Jumays Kinder von -Izumi- (Part 5: Kinder des Wassers - Verloren im Sand) ================================================================================ Kapitel 24: Liebe ----------------- Einige Sekunden vergingen, bis sie sich vorsichtig wieder lösten und jeweils einen Schritt rückwärts machten, als wäre der Andere giftig. Ihre Blicke mieden sich. „Choraly...“, kam dann leise und höchst verlegen von Mayora und das Mädchen schlug sich mit einem Mal erschrocken die Hände vor den Mund. Was hatte sie getan? Er hatte ihr so Leid getan, er hatte so hübsch ausgesehen und sie so zärtlich umarmt, irgendetwas war mit ihr durchgegangen. Und es war schön gewesen und hatte sich richtig angefühlt, anders als bei dem Kuss an Tafayes Geburtstag, der aus purer Trunkenheit und ohne jegliche Emotion dabei entstanden war. Aber es war doch die Missgeburt! Es schickte sich doch nicht, für ein Mädchen von Rang und Namen, jemanden wie Mayora auch nur ansatzweise zu mögen... Wenn ihr Vater das jemals erfahren würde, würde er ihm die Haut abziehen, mit Sicherheit. Wie schrecklich, was hatte sie sich nur dabei gedacht?! „Vergiss, was passiert ist!“, platzte es mit einem Mal aus ihr heraus, „Vergiss es, ja? Das hat nicht sein sollen!“ Sie sah ihn erbleichen. „Aber...?“ Ihm fehlten die Worte. Wieso? Was sollte das? „Das war ein Fehler, er ist aus Mitleid geschehen!“, seufzte sie und fuhr sich durchs Gesicht, „Ich hab dich gern, ja? Wir sind Freunde, mehr ist ungesund...“ Besonders für ihn, fügte sie in Gedanken hinzu. Wer wusste schon, vielleicht fand man sie ja tatsächlich irgendwann hier? Und dann würde Uda Magafi durchdrehen, auf jeden Fall. Und das würde dem Grünhaarigen nur schaden... Er schaute sie verzweifelt an. „Mitleid? Selbst du bemitleidest mich? Was muss ich denn für eine elende Kreatur sein?!“ Er wollte nicht aus Mitleid geküsst werden! Wusste sie denn nicht, dass er auch seine Würde hatte?! Das ließ er sich nicht bieten! Der Junge drehte sich schnaubend um und verließ das Haus. „So habe ich das doch nicht gemeint!“, machte Choraly geschockt, doch er hörte es nicht mehr. Er war ziemlich durch den Wind, als er mit gesenktem Haupt durch Thilias Straßen marschierte. Er mochte Choraly wirklich gern, das musste er sich eingestehen. Aber wie konnte sie es wagen, ihn aus Mitleid zu küssen?! Das war ja noch viel schlimmer wie ein Kuss in Trunkenheit! Vor allem, wo er sich doch wirkliche Zuneigung eingebildet hatte, er Trottel. „Mayora?“ Er erschreckte sich gehörig, als ihn jemand von hinten ansprach. Als er sich umdrehte, stand er Lilli gegenüber, die ihn mit schräg gelegtem Kopf musterte. „Du siehst deprimiert aus.“, stellte sie fest und er seufzte. „Bin ich auch etwas...“ Hatte wohl keinen Sinn, es zu leugnen, man sah es ihm an. Was war aus ihm geworden, früher hatte er seine Gefühle perfekt verstecken können! Nein, er hatte keine gehabt, so hatte man ihn erzogen... und Chatgaia hatte ihn wieder umerzogen, was hatte die nur geritten? Was das Mädchen darauf erwiderte, riss ihn allerdings aus der Bahn. „Das verdienst du auch, zu solltest dein ganzes Leben leiden, bis du irgendwann daran zu Grunde gehst.“ Er war zu verblüfft, um etwas zu sagen, so sprach sie monoton weiter, ohne eine Miene zu verziehen. „Ich wollte eigentlich niemanden sehen, aber alle sind gekommen. Alle sind gekommen und haben mir ihr Mitgefühl gezeigt. Selbst Imera ist da gewesen, der hat sich sogar sehr um mich bemüht, das hat mich durchaus positiv überrascht.“, sie senkte ihre Brauen, „Bloß Chatgaia und ein paar andere Persönlichkeiten sind nicht gekommen, aber das tun sie ja bei niemandem. Aber du bist auch nicht da gewesen... wärst du gekommen und hättest mir gesagt, dass du einen Fehler gemacht hast, dann hätte ich dir verziehen! Ich hätte dir verziehen, Mayora Timaro!