Wüstenkinder von -Izumi- (Fortsetzung zu "Kinder des Wassers") ================================================================================ Kapitel 6: Beginn ----------------- „Untergrundorganisation?“ Genda hob unbeeindruckt eine Braue. Samili hatte sich in ihrer Abenteuerlust nicht abhängen lassen und jetzt saß sie mit ihm auf irgendeiner vergammelten kleinen Mauer in einer Seitengasse, nebenbei ignorierend, dass ihre Mutter sich um sie sorgen könnte. An sich war es ihr ursprünglich auch nur darum gegangen, weshalb dieser komische Typ nie zur Schule gegangen war – leider hatte sie schnell feststellen müssen, dass er nicht besonders viel von sich erzählte. Das Mädchen war nicht so, irgendwann hatte sie einfach begonnen, davon zu erzählen, wer sie eigentlich waren, wo sie herkamen und weshalb sie überhaupt da waren. Und es freute sie irgendwie, dass er ihr trotz seines abgeneigten Ausdrucks zu lauschen schien. „Ja!“, antwortete sie deshalb voller Elan, „Sie haben auch meinen Onkel auf dem Gewissen! Also, das war lange vor meiner Geburt, Mutter war noch ein Kind, aber die haben es jetzt auch auf uns abgesehen!“ Der junge Mann schüttelte leicht den Kopf, während er aus seiner Hosentasche ein Päckchen mit Zigaretten zog und sich eine in den Mund steckte. „Und dann kommt ihr hier her?“, er durchwühlte seine Hose weiter, „Selbstverteidigung beibringen, das wäre sinnvoll. Wo sind diese verfluchten Streichhölzer...?“ „Wir sollen uns selbst verteidigen? Bitte?!“, sie legte kurz einen Finger auf die Spitze seines an sich ungeliebten Suchtmittels, worauf es aufglimmte, „Körperliche Gewalt ist nichts, was unserer Familie liegt, wir sind zivilisiert!“ Bei dem Gedanken daran, wie sie selbst versuchte, einen Mann abzuwehren, erschauderte es sie. Allein, wenn sie sich vorstellte, dass dieser komische Kerl neben ihr ihr etwas böses wollte, wurde ihr mulmig. Nein, das konnte sie nicht. „Nichts, was eurer Familie liegt?“, sprach der da weiter und nahm seine Zigarette wieder aus dem Mund um sie zu betrachten, nachdem er einmal daran gezogen hatte, „Ein Großteil von euch sind Kalenao und wie du gerade bewiesen hast fehlt es nicht an Begabung, etwas Mühe und keiner von euch müsste sich vor irgendeinem Menschen fürchten.“ Sie schnaubte. Wie einfach der sich das vorstellte! Da sah man doch wieder, dass diese Dorfleute keine Ahnung vom Leben in der Zivilisation hatten. Nicht, dass sie etwas dafür konnten, aber solche Pseudo-intelligenten Ratschläge konnten sie sich sparen... „Gegen Schusswaffen kommen wir trotzdem kaum an. Ich finde, es war eine gute Entscheidung, die Stadt erst einmal zu verlassen, auch wenn der Zustand mir persönlich nicht gefällt.“ So sehr stand sie dann doch zu der verhassten Entscheidung ihrer Familie. Dumm war es, ja, aber es hatte einen Sinn, das hatte sie erkannt. „Mag sein, damit kenne ich mich ehrlich gesagt nicht aus.“, erwiderte Genda da und setzte sich etwas anders hin, „Aber um ehrlich zu sein, Leute wie ihr es seid widern mich an, ohne dir zu nahe treten zu wollen.“ Ihm entging ihr empörter Blick natürlich dennoch nicht, so fuhr er fort. „Ihr hebt eure Häupter so hoch, dass ihr gar nicht mitbekommt, wenn ihr andere zertrampelt. Dieser Serenka in seinen abartigen Rüschenhemden ist am schlimmsten, der verdient doch jeden Tag eine Abreibung.“ Wo er Recht hatte, hatte er Recht, dachte das Mädchen und errötete. Sie war so erzogen worden, für sie war das in Ordnung... aber besonders bei ihrem Halbonkel war es ihr ebenfalls schon öfters aufgefallen. Von dem Geld, das man bekommen hätte, wenn man bloß eines seiner Kostüme verkauft hätte, hätte wahrscheinlich das halbe Armenviertel Wakawariwas eine Woche leben können... aber wenn es jemanden gab, der da noch uneinsichtiger war als sie, dann war es der kleine Prinz. Ihr fiel etwas ein. „Wurdest du denn oft geschlagen? Ich meine, du sagst das einfach so daher, ich glaube nicht, dass das einem gut tut.“ Sie hatte an sich geahnt, dass er ihr keine direkte Antwort geben würde. Überraschen oder mehr schocken tat er sie beiläufig dennoch. „Das tut einem nur nicht gut, wenn man es nicht auch verdient hat.