerade vorhin durch und musste leicht lächeln. Es war schön gewesen und irgendwie war ich auch ein klein wenig stolz auf mich, dass ich mich getraut hatte, selbst etwas zu versuchen. Sonst war ja eher Reita der Aktive. Es lag nicht daran, dass ich nichts machen wollte, vielmehr hatte ich Angst, dass Reita es nicht gefallen würde. Viel weiter darüber nachdenken konnte ich auch nicht, da just in dem Moment mein Cousin zurück ins Zimmer tapste und, nachdem er das Licht ausgemacht hatte, sich mit ins Bett legte. Bei seinen kalten Füßen zuckte ich kurz zusammen, ehe er seinen Arm um mich schlang und sich an mich drückte. Seine Hand lag dabei locker auf meinem Bauch und strich nur lediglich sanft über diesen. „Ich... liebe dich“, murmelte ich irgendwann später, nachdem ich mich an Reitas warmen Atem im Nacken gewöhnt hatte. „Ich dich auch“, hörte ich ihn noch nuscheln ehe sein Atem immer regelmäßiger wurde. Ich selbst konnte im Gegensatz zu meinem Freund nicht so schnell einschlafen. Gedanklich verarbeitete ich die geschehenen Ereignisse. Ich hatte immer noch ein schlechtes Gewissen wegen Aoi und Uruha. Wieso hatte ich den Zettel nicht einfach wo anders hingetan? Und dann war da auch noch die Sache mit Kai. Was war, wenn er einen seelischen Schock oder so was in der Art davon getragen hatte? So etwas sah man ja ständig im Fernsehen. Schnell kniff ich meine Augen zusammen, in der Hoffnung, dass meine wirren Gedanken ein Ende finden würden. Um sich weiter abzulenken, summte ich irgendeine Melodie, solange bis sich auch meine hektische Atmung in eine gleichmäßige verändert hatte. Als ich am nächsten, bzw. eigentlich am gleichen Tag die Augen aufschlug, lag ich mit meinem Kopf auf Reitas Brust. Erschrocken wollte ich hochfahren, doch Reitas Arm um meinem Nacken hinderte mich daran. Nebenbei hatte ich ihn mit dieser Aktion wohl wieder aus seinem Halbschlaf geholt. Meist wachte mein Cousin vor mir auf und döste dann einfach weiter. „Alles okay?“, fragte er direkt und sah mich verschlafen und fragend an. Plötzlich fiel mir auf, wie oft er mich das schon gefragt hatte. Mir wurde bewusst, wie viel Mühe Reita sich mit mir gab, wie viel Rücksicht er auf meine Bedürfnisse nahm und wie besorgt er um mich war. Ich biss mir leicht auf die Lippe. „Ja alles okay“, lächelte ich und legte mich wieder auf seine Brust. Ich spürte deutlich seinen Herzschlag unter mir schlagen. Es war ein interessantes und vor allem tolles Gefühl, ihn so nah zu wissen. Viel näher ging schon fast nichts mehr, bis auf.... Bei dem Gedanken schoss mir wieder das Blut ins Gesicht. In der letzten Zeit passierte es mir oft, dass ich daran dachte, wie... mir wurde schon wieder warm. Es war ja nicht so, dass wir uns nie küssten und wir waren ja auch schon ein wenig weiter gegangen... aber soweit waren wir bis... Meist weil ich vorher abgeblockt hatte. Ich wusste ja selber nicht warum ich das machte. Eigentlich wollte ich diesen Schritt ja machen, aber wenn es dann fast soweit war, bekam ich urplötzlich einfach Panik und... Und dann war da ja auch noch die Sache, welche ich Reita bis jetzt verschwiegen hatte. Ich fühlte mich selbst schlecht dabei, dass ich es ihm damals nicht direkt gesagt hatte. Angelogen habe ich ihn ja auch nicht, nur nicht die Wahrheit gesagt. Eigentlich war es auch nur was Banales, aber dennoch. Ich seufzte. „Wirklich alles okay?“, fragte Reita wieder direkt. „Ja es ist wirklich alles okay“, sagte ich etwas nervös und hatte einen Entschluss gefasst. Ich wollte mich gerade wieder auf Reitas Brust legen, als es an der Türe klopfte. „Rei? Ru?“, hörte ich Aoi fragen, innerlich fiel mir ein Stein vom Herzen, weil dies nur bedeuten konnte, dass sie sich wieder vertragen hatten, „kann ich kurz rein kommen?“. „Ja komm rein“, nuschelte mein Cousin und gähnte einmal. Aoi grinste uns einmal an, ehe er wieder ernst wurde. „Kai ist wieder aufgewacht“. Schnell richteten wir uns beide auf. „Wie geht es ihm?“, fragte Reita direkt nach. „Es... geht“, antwortete Aoi stockend, „Miyavi meinte, dass er sehr unruhig geschlafen hat. Auch jetzt macht er noch einen sehr abwesenden Eindruck“. „Mh. Auch irgendwie verständlich, wenn er es direkt gesehen hat“, murmelte Reita. Aoi nickte vorsichtig. „Macht ihr euch fertig?