Blutgefärbte Blütenblätter von Shini_Holmes (Wenn Rache später kommt als geplant) ================================================================================ Kapitel 1: Die Suche nach "Yume" -------------------------------- „Der Mörder lief davon und bog in eine dunkle Seitengasse ab. Es konnte nur noch ein Wunder geschehen, das ihn aufhalten sollte... bis der kleine Conan Edogawa es schaffte den Mörder in die Enge zu treiben und damit ihn zu stoppen. Als die Polizei am Tatort eintraf, fand sie den Mörder Tatsuhiro Ushikubo am Boden....“, dies war der Artikel, den Conan in der aktuellen Zeitung las, als.... Ran ihn erschreckte: „Weißt du was, Conan, du kannst stolz auf dich sein. Ich weiß zwar nicht, wie du den Mörder außer Gefecht gesetzt hast, aber das war großartig!“ „Nun ja, ich hab einfach das gemacht, was Onkel Kogoro mir gesagt hatte“, sagte Conan. „Tja, ich habe eben immer recht!“, prahlte Kogoro. „Ja, na klar“, dachte sich Conan. Ran hatte plötzlich eine Idee: „ Wie wäre es, Conan, wenn wir beide bei Shinichi etwas aufräumen gehen?“ „Au ja, tolle Idee,“, sagte Conan mit seiner kindlichen Stimme. „Gute Idee, da liegt bestimmt schon Staub in Daumenbreite auf den Regalen!“, lachte Conan. Ran nahm Putzutensilien mit und band sich die Schuhe am Eingang zu. Conan war schon vorgelaufen. Conan kam am Briefkasten an und bemerkte etwas darin. Ran stand wieder mal plötzlich hinter ihm. In Windeseile versteckte er das Etwas hinter seinem Rücken. „Was ist das hinter deinem Rücken, Conan?“, fragte Ran etwas eigenartig. „Ach nichts, gar nichts“, leugnete Conan. „Doch, ich hab da was gesehen!“, beharrte Ran. Sie packte schnell nach dem Etwas und zog es hinter Conans Rücken hervor... „Nanu, ein roter Briefumschlag...“, staunte Ran. In Conans Gesicht stand Verzweifelung auf die Reaktion von Ran. Ran las den Absender: Yume Hanamori. „Wer ist denn Yume Hanamori? Wann hat Shinichi die denn kennen gelernt? Was sie wohl von ihm will?“, Ran sprang die Eifersucht praktisch aus dem Gesicht. „Och, ich bin mir sicher, Shinichi kennt keine Yume Hanamori!“, stritt Conan ab. „Conan, das kannst du nicht wissen, denn nur Shinichi alleine kennt diese Yume Hanamori.“ „Oh, glaub mir, die kennt er nicht“, dachte Conan. ,,Das werde ich doch gleich mal sehen, was diese „Person“ ihm geschrieben hat". Ran riss den Umschlag auf und las ihn mit verzogener Miene laut vor: „Lieber Shinichi, Wer kennt dich schon nicht als großartigen Schülerdetektiven, deshalb habe ich dich aufgesucht ,um dich und zwei Begleiter,auf ein Treffen in einem Ferienhaus, etwas abgelegener von Beika, einzuladen. Natürlich sind da auch normale Gäste eingeladen aber ich habe mir erhofft, dich praktisch als Sensation zu erwischen, wo du mit deinen Geschichten den Abend bereichern kannst. Hoffe du sagst zu. In Liebe Yume Hanamori.“ „Aha, sehr interessant.... in Liebe also....... siehst du Conan, ich wusste es!“ „Ach, das hat sie bestimmt nur so hingeschrieben“, versuchte Conan Ran zu beruhigen. „So so, das werden wir ja sehen. Da sind doch drei Einladungen. Also du, Paps und ich. Tja, statt Shinichi werden wir dort das Treffen bereichern. Keine Widerrede. Wir fahren da hin. Ich geh sofort das Gepäck holen und dann fahren wir morgen dort hin“,bestimmte Ran. Conan sagte nicht nein, er wollte unbedingt wissen, wieso er dort eingeladen war. Wie gesagt, so getan. Ran nahm die Putzutensilien mit und ging nach Hause, packte ihre Sachen und, die ihres Vaters. Conan packte einige seiner Sachen ein.... „Was hat es mit diesem Brief wohl auf sich?“, diese Frage ging ihm bestimmt hundert mal durch den Kopf. Am nächsten Morgen auf der Hinfahrt zu dem Ferienhaus hatte Kogoro sich ausnahmsweise mal nicht verfahren und sie kamen pünktlich zum Mittagessen dort an. Er hatte nichts gegen diesen Trip, denn er erhoffte sich einen spontanen Urlaub. Und am Ferienhaus dann... „Wow, das ist wunderschön hier oben!“, staunte Ran und erkundigte die riesengroße Wiese am Fuß des Hügels neben dem Ferienhaus. Es war schöner als im Bilderbuch. Das Ferienhaus zog sich über mehrere Etagen nach oben und warf damit einen weit ausgedehnten Schatten- genau das Richtige für Kogoro. „Ahhh!“, mit dem lauten Seufzer warf er sich in den Schatten auf eine Hängematte, schloss seine Augen, als... „Kommst du jetzt Onkel Kogoro? Wir wollen zu Mittag essen!“, störte ihn Conan. „Rotzlöffel, hör auf hier rumzuschreien. Ich werde gleich mit einem eisgekühlten Sake mein Mittagessen beginnen. Verstanden?“ „Dann halt nicht ,du ater Schluckspecht!“, dachte sich Conan und ging mit Ran, die so entschlossen war, diese Yume zu finden, dass sie förmlich vor Eifersucht glühte, hinein, um erst einmal das Gepäck auf die Zimmer zu bringen. Für den Aufenthalt von zwei Tagen konnten sie ihr Gepäck auch ohne Kogoro tragen. „Da wären wir, Conan. Zimmer 415“,sagte Ran, während sie den Schlüssel nahm und die Tür aufschloss. Das Zimmer hatte drei Betten und einen Kühlschrank und außerdem... „Schau dir den Balkon an!