“, war seine gar nicht so dumme Antwort, ehe er wieder an seiner Zigarette zog. Das Mädchen versteifte sich unterdessen geschockt und er hob abermals eine Braue. „Was?!“ Sie erschauderte, dann schnaubte sie empört. „Du... berührst mich!“ Sie sah demonstrativ auf seine Hand, die skandalöser Weise auf ihrem Oberschenkel lag und der Ältere pfiff amüsiert durch die Zähne. „Gut erkannt.“, lobte er sie spöttisch, „Bist du jetzt schon zu edel, um berührt zu werden?“ Das natürlich nicht und so war sie im ersten Moment auch zu verblüfft um etwas zu entgegnen, fasste sich aber wieder, als er noch näher rückte und sie in seine Arme zog, nachdem er das, was von seiner Zigarette übrig war, weggeworfen hatte. „Was soll das?! Lass mich sofort los! Ich bin doch nicht mit dir gegangen, weil ich dich so ansprechend finde!“ Sie war entsetzt, jedoch nicht beunruhigt. Ihre Götter versetzten sie nicht in Alarmbereitschaft, was sie doch sehr verwirrte. Sie wurde hier gegen ihren Willen angefasst! „Das ist natürlich dumm, hättest du mich wiederum nicht angesprochen, hätte ich nie bemerkt, dass ich dich ansprechend finde... was interessieren mich die Timaros?“ Er grinste und sie versuchte erfolglos, sich zu befreien. „Keine Sorge.“, sprach er weiter und ignorierte ihr Tun, „Erfährt auch niemand, wie könnte ich es wagen, jemanden wie dich in Verlegenheit zu bringen?“ Fast noch erschreckender als seine plötzlichen Berührungen war, dass er genau so schnell von ihr abließ und sich seltsam grinsend erhob. „Deine Mama sorgt sich um dich, gehe lieber nach Hause.“ -- Als Takoda nach Hause kam, war er allein. Dass Papa noch arbeiten war, hatte er geahnt und dass sein Bruder mit Odohri unterwegs war, wunderte ihn auch nicht, aber wo war seine Mama? Sie hatte ihm doch erklärt gehabt, dass sie in der Wüste weder arbeiten könnte, noch wollte. Ich habe da keine Möglichkeit, ausreichend mit anderen zu kommunizieren. , hatte sie ihm erklärt, außerdem haben wir dort keinerlei Angestellte, ich muss mich doch um euch kümmern! Das war logisch, selbst für den etwas unterbelichteten Jungen. Schön ordentlich und sauber war alles, ja, da wunderte es nur, dass die Mutter nicht da war. Essen wollte sie erst abends kochen, aber normalerweise bekam er doch ein Brot von ihr, wenn er heim kam. Aber sie war nicht da und er war hungrig, was sollte er denn tun? Er setzte sich auf das Sofa in der Stube, seine kleine Schultasche achtlos auf den Boden davor fallen lassend. Imera war auch nicht da gewesen. Sein Cousin. Er war ein netter Mann mit einer lieben Familie, er mochte ihn. Aber er besaß sehr komische Lichtbilder von seiner Mama... Takoda fragte sich, warum. Irgendetwas sagte ihm zumindest, dass sie niemand anderes in diesem Haushalt gehören konnte, aber was macht denn der König damit? Gefiel ihm das etwa? Er blinzelte. Wenn Imera sein Cousin war, dann war Mama doch seine Tante? Als er sie unter der Dusche angesehen hatte, war sie sehr erbost gewesen, dann konnte er ihr doch auch nicht recht sein, wenn ihr Neffe den selben Anblick hatte, er musste sie warnen! Ob es Odohris Papa wohl auch gefiel, seine Tante so anzusehen? Irgendwie erschien das dem Jungen doch alles sehr, sehr suspekt... Er schreckte aus seinen Gedanken, als sich die Tür öffnete. Chatgaia schien ihn nicht zu bemerken, obgleich er erstrahlte wie die Sonne und erschreckte sich tatsächlich, als er ihr in die Arme fiel. Er hatte sich gesorgt... „Nanu?“, lachte sie ungewohnt überdreht und der Sohn sah blinzelnd zu ihr auf, „Du bist schon da? Mir erschien es früher...“ Das fand das Kind seltsam. Sein Vater hatte ihm einmal beigebracht, wie man am Sonnenstand ungefähr die Zeit abschätzen konnte, und so wie er das sah war es auf jeden Fall Nachmittag. Und nachmittags kam er doch nach Hause und wollte ein Brot essen! „Du bist dumm, ich denke.“, machte er so frei heraus, ohne etwas böses zu erwarten. Die Frau lächelte wohlwollend. Er meinte es nicht so, es war in Ordnung. „Nein.