“. „Ja wir beeilen uns“, bestätigte ich ihm schnell und richtete mich weiter auf. Wenig später war Aoi wieder verschwunden. „Ich muss noch duschen“, teilte mir Reita mit und stand langsam auf. „Muss ich auch noch“, sagte ich eher zu mir. „Willst du mit?“, fragte er grinsend und ich hörte aus seiner Stimme schon heraus, dass er es eigentlich als Scherz meinte. „Okay“, erwiderte ich ebenfalls grinsend. Er zog verwundert eine Augenbraue hoch. „Sicher?“, fragte er noch einmal nach. „Ja, wieso nicht“, antwortete ich und wühlte in unserem Schrank nach meinen frischen Shorts und einem neuen Shirt. „Wie du meinst“, gab er grinsend von sich und suchte ebenfalls nach frischen Sachen. Gemeinsam liefen wir über den Flur und ins Badezimmer. Jetzt wo der Raum wesentlich kleiner war, wurde ich doch leicht nervös. Das letzte Mal wo ich Reita so gut wie nackt gesehen hatte war damals bei mir auf der Couch gewesen, und da war soviel passiert, dass ich mich daran kaum wirklich erinnern konnte. Ungeniert zog Reita sich seine Short aus, trat sie mit einem Fußkick noch in die Ecke, schloss die Türe ab und ging unter die Dusche. Ich atmete einmal tief durch, ehe ich mich ebenfalls entkleidete und unter die Dusche trat. Automatisch drehte ich mich mit meinem Rücken zu ihm und lief leicht rot an. Als ich seine Hand auf meiner Schulter spürte, zuckte ich hektisch zusammen. „Du weißt du kannst immer...“, flüsterte er leise. „... ‚Stop’ sagen“, vervollständigte ich seinen Satz, „ja ich weiß... Danke“, sagte ich lächelnd und drehte mich vorsichtig zu ihm um. Bei seinem Anblick musste ich leicht schlucken. Er sah schlicht weg geil aus. Seine Haare waren noch nicht vollständig nass, aber sein Oberkörper und sein Gesicht. Langsam kam er mir näher und küsste mich sanft. Ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss ebenso sanft. All das war wie damals, als ich noch nicht gewusst hatte, was für eine wichtige Rolle mein Cousin jemals in meinem Leben einnehmen würde. Als Reita mich gegen die kalten Fliesen drückte, sodass es leicht von dem Aufprall schmerzte, keuchte ich auf. Das warme Wasser bildete mit den kalten Fliesen einen so starken Kontrast, dass mir leicht schwindelig wurde. Schnell schlang ich meine Arme um meinen Cousin. Das Gefühl von seiner Haut auf meiner machte mich ebenfalls wahnsinnig. Mir wurde erst warm und dann heiß. Der Wasserdampf betäubte meine Sinne zudem. Ich spürte deutlich, dass ich meinen Blutkreislauf nicht mehr allzu lange unter Kontrolle haben würde, aber in dem Moment war es mir egal. Als ich dann auch noch seine Zunge plötzlich in meinem Mund spürte, war es vorbei für mich. Unbewusst drängte ich mich an ihn und konnte deutlich spüren, dass es an ihn auch nicht spurlos vorbei ging, was mich zum Aufstöhnen brachte. „Gott... Ruki“, keuchte er selbst. „Ich weiß... es ist okay“, gab ich von mir, zwischen zwei Küssen. „Ich liebe dich... so sehr“, flüsterte er mir heiser ins Ohr, sodass mit meine Augen wieder zuklappten. „Ich dich auch... scheiße ich dich auch“, erwiderte ich. „Dreh dich um“, gab er mir leise die Anweisung, und ich musste leicht schlucken. Aber ich war bereit dafür... dachte ich zu mindestens. Plötzlich klopfte es an der Tür und ich nahm dunkel Uruhas Stimme wahr. „Seid ihr bald soweit?“, fragte er extra laut. Reita stöhnte auf und bettete seinen Kopf auf meine Schulter. „Ja einen Moment noch“, presste er dann hervor. Wenig später murmelte er ein „sorry“. „Schon... okay“, meinte ich krächzend. Erst jetzt wurde mir bewusst, was beinahe passiert wäre. „Soll ich dich einseifen?“, fragte Reita mich darauf. Nickend gab ich ihm das Duschgel. Als wir alle gemeinsam am Küchentisch saßen, wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Die Stimmung war angespannt. Man nahm lediglich das Klappern des Geschirrs und des Bestecks wahr. Keiner traute sich wirklich etwas zu sagen, sondern schaute Kai nur verstohlen von der Seite an. Diesem blieb das natürlich nicht verborgen. „Könnt... ihr damit aufhören?“, fragte Kai irgendwann und sah unsicher in die Runde. Alle sahen ihnen ebenfalls fragend an. „Was meinst du?“, fragte Miyavi irgendwann. „Ich meine... diese Stille... und eure Blicke“, antwortete er ebenso unsicher. Die Atmosphäre wurde noch drückender. „Wie... geht es dir denn?