Jumays Kinder von -Izumi- (Part 5: Kinder des Wassers - Verloren im Sand) ================================================================================ Kapitel 44: Wakawariwa ---------------------- Es war ein berauschender Wechsel der Gefühle, als Mayora im Morgengrauen etwas außerhalb des noch immer zerstörten Dorfes vor einer Flugmaschine stand. Sie lief schon, surrte laut und wehte etwas Sand auf, obwohl sie noch ruhte und erst warm lief. Seiner Heimat kehrte er den Rücken, fast schon symbolisch, dachte er. So groß seine Wut auf seine Tante auch war, er hatte hier die besten Jahre seines Lebens verbracht. Und das war traurig. Was hatte es denn schönes in den besten Jahren seines Lebens gegeben? Seine dreiwöchige Beziehung zu Shakki Kaera? Wohl kaum, was machten lachhafte drei Wochen in neun Jahren aus? Einmal von dem Schmerz danach ganz abgesehen. Ansonsten? Nein, es konnte nur besser werden. Er tat das Richtige, da war er sich vollkommen sicher. Auch wenn er die ein oder andere Person vermissen würde, aber er wusste sie alle in Sicherheit, das war die Hauptsache. Die vergangene Nacht war nicht wirklich eine gewesen. Eher ein sonnenloser Tag. Man hatte sich um die Verletzten gekümmert und dafür gesorgt, dass alle Überlebenden in irgendwelchen Häusern unterkamen. Tatsächlich waren ein paar heil geblieben oder nur leicht beschädigt worden, so dass sie noch gefahrlos bewohnbar waren. In Chatgaias Haus, dessen ursprüngliche Bewohner die Wüste heute allesamt verließen, würde für die nächste Zeit Imera leben; zum einen, weil sein altes Haus zerstört worden und zum anderen, um zu demonstrieren, dass er im Moment für das Dorf zuständig war. Oberhaupt wollte er sich nicht nennen, dazu war er seiner Meinung nach viel zu unwürdig... Da aber momentan nur sehr wenig Platz zur Verfügung stand, war es keine Frage, dass er sich sein neues Zuhause auch mit Anderen teilen würde. Zum einen mit seinem kleinen Cousin Kura, dessen Eltern spurlos verschwunden waren, zum anderen auch mit Lillian, Tainini, deren Babies und dem verletzten Maigi. Das Haus der Raatatis stand zwar noch, aber seine ursprünglichen Bewohner waren gern bereit, es anderen Leuten zu überlassen, auch um Imera den Gefallen zu tun, keine Wildfremden bei sich aufnehmen zu müssen. Auch wenn der Grünhaarige eher annahm, dass Lilli einen Grund suchte, sich das Bett ohne schlechtes Gewissen mit seinem Bruder teilen zu können... Wie auch immer, bald würden die anderen kommen, dann hieß es Abschied nehmen. Auch wenn er nicht genau wusste, wer sie verabschieden sollte... Eigentlich hatten sie abgemacht, alle gemeinsam an diesem Morgen loszuziehen, aber Mayora hatte nicht mehr schlafen können und war vorgegangen. Hatte ihm auch gut getan. In seinem Rücken hörte er Stimmen. „Missgeburt!“ Er grinste. Ja, er wusste, weshalb seine geliebte Prinzessin so erbost nach ihm schrie. Wenn nicht, wäre es auch nicht schlimm gewesen, einen Moment später hätte er es ohnehin erfahren. „Weißt du, wie lange ich nach meiner Tasche gesucht habe? Du hättest auf deinem Zettel ruhig notieren können, dass du das Gepäck schon einmal mitnimmst!“ Männliches Denken, er konnte es nicht besser. Langsam sollte sie es aber wissen. Er sah zu dem auf die schnelle zusammengesuchten Gepäck vor ihren Füßen. Er hatte sogar das von Chatgaia getragen, so ein guter Kerl war er. Auch wenn es ihn an sich ärgerte, dass seine Tante, wenn auch nur für eine Zeit lang, ebenfalls in der großen Stadt leben würde, aber er hatte selbst gesagt, es war ihm egal, was sie wo tat, er konnte wohl schlecht im Nachhinein etwas dagegen sagen, damit schnitt er sich nur selbst ins Fleisch. Besonders glaubhaft war er ohnehin noch nie gewesen, hatte er das Gefühl... Zum Glück würde ja Choraly zuerst mit ihrem Vater reden. „Hörst du mir überhaupt zu, Kräuterheini?“ Das war eine gute Frage, auf die er zunächst allerdings nur geschockt keuchte, weil seine schwangere Freundin plötzlich direkt vor ihm stand und mit den Händen vor seinem Gesicht herumfuchtelte. Wie? Jetzt versank er schon in Tagträumen, wie erbärmlich... „Er träumt schon von der großen weiten Welt, der Spinner.“, kommentierte Imera, der wie es schien ebenfalls gerade angekommen war und Lilliann neben ihm schüttelte bloß sachte den Kopf. Beides Spinner. „Und dieses Ding kann wirklich fliegen?“, fragte Chatgaia, die etwas abseits stand, darauf in die Runde und blinzelte die Flugmaschine vor sich skeptisch an, „Ich meine, sie ist von enormer Größe... und hat keine Federn...“ Das war wahrlich ein Mysterium. So ganz logisch erklären konnte Choraly sich das auch nicht, musste aber dennoch lachen bei so wenig Vertrauen in die moderne Technik. Dabei sollte doch eigentlich sie es sein, die sich fürchtete, immerhin hatte sie mit diesen Dingern ja bereits sehr schlechte Erfahrungen gemacht, aber irgendwie war die Freude im Moment zu groß. Ihren Vater... heute würde sie ihn wiedersehen. Nach so langer Zeit. Sie erinnerte sich daran, dass sie ursprünglich zu ihm gewollt hatte. Um ihren 16. Geburtstag mit ihm zu feiern. Mit ihm, ihrer Mutter und Atti. Obwohl ihre Eltern sich längst nicht mehr gemocht hatten. Vergangenheit, jetzt war es egal. Heute war ein guter Tag. So wandte sie sich amüsiert an die Tante ihres Freundes. „Keine Sorge, das klappt schon. Die sind schließlich auch alle heil hier angekommen, nicht?“ Das war wahr. Ja, es würde schon gut gehen. Musste es. Aus der geöffneten Metalltür lugte ein etwas älterer Herr, musterte die Gruppe kurz und kratzte sich dann am Kopf, ehe er sich räusperte, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Die Maschine war bereit, er wollte auch keinen Moment länger mehr in der Wüste bleiben. Dieses Klima bekam ihm nicht, er hatte es mit dem Kreislauf... „Wenn die Herrschaften bereit wären, könnten wir los.“ Das war ein Wort. Choraly quiekte. „Ja, das sind wir, wir müssen uns bloß noch kurz verabschieden!“, sie wandte sich lächelnd an Mayora, „Tai und Maigi konnten nicht mitkommen, du weißt ja. Weil du ja einfach weggerannt bist, konnten sie nicht mehr auf Wiedersehen sagen, also soll ich dich nett grüßen.