“ Ihre Stimme wurde beim Sprechen immer lauter und die wenigen Leute auf der kleinen Nebenstraße reckten neugierig ihre Köpfe in Richtung der Beiden. Dem Jungen stockte währenddessen der Atem. Richtig, er war kein einziges Mal bei ihr gewesen. Auf Tafayes Geburtstag hatte sie ihn schon nicht angesehen, er hatte sich allerdings nichts weiter dabei gedacht. Dabei war sie ihm wütend, und das auch noch völlig mit Recht! „Aber selbst davon hätte ich absehen können. Verständlich, dass du dich nicht getraut hättest, über einen kleinen Brief hätte ich mich auch gefreut. Ein Zettel. Meinetwegen ein gemaltes Bild, aber es kam nichts, Mayora, gar nichts! Weißt du, was das heißt?“ Er reagiert nicht darauf und sie keuchte vor Wut. „Dass du es nicht bereust. Du bereust nicht, was wegen dir geschehen ist! Nein, du bist mir keine Rechenschaft schuldig, sicher nicht, das bilde ich mir auch nicht ein, aber diesem Kind in meinem Bauch bist du es!“ Sie deutete auf ihren gerundeten Bauch und er dachte sich, dass sie Recht hatte, sie hatte völlig Recht. Die Menschen um sie herum suchten nun nach Möglichkeit auch das Weite, wo das „Gespräch“ doch nun etwas unangenehm zu werden schien... „In ein paar Jahren wirst du das Oberhaupt dieses Dorfes sein, Mayora, dann werde ich einen kleinen Jungen oder ein kleines Mädchen bei mir haben, dass irgendwann merkt, dass alle anderen Kinder einen Papa haben und es wird mich fragen, wo seiner ist. Und weißt du, was ich ihm antworten werde? 'Frag das Dorfoberhaupt, es hat Recht getan.'“ Ihr standen die Tränen vor Wut in den Augen. Und er stand ganz still und schien nur zu lauschen. Dabei war er bei ihren eisigen Worten bloß zur Salzsäule erstarrt und hatte das Gefühl, sich vor Scham jeden Moment übergeben zu müssen. „Aber was erwarte ich von dir?“, schnappte sie dann und schluckte den Klos in ihrem Hals tapfer herunter. Vor ihm würde sie sich nicht die Blöße geben, zu weinen. „Du bist nur Chatgaias Puppe, oder? Ich habe immer an dein Herz geglaubt, weil ich das grundsätzlich bei jedem tue, aber du hast mich davon überzeugt, dass ich falsch liege. Du hast kein schlechtes Gewissen, nein. Aber du bist unschuldig, du kannst nichts dafür, ein schlechtes Gewissen hat dir nie jemand beigebracht, hab ich Recht?“ Er blieb weiterhin stumm. Lilliann war ein durch und durch liebes Mädchen, aber in diesem Moment verspürte sie einfach nur die unbändige Lust, ihn fertig zu machen, ihn innerlich am besten völlig zu zerstören. Er sollte leiden! Sie grinste eisig. „Dein Vater hat auch nie ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn er dich mit einem Rohrstock verprügelt hat, oder? Wenn du nichts zu essen bekommen hast, tagelang eingesperrt in deiner kleinen, schmutzigen Kammer, wenn deine kleine Seele nach Sonnenlicht geschrien hat...“ Das Gesicht des Jungen wurde kreidebleich und die Jüngere freute sich diebisch über ihren Erfolg. Das war nicht ihre Art, ganz und gar nicht. Aber wenn sie ihre unbändige Trauer und Wut nicht an ihm abließ, an wem dann? „Jeder weiß, was du erlebt hast, jeder weiß es und alle schweigen es tot. Weil es niemanden interessiert, weil jeder weiß, dass aus Opfern irgendwann Täter werden, das hast du eindrucksvoll bewiesen.“ Das war zu viel. „Ich bin nicht so wie mein Vater!“, schrie er ihr ungewollt schrill entgegen und sie zuckte unweigerlich etwas zusammen, „Denk noch nicht einmal daran, mich mit ihm zu vergleichen!“ Er keuchte und begann trotz der unbarmherzigen Hitze von oben zu zittern. Sie hob beide Brauen. „Hatte ich nie vor, ich wollte dein Verhalten bloß entschuldigen, hast du das nicht bemerkt? Du hast kein schlechtes Gewissen, weil du weißt, dass dein Vater auch keines gehabt hätte, wenn jemand wegen ihm tot wäre.. oh, ich vergaß!“ „Nein!“, unterbrach er sie, „Sprich es nicht aus, ich habe verstanden! Lilliann, es tut mir Leid, du musst mir nicht verzeihen, aber bitte sei still. Sei einfach still!“ Sie spuckte vor ihm auf den Boden, als er sie apathisch keuchend anstarrte. „Nenne mir einen Grund, weshalb ich dir diesen Gefallen tuhen sollte.