“, brüllte Ran mit einem großen Grinsen durchs ganze Zimmer. Der Blick führte auf die Wiese, wo Kogoro lag. Sein Schnarchen hörte man bestimmt auch eine Etage darüber. „Noch ein Grund, warum Eri ihn verlassen hat- sein Schnarchen!“ ,machte sich Conan lustig. „Darf ich Sie zum Speisesaal begleiten?“, fragte Kazuhiro Takeda der Zimmerpage. „Oh ja, einen Augenblick“ ,kam es den beiden aus dem selben Atemzug. Der Zimmerpage war ein langer,junger Mann, der um die 23 war und beide zum verbundenen Speisesaal führen wollte. Als sie die Treppen hinuntergingen, fiel ihm das Liebespaar Masashi Fujii und Kiriko Shirane auf. Sie schlenderten die Treppe hinauf und hatten ihr Tennisoutfit noch an. „Guten Tag,Kazuhiro!“,sagte der ebenfalls noch junge Masashi. Kazuhiro blieb auf der Treppe stehen und verbeugte sich vor den beiden mit den Worten: „Herr Fujii ,Frau Shirane! Dürfte ich auch Sie zum Speisesaal bitten, das Mittagessen beginnt in Kürze.“ „Gerne doch,wir wollen uns nur umziehen. Gehen Sie doch schon mal mit den neuen Gästen hinunter. Wir werden nachkommen. Und euch beiden wünsch ich noch einen schönen Aufenthalt!“,erwiderte Kiriko. „Ich danke Ihnen“, und mit diesen Worten brachte Ran ihre Dankbarkeit zum Ausdruck. Conan lächelte leicht und wartete bis Kazuhiro ihnen zeigte, wo sich der Speisesaal nun befand... Ran brannte es immer noch unter den Fingernägeln, sie wollte nämlich unbedingt wissen, wer diese Yume war. Am liebsten hätte sie es einfach laut rausgebrüllt: Wer von euch ist diese verdammte Yume..... aber das war ihr wohl doch etwas zu peinlich. Unten angekommen betraten die drei einen lang gebauten Saal, in dem schon mehrere Personen saßen und vor sich leere Suppenteller hatten. Sogar Kogoro war schon da. Vier Plätze waren noch frei. Conan setzte sich neben Ran und diese saß neben Kogoro. „Du Onkel Kogoro, wann bist denn gekommen?“, fragte Conan etwas ironisch. „Hä?“ Kogoro verstand wie immer nur Bahnhof. Conan ließ dann auch das deprimierende Gespräch mit Kogoro, als er die kleinen Servierwägen mit ihrer Vorspeise sah. „Man kann mit einem Primaten besser reden als mit Kogoro“, dachte sich Conan verärgert. „Riecht das gut!“ ,kam es von einer älteren Frau von rechts. Sie reagierte wie ein kleines Kind, das endlich seinen Nachtisch bekommt nur, dass sie eine nicht mehr ganz so junge Frau ist und auf ihre Vorspeise wartet. Die beiden Plätze waren immer noch frei. Conan drehte sich um, um mit Kazuhiro zu sprechen, der noch hinter ihm stand. „Du, sag mal gibt’s hier eigentlich einen Sportplatz?“ „Einen Sportplatz? Nein, Kleiner. Wie kommst du denn darauf?“ ,fragte er etwas verdutzt. „Ach nur so.“ ,antwortete Conan nachdenklich. Man konnte es ihm deutlich aus dem Gesicht lesen, dass irgendetwas nicht stimmte. „Auch keine Anlagen?“, fragte er erneut. „Nein.“, gab Kazuhiro wieder zur Antwort. Conans Überlegungen machten eine kleine Pause, als mit einem lauten Knarren die große Holztür des Speisesaals aufging. Alle Gäste schauten zur Tür... Es war bloß Kiriko, die sich mittlerweile ein leichtes Kleid angezogen hatte. Sie steuerte zielsicher auf den freien Platz neben Conan. „Wo ist denn ihr Freund, Frau Shirane?“, fragte Conan, als Kiriko den Stuhl nach hinten schob. „Lass das, Conan!”, schimpfte Ran. „Ach lass ihn doch. Ich weiß es nicht. Er wollte eigentlich nur ein Bad nehmen und dann wieder kommen.“ ,lächelte sie. Die Misosuppe wurde mit Suppenkellen in die Teller der hungrigen Wartenden gefüllt. Außer dem Löffelklappern am Tellerrand, war an Stimmen nichts zu hören. Eine halbe Stunde verging, bis alle ihre Teller verdrückt hatten. Als dann der Hauptgang serviert wurde, trat auch Masashi in den Raum ein. Der Platz neben seiner Freundin Kiriko schien genau angemessen zu sein. So zog er den Stuhl nach hinten, krempelte seine Hose und seine Ärmel etwas nach oben und nahm erleichtert Platz. „Junger Mann, die Vorspeise haben sie leider gerade verpasst.“,kam es von der älteren Dame. „Das macht doch nichts. Hat es denn wenigstens geschmeckt?“, fragte Masashi. „Ja und ob.“ Nach einigen Schweigeminuten stellte sich die Frau mit dem Namen Tsugumi Tatshikawa vor. „Könnten Sie freundlicher Weise mal etwas leiser sprechen, denn Sie sind nicht die Einzigen im Raum!“ Kam es von rechts plötzlich. Es war jemand, der ein Namensschild trug: “Fumihiko Amano“. „Sieh an, wer sich zu Worte meldet, Fumihiko. Dass du überhaupt irgendetwas zu sagen hast, wundert mich. Du darfst ruhig etwas netter sein, nach all den Jahren der Freundschaft, oder?“, schrie Kiriko. „Das du dich überhaupt äußern darfst, du falsche Schlange.“ ,kam es eiskalt von Fumihiko. „Ich bitte euch meine Damen, bitte!“, schlichtete ein Mann ebenfalls mit einem Namensschild: "Drew Johnson". „Halt dich daraus, Drew!“, brüllte Fumihiko, sodass jetzt auch Kazuhiro, der in der Küche stand, dies mitbekam. „Hey Sie, Onkel, warum tragen sie alle Namensschilder?“, fragte Conan. „Wir sind auf einem Geschäftsmeeting und machen hier nur eine Rast. Jedoch treffen wir uns mit anderen Firmen, denen wir unsere Produkte anbieten. Also kennen wir unsere Geschäftspartner nicht namentlich. Deshalb die Namensschilder.