“, erklärte sie ihm so bloß und hob ihn sich auf den Arm. Mit zwölf Jahren waren normalerweise auch die meisten Himmelsblüter zu groß, um einfach so getragen zu werden, vor allen Dingen, wenn es sich beim Träger um eine kleine Frau wie der Grünhaarigen handelte, aber Takoda war anders. Er war wirklich auffällig klein für sein Alter, aber wie so vieles störte es ihn nicht – seine Mutter im übrigen auch nicht. Sie trug ihn gern durch die Gegend, wo ihre Babies doch schon so groß waren... „Ich habe bloß die Zeit etwas vergessen, verzeihe es mir bitte. Ich wette, du bist hungrig?“ Er nickte und sie brachte ihn in die Küche, wo sie ihn auf der Ablage absetzte. Es freute sie, dass ihm die Nahrung hier bekam – und auch schmeckte. Serenka schmeckte es überhaupt nicht, er sagte zwar nie etwas schlechtes, lobte sie sogar, aber sie spürte instinktiv, dass er mehr unter dem Leben hier litt als alle anderen zusammen. Ihr armes Kind. „Wo warst du denn?“, wollte der Jüngere da wissen und strampelte etwas mit den Beinen, den Kopf schief legend. Sie schmierte ihm ein Kaliri-Brot. „Oh!“, wieder kicherte sie ungewöhnlich, „Ich... war unterwegs, mit deinen Cousin, Imera. Wir haben uns lange nicht gesehen und stehen uns an sich ziemlich nah... ich habe ihn etwas auf seiner Arbeit begleitet. Seine war schließlich auch einmal meine.“ Ja richtig, sie war ja auch einmal Königin der Wüste gewesen. Königin, König... irgendwie hatte jeder in seiner Familie so einen komischen Titel. „Pfefferkuchenland-Prinz, ach!“, hatte sein großer Bruder einmal vor kurzem geschimpft, „Sehe ich aus wie aus dem Pfefferkuchenland? Ich meine, ich habe Stil, nicht? Mehr als diese Dorfbratzen, ach, unerhört!“ Takoda hatte nicht ganz verstanden, was Serenka da gemeint hatte. Pfefferkuchenland klang doch lecker, war doch schön, wenn er da der Prinz war. Der kleine Bruder wäre auch gern irgendwo der Prinz gewesen, aber er hatte keine Ahnung, wie man das wurde. „Aber ich finde das nicht gut, ich denke.“, antwortete er da und verdrängte somit die Gedanken an schöne Pfefferkuchenschlösser, „Du musst doch da sein, wenn ich heim komme. Ich bin doch noch klein, ich denke.“ Chatgaia hielt in der Bewegung inne und sah zu dem Kind auf. Das Brot war ohnehin fertig. Sie seufzte, dann lächelte sie wieder und übergab ihm sein Essen, das er dankend annahm und sofort gierig abbiss. Gierig... ach herrje, der Arme. „Du bist nur klein, weil du es denkst.“, erklärte sie dann für den Jungen ungewöhnlich ernst, „Du bist zwölf, du bist bereits ein kleiner Mann – wenn du willst. Du musst es nur wollen.“ Groß sein wollen? Er verstand sie nicht und sie sagte auch nichts weiteres dazu. Wurde er groß, wenn er es wollte? Das wurde er. Zu deutlich hatten sie ihm sein Leben lang gemacht, dass er irgendwie anders war, er lebte in dieser Rolle und irgendwie hatte sie das Gefühl, das schadete ihm nun. Er war etwas zurückgeblieben, ja... aber auch er würde irgendwann ein erwachsener Mann sein, wie jeder andere auch. Zierlicher und nicht so stark vermutlich, aber ein Mann. Er musste langsam lernen, anders zu denken. Alles andere konnte auf Dauer problematisch werden, befürchtete sie. -- „Dein Vater sei echt verflucht! Richte ihm das gern aus, jahaa!“ Odohri stand etwas verlegen in der Tür zum Büro seines Onkels. Mayora hatte ein paar Unterlagen gewollt – Krankenakten, um genau zu sein, die bewahrte das Dorfoberhaupt schließlich auch auf. Und der Grünhaarige hatte nach denen von Nagaoyao Maharaa verlangt. Soweit der Sohn verstanden hatte, hatte der Kerl schlimme Brandverletzungen und irgendwie interessierte es ihn, wie er wohl behandelt worden war. Serenka hatte das nicht lustig gefunden, aber womöglich war es tatsächlich hilfreich bei seinem schlimmen Sonnenbrand. Sein Arzt wollte schließlich nicht von seiner Tante getötet werden, weil... er zufällig der nächste war, was konnte er dafür, wenn der Trottel nackt durch den Ort rannte? So konnte der arme Imera jetzt wie blöde in seinem Chaos herum suchen – sah abenteuerlich aus. „Ah!“, freute er sich und zog eine kleine Mappe hervor, „Ma... ha... raa.... das ist gut! Maharaa... I... va... ach Mist, es ist Shakkis dumme Mutter!