Our little Secret von Zyria ================================================================================ Kapitel 3: Happy Night - Happy Dead ----------------------------------- „Hälst du das wirklich für eine gute Idee?“, die Stimme der älteren Dame klang leise, doch für Catharina gut verständlich. Die zerbrechliche alte Frau saß am Tisch, einen Arm vor sich auf diesem liegend und der Blick nachdenklich auf das alte Eichenholz des Tisches gerichtet. Dieser Tisch war sehr alt. Fast wie Alles in diesem Haus und fast so alt wie sie. Ihre Mutter hatte dieses Möbelstück gekauft, als Edvige Smith gerade einmal die High School verlassen hatte. Also wohl sehr alt. Seitdem war das Haus in Familienbesitz geblieben und es würde wohl auch dort bleiben. „Ich muss es tun, Edvige“, Catharinas Stimme klang sanft, als sie einen Stuhl heranzog und sich noch beim heranziehen auf diesen setzte, so das sie die Frau direkt ansehen konnte. Ihre blasse Hand legte sich auf ihre. Edvige er schauderte. Ihre eigene Hand war auch nicht gerade die Wärmste, aber Catharinas Körpertemperatur sprengte den Rahmen jedes Mal wieder. Das unvermeidliche Mädchen spürte es und lächelte sanft, behielt ihre Hand jedoch dort wo sie war und strich sacht mit ihren Fingerspitzen über die soviel ältere Haut. „Ich möchte mich normal verhalten, so wie damals, verstehst du?“ Langsam blickte die alte Frau auf und lächelte verbittert. „Dann wird es wieder so enden“, versprach sie fast. Eine Hoffnung das es diesmal anders laufen würde, hatte sie nicht. „Egal wohin du gehst, du bringst den Tod“. Die restliche Zeit zum Abend verging für Jason viel zu langsam. Er hatte nicht erwartet, das sich Stunden so dermaßen in die Länge ziehen konnten. Peter, er und auch Jaimy waren in seinem Zimmer. Peter hatte Jason Stylingvorschläge gemacht, während Jaimy der Meinung gewesen war Jasons alte Pornosammlung zu durchstöbern. „Alter! Der ist doch uralt!“, kam es immer wieder von ihm. Eigentlich schaute Jason sich die Filme nicht einmal mehr an. Die Filme waren noch aus seiner Entdeckungszeit und inzwischen hatte er seinen und den Körper einer Frau mehr als genug erkundet. Es handelte sich dabei ja sogar noch um Videokassetten. „Kannst sie gerne haben“, stichelte Jason grinsend, doch Jaimy hatte dankend abgelehnt. Peter hatte sich während der ganzen Szenerie wohl ein lautes Seufzten verkneifen müssen. Solche Situationen zeigten ihm immer wieder, das er Null Chancen hatte an Jaimy heranzukommen. Aber wohl würde er sich nicht einmal kurz vor dem Weltuntergang trauen ihm die Wahrheit zu sagen. Die Modenschau mit duzenden Klamotten, dummen Sprüchen Seitens Jaimy und Gemecker von Peter, war gegen Abend endlich beendet und sie waren bereit loszufahren. Es dauerte ca. 20 Minuten bis sie endlich dort waren. Peter musste nochmal nach Hause fahren, da er sein Portemonnaie vergessen hatte, Jaimy viel natürlich erst nach der Fahrt ein, das er dringend auf die Toilette musste und so warteten sie an einem Waldweg erstmal 10 Minuten, das Jaimy endlich getan hatte, was getan werden musste. Das war so typisch für ihn. Den ganzen Tag hatte er sich darüber beschwert, das sie sich nicht beeilten und dann war er es, der den ganzen Verkehr aufhielt. So kamen sie also gegen 20 Uhr endlich im Inside an. Es war mitten in der Woche, deshalb war hier nicht all zu viel los. Gerade am Schuljahresanfang war es hier recht ruhig. Die meisten Schüler hatten zu dieser Zeit noch gute Vorsätze, doch mit den Monaten, spätestens nach den Winterferien gab sich dieser Elan wieder und dann war dieser Laden auch die Woche über gut besucht. Jason ließ den Blicke durch das Lokal schweifen. Der Billardtisch war leer, an einem Tisch saßen zwei Männer, die sich wohl nach der Arbeit ein paar Bier genehmigten und in der hintersten Ecke an dem großen Tisch saßen...Ryan, Susanne und ihre gesamte Clique. Das konnte ja heiter werden. Ryan schien sie zunächst nicht mal zu bemerken. Susanne hatte anscheinend einen Radar dafür entwickelt, wenn Jemand in der Nähe war, dem sie unbedingt eine rein drücken wollte. Vielleicht lag es aber auch an Jason. Das war wohl Ansichtssache. „Los, dahin!