“, fragte ich, nachdem keiner die Stille zu durchbrechen wollte. Kai schwieg selbst einen Moment, ehe er leise sagte: „Ich bekomme einfach diese Bilder nicht mehr aus meinem Kopf“. Schnell nahm Miyavi wieder seine Hand und drückte sie leicht. Kai krallte sich direkt in diese und versuchte vergebens seine Tränen zu unterdrücken. „Er war nicht viel älter als wir... er trug sogar noch eine Schuluniform... wieso tut man so was?“. Peinlich berührt wandte er sich ab und versteckte sein verheultes Gesicht an Miyavis Brust, welcher in prompt schützend in die Arme nahm. Mir selbst standen die Tränen in den Augen, sodass Reita meine Hand nahm und behutsam über diese strich. „Und dieses Quietschen... es ist so eklig... genau wie das Geräusch als...“, murmelte Kai weiter. Uruha und Aoi schauten sich beide unsicher an. „Vielleicht solltest du...“, begann Uruha zögerlich, „... professionelle Hilfe in Anspruch nehmen“, beendete Aoi den Satz seines Freundes. „Ich will zu keinem Psychologen“, brachte Kai schon fast hysterisch hervor. „Musst du auch nicht“, meinte Miyavi sofort, „es ist nur eine Option“. Uruha und Aoi bestätigten dies schnell. „Ich gehe auch mit, wenn du alleine nicht hingehen möchtest“, bot Miyavi an. Er hielt Kais Hand immer noch fest umschlossen. „Können wir über... etwas anderes sprechen“, fragte Kai irgendwann, als es wieder still geworden war und wischte sich seine Tränen aus dem Gesicht. „Ja natürlich“, sagte Uruha schnell, „aber wenn du reden willst... wir sind da, okay?“. „Danke“, murmelte Kai leicht heiser. Eine Weile sagte keiner etwas, da jeder für sich seinen Gedanken nachging. Ich schaute zwischendurch immer verstohlen zu Uruha und Aoi herüber, welche sich jedoch verhielten, als wäre nie etwas gewesen. Ich war ehrlich erleichtert. Das Ganze wirklich nur wegen eines kleinen Zettels. „Wir wollen übrigens übers Wochenende wegfahren“, erzählte Aoi plötzlich. „Wir müssen wirklich nicht“, beteuerte Uruha direkt unsicher. „Doch müssen wir“. „Aber ich will nicht, dass es nur wegen mir Probleme gibt“. „Es wird schon alles gut gehen“, meinte Aoi direkt, „und selbst wenn, du bist es mir wert“. „Das ist nett und süß von dir“, murmelte Uruha immer noch verlegen, „aber ich will nicht, dass...“. „Ich aber“, unterbrach sein Freund ihn wieder direkt, „wir fahren da hin. Ob du willst oder nicht“. Wieder entstand Stille. „Von was redet ihr da?“, fragte Reita irgendwann und auch ich sah fragend in die Runde. „Aoi will mich seinen Eltern vorstellen“, nuschelte Uruha und lief noch etwas roter an. „Oh“, meinte mein Cousin leicht ehrfürchtig und ich schaute noch fragender in die Runde. Aoi schien dies zu merken, denn er antwortete mir auf meine stille Frage. „Meine Eltern sind sehr konservativ musst du wissen und sie wissen nichts von meiner Beziehung zu Uruha. Sie kennen ihn nur als normalen Schulfreund“. Am Ende schaute Aoi nur noch auf die Tischplatte. „Du musst dich dafür nicht schämen Schatz“, sagte Uruha direkt, „ich habe kein Problem damit“. „Aber ich“, kam es direkt zurück, „und wir fahren dort heute Abend hin. Ich hab meine Eltern schon angerufen, dass ich ihn jemand wichtigen vorstellen möchte“. „Okay“, hauchte Uruha nervös und drückte seinem Freund einen Kuss auf. „Geht das denn mit euren Arbeitsplänen“, fragte Kai zögerlich nach. „Das müsste kein Problem sein“, antwortet Aoi gelassen, „ich habe das Wochenende eh frei und Uruha findet für die zwei Tage bestimmt eine Vertretung“. „Wenn ich nachher arbeiten gehe, kläre ich das ab“, fügte Uruha noch hinzu. Reita hatte mir im Laufe des Monats erzählt, welche Semesterferienjobs sie neben der Schule hatten. Dass ich in knapp fünf Wochen mit meinem Studium anfangen würde, hatte ich bis jetzt immer verdrängt, da ich schon irgendwie Panik davor hatte. „Wann wollt ihr denn losfahren?“, fragte ich, weil ich wusste, dass es etwas längerer Weg bis nach Mie war. „Nach Uruhas Schicht wollen wir eigentlich direkt los“, erklärte Aoi ruhig, „was wir wohl noch wissen müssen ist, ob wir das Auto nehmen können, oder ob ihr das in der Zeit braucht“. „Ich brauche es nicht“, meinte Reita knapp. „Ich denke, ich auch nicht“, fügte Kai hinzu. „Das ist gut“, freute sich Aoi und bis strahlend in sein Frühstück, „Danke Leute. Denn mit der Bahn wäre es doch sehr teuer geworden und auch unpraktisch wegen dem Hotel und allem“. „Hotel?