“, antwortete Drew. „Ihr Name klingt aber ganz und gar nicht japanisch.“, kam es von Kogoro. „Das ist richtig. Ich bin eigentlich Amerikaner, lebe aber schon zwölf Jahre meines Lebens in Japan.“,lächelte Drew. „Sagen Sie mal, ich hab ihr Gesicht schon irgendwo mal gesehen! Sind Sie Moderator?“, kam es von Drew, der Kogoro von oben bis unten hin musterte. „Nein, mein Freund. Ich bin der überragende Meisterdetektiv Kogoro Mori!“,prahlte Kogoro. „Ja ja, Paps... Sagen Sie mal, Drew, kennen Sie hier eine Yume?“, fragte Ran etwas aufdringlich. „Wann schlägt sie sich die denn aus dem Kopf?“, dachte Conan. Drew lächelte. „Gibt es einen Grund, warum Sie lächeln?“, fragte Ran erneut. „Entschuldige bitte, aber du bist jetzt schon die dritte, die mich das fragt!“,gab Drew zur Antwort. „Bedeutet das, dass alle hier Anwesenden, ihre Einladungen von Yume erhalten haben?“, fragte Conan. „Das stimmt,alle, die nicht zur Firma gehören und hier an dem Geschäftsmeeting teilnehmen bekamen eine Einladung!“, antwortete Drew höflich. „Siehst du, Ran, das bedeutet, dass Shinichi überhaupt keine Yume kannte, sondern sie nur zufällig ihn wählte!“,versuchte Conan ,Ran zu beruhigen. „Conan, das kann uns nur Shinichi beantworten. Wenn ich den in die Finger kriege...“, brüllte Ran Conan an. Die Atmosphäre und die Stimmung hatten sich bei den Gästen wieder gelegt. Kazuhiro war oben, im ersten Stock, nicht weit weg von den Zimmern und bereitete einen weiteren Aufenthaltsraum vor, in dem heute Abend das Abendessen stattfinden soll. Ran wurde neugierig und folgte Kazuhiro nach oben. „Kazuhiro?“, fragte Ran vorsichtig. „Oh, Ran, du bist es. Ich hab dich nicht bemerkt!“, erschrak Kazuhiro etwas. „Entschuldigung, das wollte ich nicht!“, schämte sich Ran. „Ach was, es ist nichts passiert. Kann ich dir irgendwie helfen oder brauchen die anderen etwas?“, überlegte er. „Nein, nein, ich kam nur schauen, was so hier oben passiert!“,lächelte Ran. „Siehst du, dies ist ein weiterer Speiseraum!“, erklärte Kazuhiro. „Aber warum können wir nicht in dem von heute Mittag essen?“, wollte sie wissen. „Weißt du, wir wollen die Gäste immer wieder in andere Räume führen, sie sollen sich wohlfühlen und auch etwas luxuriös behandelt werden. Nicht umsonst sagen uns die Leute, sie hätten eher das Gefühl, als seien sie in einem Hotel als in einem Ferienhaus. Ich bin zwar nur der Zimmerpage aber dank dem Personalausfall in letzter Zeit wurde ich auch zum Küchenhelfer und Zimmermädchen degradiert!“, fuhr Kazuhiro fort. „Du, Kazuhiro, du bist dir sicher, dass diese Yume noch nicht eingetroffen ist?“ ,fragte Ran zum wiederholten Male. „Ganz sicher, Ran. Denn ich bin derjenige, der die Leute am Eingang empfängt, wie du ja gesehen hast!“, gab Kazuhiro zur Antwort. „Ok,trotzdem danke, Kazuhiro!“, gab Ran etwas enttäuscht als Antwort. Kazuhiro wollte Ran dennoch irgendwie helfen: „Ran“, rief Kazuhiro ihr hinterher. Sie drehte sich plötzlich um und schaute ihn an: „Ja bitte?“. „Du scheinst ja sehr verwirrt über diese Yume zu sein. Bist du denn nicht glücklich hier zu sein?“, fragte Kazuhiro. „Doch schon. Aber ich will wissen, was Yume mit Shinichi zu tun hat, ich will wissen, warum sie ihn eingeladen hat, also warum ausgerechnet Shinichi“, sagte Ran. „Höre ich da etwa eine Spur von Eifersucht?“,fragte Kazuhiro lächelnd. „Ich? Nein, überhaupt nicht. Das kann mir doch egal sein, ob Shinichi diese Yume kennt oder nicht!“,schrie Ran. „Na das klingt aber etwas anders“,lächelte Kazuhiro erneut. Conan,der nach einer kurzen Zeit Ran suchen war, bekam dies mit. „Oh je,ich werde ein langes Telefonat brauchen, um ihr das aus dem Kopf zu schlagen“, dachte Conan etwas erschöpft. Kogoro ging inzwischen auf die, an den Speisesaal angeknüpfte, Veranda seiner Lieblingsbeschäftigung zu- Sake natürlich! Ran klapperte noch einmal das komplette Ferienhaus nach Yume ab... „Hat Ran Power zu viel oder so? Ich meine, sie sucht jetzt insgesamt seit unserer Ankunft schon drei Stunden. Und wie ich sie kenne, wird sie nicht eher ruhen, bis sie Yume gefunden hat. Dabei weiß ich nicht einmals, ob Yume überhaupt existiert. Es könnte genau so gut ein Pseudonym sein oder ein Trick. Überhaupt die ganze Sache mit den beiden Extrakarten macht mich stutzig. Als ob sie Zeugen brauchen würde. Aber für was? Wer spendiert grundlos einen kostenlosen Aufenthalt in einem Ferienhaus, ohne sich selber Profite daraus ziehen zu können?“, Conan überfluteten die Gedanken förmlich. Ran wurde auf Conans veränderten Gesichtsausdruck aufmerksam und ging von hinten auf ihn zu. Ihre leisen Schritte näherten sich immer mehr dem nachdenkenden Jungen, bis... „Hey Conan, was ist denn los?“ „Ach nichts, gar nichts!