“, forderte Jaimy Peter und Jason auf, wobei Peter gerade so vor ihm stand, das er seine Hände einfach an dessen Rücken legte und ihn vor schob. Jason schmunzelte nur, als er Peters Gesichtsausdruck sah, der so ganz und gar nicht begeistert drein schaute, als er dort durch die Gegend geschoben wurde. Er folgte den Beiden zu dem kleinen Tisch in einer anderen Ecke und weit genug von Ryan und Co. Entfernt. Der Tisch hatte eine gepolsterte Eckbank und zwei Stühle. Perfekt für vier Personen und mehr sollten sie heute auch nicht sein. „Na ihr Drei, wie waren die Ferien?“, fragte die Frau mittleren Alters, die zu ihnen an den Tisch kam. Eve war die Frau des Typen, dem das Inside gehörte. Sie war ein wenig füllig, aber deswegen nicht minder nett. Ryan und seine Kumpels machten gelegentlich Scherze hinter ihrem Rücken, aber die drei Jungen fanden sie nett und sahen keinen Grund sie irgendwie zu beleidigen. Ryan machte sich ja ohnehin über Alles witzig was ihnen einfiel oder was sie nicht kannten. „Wie immer, Eve“, meinte Jason lächelnd. „Ja, du hast uns wie immer allein gelassen, du Kameradenschwein“, prompt kassierte Jason dafür Tritte. Um genau zu sein waren es zwei Tritte. Einer von Peter und der andere von Jaimy. Doch anders wie Peter trat Jaimy ungeniert fest zu. Jason lachte. „Beschert euch doch bei meinen Eltern“, konterte Jason. Als Catharina die Bar betrat, war Eve schon wieder hinter der Theke verschwunden und machte sich daran den Jungen ihre Getränke zu servieren. Catharinas langer Rock, die langen Beine, die von Stiefeln bedeckt waren, die weiße Strickjacke und auch das dunkle Top darunter schienen mal wieder ihren Zweck zu erfüllen. Sie stand an der Tür, blickte sich nach jenen um, die sie eingeladen hatten. Ryan war diesmal der Erste, der sich zur Tür um wandte und beinahe losgerast wäre, um Catharina zu sich an den Tisch zu holen. Doch Susanne hielt ihn davon ab. Ryan schien dabei ein beleidigtes Gesicht zu machen,. Blieb aber ruhig dort sitzen und sah Susanne fragend an. Diese schien sich wohl eher dafür zu interessieren, ob Catharina nun zu Jason gehen würde. Alleine war sie doch sicher nicht hier. Es sei denn sie wollte sich eigenmächtig umsehen. Aber so wie Jason an Catharina hing und sie anstarrte, wie sie heute in der Cafeteria gesprochen hatten, war der Fall für sie klar. „Hey“, Catharina blieb lächelnd neben dem Tisch der Drei stehen und ließ ihren Blick durch die Runde gleiten, ehe dieser jedoch an Jason hängen blieb, der aufstand und sie anlächelte. „Hallo Catharina“, sofort strahlte er über beide Ohren. Ihm fiel das selbst nicht mal auf, aber Jaimy und Peter tuschelten etwas, was er nicht verstand. Am meisten irritierte ihn das Kichern der beiden Jungen. „Hey Cathy“, Jaimy hob begrüßend die Hand und grinste leicht. „Hast du gut her gefunden?“, sie hatten es ihr so gut es ging erklärt, wie man am schnellsten herkam, aber anscheinend war sie ja gut angekommen. Zumindest sah sie ziemlich fit aus. Als Catharina nickte, grinste Peter frech und schielte dabei zu Jaimy. „Ehrlich? Also bei der dürftigen Beschreibung hätte ich jetzt echt erwartet, das du Stunden gesucht hast“, Jaimy schmollte daraufhin und Jason lachte. „Es wird nicht gestritten, klar!“, ermahnte er die Beiden, die nun Beide gleichzeitig einen kleinen, gespielten Schmollmund zogen. „Sind sie nicht süß?