“ Er nickte und das Mädchen musste leicht lächeln. So geschwächt der zierliche Junge auch gewesen war, als er gestern Abend zum ersten Mal seinen kleinen Sohn in den Armen gehalten hatte, hatte er gestrahlt wie die Sonne. Er hatte viel durchmachen müssen. Tai auch. Das, was auf sie zukam, würde schwierig werden, aber es würde ihnen sicherlich auch genau so gut tun. Sie freute sich für die Beiden. Schade, dass sie nicht bei ihrer Hochzeit dabei sein konnte. Lilli riss sie aus ihren Gedanken, als sie plötzlich von ihr geknuddelt wurde. „Jetzt geht das Mädchen wieder in seine Stadt zurück.“, machte die junge Mutter mit überraschend brüchiger Stimme und die Jüngere erwiderte die Umarmung seufzend. Ja, es tat ihr Leid irgendwo. Beinahe befürchtete sie, ihre Freundin würde weinen; als sie wieder von ihr abließ, lächelte diese zu ihrer Überraschung jedoch, auch wenn die Augen bedrohlich glänzten. „Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Glück. Mache etwas aus deinem Leben, zuhause hast du die Chance, die du auch verdienst. Und vermiss uns nicht zu sehr.“ Choraly lächelte auch. „Na, ob ich das schaffe...“ „Das schaffst du sicher, wenn du wieder in der gehobenen Gesellschaft bist.“ Auch Imera drückte sie einmal. Seine Ex-Freundin. Wie lachhaft. Damals hatte er sich tatsächlich an sie heran gemacht, weil er gehofft hatte, am heutigen Tage an der Stelle seines Bruders sein zu können. Dumm gelaufen. Nicht, dass er es nicht gewohnt gewesen wäre... Seine wirkliche Flamme war derweil mit den beiden grünhaarigen Magiern beschäftigt, denen sie höflich nacheinander die Hand schüttelte. „Wir sehen uns ja wieder.“, machte sie an Chatgaia gewandt und die nickte. „Ja. Sei so gut und unterstütze deinen Freund bei seiner Aufgabe.“, bat sie noch, worauf sich die Angesprochene errötend Mayora zuwandte. „Denke nicht, ich hätte dir verziehen, das müssen wir klar stellen.“, er senkte den Blick schuldbewusst, „Aber geh mit der Gewissheit, dass ich dich nicht hasse.“ Sie kehrte ihm den Rücken, noch ehe sie mitansehen konnte, dass ihn ihre Worte überraschten. Und ehrten. Lilliann hatte ein wirklich gutes Herz... Imera wusste das auch und er zwang sich, in dem Moment, in dem er seine Tante umarmte, daran zu denken, was zur Folge hatte, dass er überraschend schnell wieder auf Abstand ging und sich lieber seinem Bruder widmete. Mayora sah ihn gleichmütig an. In diesem Moment kam es, dass ihm auffiel, dass sein Zwilling scheinbar die Kopie ihres Vaters war. Alles war gleich, die Haare, die Augen, sein Ausdruck... alles. Und es erinnerte ihn selbst schmerzhaft daran, wo er eigentlich hingehörte. Egal. Eine Weile sahen sich beide bloß an, dann seufzte der Ältere und senkte den Blick. „Ich glaube, du hast mir genau so wenig verziehen, wie ich dir, oder?“ Der Grünhaarige nickte. Es war irgendwie erbärmlich, dass sich ein Zwillingspaar gegenseitig so tief verletzte, dass es nichts mehr miteinander zu tun haben wollte. Das widersprach ja fast schon den Regeln der Natur... „Ich denke, es ist sinnlos, darauf zu hoffen, dass wir uns in diesem Leben jemals einigen werden, einmal ganz davon abgesehen, dass du jetzt eh weg gehst.“, machte der große Bruder da weiter, „Du wirst niemals verstehen können, weshalb ich Papa noch immer sehr liebe und ich werde sicherlich nicht darüber hinweg kommen, dass du mich hast hängen lassen.“ Er sah wieder auf und seinem Gegenüber in die Augen. „Aber ich glaube, langsam werden selbst wir beiden Idioten einmal erwachsen und auf die Gefahr hin, dass meine vernebelten Gedankengänge einmal mehr ins Nichts geführt haben, schlage ich an dieser Stelle vor, diesen ganzen Unsinn einfach beizulegen und damit zu leben, dass der jeweils andere ein vollkommen verblendeter Penner ist.“ Imera grinste. Mayora auch. Der Braunhaarige war genau so wenig intelligent, wie er dumm war. Es war irgendwie überraschend und trotzdem erfreulich. „Du scheinst heute aber einen extrem hellen Tag zu haben.“, merkte der Magier darauf auch an, „Mit dem Gedanken könnte ich leben. Nicht, dass ich nicht bereits gewusst hätte, dass du ein verblendeter Penner bist, aber das ist jetzt besser.“ Als Chatgaia zu den Jungen schielte, musste sie lächeln. Ja, so waren die Beiden. Sie hatten sich gegenseitig viel angetan, aber genau so viele schlimme Dinge gemeinsam überstanden, an sich glich es sich aus. Und als ihre Götter ihr leise zuflüsterten, worauf diese Verabschiedung hinaus lief, wandte sie sich an Choraly. „Lass uns schon einmal rein gehen, rasch!“ Und während das brünette Mädchen der Aufforderung bloß verwirrt nachkam, war Lilli schon scharfsinniger... denn plötzlich fielen ihr auf, was für unheimlich schöne braune Sandklumpen vor ihren Füßen lagen. Fasziniert bückte sie sich und begutachtete sie genauer. „Wie auch immer, du solltest jetzt einsteigen, die Damen der Schöpfung sind schon verschwunden.“, fiel Imera unterdessen auf und linste kurz zur Flugmaschine, „Nicht, dass die ohne dich abhauen.“ „Du hast Recht.“, bestätigte der Jüngere auch und scherte mit den Füßen etwas im Sand herum. Irgendwie kam er sich gerade vor wie ein kleines Kind, das sich nicht entscheiden konnte. Dabei hatte er gerade gar nichts zu entscheiden, wo lag sein Problem? „Dann... sage ich jetzt einmal tschüs und viel Glück, Missgeburt.“ „Das Selbe gebe ich zurück, du Arsch.“ Sie standen noch ein paar Sekunden dumm da, scharrten in der Erde herum und hörten Lilli beiläufig beim Sandkörner zählen zu, bis der Ältere sich dazu entschloss, sich ein einziges Mal wie ein großer Bruder zu verhalten. Ein einziges Mal die Wut darüber zu vergessen, dass sein Zwilling ihn einfach im Stich gelassen hatte. „Wir sind beides Idioten!“, schnappte er fast schon säuerlich und trat dann einen Schritt auf den Grünhaarigen zu, um die Arme um ihn zu legen. Mayora war nicht erschrocken darüber, er erwiderte die kurze Umarmung verlegen, dann räusperte er sich errötend. „Gut, dass wir das jetzt hätten.“, sein Gegenüber nickte bloß gleichermaßen peinlich berührt, „Dann gehe ich jetzt. Ein schönes Leben.“ „Ein schönes Leben, ja.