“, verlangte sie kalt und konnte sich einen Moment lang nicht erklären, weshalb sich seine verkrampften Gesichtszüge wieder etwas entspannten, dann bemerkte sie Naga, der plötzlich neben ihr aufgetaucht war und sie zärtlich in den Arm nahm. „Weil er Chatgaias Neffe ist.“, antwortete er ungefragt, „Denk mal, was die dir antun könnten. Deinem Baby, zum Beispiel.“ Himmel, daran hatte sie ja gar nicht gedacht! Sie starrte ihn geschockt an und war nicht mehr fähig, ein Wort zu sagen. Sie durfte ihr Kind doch nicht in Gefahr bringen! Der Schwarzhaarige schaute unterdessen schnaubend zu dem kreidebleichen Magier. „Denk trotzdem mal über ihre Worte nach, Götterschande.“ Er nahm das Mädchen an der Hand und führte sie fort. Götterschande. Immer nannten sie ihn Götterschande. Alle nannten ihn so. „Ich werde euch noch zeigen, was eine Götterschande ist, damit ihr die Bedeutung dieses Wortes irgendwann richtig einzuschätzen wisst!“, schwor er laut, aber niemand reagierte darauf. Dann seufzte er erschöpft. Fast wäre er wirklich zusammengebrochen, das war gerade noch einmal gut gegangen, er konnte Naga eigentlich dankbar sein. Zu viel schlechtes zur falschen Zeit, das kam nicht gut. Und vor allem, wo er doch wirklich im Fehler gewesen war. Er war Schuld an Jiros Tod, aber er hatte es einfach verdrängt und sich somit auch nicht um die arme Lilli gekümmert. Und das hätte er müssen. Sogar Imera hatte daran gedacht, verdammt... Es schmerzte ihn, zusätzlich noch so etwas Dummes getan zu haben. Oder eher nicht getan... Der Junge schloss verbittert die Augen. Er konnte nichts, niemand mochte ihn und alles war dunkel. So dunkel wie in besagter Kammer, die lange Zeit sein Zimmer gewesen war. Der Raum mit dem lichtlosen Fenster. -- „Denkst du, ich sollte mich einmal mit ihr unterhalten?“ Chatgaia starrte in das Blätterdach des Kaliri-Baumes, unter dem sie mit ihrem Geliebten lag, und seufzte. Es war angenehm, so lange man im Schatten war... „Mit wem über was?“, der junge Mann seufzte ebenfalls, „Soll ich Gedanken lesen?“ „Kannst du das?“, fragte die Frau scherzend zurück und kuschelte sich dichter an ihn. Das konnte er natürlich nicht und so lachte er bloß blöd. War doch gar nicht lustig gewesen... „Mit Choraly über Mayorachen. Vielleicht schreckt es sie ab, wenn sie etwas über ihn weiß...?“ Er gackerte weiter. „Sei nicht so eifersüchtig!“, tadelte er sie amüsiert und sie setzte sich schnaubend auf. Eifersüchtig, na der hatte eine Ahnung. „Mit Eifersucht hat das nicht viel zu tun. Ich befürchte bloß, sie unterschätzt ihn.“ Sie ahnte bereits, dass er auch das nicht verstehen würde, bevor er dumm aus der Wäsche schaute. So wurde sie jedoch bestätigt. „Ist er gefährlich oder so?“ Und wie. Nein, ernsthaft, das verstand er nicht. Dafür war er nicht reif genug. „Eine tickende Zeitbombe.“, tat sie es ab und legte sich wieder hin, um sich an ihn zu schmusen, „Ich werde mich mit ihr unterhalten.“ Der Jüngere verstand nur Bahnhof, aber eigentlich war es ihm auch recht gleich, welche Probleme Mayora und Choraly oder sonst wer mit wem hatte, so lange sich das Dorfoberhaupt genügend Zeit für ihn nahm. Er war nun einmal ein Egoist. „Ich bin eine Egoistin.“ Das kam ja gut. Er schaute die Frau besorgt an. „Warum so plötzlich?“ „Das weißt du genau.“, war sie Antwort und sie vergrub ihr Gesicht schutzsuchend an seiner Brust. „Du denkst zu viel, Chatgaiachen.“ -- Choraly spülte angesäuert zu ende ab. Hatte sie ja müssen, die Missgeburt hatte sie ja einfach allein gelassen. Sie errötete, als sie an ihn dachte. Aus Mitleid geküsst, sie war echt gemein. Aber sie hatte nun einmal ausnahmsweise schneller gesprochen als gedacht, selbst ihr passierte das mal. Sie hielt seufzend inne. Hoffentlich war er ihr nicht mehr böse, sie mochte den Trottel doch. Aber wie sollte sie die Sache mit ihm klären? Ach, die Sache mit Imera war einfacher gewesen. Klar, mit dem hatte sie ja Schluss machen müssen und das nur wegen seines nutzlosen kleinen Cousinen, wäre sie bei ihm geblieben, hätte sie dieses Problem nun weniger. Aber Imera