Shaman Queen 2 von Niche (My Love Storry for Shaman King) ================================================================================ Kapitel 2: Trey oder Kai? ------------------------- Kurz vor den Osterferien, in denen Sue ausnahmsweise Geburtstag hat, Schrieb sie einen Brief an Pilica, Treys Schwester: Liebe Pilica, ich hoffe, dass euch meine Geschenke zu Silvester und zu euren Geburtstagen gefallen haben. Ich hoffe, es geht euch beiden gut. Mir geht es nämlich prächtig. In den Ferien komme ich euch besuchen. Aber bitte sag Trey nichts davon, ich möchte ihn überraschen. Wie du weiß, habe ich ja am Dienstag, den 2. April, meinen 14. Geburtstag. Ich hab eine Einladung für dich in den Umschlag gelegt. (Trey kriegt erst eine, wenn ich bei euch bin!) Bitte sag Trey nicht, dass ich euch einlade, denn ich möchte ihn überraschen! Er soll glauben, dass ich ihm immer noch böse bin, wegen der SMS, die er mir neulich geschrieben hat. Und wenn ich da bin muss ich unbedingt sein komisches Gesicht sehen! Hoffentlich macht es dir nichts aus, dass ich ein paar meiner neuen Freundinnen mitbringe. (Wir wohnen ja bei meinen Großeltern!) Sie sind alle total nett. Die vier haben mich gleich, als ich auf die neue Schule gekommen bin, herzlich empfangen. Wir haben einen Clique, die Shaman Girls. Die vier sind nämlich auch Schamanen. Viele Grüße deine Sue Als Pilica den Brief bekam, musste sie kichern. Trey wollte natürlich wissen, was so komisch sei, aber Pilica verriet ihm nichts. Am letzten Schultag wollten Akila, Mira, Kaya und Lucy Sue fragen, was sie denn nun alles einpacken sollten.„An meinem Geburtstag lag immer noch Schnee und wir konnten Ski fahren gehen. Also solltet ihr schon Wintersachen einpacken“, meinte Sue. Sue saß schon gleich ein paar Stunden danach im Zug in ihre Heimat. Ihre Freundinnen würden dann am nächsten Freitag nachkommen. Als sie endlich am Bahnhof ankamen, konnte Sue es gar nicht mehr erwarten nach Hause zu kommen. Am Ausgang wartete schon Herr Kameda, der Butler ihrer Großeltern, auf sie. Er lud ihr Gepäck in die Limousine und Sue stieg ein. Auf der Hinfahrt dachte Sue die ganze Zeit an Treys komisches Gesicht, wenn sie vor seiner Haustür stand. Endlich waren sie da. Es hatte sich überhaupt nichts verändert, seitdem sie weggefahren war. Zur Begrüßung sprangen sie ihre Hunde Lulu und Shyla an. Sue streichelte die beiden ausgiebig, bis sie ihre Großeltern bemerkten, die in der Haustür standen. Dann umarmte sie sie, wobei sie sich hinknien musst, denn ihre Großeltern waren fast dreimal so klein wie sie selbst. Nachdem sie ihren Koffer in ihr Zimmer gebracht hatte, lief sie rüber zu Trey. Als sie klingelte, schickte Pilica ihren Bruder runter, weil sie genau wusste, wer da an der Tür war. Trey öffnete die Tür und staunte nicht schlecht über das, was er sah. Er wusste, dass es Sue war, aber sie hatte sich irgendwie verändert. Nur er wusste nicht genau, was es war. Sue lächelte genau wie immer und dann, ganz plötzlich, sahen sie sich in die Augen. Sue wusste nicht, wie ihr geschah, aber sie durchfuhr ein wohliger Schauer. Sie fühlte sich ganz warm, obwohl es draußen schneite. Auch Trey durchfuhr dieses Gefühl. Sie standen nur da und sagten nichts, bis Pilica