“ Imera lächelte. Sein Bruder auch. -- „Chatgaia, ich bin empört!“ Die Frau zog zitternd an einer Zigarette und Choraly hustete, stierte sie dann gespielt erbost an. „Seit wann rauchst du?!“ Der Start war auf dem Wüstenboden tatsächlich extrem unbequem gewesen, das musste sich das jüngere Mädchen schon eingestehen, aber dass das momentan beurlaubte Dorfoberhaupt so nervös werden würde, überraschte sie doch. Mayora hatte sich zwar auch erschreckt, saß nun aber vollkommen ruhig neben ihr und schaute aus dem Fenster auf die immer gleiche Wüste hinab, wunderte sich ab und an jedoch, dass er Wasser spüren konnte. Scheinbar gab es doch noch mehr Quellen in dem staubigen Land. War an sich aber auch gleich, rauchen jedenfalls war sicherlich ungesund, obgleich es in der großen Stadt als unheimlich schick galt. Die Ärzte sagten dazu auch nichts... aber es war bestimmt ungesund, der blaue Dunst kratzte im Hals, wenn man ihn einatmete! „Schon seit Ewigkeiten.“, entgegnete die grünhaarige Frau da mit brüchiger Stimme und pustete eben diesen Rauch in die ohnehin recht stickige Luft im Innenraum der Flugmaschine, „Immer, wenn ich es mit den Nerven habe... Himmel, wenn ich denke, dass wir jetzt herunter fallen könnten...“ Die Jüngere schüttelte bloß den Kopf. Ja, es war fürchterlich, abzustürzen und wenn sie daran dachte, wurde ihr vollkommen schlecht und bösartige Bilder aus verdrängten Erinnerungen flimmerten vor ihrem inneren Augen auf. Und das musste sie an einem so schönen Tag wie dem heutigen nicht haben, also machte sie es sich einfach und dachte gar nicht erst so weit, sonder lenkte sich mit belanglosem Zeug ab. Zum Beispiel, dass sie Chatgaia zum ersten Mal rauchen sah. Die arme Frau zitterte wie Espenlaub... „Denke an etwas anderes.“, riet sie ihr, „Freue dich auf die große Stadt, ich werde dir viele interessante Dinge dort zeigen! Und dir viele interessante Leute vorstellen, natürlich. Meinen Vater zum Beispiel, der sorgt auch sicher dafür, dass Thilia geheim bleibt. Er ist ein guter, wenn auch manchmal etwas anstrengender Mann... ich komme ziemlich nach ihm, weißt du? Ich sehe ihm auch recht ähnlich. Mein Bruder kam mehr nach meiner Mutter.“ Sie erzählte völlig unwichtige Dinge über ihre Familie und die große Stadt und während die Feuermagierin sich bemühte, ihr zu lauschen und sich ablenken ließ, weitete Mayora seinerseits irgendwann stumm überwältigt die Augen, als sich die Wüste zunächst in Steppe verwandelte und dann irgendwann ihre Farbe von beige-gelb in grün wechselte. Grün... Wiesen, Wälder... es waren Dinge, die er bloß aus uralten Büchern kannte. Er hatte sich als er jünger gewesen war oft in einer versteckten Nebenkammer des unterirdischen Lebenstempels aufgehalten, verbotener Weise. Der Lebenstempel war das Pendant zum Todestempel am Wüstenrand und lag im Oaseninneren in der Nähe des Sees. Und genau so wie die Wüstenbewohner im Todestempel die Bestattungszeremonien abhielten, wurden im Lebenstempel Neugeborene gesegnet. Aber dieser Ort war noch viel mehr gewesen, als die Meisten erahnt hätten. In eben besagter Nebenkammer, die kaum einem überhaupt bekannt war, hatte sich für Mayora lange Zeit ein Fenster zur Welt befunden. Sein Volk war vor mehreren Jahrhunderten in die Wüste ausgewandert, zuvor hatten alle seine Vorfahren in zivilisierten Städten und Dörfern außerhalb gelebt und manche hatten damals Dinge von dort mitgenommen. Er wusste nicht, ob man diese Sachen wegen der Wut auf die Außenwelt oder einfach, um sie vor dem Verfall durch Gebrauch zu schützen und für möglichst viele kommende Generationen aufzubewahren in dieses versteckte Zimmer gelegt hatte, Tatsache war aber, dass dieser Raum voll von Erinnerungen an die Zeit in der Zivilisation war. Bücher, Briefe, Zeichnungen, Klamotten, geographische Karten, sogar einige vergilbte, noch farblose Lichtbilder, sie hatten ihn immer in so einem gigantischen Ausmaße fasziniert und oft hatte er sich geärgert, dass man damals in anderen Zeichen geschrieben hatte und er so nichts hatte lesen können, von dem, was dort überall stand. Aber die Bilder hatten ihm die Welt gezeigt. Die damalige Welt, die heutige sah er gerade zum ersten Mal in seinem Leben durch dieses kleine gläserne Fenster weit unter sich. Und mit jedem Kilometer, den sie weiter flogen und den großen Städten näher kamen, desto aufregender wurde es für den jungen Mann. Plötzlich sah er Flüsse, richtige große Flüsse und es begann ganz furchtbar in ihm zu kribbeln bei einer so wunderbar großen Menge an Wasser, die unter ihm vorbei strömte. Dann gab es immer öfter kleine Dörfer zu sehen mit winzigen Häusern, die soweit er es erkennen konnte ganz anders als die bei ihm zuhause aussahen. Es war wirklich spannend, er schaffte es nicht einmal seiner Freundin mit halbem Ohr zu lauschen, er war einfach nur fasziniert. Und mit einem Mal wuchs in ihm die Freude, die große Stadt zu sehen, ins unermessliche. -- Ein Luftbild von Wakawariwa blieb dem Grünhaarigen jedoch verwehrt. Seine Freundin erklärte ihm beim Ausstieg aus der Flugmaschine, dass man Flugplätze immer etwas außerhalb der Orte baute, damit die Maschinen beim Landen nicht aus Versehen in irgendwelche Gebäude krachten. Dabei stützte sie die arme Chatgaia, die nach der an sich reichlich sanften Landung mit der Welt gänzlich fertig war. Das war absolut nichts für sie! Und zurück wollte man sie allein bringen? Bei allen Göttern! Fast noch schlimmer war ein weiteres Transportmittel, das die Frau kurz darauf kennen lernen musste. Automobil nannte es sich, hatte vier Räder und erschien an sich ganz praktisch, besonders ihr Neffe war höchst fasziniert davon, aber trotz des komfortablen Innenraums machte es ihr fürchterliche Angst, es brummte so furchtbar und wackelte immer wieder unerwartet ganz grauenhaft, so dass die eigentlich so gefühlskalte Magierin die große Stadt keines Blickes mehr würdigen konnte und die Augen nahezu die ganze Fahrt panisch geschlossen hielt. Choraly konnte sie nun nicht mehr so gut ablenken wie während des Fluges, sie war selbst zu geplättet. Nicht von der Reise, nein, aber mit einem Mal sah sie alle diese verblassten Erinnerungen wieder in echt vor sich, sie konnte sie berühren, wenn sie den Arm danach ausstreckte und sie konnte ihn riechen, den Gestank der Stadt. Dabei war sie vor wenigen Stunden noch in der Wüste gewesen, in dem nun schwer beschädigten Dorf Thilia, das über ein halbes Jahr ihre Heimat gewesen war. Und sie hatte sie schätzen gelernt. Mayora neben ihr erschauderte. Er war die ganze Zeit schon am Grinsen und ganz aufgeregt und jetzt strahlte er sie an. „Hier ist es ja sowas von eisig kalt, ich glaube, ich sterbe gleich!