war auch ein vollkommen hohler, nutzloser Idiot, von daher hatte sie Recht getan. Wer wollte schon freiwillig mit dem zusammen sein? Man hatte sie ja gewarnt gehabt, sie hätte hören sollen... Jetzt war es auch egal. Die Zeit mit dem Deppen war vorbei. Warum hatte sie sich eigentlich so schnell auf den eingelassen? Damals war ihre Hoffnung, gefunden zu werden, doch noch viel größer gewesen und auf einen Kerl wie den Braunhaarigen hätte ihr Vater sicherlich nicht sonderlich viel besser reagiert wie auf Mayora. Aber Mayora war ein Himmelsblüter. Da war das Problem. Er war Abschaum. In ihren Augen so wie in den Augen der Welt. Egal wie nett er war, egal wie hübsch er war, sie konnte ihn nie als normalen Mann betrachten. Anders als er hatte sie auch noch keinen einzigen Gedanken an eine ernsthafte Beziehung zwischen ihnen verschwendet, es war einfach völlig absurd. Sie waren nicht das Selbe, sie konnten nicht zusammen sein. Basta. Mit einem leisen Quietschen öffnete sich die Haustür und der Junge, dem so eben noch ihre Gedanken gehört hatten, betrat sein zuhause. Er sah gerändert und blass aus und schaute auch nicht auf, als sie ein paar Schritte auf ihn zu trat. „Mayora...“, flüsterte das Mädchen leise seinen Namen, doch seine einzige Reaktion war, dass er seine roten Augen schloss. „Hör mal, ich hab das vorhin nicht so gemeint, ich...“ „Halt den Mund!“ Sie zuckte zusammen, als er wieder aufsah und sie bedrohlich fixierte. Dann seufzte er. „Tut mir Leid... reden wir später, ja? Mir geht es nicht so gut...“ Er ging zur Treppe, doch sie hielt ihn noch einmal auf. „Du wirst doch nicht etwa wieder Fieber bekommen, oder? Das tust du mir doch nicht an!“ Sie hasste es, dass man ihn mit Samthandschuhen anfassen musste und noch mehr, dass sie immer vergaß, es zu tun. Verdammt, es war wirklich nervig! „Ich hoffe nicht...“, erwiderte er nach einigem Zögern, „Das würde dir also wirklich etwas aus machen? Weil du dich dann schlecht fühlen würdest, weil du ja so mit mir leidest?“ Choraly schnaubte. Er ließ sie nicht erklären, weil es ihm ja ach so schlecht ging, aber auf den Missverständnissen herum reiten konnte er, na toll. Männer. „Nein, das macht mir etwas aus, weil ich dich ziemlich lieb habe, du Blödmann, und weil ich dann natürlich besorgt bin, obwohl du Volldepp es eigentlich noch nicht einmal im Ansatz verdienen würdest!“ Wie unsozial, er trat ja mit Füßen nach ihr, dabei war sie doch der Mensch! Wie gern hätte sie ihm das ins Gesicht gesagt, doch sie hütete sich davor, ihre verärgerten Gedanken kund zu tun, als seine Iriden wieder seltsam zu funkeln begannen. Da war es wieder. Man konnte den Typen nicht einschätzen. Vielleicht war es gesünder, einfach den Mund zu halten? Jedenfalls eine weit aus angenehmere Variante, als mit dem gruseligen Typen wieder über sein unlogisches Verhalten zu diskutieren. Mal ganz davon ab, dass da eh nie etwas bei herauskam... Er drehte sich wieder ab und tappte langsam die hölzerne Treppe empor. Im Moment brauchte er einfach etwas Ruhe. Er wollte ja nicht gemein zu ihr sein – es geschah einfach. Chatgaia hätte ihre Leine kürzer halten müssen, dachte er sich, dann wäre er auch nicht so... außer Kontrolle. Vielleicht hatte sie sogar Recht und seine Seele war wirklich böse, wer wusste es schon? Er seinerseits wusste überhaupt nichts mehr, als er sich einfach nur fertig auf sein Bett fallen ließ. Er würde kein Fieber bekommen, nicht dieses Mal. Choraly war sich da nicht so sicher und fand sein Verhalten mehr denn je besorgniserregend. Vielleicht sollte sie wirklich mal mit dem Dorfoberhaupt reden? Chatgaia, dein Neffe ist unlogisch, mach mal was! ... die Idee war noch nicht ausgereift. Außerdem war die Frau ihr eh gruselig, ein Gespräch mit ihr war wirklich allerletzte Wahl. Manchmal musste man auch allein klar kommen. Natürlich, sie hätte auch einfach alles so lassen können, wie es bisher gewesen war. Mayora hassen und ihn meiden, stattdessen den ganzen Tag bei Lilli oder auch Dafi herumlungern und nutzlos sein. Aber zum einen hasste sie die Rolle der oberflächlichen Stadtgöre inzwischen und zum anderen gefiel ihr der Gedanke, ihren Mitbewohner zum Freund zu haben wesentlich besser, als ihn zu verabscheuen. Und vor allem, als von ihm verabscheut zu werden. Der Tag, an dem sie sich um einen Menschen bemühen musste, schien gekommen zu sein. Und dabei war der Mensch noch nicht einmal ein Mensch... „Atti... ich bräuchte dich jetzt.