“ Er warf die Blätter achtlos hinter sich und hätte beinahe seinen Neffen getroffen, der dann doch etwas belustigt zur Seite trat. Tat ihm ja Leid, aber irgendwie... Als plötzlich eine weitere Stimme ertönte, erschreckte er sich. „Hat der Prinz sich nicht ordentlich eingerieben?“ Es war Teneri, die nun missmutig neben ihm stand und die Arme vor der Brust verschränkte. Sie mochte ihren Cousin nicht und dessen besten Freund noch weniger. Im übrigen mochte sie überhaupt keine Jungs mehr, konnten ihr alle gestohlen bleiben. Allen voran ihr Bruder, das Ekel. Wobei sie ihren Vater natürlich trotzdem noch lieb hatte, der war eine Ausnahme. „Eingerieben?“, fragte ihr Cousin da lächelnd, „Du meinst, mit dem grünen Zeug? Das war ihm zu ekelhaft, wobei ich sagen muss, ich habe dank dessen überhaupt keine Probleme mit der Sonne, er sollte sich ein Beispiel an mir nehmen!“ Er grinste kurz amüsiert, unterdrückte es bei dem bitterbösen Blick des Mädchens jedoch schnell wieder. Sie mochte ihn irgendwie nicht. Odohri konnte das nicht verstehen. Auch in der großen Stadt hatten viele ihn nicht gemocht, aber das hatte größtenteils daran gelegen, dass er kein Mensch war. Hier war das jedoch normal... war er vielleicht zu überheblich? Eingebildet? Er gab sich viel Mühe, um umgänglich zu sein, aber das, was ihm nett erschien, war möglicherweise noch immer völlig hochgestochen. Aber warum war nur Teneri so? „Ich fürchte, bei euch beiden ist es zu spät, da kann weder der eine, noch der andere etwas von dem anderen lernen.“ Imera sah auf die giftigen Worte seines Mädchens auf. Zunächst wollte er sich einmischen, schenkte ihr dann aber bloß einen viel sagenden Blick und suchte weiter. „Ich habe es gleich, Moment noch.“, sagte er nur seinem Neffen. Der Junge nickte. Hier fühlte er sich unwohl. „Wie meinst du das?“, fragte er die Jüngere dennoch, worauf sie angewidert das Gesicht verzog. „Ich finde, du, nein, ihr beide seid Idioten – das ist alles.“ Darauf ließ sie ihn stehen. „Mach dir nichts daraus.“ Noch ehe er ihr hatte empört nachsehen können, stand das Dorfoberhaupt vor Odohri und hielt ihm ein paar Papiere hin. Die Lichtbilder hatte er aus Rücksicht auf den Jungen nicht mitgegeben, die waren wirklich abartig, fand er. Der arme Naga, er fand es immer wieder schlimm, auch so viele Jahre später noch. „Sie hat in letzter Zeit einige ziemlich schlechte Erfahrungen mit Jungen in deinem Alter gemacht, deshalb.“ Der Jüngere nahm die Dokumente nickend entgegen. Schlechte Erfahrungen? „In wie fern, wenn ich fragen darf? Ich meine... ich würde mich gern gut mit ihr verstehen.“ Imera grinste. Da kam aber wer sehr nach seinem Papa... er behielt es sich vor, ihn darauf Missgeburt zu nennen, auch wenn Choraly nebenbei einmal angemerkt hatte, dass sie ihre Kinder so betitelte. Was für eine bezaubernde Mutter, wirklich. „Nun ja.“, seufzte er dann, „Sie ist hübsch, nicht?“ Er errötete, entgegnete aber nichts und lauschte seinem amüsierten Onkel weiter. „Das ist bereits vielen aufgefallen... auch all ihren Freunden, aber sie ist noch nicht so weit, wie sie aussieht, weißt du? Sie will noch keinen Freund und weil sie alle hat abweisen müssen, gingen auch die Freundschaften zu Brüche. Jetzt ist sie allein und ziemlich sauer... um ehrlich zu sein würde ich es gut heißen, wenn du dich irgendwie mit ihr anfreunden könntest, am Ende entwickelt sie noch einen Männerhass, dabei soll sie doch meine Nachfolgerin werden und Kinder bekommen!“ Himmel, er klang schon wie seine Tante früher. Nachfolger hier, Kinder bekommen da... ach ja, die liebe Chatgaia. Aber das Dorf war ihm wichtig geworden über die Jahre, er genoss den Respekt seiner Bewohner und sah ihm gern beim wachsen zu. Und die Schwierigkeiten förderten ihn, mittlerweile konnte er fast schon normal schreiben, das hätte er nie für möglich gehalten. Zu seiner Ärgernis konnte Mayora dank seines Berufes als Arztes nun auch ganz annehmbar rechnen, da war er ja überhaupt nichts besonderes. „Ich würde mich auch gerne mit ihr anfreunden!“, verkündete Odohri da, „Ich meine... ich bin neu hier und wir gehören zu einer Familie... da gehört doch Zusammenhalt hin, oder nicht?