“, machte er unpassend zu seiner guten Laune und seine Freundin lachte ihn überrascht aus. Bitte? Dabei hatte sie sich schon über die milden Temperaturen gewundert! „Hier drin ist es doch überhaupt nicht kalt! Und draußen ist es doch auch nicht sonderlich schlimm, das Wasser gefriert ja noch nicht einmal...“ Chatgaia blinzelte vor Schock kurz. Moment, das Wasser gefror? Himmel, wo war sie nur gelandet?!... -- Ja, wo war sie gelandet?! Das fragte sie sich wenige Minuten später abermals, als die furchtbare Reise ein Ende fand und sie mit einem Mal vor einem... Gebäude standen. Einer Villa. Nein, einem Schloss. Nein, einem Palast! Choraly schien beinahe genau so geschockt wie ihre Mitreisenden, allerdings überraschend aus anderen Gründen. „Das ist... mein Haus.“, wisperte sie leise und trat ein paar Schritte auf den pompösen Eingang zu, „Ich hatte es... irgendwie größer in Erinnerung, wie enttäuschend.“ Mayora hustete erschrocken und empört zugleich, während der Fahrer ihr Gepäck auslud. „Ja, du hast vollkommen Recht, da ist bestimmt gar nicht genug Platz für uns, so klein wie das ist!“ So wie dieses Ding aussah hatte er sein ganzes Leben in Hundehütten verbracht, Himmel! Wie sollte er sich denn hier jemals zurecht finden? Seine Götter mussten ihm unbedingt den Weg weisen, das war sicher nötig... wenn er nachts mal für kleine Missgeburten musste oder so... „Soll ich die Sachen hereinbringen, Fräulein?“ Choraly erschreckte sich als der voll beladene Angestellte plötzlich vor ihr auftauchte und sie vor Anstrengung keuchend danach fragte. Der arme Kerl. Moment mal, das war doch... „... warst du nicht mal Laufbursche Nummer 385932?“ Er grinste trotz größer Anstrengung und während er etwas zu schwanken begann, fragte sich Chatgaia, wie das Mädchen darauf kam, alle laufenden Burschen zu nummerieren... hatte die nichts besseres zu tun? Hoffentlich wurde ihr nicht auch so langweilig, während sie darauf wartete, dass einer dieser hohen Politiker mal einen Moment Zeit für sie hatte, beziehungsweise ihr Neffe nicht mehr beleidigt war... „Ich wurde befördert!“, erklärte der komische Kerl da bester Laune und am Ende seiner Kräfte, „Weil mein kleiner Bruder es gewesen ist, der Ihrem Vater von ihrer Existens in der Wüste berichtet hat! Es war Zufall, das man gerade ihn geschickt hat, aber unser Glück, der wunderbare Herr Magafi hatte so eine gute Laune!“ So eine gute Laune, dass er irgendwelche Laufburschen inklusive Familienangehöriger beförderte, wo gab es denn sowas?! Er musste sie wirklich vermisst haben... Sie erschauderte kurz unbemerkt vor Vorfreude, ehe sie antwortete. „Meinen Glückwunsch! Ich habe mich auch schon gewundert, dein Bruder war das also? Ihr beiden seid mir immer aufgefallen, auch wenn ihr nur sehr selten da wart, ihr wart aber immer mit Abstand die Hässlichsten, ich habe mich immer gefragt, welches Tier euer Vater wohl sein mag!“ Trotz des Streits warfen sich die Magier im Hintergrund auf die ungeahnte Unverschämtheit entsetzte Blicke zu und gleich darauf noch einmal, als der schwer erschöpfte Kerl etwas erwiderte. „Oh, Ihr habt euch wirklich an uns erinnert? Welch eine Ehre! Ich meine, Euer Vater hat das nicht! Und das, obwohl schon viele Leute gemeint haben, wir seien doch so auffallend hässlich, es ist wunderlich, aber er hat viel um die Ohren, man kann es ihm wohl nicht verdenken! Ach ja, meine Mutter meint immer, mein Herr Vater sei ein Stachelschwein, denn sein ganzer Körper ist voller Haare die wie Borsten sind, aber findet Ihr, mein Bruder und ich erscheinen wie Stachelschweine? Eher wie Stachelratten oder so etwas, denke ich, und Ihr? Ach was, kaum lässt man mir etwas Aufmerksamkeit zukommen, kann ich nicht mehr aufhören zu reden! Rasch, ich bringe Ihre Taschen in die Halle, dann soll mein Stachelratten-Bruder alles weitere machen, der Held, ich bin ihm ja etwas schuldig...“ Stachelschweine? Stachelratten?! Himmel, hoffentlich meinten die Beiden ihr Gespräch nicht ernst! Bei der Vorstellung einer Frau, die es mit einem Stachelschwein tat, kam in Chatgaia die Übelkeit wieder auf, die sie auch die gesamte Fahrt in dem Automobil begleitet hatte, das war ja abartig! Sie wurde abgelenkt, als sie endlich das Gebäude betraten und darauf in der gruseligen Eingangshalle standen, die in etwa genau so groß wie ihr altes zuhause und etwa doppelt so hoch war. Zumindest kam es ihr bei dem beeindruckenden Baustil so vor, wenn sie sich die blank polierte Marmor-Treppen ansah, die links und rechts an den Wänden entlang in eleganter Rundung die untere mit der oberen Etage verbanden, schämte sie sich beinahe für die kleine knarrende Holztreppe in dem dunklen Aufgang. Choraly hatte sich da sicher heimlich drüber lustig gemacht, und dabei war die Frau immer so stolz auf das schönste Haus in Thilia gewesen... Und zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich einfach nur klein und unbedeutend. Hier in der Stadt musste sie sich anders geben als in dem kleinen Dorf jenseits des Binnenmeeres, sie war hier keine politische Größe, keine Adlige, noch nicht einmal mit ihrem inoffiziellen Rang als Großmagierin konnte sie hier etwas anfangen; sie war keine Frau von Rang und Ehre, sondern bloß ein seltsames grünhaariges Weib, das einer verhassten Minderheit angehörte und in den Augen der Städter ästhetisch etwa auf einer Ebene mit den Stachelratten-Brüdern stand, mehr nicht. Damit würde sie eine Weile wohl oder übel leben müssen. War bei Mayoras Laune in Hinsicht auf ihre Anwesenheit vermutlich ohnehin angebracht, ihre Götter berichteten von unschönen Dingen... Sie schreckte aus ihren Gedanken, als aus einem Gang rechts ein furchtbar hässlicher Junge eilte, scheinbar auch eine Stachelratte, dicht gefolgt von einem etwas ansehnlicherem Mädchen in adretter Dienstkleidung . Beide bremsten abrupt vor Choraly, sodass der Boden quietschte und verneigten sich tief. „Es freut uns alle sehr, Euch nach so langer Zeit der Abwesenheit wieder zuhause in Empfang nehmen zu dürfen! Ich begrüße Euch im Namen des kompletten Personals, herzlich willkommen!