“, erwiderte er. „Okay, dann solltest du mir helfen Yume zu finden! Oh glaub mir, ich muss nur an sie denken und schon will ich Shinichi einen meiner Karatetritte verpassen“, Ran glühte wie ein Wasserkocher, der endlich sein Maß erreicht hatte. Conan wusste nicht was ihm mehr Angst einjagte- die Gewissheit, dass Ran jeden Augenblick explodieren könnte oder die Furcht, dass er bis jetzt noch keine Ausrede hatte, falls sie ihn anrufen sollte...das “glaub-mir-doch-ich-kenne-keine-Yume“ Spielchen lief bei ihr nicht. Was sollte er denn machen, er wusste ja nicht mal, dass er überhaupt noch Post bekommt!? Aber irgendetwas machte ihn noch unruhiger. Er schaute sich um. Das Gefühl kannte er nur zu gut. Nur was war es wohl? Dieses Gefühl, dass etwas im Umfeld nicht stimmt oder tausend Blicke einen durchbohren und man praktisch spürt wie langsam der Blick auf einen gerichtet wird. „ Wir werden beobachtet. Mist, ich kann es nicht zulassen, dass jemandem an diesem Ort was passiert, Schon recht nicht Ran!“, dachte sich Conan. „Äh, Ran, komm wir gehen raus zu den anderen und schauen nach dem Rechten, ok?“, Conans kindliche Stimme stieß bei Ran auf Zustimmung. „ Geniale Idee, Conan. Draußen hab ich noch nicht nach dieser Yume gesucht!”, Ran nahm Conans Hand und lief nach draußen. Kogoro, der immer noch auf der Veranda saß, nahm nun stockbesoffen ein Nickerchen. Draußen am Eingang standen Masashi und Kiriko, Fumihiko und Drew und Kazuhiro, der noch die letzten Gäste begrüßte. In einem Klappstuhl saß auch Tsugumi im Schatten des großen Kirchbaumes, der langsam einige Blütenblätter abwarf. Conan war bei Drew, der ihn zu sich rief mit den Worten: „Hey Conan, komm doch her und genieß den eiskalten Drink hier!“ Conan konnte eine Abkühlung vertragen, denn es war nicht gerade kühl draußen und Rans enormer Aufwand, Yume zu finden, hatte selbst ihn angestrengt, dabei ist nicht mal er derjenige, der hier am Rennen ist. Apropos Ran, die war dann auch schon um den Baum herum und außer Sichtweite der anderen. Conan trank gerade einen Schluck aus seinem Glas und beobachtete das Geschehen von weitem. Drew versuchte Fumihiko zu beruhigen und Masashi das Gleiche bei Kiriko. Die zwei waren wie zwei Stiere, wenn man sie aufeinander loslässt, zerkleinern sie nicht nur sich selbst, sondern auch alles außen rum. Leichtes Vogelgezwitscher, rascheln aus der Hecke, einfach eine ruhige Atmosphäre. Jedoch... Rans schriller Schrei zerschnitt die Luft. Ehe man sich versehen konnte, war Conan aufgesprungen und suchte Ran. „ Ran, wo bist du, Ran? Antworte, Ran!“, rief er. „Wir werden also doch beobachtet. Ich wusste es“, Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. „Ich bin hier, Conan!“, Rans tränenerdrückte Stimme beunruhigte ihn. Angekommen fand er zwar Ran jedoch am Boden kniend und zitternd auf etwas hindeutend... Was Conan sah, hatte er sich schon fast gedacht... Kapitel 2: Im Schatten des Kirschbaumes --------------------------------------- Rans gellender Schrei zerriss die Luft. Im Blutbad lagen Kirschblütenblätter. Überall lag Blut... Aber war es wirklich Blut? Conan sah sich um und wusste nicht recht, was dort weißes bei Ran rausschaute. So ging er näher ran... Es war ein schneeweißes Kaninchen, an vielen Stellen des Fells blutrot. War es tot? „Darf ich mal sehen?“, kam es leise von Drew. Ran drückte ihm das Kaninchen ganz sanft in die Arme und Drew sah sich die Verletzung an. -Stille- „Keine Sorge, es ist nicht tot. Es atmet und außerdem ist es nur leicht verletzt. Mich wundert nur, woher dann, das ganze Blut stammte...“, gab Drew zur Antwort. „In der Tat, es ist zu viel Blut, als dass es nur aus der Wunde eine kleinen Kaninchen kommen würde, aber woher dann?“, Conans Worte klangen besorgt, sein Gefühl, dass sie beobachtet würden, war stärker denn je. Ran stand erleichtert auf und meinte: „Dann kann ich ja einen Verband für das Tier holen, oder?“ „Ich hab eine bessere Idee, da es keiner von uns fertig bringen wird, das Tier zu verbinden...wie wäre es, Ran, wenn wir zu einem Tierarzt fahren würden?“, fragte Drew. „Genau!“, Ran strahlte schon wieder und wollte sich auf den Weg machen. Conan wäre zu gerne mitgekommen, aber er untersuchte den „Tatort“ Währendessen auf der Veranda: Kogoro schlief immer noch... „Was erreicht der „Täter“ mit dem verwundeten Hasen? Was will er uns denn damit sagen? Moment, vielleicht versuch ich’s einfach mal mit der Symbolik...wofür steht denn ein Hase...“, in Gedanken versunken stand Conan immer noch am Kirchbaum, aber plötzlich... „Was soll denn das wieder heißen?“, hörte er Tsugumi brüllen. Sie und Kiriko stritten sich wieder. Diesmal war es nicht Drew, der beide beruhigen wollte, sondern Masashi. „Ach stimmt, Drew ist ja bei Ran“, erinnerte sich Conan. „Hm.. also weiter...wofür steht ein Hase? Im chinesischen Tierkreiszeichen hat er unter anderem die Bedeutung, dass die Person, die in diesem Jahr geboren ist, sich gerne an Altem festnagelt und Neues nicht gerne schnell auf sich zukommen lässt. Aber wie bringt mich das weiter? Der Osterhase? Ach quatsch!