“, fragte ich nach. „Ja wir übernachten von heute auf morgen in einem Hotel in der Nähe von Mie“, erklärte Uruha, „weil wir nicht wissen, wie seine Eltern auf mich reagieren... und wir nicht abrupt zurück fahren können, dafür ist die Fahrt zu weit“. Man merkte Uruha eindeutig an, dass er sehr nervös war und nicht mehr so selbstsicher und durchgeplant wie sonst. Während die anderen noch über die Fahrt nach Mie sprachen, dachte ich über meine eigene Situation nach. Genau genommen wusste meine Mutter genauso wenig über Reita und mich bescheid, wie Aois Mutter über Uruha und ihn. Allein die Vorstellung davon, dass sie es eines Tages erfahren würde, reichte bei mir aus, um Panik zubekommen. Ich fragte mich bis heute, wieweit Reitas Mutter eingeweiht war, aber getraut nachzufragen hatte ich mich auch nicht. Bis jetzt hatte ich mich auch nie mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Meine neue Lebenssituation hatte mich selbst sehr beschäftigt, da waren andere Dinge komplett an mir vorbei gegangen. Natürlich telefonierte ich regelmäßig mit meiner Mutter, aber es war immer noch vielmehr wie ein Urlaub in Tokyo für sie und nicht etwas entgültiges. Bis jetzt hatte sie mich auch nie auf eine Beziehung oder ähnliches angesprochen, aber dafür war sie auch nicht der Typ. „Alles okay?“, stupste mich mein Cousin plötzlich an, „du warst so abwesend“. Es dauerte einen Moment ehe ich meine Gedanken wieder richtig beisammen hatte. „Ähm... ja alles in Ordnung, war nur in Gedanken“, meinte ich und lächelte ihn an. Ehe ich mich versah bekam ich einen Kuss aufgedrückt. Glücklich erwiderte ich den Kuss. „Was machen wir heute?“, fragte ich nach dem Kuss und nahm seine Hand. „Was willst du denn machen?“, wollte er wissen und grinste mich vielsagend an. Mir schoss prompt das Blut in den Kopf, als ich an die Szene heute Morgen unter der Dusche denken musste. „Haben wir da was verpasst?“, fragte Uruha vielwissend und trank genüsslich seinen Kaffee, wobei er mich über seinen Tassenrand rüber her fixierte. „Nichts, was du wissen musst“, antwortete Reita direkt ernst. „Spielverderber“, grummelte sein bester Freund, „ich hab dir immer was erzählt“. „Wie bitte?“, mischte sich Aoi nun ein. „Bei dir natürlich nicht. Das war was anderes“, verteidigte Uruha sich sofort, worauf dieser ihn nur mit einer hochgezogenen Augenbraue anschaute. „Okay nachher schon, aber am Anfang nicht“, räumte Uruha unsicher ein. „Ich wusste es“, lachte Aoi und küsste seinen Freund direkt. Kai starrte während des Gesprächs auf seine Hand, welche immer noch in der von Miyavi lag. Dieser grinste sich währenddessen einen ab, so kam es mir zumindestens vor. „Siehst du“, meinte Reita zu Uruha, „das ist was völlig anderes. Deswegen geht es dich nichts an“. Dankbar drückte ich leicht seine Hand. „Noch nicht“, grinste dieser, vorauf Reita mit den Augen rollte. „Kannst du... mir heute vielleicht die Uni zeigen?“, fragte ich meinen Cousin leise. Reita überlegte kurz. „Die Uni ist noch geschlossen, aber das Gelände kann ich dir zeigen“, antwortete er. „Okay“, meinte ich freudig und trank den Rest meines Orangensaftes aus. Als wir die U-Bahn betraten beschlich mich ein merkwürdiges Gefühl. Unbewusst beobachtete ich die vielen Menschen um mich herum. So viele unterschiedliche Menschen mit eigenen Problemen, dachte ich mir. „Was macht Kai jetzt?“, fragte ich nachdenklich, während wir auf die unsere Bahn warteten. „Aoi meinte, dass Miyavi sich frei genommen hat und heute bei Kai bleibt, weil er selbst wegen der Fahrt nicht die ganze Zeit zu Hause sein kann. Miyavi wollte sich wohl mit Kai ein paar Filme oder so anschauen. Irgendetwas, was ihn auf andere Gedanken bringt“, antwortete er. „Du machst dir große Sorgen um ihn, oder?“, meinte ich. Es war eher eine Feststellung, als eine Frage. „Ja“, gab Reita zu, „Kai ist sehr emotional veranlagt. Er nimmt sich vieles schnell zu Herzen und ist sehr unsicher in seiner Art. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihn so was schnell aus der Bahn wirft. Und ich weiß nicht, wie weit ich ihn Miyavi wirklich anvertrauen kann“. Unsicher kaute er wieder auf seiner Unterlippe. Das tat er öfters, wenn er über etwas nachzudenken schien. „Du bist ein guter Freund“, meinte ich ehrlich und nahm unsicher und vorsichtig seine Hand. Immerhin waren wir hier in der Öffentlichkeit. „Danke“, nuschelte er und zog mich plötzlich in seine Arme, wodurch ich erschrocken aufkeuchte. „Wofür?