“, fragte Jason Catharina lächelnd. „Oh ja“, das konnte man doch nur bestätigen, allerdings brachte es Jaimy und Peter nur noch mehr zum Schmollen. „Ich muss mal“, drängelte Roger Evans, der gleich neben Susanne am Tisch saß. Er war sozusagen eingekeilt. Ryan saß auf der einen Seite in der Ecke und Susanne am Ende der Bank, was für Roger hieß, das er hier nicht herauskam, ohne das einer von Beiden aufstand. Ryan nippte nur unschuldig an seinem Bier. Anscheinend hatte er nicht vor sich zu bewegen und ignorierte Susannes genervten Blick, wie auch Rogers Gejammer. Roger war weder der Hellste, noch hatte er eine normale Blase. Selbst während des Trainings ging er mindestens drei Mal. Susanne gab schließlich nach und ließ den Jungen mit der schwachen Blase raus, ließ sich anschließend übertrieben elegant wieder auf ihren Platz sinken. Roger bahnte sich hingegen eiligst einen Weg durch die anderen Gäste des Insides. Inzwischen waren einige Gäste hinzu gekommen, ausnahmsweise mal weniger Schüler, als Männer, die sich ihr Feierabendbier schmecken ließen. Als er im Gang der Herrentoiletten angekommen war, stand dort eine riesige Schlange von Typen, die wohl ebenso einen Druck hatten, doch Roger hielt es kaum aus. Also entschloss sich der Footballer einfach nach draußen zu gehen. Draußen angekommen schlug ihm der kalte Nachtwind entgegen. Dabei fiel ihm ein, das er längst zu Hause sein sollte. Seine Mutter hatte ihm wegen den Fehlstunden des letzten Jahres schon seinen Wagen weggenommen, so das Ryan ihn nun täglich von zu Hause abholte. Aber sicher tat er das nicht aus purer Nächstenliebe oder Freundschaft. Viel mehr da Roger zu seinen besten Spielern gehörte. Roger war wohl zu dumm um das zu verstehen. Sich kurz umsehend, sah er einige Schüler der Liberty High, einige Wagen und dann noch Mr. Blake, der gerade in seinen Wagen einstieg und davon fuhr. Also hier ging es auf keinen Fall. Also entschloss er sich kurzer Hand ein paar Schritte in den anliegenden Wald zu gehen. War ja nicht weit entfernt, höchstens ein paar Schritte. Jaimy und Peter hatten definitiv zu viel getrunken. Sie lachten, alberten herum und kicherten wie zwei kleine Mädchen. Catharina sah mit einem Schmunzeln zu den Beiden. „Hast...du vielleicht Lust etwas an die frische Luft zu gehen?“, allein diese Frage hatte Jason Mut gekostet. Zwar war es unmöglich, aber er hatte das Gefühl das Catharina es genau bemerkte. „Spazieren?“, erkundigte sich das Mädchen lächelnd. Jason nickte. „Okay, gerne“, wieder folgte Getuschelt der beiden Anderen und Jason warf ihnen einen bösen Blick zu und die Beiden waren still. Doch kaum als Catharina und Jason draußen waren, ging es weiter. Die Luft war angenehm kühl, schlug Catharina ins Gesicht und zog sich sacht durch ihr langes Haar. Jason starrte sie an. Da war ein Gefühl, welches er nicht beschreiben konnte. Diese Vertrautheit, die Art wie sich ihr Haar im Wind bewegte, wie er sie so von der Seite betrachten konnte. Es war, als käme es ihm so bekannt vor, als hätte er genau diesen Moment schon einmal erlebt. „Wollen wir los?“ „Was?“, Catharinas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Na, spazieren“, erwiderte sie lächelnd, ehe sie sacht seine Hand ergriff. Jason er schauderte, als ihre kalte Hand seine berührte und starrte für einen Augenblick auf ihre Hände. Das war es, was Jason die ganze Zeit geplant hatte. Mit ihr nach draußen zu gehen, mit ihr spazieren zu gehen und ganz unauffällig ihre Hand zu nehmen. Und nun tat sie es von sich aus und es fühlte sich einfach angenehm an. „Klar, entschuldige“, lächelnd drückte er sanft ihre Hand, ehe sie sich nun einige Schritte vom Inside entfernten und sich in Richtung des Waldweges bewegten. „Und...wie gefällt es dir bis jetzt?