“ Ihr Blick schweifte aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne, wie immer. Ob ihr Kindermädchen wohlbehalten im Himmelreich angekommen war? Sie hoffte es sehr. Sie war so schlau gewesen und so lieb. Was hätte sie an ihrer Stelle gemacht? Mayora ist einsam, fiel dem Mädchen plötzlich wieder ein und es blinzelte, als es sich an Worte erinnerte, die Atti vor vielen Jahren einmal zu ihr gesagt hatte. Menschen lügen... Ein 'ja' ist oft ein 'nein', frag nicht wieso, dass weiß niemand, aber Menschen lügen. Wenn sie dich wegschicken, weil sie weinen, lügen sie, denn in Wahrheit wollen sie Gesellschaft. Das hatte sie ihr kurz nach Semeras Tod gesagt. Damals hatte sich das kleine Mädchen in seinem Zimmer verbarrikadieren und niemanden sehen wollen, doch Atti war trotzdem zu ihr gekommen und hatte damit genau das getan, was sie sich gewünscht hatte, tief in ihrem Inneren. Ob Himmelsblüter genau so tickten? Dann wäre es ja an dieser Stelle fast schon ihre Pflicht, sich um den Jungen zu kümmern! Wenn sie schon mal eine so helle Erkenntnis hatte... Danke Atti. -- „Hab ich dir nicht gesagt, dass ich meine Ruhe haben möchte?“ Choraly schnaubte nur, als er sich in seinem Bett aufsetzte und böse zur Tür schaute. Nein, von seinem Blick ließ sie sich jetzt nicht abschrecken, sie wusste schließlich, dass er nicht der Wahrheit entsprach. „Du willst gar nicht deine Ruhe haben, Missgeburt!“, fuhr sie ihn eiskalt an und er hob eine Braue, sie noch immer eiskalt fixierend. War vielleicht nicht gerade perfekt, ihn mit diesem liebenswürdigen Kosenamen anzusprechen, aber er schaute ja auch unfreundlich, da durfte sie das ruhig. Ausnahmsweise, wäre vielleicht für ihr späteres Leben ganz vorteilhaft, sich diesen Ausdruck abzugewöhnen. „Wenn ich nicht meine Ruhe haben wollte, würde ich nicht in meinem Bett liegen, oder?“, entgegnete er da grantig und sie musste bei seiner Einfältigkeit grinsen. „Oder andersherum; wenn du wirklich deine Ruhe haben wolltest, würdest du dich irgendwo verkriechen, wo dich niemand findet und nicht hier, ein paar Räume von mir entfernt.“ Nun hob er beide Brauen und die Boshaftigkeit wich der Irritation. Das Mädchen grinste triumphierend und als er sie eine Weile stumm betrachtet hatte, entschloss sie sich, zu ihm zu gehen und sich zu ihm ans Bett zu setzen. „Hör mal.“, begann sie, „Ich meine es schon eine ganze Weile nicht mehr böse mit dir, ja? Du bist ein ganz Lieber, das ist mir mittlerweile auch klar.“ Er senkte seinen Blick, als die Jüngere seine Hände zärtlich in ihre nahm. Wünschte er sich nicht schon seit Ewigkeiten solche Worte zu hören? Aber er konnte sich nicht darüber freuen, das war der falsche Augenblick... „Lass mich in Ruhe...“, versuchte er also abermals und sie schüttelte nur verständnislos den hübschen Kopf. „Ich bleibe bei dir.“ Sie rutschte etwas näher an ihn heran und lehnte dann den Kopf an seine Schulter, einzig um ihren Willen zu demonstrieren. Schon etwas doof, wo sie doch keinen Grund für ihren Verbleib nennen konnte. Aber ihm jetzt auch noch zu erklären, dass sie ihn durchschaut habe, kam ihr doch unpassend und zu gemein vor. Irgendwo in ihr war am Ende doch noch ein guter Mensch... „Wenn du jetzt bei mir bleibst, darfst du nie wieder von meiner Seite weichen.“, entgegnete er dann irgendwann und sie blinzelte. „Wie meinst du das?“ Nie wieder? Wollte der Hund jetzt auch ein Haustier? Der junge Mann fuhr sich seufzend durchs Haar. „Wo soll ich anfangen?