“ -- „Das... wird meine Frau nicht gut heißen.“ Uda Magafi schritt unterdessen um seinen nur noch mit Unterhosen bekleideten Sohn wie ein Museumsbesucher um ein Ausstellungsstück und betrachtete ihn stirnrunzelnd. Besonders viel Arbeit hatte er im Moment ja nicht und so war er bereits zurück, hatte aber noch einen Abstecher zu seiner Tochter gemacht, um etwas berufliches mit ihr zu besprechen und Serenka in Brathähnchen-Modus dort vorgefunden. „Was habe ich dir gesagt? Zieh dir die Sachen an, die man dir gegeben hat! Und benutze diese komische Paste, ich finde sie auch nicht unbedingt appetitlich aber meiner Haut geht es ausgezeichnet, obwohl sie kaum etwas gewöhnt ist, meine Güte. Ich habe echt keine Ahnung, was ich noch mit dir anfangen soll, hast du überhaupt noch Respekt vor mir?“ „Natürlich!“ Es war nicht leicht zu unterscheiden, ob der Junge errötete oder ob die Röte von seinem heftigen Sonnenbrand kam. Ja verdammt, er hatte es gelernt, musste das denn jetzt sein? Er litt doch wahrlich genug! „Ich respektiere keinen Mann der Welt so sehr wie dich, das solltest du wissen, mein törichter Vater!“, schlug er so zurück, „Ich möchte einmal ehrlich sein, mir fällt es nicht weniger schwer, hier zu leben wie dir, im Gegenteil, aber wie meine liebste Mutter zu sagen pflegt, man muss...“ „Still jetzt! Interessiert mich nicht, du Spinner.“ Er zuckte zusammen und verstummte. Respekt. Er hatte großen Respekt vor seinem Vater, er empfand große Bewunderung für ihn. Uda Magafi war nämlich etwas besonderes. In eine hochrangige Politikerfamilie mit Adelstitel geboren hatte auf ihn von Anfang an ein enormer Erfolgsdruck gewirkt, dem er sein Leben lang ohne größere Probleme hatte Stand halten können. Doch damit war er kein Einzelfall, das grenzte ihn nicht von anderen ab. Nein, Serenka hatte auch eine ganze Weile gebraucht, um zu verstehen, was es denn war... heute wusste er es. Zwar war sein Vater autoritär und eine absolute Respektperson, aber... er hatte eine durchaus menschliche Seite, die er seiner Familie immer mehr oder weniger zeigte. Er hatte ein gutes Herz. Seine Söhne erzog er lange nicht so streng, wie er tat. Er ließ beiden eine Menge durchgehen... und war dennoch sehr stolz auf sie. Der Junge hatte einmal mehr zufällig mitgehört, wie seine Eltern sich unterhalten hatten. Seine Mutter hatte dabei von ihrem langjährigen Kinderwunsch gesprochen und irgendwann hatte sein Vater entgegnet, wie sehr er sich freute, zwei Söhne mit ihr zu haben und wie glücklich sie ihn machten. Es hatte ihn als seinen Erben sehr stolz gemacht. Er liebte ihn. „Das wird schon wieder.“, seufzte Mayora währenddessen, der dabei war, irgend eine Salbe zusammen zu mischen, „Odohri kommt auch gleich, wenn ich erfahre, was ich wissen will, ist er sogar wieder sehr schnell in Ordnung.“ Wobei die nächsten Tage eine Qual werden würden für ihn. Er hoffte, dass er sich schon geschält hatte, wenn sein Jahrestag kam, der würde nämlich nicht mehr all zu lange auf sich warten lassen. Dann wäre er ebenso wie sein bester Freund 14 Jahre alt. -- „Wer war das?“ Lilliann lugte aus der Stube, als ihr Mann die Tür hinter jemandem schloss. Er seufzte. „Odohri. Mayora brauchte irgendwelche Unterlagen, was weiß ich.“ Er war gestresst... das war er leider recht oft. Nicht selten hatte sie das Gefühl, dass sein Posten ihm zu viel abverlangte, aber zugegeben hätte er das nie. Er war mit der Zeit verdammt stolz geworden, der Idiot. „Bringt er sie wieder? Du weißt ja, wenn es nicht ordentlich ist...“ „Jaja!“ Er trat an ihr vorbei und sie folgte ihm. Sie nervte ihn auch, so sehr er sie auch liebte, aber sie behandelte ihn wie ein Kind. Er war ein Mann, nicht irgendein Mann, nein, der mächtigste Mann dieses Dorfes und so auch der Mächtigste in dieser ganzen winzigen Welt, die die Oase darstellte. Und immer ihre Fragen... „Wo warst du heute?“ Er verdrehte die Augen. „Weg.“ Sie schnaubte und wandte sich der Tür zu, als ihr Sohn ebenfalls den Raum betrat. Er hatte das Gespräch gehört, so wie es schien. „Antworte meiner Mutter gefälligst richtig, du Abschaum.