“, der Weg war nicht sehr hell, aber Catharinas Schritte schienen so geschmeidig und sicher zu sein, als würde sie Alles sehen, diesen Weg genau kennen, um einfach so in der Nacht diese Strecke laufen zu können. Zumindest war es bei Jason der Fall. Früher, als sie noch Kinder gewesen waren, waren sie oft hier entlang gewandert, hatten am kleinen Bach Unten Staudämme gebaut oder im Wald gezeltet. „Ganz gut. Ich mag diesen Ort und...die Leute“, ihr Blick fiel auf Jason und für einen Moment schien selbst sie verlegen weg zusehen. Jason lächelte. Dann wurde sein Gesichtsausdruck etwas ernster. „Catharina, ich wollte dich fragen ob...“, doch Catharina hörte nicht zu. Was war das? Dieser Geruch...dieser starke Geruch nach...nach...Blut! Sie blieb stehen, als sie Widerstand unter ihrem Fuß spürte. „Oh mein Gott“, flüsterte sie leise, als sie auf den Boden blickte und den braun haarigen Jungen erkannte, der heute Morgen bei Ryan gewesen war, als dieser sie kurz angesprochen hatte. Jason hingegen starrte Catharina erst etwas irritiert an, bis auch er, allerdings ohne zu erkennen wer es war, den reglosen Körper bemerkte. „Was...zum?!“, das es Roger war erkannte er nicht. Es war zu dunkel. Er hatte ja keine Ahnung wie gut Catharina sah... Jason wusste gar nicht mehr, wann er in dieser Nacht ins Bett gekommen war. Es musste sehr spät gewesen sein, denn er schätzte seinen Schlaf auf ein bis zwei Stunden ein und fühlte sich heute Morgen auch alles andere als gut. Es war wie ein böser Alptraum, der einfach nicht aufhören wollte. Dieser Anblick wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Rogers Blut überströmte Leiche, der aufgerissene Hals, die tiefen Kratzer in der Haut. Er war schlimmer zugerichtet als in einem der Nightmare on Elmstreet-Streifen. Er hatte Roger nie gemocht. Er war ein Vollidiot gewesen, hatte immer stur nach Ryans Pfeife getanzt und getan was dieser von ihm verlangte. Ganz egal was es auch war, er hat es getan. Doch das was mit ihm passiert war, wie er zugerichtet wurde, das wünschte er keinem seiner Feinde. Nicht einmal Ryan. Die Polizei meinte das es vielleicht ein Tier gewesen sein könnte. Aber die Polizei meinte auch, das Roger völlig Blut leer gewesen wäre. Aber so was tat doch kein Tier, oder? Jason war verwirrt. Aber was ihn noch mehr verwirrte, war Catharinas Verhalten gewesen. Kurz nach nachdem Jason mit ihr zurück gelaufen war, war er rein gegangen und hatte die Polizei gerufen. Doch Catharina war nie mit ihm ins Inside zurückgegangen. Sie war verschwunden gewesen, als er nach ihr sehen wollte. Vielleicht war sie einfach nur geschockt über dieses Erlebnis gewesen. Er würde sie heute in jedem Fall fragen, ob es ihr gut ging. Die Fahrt zur Schule war von unangenehmer Stille geprägt. Heute war es nicht Jaimy der ihn mitnahm, sondern Vicky war es, die ihn fuhr. Jason hatte eine Stunde länger geschlafen als er es sonst tat. Er war so spät ins Bett gefallen, das Vicky das in diesem Fall erlaubt hatte. Jason konnte schließlich nichts dafür, das die Polizei ihn die halbe Nacht vernommen hatte. Heute hatten sie die erste Stunde Latein. Da Jason nicht da war und die Stimmung bei allen Schülern ziemlich im Keller war, saßen Peter und Jaimy bereits in der Klasse und starrten nur voreinander hin. Nicht mal Jaimy hatte Lust auf blöde Scherze. „Da ist er!“, Ryans Stimme drang durch den ganzen Raum. Anscheinend hatte er eine ganz eigene Art seine Trauer um einen seiner besten Spieler zu verarbeiten. Er suchte sich einen Schuldigen. Ehe Jaimy sich überhaupt nach Ryan umsehen konnte, hatte dieser ihn schon am Kragen seines Mantels gepackt und zog ihn mit Leichtigkeit von seinem Stuhl. Sofort stand Peter auf. „Was soll denn der Scheiß?!“, zischte er Ryan an. Jaimy konnte nichts anderes als Ryan entsetzt anzustarren. Wieso wusste er bloß was nun folgen würde? „Frag ihn doch...oder wer steht hier auf diesen ganzen Vampir scheiß? Hat es Spaß gemacht ihm den Hals aufzuschlitzen und ausbluten zu lassen? Was hast du mit seinem Blut gemacht? Es getrunken? Du bist so widerlich, Cartwright!