“ Ratti sprach weiter, während sein Bruder am Ende seiner Kräfte das Gepäck abstellte und er darauf von dem Dienstmädchen beschuldigt wurde, den edlen Boden zerkratzt zu haben und sich beinahe eine gefangen hätte, wäre er nicht so furchtbar groß gewesen. „Ich soll von der lieben Ileta ausrichten, dass sie sich darauf freut, Euch wieder die Fußnägel schneiden zu dürfen!“ Die Prinzessin räusperte sich verlegen. Himmel, vor Mayora und Chatgaia war ihr das Verhalten der Angestellten irgendwie sehr unangenehm. „Du kannst sie feuern, wenn du befugt bist, ich kann das jetzt allein.“ Ja, hier rannten eindeutig zu viele Idioten mit zu unsinnigen Aufgaben herum, sie musste einmal aufräumen, hatte sie das Gefühl. Geld wuchs schließlich nicht auf Bäumen, bloß weil sie reich war, musste sie es ja nicht verschwenden. Seltsam, wie sie jetzt dachte. „Wie dem auch sei...“, machte der unheimlich hässliche Junge da verpeilt und begann, hyperaktiv herum zu rennen, „Ich, also... euer Vater... also, ich soll Euch doch ausrichten... ach, er hat sicher noch nicht mit Euch gerechnet... jedenfalls... oder doch? Nein, weil... ich... ach nein, dann hätte er doch etwas vorbereitet. Und...“ Choralys Freund hatte den Kleinen an den Schultern gepackt, als er an ihm vorbei hatte laufen wollen und hielt ihn nun fest. Das ging doch nicht, das machte doch nervös! Der Verstummte blinzelte sein Gegenüber darauf ein paar Mal an, dann wurden seine Augen tellergroß und er schrie auf wie ein Mädchen. „Oh mein Himmel, Bruder sieh! Dieser Mann leidet an einer schrecklichen Krankheit, schau nur diese Haare! Und... und diese Augen! Und... oh nein, die Frau hat es auch schon erwischt, Himmel hilf, wir werden alle sterben!“ Er riss sich panisch von dem darauf überrumpelten Mayora los und rannte weiter im Kreis. Nanu, was war denn das? „Alhata war wenigstens kein Stachelschwein...“, kommentierte Chatgaia das Verhalten stirnrunzelnd und die Angestellte unterdrückte ihre Verunsicherung über das ungewöhnliche Äußere der seltsamen Gäste und räusperte sich verlegen, die Hände wohlerzogen faltend. Die größere Stachelratte versuchte unterdessen die kleinere Stachelratte wieder einzufangen, während die Magierin irgendetwas von „Alhata war nicht sonderlich haarig und borstig erst recht nicht...“ vor sich hin murmelte. „Euer Vater hat wohl noch nicht mit Euch gerechnet, er hat vermutlich gedacht, es würde noch ein vorbereitender Funkspruch erfolgen, der jedoch ausblieb, wie es mir scheint... jedenfalls ist er in seinem Büro und kämpft sich durch Berge von Akten, die man ihm aufgebrummt hat...“ Sie räusperte sich etwas verhalten. „Er hätte vor einigen Monaten, als Ihr gerade verschwunden wart, beinahe einen Krieg mit Kamake und Mon'dany ausgelöst, er steht noch in der Schuld der anderen Senatoren...“ Typisch. Ja, sie erinnerte sich daran, dass die Flugmaschinen ganz in der Nähe der Oase gewesen waren, bloß ein paar Dünen weiter, aber sie hatten sie nicht gefunden. Es war ein furchtbarer Tag gewesen. Damals hatte sie Shakki zum ersten Mal in ihrem Leben gesehen... Vergangenheit. „Dann erlaube ich mir, zu ihm zu gehen.“, sie schielte zu ihren beiden Mitbringseln, „Bringe die Beiden bitte in unseren Gästeraum und stelle keine Fragen, zu gegebenem Zeitpunkt wird sich alles erklären. Ach, außer ob sie etwas trinken möchten, wenn ja, dann bring ihnen den Früchtetee nach dem Rezept meiner Oma, am besten kalt, der kommt ihrem Lieblingsgetränk geschmacklich am nächsten.“ Ihr Gegenüber nickte und Choraly machte sich darauf auf. Auf zu ihrem Vater, den sie so lange hatte vermissen müssen. Früher war es normal gewesen, dass sie einfach für jeden Unsinn zu ihm ins Büro gerannt war, heute schlug ihr das Herz bis zum Hals. Lag aber auch mit daran, dass sie noch Leute mitgebracht hatte, von denen der gute Mann nichts wusste... und er würde nicht begeistert sein. Vor der großen hölzernen Tür atmete sie noch einmal tief ein. Es war doch nur ihr Vater, verdammt! Alles würde gut werden, sie waren ja nicht wie Mayora und Chatgaia, die nicht miteinander reden konnten, sondern sich gleich halb tot schlugen, wenn sie einmal nicht einer Meinung waren... Ja, alles war gut. Sie klopfte einfach an. Alles war okay. Und dennoch zuckte sie bei dem gelangweilten „Herein“ erschrocken zusammen und wäre vor lauter Schreck fast weg gerannt. Es war nur ihr Vater, verdammt! Schluss mit dämlichen Gedanken, sie legte ihre Hand einfach an die Klinke, öffnete und trat ein. Uda Magafi war höchst beschäftigt mit irgendeinem Schreibkram und sah noch nicht einmal auf, als er merkte, dass da jemand vor ihm stand. Himmel, wie sollte er diesen Mist bitte bis übermorgen erledigt haben, er war auch nicht mehr der Jüngste! „Was denn?“, begrüßte er seine Tochter so genervt und die konnte ihn zunächst einfach nur anstarren und überhaupt nichts erwidern. Da war er. Einfach so. Er saß dort genau so, wie er oft an diesem Platz gesessen hatte, schon seit sie klein war. Er hatte sich kein bisschen verändert. Sie war wieder daheim. Von dieser Erkenntnis geplättet kamen dem Mädchen die Tränen und als es nach einer Weile leise schluchzte, sah der Mann endlich auf. Angestellte, die Zuneigung brauchten oder wie? Nein, nicht ganz. Er weitete seine Augen und einen Moment sahen sich beide bloß an. Einfach nur so. Sie nahmen sich wahr und wussten dennoch nicht, was es in genau diesem Augenblick bedeutete. Dann erhob er sich langsam, fast in Zeitlupe und als er stand, räusperte er sich. „Ich arbeite definitiv zu viel.“, er murmelte bloß, „Ich halluziniere schon.“ „Das tust du nicht, ich bin da.