“, war seine liebevolle, an seinen „Vater“ gerichtete Begrüßung und dieser seufzte. Ja, an sich war er sein Vater, zwar nicht der Leibliche, aber er hatte ihn adoptiert und aufgezogen. Aber davon wollte der junge Mann nichts hören. „Ich habe gearbeitet!“, zischte er dann, „Wie immer, was soll ich denn ins Detail gehen?“ Seine Frau verschränkte die Arme fragend vor der Brust. Im Prinzip hatte er ja Recht, aber... „Na ja, hätte ja sein können, dass du etwas anderes machst, Chatgaia war schließlich bei dir.“ „Chatgaia?!“ Überrascht sah das Paar zu dem Jungen, der mittlerweile auf dem Sofa saß und einen ungewohnten Blick aufgesetzt hatte. Eine Mischung auf Unglauben und Entsetzen irgendwie. „Ja.“, bestätigte Imera blinzelnd, sah dann wieder zu Lilli, „Sie wollte halt sehen, wie das so läuft und wie ich zurecht komme... nichts weiter. Ich hatte lediglich Gesellschaft, sonst war nichts anders als sonst.“ Sie nickte, scheinbar erleuchtet. Ihr Sohn schwieg. Wie es läuft und wie er zurecht kam, was? Das war doch lächerlich... dieser Idiot. „Und ich dachte, ich müsste mir schon Sorgen machen!“, lachte die Frau unterdessen und das Dorfoberhaupt hob nun auch etwas besser gelaunt beide Brauen. „Sorgen? Um mich? Na hör mal...“ „Na ja!“, sie wedelte mit dem Zeigefinger theatralisch in der Luft herum, „Du kennst wohl die Gerüchte, nicht? Du und deine Tante... ihr Skandal-Nudeln!“ Der Mann errötete über und über und sie kicherte, während sie sich neben Genda niederließ. Sie hatte sich immer geweigert, zu glauben, was die Leute im Ort so sprachen, es war schließlich wirklich... nicht so schön, fand sie. „Meine Güte, doch nicht vor dem Kind!“, schnappte er und das „Kind“ schnaubte empört. Dieser Arsch... „Ist da eigentlich etwas dran?“, ignorierte die Jüngere jedoch seine Bitte und tat ungezwungener, als sie eigentlich war. Es war beängstigend. Ihr Gatte ließ sich nachdenklich auf seinem Sessel nieder. Ja, er hatte einen Sessel und er fand ihn toll. „Vor sehr langer Zeit... da... gab es da so etwas, ich gebe es ja zu. Weiß dank Tafaye ja ohnehin jeder, von daher.“ Er sah den anderen beiden nicht ins Gesicht und in seiner Frau zog sich etwas schmerzhaft zusammen. Das war gewesen, bevor sie ein Paar geworden waren, verdammt, war doch alles in Ordnung. Sie zwang sich einfach zum weiter reden. „Und woher weiß Tafaye das?“ Ihr Sohn unterbrach sie. „Mutter, ich fürchte, das ist etwas, was keine Ohren hören sollten.“, er verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen, „Ich frage mich, was man an seiner eigenen Tante finden kann...“ „Und ich beantworte es dir nicht.“, war Imeras trockene Antwort darauf, ehe er sich erhob und sich auf die andere Seite zu Lilliann setzte, um sie darauf auf seinen Schoß zu ziehen. Sie quiekte erstaunt und der Junge verdrehte die Augen. Musste das sein? „Das ist lange her.“, seufzte der Mann da und vergrub sein Gesicht in ihrem orangenen Haar, während er sie knuddelte, „Jetzt habe ich dich, meine hübsche Lilli.“ -- „Habe ich als dein Vater eigentlich das Recht, mich bis ans Ende meines Lebens über dich lustig zu machen?“ Uda Magafi konnte nicht anders, als alle zwei Sekunden zu glucksen. Dabei gab er sich solche Mühe, es zu unterdrücken. Sein Sohn ging genervt neben ihm her. Wie er das hasste. „Nein, hast du leider nicht, lieber Papa.“, war seine äußerst gereizte Antwort und der Mann gackerte abermals. „Mach dir keine Sorgen!“, schnappte er, „So als Mumie siehst du richtig gut aus! Außerdem hast du heute abermals bewiesen, dass du ein richtiger Magafi bist – normale Leute bekommen Hautrötungen, dich musste man beinahe komplett verbinden, dass nichts schlimmeres passiert! Richtig so! Wenn schon, dann auch ordentlich!“ „Papa!“ Er blieb stehen. Er hatte Schmerzen und sah völlig behindert aus mit den ganzen Verbänden und dann zog man ihn zusätzlich noch auf, das war eine bodenlose Frechheit! Warum hatte er diese Wüstensonne auch derart unterschätzt? An einigen Stellen war er wirklich heftig verbrannt, irgendwo verdiente er den Spott ja... Errötend wandte er sich ab. Der Mann seufzte. Hatte es wohl übertrieben, so erschien es ihm... „Verzeih mir.