“, fragte ich verwundert und erwiderte die Umarmung. Die Blicke der Fremden spürte ich ihm Nacken, welche mir plötzlich jedoch völlig egal waren. „Dafür, dass du da bist“, hauchte er mir ins Ohr, löste sich von mir und zog mich mit dem Strom in unsere Bahn, welche urplötzlich da zu sein schien. Während der Fahrt stellte er sich wieder schützend vor mich, sodass mir nichts passieren konnte. Bis zur Uni fuhren wir nicht lange. Ich hatte versucht mir den Weg einzuprägen, aber nach dem zweiten Mal umsteigen, hatte ich wieder keine Ahnung wo ich wirklich war. Meine Mutter hatte schon damals zu mir gemeint, dass ich die Fähigkeit besaß mich selbst im Kreis zu verlaufen. Ich seufzte. „Was ist los?“, wollte Reita direkt wissen. „Ich werde mir den Weg nie merken können“, klagte ich. „Das kommt mit der Zeit“, antwortete er mir und drückte mir noch einen schnellen Kuss auf, „im Ernstfall bringe ich dich einfach zur Uni“. „Du kannst mich doch nicht jeden Morgen zur Uni bringen“, meinte ich peinlich berührt. Immerhin war ich erwachsen, dachte ich mir. „Wieso denn nicht?“, fragte Reita perplex. „Das wäre mir peinlich“, nuschelte ich. Mein Cousin konnte darauf nicht viel sagen, denn wir erreichten unseren Zielbahnhof, sodass wir schnell aussteigen mussten. Als wir das Unigelände betraten war ich sichtlich beeindruckt. Es war schlicht weg gigantisch. Wer nur die kleine Dorfschule und die nächstgelegene weiterführende Schule kannte, so wie ich, für den war das hier quasi eine neue Welt. „Wow“, meinte ich ehrfürchtig. „Beeindruckt?“, fragte mein Freund mich grinsend und legte lässig seinen Arm um meine Schulter. „Sehr“, gab ich ehrlich zu und konnte mich gar nicht satt sehen. „Soll ich dir das Gelände zeigen?“, fragte er mich weiter grinsend. Eifrig nickte ich. „Okay. Das wichtigste zuerst“, sagte er und zog mich übers Gelände. Als erstes zeigte mir mein Cousin, wo sie meistens ihre Mittagspausen und Freistunden zusammen verbrachten, solange die sich überschnitten. Danach folgte im groben die Cafeteria und der Raum für Versammlungen. Ins Gebäude selbst konnten wir zwar nicht, aber von außen sah man auch schon eine ganze Menge. Natürlich hatte ich nach fast zwei Stunden so gut wie alles wieder vergessen. „So lange du weißt, wo du uns findest, kann dir nichts passieren“, sagte Reita mir. Er hatte wieder seinen Arm um mich gelegt. Perfekte Größe, hatte er deswegen mal zu mir gesagt. Normalerweise mochte ich es nicht, wenn man so was zu mir sagte, aber bei Reita machte es mir irgendwie nichts aus. „Ist es okay, wenn wir noch in die Stadt reinfahren?“, fragte mich er mich irgendwann, nachdem wir eine Zeit lang zusammen noch auf dem Unigelände gesessen hatten. „Natürlich“, antwortete ich und erhob mich von meinem Cousin, welcher mich wie immer näher zu sich heran gezogen hatte, „willst du was bestimmtes in der Stadt?“. „Ich hatte letztens ne coole Hose gesehen, aber zu wenig Geld dabei. Vielleicht ist sie noch da“, antwortete er und nahm meine Hand während wir das Gelände verließen. Bis in die Stadt fuhren wir ebenfalls nicht lange, soweit ich das beurteilen konnte. Gedanklich versuchte ich mir den Weg zu merken und vor allem die Namen der verschiedenen Stationen. „Die nächste müssen wir raus oder?“, fragte ich irgendwann während der Fahrt, nachdem der nächste Halt angegeben worden war. Reita stimmte mir zu und ich war ein wenig stolz auf mich, dass ich es mir doch gemerkt hatte. In den Laden, in welchen wir gingen, waren wir auch an dem einen Tag gewesen, wo Uruha und der Rest ebenfalls mitgegangen waren. Ich selbst besaß ein paar Sachen von dem Label, welche ich mir damals im Internet bestellt hatte. Reita besaß jedoch wesentlich mehr Klamotten. Das war mir direkt aufgefallen, als er damals versucht hatte, mir etwas Platz im Schrank zu machen. Zielsicher ging Reita durch den kleinen Laden und griff nach einer Jeanshose. „Sogar meine Größe haben sie noch“, murmelte er und ich merkte ihm an, dass er sich über diese Tatsache freute, „ich ziehe sie noch einmal an“. Mit den Worten war er auch schon in eine der Umkleiden verschwunden. Brav wartete ich davor, bis mein Cousin den Vorhang wieder öffnete und mich breit angrinste. „Und?