“, fragte er sich dann mehr selbst und starrte die Wand vor seinem Bett an. Dann begann er. „Du bist so ganz anders als alle anderen Leute hier. Und du hast dich nicht einfach den Tatsachen ergeben, du hast gekämpft, Choraly. Du hast so lange gekämpft und an der richtigen Stelle entschieden, aufzugeben und dein Schicksal anzunehmen. Und es tut mir im Herzen weh, dass du das verbunden mit so viel Schmerz tuhen musstest.“ Er machte eine kurze Pause. Wenn sie schon einmal bei ihm war, dann konnte er auch gerade eine der vielen Lasten, die er mit sich trug, los werden. Auch wenn es ihm, nach dem, was geschehen war, nicht so ganz leicht fiel. So wie so nicht. Als er ihren Blick immer erwartende werden sah, sprach er weiter, sie von der Seite her anschielend. „Du hast mich von Anfang an beeindruckt, Mädchen aus der großen Stadt. Einer Person, die auch nur ansatzweise mit dir vergleichbar ist, bin ich noch nie begegnet. Du scheinst perfekt zu sein, mit all deinen liebenswürdigen kleinen Macken, die du hast. Und als ich dich damals zum ersten Mal gesehen habe, ich war geschockt!“ Ihre Blicke trafen sich. „Du warst so bildschön. Niemals hätte ich gedacht, dass du gerade mit einer Flugmaschine abgestürzt warst, du erschienst mir viel mehr wie ein hübsches Geistermädchen. Dass ich dich so geschockt habe, hat mir so Leid getan... aber ich kann nichts für das, was ich bin.“ Choraly errötete dank des lieben Komplimentes ein wenig und klammerte sich vor Rührung noch etwas mehr an seine Hände. „Nein, kannst du nicht. Es gibt doch sicherlich auch etwas positives daran, kein Mensch zu sein?“ Mayora nickte. „Bestimmt. Es ist schwer zu erklären, aber ja, natürlich. Sonst wäre es wirklich unsozial von der Natur, oder?“ Sie lächelte. „Jedenfalls...“, vor dem, was jetzt gleich kam, gruselte es ihn ein wenig und so schaute er wieder weg, „Du hast mich beeindruckt. Du hast mich schwach und stark in einem gemacht und du hast mich zum Denken gebracht. Durch dich wurde ich erst zu so etwas ähnlichem wie einer Persönlichkeit, zum ersten Mal in meinem Leben. Deshalb verzeih, wenn ich in letzter Zeit komisch bin, das ist alles so neu für mich...“ Machte er wieder den selben Fehler? „Übertreibe nicht, Mayora, das kommt dir sicher nur so vor. Ich bin doch eigentlich echt ätzend.“ Er schien völlig geblendet von ihr zu sein, aus welchen Gründen auch immer, doch er ließ es sich nicht sagen und schüttelte nur den Kopf. „Du bist eine kleine Göttin, Choraly. Ich habe es zunächst auch nicht erkannt und war oft... verletzt, von dem, was du zu mir gesagt hast, aber im Nachhinein ergibt jedes Wort für mich einen Sinn. Vielleicht für dich nicht direkt, vertrau mir einfach.“ Ganz überzeugt war sie nicht, aber sie wollte ihm auch nicht mehr widersprechen und nickte einfach. Wie gütig von ihr. „Ich bin dir so unendlich dankbar für das, was du für mich getan hast. Es war schmerzhaft, aber nur zu meinem Besten. Und zu meinem Besten handelt selten jemand. Du hast es getan, du kleine Göttin, hübsche, schlaue Prinzessin.“ Er schloss errötend seine Augen. „Und dafür liebe ich dich.“ Sie zog die Hände weg und schnappte nach Luft. Bitte? „Mayora!“, sie wusste nicht richtig, was sie sagen sollte, und er schielte abermals bloß schüchtern zu ihr herüber, „Was redest du da? Du weißt nicht, was du sagst!“ Der Junge sah auf. „Ich liebe dich von ganzem Herzen.“, wiederholte er, „Aber keine Sorge, ich weiß, dass du unerreichbar für... etwas wie mich bist.“ Sein Blick war von tiefer Trauer gezeichnet und sie keuchte. „A-aber...?!“ „Ja, damit kann ich leben.“, antwortete er, ehe sie fragen hatte können, „Natürlich würde ich dich gern an meiner Seite sehen... vielleicht mit einem... Baby, oder so... aber ich weiß, dass das völlig ausgeschlossen ist.“ Schweigen. Jetzt war es endlich raus, eine Last weniger. Der junge Mann musste unwillkürlich etwas lächeln. Am Ende war er sogar noch mutig... oder so ähnlich. „Lass mich... darüber nachdenken, Mayora.