“, er strich ihm durch sein grünes Haar, „Aber glaube mir, von deiner Mutter wirst du noch Mitleid genug bekommen.“ Er kannte seine Frau schlecht. „Du hast mich entehrt! Im ganzen Dorf hast du mich entehrt, Schande!“, sie verpasste dem Jungen eine schallende Ohrfeige und Uda musste sie festhalten, dass sie nicht gleich noch eine nachsetzte. Serenka hielt den Kopf tief gesenkt. Er hatte sie entehrt. Er hatte sie entehrt! Er wagte sich nicht einmal, sich bei ihr zu entschuldigen. Sie war sauer auf ihn... ach, er hasste es! Wie hatte er so töricht und dumm sein können?! „Es reicht, was regst du dich so auf?!“, fragte sein Vater die Magierin unterdessen empört, „Er ist ja wohl gestraft genug, er hat es gelernt, meine Güte!“ Sie riss sich los. War er es sonst nicht immer, der so auf das gute Ansehen bedacht war? Moment... „Tu nicht so, als kanntest du mein Problem nicht!“, fuhr sie ihn an und wirkte trotz ihrer zierlichen Statur bedrohlich, „Ich war einst das Oberhaupt dieses Ortes, Uda! Ich habe meinen Posten in Ehre freiwillig abgelegt, für dich und diesen... Nichtsnutz! Ach! Ich bin total verweichlicht, mein Kinderwunsch hat mein Gehirn aufgelöst, wie es mir scheint!“ Sie wandte sich ab und stampfte aufgeregt durch die Küche, ohne bestimmtes Ziel. Ihr Sohn erschauderte. Nichtsnutz? „Und ausgerechnet MEIN Sohn rennt wie ein blöder halbnackt, und ich betone, OHNE sich einzusalben, was wirklich jeder Blöde tut, durch die Straßen! Kämpft wie ein Rowdy mit diesem ungehobelten Bastard! Dir ist es egal, Mann, du hältst die Bewohner der Oase doch ohnehin für minderwertige Wesen, habe ich Recht? Ist es nicht so? Dir ist es egal, was sie über uns denken! Sieh dich an, du läufst selbst herum wie ein Penner!“ Tatsächlich trug er im Moment bloß ein sehr einfaches Hemd und eine ebenso simple Hose, keine Krawatte, nichts. Aber für wen hätte er das anziehen sollen? Wenn er sich zu Hause einen schönen Tag machte, rannte er auch nicht so herum, so bedacht auf sein Äußeres war er nicht... So schnaubte er nur und sie sprach weiter. „Mir hingegen sind die Leute hier aber ganz sicher nicht egal, ja? Ich bin hier geboren und aufgewachsen und habe mich selbst bereits genügend entehrt, ich möchte, dass meine Familie, die Thilia einst gegründet hat, in guter Erinnerung bleibt und ihr versaut es, weil ihr denkt, außerhalb Wakawariwas hättet ihr einen Freifahrtschein! Ihr dreht am Rad, merkt ihr es? Allesamt seid ihr komisch, Takoda kommt ins Badezimmer und möchte mich nackt sehen, ich meine, hallo, ist euch die Sonne zu sehr aufs Hirn geschlagen?!“ Serenka, der nun aufgefahren war, unterbrach sie empört. „Moment, Takoda kommt ins Badezimmer um dich nackt zu sehen?! Ich will auch!“ Uda schlug ihm an den Kopf, als seine Frau entsetzt errötete. „Spinner, suche dir eine Freundin!“, schimpfte der Vater und der Junge schnaubte entrüstet. Was erlaubten die sich eigentlich alle? Das war unfair! „Wie auch immer.“, zischte Chatgaia da und schenkte ihrem Mann einen Blick, den er so nicht kannte, „Wir sind da, wo ich herkomme. Hört auf mich.“ Das war ein guter Rat. Ihr bisheriges Leben interessierte ihren Gatten im übrigen sehr... es musste doch sehr seltsam gewesen sein, die Wüste hatte mit dem heutigen Tag ein anderes Gesicht von ihr zu Tage gebracht. Nicht, dass das zwingend schlecht war, er wollte sie schließlich genau kennen, aber ganz nachvollziehen konnte er das Ganze nicht. „Was war heute los?“, fragte er sie lauernd und sie schnappte nach Luft, „Du warst heute unterwegs... ist etwas passiert? Du bist komisch. Du würdest Serenka normalerweise niemals auf der Welt weh tun, auch wenn er es noch so sehr verdient...“ Da hatte er Recht und anstatt etwas zu erwidern, erhielt er zusätzliche Verstärkung. „Als sie heute heimkam war sie voll... verstrahlt, ich denke!“, schallte eine bekannte Stimme aus der Stube, „Aber sie hat mir ein leeres Buch und einen Stift gegeben! Ich schreibe jetzt eine Geschichte über die Ziege Be!“ Schreiben? Seit wann konnte er das? Na, den Vater sollte es freuen. „Wunderbar, das finde ich sehr toll!