“ Sie war da. Wirklich. Es war keiner dieser immer wiederkehrenden Träume, es war Realität. Und dennoch trat der Mann langsam um den Tisch herum, hielt vor dem Mädchen inne und musterte es kurz im Ganzen. Sie war eine junge Frau geworden. ... Himmel, egal, seine kleine Prinzessin stand in diesem Augenblick verdammt noch einmal vor ihm, worauf wartete er?! Auf besseres Wetter? Nein, das war wunderbar, also schloss er sie endlich in die Arme, hielt sie fest und sie klammerte sich darauf an ihn wie ein Kleinkind. Sie wollte ihn nie mehr loslassen! „Papa, ich bin da!“, wiederholte sie, „Ich bin zurückgekommen!“ Ja, sie war zurück, ab jetzt würde alles besser werden. Sie war daheim, das Stadtmädchen war wieder da, wo es hingehörte! Lilli, Imera, Tai, Maigi... wer war das? Sie waren weit weg, sie waren nicht mehr von Bedeutung, auch wenn sie in Wirklichkeit bloß in einer versteckte Ecke ihres Bewusstseins verschwunden waren im Rausch ihrer Gefühle in diesem Moment, denn dieser Moment gehörte nur Uda Magafi. Papa. „Ich sehe es.“, erwiderte der da und drückte sie fest an sich, „Ich würde jetzt gerne jammern, was ich in den letzten Monaten ohne dich durchgemacht habe, aber das wäre mehr als Unrecht. Du musst mir alles erzählen!“ Erzählen. So ein verdammter Mist. Sie dachte an ihren Freund und dessen Tante, die jetzt vermutlich im Gästeraum saßen, Tee tranken und sich anschwiegen. Ihr Vater war gerade so überglücklich, sollte sie es wagen? An sich wollte sie ihn lieber noch eine Weile ungestört knuddeln, aber... „Ich habe zwei Leute von da unten mitgebracht.“, rang sie sich einfach dazu durch und der Mann blinzelte sie überrascht an. Moment, mitgebracht? „Was meinst du damit? Kleines, die Zeit des Sklavenhandels ist nun wirklich vorbei, egal wie exotisch so ein unzivilisiertes Wüstenvolk ist...“ Sie musste lachen. Nervös, doch das merkte er in seiner eigenen Nervosität nicht. Er hatte Herzrasen, er konnte es noch gar nicht glauben... „Oh nein, nicht als Sklaven! Chatgaia ist das Dorfoberhaupt von Thilia, also dem Ort, wo ich war, sie hat sich sehr gut um mich gekümmert! Sie möchte hier ein paar Dinge klären und würde sich über ein Gespräch mit dir sehr freuen. Und ihr Neffe Mayora ist... nun ja... mein Freund, ich habe ihn mitgebracht, weil ich ihn... sehr liebe und ohne ihn eben nicht mehr leben kann...“ Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie von der nächsten Klippe springen würde, wenn ihm jetzt wirklich etwas zustieße, aber sicherheitshalber übertrieb sie vorsorglich. War eine gute Idee gewesen. Er ließ sie los. „Wie bitte? Hast du überhaupt nachgedacht?! Du wirst doch wohl noch nicht das mit ihm gemacht haben, was junge Damen in deinem Alter noch nicht tun, oder?“ Das war ja wohl die Höhe, da freute er sich, dass sein kleines Mädchen wieder da war und dann versetzte das ihn unverzüglich in so einen Schockzustand! Es errötete. Jetzt musste sie sterben. „Ich bin schwanger.“ Etwa eine Sekunde später korrigierte Choraly ihren Gedanken in „Jetzt muss Papa sterben“, denn als sein Gesicht die Farbe von Schnee annahm, hatte sie beinahe Mitleid mit ihm. Aber nicht all zu lang, denn spätestens als sie ihren Gedanken abermals korrigieren musste, dieses Mal in „Jetzt muss Missgeburt sterben“, wurde es wieder brenzlig. „Ich bringe ihn eigenhändig um, mein Schatz.“, bestätigte er sie ihn einem sehr unheimlichen und irgendwie leicht wahnsinnig angehauchten Tonfall, „Er hat meine Tochter geschändet, es ist meine Pflicht!“ Himmel nein, dieser konservative Idiot! Nebenbei bedankte sich das Mädchen bei den Göttern, dass ihr Gegenüber nicht ihre Gedanken lesen konnte, das hätte jetzt noch gefehlt... das wäre das Ende gewesen. „Papa, ich habe es gewollt, ich liebe ihn! Wir... wir haben das geplant, so!“, sie log einfach, damit es etwas vernünftiger klang, „In der Wüste ist das ganz anders, man ist viel früher erwachsen und wir waren beide bereit dazu! Mayora ist auch erst 18, aber gib ihm eine Chance, lerne ihn kennen, er wird dir beweisen, dass er ein vernünftiger und guter Mann ist! Versprochen.“ Sie lächelte und klammerte sich an seinen Arm, als er schon zur Tür gehen wollte. Sie musste ihn überzeugen. Sie musste einfach. Er schnaubte. „Geplant?“, schnappte er, „So, du dachtest einfach, du kommst nie wieder zurück, dann kannst du dich ja einfach mal schwängern lassen, oder wie? Ich bin schwer enttäuscht!“ Seine kleine Prinzessin... sie hatte sicher einen schweren geistigen Schaden davon getragen, als sie abgestürzt war... Sie lächelte bloß leicht. „Dann sei es so, wenn du es für richtig hältst. Aber bitte, lerne ihn kennen, dann entscheide.“ War das, worum sie ihn bat, nicht vernünftig? Sie verstand ihn ja, er hatte sie so in Erinnerung, wie sie vor einem halben Jahr gewesen war, er hatte nicht mitbekommen, wie sie zu einer Frau geworden war. Sie wollte dieses Baby und sie liebte dessen Vater, so einfach war das. Der werdende Großvater musste einfach einsehen, dass es Recht so war! Er sah sie traurig an. „Dann stell ihn mir vor. Und seine komische Tante, wie auch immer die Bratze hieß...“ Das Mädchen quietschte. „Das werde ich, Vati! Ich liebe dich!“ Uda Magafi war ein vernünftiger Mann und obwohl es ihn erschütterte, umarmte er seine Tochter tapfer und kämpfte innerlich gegen diesen riesigen Reiz, den Kerl zu zerfetzen. Sein armes Kind... bekam ein Kind, oh nein... „Eine Sache gibt es noch...“ Was? Na schlimmer werden konnte es ja nicht mehr, was sollte es schon...? „Beide, Chatgaia und Mayora, sind nicht so wie wir... was ich meine, keine Menschen. Himmelsblüter!“ -- „Mayora...“ Der Angesprochene würdigte seine Tante keines Blickes, konzentrierte sich völlig auf den komischen Tee, den man ihm da aufgetischt hatte. Erinnerte etwas an Kaliri-Saft... vielleicht etwas feiner, wie es sich für ein so schickes Haus gehörte. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, wie viel Geld allein die Einrichtung dieses einen Aufenthaltsraumes gekostet hatte... „Neffe, ich spreche mit dir! Sieh mich doch wenigstens an, du solltest etwas Respekt vor Älteren haben!