“, kam dann gepresst von dem Mädchen, dessen Augen mit einem Mal bedrohlich zu glänzen begonnen hatten. Er hob beide Brauen. „Musst du jetzt weinen?“ Ein Nicken folgte nach kurzem Zögern ihrerseits. „Ich bin jetzt ganz schlimm verwirrt.“, jammerte sie und schluchzte, „Das macht mir Angst.“ Er verstand sie besser, als sie es sich erträumen konnte. Wenn alles, woran man geglaubt hatte, plötzlich auf dem Kopf stand, kamen einem schon mal die Tränen. Sie war so zart, seine kleine Prinzessin... „Du musst nicht weinen, alles wird gut, alles ist in Ordnung.“, versicherte er ihr behutsam und legte einen Arm um ihren zierlichen Körper, sie dicht zu sich ziehend. Er konnte ja nichts dafür, dass er so viel Nähe zu ihr wollte, wie nur möglich... „Aber...?“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Oder was sie denken sollte. Sie hatte mit so vielem gerechnet, aber nicht damit. Und dabei hatten sie sich sogar schon geküsst... wo das doch ein eindeutiges Zeichen der Liebe zwischen zwei Menschen war. Da war es wieder, Menschen, Mayora war kein Mensch. Und deshalb liebte sie ihn auch nicht und würde es nie tun. „Fass mich nicht an!“ Sie sprang mit einem Mal fauchend auf und er starrte sie aus großen Augen an. „Ich will nicht von die geliebt werden, du Abschaum! Such dir gefälligst eine andere Missgeburt, du bist doch pervers!“ Dann verschwand sie aus seinem Zimmer. -- „Du musst vorsichtiger sein, Lilliann!“ Naga schlug auf den unschuldigen Tisch vor sich, die junge Frau saß ihm schweigend gegenüber, ihren Blick in ihren Schoß gerichtet. Oder eher auf ihren runden Bauch, der ihn überdeckte. „Der Typ hat keinen Charakter, er ist völlig wahnsinnig! Komm ihm nicht dumm, ich würde es nicht aushalten, dich oder dein Kind auch noch sterben zu sehen, wo wir doch auch schon so lange befreundet sind!“ Sie nickte. „Danke, dass du so auf uns aufpasst. Aber ich konnte nicht anders, es musste einfach raus.“ Er verstand sie, und wie. Sie war so herzensgut, die Sache mit Jiro hatte sie völlig verändert, auch wenn die Meisten nicht viel davon mitbekamen. Aber er kannte sie schon, seit sie noch klein gewesen waren, er merkte mit jedem Tag mehr, wie sie anders wurde. „Ich weiß.“, der junge Mann seufzte, „Aber dann sag es jemand anderem, mir, Tai oder meinetwegen auch Choraly, aber doch nicht dem „Feind“ persönlich, das ist unvorteilhaft, Lilli.“ „Aber das ist doch nicht das Selbe!“ Er zuckte zusammen, als sie ihn mit einem Mal so anfuhr. „Es geht mir doch nicht darum, mich abzureagieren, Naga! Ich will, dass er weiß, was er getan hat, ich will, dass er Schmerzen hat!“ Leid sollte er erfahren. Dabei kannte er es doch eigentlich schon, noch unverständlicher, wie er ausgerechnet ihr so Großes antun hatte können. Sie hatte ihm doch nie etwas getan. Das Mädchen aus der großen Stadt hatte wirklich Recht gehabt, er war eine Missgeburt, er musste einfach eine Missgeburt sein. „Der leidet sicher.“, überlegte der Schwarzhaarige sich laut, „Auf seine eigene gestörte Art bestimmt...“ Für ihn war das, was geschehen war, genau so unbegreiflich wie für sein Gegenüber. Er kannte Mayora auch schon lange, nie hätte er ihm so etwas zugetraut. Bei anderen schon, aber doch nicht bei Leuten, die ihm nahe standen. Und Jiro war doch ehrlich nett gewesen. „Ich weiß...“, wurde er da aus seinen Gedanken gerissen und blinzelte, als die junge Frau ihren Kopf plötzlich gesenkt hielt und er Tränen auf die Tischplatte tropfen sah, „Ich weiß es doch... aber ich vermisse meinen Jiro so...“ Das taten sie alle, aber das wollte das Mädchen nun ganz bestimmt nicht hören. Er musst sie aufheitern. Eigentlich fiel es ihm leicht, Menschen aufzumuntern, aber in diesem Fall... „Weißt du noch...“, begann er trotzdem zögernd, „Vor zwei Jahren oder so war das, da hat er sich einmal ganz übel mit Imera geprügelt.“ Sie sah auf und nickte. Er grinste. „Weißt du auch, weshalb?“ „Das hat er mir nie gesagt.“, gestand sie und der Ältere grinste wissend. „Er hat gedacht, er wollte dich ihm ausspannen, also hat er dich verteidigt.