“, Conan kratzte sich am Kopf. Alle seine Überlegungen endeten in einer Sackgasse. Er konnte einfach nicht glauben, dass der verwundete Hase ein Zufall war. Plötzlich fiel Conan etwas auf: „ Sagte Ran nicht, es sei ein Kaninchen? Wie bin ich denn jetzt auf Hase gekommen? Das würde aber bedeuten, dass es kein Zufall war! Ein verwundeter Hase kann bekanntlich an jeder Straßenecke liegen, weil sie von Autos verletzt werden. Kaninchen sind allerdings Tiere, die man zu Hause hält. Das hätte mir eigentlich schon an der Größe des Tieres auffallen müssen. Jetzt weiß ich immer noch nicht, was wer damit bezwecken wollte!“ Aber dann plötzlich, dieses Gefühl beobachtet zu werden. Conan drehte sich schlagartig um. Er schaute auf den Boden, sodass seine Haare über seine Augen fielen. Man konnte ein kleines Grinsen erkennen. Er entfernte sich langsam vom kühlen Schatten des Baumes und verschwand hinter der angrenzenden Wand des Ferienhauses... Aber was dann? Schritte folgten ihm. Beinahe lautlose Fußspuren eines Phantoms. Sie kamen aus der Richtung der anderen Mauer. Die, die nicht weit entfernt vom Kirschbaum war. Die Schuhe waren voller blutverschmierter Blüten. Sie näherten sich immer mehr der Wand, an der Conan gerade vorbeigegangen ist. Kaum war der Saum seines Jacketts an der Ecke zu sehen, ertönte Conans Stimme. „Hatte ich also doch recht!“ Er schaute den Fremden grinsend an. Leicht erschrocken schaute dieser auch zurück. Aber keine Anzeichen von Schweißperlen oder dergleichen. Wieso auch? Vor ihm stand ein 28-jähriger, großgebauter Mann im Anzug. Sein Blick war messerscharf und schneidend. Er stützte sich mit einer Hand an der Wand und stellte einen seiner Schuhe mit der Spitze in den Boden. Ein eiskaltes Lächeln kam zurück. „Also, wollen Sie uns denn nicht sagen, wer Sie sind?“, fragte Conan, während sein Gesichtsausdruck sich leicht verzog. Hinter Conan stand die ganze Truppe- alle außer Drew und Ran versteht sich natürlich... „Erstaunlich, sehr erstaunlich!“, fuhr es aus dem Fremden. Er stellte seinen Fuß wieder in eine normale Position. „Wer sind Sie denn?“, fragte Kiriko freundlich. Der Mann lächelte sein kaltes Lächeln und antwortete: „ Mein Name ist Hirota Akashi!“ Masashi ergriff plötzlich die Wut... „Haben Sie das ganze Szenario hier veranstaltet?“ Ehe der Mann sich rechtfertigen konnte, setzte Conan ein. „Ich glaube wohl kaum, dass Herr Akashi das war!“ Alle sahen ihn ungläubig an. Wieso sollte er es auch nicht gewesen sein? Er kam doch als letzter oder etwa nicht? „Er kann es nicht gewesen sein, weil er uns die ganze Zeit schon über folgte. Er ist keine Sekunde von unserer Seite gewichen. Ich hatte schon die ganze Zeit, das Gefühl, dass wir beobachtet werden. Sie, Frau Shirane und Sie, Herr Fujii konnten das bei Ihrer Ankunft nicht mitbekommen. Sie haben uns ja begrüßt und sind dann Tennis spielen gegangen. Ich vermute, das haben Sie dort drüben im Park gemacht, da es ja weder einen Sportplatz gibt noch irgendwelche Anlagen. Hätte er wirklich diese ganze Aufruhr veranstaltet, dann wäre doch irgendeinem von uns aufgefallen sein müssen, wie ein Fremder hoch in sein Zimmer geht und ein Kaninchen dort entnimmt. Aus seiner kleinen Aktentasche dort, konnte es ja nicht stammen, oder? Hab ich recht, Herr Akashi?“, schlussfolgerte Conan. Wieder einmal bevor dieser antworten konnte, ging jemand dazwischen. Diesmal war es Fumihiko. „Aber vielleicht hatte er es in seinem Auto?“ Conan antwortete ohne zu zögern auf diese Behauptung... „ Nein! Mir ist aufgefallen, dass bereits ein Zimmer belegt war, bevor wir überhaupt unseres gesehen haben. Vor der Tür des Zimmers waren nämlich leichte Fußspuren von Matsch. Diese kann er bei der Hitze nur bekommen haben, wenn er auf dem Parkplatz dort drüben geparkt hätte. Genau vor unseren Augen. Wir haben doch selbst draußen gesessen und Ran ist die ganze Zeit auf der Suche nach jemandem gewesen. Ihr wäre das doch viel eher aufgefallen.“ Kiriko verstand etwas nicht recht und fragte lieber noch mal nach: „Du Conan, aber warum konnte er diesen Matsch nur von dort drüben bekommen?“ Conan atmete tief ein, um wieder zu reden. „Wissen Sie, das ist die einzige Stelle, wo man, um zum Eingang des Ferienhauses zu gelangen, durch die Wiese gehen muss, die davor steht. Und heute lief die ganze Zeit die Sprinkleranlage. Folglich hätten seine Schuhe schon dreckig werden müssen! Ist es nicht so, Herr Akashi?“ Der Fremde nickte und machte sonst keine weitere Bemerkung. Aber Fumihiko konnte es nicht lassen und fuhr fort: „Und warum haben Sie uns die ganze Zeit beobachtet?“ Dies war eigentlich keine schlecht Frage und alle erwarteten die Antwort... Kapitel 3: Fakt oder Fiktion? ----------------------------- Hirota blickte sie alle an. „Der Kurze hat recht! Und ja, ich habe Sie die ganze Zeit beobachtet.“ „Aber warum?“, ging Masashi friedlich dazwischen. Nach einer kurzen Pause sprach auch Hirota wieder: „Wieso hätte ich mich auch blicken lassen sollen? Gegessen hatte ich schon, aber da mich das menschliche Verhalten wirklich sehr interessiert, bin ich Ihnen gefolgt, um herauszufinden, was Sie so machen“ Sein Gesichtsausdruck war zwar irgendwie erstarrend und er an sich kam kalt rüber, aber im Grunde war er kein schlechter Mensch. „Wirklich krank, wenn Sie mich fragen!