Wüstenkinder von -Izumi- (Fortsetzung zu "Kinder des Wassers") ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Sieben Jahre später. „Renne doch nicht so!“ „Wir haben doch noch Zeit, es ist noch früh...“ Der kleine Junge schnaubte, als seine Eltern ihm etwas genervt und noch müde folgten. Heute war doch ein besonderer Tag, heute kam er in die Schule! Heute war er groß! „Ihr seid voll unhöflich!“, schnaubte er, ungeduldig von einem Fuß auf den Anderen trampelnd und wartend, dass die Älteren ihn einholten, „Nyemih wartet doch auf mich, jahaa!“ Lilliann schnaubte. „Nyemih schläft vermutlich noch... genau so wie alle anderen halbwegs vernünftigen Menschen, Tanaki!“ Der Kleine raufte sich sein rot-braunes Haar. Ach, vernünftige Menschen, die gingen bloß alle zu spät zu Bett und kamen morgens nicht mehr auf! Dass seine Mutter so etwas unterstützte, Unverschämtheit! „Aber ich mag doch der Erste sein, jahaa!“, er stampfte säuerlich auf und sein Vater, der ihn nun eingeholt hatte hob ihn tröstend auf die Schultern. „Du wirst der Erste sein, versprochen.“ Er lächelte. Es hatte lange gedauert, bis sich alles wieder eingependelt hatte in seiner Beziehung mit seiner Frau... aber irgendwann war es wieder in Ordnung gewesen. Und ihre Mühen waren belohnt worden mit ihrem kleinen Sohn Tanaki, der das nächste Dorfoberhaupt sein würde. Er johlte fröhlich, als er so durch den Ort getragen wurde, im übrigen absichtlich laut, damit alle sahen, wie groß er schon war. Lilli ihrerseits kicherte über Imeras List, jetzt waren sie nicht mehr gezwungen zu rennen wie von Wüstendämonen gejagt. Zu ihrer Überraschung war die kleine Nyemih doch schon wach. Eigentlich war sie eine ziemliche Langschläferin, aber die Aufregung auf ihren ersten Schultag hatte sie früh erwachen lassen. Oder das Geschrei ihres besten Freundes, aber darauf ging niemand so genau ein. „Freust du dich auch so sehr, Tanaki?“ Taininis Frage war eigentlich überflüssig gewesen, als der kleine Junge blöd vor ihr herum zu hüpfen begann. „Jahaa! Jahaa, das wird voll lustig, ich bin voll intelligent, das seht ihr dann, jahaa! Ich kann so gut rechnen, jahaa, Mama, sag ihr, wie gut ich rechnen kann!“ Lilliann verdrehte die Augen. „Oh Tai, er kann so gut rechnen.“ Die jüngere Frau kicherte. Maigi half unterdessen seiner kleinen Tochter beim Schuhe anziehen. Er gluckste amüsiert über den Jungen. „Klasse.“, lobte er ihn. „Ich lerne das auch bald!“, Nyemih klatschte in die kleinen Hände und Tanaki sah zu ihr herüber. Er schnaubte. „Aber ich kann das besser, jahaa!“ Das Mädchen zog eine Schnute. „Okay...“ Imera schüttelte bloß leicht den Kopf. Beinahe peinlich, dass er ebenso ein Angeber gewesen war im Alter seines Sohnes. Er kam eben sehr nach ihm, jahaa. Sein Blick schweifte aus dem Fenster. Die Sonne war gerade über die Dünen gekrochen und tauchte die Oase nun in ein goldenes Licht. Ob sein andere Sohn in diesem Alter auch so gewesen war? Direkt zutrauen tat er es ihm nicht, aber es war auch nicht auszuschließen. Er hatte ihn damals eben nicht gekannt... und wirklich kennen tat er ihn auch heute noch nicht. Er hatte ihn erst zwei Mal gesehen... einmal, als der Junge zwölf gewesen war und einmal mit sechzehn. Zuletzt hatte er nicht einmal ein Wort mit ihm gewechselt. Aber es freute ihn, dass er trotz seiner Krankheit auch an diesem Tag weit weg noch lebte. Die medizinische Versorgung in der großen Stadt war ohnegleichen... Er wünschte ihm viel Glück. -- „Was... wollt ihr alle hier?!