“, wollte er wissen. „Sieht... gut aus“, stotterte ich fast. Angezogen wirkte die Hose ganz anders fand ich, oder war es die Tatsache, dass mein Freund sie trug? „Nur gut?“, fragte Reita direkt nach und schaute an sich herunter. „Nein, nein“, versicherte ich ihm sofort und ging weiter auf ihn zu, „sieht wirklich richtig klasse aus... also steht dir sehr gut... also“. Ich konnte doch nicht einfach sagen, dass er geil in der leicht engen Hose aussah, oder? „Habs schon verstanden“, grinste mein Cousin und irgendwie war ich mir sicher, dass er von meinem inneren Konflikt wusste, „ich ziehe mich mal wieder um“. Ich wollte gerade zurück zu dem einen Sessel gehen, der kurz vor der Umkleiden stand, als Reita mich urplötzlich mit in die Umkleide zog. Erschrocken schrie ich etwas auf, jedoch brachte mich ein Paar Lippen schnell zum Schweigen, sodass ich nur noch leise aufkeuchte. Meine Hände krallten sich in sein Shirt und er drückte mich dabei stärker an die Wand. Plötzlich fühlte ich mich wie heute Morgen unter der Dusche. Es war das erste Mal soweit ich mich erinnern konnte, dass ich dieses seltsame Gefühl verspürte. Einfach der Wunsch jemanden so nah wie möglich zu sein. Dann ging alles so schnell und vor allem so intensiv. Es war nicht nur Reitas Atem auf meiner Haut oder seine Hände auf meinem Rücken, sondern alleine seine Anwesenheit, welche mich völlig aus dem Konzept brachten. „Du weißt...“, murmelte er und ich nickte schnell, ehe ich ihn schnell wieder küsste. Ich bekam eine Gänsehaut, als mein Cousin einen Kuss auf meinem Hals platzierte und sich dort festsaugte. Schnell drückte ich mir eine Hand auf meinen Mund. Mein gesamter Körper kribbelte wieder, sodass mir wieder etwas schwindelig wurde. Reitas Haut unter meinen Fingern fühlte sich unglaublich warm und interessant an. Wenn in meinem Kopf nicht ein so großes Chaos geherrscht hätte, hätte ich das pulsieren seines Blutes spüren können. Als Reitas Hand plötzlich in meiner Hose verschwand stoppte ich meinen Kuss und murmelte ein leises „Stop“. Sofort hörte Reita auf und sah mich besorgt und fragend an. „Ich... kann das nicht hier“, meinte ich und atmete immer noch gehetzt. „Ist schon okay“, murmelte mein Cousin und lehnte seine Stirn an meine, „du musst ja nicht“. „Doch ich will... wirklich“, versicherte ich ihm schnell, „aber nicht hier...“. Erst nachdem ich den Satz ausgesprochen hatte, wurde mir bewusst was ich im Affekt von mir Preis gegeben hatte. „Lass uns nach Hause“, sagte Reita leise und mir war sofort klar, was er meinte. Als sich Reita wieder umzog und auch seine Hose bezahlte, spielte ich nervös mit meinen Ringen. Während der gesamten Fahrt nach Hause, sagte keiner von uns ein Wort. Unser einziger Kontakt waren unsere Hände, welche sich in der des jeweils anderen befand. Zwischen unseren Handflächen bildete sich eine so intensive Wärme, dass ich das Gefühl hatte, dass auf meiner Handhälfte Schweißperlen entstanden. Vor unserer Wohnungstür klopfte mir mein Herz bis zum Hals. Das Geräusch des Schlüssels im Türschloss kam mir so laut vor, dass ich mich einmal verwundert umdrehte. Unsicher folgte ich meinem Freund ins Innere der Wohnung. Plötzlich kam sie mir viel größer vor, als ich bemerkte, wie still es war. „Kai ist mit Miyavi zur Polizei“, sagte Reita leise, und legte den Zettel wieder nieder, welcher auf dem Küchentisch gelegen hatte. Als Reita nichts weiter sagte, ging ich auf ihn zu und küsste ihn einfach. Das Gefühl, welches ich schon während der ganzen Fahrt gehabt hatte, war immer noch präsent. Mein Cousin zog mich etwas grob zu sich heran und küsste mich leidenschaftlich. Ich sank automatisch wieder in mich zusammen, doch Reita stützte mich sofort. Irgendwann spürte ich die Wand der Küche im Rücken und stöhnte kurz auf. Erschrocken weitete ich die Augen. Solch einen Laut kannte ich von mir nicht. Ohne irgendwas zu sagen, schlüpfte Reitas Hand in meine Hose, was mich direkt noch einmal zum Aufstöhnen brachte. „Wenn... du weißt schon“, haspelte Reita und sah mir verrucht in die Augen. „Ich will es“, keuchte ich und wurde prompt rot, „hör nicht... auf... bitte“. Mein ganzer Körper wurde warm, dann heiß und kribbelte überall. „Komm...