“, ermutigte er den Jüngeren, der darauf freudig kicherte und seinen gedanklichen Ergüssen in Form von Strichmännchen freien Lauf ließ. „Nichts war. Alles okay. Ich... habe über reagiert. Tut mir Leid, ich... bin verwirrt.“ Er sah wieder zu Chatgaia, die ihr ältestes Kind in diesem Moment zärtlich in die Arme schloss. Der Junge kuschelte sich etwas ernüchtert an sie. Er hatte sie so enttäuscht, er Scheusal... Uda Magafi seufzte. „Ja... es ist schwer. Für uns alle.“ -- Mayora bekam davon nicht viel mit. Er rannte schnaubend durch das mittlerweile im Dunkeln liegende Dorf. Die Unterlagen hatten ja auch wieder zurück gemusst. Seiner Meinung nach hätte das auch bis zum nächsten Tag Zeit gehabt und eines seines faulen Kinder hätte es tun können, ja, am besten Korhota, der Blödmann, der sich ohnehin noch bei seiner Cousine entschuldigen musste, aber seine Frau war anderer Meinung gewesen. Heute Mittag hast du schon Odohri geschickt, fauler Sack!, hatte sie gemeckert, Jetzt sei eine ordentliche Missgeburt und bring deinem Bruder seine Unterlagen wieder! Was du heute gemacht hast, brauchst du morgen nicht mehr zu erledigen, Experte. Ich verspreche dir, du wirst auch etwas davon haben. Heute Abend. Da war er natürlich artig gewesen, aber genervt hatte es ihn dennoch. Und dann hatte er sich auch noch mit seinem blöden Bruder verquatscht, ach. Er errötete etwas. So sehr er sich auch dagegen sträubte, er hatte Imera wahnsinnig vermisst. Er war einfach ein Teil von ihm, sie waren verbunden und nach so langer Zeit konnten sie sich auch einfach nicht mehr böse sein. Schon, sie zogen sich gern auf... aber alles wirklich unangenehme ignorierten sie einfach. Es gefiel ihm, aber nach all der Zeit, in der er beleidigt gewesen war, kam ihm das nun irgendwie falsch vor. Er hielt erschrocken inne, als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte. Moment, dabei hatte er doch gerade noch gedacht, er sei allein? Sein Gegenüber weckte ein unruhiges Gefühl in ihm, als er sich umdrehte und einer verhüllten Gestalt gegenüberstand. „Guten Abend.“, machte er irritiert, „Wir kennen uns?“ Er war sich sicher, dass er sie kannte. Sie, ja, sicherlich eine Frau, der Statur zu urteilen. Sie zog sich ihre Kapuze vom Kopf. „Guten Abend Mayora.“, seine Augen wurden tellergroß, „Sei unbesorgt, ich war gerade in der Gegend und wollte dich nebenbei willkommen heißen, wo du mir doch so wie so im Begriff warst, vor die Füße zu laufen.“ Auf ihr unsagbar hübsches Gesicht schlich sich ein leichtes Lächeln. „Was du für ein schöner Mann bist...“ Wie er aussah war ihm gerade reichlich gleich. Er brauchte erst einige Momente, bis er etwas erwidern konnte, was sein Gegenüber sichtlich belustigte. „Man... sagte, du seist tot. Aber du... stehst vor mir!“ Sie senkte den Blick aus der violetten Iriden. „Etwas ähnliches hat mein Bruder vor wenigen Jahren auch zu mir gesagt. Nein, ich lebe, Liebster, ich bin völlig in Ordnung, ich lebe bloß nicht in der Oase.“ Er schnaubte. „Ich bin glücklich verheiratet und habe vier Kinder, nenne mich nicht so!“ Wie konnte das sein? War sie laut der Erzählungen nicht schwer verletzt gewesen, als Kinai sie hatte liegen lassen? Hätte sie nicht verbluten müssen? „Verzeihung.“, erwiderte sie handzahm, „Du denkst dir auch etwas sehr ähnliches. Nein, ich lebe, meine Götter wollten es so. Ich musste den Ort allerdings verlassen... es kam heraus, wer ich wahr. Was ich getan habe mit meiner goldenen Klinge, die meinen Körper am Ende selbst durchbohrt hat.“ Er schüttelte sich bloß. „Und was machst du dann hier? Wolltest du mich sehen? Damit bringst du dich um, mach nichts dummes!“ Sie lachte leise auf. „Nein, ich habe doch bereits gesagt, weshalb ich jetzt vor dir stehe. Die Sehnsucht trieb mich, Mayora. Ich kenne deine Gefühle... die Liebe. Ich habe doch eine Tochter, sie ist hier, weil es ihr hier besser geht, aber ich vermisse sie sehr.“ ---------------- Ja, ich weiß, lange kein Kapitel. Na ja, zuerst habe ich gehangen und dann war Linni zu Besuch, konnte ich also auch keines hochladen. Dafür sind die nächsten dann länger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)