“, konnte sich Fumihiko wieder einmal nicht beherrschen. „Erinnert mich an wen hier!“, fügte sie hinzu und schaute dabei Kiriko an. Kiriko brauchte erst eine Zeit, bis sie wahrnahm, dass sie damit gemeint war. „Ach ja, ist das so?“, rief sie Fumihiko nach. „Jetzt geht das schon wieder los!“, dachte sich Conan. Das Ganze dort hatte ihn total von der Sache mit dem Kaninchen abgelenkt. Ihm fiel auf, dass... „Das Kaninchen konnte gar nicht weiß gewesen sein. Deshalb hielt ich es auch für einen Hasen. Mich würde die ganze Veranstaltung hier gar nicht interessieren, wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, dass hinter der Einladung etwas Seltsames ist. Jemand lädt uns ein, erscheint nicht, wir werden verfolgt und das wurde entlarvt, aber dennoch denke ich, dass das mit dem verletzten Kaninchen etwas heißen sollte. Das macht doch nicht jemand einfach so zum Spaß...“ Conan stoppte seine Überlegungen, als er Drews Auto sah, wie es auf dem Parkplatz vor ihnen hielt. Ein kleiner Käfer, kaum auffällig. Drew stieg zuerst aus, dann Ran. Sie hatte etwas in der Hand. Es war das Kaninchen. Ran lachte wieder, nach dem leichten Schock, den sie erlitten hatte. Kazuhiro kam plötzlich auch raus. Er hatte von all dem nichts mitbekommen und wunderte sich über das Tier in Rans Armen. „Moment mal, war das Kaninchen nicht weiß?“, fragte Kiriko, als sie ihren Streit mit Fumihiko für einen Augenblick beendet hatte. „Eigentlich ja, aber als wir durch die Tür des Behandlungszimmers des Tierarztes reinkamen, hat er plötzlich gegrinst. Als wir dann nachfragten, hat er gemeint, dass am Nackenansatz noch eine Spur von der eigentlichen Farbe des Fells zu sehen sei und dass der „Witzbold“ das Kaninchen vielleicht als Schneehasen tarnen wollte“, erklärte Drew lächelnd. „Aber was soll’s, es ist ja alles wieder in Ordnung.“ Bei dem Klang von Drews Worten klingelte etwas bei Conan. „Er hatte doch zu Anfang gesagt, dass neben Ran, drei Leute nach dieser Yume gefragt haben. Alle also, die nicht auf dem Geschäftsmeeting waren. Das bedeutet, Masashi und Kiriko und...?“ „Hey, Sie da, haben Sie Ihre Einladung auch von so einer Yume Hanamori bekommen?“, fragte Conan Hirota. „Nein, ich habe keine Einladung. Ich bin hier, weil mir das Ferienhaus empfohlen wurde - von einem Freund“, gab er gelassen zur Antwort. „Das bedeutet, es gibt hier noch jemanden! Entweder gibt es diese Yume wirklich oder einer der hier Anwesenden benutzt ein Pseudonym.“ Mittlerweile war schon wieder Ruhe eingekehrt und es wurde friedlich. Alle saßen draußen und genossen die Getränke, die Kazuhiro ihnen brachte. Schon irgendwie ein toller Anblick von dort aus. Doch Ran brach nach einer kurzen Zeit die idyllische Stille : „Finden Sie es nicht auch komisch, dass bis jetzt der Spender der Einladungen noch nicht aufgetaucht ist? Ich meine diese Yume?“ „Na ja, komisch ist es schon!“, sagte Masashi. Kazuhiro war gerade das Kaninchen an einen sicheren Ort bringen und kam gerade durch die Tür nach draußen zu den anderen. Auch nur ohne den kleinsten Laut stand urplötzlich eine junge Frau vor ihnen. Ran hatte natürlich einen kleinen Verdacht... Conan ahnte nichts Gutes! Ohne jegliche Vorahnung stand Ran von ihrem Platz auf und ging neben die Frau. Sie umkreiste sie wie einen Geier, der sich jeden Augenblick auf seine Beute stürzen könnte. Die Frau begann, zu lachen... „Ja, es freut mich auch, deine Bekanntschaft zu machen“ „Sie sind also diese Yume, ja?“, kam es aus Ran raus. Das war doch sonst auch nicht ihre Art... „Yume? Nein, nein, Ran, das ist unsere alte Schulfreundin Kimie Otowari“, antwortete Masashi. „Ja, aber wenn du schon diese Yume ansprichst, die suche ich auch. Ich muss mich noch für die Einladung bedanken“, sagte Kimie freundlich. Ran war das ganze sehr peinlich und sie wurde rot: „Tut mir sehr leid!“ „Ach, das macht nichts! Vergiss es...“, lächelte Kimie sie an. „Wow, Kimie, ich dachte, ich würde dich ja nie wiedersehen!“, kam es von Drew. „Toll, noch so eine von Kirikos Sorte“, verdrehte Fumihiko die Augen. „Mach dir nichts aus ihr, Kimie. Schön, dich wieder zu sehen!“, sagte Kiriko und umarmte Kimie. „Leute, ihr wisst gar nicht, wie ihr mir alle gefehlt habt“, die Tränen standen schon in Kimies Augen. „Also ist diese Kimie die dritte Person, die nach dieser Yume gefragt hat“, ging es Conan durch den Kopf. Dann bemerkte er kurz Rans aufgebrachten Blick...Au weia... „Aber sagen Sie mal, Sie scheinen ja schon, vorher hier gewesen zu sein. Wieso sind Sie nicht direkt gekommen?“, fragte Conan plötzlich in die Runde. Die anderen waren zwar alle sehr glücklich über ihr Auftauchen, doch plötzlich stand ihnen ein großes Fragezeichen im Gesicht geschrieben nach der Frage des Kleinen.... „Ja, wieso eigentlich nicht?