“, sagte Reita leise. Es war keine Aufforderung, mehr eine Bitte. Eine, die ich ihm nicht ausschlagen konnte. Als mein Cousin vorsichtig meine Hand nahm, merkte ich, dass er ebenso etwas aus Nervosität zitterte wie ich. Unser Zimmer war dunkel. Nur die weiter entfernte Straßenlaterne spendete etwas Licht, sodass ich gerade eben die Grundrisse im Zimmer erkennen konnte. Reitas Hand suchte nach dem Lichtschalter. „Nein, bitte“, murmelte ich leise und versuchte ihn durch die Dunkelheit anzusehen. „Okay“, erwiderte er und ging mit mir zum Bett hinüber. Mein Herz klopfte so unglaublich laut, wie ich es selten gespürt hatte. Und irgendwie dachte ich durch die Atmosphäre auch den Herzschlag meines Cousins zu spüren. Vorsichtig zog er mir mein Shirt über den Kopf und auch seines zog er wenig später aus. Dann küsste ich ihn wieder plötzlich und drückte mich an ihn. Ich zitterte immer noch. Mittlerweile nicht nur aus Nervosität heraus, sondern auch vor Angst. Zwar wusste ich, dass ich immer ‚Stop’ sagen konnte, aber ich wollte nicht schon wieder einen Rückzug machen. Reita gab sich schon so viel Mühe mit mir, und ich wollte ihm jetzt etwas davon zurückgeben. Auch wenn ich Panik verspürte. Ich hatte Reita immer noch nicht die Wahrheit gesagt. Aber vielleicht würde er es auch nicht merken. Ich versuchte mich verzweifelt auf die Küsse zu konzentrieren, welche Reita mir zwischendurch immer schenkte, aber wirklich gelingen wollte es mir nicht. Natürlich reagierte mein Körper weiterhin auf Reitas Berührungen, genauso wie seiner, aber ich konnte die Angst nicht verdrängen. Das einzige was mich ein wenig beruhigte, war die Dunkelheit, sodass ich wusste, dass mein Cousin mich ebenso schlecht wahrnehmen konnte, wie ich ihn. Ich wollte nicht, dass er meine Unsicherheit und Angst in meinen Augen sehen konnte. Als wir irgendwann beide keine Kleidung mehr trugen, und ich den ganzen Körper von Reita auf mir spürte, verspannt ich mich ungewollt. „Ist es... wirklich okay?“, fragte Reita plötzlich in die Stille hinein. Mein Inneres verneinte, aber ich zwang mich zu einem leisen „J... Ja“. „Okay... ich fang dann an“, flüsterte mein Cousin und küsste mich auf meine zitternden Lippen. Das Geräusch welches die Tube in Reitas Hand verursachte, hallte meiner Meinung nach im gesamten Zimmer nach. Meine Atmung beschleunigte sich und in mir zog sich alles zusammen. Wieder versuchte ich mich verzweifelt abzulenken. Immer wieder rief ich mir ins Gedächtnis, dass ich Reita einen Gefallen tun wollte, dass ich ihm und mir etwas beweisen wollte. Er tat doch so viel für mich. Mein Cousin warnte mich zwar vor, aber als ich das kalte Gel spürte zuckte ich reflexartig zusammen und verspannte mich weiter. Ich merkte, dass er sich größte Mühe gab, aber das Gefühl, als er vorsichtig einen seiner, ebenfalls mit Gel bedeckten Finger, in mich schob, war so merkwürdig, dass ich es nicht als angenehm empfinden konnte. Reita schien dies zu merken, aber ehe er jedoch etwas sagen konnte, wisperte ich ein leises „Bitte... weiter“. „Bist... du sicher?“, fragte mein Cousin besorgt, „wir können... stoppen“. „Nein... bitte... mach weiter“, brachte ich abgehackt vor und verspannte mich jedoch durch den Gedanken an das Kommende urplötzlich. Mein Cousin gab sich die größte Mühe, das wusste ich, aber das Gefühl war weiterhin so merkwürdig, dass es einfach nicht besser werden wollte. Es tat nicht wirklich weh, es ziepte vielleicht ein wenig, aber es war einfach nur unangenehm. Bei jedem Schritt den Reita weiter ging, fragte er mich vorher. Und egal wieviel Angst ich hatte, ich gab jedes Mal mein Einverständnis. Und dann dachte ich für einen kurzen Moment, ich müsste sterben. Kein gebrochener Arm oder kein Sturz von der Treppe konnte es mit diesen Schmerzen aufnehmen. Sie zogen sich durch meinen ganzen Körper. Mein Unterleib pochte mit jedem Herzschlag schmerzend auf. Bevor der Schrei über meine Lippen kommen konnte, drückte ich mir schnell beide Hände auf dem Mund. Jedoch verriet meine ganze Körperhaltung mich. Reita reagierte sofort und entzog sich mir. Allein diese kleine und ruckartige Bewegung brachte mich wieder zum Zusammenzucken. Unbewusst krümmte ich mich zusammen und brachte ein leises Wimmern zustande. Dass Reita sich schnell vom Bett erhoben hatte, bemerkte ich erst, als plötzlich das Licht brannte. Ebenso schnell war er wieder