“ Takoda warf seinem älteren Halbbruder einen missgelaunten Blick zu. Serenka lachte etwas dämlich. „Nun ja... Kirima ist in die Stadt und weil ich frei habe, hat sie gemeint, ich solle mich um die Kleinen kümmern und sie... würde, du weißt schon, was sie meiner Wenigkeit stets antut, sobald ich nicht gehorche... nachts...“ Er räusperte sich und der Jüngere verzog angewidert das Gesicht. Wenn es etwas gab, wofür er sich definitiv nicht interessierte, dann war es, was sein Bruder und seine scheinbar schüchterne Ehefrau in ihrem Schlafzimmer – oder sonst wo – so taten. Leider wusste er recht viel davon... „Welch graziöse Gattin du doch hast...“, er schüttelte den Kopf, „Und was sucht ihr zu der Zeit in meinem Zimmer?“ Es hatte nicht einmal Mittagessen gegeben, zu der Zeit wollte er seine Ruhe. Ebenso wie nach dem Mittagessen und nachts. Und zu allen Tageszeiten, die er gerade vergessen hatte. „Aaaaalso...“, begann der Ältere da gedehnt, „Na ja, mir kam so der Gedanke, ich hoffe, es war nicht zu töricht, dass der stolze Onkel doch gerne ebenfalls etwas Zeit mit seinen süßen, bezaubernden, liebenswürdigen Nichten... und Takema... verbringen würde? Und mit mir, versteht sich.“ Takoda hob eine Braue, ehe er sich zu den zweijährigen Drillingen bückte. Während die kleine Samai brav mit ihrer Schwester Shira Händchen hielt, war ihr Bruder Takema damit beschäftigt, in ein Taschentuch Löcher zu beißen. Ja, noch waren es Taschentücher, aber sein Onkel rechnete jeden Tag damit, dass bald die Gardinen daran glauben mussten. Besonders mit dem Jungen war Serenka etwas überfordert... aber nicht mehr zu sehr als zu Beginn. Als er mit seinen damals Neunzehn Jahren Vater von gleich drei Kindern gleichzeitig geworden war, war er einem Nervenzusammenbruch nahe gewesen. Heute ging das besser, obwohl er anders als sein Bruder schwer beschäftigt war. Letzterer tat wenn er nicht gerade puzzlete einzig Dinge, die man ihm tausendfach verboten hatte. Automatisch zog er seinen Pullover mehr über seine malträtierte Unterarme. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich die Tür ein weiteres Mal öffnete. Dieses Mal war es niemand anderes als ein gähnender Genda, gefolgt von seiner grundsätzlich böse schauenden Tochter Mayana. Sie sah ihrem Vater unheimlich ähnlich, war aber hübscher als er und wirkte durch ihre winzige Gestalt obendrein niedlich, egal, wie bösartig sie dreinschaute. Takoda schnaubte empört. „Ähm... hallo? Abhauen, aber alle!“ Genda hob blöd eine Braue. „Ich habe doch noch gar nicht gesagt, weshalb ich hier bin!“ „Warum denn?!“ „Ich hatte gerade einmal nichts zu tun und Mayana war ohnehin langweilig...“ „RAUS!“ Seine Familie war nervig. Aber sie war das Einzige, was ihn überhaupt am Leben erhielt. Er hoffte, bald ließ man ihn los... er würde enttäuscht werden. Ende ------------------------- Und was keiner weiß, Mayora ist seit drei Jahren tot =P Hiermit bedanke ich mich bei allen Lesern, vor allen Dingen aber bei und , die einzigen, die kommentiert haben uû. Hätte jeder von euch kommentiert, dann hätte die Story nach diesem Kappi 72 Kommentare, immerhin. Abder dennoch, danke bei jedem, der bis hier hin durchgehalten hat. Vorerst seht ihr diese Charas nicht wieder, aber ich habe mein nächstes Projekt "Kinder der Erde" begonnen, das ich auch hochladen werde, sobald ich ein paar Charabilder habe. Wer also Interesse hat, ich würde mich freuen... PS: Ich habe auch ein paar gesonderte One Shots zu KdW2 und Wk geschrieben, soll ich eine One Shot-Sammlung von dem Mist machen? oô Ich mein ja nur... *spontane Idee* LG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)