endlich runter kam und fragte, wer denn dort an der Tür sei und warum sie nicht rein kamen. Es dauerte einige Zeit, bis sie die beiden dazu gebraucht hatte sich nicht mehr anzugucken und endlich reinzukommen. Pilica und Trey wollten natürlich alles über Sues neues zu Hause wissen, also erzählte sie ihnen alles, was ihr einfiel. Als Sue wieder ging, war es schon fast zehn Uhr. Auf dem weg nach Hause war ihr so, als würde sie verfolgt, aber als sie sich umdrehte, war niemand zu sehen. Beim fünften Mal reichte es ihr und sie fragte:„Wer ist da?“ „Ich“, war die Antwort, aber es war niemand zu sehen.„Wer...wer bist du?“ Kaum hatte sich Sue wieder rumgedreht, sprang ein komischer Junge vor sie ins Licht der Laterne. Jetzt erkannte Sue, dass es ein Junge in ihrem Alter mit langen braunen Haaren war. Er trug einen weißen Umhang und eine rote Hose. „Das kann dir doch egal sein“, antwortete er.„Und was willst du von mir?“ „Nur einen Gefallen.“ „Wieso soll ich dir einen Gefallen tun? Ich kenn dich ja noch nicht mal!“ „Aber ich glaube, dass du den hier kennst.“ Der Junge schob eine weitere Person ins Licht der Laterne. Sue blieb der Atem weg. Die Person, die jetzt unter der Laterne stand war Kai! Sue sah ihn erschrocken an, aber er sah sie nicht an, es sah einfach in die Dunkelheit.„Kai, was ist mit dir?“, rief Sue erschrocken.„Er hört dich nicht.“ „Was hast du mit meinem Bruder gemacht?“ „Deinem Bruder geht es gut, nur ist er gerade abwesend. Wenn du ihm helfen willst, dann komm morgen früh um Punkt fünf Uhr zur Lawinenschlucht. Und bring dein Handy mit!“ Kaum hatte Sue einmal gezwinkert, schon waren die beiden verschwunden. Sue war schon um vier Uhr wach, damit sie auch ja rechtzeitig am Treffpunkt war. Um fünf Uhr kam der Junge vom Vorabend, genau wie vereinbart.„Hast du dein Handy dabei“, wollte er wissen. Sue zeigte ihm das Handy und fragte dann:„Was für einen Gefallen soll ich dir nun tun?“ „Ruf Trey an.“ „Was?“ „Ruf Trey an und bestell ihn hierher.“ „Mehr nicht?“ „Dann singst du das Lied mit den höchsten Tönen, das du kennst.“ „A...aber dann löse ich doch eine Lawine aus.“ „Genau. Und Trey wird dann mit der Lawine die Schlucht runterstürzen.“ „Aber das kann ich nicht machen!“ „Wieso nicht? Etwa nur wegen deinen Gefühlen?“ „Moment mal! Woher...“ „Dein Brüderchen hat gesungen wie ein Vögelchen.“ „Und woher wusste er...“ „Ich glaube, du solltest dein Tagebuch ein bisschen besser verstecken!“ „Aber Trey ist mein Freund und das kann ich ihm nicht antun.“ „Na gut, dann wird dein Bruder sterben.“ Grade hatte der Junge sich rumgedreht um wegzugehen, da rief Sue:„Warte! Ich tu es ja schon, aber bitte tu Kai nichts.“ Der Junge lächelte und meinte dann:„Dann ruf jetzt deinen Freund an und bestell ihn hierher.“ „Aber, wenn ich die Lawine singe*, werde ich doch auch verschüttet.“ „Keine Sorge, dir passiert nichts, dafür werde ich schon sorgen.“ Grade wollte der Junge wieder gehen, da hielt ihn Sue noch mit einer Frage auf:„Bevor du gehst würde ich aber noch zu gern deinen Namen wissen.“ „Zeke.*“ Und schon war er genauso schnell verschwunden, wie am Tag zuvor. Sue wusste, dass es falsch war, was sie tat, aber sie wusste nicht, wie sie ihrem Bruder sonst helfen konnte. Also rief sie Trey an, der immer schon so früh wach war, wegen Pilica, die ihn auf das große Schamanenturnier* vorbereitete. Sue wählte also seine Handynummer, und kurz darauf meldete sich Trey:„Hallo?