“, platzten Fumihikos Worte einfach ins Gespräch. Alle schauten gebannt auf Kimie... Kapitel 4: Die Klänge der Vergangenheit und Gegenwart ----------------------------------------------------- Die Frage stand immer noch aus, warum Kimie sich nicht eher unter die Gäste gemischt hatte. „Na ja, das war so... ich hatte mein Gepäck schon in der Frühe hoch auf mein Zimmer gebracht, doch irgendwie fehlte mir ein Koffer. Ich ging noch mal zum Auto und bemerkte, dass ich ihn wohl zu Hause vergessen haben musste. Also fuhr ich schnell zurück, um ihn zu holen und kam gerade erst wieder an. Mein Auto steht auf dem Parkplatz, wo auch eure Autos stehen müssten“, erklärte Kimie. „Ach so, das ist echt ein toller Zufall, dass wir uns alle wiedersehen. Kommt mir vor, wie auf einem Klassentreffen“, lächelte Kiriko. „Wisst ihr noch, als wir alle in einer Klasse waren und auch noch bis zur Uni ein Herz und eine Seele waren?“, erinnerte sich Masashi. „Das waren noch Zeiten“, seufzte Drew. Hirota saß währenddessen auf einem der Stühle und beobachtete ihr Gespräch. Conan störte dennoch etwas an der ganzen Konstellation. „Dieser Satz eben...“, ging es Conan durch den Kopf. Aber er sah gar keinen Anlass darin, sich jetzt dazu zu äußern, da es anscheinend nicht wichtig war, dennoch seltsam. So wie sich alle erinnerten, kamen auch Ran so viele Erinnerungen hoch über ihren Sandkastenfreund. Er fehlte ihr wirklich sehr, aber sie war so wütend auf ihn. Sie konnte sich einfach nicht erklären, wieso, angenommen, er würde diese Yume wirklich nicht kennen, sie ihm dann eine Einladung schickt? Ran war der Ansicht, dass man Fremden keine Einladungen schickt und war sich schon sicher, dass er sie kennen musste. So gerne sie auch seine Nummer auf ihrem Handy anwählen würde und ihn dann über diese Yume ausfragen würde, so gerne würde sie ihn auch fragen, wie es ihm geht, was er macht und wie lange dieser ‚ominöse’ Fall noch von seiner Zeit beanspruchen würde. Aber sie konnte nicht. Conan stand am Rande der Gruppe und dachte ein wenig nach, als ihm auffiel, dass jemand schon die ganze Zeit über fehlte. „Du Ran, wo ist eigentlich Onkelchen?“, fragte er. Ran, durch Conans Frage aus ihren Gedanken rausgenommen, reagierte auf seine Frage leicht erschrocken. „Ich habe Paps auch eine Weile lang nicht mehr gesehen“, musste sie zugeben und machte sich dann doch ein wenig Sorgen um ihn. „Es wäre zwar etwas zu früh, aber bestimmt liegt er irgendwo da und schläft seinen Rausch aus. Ich denke, er hat sich von Kazuhiro Getränke bringen lassen“, dachte sich Conan lächelnd. „Ich mache mir ein wenig Sorgen, Conan, ich gehe ihn suchen.“ „Gut, ich werde mitkommen“, beschloss Conan. Sie verließen die Anderen, die es anscheinend nicht mitbekamen. Hirota hatte es zwar aus dem Augenwinkel realisiert, dass sie davor waren, den Ort zu verlassen, aber er beobachtete ja nur. Sie gingen wieder rein und schauten sich erst am Empfang um. Doch keine Spur von Kogoro. „Das letzte Mal sah ich ihn beim Essen. Lass uns doch Kazuhiro fragen, wo Onkel Kogoro ist“, schlug Conan vor. „Das ist eine gute Idee“, sagte Ran und ging zur Rezeption, doch Kazuhiro war nicht da. Sie zogen die Möglichkeit in Betracht, dass Kazuhiro noch in der Küche ist und machten sich auf den Weg dorthin. Bei der Küche angekommen, sahen sie auch schon Kazuhiro, wie er noch einige Getränke vorbereitete. „Ran, Conan, kann ich euch was bringen?“, fragte Kazuhiro. „Nein, danke. Aber weißt du vielleicht, wo mein Vater steckt?“, fragte Ran leicht besorgt. „Hatte Herr Mori euch das nicht gesagt? Na ja, er ist auf der Veranda“, lächelte Kazuhiro. „Vielen Dank“, bedankte sich Ran und Conan ging schon mal zur Veranda vor. „Ich sagte ja, dass er irgendwo seine Rausch ausschläft“, lächelte Conan, als er von weitem Kogoro in seiner eigentlich typischen Schlafposition auffand. „ Ja, ja, der schlafende Kogoro eben“ Aber als Conan schon näher trat, sah er, dass er nicht einfach so eingeschlafen war. Vor ihm lag sein Glas, das er nur halb ausgetrunken hatte. Schon hopste er auf den Stuhl neben ihn und sah sich sein Glas näher an. Dann fand auch Ran den Weg zur Veranda und Kazuhiro begleitete sie, mit der Absicht, ihm noch ein Glas zu bringen. Als Ran näher trat, sah sie ihren Vater und stupste ihn wütend an... „Hey Paps, du hast jetzt genug geschlafen!“ Doch als Kogoro nicht aufwachte, stupste sie ihn nochmals an. Langsam machte sich Ran Sorgen und sie tippte ihm auf die Schulter. „Paps, na los, wach schon auf“ „Er wird jetzt noch nicht aufwachen. Wahrscheinlich ein Schlafmittel“, kam es von Conan. „Was? Aber warum denn?“, fragte Ran aufgelöst. „Ich weiß es leider nicht, aber es gab mir zu denken, dass Onkel sein Glas nicht ganz leer getrunken hatte, was er eigentlich immer tut und da kam ich auf die Vermutung, es könnte sich um ein Schlafmittel handeln, was ja auch die Tatsache beweist, dass er nicht wach wird“, vermutete Conan. Er war sich sicher, dass bei Untersuchungen des Glases, Rückstände vom Schlafmittel zu finden sein würden. „Was aber auch bedeutet, dass derjenige, der das hier mit Kogoro veranstaltet hat, sich seines Alibis sicher ist. Er hat es ja nicht für nötig gehalten, das Beweismaterial zu verstecken- das Glas“, ging es Conan durch den Kopf. „Das Glas muss auf jeden Fall irgendwo untergebracht werden“, murmelte Conan nachdenklich. „Wenn du möchtest, kann ich es dir an einem sicheren Platz aufbewahren“, schlug Kazuhiro vor. Auf Conans Nicken ging er los, verstaute das Glas und kam wieder. „Was erreicht denn jemand, wenn er Herrn Mori ausschaltet?