bei mir. Ich schämte mich so sehr, dass ich verzweifelt versuchte mein Gesicht vor ihm zu verstecken. „Fuck, fuck, fuck“, murmelte Reita schon fast panisch und beugte sich zu mir herab, „Ru... ich... es tut mir so leid... ich hätte es merken müssen“. Vorsichtig legte er seine Hand auf meine Schultern. Als ich mich nicht gegen seine Berührung sträubte, zog er mich vorsichtig zu sich heran. Ebenso sanft wischte er mir meine Tränen aus dem Gesicht. Ich brachte kein Wort raus. Mir brannte so viel auf der Seele. Ich wollte ihm sagen, dass es mir leid tat, dass ich mich so schämte und es so sehr gewollt hatte, für ihn, und vor allem dass ihn keine Schuld traf, aber mehr als ein Schluchzen bekam ich nicht heraus. Wir verweilten einige Zeit so, ehe ich mich etwas entspannt hatte. Die ganze Zeit hatte mir Reita beruhigte Worte zugeflüstert. „Ich... ich“, stotterte ich irgendwann und verbarg meine Gesicht weiterhin an seiner Brust. „Schhh... schon gut...“, flüsterte mir mein Cousin zu, „ich trag dich eben ins Badezimmer... nicht erschrecken okay?“. Ich nickte schwach und klammerte mich an ihm fest. Als er mich hochhob spürte ich erst jetzt, neben dem unangenehmen Ziepen, das Gefühl des Gels in mir. Angewidert verzog ich das Gesicht. Im Badezimmer angekommen, stieg Reita direkt mit mir in die Badewanne. Während er mich weiterhin mit einem Arm festhielt, betätigte er mit der anderen den Wasserhahn. Sofort strömte warmes Wasser aus dem Hahn und hatte uns in wenigen Minuten umgeben. Seufzend entspannte ich mich langsam und auch der Schmerz verschwand nach und nach. Das wohltuende Gefühl des warmen Wassers brachte mich beinahe zum Einschlafen. Reitas Körper, welcher plötzlich anfing zu beben holte mich aus meinem Halbschlaf. Als er seine Stirn auf meine Schulter legte, spürte ich eine kalte Träne auf meiner Haut. „Es tut mir so leid“, murmelte er und sein Körper bebte weiterhin, „ich hätte es merken müssen“. Seine zitternden Arme schlossen sich unsicher um mich. Mir selbst stiegen die Tränen in die Augen. Langsam und vorsichtig drehte ich mich in seiner Umarmung um, sodass ich am Ende vor ihm saß. Schnell wischte ich ihm die Tränen aus den Augen. „Dich trifft keine Schuld“, versicherte ich ihm und weinte nun selbst, „es tut mir so Leid“. Verzweifelt biss ich mir auf die Unterlippe. Reitas Anblick brach mir das Herz. „Warum... hast du nichts gesagt?“, flüsterte mein Cousin fragend und sah mich mit roten Augen an. „Ich... wollte es so sehr“, gab ich leise von mir, „ich wollte dir so nah sein... dir zeigen, wie sehr... ich dich liebe“. Eine Weile sagte keiner etwas von uns etwas. „Wenn du willst...“, murmelte Reita irgendwann und sah mich unsicher an, „dann kannst du... also... bei mir...“. Schockiert sah ich Reita an, welcher darauf noch unsicher wurde. „Du weißt ja... wie es funktioniert“, fügte er dann noch leise hinzu. „Nein“, meinte ich direkt, „ich... weiß es nicht... ich hab nie mit ihm... und ich will nicht... also bei dir...“. Nun schaute mein Cousin leicht schockiert, ehe sein Blick wieder weicher wurde. „Oh okay“, sagte er leise, „ihr habt also nicht miteinander geschlafen?“. Ich schüttelte den Kopf und fixierte unsicher den weißen Wannenrand. „Schlimm?“, fragte ich leise. „Nein“, antwortet Reita schnell, „ich bin froh“. Vorsichtig umarmte er mich ein wenig stärker. Erleichtert klammerte ich mich selbst an ihn. „Du kannst... aber trotzdem... wenn es dir lieber ist... ich will dich zu nichts zwingen... wir müssen auch nicht, wenn du nicht willst... es wäre okay für mich.“, murmelte er wenig später. „Nein... ich will nicht... und du zwingst mich auch zu nichts. Ich will es wirklich... ich brauch nur noch ein Weilchen“, versicherte ich ihm direkt wieder. „Ist okay. Wir haben alle Zeit der Welt“, hauchte er mir zu und küsste mich sanft, „ich liebe dich“. „Danke“, erwiderte ich leise, „ich dich auch“. Erleichtert seufzte ich und genoss den Moment. Nachtwort: Also es fiel mir wirklich ganz schwer die letzte Szene zu schreiben. Ruki tat mir so leid und ich hab richtig mitgelitten >___________< Und hier muss ich mich auf jeden Fall bei bedanken, die es im Rekordzeit nur für Euch gebetat hat!!!! DANKE!!!! Bye bis in 2 Wochen, wenn ich wieder in Deutschland bin Chris~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)