“, fragte er erschöpft.„Trey, hier ist Sue. Hör mal, du musst sofort zu mir bei die Lawinenschlucht kommen!“ „Ich hab aber grade keine Zeit! Du weißt doch, wie Pilica ist, wenn ich von ihrem Training abhaue.“ „Aber es ist wirklich dringend!“ „Was ist denn passiert?“ „Ja...also hier...hier...ist ein Rehkitz, das sich verletzt hat.“ „Und wieso bringst du es nicht einfach mit?“ „Weil...weil es auf einem Felsvorsprung in der Schlucht liegt und da komme ich nicht ran. Komm bitte schnell!“ „Schon gut, ich komme ja, aber wenn ich wegen dir Ärger mit meiner Schwester kriege, dann...“ „Dann was?“ „Ach.“ „Schon gut ich rede dann mit ihr, aber komm bitte ganz, ganz schnell!“ „Ja! Bis gleich.“ Sue hatte ein ganz schlechtes Gewissen, weil sie Trey belogen hatte, aber sie wusste nicht, was sonst hätte sagen sollen, etwa, dass sie ihn die Schlucht runterschmeißen will? – Nein! Vielleicht viel ihr noch etwas ein, wie sie ihn dann wieder befreien sollte, aber erst, wenn sie ihren Bruder wieder hätte. Und außerdem war Trey schon öfters von Lawinen verschüttet wurden und hatte ein paar Tage in der Lawine verbracht, ohne das er erfroren ist, denn er hatte ja Kororo, eine Kolopockulu, genau wie Fiona und Ekeo. Endlich kam Trey die letzten Meter angelaufen. Erschöpft setzte er sich neben Sue auf den Boden.„Und wo ist das Rehkitz?“, wollte er wissen. Sue stand auf.„Ich...ich muss dich etwas fragen“, fing sie an.„Und was?“ „Verzeihst du mir?“ „Was soll ich dir verzeihen?“ „Na das, was ich jetzt mache.“ „Und was machst du jetzt?“ Sue fing an zu weinen. Trey verstand nun gar nichts mehr.„Wieso weinst du?“, Wollte er wissen.„Wegen dir.“ „Wegen mir? Weshalb?“ „Es war wirklich schön mit dir und...“ „wieso war?“ „Verzeih mir!“ Sue fing an ein Lied zu singen. Es war in der Sprache der Ainu, der Ureinwohner von Hokkaido, Treys Volk, von dem auch ihre Großmutter abstammte. Sie hatte es ihr beigebracht und jetzt sang sie das Lied der Kolopockulu , ein trauriges Lied mit hohen Tönen. Trey wusste, welches Lied sie sang, aber er versuchte sie zu unterbrechen:„Sue hör auf! Hör auf, sonst löst du eine Lawine aus! Sue!!!“ Plötzlich wusste er, weshalb er ihr verzeihen sollte.„Sue hör auf zu singen! Bitte! Was habe ich dir denn getan, dass du mich verschütten willst? Sag es mir!“ Es hatte keinen Zweck mit ihr zu reden. Und außerdem war es sowieso zu spät: eine riesige Lawine nahm genauen Kurs auf ihn und Sue!„Sue, was habe ich dir nur getan, dass du so wütend auf mich bist? Ist es wegen gestern oder wegen der SMS?“ Sue hörte auf zu singen.„Nein“, sagte sie erschöpft.„Weswegen denn?“ „Ich...ich werde dir helfen. Aber halte noch durch, bis ich Kai befreit hab.“ „Kai? Was ist mit ihm? Sag...“ Weiter kam er nicht, denn die Lawine war schon zu nahe. Plötzlich, als die Lawine Sue und Trey verschlingen wollte, wurde Sue in einen riesigen Ball aus Feuer gehüllt. Sue musste mit Tränen in ihren Augen zusehen, wie ihr Freund von der riesigen Lawine verschlungen wurde und hilflos ihren Namen rief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)