“, fragte Kazuhiro leise. „Genau das ist es, was ich nicht so ganz verstehe“, musste sich auch Conan eingestehen. Kazuhiro drehte an einem kleinen Rad an Kogoros Stuhl und schon hatte er eine bequemere Lage zum Schlafen. Conan sah es als wichtig an, jetzt die Anderen im Auge zu behalten und ging wieder zurück. Nur Kazuhiro folgte ihm, Ran wollte etwas bei ihrem Vater sein, um ihn nicht alleine zu lassen. „Irgendeiner hier versucht uns zu täuschen!“ Wieder da angekommen fand Conan das selbe Bild vor, wie zum Zeitpunkt, als er sie alle verlassen hatte. Drew ging auf den Kleinen zu...“Wo ist denn Ran hin?“ Plötzlich kehrte Stille in die Runde ein. „Sie ist bei ihrem Vater auf der Veranda. Wir vermuten, dass irgendjemand Herrn Mori ein Schlafmittel eingeflösst haben muss“, erklärte Kazuhiro. „Das kann doch nicht wahr sein, oder?“, war Kiriko entsetzt. „Sagten Sie Mori? Er ist doch nicht Kogoro Mori, dieser berühmte Detektiv, oder?“, fragte Kimie. „Doch, das ist er“, sagte Fumihiko gelangweilt. „Aber warum denn und wer war das?“, fragte Drew ganz außer sich. „Das wissen wir leider noch nicht“, entgegnete Conan. „Vielleicht sollten wir ja die Polizei rufen“, schlug Masashi vor. Die Hitze war immer noch kaum auszuhalten, wenn man nicht im Schatten stand. Das Vogelgezwitscher begleitete sie immer noch seit der Ankunft. Und seitlich des Eingangs an einem Platz mit Tischen uns Stühlen, auf den ein großer Kirschbaum seinen Schatten warf, standen immer noch Conan und die Anderen. Aber auf Masashis Vorschlag gab es keine Rückmeldungen. Jeder war jetzt in seinen eigenen Gedanken vertieft. „Aber solange Herr Mori doch nur schläft. Es hat sich bestimmt nur jemand einen Scherz mit ihm erlaubt“, spekulierte Fumihiko. Conan trat einen Schritt zurück, um sich an die Wand lehnen zu können. ’Warum sollte jemand einen anderen betäuben, wenn er sich einen Spaß mit ihm erlauben will? Man betäubt doch nur einen Menschen, wenn man etwas bestimmtes machen will, das diese Person nicht mitbekommen soll, oder? Und in diesem Falle wissen wir doch gar nicht, wer die Person ist und was sie vorhat zu tun. Es erscheint für mich nicht wirklich spaßig...’, das hätte Conan schlecht sagen können. Aus dem Mund eines Kindes würde es bestimmt nicht stammen, so schwieg er lieber nachdenklich, als sich zu äußern. So blieb auch diese Aussage unkommentiert. Langsam hatte sich die Spannung wieder gelegt und Conan hatte aufgepasst, dass sich bis dahin noch keiner aus dem Raum bewegt hatte. Er wollte dennoch die Veranda absuchen gehen, in der Hoffnung, eventuelles Beweismaterial zu finden. Ran saß immer noch da und wartete darauf, dass ihr Vater aufwachte. Sie schaute in den Himmel und achtete erst nach einer Weile auf Conan, der sie schon eine Weile lang anschaute. „Und Conan, kamt ihr zu irgendeinem Ergebnis?“, fragte sie den kleinen Jungen. Darauf schüttelte er nur etwas enttäuscht den Kopf. Er kletterte noch mal hoch zum Tisch, aber er fand nichts Bemerkenswertes und machte deshalb einen kurze Satz nach unten und stand wieder fest auf den Beinen. „Weißt du, Conan, wäre Shinichi hier, hätte er bestimmt auf einen Blick gewusst, wer es war“, sagte Ran leise. Conans Blick sah etwas überrascht aus und senkte sich dann etwas niedergeschlagen zu Boden... „Ach Ran, er ist doch hier...“ „Aber ich bin mir sicher, du löst diesen Fall besser als er“, lächelte sie ihn etwas an, als sie merkte, dass sich sein Blick etwas verändert hatte. Darauf nickte Conan lächelnd. Wie gerne hätte er sie nie wieder so traurig gesehen, wie gerne hätte er ihr das alles nicht antun wollen, wie gerne wollte er, dass sie aufhört, sich Sorgen um Shinichi zu machen und wie gerne würde er als Shinichi jetzt vor ihr stehen. Aber das konnte er alles nicht. Was damals passiert war, kann er nicht rückgängig machen und was jetzt ist? Er steckte nun mal im Körper eines kleinen Jungen, der Körper, dessen Wände sich langsam zu einem Gefängnis hochzogen. Er konnte nun mal nichts verändern... Nicht die Vergangenheit. Jetzt stand er hier und musste etwas für sie tun. „Komm doch mit zu den anderen. Onkelchen wacht bestimmt gleich auf“, schlug er lächelnd vor. Nach einigem Zögern stand Ran dann doch auf und ging mit ihm Richtung Eingang des Ferienhauses. Als die Beiden näher traten, hörten sie schon das Gerede der Anderen. Doch eine Unbekannte Stimme war dabei. Dort angekommen, stand ihnen ein junges Mädchen, etwa so alt wie Ran mit dem Rücken entgegen. „Das ist doch nicht diese....“, dachte sich Conan und sah schon, was gleich auf ihn zukommen würde. Ran schaute die Person verwundert an und fragte sich, ob das die Person sein könnte, die sie schon den ganzen Tag lang suchte.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)