“ Sie lächelte gerührt. Das war ihr Jiro gewesen. Er hätte alles für sie getan. „Fragt sich nur, warum Imera ihm nicht einfach gesagt hat, dass es nicht so ist.“, fragte sich Naga weiter, während Lilli unter einer plötzlichen Erinnerung kichern musste. „Wenn man ihn geküsst hat, hatte man danach Sand zwischen den Zähnen, das knirscht so widerlich!“ Er war ein wirklicher Schmutzfink gewesen, immer schon. „Ich weiß!“, bestätigte ihr Gegenüber darauf ebenfalls lachend und sie schaute ihn blöd an. „Äh... dumm gelaufenes Flaschendrehen auf einem Geburtstag, war eklig.“ Einen Moment herrschte Schweigen, dann lachten beide. Erinnerungen musste nicht immer schmerzhaft sein, man sollte an den Schönen festhalten. -- Als Chatgaia nach Hause kam, dämmerte es bereits. Um so überraschter war sie, Choraly mutterseelenallein vor der Tür im Dreck sitzend aufzufinden, wie sie mit einem Stöcken irgendetwas in den Sand malte. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sie sich höflich und die Jüngere sah mit ihren verheulten Augen auf, ehe sie den Kopf schüttelte. Hatte sie sich nicht ohnehin etwas mit ihr unterhalten wollen? Wie schrecklich, ausgerechnet mit dieser kleinen Bratze... was sein musste, musste sein, sie hatte ihre Pflichten. So setzte sie sich unerwartet neben sie in den Staub und seufzte. „Sprich, was bedrückt dich?“ Das Mädchen starrte auf die Straße vor sich. „Mayora.“, war die zunächst knappe Antwort und das Dorfoberhaupt fragte sich einen Moment, ob es denn tatsächlich hellsehen konnte. „Er spricht Unsinn.“, erklärte sie dann, „Meint, ich wäre so wunderbar und er würde mich lieben. Nichts bin ich! Und von ihm geliebt werden will ich schon zwei mal nicht! Können Männer und Frauen nicht auch ganz normal befreundet sein? Was bildet er sich ein?!“ Sie schluchzte verzweifelt und hätte die Magierin gerade ihren sozialen Tag gehabt, hätte sie vielleicht sogar tröstend einen Arm um ihre Schulter gelegt. Hatte sie aber nicht, von daher war es egal. Stattdessen hob sie bloß beunruhigt eine Braue. Er liebte sie? „Hör mal, anstatt zu trauern, solltest du lieber stolz sein.“, die Stimme der Frau klang streng, „Es gibt nicht all zu viele Leute, zu denen er sich bekennt, ja? Ich weiß zwar ehrlich nicht, was er an dir findet, aber verlass dich drauf, mit Mayora hättest du das große Los gezogen.“ Jetzt ermutigte sie sie auch noch, wie töricht. Aber ihren Neffen auch noch schlecht machen würde sie sicher nicht, der Junge war gestraft genug. „Und warum?“, wollte Choraly da wissen und die Ältere seufzte. „Mayora versucht seit vielen Jahren, das genaue Gegenteil seines Vaters zu sein – und das schafft er in vielen Bereichen sehr gut. Das heißt, du hättest einen liebevollen, fürsorglichen Ehemann, der dir und euren Kindern die Sterne vom Himmel holen würde.“ Was tat sie? Das hatte sie doch gar nicht sagen wollen! „Aber wenn du ihn nicht liebst, nützt das natürlich alles nichts.“ Entgegen gewirkt. Das Mädchen malte weiter im Sand herum. „War sein Vater denn so schlimm...?“, erkundigte sie sich nach einer Weile des Schweigens und Chatgaia sah sie von der Seite an. „Pauschal kann man das nicht sagen. Je nach dem, von welchem Standpunkt du es betrachtest, ja. Aber das Grundgerüst, auf dem diese Familie aufgebaut war, war von Anfang an eine Fehlkonstruktion...“ Sie strich sich ein paar ihrer hell-grünen Strähnen aus dem Gesicht. „Ich will dir etwas erzählen, vielleicht verstehst du es dann...“ -------- So, wie ihr seht, habe ich es noch geschafft, vor meinem Urlaub ein Kapitel hochzuladen ^^ (falls das jetzt nicht aus welchen Gründen auch immer zurückgestellt wird XD). Also, das ist dann das Kappi für nächste Woche, dann kommt logischerweise keins. Ach ja, hier gibt es ein Zitat, das habe ich mir ganz fresch aus meiner letzten Geschichte (SmeLn) kopiert, wer herausfindet, welches, bekommt 5KT (sobald ich wieder da bin). Und hiermit verabschiedet sich die Izzy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)