“ Und sie gab nicht auf. Vielleicht hätte er doch etwas einwenden sollen, als Choraly ihm erzählt hatte, sie käme vorerst mit. Er bedachte sie mit einem eisigen Blick und entschloss sich, sich sogar zu einer Erwiderung herab zu lassen. „Ach, sprich nicht. Du solltest umgekehrt Respekt vor mir als Mann haben und das weißt du auch.“ Sie verengte ihre Augen zu schmalen Schlitzen. Er wusste, dass er sie damit gereizt hatte, denn sie stellte sich nicht gern unter eine andere Person... aber hey, er hatte Recht. „Wenn du ein Mann wärst, dann hätte ich Respekt vor dir, du bist jedoch noch ein kleines schmollendes Kind, so erscheinst du, da bin ich durchaus befugt, den nötigen Respekt zu verlangen.“, sie grinste triumphierend, „Wenn du vor Choralys wertem Herrn Vater auch so eine Miene ziehst, kannst du dich von deiner Freundin sicherlich verabschieden.“ Er wollte etwas erwidern, da öffnete sich die reichlich verzierte hölzerne Tür und beide ignorierten sich wieder, wandten sich stattdessen Uda Magafi und seiner Tochter zu, die darauf eintraten. Choraly lächelte errötend, ihr Vater nicht. Alles, was er dachte war ... grün? Das Mädchen verneigte sich seinerseits leicht und erschien mit einem Mal ungeahnt reserviert. „Es tut mir Leid, euch so lange warten gelassen zu haben, aber ihr werdet verstehen, dass mich mein lieber Papa erst einmal begrüßen musste. Außerdem habe ich ihm von euch erzählen müssen, also...“, sie deutete auf die Magierin, „Das ist Chatgaia Setari, Dorfoberhaupt Thilias. Sie hat sich sehr gut um mich gekümmert.“ Die Angesprochene erhob sich und deutete eine leichte Verneigung an, ihr Neffe tat es ihr gleich, als auch dieser vorgestellt wurde. „Und das ist Mayora Timaro, mein Liebster. Er hat von seiner Tante das Heilen erlernt.“ „Es ist mir eine Ehre, Sie kennen lernen zu dürfen, Herr Magafi.“, er wagte es in seinem demütigen Tonfall zwei Schritte auf den Angesprochenen zu zu gehen, hielt bei dem vernichtenden Blick, den er sich darauf fing, jedoch wieder abrupt inne. Oh je... Das war er also, der Nichtsnutz, der die kleine Prinzessin geschändet hatte. Uda Magafi schnaubte unwillkürlich. Himmelsblüter also, was? Er hatte seinem kleinen Mädchen sicherlich das Gehirn gewaschen oder so, auf so etwas wie den stand sie doch nicht. Grüne Haare! Und Augen so rot wie Blut, ja, genau so sahen auch seine Wunsch-Enkel aus, wundervoll. Lerne ihn kennen, das wollte seine Tochter. Das würde nicht leicht werden... Wie redete man mit so jemandem? „Die Ehre ist ganz meinerseits.“, log er doch glatt, „So wie ich das verstanden habe, sind Sie mitgekommen, um mit meinem Kind eine eigene Familie zu gründen, nicht? Und was können Sie?“ Der Mann ahnte bereits, dass das eine gute Frage gewesen war. Ja, was konnte schon ein Idiot aus einem unzivilisiertem Kaff am anderen Ende der Welt? Er sah ihn erbleichen, den Mistkerl, der ihm seine kleine Prinzessin stehlen wollte, jetzt hatte er wenigstens einen Grund ihn wieder hochkant heraus zu werfen, dahin, wo er herkam, sollte er auch wieder zurück! Auch wenn es ihm für seine Tochter fast wieder Leid tat, aber sie würde schon noch einsehen, dass das nicht ihr Ziel sein konnte; so eine Liebelei hatte vielleicht in der Wüste Zukunft, wo sie ohnehin nichts mehr erwartet hätte, aber hier, in der großen Stadt, wartete noch so viel auf das junge Mädchen, es war völliger Unsinn, ihr Leben für diesen hässlichen Spinner aufzugeben! Und während Choraly darauf ebenfalls blass wurde, weil ihr nichts einfiel, was sie sagen konnte, schaltete sich Chatgaia ein, die bisher ziemlich abseits gestanden hatte. „Bei allem Respekt, mein Herr, aber Sie werden nicht von meinem Neffen verlangen können, dass er einen Beruf erlernt hat, den es genau so auch hier gibt. Ich kann mir selbstverständlich vorstellen, dass Mayora nicht das ist, was Sie sich für Ihr Mädchen gewünscht haben, aber wenn Sie ihn für etwas verurteilen, wofür er nichts kann, dann erscheint es mir doch sehr danach, als hätten Sie nie vorgehabt, ihm eine Chance zu geben, und das finde ich bei allem Respekt wirklich unverschämt, allein Ihrer Tochter gegenüber!“ Uda Magafi sah stirnrunzelnd zu der grünhaarigen Frau. Mit anderen Worten, sie fand sein Verhalten töricht und dumm. Und noch schlimmer, irgendwo hatte sie auch noch Recht. „Verurteilen Sie mich doch nicht gleich, Verehrteste. Es war doch nur eine simple Frage, es hätte doch sein können, dass er irgendetwas nützliches kann.“, er hüstelte auf ihren seltsamen Blick aus den giftigen orangenen Augen, dann ergänzte er, „Heilen kann er, wenn ich mich recht entsinne? Vielleicht sollte ich ihm ein medizinisches Studium ermöglichen, Tochter, was denkst du?“ Gehirnwäsche, eindeutig! Diese Dame konnte einem mit einem einzigen Blick das Gefühl geben, ein Verbrechen zu begehen, dabei wollte er doch bloß das Beste für sein Kind. Und sie auch. Choraly strahlte ihn an, während Mayora bloß unsicher lächelte. Medizinisches Studium? Was auch immer das war, er tat es, solange er bei seiner Liebsten bleiben konnte! Außerdem hatte der Herr doch Recht, bloß weil seine Freundin reich war, hieß das nicht, dass er sich von ihr aushalten lassen konnte. Das verletzte im übrigen auch seine männliche Ehre... „Ein medizinisches Studium wäre wunderbar!“, freute sich die werdende Mutter unterdessen auch und wandte sich dem Grünhaarigen zu, „Dann kannst du Arzt werden, das ist ein sehr ehrenhafter Beruf! An sich machst du nichts anderes als ohnehin schon, aber weil du dann studiert hast, kannst und weißt du viel mehr und kannst viel mehr Menschen behandeln und gesund machen! Was meinst du?“ Sie würde Chatgaia auf ewig dankbar sein, ihre autoritäre Persönlichkeit hatte selbst bei ihrem Vater etwas bewirkt, dabei war sie doch so zurückhaltend gewesen. Mayora sollte ihr wirklich verzeihen... -- Das riet sie ihm auch kaum später, als sie fröhlich mit ihm durch ihr Haus rannte. Eigentlich wollte sie ihn etwas herum führen, aber sie war selbst so dermaßen fasziniert und einfach nur überglücklich, dass sie sich darauf kaum konzentrieren konnte. „Willkommen in meinem Reich!