“, einige Schüler sahen sich grübelnd an, Susanne stand in der Ecke, hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und belächelte das Ganze amüsiert. Anscheinend machte es ihr Spaß wie Ryan unbedachte Vorwürfe äußerte. „Jaimy war die ganze Zeit im Inside bei mir und das weißt du auch!“, Ryan hatte schließlich auch dort gesessen und er hatte sie Beide auch da sitzen sehen. Er brauchte nun doch nur einen Dummen, der an Allem schuld war. Jason kam gerade zur Tür rein, als Ryan zu schlagen wollte und dem sonst so schlagfertigen Jaimy schlichtweg die Worte fehlen. „Ryan!“, Jason ließ seine Tasche fallen und lief zu den Beiden, schob einige schaulustige Schüler zur Seite und drängte sich an ihnen vorbei. Dann stieß er Ryan einfach zur Seite. Jaimy plumste in den Stuhl und Peter rannte sofort zu ihm und legte eine Hand auf Jaimys Schulter. „Bist du okay?“, der besorgte Unterton in seiner Stimme schwang deutlich mit. „Ja, glaub schon“, Jaimy starrte vor sich hin. Es war nichts, aber auch gar nichts in Ordnung... Ryan war drauf und dran Jason eine rein zuschlagen, doch Mr. Blake unterbrach ihn, in dem er an der Tür stand und in die Hände klatschte, so das er die gesamte Aufmerksamkeit der Schüler hatte. „Okay, Schluss jetzt mit dem Theater! Alle auf ihre Plätze. Ich weiß der Vorfall nimmt euch sehr mit, aber das geht uns Allen so. Wer im Anschluss der Stunde darüber sprechen will, kann sich gerne bei mir melden, doch nun beginnt der Unterricht!“, Blake wirkte ganz und gar nicht so freundlich und gut gelaunt wie sonst. Das schien manche Schüler zu irritieren, doch ein jeder schob es auf den Vorfall. Nach dem ersten Schock saßen alle nun auf ihre Plätze. Peters Blick wirkte besorgt, Jaimy starrte nur vor sich hin und Jason...der starrte Catharinas leeren Platz an... Catharina war den ganzen Tag nicht in der Schule aufgetaucht. Sie hatte Edvige gebeten dort anzurufen und sie zu entschuldigen. Sie hätte den Schock von letzte Nacht noch nicht überstanden und bräuchte einen Tag Ruhe. Nein, so war es nicht. Ganz und gar nicht war es so. Obwohl Ruhe gerade das Richtige für das jung aussehende und doch so alte Mädchen wäre. Das war alles ihre schuld! Wäre sie nicht hier hergekommen, dann...dann wäre es nicht passiert? Dann wäre dieser Junge noch am Leben? Ist es das was sie glauben wollte? Die Leiche war Blut leer gewesen, die tiefen Kratzer, als hätte man ihm die Kehle herausreißen wollen. Wieso war sie hierher zurückgekommen? Wieso durfte sie kein normales Leben leben? Wieso durfte...Jasons Gesicht tauchte genau vor ihrem Gesicht auf. Er hatte sich so verändert. Er war...er war erwachsen geworden. Catharina kam ein Gedanke der ihr nicht gefiel, ein Gedanke den sie sofort verwarf. Das konnte nicht sein, es war unmöglich. Sie griff nach der kleinen Vase mit den schönen, bunten Blumen aus dem Garten Edviges und warf diese gegen die Tür. Sofort zerbrach das feine Porzellan in hunderte kleine Splitter. Catharina raste vor Wut. Vor Wut auf sich selbst. Wie lange würde sie noch ein ruhiges Leben führen können? Hier, in dieser Stadt, wenn jetzt schon von Vampiren gemunkelt wurde? Wenn sie sich mehr auf das Thema versteifen würden, dann würde einiges auffallen. Sie würde auffallen! Catharina wurde aus ihren wütenden Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte. Es klingelte nicht. Es war ein dumpfes, beunruhigendes Klopfen. Catharina sah auf, starrte die Tür ihres Zimmers an, ehe sie diese entschlossen öffnete und die Treppen hinunter rannte. Vor der Tür blieb sie stehen, atmete tief durch, griff nach der Türklinke und erstarrte, als sie Jemanden erkannte, der ihr alles war, aber nicht fremd. Das konnte nicht sein. Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden pure Realität... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)