“ Sie quietschte regelrecht, als sie die große Tür zu ihrem Zimmer aufschob und ihr Freund mit einem Mal unter einem Zuckerschock plötzlich furchtbare Zahnschmerzen bekam und hustete. „Chorilein!“, machte er empört, als sie sich auf ihr großes Himmelbett warf und einfach nur glücklich war, „Ich will mir ja nicht zu viel anmaßen, aber denkst du, es ist möglich, den Raum etwas... nun ja, umzugestalten? Weil... ich wohne ja jetzt auch hier und so...“ Er gönnte seiner Süßen ja wirklich viel und ein bisschen Kitsch fand es auch ganz nett, er war heimlich ein planloser Romantiker, aber... alles Rosa? ALLES?! Das war zu viel für seine Augen, er war doch ein Junge und hier fühlte er sich nicht besonders wohl, auch wenn es an sich sehr schick war... Das Mädchen lachte übermütig und strampelte mit den Beinen in der Luft herum. „Waaas, dir gefällt mein wunderschönes Zimmer nicht?! Dann hast du aber Glück, ich wollte es ohnehin demnächst neu machen lassen! Und... zur Belohnung... will ich geküsst werden! Jetzt!“ Das war ein Wort. Ja, er hatte Recht, mittlerweile war es ihr hier auch zu kitschig. Sie wollte jetzt ein damenhaftes Gemach, wie es sich für eine adlige Frau gehörte. Und bald wurde sie Mama, da konnte sie selbst kein Kinderzimmer mehr gebrauchen. Mama... das klang so schön... Papa fand das auch, als er sich über sie beugte und sie zärtlich auf die Lippen küsste und danach sein Gesicht ganz nah an ihrem ließ, um sie einfach nur anzusehen. Sie war so hübsch. „Es wird alles schön werden.“, es war kaum ein Flüstern, mehr nur ein kleiner Hauch des schönen Mädchens und er nickte eben so leicht, wie sie gesprochen hatte. Ja, da hatte sie Recht. Sie hatten so verdammt viel gemeinsam erlebt in den letzten Monaten. Und wie sie zu Beginn wie Feuer und Wasser gewesen waren, waren sie nun wie Pech und Schwefel. Sie liebten sich, sie würden bald zu einer eigenen kleinen Familie werden. Es war eine angemessene Entschädigung für die Schrecken ihrer Vergangenheit. -- „Meine Güte, hätte ich gewusst, dass sich das so leicht abhandeln lässt, dann hätte ich doch gleich erwähnt, dass ich mich auch noch um meinen Neffen kümmern muss!“ Chatgaia senkte etwas beschämt ihr Haupt. Es war ihr peinlich, vor einem fremden Mann darüber zu reden, aber was hätte sie denn sonst sagen sollen, um noch eine Weile auf Kosten einer fremden Familie in deren Haus leben und deren Essen zu sich nehmen zu dürfen? Wofür sie sich im übrigen auch schämte. Aber hatte sie ahnen können, dass Choralys Vater auf ihr Anliegen „Ja, passt schon, erfährt eben niemand etwas!“ sagen würde? „Ehrlichkeit wehrt eben am längsten, meine Gute.“, erwiderte der Mann da grinsend und schenkte ihr in einem edlen Glas aus einer sehr merkwürdigen Flasche ein rotes Getränk ein. Sie hatte bereits etwas davon probiert, es war alkoholisch. Sie würde allerdings nicht fragen, um was es sich dabei genau handelte, dabei käme sie sich dumm vor. „Das ist richtig, aber es ist in den letzten Tagen sehr viel passiert, so dass ich mittlerweile nicht mehr so ganz unterscheiden kann, was Recht ist und was nicht. Ich bitte um Verzeihung.“ Sie fühlte sich unwohl und schuldig, so auf die Freundlichkeit der Magafis gesetzt zu haben. Als wollte sie sie ausnutzen. Wobei, Geld genug hatten die sicher, sie besaßen ein seltsames Teezimmer, indem sie gerade mit Uda Magafi saß, noch toller eingerichtet als der Raum zuvor, in dem sie irrsinniger Weise wirklich Tee getrunken hatte. Hier nahm sie ja den seltsamen roten Alkohol zu sich. Ihr Gastgeber hingegen lächelte bloß und nippte an dem seltsamen Saft. „Kein Grund, sich zu entschuldigen. Ich weiß ja, wie man handelt, wenn man durch den Wind ist. Ich hätte meinen schönen Kontinent durch mein unüberlegtes Handeln fast in einen Krieg gestürzt, als meine Tochter verschwand. Sie haben ja bloß eine Kleinigkeit verschwiegen, das ist in Ordnung. Fühlen sie sich ganz wie zuhause.“ Die Frau nickte etwas errötend. Dafür, dass er von Mayora so wenig gehalten hatte, war er zu ihr aber ganz schön freundlich, der Gute. Nun ja, sie wollte ihm auch nicht das Kind ausspannen und geschwängert hatte sie es erst recht nicht, irgendwo verstand sie ihn ja... „Ich danke Ihnen vielmals. Ich hoffe aber, es dauert nicht zu lang...“ Auch sie nahm wieder einen Schluck von dem Alkohol und merkte nicht, wie der Herr sie etwas stirnrunzelnd musterte und sich mehr dachte, als sie mit dem Satz hatte sagen wollen. Er grinste. „Ach, verstehe.“, sie sah wieder zu ihm, „Es hätte mir auch Leid getan, Sie sind schließlich noch viel zu jung für so etwas.“ Irgendwie war sie ihm so erschienen. Er hatte gedacht, wenn es nicht so gewesen wäre, wäre sie sicherlich nicht allein gekommen oder auch überhaupt nicht, aber das war Unsinn, in dem Wüstendorf waren die Sitten womöglich völlig anders als in der Stadt. Chatgaia hüstelte. „Entschuldigen Sie vielmals, aber ich befürchte, ich verstehe nicht so ganz...“ Seine Antwort überraschte sie. „Ich nahm an, Sie hätten Ihren Mann bereits verloren. Aber das erscheint mir jetzt irrsinnig, bloß weil Sie als Dame hier aufgetaucht sind... und jetzt kommen Sie mir nicht damit, dass Sie noch gar nicht verheiratet sind, das wäre mir peinlich!“ Er lachte und trank aus, sie lief peinlich berührt rot an. Das kam nicht oft vor, aber wenn sie bedachte, worauf das hinaus lief... „Im Gegenteil, Sie hatten von Beginn an Recht.“, seufzte sie ihren Blick abwendend und er verschluckte sich überrascht, „Ich war bereits verheiratet und hatte sogar einen Sohn, aber beide, mein Mann und mein Kind sind bereits aus dieser Welt geschieden. Und was will denn noch meinen?“ Sie kicherte und suchte wieder seinen nun überraschten Blick. „Sie wissen nicht viel von uns Magiern, nicht? Ich feiere dieses Jahr bereits meinen 40. Jahrestag!“ Uda Magafi war etwas geschockt und auf seinen empörten Blick musste nun sie lachen. Hier war wohl kaum jemand schlauer als der gute Herr und vermutlich würden sie außerhalb dieses Gebäudes nicht so gut aufgenommen werden. Aber das war egal. Vorerst. ------------------------ Und ich lade trotzdem weiter hoch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)